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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Neuigkeiten
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Über Kino-Abriss und Kino-Neubauten in Berlin

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Aktuelles aus der Kinobranche in Berlin.

Als Berliner Filmverband fühlen wir uns ein wenig verpflichtet, nicht nur über Neues aus der Berliner Filmbranche zu berichten, sondern auch auf bereits bestehende Infoseiten und Datenbanken anderer Webseiten aufmerksam zu machen.

Manchmal ist die Suche nach interessanten Dingen im Internet gar nicht so einfach oder benötigt viel Zeit, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Bei uns im BAF-Blog haben wir zwar eine große Anzahl an Links auf unserer Adressenseite zu Aus- und Weiterbildung sowie Film- und Videoverleih hinterlegt, vollständig sind die Hinweise jedoch nicht.

Aber immer wieder stoßen wir auf interessante und empfehlenswerte Seiten wie z.B. dem Kinokompendium, Berlins unabhängiger Kinoführer, über bestehende oder bereits seit Jahren verwaiste Filmtheater, aus dem wir zu passender Gelegenheit gerne zitieren.

Heute ist es wieder einmal soweit, denn aus den Tageszeitungen konnte man gestern entnehmen, dass der 1998 geschlossene, aber unter Denkmalschutz stehende GLORIA Palast am Berliner Ku'damm endgültig abgerissen werden darf. Damit verschwindet nicht nur der 1926 eröffnete und 1986 komplett renovierte und zum großen Teil neugebaute und um 90° versetzte Kinosaal, sondern auch das geschwungene Vordach sowie der an die glorreichen 50er Kinojahre erinnernde Schriftzug, denn fast die gesamte Häuserfront direkt neben dem Turmruinen-Mahnmal der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche soll mehreren Neubauten weichen. An ein Wiederaufleben der traditionsreichen Kinokultur am Berliner Kurfürstendamm ist dem Investor offenbar nicht gelegen.

Dafür eröffnet aber am 6. September 2017 die Yorck Kinogruppe unweit der Rückseite des Ensembles, wo einst das ebenfalls denkmalgeschützte Schimmelpfeng-Haus stand, gleich sieben neue Kinosäle mit knapp 600 Plätzen. Wenige Schritte vom Bahnhof Zoo entfernt sollen die delphi LUX Lichtspiele direkt an den Viadukten der Hochbahntrasse und in Sichtweite des Delphi Filmpalastes mit feinstem Arthaus Kino die Gegend zwischen Kantstraße und Hardenbergstraße um eine weitere kulturelle Attraktion im Yva-Bogen bereichern. Als Redner werden zur feierlichen Eröffnung Berlinale-Leiter Dieter Kosslick und die Präsidentin der deutschen Filmakademie Iris Berben erwartet.

Das »delphi LUX« steht mit einer Auswahl der besten deutschen und europäischen Filme sowie amerikanischen Independent-Produktionen für ein vielfältiges Programm. Dazu zählen auch Dokumentar- und Repertoirefilme, Kurzfilmprogramme sowie Originalversionen. Das Kino wird zudem eine Heimstätte für Festivals, offen für Innovationen und ein Labor für das Kino von morgen.

Gleichzeitig ist das delphi LUX ein bedeutender Baustein in der prosperierenden Entwicklung der City West und des Gebiets um den Bahnhof Zoo: Gemeinsam mit dem benachbarten C/O Berlin, dem Museum für Fotografie und der Newton-Stiftung soll die Gegend hinter dem Zoo am Eingang zum neuen Campus Charlottenburg als Foto- und Filmquartier entwickelt werden.

Die Yorck Kinogruppe investierte in neueste Digitaltechnik, bequeme Sitze, hochwertige Ausstattung und eine einzigartige Gestaltung. Darüber hinaus wird das Delphi LUX als „European Film Awards Cinema“ auch das Publikumskino des Europäischen Filmpreises. Erstmals wird die European Film Academy (EFA), das Kino zum 2. EUROPEAN ART CINEMA DAY am 15. Oktober 2017 bespielen.

Unverständlich bleibt hingegen, warum die Integration eines neuen und modernisierten Gloria Palastes nicht auch am Ku'damm möglich gewesen wäre. Im Tiefgeschoss neben dem neuen »Upper West« Hochhaus am Breitscheidplatz ließe sich sicherlich mehr als nur eine weitere Shopping Mall unterbringen. Der Denkmalschutz hätte darauf pochen müssen!

Quellen: Tagesspiegel | SteinbrennerMüller Kommunikation | Kinokompendium

PS: Post Scriptum

Morgen werden wir die Reihe unserer Empfehlungsseiten fortsetzen und auf eine Webseite zu Drehorten und in Berlin gedrehten Filmen hinweisen sowie die Quelle einer frei zugängliche Datenbank-Informationsseite benennen.


Quo vadis, Rundfunkbeitrag & Frauenbeschäftigungsquote beim ZDF?

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Aktuell liegt der monatliche Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro - doch er soll womöglich steigen.

 

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio machen sich offenbar für eine automatische Anpassung des Rundfunkbeitrags stark. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, soll der derzeitige monatliche Haushaltsabgabe von 17,50 Euro auf 21 Euro im Jahr 2029 ansteigen. Dies entspräche einem jährlichen Anstieg um 1,75 Prozent. Einen entsprechenden Vorschlag wollen die Öffentlich-Rechtlichen den Bundesländern, die sich bis dato ihrerseits für einen stabilen Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro stark gemacht hatten, dem Bericht zufolge im September vorlegen.

Es besteht Handlungsbedarf wenn man die Zukunftsfähigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland erhalten und verbessern will, denn die Digitalisierung der Kommunikation hat massive Auswirkungen auf die Medien. Zwar schalten laut Marktforschung in Deutschland immer noch 69 Prozent der Bevölkerung täglich das lineare Fernsehen ein, doch die Sender müssen Wege finden, um auch junge Menschen wieder stärker für ihre Fernseh- und Radioprogramme zu begeistern.

Man wolle sich gegen die zunehmende Konkurrenz von Streamingdiensten wie Netflix, Amazon & Co. wappnen und die Mediathek durch personalisierte Angebote enorm ausweiten, was weitere Kosten verursachen würde.

"Da schlummern ungeheure Programmschätze, für welche die Zuschauer schließlich auch bezahlt haben", so ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab.

Wir hatten bereits am 3. August 2017 zu Forderungen der Produzentenallianz nach höheren Rundfunkbeiträgen, Stellung genommen. Dies würde unserer Meinung nach nichts an der Situation des deutschen Films verändern. Vielmehr standen Verhandlungen von ARD & ZDF mit dem US-Medienkonzern Discovery zur Übernahme von sehr teuren Sportrechten kurz vor dem Abschluss, wofür frisches Geld benötigt wird.

Da die Preise in einigen Bereichen drastisch gestiegen sind, können ARD und ZDF trotz ihrer Milliarden-Gebühreneinnahmen oft nicht mehr mithalten. Nach zähen Verhandlungen mit dem Rechteinhaber Discovery konnten sich erst vor wenigen Tagen die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf eine Sublizenzierung für die Olympischen Sommer- und Winterspiele von 2018 bis 2024 überraschend für 1,3 Milliarden Euro einigen. Dieses Geld muss jedoch entweder an anderer Stelle eingespart werden oder durch eine höhere Beitragsabgabe wieder reinkommen.

Laut "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" begründen die Öffentlich-Rechtlichen ihre Forderung nach einer Beitragserhöhung damit, dass das bis 2024 geforderte Einsparvolumen von 2,2 Mrd. Euro nicht zu bewältigen sei. Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut nahm dazu Stellung:

"Es ist wirklich keine Überraschung, dass es auch für die Herstellung öffentlich-rechtlicher Programme Preissteigerungen gibt. Wie hoch die sind, ermittelt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) schon viele Jahre. Ob es in Zukunft eine daran gekoppelte ständige Anpassung gibt, ist völlig offen", so Bellut.

Für Marco Wanderwitz, kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, steht hingegen fest:

"Eine Gebührenerhöhung um rund 20 Prozent für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis 2029 ist im Wahljahr kaum vermittelbar. Vielmehr schlummert bei den internen Strukturreformen von ARD und ZDF nach wie vor noch großes Einsparungspotenzial", so Wanderwitz.

ZDF nimmt Einsparungen bei Frauensendung vor.

Dass just zur Gebührendebatte das ZDF an dem Frauenmagazin "Mona Lisa" Einsparungen vornimmt und die beliebte Sendung sogar komplett streicht, regt unsere Korrespondentin Katharina Dockhorn auf, die für uns schon öfters filmpolitische Beiträge beigesteuert hat.

Unter dem süffisanten Titel "Wie Männer die Welt erklären", kommentiert sie in der Tageszeitung "Neues Deutschland" vom 28. August 2017 eine Studie zu Rollenklischees und den Frauenanteil im deutschen Fernsehen.

"Trotz Anne Will, Maybrit Illner und Caren Miosga – sind Frauen vor und hinter der Kamera sowohl im deutschen Fernsehen als auch im Film nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl die angestrebte Frauenquote eigentlich in den Unternehmen steigen sollte, um das Ziel zur Gleichstellung der Frau erreichen zu können", so Katharina Dockhorn bei uns am Telefon.

Allerdings rangieren bei der Lohndiskriminierung am Arbeitsplatz homosexuelle Männer noch vor lesbischen Frauen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Schnitt einen deutlich geringeren Stundenlohn als heterosexuelle Männer bekommen, während laut einer Studie, des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) lesbische Frauen sogar ein wenig mehr verdienen als heterosexuelle Frauen.

Was der Beitrag von Katharina Dockhorn im "Neuen Deutschland"übrigens nicht explizit erklärt, ist die Tatsache, dass gerade in den Medienberufen und vor allem bei Schauspielern*innen am Set oftmals nur eine Kurzzeitbeschäftigung herrscht, von der die Frauen meist noch mehr betroffen sind als die Männer. Zur näheren Erläuterung war dies in dem Artikel auch ausführlich beschrieben worden, wurde aber angeblich von der Redaktion eingekürzt.

Tatsache ist, dass weniger Arbeitstage aber weniger Anwartschaftszeit für den Bezug von Arbeitslosengeld bedeuten. Für eine Änderung der Anwartschaft hatte sich connexx.av, die Interessenvertretung von Medienschaffenden der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di schon vor etlichen Jahren mit dem Projekt "5 statt 12" stark gemacht. Auf Drängen der ver.di FilmUnion wurde der Zugang zu ALG I ab August 2012 etwas erleichtert, damit der Abstieg in Hartz IV nicht ganz so schnell droht. Dennoch beklagte ver.di, dass die Regierungskoalition die Chance zur deutlichen Verbesserung einer verkürzten Anwartschaft in den Medienberufen seinerzeit vergeben hat.

Mit Kettenverträge wollen die Sender Sozialabgaben sparen.

Jüngster Coup des ZDF ist der Rauswurf von Markus Böttcher und Pierre Sanoussi-Bliss, die angeblich über sogenannte Kettenverträge seit mehr als 20 Jahren beim Sender vor der Kamera standen. Geklagt haben die beiden Schauspieler allerdings nicht gegen das ZDF, sondern gegen die Produktionsfirma, denn sie wollten rückwirkend als durchversichert gelten. Doch das Bundesarbeitsgericht hat laut Spiegel die Klage am Mittwoch den 30.08.2017 abgeschmettert.

Wie es heißt, wurden die Beiden für jede einzelne Folge neu angestellt und danach wieder entlassen, womit die Produktionsfirma Sozialabgaben spart. Die Frage, die von den Richtern geklärt werden musste, ist die, ob es sich um befristete- oder Dauerbeschäftigungen handelte. Auch dazu hier mehr Infos im ND Feuilleton von unserer Kollegin Katharina Dockhorn.

Schulz erlaubt sich Fehltritt bei Wahlkampf.

Bei dem bisher seicht dahinplätschernden Bundestagswahlkampf waren übrigens bisher keinerlei Fehltritte der beiden Spitzenkandidaten von Union und SPD, Angela Merkel und Martin Schulz, zu beobachten.

Doch Schulz, der mit Sozialkompetenz punkten wollte, wurden jetzt verbale Entgleisungen am Rande eines Wahlkampfauftritts im westfälischen Unna nachgesagt, als er sich despektierlich über eine weibliche Interviewpartnerin äußerte. Allerdings hätte sich Schulz mit seiner womöglich frauenfeindlichen Äußerung, nicht als rasende Wildsau zu erkennen gegeben wie seinerzeit der FDP-Abgeordnete Rainer Brüderle, sagte Thorsten Wagner, Chefredakteur bei Antenne Unna.

Quellen: Horizont | ND | FAZ | Blickpunkt:Film | BAF | ver.di | Kölner Stadtanzeiger | FTV | Kameramann | Spiegel

Deutsche Filmakademie schickte Brandbrief nach Brüssel

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Deutsche Filmakademie fordert Erhalt des Territorialprinzips in der EU.

Die Mitglieder der Deutschen Filmakademie hatten sich auf ihrer Vollversammlung am 8. Oktober 2017 aus aktuellem Anlass noch einmal geschlossen und ausdrücklich für den Erhalt des Territorialprinzips in der Europäischen Union ausgesprochen. Der von den Vertretern aller kreativen Gewerke des Filmschaffens getragene Appell richtete sich konkret an die Mitglieder des Europäischen Parlaments, dessen Rechtsausschuss (JURI) am 10. Oktober 2017 in Brüssel tagen sollte, aber auf Dezember verschoben wurde.

Es geht um die Abstimmung des Ausschusses über Veränderungen in der von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Sat/Cab-Verordnung, die als Teil der Digitalen Binnenmarkt-Strategie der EU das sogenannte Ursprungslandprinzip einführen möchte. Nach diesem Vorschlag müssten TV-Sender die Online-Rechte eines Films nur noch für ein EU-Mitgliedsland erwerben und könnten die Nutzung ihrer Online-Dienste (wie z.B. die Mediatheken) im gesamten EU-Binnenmarkt ermöglichen.

Darin sieht die europäische Kreativbranche „in deutlicher Geschlossenheit eine Bedrohung des für die Wirtschaftlichkeit und Vielfalt des europäischen Films so wichtigen Territorialprinzips“.  

Iris Berben, Präsidentin der Deutschen Filmakademie, auch mit Blick auf den im JURI-Ausschuss zuständigen Berichterstatter Tiemo Woelken (SPD): „Es ist schwer zu verstehen und noch schwerer zu ertragen, dass EU-Abgeordnete, die für die Gestaltung der Rahmenbedingung einer Zukunft des europäischen Films zuständig sind, ausgerechnet die Argumente der Kreativen des europäischen Films konsequent ignorieren.“

Weiter heißt es in dem Papier der Deutschen Filmakademie: „Wir empfinden es als eine Missachtung der Kultur-, Produktions- und Kreativbranche, dass die nun zur Abstimmung stehenden Vorschläge unsere berechtigten Sorgen und Bedenken nach unserer Kenntnis nicht im Ansatz berücksichtigen. Daher dürfen wir Sie eindringlich darum bitten, den Vorschlägen des Berichterstatters nicht zuzustimmen und so ein klares Zeichen für eine starke europäische Kreativlandschaft zu setzen.“

Wie der Rechtsausschuss (JURI) des Europäischen Parlaments über Twitter mitteilte, wurde die Abstimmung zur SatCab-Verordnung kurzfristig verschoben, was aber nicht ganz ungewöhnlich ist, denn auch die Abstimmung im federführenden Rechtsausschuss über den Richtlinienentwurf zum "Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt" wurde bereits mehrfach neu angesetzt. Nun soll der 7. Dezember 2017 der aktuell gültige Termin sein. Laut der Initiative Urheberrecht liegen alleine 330 Änderungsanträge für die Abstimmung vor.

Zum Hintergrund:

Die EU-Kommission hatte am 14. September 2016 einen Vorschlag für eine neue Richtlinie zu Onlineübertragungen von Rundfunkveranstaltern vorgestellt. Die in diesem Zusammenhang benannten Vorschläge der Europäischen Kommission zur Novellierung des europäischen Urheberrechtsrahmens wurden seinerzeit von der deutschen Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zwar begrüßt, dennoch sah SPIO-Präsident Alfred Holighaus schon damals das Territorialitätsprinzip in Gefahr, wie wir 19. Dezember 2016 berichteten.

Am 2. Mai 2017 hatten dann 411 Unterzeichner eines Offenen Briefes an führende Staatsmänner der Europäischen Union vor Abschaffung des Territorialprinzips gewarnt und erläuterten in einer einzigartigen Geschlossenheit vor den negativen Auswirkungen durch ein Aufweichen territorialer Lizenzmodelle für jeden an der Wertschöpfung Beteiligten. Zu den Unterzeichnern gehörten Drehbuchautoren, Schauspieler, Regisseure, Produzenten bis hin zu privaten Sendern, die alle immer wieder auf die wirtschaftlichen Gefahren hinwiesen.

Die Bedrohung der Kreativen durch ein Aufweichen territorialer Lizenzmodelle und einer Ausweitung des Ursprungslandsprinzips, scheint zwar nach dem Brandbief noch nicht gebannt zu sein, hat aber europaweit große Beachtung gefunden und ist mittlerweile einigermaßen eingeschränkt worden. Denn bereits Ende Juni hatte der Kulturausschuss des Europaparlaments gegen den Widerstand der Ausschuss-Vorsitzenden Petra Kammerevert (SPD), die im Rundfunkrat des WDR sitzt, mit großer Mehrheit einen Beschluss formuliert, der als Grundlage für die Beratung im Rechtsausschuss dienen sollte - und der das Territorialitätsprinzip wahrte.

Dennoch appellierten die betroffenen Filmschaffenden aus allen Gewerken nochmals an die Europäische Union, dass das Territorialprinzip im Sinne einer prosperierenden kulturellen Vielfalt nicht aufgeweicht werden darf. Die Kreativen und ihre Partner müssen weiterhin frei entscheiden dürfen, wo, wann und wie sie ihre Inhalte zugänglich machen wollen. Das sind die zentralen Voraussetzungen für das Entstehen hochwertiger europäischer Filme und den Erhalt künstlerischer Vielfalt.

Link: www.deutsche-filmakademie.de

Quellen: Deutsche Filmakademie | Blickpunkt:Film

Netflix begann Dreharbeiten zu „Dogs of Berlin“ & weitere News aus Hollywood

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Netflix meldet Produktionsstart der zweiten deutschen Originalserie "Dogs of Berlin".

Nach Beendigung der Dreharbeiten der ersten deutschen Netflix©-Serie: „Dark“, deren Premiere von zehn einstündigen Episoden am 1. Dezember 2017 erfolgt, ist inzwischen in Berlin die Klappe zur zweiten deutschen Originalserie des US-Streaming-Dienstes „Dogs of Berlin“ gefallen. Der genaue Streaming-Termin steht noch nicht fest, doch soll die Serie in 2018 zu sehen sein.

