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Theater bleiben in Berlin bis Ostern geschlossen - Die Arthouse Kinocharts 2020 im Rückblick

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Wegen der ausufernden Corona-Pandemie bleiben in Berlin die Theater bis Ostern geschlossen. Zur Wiedereröffnung von Filmtheatern wurde noch nichts verlautet.



Deutschland hatte gestern die bisher höchste Todesrate durch COVID-19 und liegt damit im Vergleich direkt hinter den USA. Demzufolge heißt es hinter vorgehaltener Hand, dass eine Verlängerung des Lockdowns mit schärferen Maßnahmen wohl ansteht. Mehr Home-Office und Ausgangssperren stehen an. Wegen der noch gefährlicheren Virus-Mutation soll auch der öffentliche Nahverkehr stark eingeschränkt werden, was in vielen Bereichen zu Kurzarbeit führen könnte.

Die in Berlin seit November 2020 wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal geschlossenen Theater, Opern- und Konzerthäuser bleiben mindestens noch bis Ostern (4.- 5. April 2021) geschlossen.

Darauf habe man sich bei einer internen Besprechung mit Kultursenator Lederer (Linke) verständigt, sagte der Intendant des Berliner Ensembles, Reese, am gestrigen Donnerstag dem Inforadio vom rbb. An der Besprechung nahmen Intendanten der staatlichen und privaten Bühnen teil. Man sei sich einig gewesen, dass es unter den augenblicklichen Umständen unmöglich sei, vor Ostern zu spielen, betonte Reese.


Ob die Filmtheater ebenfalls wieder unter diese Regel fallen sollen, wurde bisher nicht mitgeteilt.

Nicht nur den Kinotheatern, der Filmindustrie insgesamt geht es durch die Corona-Krise nicht besonders gut. Einige fürs Kino geplante Produktionen konnten zwar an Streamingdienste verkauft werden, doch insgesamt musste viel verschoben und abgesagt werden, sodass die ganze Branche leidet.

Die Streamingdienste gewinnen dafür stetig weitere Zuschauer hinzu, sodass Netflix sowie die Amazon Studios neben ihren eigenen erfolgreichen Serien vermehrt auch auf selbst produzierte Spielfilme setzen wollen.



Dass die Arthouse Kinos im letzten Jahr herbe Verluste eingefahren haben, berichteten wir bereits am 12. Januar 2021.

Grund genug noch einmal auf einige erfolgreiche Arthouse-Filme des letzten Jahres zurückzublicken, denn es gab trotz geringerer Umsätze durch stark reduziertes Platzangebot mit weiten Sitzabständen, für kurze Zeit einige Highlights zu sehen.

Arthouse-Jahrescharts:
Mit Filmvielfalt durch das Katastrophenjahr.

"PARASITE", der Sensationsgewinner der Oscars des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho, führte 2020 die Arthousecharts an. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit "ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL" von Oscar-Gewinnerin Caroline Link und "LITTLE WOMEN" von Greta Gerwig Werke von Filmemacherinnen.

Unter den TOP 20 finden sich auch Filme, die erst nach dem Lockdown gestartet wurden, als die Kinos in den meisten Bundesländern nur knapp ein Viertel der Sitzplätze belegen durften. Hier liegen mit "EINE FRAU MIT BERAUSCHENDEN TALENTEN" von Jean-Paul Salomé und Christian Petzolds BERLINALE-Beitrag "UNDINE" zwei europäische Produktionen an der Spitze.

Mit Besucher- und Umsatzeinbrüchen zwischen 63 - 69 % stellt sich das letzte Jahr für die Kinobranche als eine Katastrophe dar. Wobei die Filmkunsttheater sich etwas besser behaupteten als der Gesamtmarkt mit den Multiplextheatern, die sich vornehmlich an das Blockbuster-Publikum wenden.

"Mit einem ausgefeilten Hygienekonzepten und einem vielfältigen Programm hatten die Filmkunsttheater nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 vorübergehend wieder geöffnet, was vom Publikum auch honoriert wurde. Immerhin wurden über 400 Filme aus 40 Ländern im Jahr 2020 neu gestartet.

Unter den TOP 100 finden sich 28 deutsche, 27 europäische und 27 US-Produktionen. 18 Filme kommen aus anderen Teilen der Welt. Filmvielfalt, die es ohne Festivals und Kinos nicht gäbe. Das macht Hoffnung für die Zeit der Wiedereröffnung 2021“, so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino - Gilde und Leiter der Yorck-Kinokette in Berlin.


TOP 20 Arthouse Jahrescharts

1 Parasite, Bong Joon Ho, Südkorea, 17.10.2019
2 Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, Caroline Link, DEU, 25.12.2019
3 Little Women, Greta Gerwig, USA, 30.01.2020
4 Lindenberg! Mach dein Ding, Hermine Huntgeburth, DEU, 16.01.2020
5 Die Känguru-Chroniken, Dani Levy, DEU, 05.03.2020
6 1917, Sam Mendes, USA, 16.01.2020
7 Jojo Rabbit, Taika Waititi, USA, 23.01.2020
8 Enkel für Anfänger, Wolfgang Groos, DEU, 06.02.2020
9 Judy, Rupert Goold, GBR, 02.01.2020
10 Intrige, Roman Polanski, FRA, 06.02.2020
11 Eine Frau mit berauschenden Talenten, Jean-Paul Salomé, FRA, 08.10.2020
12 Undine, Christian Petzold, DEU, 02.07.2020
13 Master Cheng in Pohjanjoki, Mika Kaurismäki, FIN, 30.07.2020
14 Die Wütenden - Les Misérables, Ladj Ly, FRA, 23.01.2020
15 The Peanut Butter Falcon, Tyler Nilson Mike Schwartz, USA, 19.12.2019
16 Persischstunden, Vadim Perelman, DEU, 24.09.2020
17 Bombshell - Das Ende des Schweigens, Jay Roach, USA, 13.02.2020
18 Auf der Couch in Tunis, Manele Labidi, FRA, 30.07.2020
19 Queen & Slim, Melina Matsoukas, USA, 09.01.2020
20 Berlin Alexanderplatz, Burhan Qurbani, DEU, 16.07.2020

TOP 15 Dok Filme

1 Das Geheime Leben der Bäume, Jörg Adolf, Jan Haft, DEU, 23.01.2020
2 Miles Davis: Birth of the Cool, Stanley Nelson, USA, 02.01.2020
3 Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien, Bettina Böhler, DEU, 20.08.2020
4 Pavarotti, Ron Howard, USA, 26.12.2019
5 Besser Welt als nie, Dennis Kailing, Robert Elschner, DEU, 13.02.2020
6 Oeconomia, Carmen Losmann, DEU, 15.10.2020
7 Für Sama (For Sama), Waad al-Kateab, Edward Watts, GBR, 05.03.2020
8 972 Breakdowns - Auf dem Landweg nach New York, Daniel von Rüdiger, DEU, 03.09.2020
9 Nur die Füße tun mir leid, Gabi Röhrl, DEU, 07.11.2019
10 Butenland, Marc Pierschel, DEU, 06.02.2020

TOP 15 Kinderfilme

1 Die Eiskönigin 2, Jennifer Lee, Chris Buck, USA, 20.11.2019
2 Jim Knopf und die Wilde 13, Dennis Gansel, DEU, 01.10.2020
3 Latte Igel und der magische Wasserstein, Nina Wels, Regina Welker, Mimi Maynard, DEU, 25.12.2019
4 Lassie - Eine abenteuerliche Reise, Hanno Olderdissen, DEU, 20.02.2020
5 Heinzels, Die - Rückkehr der Heinzelmännchen, Ute von Münchow-Pohl, DEU, 30.01.2020
6 Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau, Ansgar Niebuhr, DEU, 02.07.2020
7 Kleine Rabe Socke 3, - Suche nach dem verlorenen Schatz, Verena Fels, DEU, 12.12.2019
8 Max und die Wilde 7, Winfried Oelsner, DEU, 06.08.2020
9 Drachenreiter, Tomer Eshed, GBR, DEU, 15.10.2020
10 Die Wolf-Gäng, Tim Trageser, DEU, 23.01.2020

Link: www.agkino.de
Quellen: rbb Text | XING | SteinbrennerMüller Kommunikation



Mit flexibler Filmförderung der Corona-Pandemie trotzen & No.1 der US-Charts

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CDU/CSU - Bundestagsfraktion reagiert mit flexibilisierter Filmförderung auf die Covid-Pandemie und verschiebt die Novellierung des Filmfördergesetzes.



Die bei der Filmförderanstalt anstehende große Novellierung des Filmfördergesetzes wird derzeit aufgeschoben aber nicht aufgehoben, denn eine Filmwirtschaft im Ausnahmezustand hat keine Zeit für eine große Novellierung, hieß es am 13. Januar 2021 bei der Tagung der CDU/CSU - Bundestagsfraktion.

Stattdessen wurde der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Filmförderungsgesetzes beschlossen und die Erhebung der Filmabgabe vom Bundeskabinett auf zwei Jahre verlängert.

Zudem finden pandemiebedingte Änderungen der Fördervoraussetzungen, Sperrfristen und Mittelverwendung ihre Anwendung. U.a. wird das »Kinofenster« ausgesetzt: Die Kinoauswertung darf durch kostenpflichtiges Streaming ersetzt werden, wie im Anschluss an die Sitzung die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann erklärte:

"Die Corona-Pandemie hat die gesamte Filmbranche nahezu komplett lahmgelegt. Tausende Filmschaffende sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Darauf müssen wir reagieren, und daher ist es richtig und angemessen, dass der heute verabschiedete Gesetzentwurf die Filmförderung in Zeiten der Pandemie flexibler macht und so mehr Gestaltungsräume zulässt. Das bereits eingeleitete große Novellierungsverfahren des Filmfördergesetzes wurde vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ausgesetzt, denn die Schäden und die mittelfristigen Folgen der Pandemie auf die Filmbranche sind aktuell nicht abschätzbar.

Oberstes Ziel ist es nun, die Leistungsfähigkeit der deutschen Film- und Kinowirtschaft zu sichern. Deshalb soll die Erhebung der Filmabgabe nur um zwei Jahre - statt der üblichen fünf - verlängert werden. Diese Entscheidung wird von der Branche unterstützt.

Mit dem Gesetzentwurf reagieren wir auf die aktuelle Situation: Die Filmwirtschaft muss künftig besser für Fälle von höherer Gewalt gewappnet sein. Für diese Fälle sind Flexibilisierungen bei Sperrfristen, der Mittelverwendung und bei den Fördervoraussetzungen vorgesehen. All dies wird der Filmwirtschaft in Notzeiten notwendige Handlungsspielräume eröffnen."


Hintergrund: Die CDU/CSU-Fraktion ist die größte Fraktion im Deutschen Bundestag. Sie repräsentiert im Parlament die Volksparteien der Mitte und fühlt sich Freiheit, Zusammenhalt und Eigenverantwortung verpflichtet. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzt sich die Unionsfraktion für einen starken freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, die soziale und ökologische Marktwirtschaft, die Einbindung in die westliche Wertegemeinschaft sowie für die Einigung Europas ein. Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ist Ralph Brinkhaus.

Wegen der Wahl von Armin Laschet zum neuen Vorsitzenden der CDU war die Meldung zum Filmfördergesetz in der Öffentlichkeit ein wenig ins Hintertreffen geraten.

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LEONINE Studios
Platz 1 der US-Kinocharts für Liam Neesons "The Marksman - Der Scharfschütze"

Eigentlich kann auch die Erhebung der sonst wöchentlichen stattfindenden Kinocharts derzeit nicht stattfinden, weil in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland sowie in Teilen der USA, sämtliche Filmtheater geschlossen sind.

Wegen der besonders stark grassierenden Pandemie in New York durften sämtliche Kultureinrichtungen am Broadway incl. der Bühnen und Kinos nicht öffnen. Auch Filmstudios in Hollywood mussten eine Zeitlang ihre Arbeit niederlegen und schließen.

Deshalb verwundert eine Meldung von den LEONINE Studios, dass sich derzeit auf Platz eins der US-Kinocharts der neue Film "The Marksman - Der Scharfschütze" mit Liam Neesson befindet. Wir empfinden dies ein wenig als Marketing Gang, auch wenn in einigen US-Bundesstaaten das Herunterfahren von Kultureinrichtungen sowie der Kinos nicht befolgt wurde.

Laut Verleiher hat somit erstmals im Jahre 2021 ein Neustart die Spitze der Kinocharts übernommen. Liam Neeson hat es immer noch drauf und liefert allen Action-Fans bestes Entertainment, heißt es in einer Presseverlautbarung der PR-Abteilung.

Auch die deutschen Fans dürfen sich auf den Film freuen, sobald hierzulande die Kinos wieder geöffnet werden, was aber wegen der Verlängerung des Lockdowns vor Ostern wohl kaum erfolgen wird. LEONINE Studios will den Film danach aber zeitnah starten.

Die Rolle von Liam Neesson erinnert ein wenig an letzte Filme von Clint Eastwood, der ebenfalls noch einmal zur Waffe greift, um Recht und Gesetz zu verteidigen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Liam Neesson alias Jim Hanson lebt als Rancher im US-mexikanischen Grenzgebiet Arizonas. Er hat schon bessere Zeiten gesehen. Seine Frau ist vor kurzem gestorben und die Bank will seine Ranch verkaufen. Von einem Tag auf den anderen wird sein zurückgezogenes Leben auf den Kopf gestellt, als er Zeuge wird, wie eine Mutter (Teresa Ruiz) und ihr Sohn (Jacob Perez) versuchen, verfolgt vom mexikanischen Kartell, illegal über die Grenze zu flüchten. Bei einem Schusswechsel stirbt die Mutter und Jim nimmt sich widerstrebend des kleinen Miguel an. Mit dem brutalen Kartellboss Mauricio (Juan Pablo Raba) und korrupten Cops auf den Fersen, beginnt das ungleiche Duo eine Verfolgungsjagd quer durchs Land. Stück für Stück nähern sich der schweigsame Rancher und der Junge an und Jim schreckt vor nichts zurück, um sein Versprechen zu halten und den Jungen in Sicherheit zu bringen.

Liam Neeson ist zurück in der Paraderolle, für die ihn seine Fans lieben: Als einsamer Kämpfer, der bis zum letzten Atemzug gegen das Böse und für seine Ideale kämpft. Kompromisslos, zielsicher und mit einem Herz aus Gold hinter der rauen Schale, begeistert Liam Neeson in "THE MARKSMAN - Der Scharfschütze" als Actionheld der etwas anderen Art. An seiner Seite überrascht der junge Jacob Perez in seinem Kinodebüt, in weiteren Rollen spielen Teresa Ruiz ("Narcos: Mexico") als Miguels Mutter, Katheryn Winnick ("Vikings") als Jim Hanson Tochter und Juan Pablo Raba ("Narcos") als kaltblütiger Killer.

Quelle: ots by dpa


Wegen Corona jeweils nur ein Zuschauer beim Filmfestival Göteburg erlaubt

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Kulturstaatsministerin Monika Grütters will die Wiedereröffnung von Museen vor den Kinos bevorzugen - Einzelvorstellungen beim Filmfestival Göteborg.



Die Kinos drängen auf Wiedereröffnung, notfalls erneut mit gebührendem Hygieneabstand, so wie es bereits im letzten Jahr geklappt hat. Leider hat man bei den Kinoverbänden, dem gemeinsamen Sprachrohr der Filmtheater, noch nicht die COVID-19-Mutationen genügend im Blick, sondern verweist nur auf die guten Erfahrungen des letzten Jahres vor dem Lockdown.

Die erhöhten Ansteckungsgefahren der Corona-Mutationen bilden aber in diesem Jahr ein deutlich größeres Risiko der Ansteckung bei Veranstaltungen mit vielen Menschen in geschlossenen Räumen. Allein schon beim Einlass in die Theatersäle bilden sich häufig Menschenansammlungen, ohne dass der erforderliche Sicherheitsabstand eingehalten wird.

Nicht ohne Grund wurden deshalb Filmfestspiele wie Cannes oder die Berlinale um mehrere Monate verschoben, in der Hoffnung, dass bis dahin die Pandemie durch genügend Impfungen abflacht. Andere Festivals sind aber schon komplett ausgefallen oder konnten nur digital mit Online-Streaming übers Internet durchgeführt werden.

Filmfestival Göteborg: 7 Tage Solo-Kino.

Auf die Spitze treibt es gerade das schwedische Filmfestival Göteborg, das pro Filmvorführung nur jeweils eine Person im Kinosaal zulässt.

Eine Woche lang allein auf einer einsamen Insel mit guten Filmen, Essen und Snacks: Was für viele Corona-Geplagte nach einem Traum klingt, wird für die schwedische Krankenschwester Lisa Enroth Realität: Sie gewann eine entsprechende Verlosung des Filmfestivals von Göteborg und fuhr letzte Woche auf die Insel Hamneskär in der Nordsee.

Dort kann sie ganz allein die Filme des diesjährigen Festivals sehen, das am Freitag, den 29. Januar 2021, begann und Corona-bedingt neue Wege geht. Im großen Saal des Draken-Kinos wird nämlich pro Vorstellung nur eine Karte verkauft.

Alle anderen Filmliebhaber haben aber Gelegenheit einen Festivalpass zu kaufen, um 11 Tage lang die Filme digital per Online-Stream von zu Hause aus sehen zu können. Wegen des Geoblockings profitieren aber nur Einheimische auf dem schwedischen Festland von diesem Angebot.

Das Festival bietet mehrere Sektionen mit schwedischen Erstaufführungen. Die drei wichtigsten Sektionen sind die nordische mit sieben Premieren sowie die internationale mit fünf Premieren und die Sektion Dokumentarfilm in der ebenfalls fünf Filme zum ersten Mal laufen.

Einer der Filme des internationalen Wettbewerb kommt aus Polen und Deutschland, ist bereits offiziell für den Oscar eingereicht worden und wurde zuerst im letzten Jahr Beim Filmfestival von Venedig präsentiert.

Hier der Trailer von "Never Gonna Snow Again" des Regie-Duos Malgorzata Szumowska & Michal Englert. Der Film soll im August 2021 unter dem Titel "Der Masseur" nach Deutschland kommen.



Synopsis:
Wie aus dem Nichts taucht eines Tages in einer osteuropäischen Stadt ein Mann auf, der eine Liege mit sich herumträgt. Zhenia, so sein Name, verschafft sich mittels Hypnose eine Aufenthaltsgenehmigung und bietet fortan seine Dienste als Masseur an. Als sein neues Wirkungsgebiet hat er sich eine triste Wohnanlage ausgesucht, die auf einem ehemaligen Kohlfeld errichtet wurde. In den Häusern, die alle gleich aussehen, wohnen nun unterschiedlichste Menschen aus der Oberschicht, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind traurig, fühlen eine innere Leere und haben Sehnsucht. Fehlt ihnen der Winter? - In diesen Breitengraden gibt es schon lange keine kalten Winter und anders als die Bewohner früher, bauen ihre Kinder keine Schneemänner mehr. Als der attraktive Mann aus dem exotischen Osten in ihr Leben tritt, gibt er ihnen neue Hoffnung. Es scheint, als könnten Zhenias Hände heilen und seine Augen tief in die Seelen der Frauen schauen. Sein russischer Akzent klingt wie ein friedliches Lied aus Kindertagen, als die Welt noch in Ordnung war ...


