Quantcast
Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Neuigkeiten
Viewing all 324 articles
Browse latest View live

Preisgekrönte Dokumentation: Länder Menschen Abenteuer vorerst nicht im Stream

$
0
0
ARD Dokumentarfilmreihe: Die gefährlichsten Schulwege der Welt - FFF-Förderpreis DOK.fest München für "Unter uns der Fluss".



Anlässlich des vom 5. - 23. Mai 2021 nur online stattfindenden 36.DOK.fest München (wir berichteten hier), hat das Magazin Film & TV Kamera (vormals Kameramann) auf den letztjährigen FFF-Förderpreis des Festivals aufmerksam gemacht, der an die vom NDR mitfinanzierte Doku "Chaddr - Unter uns der Fluss" ging.

Der Film gehört zu der vornehmlich vom WDR hergestellten Dokumentarfilmreihe: »Die gefährlichsten Schulwege der Welt«, die im letzten Jahr in der ARD ausgestrahlt wurden und über äußerst gefährliche und sehr beschwerliche Schulwege in den Philippinen oder Bolivien, Kolumbien und vielen andere mehr berichtete.

Nur die NDR Reportage fehlt noch, da eine zuvor am 07.01.2021 geplante Kinoauswertung wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Eine ausführliche bebilderte Schilderung des beschwerlichen Drehs hat das Magazin jedoch zum Nachlesen jetzt hier als PDF im Netz frei zugänglich gemacht.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die 18jährige Tsangyang stammt aus einem Dorf im Grenzgebiet zwischen Pakistan, China und Indien. Seit der erste Klasse begleitet ihr Vater sie zweimal im Jahr in die mehrere Tageswanderungen entfernten Kreisstadt Leh, wo sie in einer Internatsschule unter bescheidensten Bedingungen lernt. Leh ist nur über einen mittlerweile lebensgefährlichen Bergpass zu erreichen – den Chaddr. Der Fluss, dessen Eis im Winter einst für festen Tritt sorgte, friert nicht mehr zu. Ein letztes Mal nehmen Tsangyang und ihr Vater die Herausforderung des Chaddr an, um zu den Abschlussprüfungen die Schule zu erreichen. Denn das Mädchen möchte studieren, Software-Entwicklerin werden. Diese Prüfungen werden für ihr Schicksal und den weiteren Verlauf ihres Lebens entscheidend sein.


Noch ist in Deutschland das Kinozeitfenster streng zu beachten. Während in den USA die großen Filmstudios wegen der Pandemie und dem dadurch reduzierten Platzangebot, zunehmend auf gleichzeitigen Streaming-Start setzten, herrscht in Frankreich weiterhin eine Sperrfrist für die Online-Vermarktung von 36 Monaten. In Deutschland beträgt die Schonfrist für die Kinos dagegen nur drei Monate.

Seitdem zahlreiche US-Kinos wieder geöffnet haben, gelang dem vor drei Wochen in den USA gestarteten Katastrophenfilm "Godzilla vs Kong" als erstem Titel seit Beginn der Corona-Pandemie ein Kino-Einspielergebnis von mehr als 80 Mio. Dollar, obwohl der Legendary/Warner Bros. Film gleichzeitig im Stream auf HBO Max gezeigt wurde.

Hier der deutsche Trailer:



Damit belegt der Film derzeit Platz eins der US-Kinocharts des Mainstream Kinos. Weltweit bringt er es auf 390,2 Mio. Dollar und löst damit "Tenet" von Christopher Nolan (363,7 Mio. Dollar) als erfolgreichsten Film der Corona-Ära ab.

Auch Disney hat bereits angekündigt, mit zahlreichen immer wieder verschobenen Kinostarts ähnlich zu verfahren, und diese ebenfalls gleichzeitig im Stream auf dem hauseigenen Disney+ Kanal zu vermarkten.

Dazu gehört der actiongeladenen Spionage-Thriller "BLACK WIDOW" aus den Marvel Studios.