Zum Inhalt:

„Dogs of Berlin“ kreist um Neonazis, Fußballfans und Polizisten, die in der Hauptstadt für Chaos und Ordnung sorgen. Im Zentrum der zehn Folgen der ersten Staffel stehen die Polizisten Erol Birkan und Kurt Grimmer, die im Fall eines ermordeten deutsch-türkischen Fußball-Nationalspielers ermitteln. Zu den Verdächtigen gehören neben den Familienangehörigen des Sportlers auch Neonazis, die Mafia und der eine oder andere fanatische Fußballfan.

In die Hauptrollen der Ermittler sind Fahri Yardim und Felix Kramer geschlüpft. Zum Ensemble der mit deutschen Kino- und TV-Stars gespickten Serie gehören ferner Katharina Schüttler, Anna Maria Mühe, Misel Maticevic, Katrin Sass und Hannah Herzsprung. Produziert wird „Dogs of Berlin“ vom Produktionsstudio Syrreal Entertainment, das bereits die eine oder andere „Tatort“-Folge mit Til Schweiger verantwortet hat.

„Tschiller: Off Duty“-Regisseur Christian Alvart ist Schöpfer, Drehbuchautor und Regisseur der Serie. An der Seite seines Syrreal-Entertainment-Kollegen Sigi Kamml fungiert er auch als Produzent.

„Christian Alvart ist ein höchst talentierter Geschichtenerzähler, dessen Konzept für „Dogs of Berlin“ uns begeistert hat“, sagt Erik Barmack, Vizepräsident für Internationale Originalserien bei Netflix.

Netflix setzt "House of Cards" mit Kevin Spacey ab.

Nach diversen Vorwürfen gegen Hollywood-Schauspieler und Produzenten wegen sexueller Übergriffe auf Frauen, hat es jetzt offensichtlich auch Schwule-Stars erwischt. Prominentester Vertreter ist der US-Schauspieler Kevin Spacey, gegen den zahlreiche Anschuldigungen über sexuelle Belästigungen junger Männer vorliegen sollen. Die Taten sind zwar meist schon verjährt, dennoch hat sich NETFLIX entschlossen seinen mehrfach mit Preisen überschütteten Dauererfolg "House of Cards" mit Oscar-Preisträger Kevin Spacey als Hauptdarsteller sofort abzusetzen. Das Unternehmen werte noch gemeinsam mit der Produktionsfirma aus, ob die Serie ohne ihn fortgesetzt werden könne.

"Es war ein vergiftetes Umfeld für junge Männer in Reihen der Crew, des Casts und der Statisten, die mit ihm zu tun hatten", sagte ein ehemaliger Produktionsassistent dem Sender CNN. "Kevin hatte wenig bis gar keine Skrupel, seinen Status und seine Position auszunutzen." Der Mann, der anonym bleiben wollte, berichtete von einer Autofahrt mit Spacey, bei der dieser ihm an die Hose gefasst und ihn später bedrängt habe. "Ich stand unter Schock."Weitere Crewmitglieder bestätigten CNN, dass derartiges Verhalten am Set an der Tagesordnung gewesen sei. Männer hätten aus Angst, ihren Job zu verlieren, geschwiegen. Spacey selbst habe sich zu den neuen Vorwürfen nicht äußern wollen, jedoch outete er sich erstmals öffentlich und gab zu, Männer zu lieben, berichtete CNN.

Die «House of Cards»-Produktionsfirma MRC richtete eigenen Angaben zufolge eine Hotline ein, bei der sich Mitarbeiter anonym melden können. Der Streamingdienst Netflix kündigte an, einen Mitarbeiter ans Set schicken zu wollen, um die Crew zu den Vorwürfen zu befragen.

In der erfolgreichen Politserie, die mit der kommenden sechsten Staffel enden soll, spielt Spacey den rücksichtslosen US-Präsidenten Frank Underwood. In den vergangenen Tagen hatten der Schauspieler Anthony Rapp (46, "Star Trek: Discovery") und andere Spacey sexuelle Übergriffe vorgeworfen, die schon Jahre zurückliegen. Spacey habe sich deshalb in therapeutische Behandlung begeben, erklärte eine Sprecherin.

Sony zieht Film von Festival zurück.

Noch brutaler geht Regisseur Ridley Scott gegen seinen Star vor und exerziert damit wohl einen einmaligen Vorgang in der Kinogeschichte: Nur sechs Wochen vor dem geplanten US-Kinostart am 22. Dezember 2017 gibt der Regisseur bekannt, dass er Kevin Spacey aus seinem neuen Film "Alles Geld der Welt" entfernen wird. Sony zog den Film zudem vom AFI-Filmfestival in Los Angeles zurück.

In dem Film über den Ölmilliardär J. Paul Getty, der sich nach der Entführung von seinem Enkel John Paul Getty III. fünf Monate lang geweigert hatte, das geforderte Lösegeld zu bezahlen, sollen alle Szenen mit Kevin Spacey neu gedreht und durch Christopher Plummer ersetzt werden. Auch die anderen Hauptdarsteller Mark Wahlberg und Michelle Williams müssen dafür erneut antreten. Anschließend wird der Film neu geschnitten.

Im offiziellen Trailer zum Film ist Kevin Spacey noch in der Rolle zu sehen. Es wäre eine weitere Paraderolle für den Schauspieler geworden, der bekannt ist für seine Porträts von Killern, Bösewichtern und Misanthropen ( "Glengarry Glen Ross", "Sieben", "American Beauty"), so der Spiegel:

Spacey ist einer von mehreren Hollywood-Stars, die sich derzeit mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung und des Missbrauchs konfrontiert sehen. Auch gegen den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein kamen neue Anschuldigungen ans Licht. Die Schauspielerin Paz de la Huerta ("Boardwalk Empire") sagte dem TV-Sender CBS, dass Weinstein sie 2010 zweimal vergewaltigt habe. Die New Yorker Polizei bestätigte, dass die Vorfälle untersucht würden.

HBO kündigt die Verbindung zu Star-Comedian Louis C.K.

Jüngster Vorfall ist die Absage der Premiere von Star-Comedian Louis C.K.'s Film "I Love You, Daddy", die am Donnerstag, den 9. November 2017, in New York hätte stattfinden sollen. Die "New York Times" enthüllte, dass der Comedian vor Kolleginnen aus der Comedy-Welt über die Jahre immer wieder masturbiert hätte. HBO soll die Verbindung mit Louis C.K. bereits gekappt haben.

Auch in Deutschland sind inzwischen Sexvorwürfe wegen unsittlicher Annäherungen bekannt geworden, angeblich auch gegen den Berlinale Chef Dieter Kosslick. Dieser soll sich bereits entschuldigt haben, dennoch werden Rufe lauter, seine Amtszeit nicht zu verlängern. Für kurzfristigen Ersatz ist mit Wieland Speck bereits gesorgt worden, der vor Kurzem noch von Kosslink selbst zu Unterstützung in sein Wettbewerbs-Team geholt wurde. Die Rolle als Panorama-Leiter musste Speck damit abgeben.

In Deutschland steht Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter im Kreuzfeuer.

Auch gegen den Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter (81) liegt jetzt ein Vorwurf wegen sexueller Belästigung der amerikanischen Torhüterin Hope Solo (36) vor. Bei einer Preisverleihung des Ballon d'Or in Frankreich 2013, die von der FIFA und der Zeitschrift "France Football" ausgetragen wird, soll Blatter ihr an den Hintern gegriffen haben, behauptete die Kickerin, laut Angaben der portugiesischen Zeitung Expresso. Ein Sprecher des heute 83-jährigen FIFA-Funktionärs äußerte sich zu den Anschuldigungen, dass diese Behauptung lächerlich sei.

Dass diese Missgriffe oder vielleicht auch versehentliche Berührungen in den Amerika anders als bei uns gewertet werden, liegt am Rechtssystem der USA, wo Klagen auch nach etlichen Jahren noch zu horrenden Abfindungen in Millionenhöhe führen können. Natürlich sind solche Berührungen unschicklich, wenn sie nicht im gegenseitigen Einvernehmen stattgefunden haben.

Man muss allerdings bedenken, dass manche Vorwürfe - vor allem im prüden Amerika - wie in einem Falle von Kevin Spacey oder auch von Roman Polański zum Teil schon mehr 30 Jahre zurück liegen und es jetzt ein wenig übertrieben erscheint diese Fälle jetzt noch einmal hoch zu kochen. Daran verdienen nur die Medien und den Opfern ist nicht geholfen. Vielmehr ist von Hexenjagd bereits die Rede und hysterischen Reaktionen, die spießiger seien als in den Fünfziger- und Sechzigerjahren.

Dazu passt genau auch der zwei Jahre alte Dokumentarfilm "An open Secret" von Amy Berg mit einem Trailer auf Vimeo, den die Hollywood-Kinos seinerzeit abgelehnt hatten zu zeigen, der aber nun im Internet frei verfügbar ist und darüber berichtet wie Hollywood-Teenager von einem pädophilen Ring angeblich für eine Kinokarriere sexuell missbraucht wurden. Hier der Clip:

Roman Polańskis Opfer hat ihrem Peiniger allerdings schon vor Jahren persönlich verziehen, sodass eine bei uns längst verjährte Tat eigentlich für eine fortgesetzte Strafverfolgung durch die USA inzwischen überflüssig wäre. Doch die USA wollen schon seit Jahren ein Exempel statuieren.

Schlimmer noch sind möglicherweise frei erfundene Anschuldigungen aus Schweden, wie im Falle von Julian Assange, dem australischen WikiLeaks-Gründers und Internet-Aktivisten, der in London in Ecuadors Botschaft seit Jahren festsitzt und sich nicht mehr aus dem Haus traut, weil ein Auslieferungsgesuch an die USA vorliegt, wo ihm wegen seiner Aufdeckungen mit der Todesstrafe gedroht wurde.

Letztendlich würde das heißen, dass man möglicherweise wegen eines unerwünschten Seitensprungs in jungen Jahren lebenslang mit drastischen Strafen zu rechnen hat. Schöne neue Welt!

Quellen: CNET.de | Spiegel | fm1today | New York Times

Berliner UCI-Flaggschiff plant iSens und zweites IMAX Kino

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Am Mercedes-Platz in Berlin wurde neben der Mercedes-Benz Arena Richtfest für ein neues UCI-Kino gefeiert.

Gefeiert wurde das Richtfest im Beisein der Daimler AG schon am 24. Oktober 2017 mit 400 geladenen Gästen.

Direkt gegenüber der Berliner East-Side-Gallery mit Blick auf die Mercedes-Benz Arena wurde rund 16 Monate nach dem ersten Spatenstich am Berliner Mercedes-Platz das Richtfest für vier im Bau befindliche Gebäudekomplexe gefeiert, an dem auch die UCI-Kinowelt Platz haben soll. Mit dem Erreichen der finalen Höhe von 26,5 Metern stehen die Rohbauten kurz vor dem Abschluss und das künftige Herzstück des neuen Stadtquartiers zwischen Mercedes-Benz-Arena und Mühlenstraße nimmt sichtbar Gestalt an.

Schon einmal hatte sich die Daimler AG nach der Wende am Potsdamer Platz engagiert und das viel bestaunte und gut besuchte ehemalige Debis Center mit einer Schopping Mall dem Cinemaxx Kinocenter und dem Berlinale Palast am Marlene-Dietrich-Platz errichtet. Als direkte Konkurrenz zum Sony-Center war sogar ein zweites IMAX-Kino seinerzeit gebaut worden. Doch dies ist schon lange geschlossen und wird derzeit immer noch von der Blue-Man-Group bespielt.

Auch Mercedes-Benz zog sich zurück die Daimler AG verkaufte alle Gebäude an einen Investor. In den ehemaligen Ausstellungsräumen des Autohauses zog der Nachrichtensender N-24 ein, der demnächst in WELT umbenannt werden soll. Auch die Zukunft der Berlinale am Potsdamer Platz ist ungewiss, denn die Verträge laufen in den nächsten Jahren aus.

Deshalb wird bereits für ein eigenes Gebäude auf Staatsgrund direkt neben dem Martin-Gropius-Bau sondiert. Wer allerdings an den Flughafen BER denkt, der immer noch nicht eröffnet ist, wird so seine Zweifel hegen, ob die Berlinale rechtzeitig vor Umzugszwängen einen eigenen Neubau beziehen kann, für den noch nicht einmal ein Entwurf skizziert worden ist. Nur eins steht fest. Es soll ein großartiges Filmhaus werden in dem sowohl die Deutsche Film und Fernsehakademie (dffb) wie auch das Arsenal und das Filmmuseum der Deutschen Kinemathek hineinpassen sollen. Ob dafür das Platz des heutigen Parkplatzes vor dem altehrwürdige Museum im Martin-Gropius-Bau ausreicht ohne den historischen Bau völlig zu verschatten oder womöglich hinter einem modernen Hochhaus verschwinden zu lassen, darf bezweifelt werden.

Dagegen ist der Daimler AG ein Coup gelungen. Rund um die ehemalige O2-World, die jetzt Mercedes-Benz Arena heißt, werden an der Mühlenstraße neben der neuen Dependance des Konzerns weitere neue Gebäude errichtet. So entsteht eine Mischung aus Amusement, Shopping, Gewerbe und vielleicht auch noch ein paar dringend benötigte Wohnungen. Das künftige Herzstück des neuen Stadtquartiers soll aber ein neues Kinocenter der UCI Kinowelt werden, dem künftigen Flaggschiff der Kette.

Inmitten der weiteren Entertainment-Angebote rund um die Mercedes-Benz-Arena soll das neue Haus, das auf zwei Ebenen mehr als 2000 Sitzplätze beherbergen wird, mit einem Fokus auf Premiumangebote wie iSens-, IMAX- und Luxuskinosälen punkten und laut UCI ein "neuartiges Kino-Erlebnis" bieten.

Das Richtfest, den die Anschutz Entertainment Group (AEG), Mercedes-Benz und Hochtief am 24. Oktober 2017 gemeinsam mit weiteren Projektbeteiligten, künftigen Mietern und Gästen aus dem Bezirk auf dem Mercedes-Platz feierten, der bereits im Herbst 2018 fertiggestellt werden soll, markiert damit ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Eröffnung der dortigen UCI Kinowelt.

"Der Baufortschritt ist absolut beeindruckend. Man kann sich das Kino und die Säle schon sehr gut vorstellen und unsere Vorfreude auf die Eröffnung im nächsten Jahr ist groß. Die Atmosphäre des Platzes ist schon jetzt einzigartig und es lässt sich bereits erahnen, welche Möglichkeiten für Filmpremieren sich hier bieten. Die neue UCI Kinowelt wird dank der geplanten Highlights und seiner Lage am Mercedes Platz zu einem einzigartigen Anziehungspunkt in Berlin", erklärt UCI-Geschäftsführer Jens Heinze.

Zum Mix aus Kultur, Unterhaltung und Freizeit, das der Mercedes-Platz seinen Besuchern künftig bieten soll, zählen neben dem Multiplex die Berlin Music Hall für bis zu 4.500 Besucher, eine sogenannte "Lifestyle-Bowling-Lounge" und mehr als 15 Cafés, Restaurants und Bars, deren Betreiber zum Großteil bereits feststehen.

Michael Kötter, Vice President Real Estate & Development AEG, bedankte sich als Vertreter des Bauherrn in seiner Rede bei den beteiligten Gewerken und Baupartnern:

"Mit dem heutigen Richtfest ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung des Mercedes Platz erreicht. Wir liegen mit den Bauarbeiten im Zeitplan. Nicht nur deshalb ein herzliches Dankeschön an unseren Generalübernehmer Hochtief, der auf der Baustelle die Fäden in der Hand hält, und an die zahlreichen Gewerke, die am Projekt beteiligt sind. Wenn mit der Fertigstellung des Rohbaus zum ersten Mal die Dimensionen dessen wahrnehmbar werden, was später in vollem Glanz erstrahlt, ist das schon ein sehr schöner Moment."

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CineStar und RealD verlängern 3D-Deal

Neben UCI-Kinowelt, Cinemaxx und Cineplex gehört die Kinokette CineStar in Deutschland zu den großen Majors der Multiplex-Kinos, die ein gewichtiges Wort bei der Ausstattung von Kinos einlegen können und damit den zukünftigen Standard auch für die 3D-Kinotechnik mitbestimmen können.

So wurde ebenfalls Ende Oktober 2017 bekannt, dass CineStar und RealD ihre langjährige Zusammenarbeit zur Ausstattung der CineStar-Kinos mit 3D-Technologie sowie den entsprechenden 3D-Brillen erneuert haben, denn 3D-Filme im Kino sind nicht totzukriegen. Vielmehr hat soeben Disney/Pixar für Herbst 2018 eine Fortsetzung ihres 3D-Animationsfilmes "Die Unglaublichen" angekündigt. Hier als UPDATE der neue Teaser/Trailer:

Die Vereinbarung mit RealD umfasst alle bestehenden und zukünftigen Kinos der CineStar-Gruppe in Deutschland. Derzeit betreibt CineStar 430 Leinwände an 53 Standorten und ist nach Unternehmensangaben sowohl im Hinblick auf Anzahl der Standorte als auch der Leinwände, Sitzplätze und Besucher Marktführer in Deutschland.

Kürzlich wurde das CineStar in Neumünster eröffnet, am 16. November 2017 folgte das CineStar Atrium in Weimar. Weitere Neueröffnungen folgen 2018 in Freising, Remscheid und Augsburg. CineStar stattet als einziger europäischer Kinobetreiber alle Säle mit RealD-Technologie aus.

RealD ist nach eigenem Bekunden führender Lizenzgeber für 3D- und weitere visuelle Technologien. Mit mehr als 28.000 lizensierten Screens in 72 Ländern sei RealD die weltweit am häufigsten genutzte 3D-Technologie.

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Hackesche Höfe Kino Berlin setzt komplett auf EclairColor

Auch bei einem der vielen Arthaus Kinos in Berlin gibt es Neuerungen zu vermelden. Das Hackesche Höfe Kino hat als erster Komplex weltweit komplett auf die EclairColor - und damit auf die HDR-Technologie der französischen Ymagis gesetzt. Zwar kooperiert ebenfalls auch die oben erwähnte CineStar-Kette mit Ymagis, doch für die kleineren Arthaus-Kinos sind Investitionen dieser Art doch etwas Besonderes.

Michael Krauth, Geschäftsführer von Eclair Deutschland: „EclairColor ist eine phantastische Chance für die Filmbranche, die Qualität des Kinoerlebnisses zu vernünftigen Kosten zu verbessern. Die Zuschauer im Kino werden den Film so sehen, wie ihn sich die Filmcrew vorgestellt hat. Die strengen Spezifikationen des EclairColor-Verfahrens stellen sicher, dass die Filmemacher die Kontrolle über das Bild behalten, das heißt, das Endprodukt entspricht den künstlerischen Vorstellungen des Regisseurs oder Produzenten.“

Gerhard Groß, Geschäftsführer des Hackesche Höfe Kinos, ergänzt: "Wir versprechen unseren Gästen das bestmögliche Erlebnis und bringen die Magie zurück auf die Leinwand. Das gilt für alle Filme, vom Hollywood Blockbuster bis zum Arthaus Film. EclairColor verbessert das Erlebnis mit höherer Lichtstärke, schärferen Bildern, größerer Tiefenschärfe und mehr Kontrast - und das gilt für US-Blockbuster ebenso wie für Independent-Produktionen."