Link: goteborgfilmfestival.se

Grütters: Museen zuerst öffnen.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters glaubt wohl nicht, dass Kinos sobald wieder öffnen können, jedenfalls nicht mehr vor Ostern 2021. Im Fall von Corona-Lockerungen ruft sie deshalb schon jetzt dazu auf, als erstes die Museen wieder zu öffnen.

"Die Kultureinrichtungen waren die ersten, die geschlossen wurden", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe."Sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder öffnen. Das gilt ganz besonders für die Museen."

Museen böten mit ihren Angeboten "geistige Anregungen", sagte Grütters weiter. Damit könnten sie "viele vereinsamte und verstörte Menschen wieder ins Leben" zurückholen.


Leipziger Buchmesse abgesagt - Filmfest Cannes auf Juli verlegt.

Wie dramatisch sich die Lage in der Kulturbranche derzeit zuspitzt, zeigt auch die Leipziger Buchmesse, die bereits im letzten Jahr nicht stattfinden konnte und jetzt erneut abgesagt werden musste. Immerhin wird stattdessen eine digitale Variante für ein Lesefest vorbereitet.

Für dieses Jahr hatte die Leipziger Messe die Frühjahrsschau der Buchbranche eigentlich retten wollen - und den Termin vom März auf Ende Mai geschoben. In den wärmeren Tagen, so die Hoffnung, könne eine Messe auch mit der Nutzung von Außenbereichen wieder möglich sein. Doch nun steht fest: Die Pandemielage lässt eine große Publikumsveranstaltung erneut nicht zu.



Man kann nur hoffen, dass es der 71.Berlinale, die als Publikumsfest von Februar erstmals seit Jahrzehnten wieder in den Sommer verschoben wird, nicht ebenso ergeht, sodass die vom 9. - 20. Juni 2021 nur zum Teil als Freiluftveranstaltungen geplanten Vorführungen vielleicht im letzten Moment doch wieder abgesagt werden müssen.

Denn was die Frage der Lockerungen angeht, verweist Bundeskanzlerin Merkel auf Portugal und zuletzt auch auf die Niederlanden, wo nach Rückgang der Corona-Fallzahlen, plötzlich die Virus-Mutationen Oberhand gewonnen haben.

Die Filmfestspiele von Cannes, die im letzten Jahr ausfallen mussten, sind deshalb noch vorsichtiger geworden und haben ihren angestammten Termin von Mai, dieser Tage gleich in den Juli 2021 verlegt, mit der Option ihn noch einmal auf August 2021 zu verschieben.

Die 71. Berlinale will ebenfalls mit einem sogenannten "Summer Special" im Juni 2021 vor Publikum stattfinden und für die Berliner die lang ersehnte Festivalatmosphäre schaffen, erklärte gestern Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek.

"Filme aus allen Berlinale-Sektionen werden an etwa zehn Spielorten in Berlin gezeigt." Im Rahmen der Sommerveranstaltung soll auch die Preisverleihung stattfinden. Die Filmauswahl soll in Etappen zwischen dem 8. und dem 11. Februar vom künstlerischen Leiter des Festivals, Carlo Chatrian, bekannt gegeben werden.


Die Berlinale setzt in diesem Jahr auf eine Jury aus sechs Filmschaffenden. Auf einen Jurypräsidenten wird verzichtet. Die Regisseurinnen und Regisseure haben in der Vergangenheit selbst einen Goldenen Bären gewonnen. Die Preisträger 2021 sollen im März auf dem virtuellen European Film Market der Berlinale bekanntgegeben werden, wie die Festivalleitung in
Berlin bekanntgab.

Zur Internationalen Jury gehören diesmal Mohammed Rassulof ("Es gibt kein Böses"), Nadav Lapid ("Synonyme"), Adina Pintilie ("Touch Me Not"), Ildiko Enyedi ("Körper und Seele"), Gianfranco Rosi ("Seefeuer") und Jasmila Zbanic ("Grbavica").


Netflix-Serie von Maria Schrader im Rennen um die 78. Golden Globe Awards 2021

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Maria Schraders vierteilige Mini-Serie "Unorthodox" dreifach für die 78. Golden Globes nominiert - Frauen dominieren bei Filmregie, und Netflix zieht allen davon.



Bislang waren die Golden Globes immer Anfang Januar verliehen worden. Doch wegen der Corona-Pandemie wird die Verleihung diesmal später als sonst stattfinden. Die Vergabe der Filmpreise ist für den 28. Februar 2021 geplant, teilten die Veranstalter in Los Angeles mit.

Die Golden Globes sind nach den Oscars Hollywoods bedeutendste Filmpreise, die vom Verband der Auslandspresse in 25 Film- und Fernseh-Kategorien verliehen werden. Zuvor war bereits bekannt gegeben worden, dass auch die Oscars 2021 erst am 25. April 2021 vergeben werden.

Bei den Nominierungen für die 78. Golden Globes, die am gestrigen Mittwoch, den 3. Februar 2021, trotz Pandemie die heiße Phase der Filmpreis-Saison eingeläutet haben, gab es eine Überraschung in der Kategorie Spielfilmregie. Diesmal waren Frauen auf einmal in der Überzahl in der Kategorie, die immer als Männerdomäne galt. Es scheint so, als ändere sich in Hollywood wirklich etwas.

Die britische Regiedebütantin Emerald Fennell wurde nämlich für "Promising Young Woman" nominiert, die schwarze Schauspielerin und Regisseurin Regina King für "One Night in Miami" und die in den USA arbeitende Chinesin Chloé Zhao für ihre Aussteigergeschichte "Nomadland".

Hier der Trailer mit Hauptdarstellerin Frances McDormand als Vagabundin, die bereits bei den Golden Globe Awards 2018 für ihre Rolle der Mildred Hayes im Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet worden war.



Also alles gefeierte und heiß diskutierte Filme, auch wenn derzeit nur wenige Kinos in den USA geöffnet hatten, um rechtzeitig vor der Verleihung die Filme ein erstes Mal dem Publikum präsentieren zu können. Ein festgelegtes Ritual, das auch für die Teilnahme an den Oscars obligatorisch ist.

Die Veteranen David Fincher mit "Mank" und Aaron Sorkin mit "The Trial of the Chicago 7", mussten sich schon ins Zeug legen, um nicht unter ferner liefen zu landen.

Mit insgesamt sechs Nominierungen führt der in schwarz-weiß gedrehte Netflix-Film "Mank" mit Schauspieler Gary Oldman das Feld an, was auch als Indiz für die Oscars gesehen werden kann. David Fincher widmet sich in seinem Film der wahren Geschichte des Hollywood-Drehbuchautors Herman J. Mankiewicz, gespielt von Gary Oldman, und dessen Streitigkeiten mit Regisseur Orson Welles über das Drehbuch zu "Citizen Kane".

Hier der Trailer:



Auch „The Father“ mit Olivia Colman in einer Nebenrolle und Anthony Hopkins als Hauptdarsteller wurde in der Kategorie „Bestes Filmdrama“ nominiert.

Golden Globes 2021: Die Nominierungen im Bereich Film

Bester Film - Musical oder Comedy

"Borat Subsequent Moviefilm"
"Hamilton"
"Music"
"Palm Springs"
"The Prom"

Bester Film - Drama

"The Father"
"Nomadland"
"Promising young woman"
"Mank"
"The Trial of the Chicago 7"

Bester Film - Fremdsprachen

"Another Round" (Denmark)
"La Llorona" (Guatemala)
"The Life Ahead" (Italy)
"Minari" (USA)
"Two Of Us" (France)

Bestes Film-Drehbuch

Emerald Fennell - "Promising Young Woman"
Jack Fincher - "Mank"
Aaron Sorkin - "The Trial of the Chicago 7"
Florian Zeller, Christopher Hampton - "The Father"
Chloe Zhao - "Nomadland"

Bester Filmsong

"Fight for You" - "Judas and the Black Messia"
"Here My Voice" - "The Trial of the Chicago 7"
"IO SI (Seen)" - "The Life Ahead"
"Speak Now" - "One Night in Miami"
"Tigers & Tweed" - "The United States vs. Billie Holiday"

Beste Filmmusik

Alexandre Desplat -"The Midnight Sky"
Ludwig Göransson - "Tenet"
James Newton Howard - "News of the World"
Atticus Ross, Trent Reznor - "Mank"
Jon Batiste, Atticus Ross, Trent Reznor - Soul

Bester Animationsfilm

"The Croods: A New Age"
"Onward"
"Over the Moon"
"Soul"
"Wolfwalkers"

Bester Filmregisseur

David Fincher - "Mank"
Regina King - "One Night in Miami"
Aaron Sorkin - "The Trial of the Chicago 7"
Chloe Zhao - "Nomadland"
Emerald Fennell - "Promising Young Woman"

Bester Hauptdarsteller - Drama

Riz Ahmed - "Sound of Metal"
Chadwick Boseman - "Ma Rainey’s Black Bottom"
Anthony Hopkins - "The Father"
Gary Oldman - "Mank"
Tahar Rahim - "The Mauritanian"

Beste Hauptdarstellerin - Drama

Viola Davis - "Ma Rainey’s Black Bottom"
Andra Day - "The United States vs. Billie Holiday"
Vanessa Kirby - "Pieces of a Woman"
Frances McDormand - "Nomadland"
Carey Mulligan - "Promising Young Woman"

Bester Hauptdarsteller - Musical oder Comedy

Sacha Baron Cohen- "Borat Subsequent Moviefilm"
Jamie Dornan - "Wild Mountain Thyme"
Lin-Manuel Miranda - "Hamilton"
Dev Patel - "The Personal History of David Copperfield"
Andy Samberg - "Palm Springs"

Beste Hauptdarstellerin - Musical oder Comedy

Maria Bakalova - "Borat Subsequent Moviefilm"
Kate Hudson - "Music"
Rosamunde Pike - "I care a lot"
Michelle Pfeiffer - "French Exit"
Anya Taylor-Joy - "Emma."

Bester Nebendarsteller - genreübergreifend

Sacha Baron Cohen - "The Trial of the Chicago 7"
Daniel Kaluuya - "Judas and the Black Messiah"
Jared Leto - "The Little Things"
Bill Murray - "On the Rocks"
Leslie Odom, Jr. - "One Night in Miami"

Beste Nebendarstellerin - genreübergreifend

Glenn Close - "Hillbilly Elegy"
Olivia Colman - "The Father"
Jodie Foster - "The Mauritanian"
Amanda Seyfried - "Mank"
Helana Zengel - "News of the World"

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Bei den Fernsehserien gab es sechs Nominierungen für "The Crown", die damit in Führung liegt. Die Serie beschäftigt sich mit der jüngeren Geschichte der britischen Königsfamilie. Außerdem wurden Helena Bonham Carter und Gillian Anderson für ihre Leistung als Nebendarstellerin nominiert, Olivia Colman und Emma Corrin als Hauptdarstellerinnen und Josh O'Connor als Hauptdarsteller.

Aber auch "Das Damengambit", "Emily in Paris", "Ozark" und "Schitt's Creek" wurden mehrfach hervorgehoben.

Die Schauspielerin Anya Taylor-Joy schlägt in diesem Jahr eine besondere Brücke zwischen Film und Fernsehen, sie ist sowohl für ihren Kinofilm "Emma" als auch für die Hauptrolle in "Das Damengambit" im Rennen. Auch Sacha Baron Cohen ist zweimal nominiert: einmal in seiner "Borat"-Rolle als Bester Hauptdarsteller, einmal als bester Nebendarsteller in "The Trial of the Chicago 7".

Ebenfalls als „Beste TV-Serie“ ist „Ozark“ mit im Rennen. Außerdem Jason Bateman als Hauptdarsteller und Laura Linney als beste Schauspielerin sowie Julia Garner für ihre Leistung als beste Nebendarstellerin.

Der Schauspieler Eugene Levy ist für seine Leistung in der Comedy-Serie „Schitt's Creek“ nominiert. Seine Kollegin Annie Murphy könnte die Trophäe als beste Nebendarstellerin erhalten, Daniel Levy als beste Nebendarstellerin und Catherine O'Hara als Hauptdarstellerin. Die Serie ist zudem als beste Comedy-Serie nominiert.

In Deutschland freut man sich besonders über die Nominierung für die zwölfjährige Helena Zengel in der Kategorie Nebendarstellerin für das beste Filmdrama. In dem Western "Neues aus der Welt" spielt die junge Berlinerin an der Seite des zweifachen Oscar-Preisträgers Tom Hanks, der einen Nachrichtenboten im Jahre 1870 spielt und auf die verwaiste Johanna (Zengel) trifft, die von einem indigenen Volk großgezogen wurde. Bekannt wurde Zengel einem breiten Filmpublikum aus dem Berlinale Wettbewerbs-Beitrag "Systemsprenger" des Jahres 2019, wo sie ein schwer erziehbares neunjähriges Mädchen spielte.

Zwei Nominierungen gab es auch für die in Deutschland entwickelte vierteilige Netflix-Serie "Unorthodox" von Maria Schrader - als beste Mini-Serie und für die israelische Hauptdarstellerin Shira Haas. Schrader erzählt in der Serie die Geschichte einer ultra-orthodoxen Jüdin, die vor ihrem Mann aus New York nach Berlin flüchtet.

Zwei Gewinner stehen in diesem Jahr bereits best: Jane Fonda und Norman Lear haben einen Golden-Globe-Ehrenpreis erhalten. Fonda wird den Cecil B. DeMille Award entgegennehmen und Lear erhält den Carol Burnett Award.

Golden Globes 2021: Die Nominierungen im Bereich Fernsehen und TV.

Bester Schauspieler - Musical oder Comedy

Don Cheadle - "Black Monday"
Nicholas Hoult - "The Great"
Eugene Levy - "Schitt's Creek"
Jason Sudekis - "Ted Lasso"
Ramy Youssef - "Ramy"

Beste Schauspielerin - Musical oder Comedy

Lily Collins - "Emily in Paris"
Kaley Cuoco - "The Flight Attendant"
Elle Fanning - "The Great"
Jane Levy - "Zoey's Extraordinary Playlist"
Catherine O'Hara - "Schitt's Creek"

Bester Schauspieler - Drama

Jason Bateman - "Ozark"
Josh O'Connor - "The Crown"
Bob Odenkirk - "Better Call Saul"
Al Pacino - "Hunters"
Matthew Rhys - "Perry Mason"

Beste Schauspielerin - Drama

Olivia Colman - "The Crown"
Jodie Comer - "Killing Eve"
Emma Corrin - "The Crown"
Laura Linney - "Ozark"
Sarah Paulsen - "Ratched"

Bester Schauspieler einer Mini-Serie oder eines Films

Bryan Cranston - "Your Honor"
Jeff Daniels - "The Comey Rule"
Hugh Grant - "The Undoing"
Mark Ruffalo - "I Know This Much is True"
Ethan Hawke - "The Good Lord Bird"

Beste Schauspielerin einer Mini-Serie oder eines Films

Cate Blanchett - "Mrs. America"
Daisy Edgar-Jones - "Normal People"
Shira Haas - "Unorthodox"
Nicole Kidman - "The Undoing"
Anya Taylor-Joy - "The Queen's Gambit"

Beste Mini-Serie oder Film

"Normal People"
"The Queen's Gambit"
"Small Axe"
"The Undoing"
"Unorthodox"

Beste Nebendarstellerin - Serie, Mini-Serie oder Film

Helena Bonham Carter - "The Crown"
Julia Garner - "Ozark"
Annie Murphy - "Schitt's Creek"
Cynthia Nixon - "Ratched"
Gillian Anderson - "The Crown"

Bester Nebendarsteller - Serie, Mini-Serie oder Film

John Boyega - "Small Axe"
Brendan Gleeson - "The Comey Rule"
Daniel Levy - "Schitt's Creek"
Jim Parsons - "Hollywood"
Donald Southerland - "The Undoing"

Beste Fernsehserie - Drama

"The Crown"
"Lovecraft Country"
"The Mandalorian"
"Ozark"
"Ratched"

Beste Fernsehserie - Musical oder Comedy

"Emily in Paris"
"The Flight Attendant"
"Schitt's Creek"
"The Great"
"Ted Lasso"

Link: www.goldenglobes.com


PRAXISTEST des Berufsverbands FILMTON // sowie News aus der Kinobranche

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Praxistest HF- und Ultraschallstörungen am Set - eine Onlineveranstaltung des Berufsverbands Filmton - Gäste willkommen.



Das Thema Störungen durch Videofunkstrecken und Ultraschall hat in letzter Zeit viel Beachtung in der bvft-Group gefunden.

Zusammen mit SE-Elektronik führt der Berufsverband Filmton am Donnerstag, 11. Februar 2021 von 19:30 bis 21:30 Uhr, einen Praxistest zu diesem Thema in Form einer Videokonferenz durch.

Es sollen HF-Testes an einem WLAN Netzwerk am Beispiel Teradek, Videomonitoren, Mehrspurrecordern mit USB-Controllern, Audioempfängern, Verkabelungen und IFBs durchgeführt werden. Außerdem sollen Störgeräusche durch automatische Entfernungsmesser auf Ultraschallbasis erforscht werden.

Dies ist eine bvft-interne Veranstaltung, bvft-Mitglieder haben die Zugangsdaten per email erhalten.
Gäste können jedoch gerne teilnehmen und wenden sich bitte an:
Mail: manfred_banach@bvft.de

Links: www.bvft.de | online-veranstaltung.bvft.de

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Das junge Meinungsforschungsinstitut CIVEY, ein deutsches Start-up-Unternehmen mit Sitz in Berlin, hat dieser Tage zwei interessante Umfragen veröffentlicht, die vordergründig zwar nicht direkt zusammenhängen, aber dennoch einige Rückschlüsse auf die Meinung und das Verhalten der Bevölkerung in Corona-Zeiten zulassen.

Wie sollten Bund und Länder mit den derzeit geltenden Corona-Maßnahmen über den 15. Februar 2021 hinaus verfahren?

Regeln verschärfen - 14,2 %
Jetzige Regeln beibehalten - 39,2 %
Regeln lockern - 42,0 %
Weiß nicht - 4,6 %


Wie häufig gehen Sie ins Kino?

Häufiger als einmal im Monat - 2,9%
Alle ein bis zwei Monate - 5,5%
Alle zwei bis drei Monate - 7,4%
Alle drei bis sechs Monate - 7,9%
Alle sechs bis zwölf Monate - 14,3%
Seltener - 34,1%
Nie - 26,7%
Weiß nicht - 1,2%


Während das Land in Fragen des Umgangs mit COVID-19 ziemlich genau in der Mitte gespalten ist, scheint das reale Interesse an Kinobesuchen ziemlich abgenommen zu haben. Zwar haben die Filmtheater derzeit nicht geöffnet, aber nur eine Minderheit scheint ansonsten regelmäßig ins Kino zu gehen.

Das Heimkino von NETFLIX & Co. hat dagegen deutliche Spuren hinterlassen, denn das Interesse am Kauf von großen TV-Bildschirmen mit Streaming-Angeboten hat in letzter Zeit erheblich zugenommen.

Link: civey.com

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Filmfestival »Nippon Connection« geht online.

Das Festival japanischer Filme Nippon Connection zeigt aufgrund der Corona-Pandemie ausgewählte Filme des Festivalprogramms 2020 erneut online. Es findet seit 2000 normalerweise jährlich im Frühjahr bzw. Frühsommer in Frankfurt am Main u.a. im Studierendenhaus der Universität Frankfurt am Main statt sowie im Kino des Deutschen Filmmuseums und in anderen Location. 2019 besuchten über 17.000 Zuschauer das Festival.

Vom 1. bis 31. März 2021 seien elf aktuelle japanische Spiel- und Dokumentarfilme deutschlandweit als Video-On-Demand zu sehen, teilte das Festivalbüro in Frankfurt am Main mit.

Gezeigt werden unter anderem die Dokumentarfilme "An Ant Strikes Back" von Tokachi Tsuchiya (2019), Preisträger des Nippon-Online-Awards 2020, und "Prison Circle" von Regisseurin Kaori Sakagami (2019), deren Trailer 1 und Trailer 2 wir hier nachfolgend eingebunden haben.


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Das nächste physische Festival soll vom 1. bis 6. Juni 2021 zum 21. Mal stattfinden, sofern bis dahin die Kinos wieder geöffnet haben.

Link: nipponconnection.com/de

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Eilmeldung: Eine Milliarde Euro mehr für NEUSTART KULTUR

Berlin, den 03.02.2021.

Im Ergebnis des Koalitionsausschusses von vorgestern Abend steht: „Unterstützung der Kulturschaffenden in der Corona-Krise: Der Kulturbereich ist in der Corona-Krise besonders betroffen. Deshalb wird ein Anschlussprogramm für das Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ in Höhe von 1 weiteren Milliarde Euro aufgelegt.“


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Auch der HDF Kino e.V. beglückwünscht Kulturstaatsministerin Monika Grütters dazu, sich erfolgreich für ein milliardenschweres Anschlussprogramm zu "Neustart Kultur" eingesetzt zu haben.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme der Vorstandsvorsitzenden Christine Berg:

"Der HDF KINO e.V. gratuliert der Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur erfolgreichen Bewilligung einer weiteren Milliarde als Anschlussprogramm für das Rettungs- und Zukunftsprogramm 'Neustart Kultur'-Programm für die von der Pandemie besonders stark betroffene Kulturwirtschaft. Damit macht sie erneut deutlich, wie sehr sie gerade in dieser schwierigen Zeit für die Kultur kämpft. Das ist ein weiteres lebenswichtiges Signal an alle Kunst- und Kulturschaffenden im Land und macht Mut für den hoffentlich baldigen Neuanfang. Wir hoffen, dass damit auch alle Kinos die Chance erhalten, aus der langen Schließung gestärkt herauszukommen."


Trotz der milliardenschweren Unterstützung, ist noch nicht geklärt, wann die Filmtheater wieder öffnen dürfen. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD) steht einer baldigen Lockerung der Corona-Beschränkungen skeptisch gegenüber.

Zwar gingen die Infektionszahlen beständig nach unten - "aber es reicht noch nicht", sagte er am Donnerstag in Potsdam. "Deshalb kann ich mir schnelle Lockerungen im Februar noch nicht vorstellen."

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller warnt vor zu hohen Erwartungen: "Wir sind noch nicht in der Situation, wo wir in großem Umfang vielen vieles ermöglichen können".


Erst am kommenden Mittwoch soll bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen zur Bekämpfung der Pandemie beraten werden.

Wie von uns am Dienstag, 2. Februar 2021, berichtet will Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Wiedereröffnung von Museen den Kinos bevorzugen und auch die Wiedereröffnung von Restaurants soll noch vor den Filmtheatern erfolgen. Bei den Schauspielbühnen hatte man sich bereits untereinander geeinigt, dass vor Ostern (4. April 2021) kein Theater öffnen wird, während die Kinos laut Stufenplan der schleswig-holsteinischen Landesregierung sogar das Schlusslicht bilden sollten.

Link: www.hdf-kino.de

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Warner Bros. will Kinostart wagen.

Unter diesen oben genannten Voraussetzungen ist es verwunderlich, dass Warner Bros. Pictures gestern bekannt gab, ihren Blockbuster "Godzilla vs Kong" bereits am 25. März 2021 in die Kinos bringen zu wollen, obwohl bundesweit bisher noch kein Öffnungstermin für die Kinos in Deutschland genehmigt wurde.

Hier der Trailer:


Die Virologen sind jedenfalls derzeit noch strikt gegen Öffnungen der Kinos oder Zulassung von Veranstaltungen, denn die Virus-Mutationen sind in Deutschland angekommen, haben sich weiterentwickelt und werden zunehmend gefährlicher, sodass die Antikörper aus dem Blutserum geimpfter Menschen bereits versagen.

Der Katastrophenfilm macht sogar ein wenig deutlich, womit wir insgeheim beim Kampf gegen Mutationen rechnen müssen. Ob solche Filme hilfreich sind, oder die Ängste noch mehr schüren, muss jeder selbst entscheiden.

Link: www.warnerbros.de


Neuester Disney Animationsfilm bald im KINO? - oder doch nur ONLINE!

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"RAYA und der letzte Drache" - Deutscher Kinostart (sofern möglich): 4. März 2021 und digital auf DISNEY+ Kanal einen Tag später.



Gestern, den 5. Februar 2021, berichteten wir u.a. über den Deutschen Kinostart von Warner Bros. Blockbuster "Godzilla vs Kong", den das US Major Studio bereits am 25. März 2021 in den Filmtheatern zeigen will, obwohl diese wegen der Corona-Pandemie derzeit noch geschlossen sind.

Wenn Warner Bros. Vorgaben macht, obwohl ein Zeitplan zur Wiedereröffnung der Kinos durch die Länder, in Absprache mit der Bundesregierung, noch gar nicht geklärt ist, so muss Disney, als nicht minder großes Studio, mindestens gleich ziehen oder einen noch früheren Starttermin vorgeben.

Und im Wetteifer der Studios um die meisten Kino-Besucher will Disney seinen neuesten Animationsfilm "RAYA und der letzte Drache" nicht länger zurückhalten, sondern plant einen Starttermin bereits am 4. März 2021 an. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Kinos wieder öffnen dürfen.



So ganz ist man aber bei Disney von der Hoffnung, dass die Zuschauer in weniger als vier Wochen wieder die Filmtheater besuchen dürfen, selbst nicht ganz überzeugt. Deshalb peilt man bereits einen Tag später, den 5. März 2021, die Verbreitung von "RAYA und der letzte Drache" - gleichzeitig zum möglichen Kinostart - auch digital über Online-Kanäle an.

Diese Vorgehensweise hat sich bereits bei "MULAN" bewährt, der Realverfilmung der gleichnamigen Animationsgeschichte über die Tochter und Kriegerin eines hoch dekorierten Soldaten. Der Film konnte im Frühjahr 2020 wegen der schon damals beginnenden Corona-Krise ebenfalls nicht im Kino gezeigt werden und entpuppte sich als Renner auf dem ABO-Streaming-Portal Disney+, trotz sehr teurem VIP-Zugang von mehr als 20.- Euro, die zusätzlich zur Abo-Gebühr geleistet werden mussten.

Inzwischen ist "MULAN" auch preiswerter als Blu-ray Disk und DVD zu haben, sowie auf anderen Portalen für unter 5,- Euro auch als VoD.

Falls die Kinos bis zum 4. März 2021 immer noch nicht geöffnet haben, können zumindest Disney+ Abonnenten mit dem VIP-Zugang und einem aktiven Abo die atemberaubende Reise "RAYA und der letzte Drache", die mit vollem Humor, Magie und Abenteuer gespickt ist, gegen eine einmalige Gebühr von € 21,99 auf Disney+ beliebig oft ansehen – und das auf jeder Plattform, auf der Disney+ verfügbar ist.

Hier der Trailer:



Zum Film:
Inspiriert von den Kulturen und Einwohnern Südostasiens entführt Disneys epische Animationshighlight RAYA UND DER LETZTE DRACHE kleine und große Zuschauer in eine Welt voller magischer Wesen, Abenteuer und täuschend echt animierter Landschaften. Mit viel Herz und einer großen Portion Humor wird die tapfere Kriegerin Raya die Zuschauer auf eine mitreißende und spannende Reise mitnehmen, die niemand jemals vergessen wird.

Vor langer Zeit lebten in Kumandra Menschen und Drachen in völliger Harmonie zusammen. Aber als finstere Monster, die sogenannten Druun, das Land bedrohten, opferten sich die Drachen, um die Menschheit zu retten. Jetzt, 500 Jahre später, sind dieselben düsteren Wesen zurückgekehrt und das Schicksal von Kumandra liegt in den Händen einer einzigen Kriegerin: Raya! Um die Druun endgültig aufzuhalten, muss sie den letzten verbliebenen Drachen aufspüren. Während ihrer aufregenden Reise stellt Raya jedoch fest, dass es mehr als nur Drachenmagie braucht, um die Welt zu retten…


Für die Regie zeichnen Oscar®-Preisträger Don Hall (BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU) und Carlos López Estrada, bekannt durch den von der Kritik gefeierten Independent-Film BLINDSPOTTING, verantwortlich. Autor Qui Nguyen („Botschaften von Anderswo“, „The Society“) und Autorin Adele Lim (CRAZY RICH, „Lethal Weapon“, „Reign“) schrieben das Drehbuch zum Film. Produzentin Osnat Shurer (VAIANA) und ihr Kollege Peter Del Vecho (DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN und DIE EISKÖNIGIN 2) stellen mit Raya erneut eine starke weibliche Figur in den Mittelpunkt eines Disney-Films. Während der Dreharbeiten arbeiteten die Filmemacher eng mit dem „Raya Southeast Asia Story Trust“ zusammen, bestehend aus zahlreichen Experten aus der Region.

In der Originalversion des Films sind zahlreiche prominente Stimmen zu hören, u.a. von Kelly Marie Tran, Awkwafina, Gemma Chan, Daniel Dae Kim, Sandra Oh und Benedict Wong.

Quelle: Frandly PR


df 44 - Duisburger Filmwoche vor erneuter Neuaufstellung

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Berlinale verweigert uns eine Akkreditierung und Stadt Duisburg muss neue künstlerische Leitung für die diesjährige 44. Ausgabe des Festivals ausschreiben.



Eigentlich wollten wir heute schon im Laufe des Tages über die 71. BERLINALE geschrieben haben. Diese hat nämlich erste Titel aus dem Kinder- und Jugendprogramm GENERATION veröffentlicht. Doch wegen der Wetterunbilden mussten wir Schneeschippen und zudem unser Auto in die Werkstatt bringen, weil die Batterie bei der Kälte schwächelte.

Andererseits haben uns die Internationalen Filmfestspiele Berlin auch ein wenig verärgert. Erst wurde allen akkreditierten Fachbesuchern die vergünstigte Teilnahme in diesem Jahr wieder gestrichen und dann wurde uns weder der Online-Zugang zum digitalen European Film Market noch eine offizielle Presseakkreditierung gewährt.

Der Hinweis darauf, dass man doch im Sommer reguläre Kinokarten kaufen könnte, klingt schon ein wenig zynisch.

Immerhin besitzen wir einen offiziellen Presseausweis des DJV. Es scheint so, dass wir als Verbandsvertreter mit unserem BAF-Blog, in dem nahezu täglich Berichte aus der Filmbranche erscheinen, (manchmal sogar mehr als 365 Mal im Jahr) nicht bei allen ernst genommen werden.

Die neue Berlinale Leitung hat offensichtlich verkannt, dass der Berliner Arbeitskreis Film e.V. schon seit mehr als 45 Jahren existiert und zahlreiche Werke unserer Filmemacher die Berlinale mitgeprägt haben u.a. auch mit Bärengewinner.

Nun haben wir also bis zum Sommer Zeit, Däumchen zu drehen, und müssen darauf hoffen, dass wenigstens einige unser freien Mitarbeiter*innen für uns von den digitalen (ach so geheimen) Filmpräsentationen berichten werden.

Natürlich werden wir die jetzt schon veröffentlichte Liste erster Wettbewerbstitel nachreichen. Wir werden uns aber dazu Zeit lassen und lieber an der frischen Luft Schnee schippen gehen.

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Duisburger Filmwoche vor Neuaufstellung.

Die Duisburger Filmwoche ist ein Festival und Diskussionsforum für den deutschsprachigen Dokumentarfilm, das seit 1977 jährlich stattfindet und auch für Berliner Dokumentarfilmer eine wichtige Plattform darstellt.

Doch nach der pandemiebedingten reduzierten Ausgabe im letzten Jahr, die nur digital stattfinden konnte, zeichnen sich auch in diesem Jahr schon wieder Schwierigkeiten ab und zwar nicht nur durch die Corona-Krise.

Vielmehr steht ein erneuter Wechsel an der Spitze der Duisburger Filmwoche bevor. Im Frühjahr 2019 hatte das Führungsduo Gudrun Sommer und Christian Koch das traditionsreiche Festival nach Werner Ružička übernommen.

Doch die Arbeitsverträge mit der Stadt Duisburg laufen Ende März 2021 aus und werden auf Wunsch von Sommer und Koch nicht verlängert. Christian Koch hört aus persönlichen Gründen auf. Gudrun Sommer will sich verstärkt dem Kinder- und Jugendfilmfestival doxs! widmen, das 2021 sein 20-jähriges Jubiläum feiert.

Kulturdezernentin Astrid Neese dankt Gudrun Sommer und Christian Koch für ihre engagierte Arbeit:

„Gudrun Sommer und Christian Koch haben in ihren beiden Jahren viele innovative Ideen initiiert. Mit ihrem Gespür für künstlerische und filmpolitische Themen haben sie Tradition und Transformation geschickt in Einklang gebracht. Mit einem klugen digitalen Konzept ist es Filmwoche und doxs! auch unter den Bedingungen der Pandemie gelungen, ein ansprechendes Festivalprogramm durchzuführen. Darum bedauere ich die Entscheidung von Gudrun Sommer und Christan Koch sehr, aber ich respektiere sie, zumal uns Gudrun Sommer noch erhalten bleibt. Nun gilt es, die in den vergangenen zwei Jahren geschaffene Struktur der Festivals weiterzuentwickeln. Die Duisburger Filmwoche und doxs! sind wichtige kulturelle Markenzeichen von Duisburg weit über die Stadt hinaus und werden dies auch in Zukunft sein.“


Die Duisburger Filmwoche wird jedoch selbstverständlich fortgeführt. Zunächst gilt es aber, die künstlerische Leitung des Festivals auszuschreiben und neu zu besetzen. In welcher Form die Duisburger Filmwoche in diesem Jahr durchgeführt werden kann, wird zurzeit geprüft.

Nicht nur die offene Leitungsfrage, sondern auch die bereits im vergangenen Jahr aufgetretenen coronabedingten Einschränkungen stellen für das Festival wie für die gesamte Filmwirtschaft eine Herausforderung dar. Das Kinder- und Jugendfestival doxs wird in diesem Jahr unter der bewährten Leitung von Gudrun Sommer den Duisburger Schulen weiterhin ganzjährig als Medienpartner zur Verfügung stehen und vom 8. - 21. November 2021 erneut als hybrides Format stattfinden.

Link: www.duisburger-filmwoche.de


Drei rbb-Koproduktionen bei der 71. Berlinale 2021

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Am 11. Februar gaben die Internationalen Filmfestspiele Berlin auf einer digital abgehaltenen Pressekonferenz die Wettbewerbsfilme der 71. Berlinale 2021 bekannt.



Den Berlinale-Wettbewerb nur via Stream zu veranstalten, ist ein Horror für jeden Cineasten. Trotzdem war eine komplette Absage (wie im letzten Jahr beim Festival von Cannes) keine Option für die Internationalen Filmfestspiele Berlin: Dafür ist die Berlinale als Rechtebörse für künftige Meisterwerke zu wertvoll. Filme wollen gesehen werden. Wenige finden gerade ein Kino, einige werden von Netflix oder anderen Streaming-Portalen wie Amazon Prime Video angekauft oder können manchmal sogar vorab auf dem handverlesenen Arthouse-Spezialisten MUBI gesehen werden.

Sogar SKY darf schon jetzt den bisher zurückgehaltenen Superheldinnen-Film "Wonder Woman 1984" für Sky Cinema-Abonnenten bereitstellen, denn der Verleiher will nicht länger auf eine vage Kinoöffnung warten.

Thematisiert wurde Streaming versus Kino auch an der Akademie der Künste (ADK) mit dem Fazit, dass interessierte Streaming-Nutzer zumeist auch intensive Kinogänger sind, denn die Zeiten wandeln sich.

Der schon seit mehr als einem Jahr auf Halde liegende Bond-Film "No Time to Die - Keine Zeit zu sterben" wird derzeit sogar in Teilen noch einmal nachgedreht, weil einige Szenen inzwischen technisch veraltet sind und überarbeitet werden müssen. Dazu gehören Szenen mit einer Smart-Watch an Bonds Handgelenk, von der es inzwischen ein neues Modell gibt.

Bei der Berlinale hofft man, dass die Wettbewerbs-Filme so schnell nicht auf einem der Streaming-Portale laufen, sondern bei einem im Juni geplanten Publikumsfest ihre Erstaufführung auf der Leinwand erleben dürfen, sofern die Kinos oder wenigstens die Freilichtfilmtheater bis dahin wieder öffnen dürfen.

Drei rbb-Koproduktionen bei Berlinale

Der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) ist mit drei Filmen im Programm der diesjährigen Berlinale vertreten. Wegen der Corona-Krise bekommt die Filme allerdings vorerst nur die internationale Jury sowie die Fachpresse ausschließlich online vom 1. - 5. März 2021 zu sehen.

Der Internationale Wettbewerb

Die Tragikomödie "Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?" des gebürtigen Georgiers Alexandre Koberizde läuft als einer von fünf deutschen Filmen im Wettbewerb. Der Film entstand im Rahmen der Initiative "Leuchtstoff" von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg. US-Filme sind in dieser Sektion diesmal nicht vertreten.

Zu den 15 Wettbewerbsfilmen zählt u.a. auch die Erich-Kästner-Literaturverfilmung "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" von Dominik Graf mit Tom Schilling und das Regiedebüt von Schauspieler Daniel Brühl. Der Film spielt in einer Kneipe in Prenzlauer Berg. „Nebenan“ heißt der Film und Daniel Brühl hat darin auch eine Hauptrolle.

In "Ich bin dein Mensch" erzählt Maria Schrader von der Begegnung zwischen einer Frau und einem humanoiden Roboter. Dan Stevens, Maren Eggert und Sandra Hüller spielen Hauptrollen. Mit dabei ist auch der Dokumentarfilm "Herr Bachmann und seine Klasse" von Maria Speth über einen Lehrer und seine Schüler.