Als erstes Arthaus Kino Deutschlands folgte nun das Hackesche Höfe Kino und setzt in allen seinen Sälen auf die HDR-Technologie von Eclair, einer Tochter der Ymagis-Gruppe. Wie Eclair mitteilte, hatte man eine Vereinbarung mit dem Betreiber Timebandits GmbH & Co. Kinobetriebs KG geschlossen, alle fünf Säle seines Berliner Flaggschiffs noch im September umzurüsten.

Die Installationen in den Hackeschen Höfen erfolgte einschließlich der Sony Digital Cinema 4K SRX-R515P Projektionssysteme.

Die Vorteile von HDR sind nicht nur beim 4K-TV oder den Ultra HD Blu-ray Discs mit HDR zu sehen, sondern auch im Kino für jedermann klar erkennbar - das gilt für Branchenprofis ebenso wie für das Publikum. Die strikten Spezifikationen des EclairColor-Prozesses stellen perfekte Kontrolle über das Bild auf der Leinwand sicher und garantieren so, dass sich die künstlerischen Entscheidungen auch korrekt auf der Leinwand wiederfinden.

Insgesamt hat Eclair weltweit bislang 105 Säle umgerüstet, davon 46 in Frankreich, drei in Großbritannien und jeweils einen in Italien, der Schweiz, Tunesien, Spanien und den USA. Demnächst eröffnet in Athen der erste Saal mit dem "Sphera"-Premiumkonzept von Ymagis, der auch über EclairColor-Technologie verfügen wird. Inklusive der Installationen im Hackesche Höfe Kino mit seinen insgesamt 685 Sitzen kommt EclairColor hierzulande bereits auf 51 Leinwänden zum Einsatz, von denen sich alleine zehn in der Hauptstadt befinden.

Quellen: Tagespiegel | Morgenpost | Blickpunkt:Film | filmecho

EU will die Belange der audiovisuellen Kreativindustrie berücksichtigen

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SPIO und Produzentenallianz begrüßen Abstimmungsergebnis im Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments zur Verbreitung von Mediathekeninhalten.

Wie von uns am 22. Oktober 2017 berichtet, forderte nicht nur die Deutsche Filmakademie den Erhalt des Territorialprinzips in der EU. Zahlreiche Verbände und Institutionen hatten sich ebenfalls für einen Brandbrief an Brüssel ausgesprochen, um den Status quo für Online-Rechte eines Films im gesamten EU-Binnenmarkt zu erhalten.

Ursprünglich hatte die EU vorgeschlagen, dass die Rechte nur noch für jeweils ein EU-Mitgliedsland erworben werden müssten, um die Nutzung der Online-Dienste (wie z.B. in den Mediatheken der Fernsehanstalten) für alle Länder gleichermaßen zu ermöglichen.

Die Idee dahinter war den freizügigen Grenzverkehr in der EU auch auf virtuellem oder Funk-Weg zu ermöglichen, sodass die EU-Bürger überall alles sehen und empfangen können, ohne dass dafür extra Kosten anfallen würden. Für die TV-Sendeanstalten wäre das jedoch ein Freibrief gewesen, noch weniger für Zweitauswertung von Produktionen zahlen zu müssen.

Dagegen waren sowohl die Produzenten wie auch die SPIO, die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Sturm gelaufen, da durch solche Regelungen ihre Einnahmen nicht nur drastisch schrumpfen würden, sondern nahezu kostendeckende Film- und TV-Produktionen unmöglich würden.

Nun hat vorgestern der Rechtsausschusses des Europäischen Parlaments den Beschluss zur sogenannten Sat/Cab-Verordnung zurückgewiesen und empfohlen, die Einführung eines Ursprungslandprinzips für die Mediathekeninhalte von TV-Sendern auf „News and Current Affairs“ zu begrenzen.

Mit ihrer aktuellen Entscheidung folgten die Abgeordneten der Haltung anderer Ausschüsse des EU-Parlaments, den Anwendungsbereich der Verordnung möglichst eng zu begrenzen.

SPIO-Präsident Alfred Holighaus:

„Wir sind froh, weiterhin die wachsenden Möglichkeiten nutzen zu können, Filme und Fernsehserien zu produzieren und auf vielfältige Weise den Zuschauern zeigen zu können. Die vorgesehene Privilegierung der Rundfunkanstalten und Fernsehsender hätte den Produktions- und Lizenzmarkt gravierend verändert, die Verhandlungsmacht von klein- und mittelständischen Produzenten ernsthaft geschwächt und sie der noch stärkeren Abhängigkeit von Fernsehanstalten ausgeliefert.“

Tatsächlich haben die Sender schon jetzt die Möglichkeit, alle zur Auswertung erforderlichen Rechte direkt aus einer Hand zu erwerben. „Wenn die Konditionen stimmen, wird ein Produzent diese Rechte auch vergeben. Schließlich hat er ein Interesse, über eine möglichst große Reichweite die Investitionen in ein Filmwerk wieder einzuspielen,“ so Holighaus weiter. „Das heutige Abstimmungsergebnis darf deshalb nicht als Absage an das europäische Publikum verstanden werden. Es schaut nicht – wie vielfach unterstellt – in die Röhre, sondern in eine gesicherte Zukunft, in der anspruchsvolle und unterhaltsame Filme in Europa finanziert, hergestellt und gezeigt werden können.“

Im anderen Falle hätte dies die TV Sender berechtigt, mit der Lizenz für nur ein Mitgliedsland Filme und Fernsehserien in ihren Mediatheken europaweit zugänglich zu machen, ohne dafür mehrfach Entgelte an die Produzenten zahlen zu müssen, was von den Produzenten als Supergau tituliert wurde.

Als eine "Entscheidung mit großer Tragweite für das deutsche und europäische Filmschaffen" bezeichneten Alexander Thies und Christoph Palmer, Vorsitzender bzw. Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen, die Brüsseler Entscheidung, denn: "Für Auftrags- und Co-Produktionen verbleibt es beim gelebten Territorialprinzip - das ist eine für die deutsche Produktionswirtschaft äußerst wichtige Richtungsentscheidung."

Auch Kulturstaatministerin Monika Grütters zeigte sich erfreut von dem EU-Votum. Sie hatte sich für den Erhalt des Territorialitätsprinzips von Anfang an eingesetzt, um vor allem die Rechte der Urheber zu schützen.

Nur VPRT-Geschäftsführer Harald Flemming machte darauf aufmerksam, dass es an der ein oder anderen Stelle noch Nachbesserungsbedarf bedürfe. Insbesondere muss die technologieneutrale Weitersendung eingegrenzt werden, um die Verhandlungsposition der Rundfunkunternehmen und Produzenten gegenüber großen US-Plattformen nicht zu verschlechtern. Auch für Radio muss noch eine Lösung gefunden werden, so Flemming weiter.

Bevor zu dem Gesetzgebungsentwurf die Trilog-Verhandlungen starten können, muss im Rat noch eine gemeinsame Position der Mitgliedsländer gefunden werden. Trilog-Verhandlungen, eine Art Vermittlungsausschuss, stehen dann an, wenn der Europäische Rat den Änderungsvorschlägen des Parlaments aus zweiter Lesung nicht zustimmt.

Quellen: filmecho | Blickpunkt:Film | SPIO | Produzentenallianz

Nachrufe zum Totensonntag 2017

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An diesem beweglichen Feiertag der evangelischen Kirchen gedenken wir immer am letzten Sonntag vor Advent der Verstorbenen.

Seit 11 Jahren existiert nun unser BAF-Filmtagebuch und seit acht Jahren erinnern wir immer am Totensonntag an jene Personen aus der Schauspiel-, Film-, Fernseh- und Medienbranche, die von uns gegangen sind. Diese Tradition wollen wir auch 2017 fortsetzen. Die zahlreichen Nachrufe auf verstorbene Prominente erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurde aber nach bestem Wissen erstellt. Wegen der großen Anzahl an Daten und Informationen, haben wir den diesjährigen Eintrag erstmals zum Umblättern auf drei Seiten aufteilen können.

Ältere Einträge finden Sie unter dem 21. November 2010, unter dem 20. November 2011, unter dem 25. November 2012, unter dem 24. November 2013, unter dem 23. November 2014 unter dem 22. November 2015 und zuletzt unter dem 20. November 2016.

Am Ende der nachfolgenden Auflistung sind in der erweiterten Ansicht detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.

Sie ruhen in Frieden

John Berger 2. Januar 2017

Klaus Wildbolz 5. Januar 2017

Francine York 6. Januar 2017

William Peter Blatty 12. Januar 2017

Lord Antony Snowdon 13. Januar 2017

Miguel Ferrer 19. Januar 2017

Jaki Liebezeit 22. Januar 2017

Werner Nekes 22. Januar 2017

Gorden Kaye 23. Januar 2017

John Hurt 25. Januar 2017

Mary Tyler Moore 25. Januar 2017

Emmanuelle Riva 27. Januar 2017

Frank Pellegrino 31. Januar 2017

Kerstin Gähte 1. Februar 2017

Christian Friedel 1. Februar 2017

Erika Krause 2. Februar 2017

Inge Keller 6. Februar 2017

Richard Hatch 7. Februar 2017

Jiro Taniguchi 11. Februar 2017

Al Jarreau 12. Februar 2017

Warren Frost 17. Februar 2017

Klaas Ackermann 17. Februar 2017

Larry Coryell 19. Februar 2017

Martin Lüttge 22. Februar 2017

Jutta Winkelmann 23. Februar 2017

Neil Fingleton 25. Februar 2017

Bill Paxton 25. Februar 2017

Hans Joachim Eichberg 2. März 2017

Robert James Waller 10. März 2017

Ingeborg Krabbe 17. März 2017

Chuck Berry 18. März 2017

Lola Albright 23. März 2017

Franz Stadler 26. März 2017

Clay Adler 26. März 2017

Christine Kaufmann 28. März 2017

Renate Schroeter 3. April 2017

Samir Farid 4. April 2017

Hans Heinz Moser 5. April 2017

Don Rickles 6. April 2017

Michael Ballhaus 11. April 2017

Michael Bogdanov 16. April 2017

Erin Moran 22. April 2017

Michael Mantenuto 24. April 2017

Jonathan Demme 26. April 2017

Christine Oesterlein 26. April 2017

Daliah Lavi 3. Mai 2017

Lukas Ammann 3. Mai 2017

Quinn O'Hara 5. Mai 2017

Claus Peter Witt 8. Mai 2017

Michael Parks 9. Mai 2017

Geoffrey Bayldon 10. Mai 2017

Powers Boothe 14. Mai 2017

Gunnar Möller 16. Mai 2017

Marsh McCall 22. Mai 2017

Roger Moore 23. Mai 2017

Toni Bertorelli 26. Mai 2017

Molly Peters 30. Mai 2017

Tankred Dorst 1. Juni 2017

Roger Smith 4. Juni 2017

Glenne Headly 8. Juni 2017

Adam West 9. Juni 2017

Chi Po-lin 10. Juni 2017

Alexandra Kluge 11. Juni 2017

Anita Pallenberg 13. Juni 2017

Renate Holland-Moritz 14. Juni 2017

Henry Deutschendorf 14. Juni 2017

John G. Avildsen 16. Juni 2017

Hartmut Neugebauer 22. Juni 2017

Michael Nyqvist 27. Juni 2017

Nelsan Ellis 8. Juli 2017

Anne Golon 14. Juli 2017

Martin Landau 15. Juli 2017

George A. Romero 16. Juli 2017

Evan Helmuth 17. Juli 2017

John Heard 21. Juli 2017

Sam Shepard 27. Juli 2017

Jeanne Moreau 31. Juli 2017

Ehrentraut Novotny ~ Ende Juli 2017

Robert Hardy 3. August 2017

Haruo Nakajima 7. August 2017

Christa Berndl 10. August 2017

Joseph Bologna 13. August 2017

Miriam Goldschmidt 14. August 2017

Dick Gregory 19. August 2017

Karl Otto Götz 19. August 2017

Jerry Lewis 20. August 2017

Margot Hielscher 20. August 2017

John Abercrombie 22. August 2017

Jay Thomas 24. August 2017

Tobe Hooper 26. August 2017

Mireille Darc 28. August 2017

Egon Günther 31. August 2017

Norbert Kückelmann 31. August 2017

Richard Anderson 31. August 2017

Vladimír Brabec 1. September 2017

Murray Lerner 2. September 2017

Holger Czukay 5. September 2017

Blake Heron 8. September 2017

Len Wein 10. September 2017

Peter Hall 11. September 2017

Frank Vincent 13. September 2017

Harry Dean Stanton 15. September 2017

Gisèle Casadesus 24. September 2017

Jan Tříska 25. September 2017

Elizabeth Dawn 25. September 2017

Joy Fleming 27. September 2017

Hugh Hefner 27. September 2017

Andreas Schmidt 28. September 2017

Anne Wiazemsky 5. Oktober 2017

Jean Rochefort 9. Oktober 2017

Danielle Darrieux 17. Oktober 2017

Umberto Lenzi 19. Oktober 2017

Walter Lassally 23. Oktober 2017

Robert Guillaume 24. Oktober 2017

Fats Domino 24. Oktober 2017

Maud Linder 25. Oktober 2017

Jack Bannon 25. Oktober 2017

Brad Bufanda 1. November 2017

Karin Dor 6. November 2017

Hans-Michael Rehberg 7. November 2017

John Hillerman 9. November 2017

Justus Pankau 17. November 2017

Dieter Bellmann 20. November 2017

David Cassidy 21. November 2017

Dmitri Hvorostovsky 22. November 2017

George Avakian 22. November 2017

In der nachfolgenden erweiterten Ansicht sind detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.

"Nachrufe zum Totensonntag 2017" vollständig lesen

Kinojahr 2017 erfolgreicher als erwartet

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Verband der Verleiher prognostiziert zweitstärkstes Jahr der Geschichte. Insbesondere Filmfestivals haben derzeit starken Zuspruch.

Das Kinojahr 2017 läuft auf Hochtouren. Nach Ansicht des VDF, dem Verband der Filmverleiher, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach beim Umsatz das zweiterfolgreichste Jahr aller Zeiten werden.

Dennoch zeigte sich der Verband der Filmverleiher bei seiner Jahreshauptversammlung nicht zufrieden. Besorgt macht vor allem die immer geringer werdende Zahl der jüngeren Besucher im Alter von der 14 bis 29 Jahren. Letztes Jahr war die Reichweite von Kino erstmals unter 40 Prozent der Bevölkerung gesunken. Dieses Jahr sieht es nicht viel besser aus. Eine Social-Media-Kampagne soll es richten. Wenn die jungen Zielgruppen, die gerade für „Fack Ju Göhte 3“ die Kinos stürmen, durch eine "Initialzündung" auf Facebook & Co. dauerhaft zurückgebracht werden können, dann her damit, heißt es unisono beim Verband.

Auf der Jahrespressekonferenz des VdF machte Vorstandsmitglied und Constantin-Geschäftsführer Oliver Koppert deutlich, wie bedrohlich die Lage ist:

Wirklich zufrieden kann man mit dem Zwischenstand kurz vor dem Weihnachtsgeschäft nicht sein. Sorgen bereitet vor allem, dass der "Mittelbau" zunehmend Schwächen zeigt und vergleichsweise wenige herausragende Filme das (derzeit noch überschaubare) Wachstum tragen. Wobei man diesem Aspekt auch Positives abgewinnen kann: Denn einige wenige große Erfolge dieses Kinojahres zeigen, dass man die Massen mit dem richtigen Stoff nach wie vor für das Kinoerlebnis begeistern kann. Immerhin ließen sich in diesem Jahr bereits zwei Titel feiern, die deutlich über vier Mio. Besucher anlockten - was 2016 keinem einzigen Neustart gelang. Dazu gehörten neben "Fack Ju Göhte 3" auch der 3D-Animationsfilm "Ich - einfach unverbesserlich 3" und auf Platz drei "Fifty Shades of Gray 2".

Leider sind diese genannten Filme alles andere als cineastische Filmkunst, sodass es verständlich ist, wenn der sogenannte "Mittelbau" die Lust am Kinobesuch verliert und sich NETFLIX und AMAZON zu Hause am großen kinotauglichen Flachbildschirm zuwendet. Vor allem Filme aus Deutschland wie "Fack Ju Göhte 3" spielen in der internationalen Loga überhaupt keine Rolle.

Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Filme, die aus Deutschland zu A-Festivals eingeladen werden. Dazu gehörte zuletzt Maren Ades "Toni Erdmann", der in Cannes lief, aber keinen Preis gewann und Nicolette Krebitz'"Wild", den Berlinale Chef Dieter Kosslick 2016 gern gezeigt hätte, aber nicht bekam, weil das US-Sundance Film Festival ihn wegschnappte.

Weitere bedeutende Werke aus Deutschland kann man fast an fünf Fingern in den letzten Jahren abzählen. Filmkunst, die vom Publikum gesehen und geschätzt werden will, muss erst einmal internationales Renommee vorweisen können. Doch daran mangelt es in Deutschland.

Filmfestivals überall mit steigenden Zuschauerzahlen.

Im Gegensatz zum normalen Kinoalltag können Festivals, wie das am Samstag, den 2. Dezember 2017, in Berlin zu Ende gegangene Weltkino-Festival "Around the World in 14 Films", steigende Erfolge vorweisen. Festivalleiter Bernhard Karl und das CineStar Kino in der Kulturbrauerei schätzten sich glücklich über zum Großteil ausverkaufte Vorstellungen mit ihrer cineastischen Weltreise von preisgekrönten Filmen, die von den Zuschauern gesehen werden wollen, auch wenn es kaum Werbung dafür gibt und manche schwer zugängliche Werke nicht mal einen Verleih haben. Dies sollte den deutschen Produzenten zu denken geben, ob die geringe Lust am Kino bei bestimmten Publikumsschichten nicht durch eine falsche Filmauswahl bestimmt wird.

Ganz besonders gut gefallen haben uns auf dem Berliner Weltfilm-Festival 14films.de die beiden russischen Filme "LOVELESS" von Andrey Zvyagintsev, der leider keinen Verleih hat, und "DIE SANFTE" von Sergei Losnitsa. Tief beeindruckt haben uns aber auch "AVA" von Léa Mysius aus Frankreich und "HOME" von Fien Troch aus Belgien.