"Alle Filme transportieren die Unsicherheit, die wir derzeit erleben", sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Carlo Chatrian, am Donnerstag bei der Online-Übertragung der ersten digitalen Programmpressekonferenz der Berlinale, denn die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren auch in der diesjährigen Auswahl der Wettbewerbsfilme.


Weil das Festival de Cannes wegen der Corona-Krise inzwischen vorsorglich von Mai auf Juli 2021 verschoben wurde und zudem ein Großteil an Filmen des letzten, ausgefallenen Jahrgangs zeigt, kommt der Berlinale eine besondere Bedeutung zu. So ist die französische Regisseurin Celine Sciamma nach ihrem Palmengewinn "Portrait of a Lady on Fire" (2019) und ihrem Teddy Jury Award "Tomboy" in Berlin (2011), diesmal erstmals im Wettbewerb der Berlinale mit "Pepite Maman" zu sehen.

Ebenfalls in Berlin mit sehr unterschiedlichen Werken sind vertreten: Der rumänische Regisseur Radu Jude, der Ungar Bence Fliegauf, der in Berlin 2012 mit "Just the Wind" den großen Preis der Jury gewann, und aus Frankreich kommt auch Xavier Beauvois mit einer neuen Regiearbeit. Erwähnt werden sollte auch Berlinale Stammgast Hong Sannsoo, der ebenfalls im Wettbewerb vertreten ist. Besondere Beachtung dürfte allerdings dem iranischen Regisseurinnen-Duo Behtash Sanaeeha & Maryam Moghaddam zukommen, die mit dem zeitnahen Todesstrafendrama “Ballad of a White Cow” vermutlich Aufmerksamkeit erregen werden.

Hier der Trailer auf Variety:



Die Wettbewerbsfilme im Überblick:

“Albatros“ (“Drift Away“) von Xavier Beauvois, FRA 2020

“Bad Luck Banging or Loony Porn” von Radu Jude, Rumänien, LUX, HRV, CZE 2021

“Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ von Dominik Graf, Deutschland 2021

“Ballad of a White Cow” von Behtash Sanaeeha & Maryam Moghaddam, Iran, Frankreich 2020

“Wheel of Fortune and Fantasy” von Ryusuke Hamaguchi Japan 2021

“Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth, Deutschland 2021

“Ich bin dein Mensch“ (“I’m Your Man“) von Maria Schrader, Deutschland 2020

“Introduction“ von Hong Sangsoo, Korea 2020

“Memory Box“ von Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Frankreich, LBN, CAN, QAT 2021

“Nebenan“ (“Next Door“) von Daniel Brühl, Deutschland 2021

“Una Película de Policías“ (“A Cop Movie“) von Alonso Ruizpalacios, Mexiko 2021

“Petite Maman“ von Céline Sciamma, Fankreich 2021

“Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? “ von Alexandre Koberidze, Deutschland, Georgien 2021

“Forest - I See You Everywhere“ von Bence Fliegauf, Ungarn 2020

“Natural Light“ von Dénes Nagy Ungarn, LVA, FRA, DEU 2020

Die Berlinale Special Sektion

Zwei weitere Koproduktionen des rbb laufen in der Sektion Berlinale Special: Christian Schwochow stellt seinen Film "Je suis Karl" mit Jannis Niewöhner und Luna Wedler vor, eine Produktion von Pandora Film Aschaffenburg. Außerdem feiert feiert in dieser Reihe der Dokumentarfilm "Wer wir waren" von Marc Bauder nach dem gleichnamigen Essay von Roger Willemsen seine Premiere. Mit "Control" von Aliaksai Paluyan folgt noch eine weitere deutsche Produktion, ebenfalls ein Dokumentarfilm.

Im Berlinale Special wird Tim Fehlbaum darüber hinaus seinen Science-Fiction-Film "Tides" vorstellen, seine erste Regiearbeit seit seinem gefeierten Debüt "Hell", produziert von Roland Emmerich und BerghausWöbke Filmproduktion GmbH München, im Verleih von Constantin Film.

Hier der Trailer:



Insgesamt werden im Berlinale Special elf Filme gezeigt: Dazu gehören u.a. "French Exit" von Azazel Jacobs und "The Mauritarian" von Kevin Macdonald, sowie "Limbo" von Cheang Soi, "Best Sellers" von Lina Roessler oder "Tina" von Dan Lindsay und TJ Martin.

Aufgrund der Corona-Beschränkungen werden die Kirchen diesmal keine eigenen Preise vergeben, denn die Filme aller Sektionen vorab von einer Ökumenische Jury physisch sichten zu lassen, war diesmal nicht möglich.

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Der Encounters-Wettbewerb.

Im Encounters-Wettbewerb der diesjährigen Berlinale finden sich mit Julian Radlmaier sowie Ramon und Silvan Zürcher alte Bekannte des Festivals wieder. Der künstlerische Leiter Carlo Chatrian will die Zuschauer mit der Auswahl auf eine Reise schicken.

In seinen erst 2020 neu geschaffenen Encounters-Wettbewerb hat die Berlinale zwölf Filme aus 16 Ländern eingeladen.

Dies klingt zunächst ein wenig verwirrend, aber drei Filme sind Koproduktionen mehrerer Länder, sodass die Zahlen letztendlich stimmig sind.

Unter den 12 Filmen befinden sich der Film "Blutsauger" des deutsch-französisch-schweizer Regisseurs Julian Radlmaier ("Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes") mit Lilith Stangenberg und Corinna Harfouch sowie das neue Werk "Das Mädchen und die Spinne" der Schweizer Zürcher-Zwillingsbrüder, die 2013 mit "Das merkwürdige Kätzchen" im Forum liefen. Sieben Werke im Encounters-Wettbewerb sind Debütfilme.

Eine dreiköpfige Jury wird die Gewinner*innen der Preise für den Besten Film, die Beste Regie und den Spezialpreis der Jury auswählen und diese beim Industry Event im März verkünden. Die Preisverleihung findet beim Summer Special im Juni statt.

"Jeder der Filme in der zweiten Ausgabe von Encounters ist eine Linie, die ein unbekanntes Feld kreuzt. Es ist der Sinn für Entdeckungen, der diese sehr vielfältigen cineastischen Leistungen verbindet - wie bei den Lumière-Brüdern vor 125 Jahren. Diese Filme wollen uns zu Orten bringen, an denen wir etwas über die Welt erfahren, über die Menschheit und vielleicht auch über uns selbst. In einer Zeit, in der Reisen fast ausnahmslos abgesagt werden, gewinnt das Kino seine Funktion zurück", sagt der künstlerische Leiter Carlo Chatrian.


Ob auf dem Tahir-Platz in Ägypten oder in den mondänen Büros, Hotels und luxuriösen Häusern von Los Angeles, im Herzen der dunklen Militärdiktatur Argentiniens oder in den Naturwundern Hawaiis, in der Vergangenheit der baltischen Aristokratie oder in einem futuristischen Teheran, in einem gewöhnlichen und doch traumähnlichen Schweizer Apartment, in einer Wohnung in Manhattans Upper East Side, in der es spukt, in einem gutbürgerlichen griechischen Haus, einem häuslichen Gefängnis in Saigon, in den Banlieues von Paris oder auf den Feldern des ländlichen Québecs - die Encounters-Reise mache viele Stopps, heißt es vom Festival.

Die Encounters-Filme im Überblick:

"As I Want" ("Samaher Alqadi") Ägypten / Frankreich / Norwegen / Palästina *Weltpremiere / Dokumentarische Form / Debütfilm

"Azor" (Andreas Fontana) Schweiz / Frankreich / Argentinien *Weltpremiere / Debütfilm

"The Beta Test" ("Der Betatest", Jim Cummings, PJ McCabe) USA / Vereinigtes Königreich *Weltpremiere

"Blutsauger" (Julian Radlmaier) Deutschland *Weltpremiere

"Hygiène sociale" ("Sozialhygiene", Denis Côté) Kanada *Weltpremiere

"Das Mädchen und die Spinne" (Ramon Zürcher, Silvan Zürcher) Schweiz *Weltpremiere

"Mantagheye payani" ("District Terminal", Bardia Yadegari, Ehsan Mirhosseini) Iran / Deutschland *Weltpremiere / Debütfilm

"Moon, 66 Questions" (Jacqueline Lentzou) Griechenland / Frankreich *Weltpremiere / Debütfilm

"Nous" ("We", Alice Diop) Frankreich *Weltpremiere / Dokumentarische Form

"Rock Bottom Riser" (Fern Silva) USA *Weltpremiere / Experimentalfilm / Debütfilm

"The Scary of Sixty-First" (Dasha Nekrasova) USA *Weltpremiere / Debütfilm

"Vi" ("Taste", Lê Bao) Vietnam / Singapur / Frankreich / Thailand / Deutschland / Taiwan *Weltpremiere / Debütfilm

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Das Generation-Programm.

Aus 17 verschiedenen Ländern kommen die 15 ausgewählten Filme in der Berlinale-Sektion Generation. Darunter sind auch acht Weltpremieren.

Acht Weltpremieren und sechs Debüts bietet das diesjährige Programm der Berlinale Generation mit 15 ausgewählten Filmen in den beiden Wettbewerben Kplus und 14plus.

"Die Auswahl lässt in Spielfilmen, animierten und dokumentarischen Formen die Kraft der Imagination hochleben", hieß es bereits am Montag vom Filmfestival.

"Alle 15 Filme aus der Generation-Auswahl sind eine Einladung, über das Offensichtliche, Dominante, Laute hinauszugehen und genauer hinzuschauen. Die Filme schaffen Raum und Zeit, sich auf die vielfältigen Welten einzulassen, in denen junge Menschen aufwachsen. Es sind oft die kleinen Dinge, die ihre Lebenswege beeinflussen. Die Filme bieten eine willkommene Pause vom Leben, wie wir es gerade kennen", sagte Sektionsleiterin Maryanne Redpath.


Filme aus 17 Ländern bilden die kulturelle und geographische Breite ab, die ebenfalls charakteristisch für Generation ist. Mit jeweils vier Beiträgen sind Produktionen aus dem asiatischen und skandinavischen Raum in diesem Jahr besonders stark vertreten. Auffällig viele der Generation-Filme seien von Frauen gemacht. Der Anteil der Regisseurinnen liegt bei 60 Prozent, im Wettbewerb von Kplus, dem Kinderprogramm sogar bei 75 Prozent.

Willensstarke Heldinnen geben in gleich sechs der insgesamt acht Filme des Wettbewerbs Generation Kplus den Ton an. Im koreanischen Debütfilm "Jong chak yeok - Bis ans Ende der Welt" des Regieduos Kwon Min-pyo und Seo Hansol machen sich vier Schulfreundinnen, ausgerüstet mit analogen Fotokameras, zum Ende der Welt auf, um dabei den Anfang von etwas Neuem zu entdecken.

Beherzt stürzt sich im deutsch-polnisch-luxemburgischen Kinderfilm "Mission Ulja Funk" Barbara Kronenbergs Heldin ins Abenteuer. Das Weltall fasziniert die junge Forscherin viel mehr als ihre skurrile russlanddeutsche Familie und deren Religionsgemeinschaft. Das Roadmovie ist aus der deutschen Initiative "Der besondere Kinderfilm" hervorgegangen.

Groß ist auch die Lebensnähe, die Fred Baillif und seine Protagonist*innen im gemeinsam entwickelten Schweizer Spielfilm "La Mif - The Fam" kreieren. Baillif inszeniert das Zusammenspiel von jungen Frauen, die in einem Jugendheim eine neue Familie auf Zeit und damit ein Gefühl der Sicherheit finden. Welche Fürsorgepflicht und Verantwortung die Gesellschaft gegenüber jungen Menschen übernimmt, wird dort tagtäglich neu verhandelt.

Eine internationale Jury wird im Rahmen des Berlinale Industry Events Anfang März die besten Beiträge prämieren. Die Gläsernen Bären der Kinder- und der Jugendjury werden im Rahmen des Berlinale Summer Special im Juni vergeben, wo auch die Preise der internationalen Jury überreicht werden.

Die Generation-Sektion im Überblick:

Generation Kplus

"Beans" (Tracey Deer), Kanada

"Ensilumi" ("Erster Schnee", Hamy Ramezan), Finnland

"Han Nan Xia Ri" ("Sommerflirren", Han Shuai), Volksrepublik China

"Jong chak yeok" ("Bis ans Ende der Welt", Kwon Min-pyo, Seo Hansol), Republik Korea

"Last Days at Sea" ("Letzte Tage Am Meer", Venice Atienza), Philippinen / Taiwan

"Mission Ulja Funk" (Barbara Kronenberg), Deutschland / Luxemburg / Polen

"Nelly Rapp - Monster Agent" ("Nelly Rapp - Monsteragentin", Amanda Adolfsson), Schweden

"Una escuela en Cerro Hueso" ("Eine Schule in Cerro Hueso", Betania Cappato), Argentinien

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Generation 14plus

"Cryptozoo" (Dash Shaw), USA

"Fighter" (Jéro Yun), Republik Korea

"From the Wild Sea" (Robin Petré), Dänemark

"La Mif" ("The Fam", Fred Baillif), Schweiz

"Ninjababy" (Yngvild Sve Flikke), Norwegen

"Stop-Zemlia" (Kateryna Gornostai), Ukraine

"Tabija" ("The White Fortress", Igor Drljaca), Kanada / Bosnien und Herzegowina

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Die Panorama-Sektion.

Im Panorama der Berlinale sind unter den 16 ausgewählten Titeln die spannenden, engagierten, neuen Arbeiten dreier deutscher Regisseurinnen, darunter Anne Zohra Berrached, die zuvor mit "24 Wochen" beim Festival erfolgreich war.

In der Sektion Panorama werden u.a. die neuen Arbeiten dreier deutscher Regisseurinnen gezeigt, die bereits schon einmal auf der Berlinale vor Ort waren. Anne Zohra Berrached stellt diesmal ihr lang erwartetes, neues Drama "Die Welt wird eine andere sein" vor. Im Zentrum steht Studentin Asli, die sich zwischen Selbstbestimmung, ihrem traditionellen Elternhaus und ihrer Liebe zu Saïd selbst verorten muss bevor ein Anschlag nicht nur ihre Welt verändert.

Henrika Kull, die mit "Jibril" 2018 im Panorama war, kehrt mit "Glück"über zwei Sexarbeiterinnen, die sich verlieben, zurück. Und Monika Treut, Teddy-Gewinnerin mit "Gendernauts" vor 20 Jahren trifft für "Genderation" die Trans-Pionier*innen und -Aktivist*innen aus "Gendernauts" erneut.

Der französische Filmemacher Damien Odoul, der mit seinem Debüt "Le souffle"überzeugte, ist mit "Théo et les métamorphoses" vertreten, wieder eine Coming-of-Age-Geschichte um einen jungen Mann, hier diesmal mit Downsyndrom, der Samurai werden will. Viele der 19 Filme, von denen16 Weltpremiere feiern, sind politisches, kämpferisches Kino.

In der Perspektive Deutsches Kino finden sich sechs Titel, die internationale Geschichten erzählen. So besucht der ursprünglich aus Nigeria stammende Regisseur und Kameramann Kameramann Jide Tom Akinleminu in "When a farm goes aflame" Verwandte. Und Jonas Bak mischt in seinem Debüt "Wood and Water", einer deutsch-französischen Produktion Spiel- und Dokumentarfilm, in dem er von einer Frau erzählt, die nach Jahrzehnten nach Hongkong zu ihrem Sohn zurückkehrt.

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Auch das komplette Programm der Retrospektive steht jetzt fest.
Alle Filme der Sektionen, inclusive des Panoramas und des Forums sowie der Kurzfilmsektion Berlinale-Shorts und der Berlinale-Series sind hier nochmals im Einzelnen aufgeführt.

Link: www.berlinale.de
Quellen: Berlinale | rbb | Blickpunkt:Film | Die Welt | Medienboard | Variety | Tagesspiegel



Spielbetrieb in Theatern könne nicht vor Ostern wieder aufgenommen werden

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In Sachsen bleiben Gaststätten, Hotels sowie Opernhäusern und Theater auch über Ostern geschlossen, kündigte Ministerpräsident Kretschmer an.



Der kürzeste Weg von Berlin zu den Filmstudios in Prag oder zu den Skigebieten im tschechischen Riesengebirge führt durch Sachsen. Doch die Grenzübergänge nach Tschechien sind nicht nur dort, sondern auch in Bayern geschlossen, um die Ausbreitung der Corona-Mutationen einzudämmen, sagte CSU-Chef Markus Söder.

Einreisen aus Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol nach Deutschland sind nur noch in Ausnahmefällen möglich. Das ist nicht nur für die Filmindustrie bitter, auch andere Branchen leiden. In Deutschlands Automobilindustrie stehen womöglich am Montag sogar die Fließbänder still, weil der Nachschub von Zulieferteilen aus dem Billiglohnland Tschechien ausbleibt. Das betrifft alle deutschen Hersteller, nicht nur BMW in Bayern.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer schließt sogar schon jetzt den Osterurlaub in Deutschland oder reisen in die Nachbarländer komplett in den Osterferien aus, obwohl die Corona-Zahlen sinken. Dafür aber steigen die Infektionen mit den noch nicht beherrschbaren Mutationen, sodass zumindest in Sachsen die Gaststätten und Hotels auch über Ostern geschlossen bleiben. Auch der Spielbetrieb in Opernhäusern und Theatern könne frühestens erst nach Ostern wieder aufgenommen werden, kündigte der CDU-Politiker an. Vermutlich wird dies auch für die Filmtheater gelten.



Solange die Kinos auch in Berlin geschlossen bleiben, empfehlen wir neben DVD & Blu-ray unter den Streamingdiensten vor allem das handverlesene Arthouse-Portal MUBI, auf dem das Visionär Filmfestival bereits Ende Januar 2021 mit dem Film "BEGINNING" der georgischen Regiedebütantin Dea Kulumbegashvili den Wettbewerbstitel von Cannes und Gewinner von San Sebastián 2020 vorgestellt und mit einem 30-tägigen kostenlosen Abo gesponsert hatte. (siehe dazu unseren Artikel vom30. Januar 2021.)

Auch wir haben uns den Film inzwischen auf dem Streaming-Portal angesehen und waren darüber hinaus von der gestrigen Tagessempfehlung "YOU DESERVE A LOVER" von Regisseurin Hafsia Herzi ebenso begeistert. Der Film lief 2019 in der Cannes Nebensektion »Semaine de la Critique«.

Unsere Filmkritikerin Ulrike Schirm hat uns heut aber erst mal die Besprechung von "BEGINNING" geschickt, die wir deswegen noch schnell am heutigen Sonntag nachreichen wollen.

"BEGINNING" von Dea Kulumbegashvili (Georgien, Frankreich, 2020, 161 Min.). Seit 29. Januar 2021 für kurze Zeit auf MUBI. Hier nochmals der Trailer:



Ulrikes Film- & VoD-Kritik:

In einem Dorf in der georgischen Provinz wird das Gotteshaus einer kleinen Gemeinde der Zeugen Jehovas angezündet. Gerade noch hat der Gemeindevorsteher David (Rati Oneli) über Abraham, dem Gott in der biblischen Geschichte befiehlt, seinen Sohn zu opfern, berichtet. Verletzt wurde niemand.

Minutenlang zeigt Regisseurin Dea Kulumbegashvilis wie das Gotteshaus vor dem Hintergrund karger Bergzüge brennt. Eine Einstellung voller Magie. Es gibt zwar keine Opfer aber das Leben des Gemeindevorstehers und seiner Frau Yana (Ia Shukitasvili) steht nach dem Gewalteinbruch bildlich gesprochen, in Flammen. Verantwortlich für den Brandanschlag sind wahrscheinlich christlich orthodoxe Extremisten, die den Zeugen Jehovas mit Hass begegnen.

Im Mittelpunkt des Dramas steht Yana, die durch das Trauma des Brandanschlags ihr Leben, die Beziehung zu ihrem Mann und die Erziehung ihres Sohnes in Frage stellt. Immer wieder muss sie sich von ihrem Mann anhören, sie verhätschele den Jungen. An der Seite ihres Mannes, der sich von ihr mehr Frömmigkeit und Hingabe wünscht, hat sie die Aufgabe übernommen, die Kinder auf die Taufe vorzubereiten.

David reist nach Tiflis, um bei der Hauptstadtgemeinde über den Wiederaufbau des Gotteshauses zu verhandeln. Yana ist für einige Zeit mit ihrem Sohn allein.

„Beginning“ ist eine Parabel über die Stellung der Frau in patriarchalisch geprägten Gemeinschaften, zu denen auch die Zeugen Jehovas zählen. Was den Film so besonders macht, sind die langen Einstellungen und die genau komponierten Szenen, die dem Zuschauer viel Zeit geben, sich in die Stimmung einzufühlen und seine eigenen Gedanken zu entwickeln. Die statischen Einstellungen erzeugen eine enorme Spannung und sind teilweise kaum auszuhalten. In über zwei Stunden Laufzeit bewegt sich die Kamera nur zweimal. Die Regisseurin kreiert nicht nur eindrucksvolle, sondern auch verstörende Bilder, die die Einsamkeit , Isolation, Verzweiflung und Gewalt, in der sich Yana in diesem ergreifenden Drama befindet, zeigen. Es ist beeindruckend wie Ia Shukitasvili ihre emotionalen Befindlichkeiten in minutenlangen Einstellungen zum Ausdruck bringt. Dieses visuell großartige Debüt lief auf den renommierten Festivals in New York, Toronto und San Sebastian, wo „Beginning“ die meisten Preise abräumte: Bester Film, bestes Drehbuch beste Regie und beste Schauspielerin. Für die anstehende Oscarverleihung wurde der georgische Film für die Kategorie „Bester Internationaler Film“ ausgewählt. Man ist gespannt auf einen weiteren Film dieser begabten Regisseurin.

Ulrike Schirm


Yorck on Demand und Indiekino Club gehen Online

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Medienboard unterstützt Digitales Kino für Freund*innen des gut kuratierten Arthouse-Programms mit insgesamt 73.500 Euro!



Mit YORCK ON DEMAND und INDIEKINO CLUB starten aus Berlin heraus 2 innovative Kino-On-Demand-Plattformen, auf denen das Publikum eine exquisite, von erfahrenen Kinomacher*innen kuratierte Filmauswahl erwartet. Medienboard fördert die neuen digitale Kinosäle von YORCK ON DEMAND und INDIEKINO CLUB mit insgesamt 73.500 Euro.

Kirsten Niehuus, Medienboard-Geschäftsführerin: "Der digitale Kinosaal mit gut kuratiertem Programm ist eine tolle Ergänzung für das analoge Kinoangebot. Die Kinobetreiber*innen kennen ihr Publikum und wissen, wie sie es mit dem Stoff aus dem die Publikumsträume oder -ängste sind, direkt versorgen können. Ab jetzt gilt nicht nur im Kino, sondern auch auf der Couch: Nur Kino kann, was Kino kann!"




Die unabhängigen Berliner Kinos starten im März 2021 mit dem Indiekino Club (ähnlich wie bei dem bereits existierenden Streaming-Portal Salzgeber Club, die Red.) ein neues Angebot, das Streaming und das Kino vor Ort zusammenbringt. Clubmitglieder können online im Abo ausgewählte Arthouse- und Indie-Filme ansehen, und sie erhalten mit ihrer Club Karte ermäßigten Eintritt in den teilnehmenden Kinos, bisher gehören dazu das Sputnik Kino, der Filmrauschpalast, das Il Kino, City Kino Wedding, Brotfabrik Kino, fsk-Kino und das Klick Kino.

Hendrike Bake, Geschäftsführerin Indiekino Berlin: "Viele Kinogänger*innen vermissen ihr Kiezkino. Der INDIEKINO CLUB bringt Streaming und analoges Kino zusammen und funktioniert langfristig über die Pandemie hinaus: Abonnent*innen gucken ausgewählte Arthousefilme online und können mit ihrer Club Karte auch vergünstigt in alle teilnehmenden Kinos. Wichtig ist uns außerdem, mit dem Club die Kooperation der unabhängigen Berliner Filmtheater weiter auszubauen."


Die Online-Plattform INDIEKINO CLUB befindet sich derzeit im Aufbau und wird ab Anfang März über die Webseiten der teilnehmenden Kinos und auf www.indiekino.de erreichbar sei. Beim Filmangebot arbeitet Indiekino u.a. mit der solidarischen VoD-Plattform „Cinema Lovers“ zusammen, hinzu kommen eigene Schwerpunkte und Festivals. Auf lange Sicht soll das Online-Angebot des Indiekino Clubs das Angebot der Filmhäuser mit Retrospektiven, Debüts oder Festival-Sektionen erweitern und ergänzen, und auch ausgesuchte Filme, die keinen deutschen Verleih gefunden haben, sollen hier präsentiert werden.



Christian Bräuer, Geschäftsführer der Yorck-Kinogruppe und Vorstandsvorsitzender der AG Kino - Gilde: "Unsere Gäste haben uns in den vergangen 12 Monaten immer eindrucksvoll wissen lassen, wie sehr sie unsere Filmauswahl schätzen. Diese Kompetenz möchten wir nun in den digitalen Raum übertragen und mit YORCK ON DEMAND eine zuverlässige Anlaufstelle für handverlesene gute Filme bieten. Nichts auf dieser Welt kann das Kinoerlebnis je ersetzen. YORCK ON DEMAND ist daher nicht als Lockdown-Ersatz konzipiert, sondern ausdrücklich als Erweiterung unseres Kinoangebots auch in normaleren Zeiten."




Dramatische Kinobilanz 2020 mit 706 Mio. € weniger Umsatz.

Unser Vorstandsmitglied Gerold Marks hat gestern Umsatzzahlen der Filmförderungsanstalt (FFA) auf seinem eigenen Blog, der Digitalen Leinwand, veröffentlicht, die wir hier gerne nochmals wiedergeben wollen, denn die Bilanz ist erschreckend. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Kinos, die sich lange Zeit gegen Streaming gesträubt haben, nun genau damit neue Geschäftsfelder erschließen wollen.



Wie die FFA gestern meldete, wurden 2020 insgesamt 80,5 Mio. weniger Tickets als im Vorjahr verkauft. Lediglich 38.094.623 Kinobesuche hat die FFA für 2020 gezählt. Das entspricht einem Rückgang von 67,9 Prozent. Dies bedeutet 706 Mio. Euro weniger Umsatz und entsprich somit einem Rückgang von 69 Prozent.

FFA-Vorstand Peter Dinges stellt fest: „Das ist ein sehr schlechtes Ergebnis, wie es in dieser Situation aber zu erwarten war. Die FFA hat gemeinsam mit den anderen Förderungen des Bundes und der Länder alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Not zu mildern. Auch sonstige Hilfsprogramme der Bundesregierung haben geholfen. Trotzdem ist die Lage für die Branche sehr schwierig.“ Bisher hat die Situation sich noch nicht in alle Zahlen niedergeschlagen, die Zahl der Kinounternehmen ist mit 1.227 unverändert, die Zahl der Spielstätten lediglich um 6 auf 1.728 zurückgegangen, die Zahl der Leinwände um 35 auf 4.926 und die Zahl der Standorte (also Städte und Gemeinden mit einem Kino) um 3 auf 943 – hier liegen alle Verluste unter 1 Prozent. Aber: „Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinolandschaft werden sich erst im Laufe dieses Jahres zeigen“, so Peter Dinges. „Aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen die Kinos als Kultur- und Erlebnisorte schon lange schmerzlich vermissen und nur darauf warten, dass die Häuser endlich wieder öffnen dürfen. Deshalb wird es nach dem Neustart wieder richtig losgehen.“


Quellen: Greenhouse PR | Medienboard | Digitale Leinwand | FFA


Berliner Kiezkino wurde in der Pandemie gekündigt, soll aber mit neuem Betreiber wieder öffnen

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Vor Ostern wird es wohl keine Kinoöffnungen geben - Streaming ist und bleibt die Alternative. Dazu eine VoD Kritik.



Auch mit 81 Jahren leitete Lothar Bellmann bis zum zweiten Lockdown das Kiezkino COSIMA in Berlin Friedenau. Erst Ende des Jahres 2021 wollte er aufhören und schlug deshalb Karlheinz Opitz, Betreiber der EVA Lichtspiele im benachbarten Bezirk Berlin Wilmersdorf, als seinen Nachfolger vor.

Dass nun genau während der Corona-Krise vom Hauseigentümer eine Kündigung zum 31. Mai 2021 hereinflatterte, überraschte ihn dennoch. Ein Streit mit dem Nachfolger ist wohl an der Ablösesumme entbrannt, denn die Preisvorstellungen liegen weit auseinander, obwohl das COSIMA in den letzten Jahren mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen hatte.

Zudem haben die Streamingdienste während der Pandemie so kräftig aufgeholt, dass trotz Unterstützung durch die Hausverwaltung, die Fortsetzung des Betriebes auf Dauer gefährdet sein könnte. Wir hoffen, dass die Kontrahenten sich vielleicht auf eine Kooperation einigen können, denn für Bellmann, der vor 60 Jahren das Kino von seiner Mutter übernommen hatte, könnte ein kleiner Nebenverdienst zur kargen Rente sicherlich willkommen sein.

Weitere Ausstattungs-Infos über die beiden Kinos stehen im Kinokompendium. Einzelheiten zur Kündigung können hier im Tagesspiegel nachgelesen werden.

Darüber hinaus hatten wir am 3. Juni 2015 einen kleinen Abriss über das COSIMA und andere traditionsreiche, teils 100-jährige Berliner Lichtspieltheater von Isolde Arnold veröffentlicht.



Solange die Kinos geschlossen bleiben, widmen wir uns in unserer wöchentlichen Filmkritik den VoD-Streams.

"KLEINES MÄDCHEN - Petite Fille" Dokumentation vom preisgekrönten, zweifachen Teddy-Gewinner Sébastien Lifshitzüber ein achtjähriges Trans-Mädchen. (Frankreich, 2020). Seit 18. Februar 2021 für kurze Zeit vom Salzgeber Club kostenpflichtig als VoD auf Vimeo.

Hier der Trailer:



Ulrikes VoD-Kritik:

„Kleines Mädchen“ ist das berührende Porträt des achtjährigen Trans-Mädchens Sasha und ihrer Familie. Als ihre Mutter sie fragte, was sie denn mal werden will wenn sie groß ist, antwortete sie: „Ein Mädchen“. Schon als vierjähriger Junge ahnte sie, dass sie ein Mädchen ist, auch wenn sie als Junge geboren wurde.

Die ganzen Jahre macht sich Sashas Mutter Karine Vorwürfe. Immer wieder hat sie Tränen in den Augen, besonders wenn sie der für Transgender- Kinder spezialisierten Psychologin erzählt, dass sie sich während ihrer Schwangerschaft ein zweites Mädchen wünschte und es mit ein Grund dafür sein könnte, dass sie den Jungen unbewusst beeinflusst hat. Es tut ihr gut, endlich über ihre Schuldgefühle reden zu können und zu erfahren, dass Kinder schon mit drei oder vier Jahren eine gute Selbstwahrnehmung haben und man sie ernst nehmen sollte. Der Kampf um ein möglichst glückliches Leben für ihr Kind ist schwer genug, da große Teile der Gesellschaft immer noch in einem biologischen Junge-Mädchen-Denken verhaftet sind.

Die besondere Leistung dieses Films ist, die Behutsamkeit und Vorsicht, mit der sich Sébastian Lifshitz den intimen Momenten der Familie mit der Kamera nähert und das Vertrauen, das sie ihm entgegen bringt.

In der Schule hat Sasha es nicht leicht. Als die Psychologin sie danach fragt, bricht sie in Tränen aus. Karine bittet die Psychologin um eine Bescheinigung für den Rektor, in der ihm klar gemacht wird, Sashas Mädchenwunsch endlich zu akzeptieren und sie als Mädchen zu behandeln. Für sie ist es ganz wichtig, das 3. Schuljahr als Mädchen zu beginnen und nicht die Schule wechseln zu müssen. Sie soll in der Schule genau so glücklich sein wie zu hause.

Wenn in den Papieren nicht männlich stehen würde, würde niemand merken, dass sie kein Mädchen ist.

Wie eine Löwin um ihr Junges, kämpft Karine darum, dass ihr Kind so sein darf, wie es sich fühlt. Auch Sashas Vater und ihre Geschwister lieben sie so, wie sie ist.

Es macht Freude mit anzusehen, wie Sasha ihre Jungenklamotten aussortiert und es endlich wagt, in der Öffentlichkeit Mädchenkleidung zu tragen. Auch in der Schule gibt sie sich endlich als Mädchen zu erkennen und lädt zum ersten Mal eine Freundin zu sich ein. Mit ganz normaler Selbstverständlichkeit trägt sie am Strand ihren kleinen Bikini.

Die Ferien sind zu Ende. Hat sich beim Rektor und dem Lehrerkollegium etwas geändert?

Bei der Psychologin ist Sasha ganz entspannt. Glücklich erzählt sie, dass sie die „Feuerprobe“ bestanden hat.

Nur die neue russische Ballettlehrerin erlaubt es nicht, dass Sasha von jetzt an als Mädchen am Unterricht teilnimmt. Die Begründung: „So etwas gäbe es in Russland nicht“.

Noch hatte Sasha mit transphoben Menschen kaum Berührung und erfährt Schutz und Liebe in ihrer Familie. Zuhause hat sie geweint und sich gefragt, ob der Kampf überhaupt lohnt.

Über ein Jahr hat Sébastian Lifshitz die Familie liebevoll begleitet. Er hat die Erfolge wahrgenommen aber auch die Niederlagen. Ihm war es wichtig zu zeigen, was Transidentität sei. Sie entsteht nicht erst in der Pubertät und hat auch nichts mit Sexualität zu tun und wie bedeutsam es ist, die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Am Ende sieht man Sasha hingebungsvoll und selbstvergessen, in ihrem Röckchen und Schmetterlingsflügeln tanzen. Man wünscht diesem kleinen Mädchen eine selbstbefreite, diskriminierungsfreie Zukunft.

Den Grundstein dafür hat ihr ihre liebende und tolerante Familie mitgegeben.

Ulrike Schirm


Initiative des Hauptverband Cinephilie e.V. für (VoD)-Plattform

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Die vom Hauptverband Cinephilie e.V. unterstützte Video-on-Demand-Plattform CINEMALOVERS ging im Dezember bundesweit ans Netz.



Die Video-on-Demand (VoD)-Plattform Cinemalovers ist eine gemeinsame Initiative des Hauptverband Cinephilie e.V. und des Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. , die zusammen mit der filmwerte GmbH Potsdam entwickelt wurde und unter dem Dach von Cinemalovers e.V. eigenständig koordiniert wird. Teilnehmende Kinos kuratieren selbst das VoD-Programm oder wählen aus einem von Cinemalovers bereitgestellten Portfolio aus.

Maßgeblich für Cinemalovers ist, so Projektkoordinator Jens Geiger, dass das Publikum beim jeweiligen Kino verbleibt.

„Wir verbinden die Streams mit dem physischen Kino-Ort, da nur die Kinos selbst die Online-Zugänge ihrem Publikum zur Verfügung stellen. Das findet so ein virtuelles Film-Angebot vor, das viel mit dem Kino vor Ort zu tun hat. Andererseits werden die Besucher*innen dadurch auch auf Filmangebote im analogen Kinosaal aufmerksam gemacht. Cinemalovers ist also für beide gedacht, für Streamer*innen und Kinoliebhaber*innen. Vorausgesetzt natürlich, die Kinos machen wieder auf. Cinemalovers bedeutet keine Konkurrenz für das Kino, sondern die Ausdehnung der Kompetenz der Kinos ins Digitale.”


Mit dem Angebot, bei dem die Kinos im Abonnement eine in Kooperation mit der filmwerte GmbH eingerichtete eigene Plattform erhalten, werden die teilnehmenden Kinos in die Lage versetzt, digitale Leinwände mit VoD-Streaming selbst zu bespielen und mit voraufgezeichneten virtuellen oder live gestreamten Rahmenveranstaltungen zu ergänzen.

Cinemalovers richtet sich an alle Kinos bundesweit. Angesprochen sind insbesondere die kommunalen Kinos und privatwirschaftlich geführte Programmkinos.



In Berlin ist bereits das Wolf Kino Berlin mit mehreren Titeln aus dem eigenen Steppenwolf-Verleihangebot der solidarischen VoD-Plattformunter beigetreten, die unter Wolf in Space abgerufen werden können.



In der Region Brandenburg, die zum Berliner Umland gehört, ist das Filmmuseum Potsdam an der innovativen Streaming-Plattform Cinemalovers als Mitglied beteiligt.

Im März treten das Kino im Künstlerhaus Hannover und der Berliner „Indiekino Club“ mit insgesamt acht Kiezkinos dem Cinemalovers-Verbund bei. Wie von uns am 17. Februar 2021 berichtet, erhielt der „Indiekino Club“ dafür eine Förderung durch das Medienboard Berlin Brandenburg.

Folgende drei weitere Kinos partizipieren bereits: Das Filmhaus Nürnberg, die Kinemathek Karlsruhe, das Cine k Oldenburg.

Dank der HessenFilm und Medien GmbH, die ebenfalls zu den Förderern des Konzepts gehört, besteht nun auch für Kinos in Hessen ebenfalls die Möglichkeit einer Landesförderung für den Einstieg in ihren digitalen Cinemalovers-Kinosaal.

Bis zu zehn hessische Programmkinos oder kommunale Kinos erhalten von der HessenFilm und Medien GmbH Unterstützung bei der Ersteinrichtung einer Cinemalovers-VoD-Plattform. Dabei werden bis zu 95% der anfallenden Kosten des ersten Betriebsjahrs unterstützt. Die Antragstellung erfolgt über den Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. (BKF).