Der ifa Jury-Preis des Instituts für Auslandsbeziehungen ging an die Dokumentation "Mrs. FANG" des chinesischen Regisseurs Wang Bing über eine sterbende, an Alzheimer erkrankte alte Frau. Der Film hatte auch den Hautpreis des 70. A-Filmfestivals von Locarno gewonnen. Hier ein Film-Still:

Filmstill Mrs. FANG

VdF rechnet mit sensationellem Boxoffice Ergebnis.

Für das Gesamtjahr rechnet der VdF trotz stetiger Besucherverluste in den Multiplextheatern, mit einem Endresultat im Bereich von ca. 125 Mio. Besuchern und etwa 1,1 Mrd. Euro Umsatz am Boxoffice. Weihnachtshits wie "Star Wars: Die letzten Jedi" von Walt Disney sollen zu einem bombastischen Endspurt beitragen. Hier der Trailer:

Mit einem aktuellen Vorsprung von etwa vier Prozent bei den Besuchern und sechs Prozent beim Umsatz ist man noch ziemlich deutlich von einem Wachstum an der Grenze zum zweistelligen Bereich entfernt, was beim VdF von vielen heimlich erhofft worden war. Sollte diese Prognose dennoch eintreffen, wäre 2017 nach Umsätzen das zweitstärkste Jahr in der deutschen Kinogeschichte.

Zumindest hatte man recht hohen Erwartungen an ein Jahr ohne Fußballgroßereignisse gesetzt, denn die TV-Übertragungen würden in Jahren mit einer Fußball-WM vor allem im Sommer die Besucherzahlen in den Kinos deutlich drücken. Oft liegt es aber auch am Wetter. Bei einem Supersommer, den wir in diesem Jahr aber nur selten hatten, sitzen vor allem junge Leute lieber abends in den Straßencafés oder gehen zu Open-Air-Veranstaltungen. Ein verregneter, kühler Sommer lässt dagegen mehr Zuschauer in die Kinos strömen.

Vor allem die Programmkinos konnten im Jahre 2016, im Vergleich zu Umsatz- und Publikumsverlusten bei den Multiplex-Filmtheatern, sowohl die Umsätze wie auch die Zuschauerzahlen des Erfolgsjahres 2015 halten, womit sie in der Gesamtstatistik deutlich zur Stabilität der aktuell (gefühlten) Kinokrise beitrugen, schrieben wir vor drei Monaten, als die Filmförderungsanstalt (FFA) auf der Filmkunstmesse Leipzig im September neueste Jahreszahlen der Programm- und Arthouse-Kinos vorstellte.

Nicht hinwegtäuschen kann dies jedoch über die Tatsache, dass sich der Kuchen seit Jahren auf immer mehr Filme verteilt, ja geradezu eine Schwemme an bedeutungslosen Filmen die Leinwände derzeit verstopft. Das bleibt nicht ohne Folgen. Prominentes Beispiel ist hier sicherlich der Filmverleiher Movienet, der Insolvenz anmelden musste.

Diskussionsrunde unter dem Motto:

"Quo vadis Deutsches Kino?"

Im Rahmen des Festivals »Around the World in 14 Films« lud auch in diesem Jahr wieder Felix Neunzerling, Geschäftsführer der Zoom Medienfabrik, traditionell zu einer Diskussion ein, die unter dem Motto "Quo vadis Deutsches Kino?" stattfand. Unter seiner Moderation diskutierten in diesem Jahr Regisseur Peter Fleischmann, Kinobetreiber Christian Suhren und die Filmjournalisten Rüdiger Suchsland und Martin Schwarz nicht nur zur Movienet-Pleite, sondern auch allgemein zum Thema "Digital ist Mist! - Fluch und Segen der Digitalisierung für den Arthouse Film".

Dazu Felix Neunzerling:

"In der Startwoche KW 48 bespielen die Top 10 – Filme allein 95% der verfügbaren Leinwände, alle anderen Filme der Wochen kämpfen um die verbleibenden 5%. Auch deshalb liegen 90% der in Deutschland gestarteten Filme weit unter ihren Möglichkeiten, ihr Publikum zu erreichen. Besonders hart trifft es die deutschen Produktionen, denn 90% der Förderung der Länder und des Bundes fließt in die Produktion, also in die Herstellung von Filmen, nur 10% in den Vertrieb. Also fehlen uns nicht nur die Leinwände sondern auch die Mittel, sie zu erobern. Eine Verschiebung zugunsten der Vertriebsförderung ist dringend notwendig, um die weniger Filme am Markt erfolgreicher platzieren zu können", so Neunzerling.

Auf jeder Leinwand sind pro Woche im Schnitt rund 2,5 Filme im Einsatz, was sich bei ca. 4.739 Leinwänden in Deutschland auf etwa 11.000 Kopien summiere.

"Das ist auf Dauer nicht mehr gut", so auch das Fazit von Central-Film-Geschäftsführer Peter Sundarp.

Zunehmend würden Produzenten zu Verleihern, um überhaupt eine Chance zu haben, ihre Filme ins Kino zu bringen. Skeptisch ob der Vielzahl an Playern im (Verleih-)Markt zeigte sich auch VdF-Geschäftsführer Johannes Klingsporn, der darauf verwies, dass 96 der 100 erfolgreichsten Filme des Jahres von VdF-Mitgliedern ins Kino gebracht worden seien.

"Verleih ist nichts, das man nur nebenher machen kann", so Klingsporns Ansage.

Indes darf man durchaus darauf verweisen, dass auch Erfolgsgeschichten abseits des "Establishments" möglich sind. Dazu zählt als Beispiel der enorme Erfolg des Dokumentarfilms "WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt", den die AG Kino-Gilde zu Recht als "Kinophänomen des Jahres" adelte und der bislang auf über 320.000 Kinobesucher kam. Hier der Trailer:

An der grundsätzlichen Problematik, dass immer mehr Content auf die Leinwände drängt, ist indes nicht zu rütteln. Laut Johannes Klingsporn, der von 1982-1992 auch Leiter der Statistischen Abteilung der SPIO war, hat die Anzahl der Erstaufführungen zwischen 2007 und 2016 insgesamt um satte 120 zugenommen. Schuld ist daran nicht einmal Hollywood, denn die Anzahl der US-Releases hat sogar ein klein wenig abgenommen, während deutsche Starts um mehr als ein Drittel für diesen Anstieg verantwortlich zeigten.

Dass trotz der Zunahme an deutschen Filmen das jüngere Publikum die Lichtspieltheater zunehmend scheut, zeigt nicht zuletzt eine GfK-Studie zu den "kritischen Zielgruppen" auf, über die bei den Kinoverbänden derzeit diskutiert wird, um mit entsprechenden Marketingmaßnahmen auf Facebook und vielleicht auch in anderen sozialen Netzwerken, gegensteuern zu können. Konkretes wollte man zu dem Pitch, dessen Ausarbeitung von Marketingexperte Jan Oesterlin organisiert wurde, aktuell jedoch noch nicht verraten.

"Groteskes Missverhältnis" bei Verleihförderung.

Alles andere als zufrieden zeigt sich der VdF beim Thema Förderung. Vor allem bei den Ländern sei der Anteil der Verleihförderung erheblich zu gering. Bei der kulturellen Filmförderung des Bundes spreche man sogar von einem "grotesken Missverhältnis". Lediglich die FFA habe sich der bereits vor einem Jahrzehnt erhobenen Forderung nach einer Mittelrelation von 2/3 (Produktion) und 1/3 (Verleih/Marketing) zumindest angenähert.

Bei den Maßnahmen für das ganz junge Publikum lobte dagegen der VdF in diesem Jahr ein spannendes Pilotprojekt von Vision Kino. Ende Januar kommenden Jahres wird erstmals zur "KitaKinoWoche Hamburg" geladen und die Hoffnung der Verleiher, dass dieses Beispiel Schule machen könne, scheint schon jetzt berechtigt, denn innerhalb von nur einer Woche seien schon jetzt sämtliche Plätze ausgebucht.

Quellen: Zoom Medienfabrik | VdF | Blickpunkt:Film


Amazon und Netflix verdrängen Videotheken - außerdem Streit um Mediatheken

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Auch Mediatheken geht es an den Kragen durch Klage der Kreativverbände.

Vorgestern gewann der isländische Film "HEARTSTONE - HERZSTEIN" den European University Film Award, der im Rahmen des Europäischen Filmpreises am Abend zuvor verliehen worden war. Wir berichteten hier.

Trotz zahlreicher weiterer Preise gelang das Werk von Guðmundur Arnar Guðmundsson nicht in unsere Kinos. Es steht derzeit nur online auf AMAZON Prime Video sowie als DVD in der Edition Salzgeber zur Verfügung. Unserer Recherchen ergaben, dass nicht einmal die führende Online Videothek MAXDOME das Video vorhält. Auch beim DVD-Verleiher VIDEOBUSTER führte die Suche ins Leere.

Bei Berlins größter Videothek VIDEOWORLD wird ebenfalls abgebaut und zahlreiche Filialen mussten schon schließen. Auch hier war eine Suche erfolglos. Einzig Amazon listet den Film hier auch als DVD für knapp 14,- Euro, also deutlich mehr, als eine Kinokarte kosten würde.

Besonders schade steht es um die Videothek "Negativeland" von Jörg Ganzer in der Danziger Straße in Prenzlauer Berg, eine der letzten Institutionen für Arthouse-Filme, die ebenfalls zugemacht hat, denn der Trend zum Streaming im Internet ist nicht aufzuhalten. Damit sind auch alte VHS Kassetten von Filmen wie „Der Himmel über Marzahn“, „Berlin Super 80“ oder „Linie 1“– das Musical als Film von Reinhard Hauff für immer verschwunden.

Die Betreiber der Läden, die noch die Stellung halten, müssen entweder sparen, wo es geht, oder die Videothek mit anderen Geschäftsmodellen paaren.

24.000 Filme auf 70 Quadratmeter - dafür kaum noch Personal.

Nur das Videodrom in Kreuzberg wird nach wie vor als reine Videothek betrieben. Und Silvio Neubauer, der vormals die "Filmgalerie 451" in der Torstraße betrieben hatte und nebenbei auch im Filmverleih fürs Kino tätig ist, setzt in seinem zweiten, deutlich verkleinerten Laden in der Invalidenstr. 148, der nur noch "Filmgalerie Berlin" heißt, aufs Sparen. In seinem 70 Quadratmeter kleinen Laden gibt es deshalb auch kaum noch Beratung, denn das Personal wäre nicht mehr bezahlbar.

Doch eins ist klar für Neubauer: „In zehn Jahren wird es ganz sicher keinen Laden mehr geben, der so ist wie dieser hier.“

Fitzcarraldo-Besitzer lebt von seiner Bar.

Martin Schuffenhauer, Inhaber der Filmkunstbar Fitzcarraldo in Kreuzberg mit rund 13 000 ausgesuchter Filmtitel, hat sich dagegen für eine Mischform entschieden. „Wir leben von der Bar“, sagt der Eigentümer. Das gibt ihm die Freiheit, sich in Sachen DVD-Verleih weiter von seiner Filmleidenschaft treiben zu lassen. Allerdings mache er mit der Videothek vielleicht noch zehn Prozent Umsatz im Vergleich zu den besten Zeiten, als seine Videothek noch Roderich hieß und an einem anderen Standort war.

Ähnlich macht es auch Paulo da Senhora, Betreiber des "Filmkunst Friedrichshain" in der Gärtnerstraße. Neben 16.000 Filmtitel im Angebot betreibt er außerdem ein Café und macht regelmäßig dort Filmvorführungen, um zu überleben.

Anne Petersdorff in Lichtenberg musste kürzlich zwei Mitarbeiter entlassen. In ihrer Videothek „Madeleine und der Seemann“ verkauft sie außerdem Second-Hand- Klamotten und im Sommer Softeis. Auch sie hat jetzt begonnen, Filme zu zeigen, um einen weiteren Nebenverdienst zu haben. Im Verleihgeschäft hat sie sich auf Kinderfilme und besondere Filme aus dem Ausland spezialisiert. Damit trage sich der Laden „gerade so“, sagt Petersdorff gegenüber dem Tagesspiegel.

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SPIO: Online-Videomarkt wird immer wichtiger.

Anlässlich der Veröffentlichung des Filmstatistischen Jahrbuchs 2017 erklärte SPIO-Präsident Alfred Holighaus folgendes:

"Die marktwirtschaftlichen Daten bestätigen, dass die Verschiebung ins Netz ein anhaltender Trend ist. Die digitale Distribution von Filmen ist daher für die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entscheidend. Während die Umsätze aus dem physischen Videomarkt (Blu-ray/DVD) 2016 im Jahresvergleich um 13 Prozent ebenso gesunken sind wie die der Kinos, die 2016 rund 13 Prozent weniger Tickets verkauft hatten, stiegen die Erlöse digitaler Streaming- und Download-Angebote (EST/TVoD/SVoD) um 29 Prozent an; die Umsätze abonnierter Streamingdienste lagen demnach sogar um 43 Prozent über denen des Vorjahres", so Holighaus.

"Erlöse aus dem Online-Geschäft müssen kurz- und langfristig die Verluste aus unserem Kerngeschäft kompensieren. Deshalb kämpfen wir so entschieden dafür, dass unsere wertvollen Inhalte nicht auf zeitlich und räumlich ausgeweiteten kostenlos zugänglichen Mediatheken verramscht wird", so Holighaus weiter.

Insgesamt, so belegt das Filmstatistische Jahrbuch 2017, gab es im vergangenen Jahr 166 Spielfilmpremieren; mehr als die Hälfte davon waren deutsch-ausländische Koproduktionen.

"Gerade diesen Koproduktionspartnern müssen auch weiterhin exklusive gebietsbezogene Online-Lizenzen angeboten werden. Nur damit können sie ihre für die Filmfinanzierung unerlässlichen Investitionen kalkulieren und diese in der jeweiligen territorialen Online-Auswertung wieder reinholen", so Holighaus.

Das Filmstatistische Jahrbuch ist im Nomos Verlag in der Buchreihe "Medienrecht - Medienproduktion - Medienökonomie" erschienen und für 24 Euro im Buchhandel erhältlich.

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7-Tage-Löschfrist für ARD & ZDF Mediatheken sollte nicht wegfallen.

Die Regierungschefs der Länder sind sich auf ihrer Herbsttagung am 20./21. Oktober 2017 in Saarbrücken angeblich einig geworden. Die Siebentagefrist für Inhalte des öffentlich-rechtlichen Internetangebots soll abgeschafft werden.

"Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder sind sich darüber einig, dass die Verweildauern für Sendungen und auf Sendungen bezogene Telemedien über die bisher geltende Sieben-Tage-Regelung hinaus 'aufwendungsneutral' ausgedehnt werden sollen und die Regelung zum Verbot presseähnlicher Angebote weiter konkretisiert werden soll. Wir wollen das auflockern und verändern", so die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) zur Siebentagefrist.

Tatsächlich wurden die gesellschaftlichen Fragen eines Paradigmawechsels - weg vom scheinbar starren Programmfernsehen, hin zum scheinbar freien und dynamischen Schauen, wann, was und wo ich will - in den bisherigen Anhörungen zu den Änderungen des Rundfunkstaatsvertrags kaum thematisiert, so BVR-Geschäftsführer Jürgen Kasten vom Bundesverband Regie.

Katastrophale Auswirkung auf die Auftragsproduktion.

Die Ankündigung zur Abschaffung der Siebentagefrist durch die Regierungschefs der Länder ist - wenn sie tatsächlich rundfunkrechtlich umgesetzt wird - eine medienpolitische Katastrophe für die Branche. Die Neuformulierung der grundlegenden Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks betrifft nicht nur die Strukturen von ARD und ZDF und deren Angestellte, sondern in noch viel größerem Umfang auch die Urheber der Fernsehwerke, deren Arbeits- und Honorarbedingungen vom Rundfunkrecht ganz wesentlich vorgeprägt sind. Das Gleiche gilt für die Auswirkungen auf die Auftragsproduktion, die seit langem als Stiefkind der Medienpolitik gelten. Deshalb ist die Frage, ob und wie lange Fernsehwerke in der vielfältigen Mediathekenlandschaft von ARD und ZDF eingestellt werden können, existenziell für Drehbuchautoren, Regisseure und viele andere Fernsehschaffende.

Beträchtlich ausgeweitete Onlinenutzungen bleiben nur "aufwendungsneutral", wenn sie ohne zusätzliche Vergütung möglich sind. Doch solch umfassende Nutzungsrechte haben die Sender selten fair und redlich erworben. Eine erhebliche Erweiterung oder gar völlige zeitliche Entgrenzung der Verweildauer dürfte nach § 19a UrhG kaum angemessen abgegolten sein. Eine Vielzahl von Urhebern wird einen Anpassungs- oder Nachvergütungsanspruch nach § 32 oder nach 32a UrhG haben und in den kollektivvertraglichen Verhandlungen sicher auch geltend machen, so Jürgen Kasten gegenüber Blickpunkt:Film.

In einer gemeinsamen Stellungnahme äußerten sich neben dem Bundesverband Regie auch der Bundesverband Schauspiel, der Verband Deutscher Drehbuchautoren, der Berufsverband Kinematografie, der Bundesverband Filmschnitt Editor und der Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild, dass Urheber und ausübende Künstler "angemessen vergütet und am Erfolg ihrer Film- und Fernsehwerke beteiligt werden". Dies gelte auch bei einer Verbreitung über Online-Angebote.

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DJV wirbt für Erhalt von ARD und ZDF.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat für einen Erhalt von ARD und ZDF in der bestehenden Form geworben.

"Die Existenzberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kann nicht zur Disposition stehen", erklärte DJV-Chef Frank Überall einige Tage vorm Start der Jahreskonferenz der Ministerpräsidenten, nachdem Sachsen-Anhalts Medienminister Rainer Robra einen Umbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefordert hatte und für die Abschaffung der ARD plädierte und mit dem ZDF nur noch einen nationalen Sender erhalten will.

Gerade in Zeiten von Fakenews müssten die Strukturen gestärkt werden, die die öffentlich-rechtlichen Informationsangebote erst möglich machten. Zudem gehe es um einen "fairen Interessenausgleich" zwischen ARD-Digitalangeboten und privatwirtschaftlichen Portalen, so der DJV.

Auch die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer (SPD), stellte sich gegen den Vorschlag zur Abschaffung der ARD als nationalem Sender.

"Es gibt intelligentere Möglichkeiten, zu Einsparungen zu kommen", sagte Dreyer im Deutschlandfunk. "An der Grundstruktur der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten solle man nicht rütteln".

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Bewegtbildwerbung erstmals über Fünf-Milliarden-Euro-Marke.

Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) stellt in seiner jährlichen Prognose zum Medienmarkt fest, dass die audiovisuellen Medien ihren Umsatz im laufenden Jahr noch um 5,8 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro steigern werden und damit einen Zuwachs auf Vorjahresniveau erzielen.

Die Erlöse aus der Bewegtbildwerbung werden laut VPRT-Prognose um 2,8 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro steigen und damit erstmals die Fünf-Mrd.-Euro-Marke durchbrechen. Ein gebremstes Wachstum prognostiziert der VPRT aber der TV-Werbung, was letztendlich auch den öffentlich-rechtlichen Sendern schaden könnte, die vor allem bei teuren Sportübertrageungen auf Nebeneinnahmen angewiesen sind.

Einen Rekordwert prognostiziert der VPRT allerdings den Paid-Content-Umsätzen, die mit 3,7 Mrd. Euro um 12,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Umsatzstärkstes Segment bleibt hier Pay-TV, wo die Umsätze um sieben Prozent auf 2,3 Mrd. Euro steigen sollen. Ein Plus von 26 Prozent prognostiziert der VPRT für die Paid-VoD-Umsätze, die bei 0,69 Mrd. Euro liegen sollen.

"Die audiovisuellen Medien werden in ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort gerne unterschätzt. Gerade die jüngsten Zahlen und die Jahresprognose zeigen stabiles, gesundes Wachstum und belegen deutlich, wie wichtig Fernsehen, Hörfunk und unsere digitalen Angebote sind. Dies darf aber nicht durch Regulierungsvorgaben wie beispielsweise die E-Privacy-Verordnung gefährdet werden. Unsere Unternehmen brauchen faire Wettbewerbsbedingungen. Davon profitieren nicht nur die vor- und nachgelagerten Branchen, sondern auch unsere Zuschauer, unsere Hörer, unsere User", kommentierte der Vorstandsvorsitzende des VPRT, Hans Demmel.

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Weiteres Ungemach droht vom Europäischen Parlament.

Obwohl es den deutschen Produzenten erstmals in der Geschichte der 2009 gestarteten jährlichen Herbstumfrage aktuell besser gehe als im Vorjahr, droht ihnen neues Ungemach vom Europäischen Parlament. Zwar hoffe Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Produzentenallianz, dass sich die Lage in den kommenden Jahren für die Film- und Fernsehproduktion weiter nachhaltig verbessert, doch auch die Diskussion um den Erhalt des Territorialprinzips in der EU ist noch nicht vom Tisch.

Am 12. Dezember 2017 will nämlich das Europäischen Parlament möglicherweise auf Antrag des Berichtserstatters Tiemo Wölken noch einmal die sogenannte Sat/Cab-Verordnung zum Ursprungslandprinzip neu aufrollen, obwohl der Rechtsausschuss zuvor am 21. November 2017 empfohlen hatte, die audiovisuellen Belange der Kreativindustrie stärker berücksichtigen zu wollen und deshalb in seiner Verabschiedung, den Geltungsbereich auf „News and Current Affairs“ begrenzte.

Gegen die freizügigen Nutzung von Online-Diensten im Grenzverkehr ohne extra Abgeltung (wie z.B. bei grenzüberschreitender Nutzung von Mediatheken der Fernsehanstalten) wehren sich deshalb erneut zahlreiche Kreativverbände in einem gemeinsamen offenen Brief.

"Eine Ausweitung des Ursprungslandprinzips auf filmische Werke wäre nicht nur für Urheber und ausübende Künstler, sondern auch für unabhängige Produktionsunternehmen und kommerzielle Fernsehsender nachteilig. Letzten Endes würde auch unser Publikum - die europäischen Verbraucher - ein erhebliches Stück an kultureller und sprachlicher Vielfalt von Film- und Fernsehwerken verlieren, denn weniger Finanzierungsmöglichkeiten bedeuten weniger Inhalte, was unweigerlich zu einer geringen Auswahl für Verbraucher führt", so die Verbände.

Unterzeichnet wurde der Brief von AG Dok, AG Kino, AG Verleih, BVV, BVK, BVR, BFFS, Deutsche Filmakademie, der Film- und Medienverband NRW, German Films, HDF Kino, Produzentenallianz, SPIO, VDD, der Verband Deutscher Filmproduzenten, VDFE, VdF, VPRT und der Young Producers Association.

Quellen: Blickpunkt:Film | Tagesspiegel | Golem | DJV | BVR | ARD | VPRT

Michael Verhoeven vergibt das Kino Toni an die Betreiber des Moviemento

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Die Zukunft des Traditionskinos in der alten Filmstadt Weißensee scheint gesichert zu sein.

Um die Geschichte des traditionsreichen Kinos Toni am Antonplatz zu verstehen, muss ein wenig weiter ausgeholt werden. Nur Wenigen dürfte bekannt sein, das die Geschichte des Films nicht nur in Babelsberg, sondern auch in im Berliner Bezirken Weißensee und Pankow ihren Ursprung hatte.

Im Jahre 1872 gelang dem britischen Fotografen Eadweard Muybridge erstmals die Anfertigung von Serienfotografien eines galoppierenden Pferdes. Wie beim Daumenkino entsteht bei der Wiedergabe der Bilder in kurzer Abfolge scheinbar eine flüssige Bewegung, die wie eine Filmwiedergabe anmutet.

Allerdings konnten erst im Jahre 1895 die Brüder Skladanowsky aus Berlin Pankow mit ihrem Projektor Bioskop neun echte kurze Filme im Rahmen eines Varieté-Programms im Berliner Wintergarten am 1. November 1895 vorführen. Offiziell gilt als Geburtsstunde des Mediums Film aber erst die Filmvorführung der Brüder Lumière knapp zwei Monate später, am 28. Dezember 1895 in Paris.

Danach entstanden überall Filmstudios, so auch im Berliner Bezirk Weißensee. Bekannt ist dort auch das ehemalige Stummfilmkino Delphi, das 1929 in der Gustav-Adolf-Str. 2 in Berlin-Weißensee eröffnet wurde. Ende der Fünfziger fiel es allerdings in einen Dämmerschlaf - und wurde erst jetzt endlich mit der Abschlussparty und Preisverleihung von interfilm, dem internationalen Berliner Kurzfilmfestival, wieder eröffnet. Unter dem schönen alten Tonnengewölbe und der von drei Bögen akzentuierten Bühne entstanden übrigens auch die Innenaufnahmen der Fernsehserie „Babylon Berlin“. Fortan sollen nicht nur Filme gezeigt werden, sondern auch andere kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden.

In Babelsberg feiert dagegen dieser Tage die UFA hundertjähriges Jubiläum. Trotz vieler Brüche und Zäsuren in der Firmengeschichte existiert die Marke "Ufa" seit einhundert Jahren. Gegründet wurde die Universum Film AG im Dezember 1917. Im Jahre 1922 übernahm die UFA das Babelsberger Studiogelände und produzierte dort zahlreiche Großprojekte wie Fritz Langs "METROPOLIS", die Tonfilmoperette "DIE DREI VON DER TANKSTELLE" und bis kurz vor Kriegsende den Durchhaltefilm "KOLBERG" von Veit Harlan im Jahre 1944.

Eine am 24. November 2017 in der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz eröffnete Ausstellung, zeigt die Geschichte auf.

Die Ausstellung im Filmmuseum läuft bis zum 22. April 2018 und wartet u.a. mit einer Weltsensation auf. Erstmals können Besucher mit Hilfe einer 3D-VR-Brille sich echten Schauspielern in einem virtuellen Filmset von allen Seiten nähern. Im Gegensatz zu Computerspielen, wo bisher ausschließlich nur Avatare in einer 360° Umgebung gezeigt werden, hat das Fraunhofer Institut es mit modernster Technik geschafft, real existierende Personen als Hologramm abzubilden, sodass diese während des Drehs life umrundet, und somit hautnah während ihres Spiels von allen Seiten her in originaler Körpergröße betrachtet werden können.

Ein Jahr nach Kriegsende wurde in der sowjetisch besetzten Zone die Deutsche Film AG (DEFA) gegründet, die fortan auch das Babelsberger Studiogelände betrieb. Erst nach der Wende kehrte die UFA an ihren angestammten Platz zurück und für das von Insolvenz bedrohte Studiogelände in Potsdam-Babelsberg machte sich der deutsch-französische Filmemacher Volker Schlöndorff stark, damit ein Fortbetrieb unter dem Namen Studio Babelsberg GmbH möglich wurde, während das VEB DEFA - Studio für Spielfilme nach dem Ende der DDR - wie so viele andere Betriebe - abgewickelt wurde.

Seit 1990 verwertet der Progress Film-Verleih die mehr als 700 DEFA-Produktionen der DEFA-Stiftung, die während in der DDR entstanden waren. Auch der Berliner Film- und Fernsehverband, der einzige Filmverband der DDR, der sich in die Gegenwart herübergerettet hat, hielt lange Zeit der DEFA die Stange und spielte monatlich, ebenso wie der ND-Filmclub der Friedrich-Wolf-Gesellschaft, bei der befreundeten Filmtheaterleiterin Manuela Miethe, ausgesuchte DEFA Werke im Kino TONI am Antonplatz.

Das Kino selber hatte nach der Wende, im Jahre 1992, der gebürtige Berliner Filmregisseur Dr. Michael Verhoeven gekauft. Da er jedoch die meiste Zeit zusammen mit seiner Frau Senta Berger in München lebt, kann der bald 80-jährige sich um die laufenden Geschäfte kaum noch kümmern. Die Programmgestaltung überlies er zwar der erfahrenen Kulturwissenschaftlerin Manuela Miethe, die aber schon seit Längerem kürzer treten wollte und mit dem zum Jahreswechsel angekündigten Verkauf des Kinos wohl nun in Rente gehen wird.

Der Komplex am Antonplatz 1, ein Wohngebäude mit integriertem Filmtheater, geht demnach an den unabhängigen Berliner Verleih Neue Visionen, Pächter und Betreiber der Kinos aber werden zum Jahreswechsel Iris Praefke und Wulf Sörgel, die erfolgreich bereits das Moviemento Kino am Kottbusser Damm 22 in Kreuzberg und das Kino Central in der Rosenthaler Straße 39 in Mitte betreiben.

Der Schwerpunkt solle beim Arthouse-Kino bleiben, nur das Kinderkino wolle man ausbauen. In früheren Zeiten war einer der Chefs mal Erich Pommer gewesen, der später Filme wie „Metropolis“ und „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich produzierte. An diese Tradition wolle man wohl anknüpfen, zumal auch die Berlinale den ursprünglich 700 Personen fassenden großen Kinosaal des Kino Toni, der aber nach Umbau und Einbau einer digitalen Projektionstechnik jetzt nur noch 255 Plätze bietet, schon seit Jahren immer wieder gerne für ihr Kiezkino in Beschlag nimmt. Daneben gibt es mit dem Tonino noch einen kleinen Saal mit nur 102 Plätzen.

Die zukünftigen Betreiber signalisierten erneute Umbauten an, um die Gastronomie im Haus zu stärken, denn allein mit der Vorführung von Filmen käme man gegen weitere fünf Multiplex-Kinos in der Umgebung nicht an. Dazu wäre eine vorübergehende Schließung aber unumgänglich.

Link: www.kino-toni.de

Quellen: Berliner Zeitung | Tagesspiegel | Freundeskreis Kino Toni

Disney übernimmt Fox während Warner an Paramount interessiert sein könnte

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Klassische Filmstudios versuchen mit Megadeals ihre Position am Markt gegenüber Netflix & Co. zu behaupten.

Vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigung wird das Filmstudio Walt Disney Pictures aus Rupert Murdochs Imperium das Filmstudio von 21st Century Fox für über 52 Milliarden Dollar übernehmen. Neben dem Filmstudio gehören dazu auch die 20th Century Fox Television, die Kabelsender FX und National Geographic sowie Anteile der internationalen Sender Star TV und den 39-prozentigen Anteil am britischen Pay-TV-Kanal Sky.

Mit der von Disney-CEO Robert Iger eingeleiteten Übernahme erwirbt das Filmstudio auch die 30-prozentigen Hulu-Anteile, die Fox innehatte, womit der Major bei mehrheitlichen Entscheidungen über das Streaming- und Videoportal Hulu quasi ein Vetorecht ausüben kann.

Mit der Transaktion, in der allerdings 13,7 Mrd. Dollar Schulden der 21st Century Fox eingeschlossen sind, die Disney jedoch bereit ist zu übernehmen, kommt das Studio seinem Ziel näher, in allen Bereichen des Entertainments die Führung zu erlangen. Deshalb hat Disney inzwischen auch die Kooperation mit Netflix aufgekündigt und plant eine eigene Online-Vermarktung seiner Produktionen zu etablieren. Die Beteiligung an Hulu könnte dabei förderlich sein.

"Die Akquise dieser brillanten Sammlungen an Unternehmen der 21st Century Fox reflektiert das steigende Bedürfnis der Konsumenten nach einem reichhaltigen Angebot an Unterhaltungsformaten, die unwiderstehlich, leicht zugänglich und zweckmäßig wie nie zuvor sein müssen", so Disney-CEO Robert Iger nach der Bekanntgabe am 14.12.2017. "Wir fühlen uns sehr geehrt, dass uns Rupert Murdoch seine jahrelang aufgebauten Unternehmensbereiche anvertraut."

Bislang war der inzwischen 86-jährige Medienzar Rupert Murdoch immer nur als Käufer aufgetreten. Erst im Sommer hatte der Medienmogul einen weiteren Anlauf übernommen, um Time Warner wie auch die dazugehörigen Nachrichtensender CNN, HBO sowie die Warner Bros. Filmstudios erwerben. Nun folgt die Kehrtwendung und das Ende eines der sechs großen Filmstudios in Hollywood könnte bevorstehen. 102 Jahre existiert die von William Fox 1915 gegründete Fox Film Corporation schon, die Rupert Murdoch seit Mitte der Achtzigerjahre mit seiner News Corp. besaß. Interesse an einer Übernahme von 20th Century Fox hatte auch Comcast angemeldet, sich letztendlich aber anders entschieden.

Nach dem gescheiterten Deal um die Warner Bros. Studios wollte Rupert Murdoch sein Imperium entschlacken und hat diverse geheime Verhandlungen geführt, um seinen Konzern auf die Kernelemente Sport der Kabelsender FS1 und FS2 sowie auf News um Fox Broadcasting Co. und Fox News zu konzentrieren, dessen Inhalte auch über den Pay-TV-Kanal und Satellitensender Sky verbreitet werden.

Bereits 2014 plante der US-Staatsbürger und gebürtige Australier Rupert Murdoch, dem schon damals große Teile der britischen Sendergruppe BSkyB gehörten, ein europaweites Netzwerkes von Pay-TV-Angeboten aufzubauen. Um sein Ziel zu erreichen, entschloss er sich, den Bezahlsender Sky Deutschland sowie Sky Italia vom bisherigen Mehrheitseigner 21st Century Fox zu übernehmen, um dadurch seine Bezahlsender in Europa enger verzahnen zu können. Seinerzeit wurden sowohl BSkyB als auch 21st Century Fox von Murdoch kontrolliert. 21st Century Fox gehörte als Dachgesellschaft zu Murdochs Imperium und bündelte dessen TV- und Filmaktivitäten.

Wie Murdoch jedoch ohne Anteile an 21st Century Fox zukünftig seinen inzwischen überall in Sky umbenannten Pay-TV-Sender mit Spielfilmen füttern will, bleibt offen. Angeblich ist aber für Rupert Murdochs Sohn James ein Wechsel zu Disney vorgesehen, möglicherweise als Chef der TV-Sparte.

Ob die Kartellwächter den Zusammenschluss von Disney und Fox in der geplanten Form erlauben, ist noch nicht klar. Die beiden Studios haben nämlich zusammen im vergangenen Jahr rund 40 Prozent aller Kinotickets in den Vereinigten Staaten verkauft, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Angeboten. Zu Disney Pictures gehören Marvel, Lucasfilm und Pixar sowie zahlreiche Realverfilmungen von Disneys klassischen Trickfilmen und 3D-Animationen. Mit Fox kommen auf einen Schlag Kronjuwelen wie "Avatar" und "X-Men" hinzu.

Analysten gehen davon aus, dass selbst nach der verkündeten Vereinbarung und der behördlichen Genehmigung mindestens ein Jahr ins Land ziehen wird, um die Akquise abzuschließen. Dann würden Disney/Fox mit Warner Bros., Paramount Pictures und Sony Pictures zu denen auch Columbia/Tristar gehören, wohl zukünftig am Box Office gleichauf liegen.

Aktuell gehen die Kartellwächter allerdings erst einmal gegen die Übernahme von Time Warner durch AT&T vor und beobachten kritisch die Entwicklung des Medienmarktes. Mit dem Disney Deal ist aber inzwischen eine neue Situation entstanden, sodass eher darüber spekuliert wird, ob Warner Bros. möglicherweise an Paramount interessiert sein könnte, um im Poker um die Vorherrschaft aufschließen zu können, denn Disneys milliardenschwerer Megadeal dürfte als größte Umwälzung in Hollywoods Annalen eingehen.

Vor drei Jahren hatten noch Paramount und Universal eine Kooperation über den gemeinsamen Vertrieb von Blu-ray Discs & DVDs vereinbart, wozu auch ein exklusives weltweites Vertriebsabkommen mit der auf Zeichentrickfilme spezialisierten Aktiengesellschaft DreamWorks Animation gehörte. Doch der Absatz dieser Medien geht zugunsten des Online-Streaming stetig zurück. Stattdessen haben Google, Apple, Amazon, YouTube und Netflix mit ihren Online-Streams und Serienaktivitäten der Filmbranche das Fürchten gelehrt. Jetzt holt Hollywood zum Gegenschlag aus, um den neuen Medien-Konkurrenten die Stirn bieten zu können.

Quellen:

FAZ | Moviejones | NTV | Area DVD | Blickpunkt:Film | filmecho

Bayerns Studierende der HFF fordern mehr Engagement des BR

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Nachwuchsproduktionen der HFF sind durch Einsparungen beim Bayerischen Rundfunk gefährdet.

Nach dem Brandbrief der Regisseure bezüglich der Zukunft der Berlinale, über den wir gestern nochmals berichteten, folgen jetzt auch die Studierenden der HFF München dem Beispiel einer Revolte und beschweren sich öffentlich bei der Landesregierung über die Zukunftsaussichten ihrer Ausbildung.

In einem offenen Brief appellieren die Studierenden an die bayerische Politik, für eine angemessene Ausstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einzutreten, da die schwindenden Beteiligungen insbesondere des BR die Nachwuchsproduktionen gefährden würden. Nur mit einer engagierten Nachwuchsförderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, insbesondere des am Standort ansässigen Bayerischen Fernsehens, kann aus Sicht der Studenten der Film- und Fernsehstandort Bayern aufrecht erhalten werden.

Auslöser für den Brief ist nicht zuletzt die Tatsache, dass die Beteiligungen des Bayerischen Rundfunks im Nachwuchsbereich zuletzt auf ein Niveau zusammengestrichen wurden, das rund 70 Prozent unterhalb jenes von vor vier Jahren liege, wie die Studierenden ausführen. Weitere Kürzungen zögen demnach "fatale Folgen" nicht nur für Bayern, sondern auch Deutschland nach sich - denn sie würden bedeuten, dass "die ohnehin bereits enorm eingeschränkte Nachwuchsförderung de facto abgeschafft würde".