Termin der Einreichung beim BKF ist der 28.02.2021.
Einreichung per E-Mail bitte an Esra Kartal (esra@cinemalovers.de)


Für die Kinos ist Cinemalovers ein Ergänzungsprogramm mit zukunftsträchtigem Modellcharakter. Generelles Ziel ist der Erhalt des anspruchsvollen, cineastischen, künstlerischen Films und die Förderung einer bunten, vielfältigen und kulturell wertvollen Kinolandschaft auch in der Zukunft.

Links: cinemalovers.de | www.hvcinephilie.de


INDIEKINO startet Club und DOCfilm42 will professionell werden

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docfilm42 startet ein Crowdfunding, um von ehrenamtlicher Basis zu professionellen Strukturen zu kommen.



Vor gut einem Jahr wurde docfilm42 von Dokumentarfilmschaffenden aus dem Umkreis der AG DOK gegründet, um eine Plattform für unabhängig produzierte Dokumentarfilme aufzubauen.

Dort wo Vertriebsförderungen nicht mehr greifen und das mediale Interesse nachlässt, setzt docfilm42 an, um für eine neue und nachhaltige Sichtbarmachung der großen Vielfalt des dokumentarischen Schaffens zu kämpfen.

Allerdings ist das Ziel allein mit ehrenamtlichen Strukturen nur schwer auf Dauer zu erreichen. Dafür benötigt es mehr professionelle Unterstützung. Zudem ist docfilm42 kein Streaming Portal im herkömmlichen Sinne, sondern kooperiert mit verschiedenen Streaming-Plattformen.

Dazu informiert docfilm42 seine Leser über bestimmte Filme mit Trailern und Inhalten und verlinkt diese zu den entsprechenden Portalen, wo sie ggf. kostenpflichtig abgerufen werden können.

docfilm42 zeigt somit den Weg zu einem breiten und plattformübergreifenden Angebot an hochwertigen Dokumentarfilmen, die im klassischen Fernsehen nicht gesendet wurden oder nach einer Ausstrahlung im Archiv wieder verschwinden würden.

Eine Crowdfunding-Kampagne soll jetzt die dringend nötige Anschubfinanzierung in Gang bringen und damit ermöglichen, professionelle Strukturen aufzubauen. So kann die positive Entwicklung von docfilm42 auch in ökonomischer Hinsicht langfristig gesichert und die Unabhängigkeit gewahrt werden, frei von Profitinteressen.

Dafür braucht docfilm42 Unterstützung mit einer Spende auf der Cowdfunding-Plattform STARTNEXT

Unter anderem sind auch Filmabende geplant.

Folgt docfilm42 auf: Twitter | Facebook | Instagram |
Web: docfilm42.de

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Vor einem Jahr begann der erste Lockdown. Die Kinos mussten schließen und durften auch vor dem zweiten viel längerem Lockdown nur für kurze Zeit und mit stark reduzierter Zuschauerzahl betrieben werden.

Zahlreiche Betriebe mussten bereits aufgeben andere werden wohl folgen, denn die Gewinner sind allein die Streamingdienste.

Um aus der Krise herauszukommen schlossen sich zahlreiche Indiekinos zu einem Streaming-Club zusammen, sodass die Filme zukünftig sowohl im Kino als auch online gesehen werden können. Dazu erhielt der „Indiekino Club“ sogar eine Förderung durch das Medienboard Berlin Brandenburg.

Der Club von zehn Berliner Indiekinos und dem Indiekino Berlin Magazin verbindet Streaming und Kino, Lockdown und ein Leben danach.

Ab sofort können Berliner Cineast*innen als Clubmitglieder online ausgewählte Arthouse- und Indie-Filme nach Belieben streamen, und sie erhalten mit ihrer ClubCard ermäßigten Eintritt in allen teilnehmenden Berliner Kinos: b-ware!ladenkino, Brotfabrik Kino, Bundesplatz-Kino, City Kino Wedding, Filmrauschpalast, fsk-Kino, Il Kino, Klick Kino, Sputnik Kino und Wolf.

Auf der Indiekino-Club Plattform finden Clubmitglieder zu jedem Zeitpunkt zwischen 12 und 20 Filme zur Auswahl vor, die sie im Rahmen ihres Abos sehen können. Wie im Kino um die Ecke kommen jede Woche einige neue Titel hinzu und fallen einige aus dem Programm heraus. Für das junge Publikum gibt es jeden Monat einen neuen Kinderfilm.

Zum Startprogramm gehören eine Reihe fulminanter Filme von Frauen: Deniz Gamze Ergüvens Debüt "MUSTANG" erzählt von fünf Schwestern, die nach und nach verheiratet werden, bis sich Widerstand regt, in Teona Strugar Mitevskas lakonischer Komödie "GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA" bringt unsere Heldin mit ihrer Starrsinnigkeit den Macho-Mob einer ganzen Stadt gegen sich auf, und "DELPHINE ET CAROLE" ist das inspirierende Porträt der Schauspielerin Delphine Seyrig und der Regisseurin Carole Roussopoulos die in den 1970er Jahren als feministische Video-Aktivistinnen Politik gemacht haben.

Das erste Club-Double-Feature ist der im Februar dieses Jahres verstorbenen Berliner Sängerin und Schlagzeugerin Françoise Cactus ("Stereo Total", "Les Lolitas") gewidmet.

Für das bizarre Sex-Musical "UNDERWATER LOVE", in dem sich eine Arbeiterin in einer japanischen Fischfabrik in einen „Kappa“ – einen Wassergeist – verliebt, der sich als Reinkarnation ihres Schulfreundes Aoki herausstellt, schrieben Stereo Total die Musik, und Françoise Cactus singt auf Japanisch.

Der ebenso schräge spanisch-estnisch-äthiopische Cyberpunk-Genremix "JESUS SHOWS YOU THE WAY TO THE HIGHWAY", der eigentlich im November 2020 in den deutschen Kinos starten sollte, ist schon in der englischsprachigen Originalversion von wenigen Sprecher*innen nachsynchronisiert. Françoise Cactus und Brezel Göring von Stereo Total sprechen in der deutschen Fassung alle Rollen über dem noch hörbaren englischen Text ein, was dem Film eine zusätzliche Charme-Infusion verleiht.

Hier der Trailer:



Link: indiekino-club.cinemalovers.de
Quelle: Greenhouse PR



Vorerst keine Kinoöffnungen - unsere VOD Filmempfehlungen

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Die Inzidenzzahlen sind innerhalb der letzten 24 Stunden auch in Berlin über 100 gestiegen, sodass vorerst nicht mit Kinoöffnungen zu rechnen ist. Stattdessen eine VoD-Kritik.



Angesichts steigender Corona-Fallzahlen und der schleppenden Impfkampagne werden Forderungen lauter, die jüngsten Lockerungen zurückzunehmen. Zudem wird die Bevölkerung gebeten, keine Urlaubsreisen anzutreten. Nur die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach sich zumindest für Ausflüge über Ostern aus und stellte zudem in Aussicht Außengastronomie wieder zu öffnen, da in ihrem Bundesland die Inzidenzzahlen derzeit zwar über 50, aber noch kaum über 75 liegen. Sollten diese ebenfalls weiter ansteigen werden die Öffnungen jedoch nächste Woche sofort wieder zurückgenommen.

Dieses hin und her wird allerdings nicht nur in Deutschland bemängelt. Sehr deutlich bringt dies der französische Film "Corona: Sand im Weltgetriebe" zum Ausdruck, der in der Arte Mediathek zu sehen ist. Der Film geht sogar weiter und sieht die Corona-Gegenmaßnahmen einiger Staaten als Angriff auf die Demokratie, weil Bürger, die sich nicht an Ausgangssperren halten, in Frankreich sogar mit Drohnen überwacht werden. Allerdings liegen die Inzidenzzahlen in Paris derzeit bei stattlichen 400. Ein mehrfaches von Fall-Zahlen deutscher Großstädte.



Der komplette Film, der die Schwachstellen unseres Gesundheitssystems offenlegt und die Verwundbarkeit unseres Wirtschaftssystems und der freiheitlichen Grundrechte demonstriert, ist auch hier bei uns über YouTube kostenlos zu sehen. Ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel scheint unausweichlich, so die Experten.



Nach monatelanger Pause hat das Berliner Ensemble in der Hauptstadt für ein Pilotprojekt letzten Freitag versuchsweise seine Türen für Theaterbesucher geöffnet. Das Publikum musste sich vorab am selben Tag in externen Zentren auf das Coronavirus testen lassen - nur mit negativem Ergebnis konnten Zuschauer das Theater betreten.

Auf dem Spielplan stand "Panikherz" nach dem Buch von Benjamin von Stuckrad-Barre unter der Regie von Intendant Oliver Reese. Die Tickets für die Vorstellung waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft, obwohl die Besucher den ganzen Abend über Corona-FFP2-Masken aufbehalten mussten. Statt der ansonsten rund 750 Sitzplätze durften nur 350 belegt werden.

Ob dieser Test eine annehmbare Steilvorlage für Kinoöffnungen ist, mag bezweifelt werden, denn in dem Theater musste zuvor ausgiebig die Belüftungsanlage überprüft und optimiert werden. Zudem mussten ganze Sitzreihen entfernt oder in der Anordnung verändert werden, damit die Zuschauer nur im Schachbrettmuster Platz nehmen können.

Für Filmtheater hieße dies, dass Tickets digital vorab gekauft werden müssten, kombiniert mit Zwang zum Coronatest bevor das Kino betreten wird. Bei Multiplextheatern mit Tausenden von Sitzplätzen kaum durchführbar.

Um solche aufwändigen Maßnahmen zukünftig staatlich durchsetzen zu können, will die SPD die Kultur als Staatsziel im Grundgesetz festschreiben. Das sieht zumindest ein Konzept "Kultur stärken!" vor, das der Parteivorstand für die kommenden Wahlen verabschiedet hat.

"Kulturpolitik muss in den kommenden Jahren tiefgreifende Veränderungsprozesse gestalten", heißt es in dem acht Seiten umfassenden Papier. "Die Künste sind eine wesentliche Werte-, Identitäts- und Dialogressource und für den Zusammenhalt in der Demokratie unverzichtbar." Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten die Kultur hart getroffen.


Zuvor hatte schon Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) für ihre Partei ein eigenes Ministerium mit deutlich mehr Befugnissen zu den anstehenden Bundestagswahlen im Herbst 2021 gefordert, wie wir am 10. März 2021 berichtet haben.



Solange die Kinos weiterhin nicht geöffnet haben - und dies wird vor Ostern wegen der Corona-Mutanten vermutlich auch nicht mehr geschehen - müssen wir uns weiterhin auf Angebote von Video-on-Demand (VoD-Filmen) beschränken und empfehlen als als weiteren spannenden, wenn auch traurigen Film die Koproduktion "Your Color - Deine Farbe"über zwei Freunde mit tragischem Ausgang, die Ulrike Schirm für uns besprochen hat. Dank geht an Bernd Fehr von boxoffice Heldt Fehr GbR, Hamburg, für die zur Verfügungstellung eines Sichtungslinks.

Das Video ist derzeit als VoD auf Amazon Prime.de im Einzelabruf für 4,99 € oder als Kauf für 11.99 € in HD-Qualität erhältlich.

"DEINE FARBE" Drama von Maria Diane Ventura (Deutschland, USA, Spanien, Philippinen, 81 Minuten). Mit Jannik Schümann, Nyamandi Adrian, Juan Carlos Lo Sasso u.a. seit 22. Februar 2021 als VOD auf Amazon Prime Video.

Hier der Trailer:



Seine Weltpremiere erlebte der Film über zwei junge befreundete Männer, die es satt haben in einer Kleinstadt mit traditionellen Konventionen zu leben, auf den 53.Hofer Filmtagen 2019.

Ulrikes Filmkritik:

Die Regisseurin Maria Diane Ventura („Awaken“) begann den Film zu schreiben als sie noch in Manila wohnte und von einem besseren Leben träumte.

„Ich dachte: Wenn ich wegziehe, verschwinden all meine Probleme und Leiden auf magische Weise“. Sie wanderte mit 20 in die US-Staaten aus.

Ihre Immigrationserfahrungen werden in "DEINE FARBE" in ein spanisches Setting übersetzt und entlang der Geschichte zweier deutscher Jungen erzählt.

Karl (Jannik Schümann) und sein dunkelhäutiger Freund Albert (Nyamandi Adrian) („Treibes of Europa“) leben in einem langweiligen Kaff, sind allem überdrüssig. Karls Eltern sind wohlhabend und er denkt mit Grausen an die Erwartungen, die sie an ihn stellen.

Albert lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen, die ihm ständig vorwirft, ein Looser wie sein Vater zu werden. Es ist eine Art Hassliebe, die ihn mit seiner Mutter verbindet.

Beide Jungen träumen davon, mit ihren selbstgedrehten Videos, in denen sie über ihren Alltag und ihre Gefühle sprechen und die sie im Netz hochladen wollen, eines Tages, einen richtigen Film zu drehen. Doch dann hat Albert die Idee, Deutschland zu verlassen, um Sonne, Sex und Drogen zu genießen.

Sie hauen ab nach Barcelona und erleben das Gefühl von Freiheit und Selbstverwirklichung. Karl hat eine Wohnung gemietet und einen Job gefunden. Doch bald zeigen sich die ersten Wolken am strahlenden sonnigen Himmel. Sie stellen fest, dass das Leben auch hier nicht so einfach ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Die sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede ihrer beider Leben, führen immer häufiger zu Streitereien. Karl ist es leid, finanziell für alles aufzukommen. Das Albert keinen Job findet, schiebt er auf seine Hautfarbe.

Für Karl war es ein Leichtes , sich an die Umstände in ihrer neuen Umgebung anzupassen, während Albert mit seinem freiheitlichen Denken mit den Anforderungen der neu gewonnenen Selbstständigkeit nicht klar kommt. Karl bemerkt nicht, mit welchen Problemen Albert zu kämpfen hat.

Albert zieht aus und findet Unterschlupf bei einem Drogendealer und Junkie. Noch immer träumt er davon, die Videos hochzuladen, die sie beide und auch er allein gemacht haben. Er ist immer noch überzeugt, dass sie berühmt werden. Er verlässt für kurze Zeit Barcelona. Er muss sich in Deutschland um das Begräbnis seiner Mutter kümmern. Wieder zurück, überlegt er, auf die Kunsthochschule zu gehen. Die innige Freundschaft der beiden, hat längst einen schmerzhaften Riss, der nichts Gutes ahnen lässt. Falscher Stolz und auch Angst hindern Albert, Karl um Hilfe zu bitten. Eine fatale Entscheidung...

Ulrike Schirm


Fazit:
Der Film wurde nicht nur in Hof, sondern auf weiteren Festivals gezeigt. Das Calella Film Festival in Spanien zeichnete die Low-Budget-Produktion mit einem Regie- und einem Schauspielerpreis aus. Die Thematik, dass Mitbürger mit Migrationshintergrund und dunkler Hautfarbe vor allem in ländlichen Gebieten es immer noch schwer haben, sich integrieren zu können, machen das Werk trotz dramaturgischer Schwächen sehenswert. Allerdings geben wir nur eine zurückhaltende Empfehlung.

W.F.


Rundfunk Berlin-Brandenburg bald ohne UKW?, aber auch ohne DAB+?

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Der RBB muss sparen: Im geplanten Rundfunkstaatsvertrag sollen etliche Radiowellen nicht mehr über UKW und DAB verbreitet werden.



Ausnahmsweise geht es diesmal nicht um Film und Fernsehen, sondern um die Radiowellen des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Aufgeschreckt wurden wir von einer Meldung, die Ver.diüber seinen Connexx-av Newsletter vor wenigen Tagen verbreitet hatte. Im aktuellen Gesetzentwurf für den RBB-Staatsvertrag werden nämlich weder UKW noch das zunehmend beliebter gewordene Digitalradio DAB+ mit keinem Wort mehr erwähnt.

Der Entwurf sieht vor, dass fünf der sieben RBB-Hörfunkwellen künftig „ausschließlich über das Internet verbreitet werden“ können. „Ausschließlich“ heißt, dass diese Angebote dann weder über UKW verbreitet werden, können aber auch nicht mehr via DAB+ empfangen werden.

Konkret geht es laut Paragraf 4 des Entwurfs um Radioeins, Fritz, RBB Kultur, Inforadio und Cosmo, die ausschließlich über das Internet verbreitet werden sollen.


Die UKW-Wellen sind eigentlich bereits vom Aussterben bedroht und sollten demnächst durch DAB+ ersetzt werden. Die Verbreitung übers Internet wäre nur eine zusätzliche Option, die aber nicht in staatlichen Händen liegt, sondern von privaten Providern beherrscht wird und somit jederzeit auch für eigene und andere Zwecke wieder abgeschaltet werden könnte.

Beim rbb orientiert man sich offensichtlich an den MDR Jugendkanal "FUNK", ein Internet-Fernsehprogramm, das nicht mehr linear im TV, sondern ausschließlich übers Internet verbreitet wird.

Beim Rundfunkempfang gelten aber andere Regeln. Bisher gibt es so gut wie keine mobilen Radiogeräte, die unterwegs z.B. irgendwo im Auto oder am Strand beim Baden über den neuen, sehr teuren Mobilfunkstand G5 auch Rundfunk empfangen könnten. Dieser ist vorerst für Ballungsgebiete wie Berlin vorgesehen, um in Innenräumen, in denen durch Betonabschirmung kaum ein G4 oder LTE Empfang möglich ist, eine bessere Durchdringung zu ermöglichen.

Für den Rundfunkempfang in Autos ist vom Gesetzgeber DAB+ vorgesehen, der in neuen Automobilen zusätzlich oder ausschließlich zum UKW-Empfänger vorhanden sein muss.

Zwar ist mit einer kompletten UKW Abschaltung in Deutschland kaum vor 2030 zurechnen, aber einzelne Sender könnten davon schon ab 2025 betroffen sein. Auch andere Länder in Europa sind in der DAB+ Verbreitung schon weiter als Deutschland.



Norwegen hat bereits als erstes Land weltweit die nationalen und regionalen UKW-Ketten komplett abgeschaltet. Dabei sind die Reichweiten der Radiosender weitgehend stabil geblieben: 98 Prozent der Hörer sind dem Radio treu geblieben, kauften sich DAB+ Empfänger oder hören jetzt Radio über IP, also über die digitalisierten Telefonfestnetzanschlüsse. 99,5 Prozent der Bevölkerung können in Norwegen Digitalradio empfangen, 60 Prozent der Haushalte besitzen bereits ein DAB+ Radio.

Auch in den Niederlanden erreichen sowohl die landesweiten Privatradios als auch die öffentlich-rechtliche NPO inzwischen eine Abdeckung von je 95 Prozent beim DAB+ Empfang.

Beim rbb drängt die Zeit. Zwar sind derzeit alle UKW-Sender des rbb auch über DAB+ zu empfangen, doch dies soll aus Kostengründen nicht so bleiben. Wenn Ende September 2021 das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt wird, soll der RBB-Änderungsstaatsvertrag davor noch in Kraft treten.