Die Studierenden wissen zwar das Engagement für die Nachwuchsförderung von ProSiebenSat.1, Sky, Constantin Film, Arri und vielen anderen Playern zu schätzen, allerdings könne dieses auf Sicht die Lücken nicht kompensieren, die die Einsparungen bei den Öffentlich-Rechtlichen reißen würden. Auch die Förderung durch den FFF Bayern könne Senderbeteiligungen nicht ersetzen.

Den offenen Brief der HFF-Studierenden haben wir am Ende des Textes - in der erweiterten Ansicht - im Wortlaut eingefügt.

Quellen: HFF München | Blickpunkt:Film

Link: www.hff-muenchen.de

"Bayerns Studierende der HFF fordern mehr Engagement des BR" vollständig lesen

Urteil gegen die Tagesschau-App rechtskräftig

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ARD prüft Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist unter Druck geraten, nicht nur in Deutschland. Auch in Österreich und der Schweiz regt sich Widerstand, vor allem von Rechtspopulisten gegen die sogenannte Zwangsgebühr.

Mit der Umwandlung der ehemaligen GEZ-Gebühr in einen Rundfunkbeitrag für ARD & ZDF, der für alle gilt - auch für jene die gar keinen Fernseher oder Radio haben, dafür aber ihre Informationen sowie Filme und Musik über das Internet umso eifriger mittels PC oder Smartphone (im Volksmund Handy) benutzen.

Kurz vor Weihnachten, genauer gesagt am 21. Dezember 2017 wurde nun bekannt, dass das Urteil von Verlegern gegen die Tagesschau-App rechtskräftig geworden ist und keine Revision zugelassen wird. Die ARD müsse sich im Hinblick auf die Presseähnlichkeit öffentlich-rechtlicher Online-Angebote in Zukunft strikt an die Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrags halten, wie der Bundesgerichtshof (BGH) nach dem vorangehenden Urteil des Oberlandesgerichts Köln mitteilte.

"Es ist nun rechtskräftig, dass die ARD zum Schaden freifinanzierter journalistischer Angebote gegen Recht und Gesetz gehandelt hat.", erklärte Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

In einem vorangehende Urteil hatte das Oberlandesgericht Köln die Ausgabe der „Tagesschau-App“ vom 15. Juni 2011 als „in unzulässiger Weise presseähnlich“ bewertet. Nun prüft der NDR den Gang zum Bundesverfassungsgericht, denn Informationen nur im Rundfunk oder linear im Fernsehen sowie begleitend im Videotext verbreiten zu dürfen, sei im Zeitalter des Internets nicht mehr zeitgemäß.

Tatsächlich stellt sich auch uns die Frage, wie lange das herkömmliche, lineare Fernsehen im Zeitalter von Mediatheken und Apps für Smartphone-Nutzer und Smart-TVs noch halten wird. Schon jetzt richteten die Rundfunkanstalten unter dem Deckmantel des Sendungsbezugs zunehmend textlastige Portale ein, die einen möglichen Wettbewerbseingriff zulasten der vielfältigen Presse in Deutschland darstellen könnten.

Dazu könnte möglicherweise auch der neue Jugendsender „funk“ zählen, der tatsächlich nur über das Internet und nicht mehr im TV verbreitet wird. Allerdings gab es dafür eine Sondergenehmigung zum Ausprobieren neuer Senderformate, denn anders als über Online-Formate können die 14- bis 29-Jährigen kaum noch erreicht werden.

Die Beiträge lassen sich im Internet unter www.funk.net abrufen, auch per App am Smartphone und Tablet und vor allem auf Plattformen wie YouTube und Facebook, zum Teil auch bei Snapchat und Instagram. Sämtliche Inhalte sind werbefrei. Ein Schwerpunkt sollen jedoch Webvideos sein, um das Verbot der Presseähnlichkeit zu umgehen. Mit klassischem linearen Fernsehen hat „funk“ dennoch kaum etwas zu tun. Unter der Federführung des Südwestrundfunks war der Start von „funk“ schon am schon 1. Oktober 2016. Damit einher erging das gleichzeitige Aus für die Digitalkanäle EinsPlus und ZDFkultur.

Aus Sicht des BDZV, der am Liebsten schon seit Jahren eine weitergehende Begrenzung für die öffentlich-rechtlichen Sender sehen würde, sind allenfalls zu Sendungen hinführende Texte, soweit diese nicht mehr als ein Drittel der jeweiligen Seite ausmachen, angemessen. Der Schwerpunkt öffentlich-rechtlicher Online-Angebote müsse eindeutig im audiovisuellen Bereich liegen. ZDF.de und WDR.de gingen allerdings mit gutem Beispiel voran, so Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV, der stellvertretend für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", Süddeutsche Zeitung", "Die Welt", "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Kölner Stadt-Anzeiger", "Rheinische Post", "Ruhr Nachrichten" und "Flensburger Tageblatt" seine Meinung kundtat.

Der NDR hatte dagegen geltend gemacht, die „Tagesschau-App“ sei durch die Verknüpfung von Texten mit Videos, Audios und multimedialen Elementen ein nutzerfreundliches und zeitgemäßes Informationsangebot, das den rechtlichen Vorgaben entspreche.

Ein Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag der Bundesländer liegt laut Urteil des Bundesgerichtshofs von 2015 nur vor, wenn ein Onlineangebot „in der Gesamtheit seiner nichtsendungsbezogenen Beiträge als presseähnlich einzustufen“ sei. Eine „flächendeckende lokale Berichterstattung“ sei laut Rundfunkstaatsvertrag nämlich verboten.

Ob solche Einschränkungen auch für den vor mehr als 35 Jahren eingeführten Teletext (in Deutschland auch: Videotext genannt) gelten, wurde dagegen nie untersucht. Je nach Sender (besonders in den öffentlich-rechtlichen) werden dort Informationen zu aktuellen Themen sowie weitere Nachrichten zu speziellen Themen angeboten (z. B. Wissenschaft, Gesundheit, Natur, Wirtschaft, Börsenkurse und Prominews) für die in den Nachrichtensendungen keine Zeit ist, so der Wortlaut in der ARD. Zudem gibt es programmbegleitende Informationen zum Nachlesen, Tipps, Ankunfts- und Abflugzeiten an Flughäfen, Stauprognosen, Weltzeituhr, in den dritten Programmen auch Verkehrsnachrichten etc.

Auch im digitalen Zeitalter ist der Videotext noch nicht verschwunden, allerdings wurde er grafisch durch Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV) aufgewertet und mit weiteren Informationen ergänzt. Vor allem für Benutzer von Smart-TVs sind die programmbegleitenden, weiterführenden Informationen Gold wert.

Auch die Tagesschau muss sich überlegen, Fernsehsendung so zu gestalten, dass man hinterher so viel wie möglich davon verstanden hat, was am Tag los gewesen ist. Dazu muss sich die Tagesschau wandeln und moderner werden. Alle Informationen des Tages in 15 Minuten zu packen ist kaum möglich. Eine App könnte tatsächlich Hintergrundinformationen und Ergänzungen zu den gezeigten Videos liefern.

Alles den privaten Sendern und Zeitungen zu überlassen, wäre im Zeichen von Fake-News aber falsch und könnte sogar gefährlich werden. Wie hieß es schon in den 70er Jahren „Bild“ lügt (Zeitung der Springer Presse) wenn wieder mal etwas arg verkürzt und missverständlich wiedergegeben wurde. Auch wenn dahinter meist ein wahrer Kern steckte, so sollte man nicht alles glauben, was die Boulevard-Presse schreibt.

Deshalb sind die öffentlich-rechtlichen Programme auch - oder gerade deswegen - im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien (Facebook, Twitter), auf denen sich sogar Hassprediger tummeln, unverzichtbar.

Doch wie könnte die Zukunft der Tagesschau aussehen?

Anstelle der Nachrichtensprecher, die sowieso nur vom Blatt die News ablesen, könnten dies auch Avatare übernehmen, um dem Auftrag eines visuellen Vortrags, womit sich die öffentlich-rechtlichen von Printmedien abheben sollen, gerecht zu werden. Schon heute ist auch das automatische Vorlesen von Texten am Computer kein Problem mehr. Und die synthetischen Stimmen werden immer besser und deren Klangfarbe natürlicher.

Für Online-User wäre der komplette Verzicht auf linearer Berichterstattung auf jeden Fall von Vorteil. Mit Hilfe einer App könnten sich die Benutzer des Internets die Nachrichten nach ihren Vorlieben selbst zusammenstellen und bekämen nur das geboten, was sie am Brennendsten interessiert. Für die einen sind dies vielleicht Kulturnachrichten, garniert mit Filmausschnitten aus der Welt der Medien, während sich andere womöglich mehr für Wirtschaftsnachrichten mit einer Life-Schalte zu den Börsen der Welt interessieren.

Tatsächlich können sich manche Informationen im internet wie in einer Zeitung lesen lassen. Ein schnelles Durchblättern ist dabei ebenso möglich wie ein Aufrollen der Nachrichten und Informationen von hinten.

Mit Hilfe schneller Computerauswahl sind solche Ideen keine Utopien mehr und würden das herkömmliche Fernsehen revolutionieren.

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen will dennoch keine Neugestaltung des Telemedienauftrages, sondern ein möglichst klares Verbot der Presseähnlichkeit, obwohl die Tagesschau-Nachrichten auch von Journalisten gemacht werden.

Nathanael Liminski, der als Leiter der Staatskanzlei von NRW für die Medienpolitik zuständig ist, fordert sogar "eine neue, schlanke Lösung mit einfachen Regeln, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Internet nicht alles machen kann, was möglich wäre."

Grund seines Vorstoßes ist der Sitz der privaten RTL-Gruppe in Köln, die seiner Meinung nach mehr Luft zum atmen baucht. Hinzu kommt eine Vielzahl an privater TV-Produktionsunternehmen, die neben dem WDR, der finanzkräftigsten ARD-Anstalt, die ebenfalls in Köln beheimatet ist, auch vom Kuchen etwas abhaben wollen. Doch etliche dieser Unternehmen leben auch vom WDR, nämlich dann, wenn sie nicht zu knapp mit Produktionen beauftragt werden.

Über strukturelle Veränderungen bei ARD und ZDF sowie beim Deutschlandradio entscheidet aber nicht die Landesregierung in NRW, sondern mit diesem Thema wurde Rundfunkkommission der Länder beauftragt.

Eines ist aber klar, die Öffentlich-Rechtlichen wurden nicht als Verlage gegründet, sodass Printlokaljournalismus nicht ihre Aufgabe ist. Allerdings besteht dazu kaum eine Gefahr, denn wer wie die ARD im Internet unterwegs ist, um mit Videojournalismus Informationen zu verbreiten, wird wohl kaum alles ausdrucken wollen, sondern eher das Ziel haben, ein Print- und papierloses Büro zu betreiben, um der Abholzung des Urwaldes entgegen zu wirken.

Quellen: BDZV | Presseportal - news aktuell | Morgenpost | Tagesspiegel

EPI: Vielversprechender Ausblick auf kommende Veranstaltungen und Module

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Praxisbezogene Seminare und Lehrveranstaltungen für die Medienbranche.

Auch im neuen Jahr 2018 erwarten die Studierenden beim Erich Pommer Institut in Potsdam interessante, praxisbezogene und für die Medienbranche höchst relevante Veranstaltungen, Seminare und Vorlesungen.

Auf dem Sundance Filmfestival (18.-28. Januar 2018), dem weltweit wichtigsten Filmfestival für Independent Filme, das schon in 14 Tagen in Park City im US-Bundesstaat Utah beginnt, feiert das TRANS ATLANTIC PARTNERS (TAP), ein internationales Koproduktions- und Networking-Programm für Film- und TV-Produktionen sein 10-jähriges Jubiläum und wird gemeinsam vom Erich Pommer Institut (EPI) und der Canadian Media Producers Association (CMPA) präsentiert.

Anlass für die Präsentation durch das EPI ist u.a. die Weltpremiere der One Two Films-Produktion "THE TALE" der TAP-Alumni Jennifer Fox und Sol Bondy. Der Film entstand als gemeinsames Projekt während des TRANS ATLANTIC PARTNERS Treffen 2013, bei dem jährlich erfahrene Independent-Produzenten und Produzentinnen aus ganz Europa, Kanada und den USA zusammenkommen, um ihre TV-Serien und Spielfilmprojekte gemeinsam weiterzuentwickeln.

"The Tale" Drama/Thriller by Jennifer Fox | Film Still by Teaser-Trailer.com

Synopsis:

"THE TALE" beruht auf den Tagebucheinträgen der 13-jährigen Jennifer Fox, die sich als Erwachsene auf eine investigative Reise in die eigene Vergangenheit begibt. Dabei muss sie feststellen, dass ihre Erinnerungen an ihre erste Liebe nicht mit der Realität übereinstimmen, sondern vielmehr Konstruktionen sind, um Erlebtes zu verdrängen.

Die mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilmerin Fox ("BEIRUT: THE LAST HOME MOVIE", "AN AMERICAN LOVE STORY") schrieb das Drehbuch und führte Regie. In den Hauptrollen spielen die Oscar®-nominierte Laura Dern ("WILD", "JURASSIC PARK"), Oscar®-Gewinnerin Ellen Burstyn ("DER EXORZIST", "REQUIEM FOR A DREAM") sowie Oscar®-Gewinner Common ("WANTED", "SELMA"). Die deutschen Rechte liegen bei One Two Films ("THE HAPPIEST DAY IN THE LIFE OF OLLI MÄKI, UNDER THE TREE"), die jetzt nach dem passenden deutschen Verleih suchen. Weltvertrieb ist Mongrel International.

„TRANS ATLANTIC PARTNERS war die Initialzündung und gleichzeitig ‚Geburt’ dieser US-deutschen Koproduktion. Es war wunderbar, noch während des Programms an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten“, sagt der deutsche Produzent Sol Bondy.

Nadja Radojevic, Geschäftsführerin des EPI und Direktorin Weiterbildung: „Wir gratulieren Jennifer Fox und Sol Bondy zu diesem großen Erfolg. Dies bestärkt uns darin, TAP als einzigartiges transatlantisches Koproduktionsprogramm und Netzwerk auszubauen.“

„THE TALE ist ein perfektes Beispiel für TAP in Aktion. Das Programm hat die transatlantische Koproduktion zwischen den TAP-Produzenten Sol and Jennifer mitentwickelt, unterstützt und die bestmögliche Expertise und Feedback unserer Trainer, Experten und Fellow Producers bereitgestellt. Wir sind hocherfreut darüber, dass dieses TAP-Projekt in Sundance Premiere feiert“, kommentiert TAP Director Jan Miller.

TAP ist eine einzigartige Kombination aus intensiver Weiterbildung, effektivem Networking zwischen potenziellen Partnern sowie gezieltem Experten-Feedback in zwei Modulen und bietet fundiertes Wissen über internationale Koproduktionen und Co-Venturing aus europäischer, kanadischer und US- amerikanischer Perspektive. Gefördert wird TAP vom Creative Europe - MEDIA Programm der Europäischen Union und Telefilm Canada. Die Bewerbungsfrist für TAP 2018 endet im März 2018.

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Das komplette Frühjahrsprogramm 2018 für Potsdam, Berlin und München wird ab Mitte Januar online zur Verfügung stehen.

Bereits wenige Tage nach dem Jahreswechsel finden die Lehrveranstaltungen des Moduls G4: Vertragsgestaltung: Entwicklung, Produktion, Vertrieb statt.

U.a. führt Nadja Lichtenhahn (UFA GmbH) in die Vertragsgestaltung Bewegtbild ein. Thorsten Schaefer (Axel Springer SE) referiert zum Verlagsrecht und Kai Bodensiek (Brehm v. Moers) thematisiert das Vertragsrecht in Entwicklung und Auswertung von digitalen Spielen.

Prof. Dr. Katharina Hölzle, MBA (Universität Potsdam) bereichtert das Lehrprogramm mit Workshops wie "Unternehmensführung in VUCA Zeiten" im Grundmodul G3: Organisation und Projektmanagement sowie "The Entrepreneurial Mindset" im Rahmen des Vertiefungsmoduls V4: Vertiefung BWL.

Prof. Dr. Björn Stockleben (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) wird im Modul G6: Leadership and Innovation mit den Studierenden einen Praxis Workshop zum Thema Story Telling durchführen.

Die Vertiefungsmodule umfassen ebenso spannende Lehrinhalte. Beispielsweise die Lehrveranstaltungen von Ramak Molavi (GameDuell, Vorstand GAME Bundesverband) zu den Themen "Legal Tec" und "Recht in Virtual Reality / Augmented Reality" im Vertiefungsmodul V3: Digital Media.

Bei Fragen gerne eine Email an: gb@epi.media

Erich Pommer Institut gGmbH

Medienrecht. Medienwirtschaft. Medienforschung

Försterweg 2

14482 Potsdam

Web: www.epi.media

Die Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2018 ist komplett

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DEUTSCHE FILMAKADEMIE gab die vorausgewählten Filme bekannt.

Der DEUTSCHE FILMPREIS ist die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film, die mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert ist. Die Preise werden nach der Wahl durch die Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen.

Bis zum 19. Oktober 2017 konnten Produzenten und Verleiher ihre Filme für das Auswahlverfahren zum DEUTSCHEN FILMPREIS 2018 anmelden. Die aus elf Mitgliedern bestehende Vorauswahlkommission Dokumentarfilm hat bereits am 14.12.2017 die Sichtung aller eingereichten Filme abgeschlossen und nach gemeinsamer Beratung 14 Dokumentarfilme in die Vorauswahl gewählt.

Die Liste der vorausgewählten Spiel- und Kinderfilme wurde dagegen erst am 8. Januar 2018 veröffentlicht. Ins Rennen gehen insgesamt 28 Spielfilme mit Kinostart zwischen dem 1. Dezember 2016 und dem 31. Mai 2018 sowie sieben Kinderfilme.

Diese Listen stellen die Grundlage für die Nominierungen zum DEUTSCHEN FILMPREIS 2018 dar. Die vorausgewählten Filme werden nun bis Mitte März von den inzwischen über 1.900 Mitgliedern der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE gesichtet. Die Mitglieder der einzelnen Sektionen bestimmen im zweiten Schritt des Auswahlverfahrens die Nominierungen ihrer jeweiligen Gewerke. Die vorausgewählten Filme werden im Rahmen des European Film Markets 2018 in der Reihe LOLA at Berlinale bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin im Kino Delphi LUX gezeigt, wo sie neben dem akkreditierten Fachpublikum auch allen wahlberechtigten Mitgliedern der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE zugänglich sind.

Die offizielle Bekanntgabe der Nominierungen für den DEUTSCHEN FILMPREIS 2017 erfolgt Mitte März. Der DEUTSCHE FILMPREIS wird am 27. April 2018 verliehen.

Folgende 14 Dokumentarfilme wurden vorausgewählt:

ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM - TAGEBUCH EINER BEGEGNUNG von Jakob Preuss

BEUYS von Andres Veiel

EINGEIMPFT von David Sieveking

FIGHTER von Susanne Binninger

HAPPY von Carolin Genreith

HUMAN FLOW von Ai Weiwei

I HAD NOWHERE TO GO von Douglas Gordon

DAS KONGO TRIBUNAL von Milo Rau

NATIONAL BIRD von Sonia Kennebeck

SYSTEM ERROR von Florian Opitz

TASTE OF CEMENT von Ziad Kalthoum

WEIT. DIE GESCHICHTE VON EINEM WEG UM DIE WELT von Gwendolin Weisser & Patrick Allgaier

WENN GOTT SCHLÄFT von Till Schauder

ZWISCHEN DEN STÜHLEN von Jakob Schmidt

Die 28 vorausgewählten Spielfilme heißen:

3 TAGE IN QUIBERON von Emily Atef

AUS DEM NICHTS von Fatih Akin

AXOLOTL OVERKILL von Helene Hegemann

BACK FOR GOOD von Mia Spengler

CASTING von Nicolas Wackerbarth

DER EINSIEDLER von Ronny Trocker

ES WAR EINMAL INDIANERLAND von İlker Çatak

FIKKEFUCHS von Jan Henrik Stahlberg

FÜHLEN SIE SICH MACHMAL AUSGEBRANNT UND LEER? von Lola Randl

GRIEßNOCKERLAFFÄRE von Ed Herzog

DER HAUPTMANN von Robert Schwentke

HELLE NÄCHTE von Thomas Arslan

HERRLICHE ZEITEN von Oskar Roehler

IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber

LUX - KRIEGER DES LICHTS von Bernd Krause

MAGICAL MYSTERY - ODER: DIE RÜCKKEHR DES KARL SCHMIDT von Arne Feldhusen

MANIFESTO von Julian Rosefeldt

DER MANN AUS DEM EIS von Felix Randau

MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE von Nana Ekvtimishvili & Simon Gross

NUR GOTT KANN MICH RICHTEN von Özgür Yildirim

DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER von Lars Kraume

STEIG. NICHT. AUS! von Christian Alvart

TEHERAN TABU von Ali Soozandeh

THE HAPPY PRINCE von Rupert Everett

DIE VIERHÄNDIGE von Oliver Kienle

WESTERN von Valeska Grisebach

ZWEI HERREN IM ANZUG von Josef Bierbichler

ZWEI IM FALSCHEN FILM von Laura Lackmann

Im Bereich Kinderfilm wurden sieben Filme vorausgewählt:

AMELIE RENNT von Tobias Wiemann

DIE HÄSCHENSCHULE - JAGD NACH DEM GOLDENEN EI von Ute von Münchow-Pohl

DIE KLEINE HEXE von Michael Schaerer

KÖNIGIN VON NIENDORF von Joya Thome

OSTWIND - AUFBRUCH NACH ORA von Katja von Garnier

ROCK MY HEART von Hanno Olderdissen

ÜBERFLIEGER - KLEINE VÖGEL, GROßES GEKLAPPER von Toby Genkel

Link: www.deutscher-filmpreis.de

Quelle: Gerold Marks Online-PR & Social Media Marketing | DFA Produktion GmbH


68. Berlinale Goes Kiez und macht die #MeToo-Bewegung zum eigenen Thema

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Berlinale Goes Kiez in sieben lokalen Programmkinos

Vom 17. bis 23. Februar 2018 sind die 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin, kurz Berlinale genannt, einmal mehr in den Programmkinos der Stadt und ihrer Umgebung zu Gast. Wenn der Rote Teppich täglich in einem anderen Kiez ausgerollt wird, stehen jene Filmtheater im Rampenlicht, die sich über das ganze Jahr hinweg für eine lebendige Kinokultur einsetzen.

Der Auftakt von Berlinale Goes Kiez am 17. Februar 2018 im Kino Toni & Tonino ist Eröffnung und Verabschiedung zugleich. Das Traditionskino wird zukünftig unter neuer Leitung fortgeführt und der Besuch der Berlinale zum Anlass genommen, die Schlüssel symbolisch zu überreichen.

Die offizielle Übergabe fand bereits am 31. Januar 2018 statt, zu der der Freundeskreis Kino Toni eingeladen hatte. Der bisherige Eigentümer, der Berliner Regisseur R. Michael Verhoeven, verabschiedete die bisherige Theaterleiterin Manuela Miethe in den verdienten Ruhestand. Seit dem 1. Februar 2018 wird das 100 Jahre alte Traditionskino Toni in Weißensee von Iris Preafke und Wulf Sörgel betrieben, die bereits mit dem Moviemento in Kreuzberg eines der ältesten Kinos Deutschlands betreiben. Neue Besitzer sind allerdings Torsten Frehse und Matthias Mücke vom unabhängigen Berliner Filmverleih Neue Visionen, die das Kino nach der Berlinale modernisieren und durch ein gastronomisches Angebot ergänzen wollen. Eine vorübergehende Schließung während der Baumaßnahmen bleibt aber wohl nicht aus.

Das Programmangebot wird sich danach aber kaum ändern, denn der Verleih Neue Visionen belieferte schon bisher das Kino Toni mit europäischer Filmkunst, sozialkritischen Filmen, engagierten Dokumentarfilmen sowie jungem deutschsprachigen Kino.

Nach dem Berlinale Auftakt von Berlinale Goes Kiez zieht der Rote Teppich nach bewährtem Konzept an den darauffolgenden Tagen von Kiez zu Kiez, von Berlins Mitte bis über den Stadtrand hinaus nach Kleinmachnow und erstmals auch nach Adlershof, wo sich das Kino Casablanca seit über 20 Jahren als Treptows einziges Programmkino behauptet.

Termine und Kinos für Berlinale Goes Kiez: 17. Februar (Toni & Tonino; Weißensee), 18. Februar (Neue Kammerspiele; Kleinmachnow), 19. Februar (Tilsiter Lichtspiele; Friedrichshain), 20. Februar (ACUD Kino; Mitte), 21. Februar (filmkunst 66; Charlottenburg), 22. Februar (Neues Off; Neukölln) und 23. Februar 2018 (Kino Casablanca; Adlershof).

Darüber hinaus wird in diesem Jahr die Sonderreihe um eine Filmvorführung für Insassen der JVA Tegel erweitert. Gezeigt wird am 23. Februar 2018 aus der Reihe Berlinale Spezial der Film „Das schweigende Klassenzimmer“ von Lars Kraume im Kultursaal der Haftanstalt.

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Warnung vor Zensur bei der aktuellen #MeToo-Debatte

Weiteres Thema der diesjährigen Berlinale ist die #MeToo-Bewegung aus der mittlerweile auch eine #MenToo-Bewegung geworden ist, denn in beiden Fällen handelt es sich um Missbrauch von Schauspielern*innen, die ein Signal vom Berlinale-Chef zur diesjährigen Ausgabe der 68. Internationalen Berliner Filmfestspiele erwarten.

Deshalb will die Berlinale in der #MeToo-Debatte um Missbrauch in der Filmbranche ein Zeichen setzen. Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen Branchengrößen wie Harvey Weinstein und Dieter Wedel gibt es neben den mehr als 400 Kinoproduktionen, die zu sehen sein werden, mehrere Veranstaltungen zu dem Thema Missbrauch.

"Diese Diskussion wird das Festival sicher sehr prägen, und wir wollen sie auch von uns aus vertiefen", kündigte Festivaldirektor Dieter Kosslick an."Das Thema wird sich durch die ganze Berlinale ziehen."

Wie von uns schon am 30. Dezember 2017 geschrieben, hat die hart erkämpfte Debatte um Gleichberechtigung auch Folgen für die Filmauswahl der diesjährigen Berlinale.

Es muss allerdings davor gewarnt werden, zu Zensurmaßnahmen zu schreiten. Vielmehr sollte an Hand von Beispielen intensiv aufgeklärt werden. Maßnahmen wie Bücherverbrennungen, die schon einmal negatives Licht auf Deutschland warfen, dürfen sich nicht wiederholen. Und gewisse Kunst wegzusperren, wie in totalitären Staaten, ist auch keine geeignete Maßnahme, denn dies würde zu Radikalisierung führen.

Auch Philipp Demandt, Direktor des Frankfurter Städel Museums und der Kunsthalle Schirn, warnt eindringlich vor den Folgen der #MeToo-Debatte für die Kunstfreiheit.

"Erst hängen wir die Bilder ab, dann die Freiheit an den Nagel", so Demandt zur FAZ. "Wenn ich die Tugendhaftigkeit des Künstlers zum Maßstab mache, sind die Museen bald leer".

Deutschland habe mit Säuberungswellen in Museen eine unrühmliche Geschichte. Museen (und auch Kulturstätten wie Kinos und Theater und Büchereinen - die Red.) seien Orte der Freiheit, der Debatte und des Widerspruchs, "sie sind weder Konsensmaschinen noch moralische Kläranlagen", so Demandt weiter.

Sogar die Pennsylvania Academy of Fine Arts hat sich anders entschieden und folgt nicht dem Beispiel der National Gallery of Art in Washington, die eine Ausstellung des Fotokünstlers Chuck Close wegen Missbrauchsvorwürfen cancelte.

Das Museum der renommierten Kunstschule in Pennsylvania setzt vielmehr seine aktuelle Close-Retrospektive fort und ergänzt diese um eine Zusatzausstellung über Gender- und Machtfragen in der Kunst. Ausschlaggebend war dazu die Entfernung eines der wertvollsten Selbstbildnisse von Chuck Close in der Bibliothek der Universität von Seattle ohne vorherige Rücksprache mit Kunstdozenten und Experten. Diese Maßnahme zog eine heftige Diskussion über Zensur in der Universitätsstadt nach sich.

Allerdings ist auch Deutschland nicht davor gefeit, möglicherweise falsch zu handeln. Nach Belästigungsvorwürfen gegen den US-amerikanischen Modefotografen Bruce Weber haben nämlich die Hamburger Deichtorhallen eine für den Herbst geplante große Ausstellung kurzfristig abgesagt.

Das Haus der Photographie wollte 300 Fotografien und Kurzfilme des Künstlers des Starfotografen zeigen, die er auf seinen zahlreichen Reisen gemacht hatte. Immerhin ist Weber durch seine Werbekampagnen mit muskulös-sportlichen Männer-Models für Calvin Klein und Ralph Lauren bekannt geworden. Ob auch Mark Robert Michael Wahlberg, der früher unter dem Pseudonym Marky Mark in Calvin Klein Unterwäsche bekannt geworden war, zu der Absage und den angeblichen Vorwürfen etwas zu sagen hat, wurde bisher noch nicht bekannt. Immerhin hatten die Aufnahmen seine Model- und Filmkarriere begründet.

Unterdessen geriet ein weiterer Prominenter in Missbrauchs-Verdacht: Wie die "New York Times" berichtet, werfen Dutzende Männer dem Modefotografen Mario Testino sexuelle Belästigung vor. Der 63-Jährige ist nach Shootings mit Madonna und Lady Di seit Jahrzehnten einer der berühmtesten Star- und Modefotografen.

Wohl keine Vorwürfe muss der schwule Schweizer Fotograf Walter Pfeiffer befürchten, dessen Biopic "Walter Pfeiffer - chasing Beauty" am 8. März 2018 in die Kinos kommt. Darin wird über den charmanten 71-jährigen Herrn nur gesagt, dass man eine Portion neurotisch, künstlerisch veranlagt sein muss, um erfolgreich zu sein und sich von der Masse anderer Fotografen durch überspitze Aufnahmen abheben zu können. Seit fast 30 Jahren sind seine Bilder vor allem junger Menschen in den Medien und Modezeitschriften wie Vogue vertreten, die - inzwischen älter geworden - selbst zu Worte kommen und trotz einiger gewagter nackter Gay-Fotos nicht schlecht über ihn sprechen. Stets auf der Suche nach wahrer Schönheit sind seine Bilder mittlerweile auch in Museen zu bewundern. Hier der Trailer:

Bei ARD & ZDF will man dagegen alles durchforsten, was irgendwie in Zusammenhang mit Produktionen des 75-jährigen Regisseurs Dieter Wedel steht, und dessen Filme vielleicht derzeit auch nicht mehr zeigen. Zumindest unterstützt der Senderverbund der ARD die Idee, eine überbetriebliche, unabhängige Beschwerdestelle in der Medien- und Kulturbranche einzurichten.

Die sexuellen Vorwürfe - unter Ausschluss einer Vorverurteilung - zu Sprache zu bringen, ist legitim. Doch die Filme eventuell gar nicht mehr zu zeigen, an denen auch Unschuldige mitgearbeitet haben und somit ein Recht auf Ausstrahlungs-Tantiemen hätten, ist nicht nur unfair, sondern Zensur.

Somit ist verständlich, dass die Schauspielerin Catherine Deneuve sowie weitere 100 Frauen in der #MeToo-Debatte vor einem "Klima einer totalitären Gesellschaft" warnen.

"Vergewaltigung ist eine Straftat, aber der Versuch, jemanden zu verführen, auch wenn dies nachdrücklich und unbeholfen geschieht... ist keine chauvinistische Attacke", so ein Brief in der französischen Zeitung »Le Monde«.

Dass es bei Kampagnen wie #MeToo eben nicht um Sexualität, also um Anmache, Flirt oder Galanterie geht, sondern schlicht um Macht und den Missbrauch dieser Macht, wird in diesem Brief jedoch unterschlagen.

Es is allerdings nicht zu leugnen, dass die #MeToo-Bewegung ein berechtigtes Anliegen bei der Gleichberechtigung und die Ablehnung von ungleicher Bezahlung hat. Es muss ein Ende haben mit der Bevorzugung von Drehbüchern mit männlichen Hauptrollen und mit einem System, das Sexismus und Übergriffe verschwiegen hat. Drehbuchautorinnen, Regisseurinnen, Schauspielerinnen, Szenenbildnerinnen, Kamerafrauen, Kostümbildnerinnen. Sie alle fordern zu Recht die 50-Prozent-Quote.

Quellen: Tagesspiegel | Berliner Zeitung | Berliner Woche | Berliner Morgenpost | 3sat | Berlinale | filmecho | FAZ

Streit auf Kosten des Filmstandorts Deutschland

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17 Millionen Euro fließen aus dem DFFF-Etat 2017 zurück in den Bundeshauhalt.

Beim deutschen Filmförderfonds geht es wie bei einer Achterbahnfahrt zu. Unter Bernd Neumann war ein leichter Anstieg geplant, bis plötzlich unter seiner Nachfolgerin, der Bundeskulturministerin Monika Grütters Kürzungen vorgenommen werden mussten, die von der Filmwirtschaft gar nicht gut aufgenommen wurden. Schließlich standen neue Bundestagswahlen an und die Förderung sollte wieder nach oben zeigen, vielleicht um ein besseres Wahlergebnis zu erlangen. Kurzerhand wurde zudem der DFFF 2 aus der Taufe gehoben, um zusätzlich mehr Geld für andere Projekte, wie internationale Großproduktionen und ggf. die so erfolgversprechenden TV-Serien, locker machen zu können.

Außerdem verkündete die Kulturstaatsministerin Monika Grütters am 15.02.2018 auf dem Deutschen Produzententag der Produzentenallianz anlässlich der 68. Berlinale eine Aufstockung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF 1) auf 125 Millionen Euro in diesem Jahr an.

"Rechnet man alle Fördermaßnahmen zusammen, stehen jährlich rund 150 Millionen Euro allein aus meinem Haushalt für die Produktionsförderung zur Verfügung", so Grütters.

Seit Start des DFFF in 2007 bis Ende Dezember 2017 wurden 1187 Filme mit rund 651 Millionen Euro gefördert. Allein in Deutschland sorgten diese Fördergelder für Folgeinvestitionen in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro. 2017 bewilligte der DFFF (DFFF I und DFFF II) 57,3 Mio. Euro für 100 Projekte.

Leider konnte jedoch das Geld für den DFFF 2 aus dem letzten Jahr nicht komplett abgerufen werden. Dementsprechend sieht es derzeit finanziell für die Produktionsstandorte in Babelsberg, die dringend Fördergelder benötigen, um neue Produktionen an Land ziehen zu können, ziemlich mau aus. Erst eine neue Bundesregierung - sofern sie denn gebildet wird, denn das Mitgliedervotum der SPD steht noch aus - ist durch Abstimmung im Bundestag befähigt, die restlichen Gelder frei zu geben. Und das kann bis nach Ostern dauern oder im schlimmsten Fall in Neuwahlen enden.

Unsere Kollegin Katharina Dockhorn fasst die Vorkommnisse noch einmal nachfolgend zusammen und hat sich die unten angegebenen Fakten gestern, 20.02.2018, vom BKM bestätigen lassen.

Katharinas Stellungnahme:

Es ist ein Stück aus dem Tollhaus. Trotz aller Jubelarien zum 10. Geburtstag des DFFF, die die Presseabteilung des BKM in der Vorwoche verschickte, war es der schlechteste Jahrgang für das Fördermodell Deutscher Filmförderfonds (DFFF). Er unterstützt seit 2007 Filmprojekte, die in Deutschland entstehen, mit bis zu 20% der hier anfallenden Kosten. Jahrelang standen dafür 60 Millionen Euro zur Verfügung, im Vorjahr wurde auf 75 Millionen Euro aufgestockt. Ausgegeben wurden nur 55,7 Millionen Euro – so wenig wie nie. In den Genuss der Förderung kamen genau 100 Kinoproduktionen, unter denen 69 Spiel-, 22 Dokumentar- und 9 Animationsfilme waren. 33 Filme waren Koproduktionen.

Rund 17 Millionen Euro fließen zurück in den Bundeshaushalt. Die Summe stammt beinahe ausschließlich aus der zweiten Säule des DFFF, dessen Etat im Vorjahr aufgesplittet wurde. 50 Millionen standen im Rahmen des DFFF1 für rein deutsche Filme und internationale Koproduktionen zur Verfügung. Mit 25 Millionen Euro sollten im Rahmen des DFFF2 an internationale Großproduktionen fließen. So hatte es Kulturstaatsministerin Monika Grütters wenige Stunden vor Auftakt der Berlinale auf dem Produzententag im Vorjahr angekündigt. Außerdem stellte sie in Aussicht, die Mittel für den DFFF2 ab 2018 auf 75 Millionen aufzustocken.

Doch dann begann ein zäher Kampf zwischen dem Finanzministerium und dem Hause Grütters um die Förderrichtlinien für den DFFF2, der erst zum 1. August 2017 beendet wurde. Der bizarre Streit stürzte die Branche in Verunsicherung, attraktive Großprojekte gingen in andere Staaten, denn kein Produzent lässt sich auf einen Deal ein, wenn die Rahmenbedingungen unklar sind. Daher ahnten viele, dass der DFFF2 nicht ausgeschöpft wird. Die Spekulationen erhielten Nahrung, nachdem die FFA die fortlaufende Aktualisierung des Mittelabflusses auf ihrer Website im Vorjahr eingestellt hatte.