Nicht nur die Berliner Zeitung, sogar die Süddeutsche Zeitung hat darüber berichtet, weil der Vorgang so unglaublich klingt. Vorgeschlagen wird in dem Entwurf der Neufassung, dass fünf Hörfunkwellen - diejenigen für Kultur, Unterhaltung, Information und ein junges Publikum sowie eines mit dem Schwerpunkt kulturelle Vielfalt - "auch ausschließlich über das Internet verbreitet oder durch vergleichbare Angebote im Internet ersetzt werden" können.

Ein bislang unumstößlicher Grundsatz ist jedoch, dass öffentlich-rechtliche Programme für jeden empfangbar sein müssen. Was unter technischen wie finanziellen Aspekten nicht automatisch gewährleistet ist, wenn dafür ein Internetanschluss oder ein Mobilfunkvertrag notwendig sind.

Eine Übersicht über DAB+ in Europa gibt es hier.

Links: www.rbb-online.de/radio | www.rbb-online.de/fernsehen



Konkurrenz für Netflix & Co. - Kinoöffnungen im Modellversuch und eine Filmkritik

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Die Inzidenzzahlen steigen weiterhin stark an, dennoch will das Saarland nach Ostern wieder Kinos öffnen. Für alle anderen empfehlen wir unsere VoD-Tipps.



Nach einem Berliner Modellversuch mit Theateröffnungen bei deutlich reduziertem Sitzangebot (siehe unseren Bericht vom 21. März 2021), will das Saarland ähnliches mit Kinoöffnungen nach Ostern versuchen.

Die Öffnungen sollen voraussichtlich ab 12. April 2021, aber nur für 14 Tage auf Probe und nicht in Großstädten mit hohen Infektionszahlen stattfinden. Plicht zum Ticketkauf ist ein am selben Tag vorgenommener, amtlich anerkannter Corona-Schnelltest, der negativ ausfallen muss. Zudem dürfen die Kinoplätze nur im Schachbrettmuster und mit maximal halber Besucheranzahl belegt werden.

Es ist kaum anzunehmen, dass die Verleiher dafür extra neue Filme starten werden, auch wenn in weiteren Bundesländern insgesamt acht Klein- und Kleinststädte den Zuschlag zu dem begrenzten Modellversuch erhalten könnten und Sachsen-Anhalt mit Dessau, Halle und Magdeburg dem Beispiel gern folgen würde.

Vielmehr ist zu befürchten, dass Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), recht behält und die Inzidenzzahlen von derzeit bundesweit knapp 120 (in Berlin sogar knapp 130) nach Ostern exponentiell ansteigen, da ohne verlängerten Lockdown die Corona-Mutanten nicht in den Griff zu bekommen sind.

Die Gefahr der Ansteckung ist allgegenwärtig. Besonders Kinder, die wieder zur Schule gehen durften, stecken sich bei Mitschülern an und tragen das Virus unerkannt in die Familien, wo es zu Ostern bei Verwandten-Besuchen weitergegeben werden könnte. Deshalb wird dringend geraten, mehrmals wöchentlich Schnelltest durchzuführen und bei positivem Testergebnis sämtlichen Kontakten aus dem Weg zu gehen.

Deshalb gibt es derzeit auch keine Pressevorführungen, sodass auch wir für unsere nachfolgende Filmkritik auf Streaming angewiesen sind.



"DIE HÜTTE AM SEE" Schwules Liebesdrama von Mikko Makela (Finnland/Großbritannien, 2017, 107 Minuten). Mit Janne Puustinen, Boodi Kabbani, Mika Melender u.a. seit letzter Woche für begrenzte Zeit zu sehen im Salzgeber Club als VoD und auf DVD.

Hier der Trailer auf Vimeo:



Ulrikes Filmkritik:

Leevi studiert in Paris Literaturwissenschaften. Eigentlich müsste er in den Sommerferien seine Abschlussarbeit über Arthur Rimbaud und dem finnischen Dichter Kaarlo Sarkia schreiben. Statt dessen hilft er seinem Vater bei der Renovierung des alten Ferienhauses, was danach verkauft werden soll.

Schon bei der gemeinsamen Autofahrt zur Hütte am See, hört man im Gespräch heraus, dass sein Vater Jorgo von der Homosexualität seines Sohnes nichts wissen will. Vielmehr interessiert ihn, wann Leevi denn nun endlich seinen Wehrdienst leisten will. Jorgo vertritt noch die Meinung, dass erst dort, Jungen zu richtig Männern werden. Auch hört er weg, als Leevi ihm erzählt, dass er in Paris mit Freunden in einer Wohngemeinschaft im Quartier Latin lebt. Kaum angekommen, fangen sie auch schon mit den Renovierungsarbeiten an. Von den handwerklichen Fähigkeiten seines Sohnes ist Jorgo nicht sehr überzeugt.

Der syrische Flüchtling Tareq taucht auf. Er wurde Jorgo als Hilfskraft empfohlen. Die Verständigung ist nicht ganz einfach , da Tareq nur englisch spricht. Eine Tatsache, die Jorgo mürrisch hinnimmt. Leevi erklärt Tareq, dass sein Vater immer so mürrisch ist. „Es hat nichts mit dir zu tun“.

Als Jorgo erfährt, dass Tareq Architektur studiert hat, taut er etwas auf und erzählt, dass er das Ferienhaus ganz alleine gebaut hat. Ein flüchtiges Lächeln erhellt sein Gesicht, als Tareq ihn dafür lobt.

Jorgo muss für einige Stunden weg. Leevi und Tareq genießen die Stille am See. Leevi erzählt über die Schwierigkeiten, die er mit seinem Vater hat und von der Freiheit, die er in Frankreich ausleben kann.

Jorgo ruft an, um zu sagen, dass er erst morgen kommt. Jetzt bleibt den beiden viel Zeit, um mehr voneinander zu erfahren und festzustellen, dass ihre Beweggründe zur Flucht sehr ähnlich sind, denn Leevi floh wegen der konservativen Einstellung seines Vaters nach Frankreich.

Tareq stöbert in der Plattensammlung von Leevis Eltern und legt Musik auf. Die Atmosphäre wird intimer. Die jungen Männer kommen sich körperlich immer näher.

Hektisch räumt Leevie die Spuren ihrer Liebesnacht weg. Jeden Moment kann sein Vater auftauchen. Für die beiden Männer wird es schwierig, ihre Gefühle für einander zu verbergen. Jorgo muss nochmal weg. Tareq und Leevi gehen sehr zärtlich und liebevoll miteinander um. Nach langer Zeit genießt auch Leevi wieder die herrliche Natur, die sie umgibt. Eigentlich wollte er nie wieder zurückkehren. Er wollte immer weglaufen. Als sein Vater wieder da ist, eskaliert die Situation. Auch Tareq wird mit einem familiären Problem konfrontiert, dass ihn vor eine schwierige Entscheidung stellt.

Das eindringliche und hingebungsvolle Spiel der beiden Hauptdarsteller, Leevi (Janne Puustinen) und Tareq (Boodie Kabbani) geht tief unter die Haut. Das schwule Liebesdrama ist das Spielfilmdebüt des in London lebenden Regisseurs Mikko Makela.

Ulrike Schirm




Weitere VoD-Empfehlungen:

„Conny Plank – The Potential of Noise“. Musikdoku von Stephan Plank (Deutschland 2017) im Salzgeber-Club.

Hier der Trailer:



Regisseur Stephan Plank porträtiert zusammen mit Reto Caduff seinen Vater, den legendären Musikproduzenten Conny Plank (1940-1987), der als Pionier des Krautrocks gilt. Eine faszinierende Reise durch die internationale Popmusikgeschichte der 70er und 80er Jahre, mit Musik von NEU!, Brian Eno, David Bowie, Ultravox, Eurythmics, Gianna Nannini, U2 und vielen anderen.


"Heart of a Dog" Ein Video-Essay von Laurie Anderson, der US-amerikanischen Performance-Künstlerin, Musikerin und Filmregisseurin, die mit dem Musiker Lou Reed bis zu seinem Tode (2013) verheiratet war.

Hier der Trailer auf Vimeo vom Arsenal Filmverleih:



Ausgehend von Geschichten über ihren verstorbenen, über alles geliebten Rat Terrier Lolabelle entwickelt Laurie Anderson einen sehr persönlichen Film, in dem sie Kindheitserinnerungen, Video-Tagebücher und philosophische Überlegungen über Datenerhebung, Überwachungskultur und das buddhistische Konzept vom Leben nach dem Tod zu einem mitreißenden, ungewöhnlichen Essay verwebt. Ihre offenen, witzigen Erzählungen verbindet sie mit Geigenkompositionen, selbst gezeichneten Animationen, bearbeiteten 8mm-Filmen sowie frühen und aktuell ausgestellten Kunstwerken.


"Janis - Little Girl Blue" Ein Dokumentarfilm von Amy J. Bergüber die 1970 im Alter von nur 27 Jahren verstorbene US-amerikanische Rock- und Bluessängerin Janis Joplin.

Hier der Trailer auf Vimeo vom Arsenal Filmverleih.



Janis Joplin war nicht nur eine der einflussreichsten Rockikonen der Welt und eine Göttin des Gesangs. Sie inspirierte auch eine ganze Generation und eroberte neues Terrain für weibliche Rocksängerinnen nach ihr.




Wegen der immens steigenden Zugriff- und Abo-Zahlen bei den Streamingdiensten wollte das Filmstudio Warner Bros. seinen in den USA erfolgreichen Fernsehprogrammanbieter Home Box Office, kurz HBO, der technisch und künstlerisch als Pionier des Kabelfernsehens gilt, als HBO Max eigentlich längst nach Deutschland holen und somit in direkter Konkurrenz zu Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+ und Disney+ plus treten.

Doch durch langfristige Verträge zwischen Warner Media und dem SKY-Abosender ist der Start von HBO Max schon jetzt verpatzt. Darüber freut sich vor allem Disney, denn deren Strategie, die Auswahl guter Filme bei Netflix und Prime Video zu verringern, hat sich bereits durch steigende Abo-Zahlen auf dem eigenen Portal Disney+ ausgezahlt. Somit wird es für weitere Konkurrenten schwer werden, sich zu behaupten.

Sogar Netflix verspürt den Gegenwind, denn der führende Streaming-Anbieter muss nun auf einige Zukäufe bei Disney verzichten und dafür mehr kostenintensive Eigenproduktionen anbieten. Die Abonnenten spüren dies bereits an deutlichen Verteuerungen, die nicht nur für neue Mitglieder, sondern ab sofort auch für Bestandskunden gelten. Darüber hinaus sind auch Probe-Abos gestrichen worden. Das Netflix-Standardabo in HD-Auflösung kostet zukünftig 12,99 Euro im Monat. Wer bereits einen ULTRA HD TV-Gerät besitzt und die Streamings in hochauflösenden 4K empfangen möchte, muss sogar 17,99 Euro monatlich zahlen. Nur das Basis-Abo in minderer SD-Qualität ist im Preis bei 7,99 Euro geblieben.

Lachender Dritter ist nun mit Apple TV+ der jüngste und bisher kleinste unter den großen Streaming-Anbietern in Deutschland, denn Apples von der Kritik gefeierte Comedy-Serie "Trying" kehrt am 14. Mai 2021 für die zweite Staffel exklusiv auf Apple TV+ zurück.

Eine dritte Staffel der britischen Erfolgsserie ist bereits vor dem Start der zweiten Staffel bestätigt. Apple TV+ ist die Heimat der preisgekrönten Apple Originals von den einfallsreichsten Geschichtenerzählern von heute.

Hier der Trailer der ersten Staffel auf YouTube:



In der acht Episoden umfassenden zweiten Staffel von "Trying" navigieren Nikki (BAFTA-Nominierte Esther Smith) und Jason (SAG-Nominierter Rafe Spall) weiterhin durch den Adoptionsprozess. Die Adoptionskommission hat die beiden zwar zugelassen, die Vermittlung eines Kindes ist jedoch schwieriger als gedacht. Es scheint, als würden ihnen andere Paare permanent die Kinder vor der Nase wegschnappen, während sie allein zurückgelassen werden. Mit der Unterstützung ihrer exzentrischen Sozialarbeiterin Penny (Imelda Staunton) sind sie aber fest entschlossen, alles zu tun, was sie können.


Apple TV+ ist über die Apple TV-App auf ausgewählten Smart TVs von Samsung, LG, Sony und VIZIO sowie über den Amazon Fire TV-Stick unter tv.apple.com für nur 4,99 € pro Monat mit einer siebentägigen kostenlosen Testphase zu sehen. Panasonic Geräte, die Apps für Amazon Prime Video und Netflix vorinstalliert haben, sind leider nicht darunter.

Link: www.apple.com/tv-pr
Quellen: LimeLight PR | Golem | Blickpunkt:Film | ARD Text


Walt Disney verschiebt wegen CORONA erneut Kinostarts - weitere Streaming-Empfehlungen

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In Berlin muss ab Mittwoch beim Einkaufen ein negativer Corona-Test vorgelegt werden, reguläre Kinoöffnungen rücken somit in weite Ferne.



Angesichts der steigenden Corona-Inzidenzzahlen hat Walt Disney zahlreiche geplante Kinostarts erneut verschoben, zum Teil sogar bis ins nächste Jahr. Im Falle weiterer, längerer Kinoschließungen werden einige Filme stattdessen auf dem Disney+ Plus-Channel im Internet ab Mitte des Jahres laufen.

In Berlin wird ab kommenden Mittwoch, den 3. April 2021, für andere Kulturveranstaltungen, wie beispielsweise einem Museumsbesuch, nicht mehr allein eine Buchung per »Click & Meet« ausreichen, sondern es wird ein tagesaktuelles und von offiziellen Corona-Testzentren ausgestelltes, zertifiziertes negatives Testergebnis vorgelegt werden müssen.

Diese erforderliche Bescheinigung gilt generell dann auch beim Einkaufen und beim Friseur-Besuch. Nur Supermärkte, Apotheken und Drogerien sind von der Regelung ausgenommen.

In Brandenburg gilt die Regelung bereits schon jetzt, und hat zu dramatischen Umsatzeinbußen in Potsdam geführt, da die Geschäfte schlagartig verwaist waren. Um die privaten Kontakte zu beschränken sollen in Brandenburg zudem auch nächtliche Ausgangssperren eingeführt werden.

In diesem Falle wären dann auch Sondergenehmigungen für Modellversuche mit abendlichen Theater- oder Kinoöffnungen tabu.

In Gebieten ohne Ausgangssperren ist mit einem Antigen-Schnelltest, der für 34,90 € jederzeit in den COVID-Testcentern Berlin zu bekommen ist, das Einkaufen für 48 Stunden weiter möglich. Kostenlos gibt es die Tests unter test-to-go.berlin aber nur einmal pro Woche, was vor allem den 12-tägigen Besuch von Filmfestivals wie der Publikums-Berlinale vom 9. - 20. Juni 2021 extrem teuer und aufwändig machen würde.

Ein PCR-Test, der beispielsweise für Flug- und Auslandsreisen benötigt wird, kostet sogar 84,90 €.

Der Regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller hat zudem die Pilotprojekte mit Theater- und Konzertaufführungen - trotz erfolgreicher Durchführung - sofort wieder gestoppt und sagte:

"Es ist völlig klar, dass die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen haben, für Kultur, für Sport, möglicherweise für Gastronomie, so jetzt nicht weiter umgesetzt werden können."


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Bei Disney sind folgende Terminverschiebungen angekündigt:

"FREE GUY":
12.08.2021 (war 20.05.2021)

"SHANG-CHI AND THE LEGEND OF THE TEN RINGS":
02.09.2021 (war 08.07.2021)

"THE KING’S MAN: THE BEGINNING":
22.12.2021 (war 19.08.2021)

"TOD AUF DEM NIL":
10.02.2022 (war 16.09.2021)



"LUCA", die warmherzige Animationskomödie und Disney•Pixars Oscar®-nominierter Kinofilm "SOUL", sollen am 18. Juni 2021 exklusiv für alle Abonnenten auf Disney+ verfügbar sein.

Hier der Trailer von "LUCA"



Mit oder ggf. auch ohne Kinoöffnungen werden "CRUELLA" ab 28. Mai 2021 sowie "BLACK WIDOW" ab 9. Juli 2021 mit VIP-Zugang und zusätzlichen Kosten auf Disney+ starten.

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Derweil hat Universal Pictures angekündigt, die 6. Staffel der in Eigenregie produzierten BBC-Drama-Serie "Call the Midwife – Ruf des Lebens" ab sofort auf DVD zu vertreiben.

Hier der Teaser:



Die Serie wird seit ihrem Start mit Awards quasi überschüttet: BAFTA Awards®, Christopher Awards® oder National Television Awards® – all das macht "Call the Midwife" zur erfolgreichsten Serie der BBC seit 2012 und bettet das klassenlose Wunder der Geburt, beschrieben durch die Memoiren von Jennifer Worth, die in drei Bestsellern ihr Leben als Hebamme in den 1950er-Jahren im ärmlichen Londoner Stadtteil East End schildert, in ein glänzend dargestelltes, sozialhistorisches Milieu ein.


SONY CHANNEL, der Sender für herausragende und preisgekrönte europäische Serien, zeigt die 6. Staffel ebenfalls seit Dezember 2020 exklusiv als Deutschlandpremiere, die auf Abruf in den SONY CHANNEL-Mediatheken von Vodafone, MagentaTV und AMAZON Prime Video zur Verfügung steht. Digital online gibt es ab 25. Mai 2021 auch die 7. Staffel immer dienstags um 20:15 Uhr die neun Folgen.

Für die einzelnen Channels fallen bei AMAZON neben der kostenpflichtigen Prime Mitgliedschaft leider extra Gebühren an. Dazu gehört auch der Channel STARZPLAY, auf dem die preisgekrönte HBO-Serie "We Are Who We Are" von Luca Guadagnino läuft, bekannt durch den Erfolgsfilm "Call me by your Name". Sie zeigt das verrückte Leben von Jugendlichen, die bei ihren Eltern in einer in Venedig gelegen US-Militärbasis wohnen und somit zum ersten Mal mit dem Leben von Militärangehörigen in Europa konfrontiert werden.

Tagesspiegel Redakteur ANDREAS BUSCHE schrieb hier in seiner Kritik, er wisse gar nicht, wo er mit dem Schwärmen anfangen solle. Jeden Sonntag gibt es eine neue Folge der Mini-Serie. Drei sind bisher erschienen.

Hier der Trailer:



Ohne Aufschlag ist dagegen die als AMAZON Studio Original selbst produzierte Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu sehen. Nach dem etwas befremdlichen Auftakt, steigert sich die Serie aber von Folge zu Folge, da sie die traurige Story der Christiane F. mit dem Outfit der 1980er Jahre geschickt auch in die heutige Zeit mit ihren modernen Clubs und dem dort immer noch vorhandenen Drogenkonsum zu aufgepeppter Disco- und Techno-Musik transferiert.

Hier ein Trailer:



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MUBI, der handverlesene Arthouse-Streaming-Kanal, macht im April 2021 eine filmische Zeitreise zu den Festivals in Cannes, Venedig, Berlin, Toronto oder Sundance sowie zu den Oscars, dem César, Bafta Award oder dem Deutschen Filmpreis und präsentiert ab 3. April 2021 ganz exklusiv u.a. das rumänische Drama "MALMKROG" von Cristi Puiu.