Nun wurden die Liste der geförderten Titel durch das BKM veröffentlicht. Nur ein Projekt profitierte vom DFFF 2 - 8.8 Millionen Euro flossen für die deutsch-britische Produktion "DRAGON-TATTOO - THE GIRL IN THE SPIDER’S WEB", eine Fortsetzung der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson, die vom Studio Babelsberg nach Deutschland geholt wurde.

Die Geschäftsführer des Studios, Carl Woebcken und Christoph Fisser Filme, erlebten ein Jahr zwischen Hoffen und Bangen. Nach der Einführung des DFFF im Jahre 2007 hatten sie Weltstars in Filmen wie „Der Vorleser“, „Inglorious Basterds“, „Monuments Men“ und „Grand Budapest Hotel“ in die Hallen und in die Region geholt.

Doch schon länger war es ruhiger geworden, sie konnten einfach nicht mit der Konkurrenz mithalten. In Deutschland wurden bis zur Änderung der Richtlinien des DFFF nur 20% der Herstellungskosten gefördert. Bei zehn Millionen Euro war definitiv Schluss. Großbritannien bietet dagegen bis zu 25% Steuernachlass vom ersten bis zum letzten Penny des Budgets, Ungarn, Litauen und selbst Malta haben in den vergangenen zehn Jahren günstigere Steuervergünstigungsmodelle aufgelegt.

Jetzt sehen die beiden wieder einen Silberstreif am Horizont. Sie können wieder mit tollen Locations und exzellenten Crews werben. Bis zu 25% der deutschen Herstellungskosten können bei Projekten mit einem Budget von mehr als 20 Millionen Euro gefördert werden, von denen mindestens acht in Deutschland ausgegeben werden müssen. Ein kleiner Wehrmutstropfen im internationalen Vergleich bleibt die Deckelung auf 25 Millionen Euro je Film. Etliche attraktive Filmen haben die Babelsberger jetzt in der Pipeline, wenn die Aufstockung des DFFF2 klar ist. Dafür ist allerdings die Verabschiedung des Bundeshaushalts 2018 durch das Parlament notwendig.

Die Hängepartie des Vorjahres hat leider ein Nachspiel. Da der Bundeshaushalt 2018 vom Parlament nicht verabschiedet ist, darf monatlich nur ein Zwölftel des Etats des Vorjahrs ausgegeben werden. Durch die Teilung des DFFF sind die deutschen Produzenten kaum betroffen, die ihre Filme nur hier oder im europäischen Ausland finanzieren. Das Studio Babelsberg kann dagegen wieder nicht planen. Knapp 750.000 Euro darf der DFFF2 monatlich ausschütten. Damit lockt keiner eine amerikanische Großproduktion an Spree und Neiße.

Katharina Dockhorn

Link: www.bundesregierung.de › … › Medien

Quellen: filmecho | Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen

Filmförderungsanstalt erhöht Mittel für Förderung des Filmerbes

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Die FFA und freut sich über Kinobilanz 2017 und beschließt eine deutlich Aufstockung der Mittel für die Förderung des nationalen Filmerbes beschlossen.

Die offizielle Bilanz der Filmförderungsanstalt (FFA) für den deutschen Kinomarkt 2017 kann sich sehen lassen. So stiegen im Vergleich zu 2016 nicht nur der Umsatz, sondern erfreulicherweise auch die Besucherzahlen. Die Erlöse in Höhe von 1,056 Milliarden Euro bedeuteten ein Plus von 3,2 Prozent und damit gleichzeitig den zweithöchsten Wert aller Zeiten.

Trotz zahlreicher Rückgänge bei den Besucherzahlen in den letzten Jahren, legte 2017 die Anzahl der verkauften Tickets leicht zu. Insgesamt 122,3 Millionen Kinobesucher gegenüber 121,1 Millionen (2016) ergaben ein Plus von einem Prozent.

Ihren Anteil daran dürften auch die 107 Kino-Neu- und Wiederöffnungen des letzten Jahres haben, die die Gesamtzahl des deutschen Filmtheater-Parks Ende Dezember 2017 auf 4.803 Säle „hochschraubte“ – der höchste Wert der letzten zehn Jahre.

Als erfolgreichste Filme an den Kinokassen hat neben "Star Wars: Die letzten Jedi" natürlich auch „Fack Ju Göhte 3“ maßgeblich den deutschen Marktanteil im vergangenen Jahr mitgetragen, obwohl der Film von Pädagogen stark kritisiert wurde. Vor allem dass die Verunglimpfung der deutschen Sprache auch noch von Filmförderungen durch Zuschüsse unterstützt wird.

Insgesamt muss man dem deutschen Film jedoch zugute halten, dass er den Marktanteil von 22,7 auf 23,9 Prozent verbesserte. In absoluten Zahlen heißt das: Es wurden insgesamt 28,3 Millionen Tickets für heimische Produktionen gekauft – ein Plus gegenüber 2016 von 2,2 Prozent. Geschuldet ist der überproportionale Erfolg an der Kinokasse natürlich auch durch leicht gestiegene Ticketpreise. Die Verteuerung fiel indes überschaubar aus: 18 Cent oder 2,1 Prozent mehr gegenüber 2016 - also 8,63 Euro - musste im Durchschnitt berappen, wer Filme auf der großen Leinwand genießen wollte. Im Fünf-Jahres-Vergleich kletterten die Ticketpreise übrigens um 4,3 Prozent. Der 3D-Marktanteil schrumpfte allerdings, sodass weniger Zuschläge für die dritte Dimension an den Kinokassen bezahlt werden musste.

Zur Förderung des deutschen Filmerbes:

Schon mehrmals berichteten wir über das deutsche Filmerbe, dessen Schätze zu verfallen drohen. Im August letzten Jahres kam das Bundeskulturministerin Monika Grütters angestoßene Bündnis für die Digitalisierung des Deutschen Filmerbes noch einmal zur Sprache, weil sich zwei Bundesländer sich einer Aufstockung der Mittel widersetzten, wie wir am 25. August 2017 berichteten und zuvor am 27. Juni 2017über das Memorandum von Klaus Kreimeier.

Nun hat zumindest der Verwaltungsrat der Berliner Filmförderungsanstalt (FFA) eine deutlich Aufstockung der Mittel für die Förderung des nationalen Filmerbes beschlossen. Demnach wird die FFA 2018 für diese Maßnahme 3,3 Mio. Euro in ihrem Haushalt bereitstellen. Zudem wird die Höchstfördersumme für einzelne Filme von bislang 15.000 auf 30.000 Euro verdoppelt. In Ausnahmefällen kann sogar mit bis zu 50.000Euro gefördert werden. Eine entsprechende Richtlinienänderung beschloss der FFA-Verwaltungsrat bei seiner jüngsten Sitzung in Berlin.

Dazu FFA-Präsident Bernd Neumann: "In der digitalen Medienwelt von heute ist und bleibt die Sicherung und der Erhalt des nationalen Filmerbes eine der zentralen gesellschaftspolitischen Aufgabenstellungen. Wir müssen gewährleisten, dass die herausragenden Werke der deutschen Filmgeschichte in ihrer ganzen Vielfalt und Breite gesichert werden. Der Film ist auch Abbild der Geschichte eines jeden Landes und Spiegelbild der Gesellschaft - und somit das Gewissen der Kultur. Deshalb ist es absolut unerlässlich, endlich in ausreichendem Maße dafür Sorge zu tragen, dass unser filmisches Erbe auch nachfolgenden Generationen erhalten bleibt. Ich fordere auch die Länder auf, sich zu ihrer kulturpolitischen Verantwortung zu bekennen und bei der Finanzierung dieser Aufgabe in angemessenem Umfang mitzuwirken."

FFA und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters vom BKM fördern die Digitalisierung des filmischen Erbes bereits seit 2012. Seit 2016 stellt die FFA zwei Mio. Euro (zuvor eine Mio.) pro Jahr für die Restaurierung und Digitalisierung von Filmen bereit, die dem nationalen Filmerbe zuzurechnen sind. Nach einem im Auftrag der FFA erstellten Gutachten werden für die digitale Sicherung des Filmerbes mindestens 100 Mio. Euro, verteilt über zehn Jahre, benötigt. Die Kosten sollen im Rahmen einer Gemeinschaftsfinanzierung durch die Filmwirtschaft, Bund und Länder zu jeweils einem Drittel getragen werden.

Im neuen Koalitionsvertrag, sofern er denn zustande kommt und die Zustimmung der SPD-Mitglieder in einer Urabstimmung erlangt, heißt es dazu: "Das Förderkonzept zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes setzen wir gemeinsam mit den Ländern und der Filmwirtschaft zügig um."

Laut Brancheninsidern soll das Bündnis für das Filmerbe ab 2019 stehen. Dann geben FFA, Bund und Länder je ein Drittel von 10 Mill. Euro zur Rettung der langsam zerfallenden Filme aus, was für die ehrgeizige Aufgabe immer noch viel zu wenig ist.

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Nicht nur bei der Rettung des Filmerbes gibt es immer wieder finanzielle Probleme. Auch bei aktuellen Projekten, die vom deutschen Filmförderfonds (DFFF) profitieren sollten, liegt einiges im argen, wie wir am 21. Februar 2018 berichteten.

Links: www.ffa.de | www.bundesregierung.de › … › Medien

Quellen: FFA | Blickpunkt:Film | filmecho

Das KLICK Kino muss erneut schließen - Vorführungen werden verlegt

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Nach erfolgreicher Wiedereröffnung vor einem Jahr, erfolgte Kündigung durch Hausverwaltung.

Vor genau einem Jahr wurde das KLICK Kino in der Berliner Windscheidstraße nach 13 Jahren wieder ins Leben gerufen. Mit 227 Filmen und 58 Filmgesprächen, 12 Monaten Programm mit Dokumentar-, Kinderfilm- und Retrospektiven- Events - und insbesondere mit viel Leidenschaft - hat sich das Kino mit alten und neuen Zuschauern seinen Platz in seinem angestammten Kiez zurückerobert.

Allerdings stand seit einem halben Jahr das vorgelagerte Café mit der DaWanda Snuggery, einem Laden für Selbstgemachtes, der seit 2012 zudem mit Workshops und dem sogenannten MAEDCHENKINO vorübergehend einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden war und gleichzeitig auch Haupteingang des KLICK Kinos war, leer.

Der Online Vertrieb der Waren, die zuvor in dem Concept Store der Snuggery begutachtet werden konnten, geht zwar angeblich noch weiter, doch die Bewerbung der Kulturspedition um Christos Acrivulis und Claudia Rische von der gleichnamigen PR Agentur, die das Kino auch in Kooperation mit dem Arthouse Filmverleih missingFILMs betrieben hatten, wurde erst letzte Woche ohne Begründung von der Hausverwaltung abschlägig beschieden.

Es erfolgte eine kurzfristige Kündigung an die Betreiber KLICK Kinos zum 1. April 2018.

Die Vermietungssituation, die das KLICK Kino betraf, war zwar lange unklar, doch die Betreiber hatten mit allen Kräften nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, zumal im gleichen Haus seit Jahrzehnten auch die cimdata Bildungsakademie residiert, deren junge Medienstudenten*innen der Fächer Medien & Webdesign sowie Kultur & Eventmarketing die alteingesessenen Cafes am Stuttgarter Platz und auch das KLICK Kino gern besucht haben.

Die bisherigen Räume werden an einen größeren Investor weitervermietet, sodass drei bereits fest geplante Veranstaltungen des Kinos im 1. April 2018 verlegt werden müssen, denn der Kinobetrieb darf in der Windscheidstraße nicht fortgesetzt werden.

Christos Acrivulis: „Der Aufbau des Kinos war eine großartige Erfahrung. Es ist traurig, dass wir viele unserer Pläne hier an diesem Ort nun nicht mehr umsetzen können.“

Das KLICK Kino konnte in den vergangenen Monaten eine beachtliche Fan-Gemeinde aufbauen und hatte vom ersten Tag an erklärte Stammgäste vor allem aus dem Bezirk Charlottenburg, nachdem auch das Kino »Die Kurbel« in der Giesebrechtstraße von einem BIO-Laden ausgebootet worden war und dauerhaft schließen musste. Das »KLICK« Kiez-Kino überzeugte durch seine auf das Viertel zugeschnittene Filmauswahl, anregende Filmgespräche und seine Wohlfühl-Atmosphäre.

Folgende bereits geplante Veranstaltungen finden kurzfristig, aber nur vorübergehend im Theater O-Tonart, Kulmer Str. 20a, in Berlin-Schöneberg statt:

24.04.2018 - 19:00 Uhr - Film und Gespräch: "LA VERGINE GIURATA - SWORN VIRGIN"

von Laura Bispuri (2017, 90', OmU) - Gast: Autorin Elvira Dones

Gespräch auf Italienisch, Film auf Italienisch mit dt. Untertiteln

Hana Doda (Alba Rohrwacher) wächst in der rauen, traditionsverhafteten Berglandschaft Albaniens auf, in der alte Gesetze und konservative Geschlechterrollen seit jeher das Leben der Menschen bestimmen. Doch Hana begehrt auf: Sie legt nach dem traditionellen Recht des Kanun den Schwur ewiger Jungfräulichkeit ab, da sie ihre Zukunft nicht als Ehefrau und Dienerin sieht. Fortan wird sie als Mann behandelt, und als Zeichen ihrer neu gewonnen Freiheit erhält sie den Namen Mark und ein Gewehr.

In Zusammenarbeit mit den Italienischen Kulturinstitut Berlin

25.04.2018 - 20:00 Uhr - Film: "ROMA CITTÀ APERTA - ROM, OFFENE STADT"

von Roberto Rossellini (1945, 100', OmU) - Anlass: 25. April - Tag der Befreiung Italiens

Italien, das 1943 im Zweiten Weltkrieg die Fronten gewechselt hat, ist von den Deutschen besetzt. Seit dem 14. August 1943 ist Rom zur offenen Stadt erklärt worden. Der Ingenieur Giorgio Manfredi und der Priester Don Pietro Pellegrini arbeiten im Widerstand gegen die Deutschen und die italienischen Faschisten. Kommunisten, Sozialisten und Monarchisten sind dabei verbündet. Der Freund des Ingenieurs, der Drucker Francesco, ist mit der Witwe Pina verlobt, die mit ihrer Familie ein karges Leben führt....

Filmreihe KlicKlassico, kuratiert von Mara Martinoli

27.04.2018 - 20:00 Uhr - Film und Gespräch: "ACT! WER BIN ICH?"

von Rosa v. Praunheim (2017, 87') - Gast: Maike Plath

Der Film "ACT! Wer bin ich?" von Rosa von Praunheim erscheint endlich auf DVD. An diesem Abend wird der Film gezeigt und anschließend das neueste Buch der Protagonistin Maike Plath vorgestellt: In einer kurzen Lesung aus "Befreit Euch! Anleitung zur kleinen Bildungsrevolution", gibt die Autorin Einblicke in die demokratische Arbeitsweise und persönlichen Hintergründe ihrer Arbeit.

Links: www.klickkino.de | www.facebook.com/KLICKKino

Crowdfunding Kampagne für Kurzfilm über Obdachlose

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Einnahmen sollen der BerlinerTafel e. V. und Obdachlosenhilfe e.V. zu gute kommen.

Ein neuer Kurzfilm soll mit eurer Hilfe, nämlich über Crowdfunding, bald das Licht der Welt erblicken. Jedenfalls wenn man "Incandescence", was so viel heißt wie Leuchten, Strahlen, oder Erglühen, etwas freier übersetzt.

Incandescence usually refers specifically to visible light. Dies lässt sich im Fall des gleichnamigen geplanten Kurzfilms vielleicht am Besten auch mit dem deutschen Sprichwort "Licht am Ende des Tunnnels" interpretieren.

Aber es geht um mehr. Der Film will die Schattenseiten deutscher Politik beleuchten. Erst kürzlich gab es fast einen Eklat als die Ärmsten der Armen bei der Essener Tafel um ein Stück Brot stritten. Die Folge war, dass Ausländer in der Stadt Essen im Ruhrgebiet vorübergehend bei der Ausgabe von Lebensmitteln ausgeschlossen wurden.

"Man weiß nicht, was skandalöser ist: dass der Hunger von Deutschen wichtiger ist als der von Ausländern? Dass die Ärmsten der Armen in einen Konkurrenzkampf untereinander gedrängt werden? Dass ein so reiches Land überhaupt eine Armenspeisung braucht?", schieb der Spiegel.

Worum geht es?

Die Pilgrims Creative Group - forged in the grid of Berlin (wie sie sich selbst nennt), eine nicht-kommerzielle Kollaboration professioneller, internationaler Künstler mit kreativem Schwerpunkt in Berlin, ist offensichtlich bei Förderungen junger Künstler durchs Raster (Grid) der Berliner Kunstförderung gefallen.

Allerdings sollen die Projekte der Pilgrims Creative Group auch zum Andersdenken, Diskutieren und Fragen anregen.

Aus diesem Grund wurde das Filmprojekt "Incandescence" unter der Regie von Ivan Doan angegangen, nach einer Idee und Drehbuch der in den Niederlanden geborenen russischen Schriftstellerin Marina Palei. Der in Berlin lebende ukrainisch-vietnamesische Regisseur ist zudem auch Hauptdarsteller des innovativen, poetischen Avantgarde Kurzfilms über die Suche der Post-Wall-Generation nach ihrem Platz in der urbanen Gesellschaft oder kurz gesagt:

"Was wirst du tun, wenn sie dein Leben auf dem Flohmarkt verkaufen und du nicht zur Auktion eingeladen wurdest?"

Hier der Trailer:

Der Film "Incandescence" wurde im Frühjahr in Berlin gedreht und ist nun inmitten der Post-Produktion, um das Werk im Frühsommer für die Bewerbung bei allen namhaften internationalen Filmfestivals startklar zu haben. Produziert wird er von Judith Laurini, die in Berlin lebt, in Leipzig geboren ist und Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert hat.

Spätestens in zwei Wochen soll eine Crowdfunding Kampagne gelauncht werden. Mehr dazu sicherlich bald auf Facebook.

Der Kurzfilm "Incandescence" wirft nicht nur einen ungewöhnlichen Blick auf das urbane Berlin, sondern in Ausschnitten auch Licht auf die Teile der Gesellschaft, bei denen man im Alltag gern geneigt ist, den Blick abzuwenden, u.a. auf das Leben Obdachloser in Berlin.

Daher sollen alle Einkünfte, die eventuell im Rahmen des Festivalruns erwirtschaftet werden, direkt an die gemeinnützigen Organisationen BerlinerTafel e. V. und Obdachlosenhilfe e.V. gespendet werden.

Pilgrims Creative Group

forged in the grid of Berlin.

Links: www.facebook.com/incandescencemovie | www.instagram.com/incandescencemovie

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