Für die dreieinhalbstündige Verfilmung von Vladimir Solovievs Buch ‚Drei Gespräche’ erhielt Regisseur Cristi Puiu im Rahmen der Reihe ‚Berlinale Encounters’, die erstmalig 2020 in Ergänzung zum 70. Berlinale-Wettbewerb stattfand, die Auszeichnung als ‚Bester Regisseur’. In einem Schloss in Siebenbürgen diskutiert eine illustre Gruppe über Krieg, Frieden, Moral, Tod und den Antichrist. Das „dichte Kammerspiel“ (Die Zeit), entstand ohne festes Drehbuch.

Hier der Trailer:



Weitere neue jüngere und ältere Highlights sind bei MUBI im April folgende Filme:

"PERSEPOLIS" von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud (2007, Frankreich, USA, Animation, Biografie, Drama).
"SONGS MY BROTHER TAUGHT ME" von Chloé Zhao (2015, USA, Drama).
"THE ANGELS‘ SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL" von Ken Loach (2012, Großbritannien, Frankreich, Komödie, Drama).
"AQUARELA" von Victor Kossakovsky (2018, Großbritannien, Deutschland, Dokumentarfilm).
"DER PORNOGRAPH" von Bertrand Bonello (2001, Frankreich, Kanada,
Drama).
"THIS BOY’S LIFE" von Michael Caton-Jones (USA, 1993, Drama).
"ANOTHER YEAR" von Mike Leigh (2010, Großbritannien, Drama, Komödie).
"SUPER SIZE ME" von Morgan Spurlock (2004, USA, Dokumentarfilm, Komödie).
"BRAZIL" von Terry Gilliam (1985, Großbritannien, Drama, Sci-Fi, Fantasy).
"L.A. CONFIDENTIAL" von Curtis Hanson (1997, USA, Krimi, Drama, Mystery).
"ZUGVÖGEL... EINMAL NACH INARI" von Peter Lichtefeld (1998, Deutschland, Finnland, Komödie, Drama).
"MARIA BY CALLAS: IN HER OWN WORDS" von Tom Volf (2017, Frankreich, Dokumentarfilm).
"GOMORRAH" von Matteo Garrone (2008, Italien, Krimi, Drama).

Die Filme starten jeweils zeitversetzt im Abstand von einem bis fünf Tagen zwischen dem 3. und 30. April 2021. Die Gesamtzahl der verfügbaren Titel bleibt bei MUBI aber immer gleich, denn schon länger im Bestand bestehende Werke scheiden wieder aus.

Quellen: Frandly PR | Universal Pictures | SteinbrennerMüller Kommunikation


Kein Aprilscherz: Berliner Filmfestivals verkaufen T-Shirts statt Kino-Tickets

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Das Magazin der Berliner Filmfestivals benötigt für Relaunch Support und empfiehlt schicke Sommer-T-Shirts zu kaufen.



Am 23. März 2021 hatten wir in einem Artikel das Netzwerk der Berliner Filmfestivals indirekt aufgefordert, sich vielleicht mit einer konzertierten Aktion verstärkt in der Öffentlichkeit bemerkbar zu machen.

Ein offener Brief an den Berliner Senat, der im Oktober 2020 von den ca. 20 im Verein organisierten Berliner Filmfestivals hier noch einmal veröffentlicht worden war, wurde wegen ungeklärter Zuständigkeiten von den Politikern erneut nicht zur Zufriedenheit der Filmfestivalbetreiber beantwortet, obwohl Berlins Kultursenator Klaus Lederer eigentlich dafür zuständig wäre.

Aber Klaus Lederer ist abgetaucht, denn eine Sitzung des Bundesrates hatte weitreichende Konsequenzen: Nach Thüringen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Brandenburg musste nun auch Berlins Kultursenator wegen einer möglichen Corona-Infektion in in häusliche Selbstisolation.

Die Kinos bleiben vorerst weiterhin geschlossen. Der Berliner Modellversuch mit Theater- und Konzertöffnungen wurde vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller wieder gestoppt. Nur das Saarland will sich den Vorgaben des Bundes nicht beugen, weil in einigen Regionen dort die Inzidenzzahl unter 35 liegt, während Berlin mit Infektionszahlen von über 135 zu kämpfen hat.

Wie der HDF-Kino e.V., der Hauptverband aller in Deutschland organisierten Kinos heute auf Twitter schrieb, sind seit November 150 Tage, 3.600 Stunden, 216.000 Minuten ohne Kino vergangen!


Für den Berliner Virologen und Charité-Wissenschaftler Christian Drosten, bleibt statt weiterer Öffnungsszenarien nur noch die Holzhammermethode übrig. Seiner Meinung nach kann die Eindämmung der sich stärker verbreitenden Corona-Varianten allein durch einen erneuten Lockdown in den Griff zu bekommen sein.

In den USA, wo die Impfungen Fortschritte machen und zahlreiche Kinoketten - wenn auch unter Abstandsauflagen - wieder geöffnet haben, warnt Präsident Joe Biden sogar schon vor einer vierten Corona-Welle und in Frankreich sollen regional bereits verhängte Beschränkungen für mindestens einen Monat auf das ganze Land ausgeweitet werden.

In Deutschland sollen nun die Hausärzte das Impfdesaster nach erneutem Stopp von AstraZenica meistern. Darüber hinaus ist eine Umbenennung des Vaccine in "Vaxzevria" geplant, ohne den problematischen Impfstoff in der Zusammensetzung zu modifizieren. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man fast von Etikettenschwindel sprechen.



Interfilm, das Internationale Berliner Kurzfilmfestival, und das Magazin der Berliner Filmfestivals haben heute über Twitter auf ihre Seiten aufmerksam gemacht, denn ohne die wunderbaren Filmfestivals in Berlin gibt es in deren Magazin kaum etwas zu berichten.

Um die Zeit produktiv zu nutzen, wird bereits gemeinsam an einem Relaunch von Berliner-Filmfestivals.de gearbeitet, um in einem neuen, frischen Look demnächst wieder auf Berliner Filmfestivals aufmerksam machen zu können. Zudem steht die sogenannte Sommer-Berlinale Anfang Juni 2021 an, sofern die Corona-Infektionslage die vom 9. - 20.06.2021 fest eingeplante Durchführung ermöglicht.

So ein Relaunch einer Webseite kostet nicht nur Zeit, Kreativität und Geld, sondern braucht auch Support.

Da nicht nur Berliner-Filmfestivals.de die Unterstützung der Community benötigt, sollen die Einnahmen, die bis zum 5. April 2021 mit dem Kauf eines besonderen T-Shirts erzielt werden, mit FESTIWELT, dem Netzwerk der Berliner Filmfestivals, geteilt werden.



Für für 22,90 Euro gibt es sieben Farb-Varianten des Ladies Organic Shirts und das Unisex-Shirt steht sogar in zehn Farben zu Verfügung! Alle Shirts sind nachhaltig produziert und zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle mit entsprechendem Siegel gefertigt.

Mit 75 verkauften Shirts können alle Kosten wieder reingeholt werden. Mit 500 verkauften Shirts wäre auch der Relaunch finanziert.

Hier geht es zum Shop bei seedshirt:

Links: www.seedshirt.de/bfflovesfestiwelt | www.festiwelt-berlin.de


Live Filmgespräch aus Berliner Kino zu VoD-Start einer Doku

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Falschmeldungen, Irreführungen, Hilferufe und eine Filmkritik zum Onlinestart einer Doku auf »Kino on Demand«.



Während der Rest Deutschlands über Ausgangssperren diskutiert, fährt das Saarland das Leben wieder hoch, hieß es gestern ein wenig irreführend in den Nachrichten, denn die Inzidenz nähert sich auch dort der 100. Fitnessstudios, Kinos, Theater und Außengastronomie dürf(t)en dennoch öffnen verlautete aus dem Bundesland, das sich weiterhin gegen Merkels Richtlinien stellen will.

Pech nur für Saarlands Ministerpräsidenten Tobias Hans, dass keines der Filmtheater mitmachen will, weil die Kinos sich im ganzen Bundesland einhellig gegen Öffnungsstrategien in Alleingängen ausgesprochen haben. Da auch in Berlin das Pilotprojekt zur Öffnung von Konzerten und Theatern vom Regierenden Bürgermeister wieder gestoppt wurde und in München die Öffnung von Kinos erst gar nicht erlaubt wird, scheint im Saarland laut Blickpunkt:Film kein Kinobetreiber die Chance ergreifen zu wollen, im Rahmen eines ähnlichen, oder sogar landesweit geplanten Projekts, eigene Erfahrungen sammeln zu wollen.

In NewYork, wo die Kinos wieder öffnen sollten, um jene Filme, die zur Oscarverleihung am 25. April 2021 nominiert sind, vorab zeigen zu können, schallen sogar Hilferufe, denn mit stark reduziertem Sitzplatzangebot ist finanziell nicht über die Hürden zu kommen.

Inzwischen lädt auch das Filmfest Dresden vom 13. - 18. April 2021 nur noch zum Sofakino ein, auch wenn zu Hause die Sitzkissen langsam durchgesessen sein müssen. Dem Beispiel folgt auch das Trickfilm-Festival Stuttgart und verlegt wegen der nicht abschwellenden Pandemie alle ursprünglich hybrid geplanten Präsensveranstaltungen vom 4. - 9. Mai 2021 komplett ins Netz.

"Die aktuelle Lage erlaubt es leider nicht, die Kinos und weiteren Spielorte für Festivalevents vor Ort in unser Programm einzuplanen. Und es ist nicht abzusehen, dass sich die Inzidenzzahlen und die entsprechenden Regelungen bis Anfang Mai ändern werden", erklärt der Künstlerische Geschäftsführer des Stuttgarter Festivals Ulrich Wegenast.


Auch in Berlin wären eigentlich bald wieder Kinoöffnungen geplant gewesen. Spätestens im Juni zur Sommer-Berlinale. Einen fürs Kino avisierten Dokumentarfilm zeigt der Verleih nun aber schon jetzt auf dem Portal »Kino on Demand«. Allerdings werden die mit dem Verleih kooperierenden Kinos an den Erlösen beteiligt.



Das Kino Toni in Berlin Weißensee wird sogar zu einem Filmgespräch mit den beteiligten Protagonisten der Dokumentation vorübergehend für eine private Veranstaltung geöffnet, allerdings ohne Publikum.

Nur ein Moderator, das Kamerateam und die beiden Darsteller werden reingelassen, um den Livestream für ein Filmgespräch auf YouTube im Kino aufnehmen zu können.

RBB-Moderator Knut Elstermann wird das Ehepaar Katrin Schlösser und Lukas Lessing zu Schlössers sehr persönlichen Dokumentarfilm "Szenen meiner Ehe" am Freitag, 9. April 2021 um 20:00 Uhrhier auf YouTube befragen.

Die Berlinerin Katrin Schlösser hat in (fast) allen Lebenslagen ihrer zweiten Ehe mit dem Österreicher Lukas Lessing die Kamera
drei Jahre lang mitlaufen lassen.

Beste Szene: "Das Schweigen", frei nach Ingmar Bergmann.
Eines Tages, nach einem Streitgespräch am Frühstückstisch, herrscht betroffenes Schweigen, doch die auf einem Stativ montierte Kamera läuft unbeirrt weiter!


Die Doku startet am Donnerstag, 8. April 2021 auf der VoD-Plattform »Kino on Demand« als Einzelabruf ohne Abokosten. Dazu nachfolgend unsere Filmkritik von Ulrike Schirm:

"SZENEN MEINER EHE" Doku von Katrin Schlösser. (Deutschland, 2019, 94 Min.) Mit Katrin Schlösser und Lukas Lessing. Ab 8. April 2021 auf Kino on Demand.

Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Bei dem Titel von Katrin Schlössers Dokumentarfilm „Szenen meiner Ehe“ fallen einem sofort der Film und die 6-teilige Serie von Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“ ein, in denen er mit analytischer Schärfe eine Ehe seziert.

Katrin Schlösser und der Österreicher Lukas Lessing trafen sich bei einer Wohnungsbesichtigung. Obwohl beide in einer Beziehung lebten, war es Liebe auf den ersten Blick, aus der sich eine kurze Affäre entwickelte. Beide Beziehungen zerbrachen.

Wie der Zufall es will, trafen sie sich nach 10 Jahren wieder, waren nun frei, zögerten nicht lange und heirateten. Lukas lebt und arbeitet im österreichischen Burgenland, Katrin in Berlin. Katrin fasste einen mutigen Entschluss und drehte mit der Kamera ihres iPhones Szenen ihrer Ehe, Momente der Beziehung, in denen sie sich Fragen stellen wie und wo sie leben wollen, was ist er für sie, was ist sie für ihn, wie wollen sie Sex haben und ihre gegenseitigen Befürchtungen.

Schonungslos sprechen sie über intimste Dinge, wie zum Beispiel: Ihren Schwangerschaftsabbruch. Unterbrochen werden ihre Gespräche, in dem sie Momente ihres Alltags zeigen oder lassen ihre Eltern von ihren Erfahrungen erzählen. Überall ist die Kamera dabei, die ausschließlich von Katrin geführt wird. Auffällig ist, dass sich Lukas oft im Bett filmen lässt. Vielleicht ein Ort, in dem er besonders entspannt reden kann. Es gibt kurze Momente, da hat man das Gefühl, dass Katrin das Zepter in der Hand hat. Das manche Bilder unscharf sind und der Ton nicht immer verständlich, verzeiht man diesem mutigen Heimvideo gerne.

Die schonungslose Offenheit mit der beide vor der Kamera Selbstreflektion, Egoismen und auch Irritationen zeigen und damit den Zuschauer zum Voyeur machen, verdient höchste Anerkennung.

Ulrike Schirm



Nach Tod von June Newton herrscht Trauer bei der Helmut Newton Stiftung in Berlin

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Die Fotografin, Dokumentarfilmerin und Schauspielerin ist vorgestern im Alter von 97 Jahren in Monte Carlo verstorben.



Ein Großteil der staatlichen Museen zu Berlin sind wegen der Pandemie geschlossen. Nur auf der Museumsinsel haben einige Galerien des preußischen Kulturbesitzes sowie das Pergamonmuseum wegen der großen Publikumsnachfrage geöffnet. Ein Besuch ist aber nur mit zeitlich begrenztem Ticket und dem Nachweis eines negativen Coronatests möglich. Im Zeitraum vom 1. bis 11. April 2021, in den auch die Osterfeiertage fielen, sind insgesamt 10.000 Tickets verkauft worden.

Am nächsten Dienstag sollen auch der Hamburger Bahnhof sowie Teile des Kulturforums wieder für das Publikum öffnen. Die Öffnungen könnten aber nur für kurze Dauer sein, denn die Inzidenzzahlen liegen bundesweit - und auch in Berlin - über 120, was angesichts der für nächste Woche geplanten Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes das vorübergehende "Aus" für alle Kulturveranstaltungen bedeuten würde.

Auch die Modellprojekte im Saarland und in Tübingen wären betroffen, sodass dort Außengastronomie und sonstige Kulturveranstaltungen wieder schließen müssten. Die Kinos im Saarland hatten sich sowieso gegen die Öffnungsvorschläge des saarländischen Ministerpräsidenten mit begrenztem Platzangebot und tagesaktuellem Coronatest gestellt, da die Verleiher für ein einziges Bundesland keine neuen Filme zur Verfügung stellen, wie wir schon am 7. April 2021 berichteten.

In Berlin waren die Pilotprojekte mit Öffnungsstrategien für Theater und Philharmonie bereits zu Ostern vom Regierenden Bürgermeister Mihael Müller wieder abgesagt worden, während einige private Galerien vorab angemeldete Personen mit negativ Coronatest derzeit einzeln noch weiter empfangen dürfen. Wie lange noch, ist ungewiss.

Das Helmut Newton Museum - Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo in Berlin ist jedoch nicht darunter. Es dürfte ansonsten jetzt zum Publikumsmagneten werden, denn June Newton, die Fotografin, Schauspielerin und Witwe von Helmut Newton, dem großen jüdischen Berliner Fotografen, der 2004 in Los Angeles verstarb, verschied vorgestern, den 9. April 2021, im Alter von 97 Jahren in ihrem Wohnort in Monte Carlo, einem Stadtbezirk von Monaco.

Unter dem Pseudonym Alice Springs wurde die in Australien geborenen June Newton als Fotografin für Modeaufnahmen und Künstlerporträts berühmt. Ihren Mann Helmut, Sohn einer jüdischen Familie, hatte sie nach dessen Flucht vor den Nazis 1948 in Australien geheiratet. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs reisten beide wieder nach Europa, ließen sich zuerst in London und danach in Paris nieder. Aber erst nach einer kurzen Karriere als erfolgreiche 24-jährige Schauspielerin in ihrer Heimatstadt Melbourne am Theater, begann sie erst in den 1960er Jahren in Paris selbst die Kamera zur Hand zu nehmen und fotografierte neben Werbekampagnen bald Cover und Editorials für französische Modezeitschriften wie „Elle“, „Vogue“, „Marie Clairee“ oder „Nova“. Als Schauspielerin konnte sie in Paris nicht weiterarbeiten, da sie der französischen Sprache nicht mächtig war.

Die Liste ihrer Porträts liest sich wie ein Who's who der internationalen Kulturszene: Ives Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Billy Wilder, Catherine Deneuve, Nicole Kidman, Audrey Hepburn bis zu den Hells Angels. 1978 hatte sie in Amsterdam ihre erste Ausstellung, 1983 folgte der erste eigene Bildband mit einer Serie von Straßenszenen, die die Punk- und Hiphopszene der Achtziger in Los Angeles zeigten. Für den französischen Sender Canal Plus griff sie auch zur Filmkamera und drehte die Dokumentation "Helmut by June".

Einen Trailer des Films können wir zwar nicht zeigen, dafür aber einen Ausschnitt aus dem 1998 erschienen Bildband "Us and Them" mit privaten Fotos, die das Paar immer wieder gegenseitig von sich machte.



Normalerweise veröffentlichen wir unsere jährlichen Nachrufe immer nur zum Totensonntag im November. Aus gestalterischen Gründen und wegen der großen Menge an Daten können wir den hier gezeigten Clip aber am 21.11.2021 nicht einbinden.

June Newton war zeitlebens immer wieder Modell für ihren Mann. Nach dessen Tod im Jahre 2004 bei einem Verkehrsunfall in L. A. mit seinem Cadillac, kümmerte sie sich um die Überführung des gemeinsamen Fotografiewerkes in die Helmut Newton Stiftung in Berlin, deren Präsidentin sie war.

Museum für Fotografie
Staatliche Museen zu Berlin
Helmut Newton Stiftung
Jebensstraße 2
10623 Berlin

Links: www.smb.museum/.../museum-fuer-fotografie | helmut-newton-foundation.org

Quellen: ARD Text | Frankfurter Allgemeine Zeitung | Wikipedia | Die Welt | Der Tagesspiegel | BZ


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