Hier der Trailer des CinemaScope Breitbild Comedy Thrillers aus der Avenger Serie, der ab 8. Juli 2021 im Kino starten soll und einen Tag später mit kostenpflichtigem Aufschlag als VIP-Zugang im Stream erhältlich ist.



Der langerwarteten Solo-Blockbuster der MCU-Heldin, zeigt Natasha Romanoffs Kampf, sich ihrer dunklen Vergangenheit zu stellen und dabei einige ungeklärte Aufgaben zu vollenden.


Ebenso verfährt Disney mit dem Live-Action-Fashion-Drama "CRUELLA", das eigentlich schon am 27. Mai 2021 in den deutschen Kinos starten soll, aber nun vermutlich zuerst nur im Stream mit VIP-Zugang auf Disney+ am 28. Mai 2021 zu sehen sein wird.

Hier der Trailer des Mode-Spektakels mit Oscar®-Preisträgerin Emma Thompson sowie mit Emma Stone als Trickbetrügerin Estella:



Synopsis:
Endlich wird das Geheimnis um die rebellischen Anfänge der berüchtigten Cruella de Vil gelüftet! London in den 1970er Jahren: Inmitten der Punkrock-Revolution versucht sich die clevere Trickbetrügerin Estella (EMMA STONE) mit ihren kreativen Looks einen Namen zu machen. Gemeinsam mit zwei jungen Dieben als „Partner in Crime“ streift sie durch Londons Straßen, bis sie eines Tages durch ihre auffälligen Designs das Interesse der Baronin von Hellman (EMMA THOMPSON) auf sich lenkt. Eine Modelegende – umwerfend schick und an Eleganz kaum zu übertreffen. Doch die Begegnung der beiden ungleichen Frauen setzt eine Reihe von Ereignissen und Enthüllungen in Gang, die dazu führen, dass Estella ihre dunkle Seite nach Außen kehrt und sie zur gefürchteten und rachsüchtigen Cruella de Vil werden lässt, der im Konkurrenzkampf um das perfekte Design alle Mittel recht sind.


Quellen: FRAND:LY PR | Film & TV Kamera
Link: www.filmundtvkamera.de



Sommer-Berlinale nur nachts zur Sperrstunde unter dem Sternenhimmel?

$
0
0
Ausschließlich unter freiem Himmel soll die Sommer-Berlinale 2021 stattfinden - wieviel Open-Air-Kinos werden dafür benötigt?



Die Corona-Pandemie stellt die vom 9. - 20 Juni 2021 geplante Publikums-Sommer-Berlinale vor großen Herausforderungen. Die Indoor-Kinos sind weiterhin bis voraussichtlich Ende Juni geschlossen, sodass nur die Freilichtkinos als Alternative infrage kommen.

Davon gibt es in Berlin etliche und die Yorck-Kino-Kette will noch ein weiteres Open-Air-Kino am Steinplatz gegenüber vom Haupteingang der Universität der Künste (UDK) eröffnen. Dort befindet sich auch die schon seit vielen Jahren geschlossene Filmbühne am Steinplatz. Nur das neben dem Eingang befindliche Restaurant hatte vor der Pandemie noch ständig geöffnet. Doch nun ist es - wie alle anderen Restaurants - ebenfalls geschlossen.

Ein Open-Air-Kino in der Nähe des legendären Zoo Palasts und im Umfeld zahlreicher Universitätsgebäude ist verlockend. Leider ist der Steinplatz nicht sonderlich groß und Anwohner werden ab 22:00 Uhr auf Nachtruhe pochen. Gleichzeitig beginnt auch die Corona-Sperrstunde mit Ausgehverboten. Ein weiteres Problem ist die herannahende Sommerwende mit den längsten Tagen und den kürzesten Nächten im Juni.

Ein Kinobetrieb lässt sich im Freien nicht vor Einbruch der Dunkelheit bewerkstelligen, sodass die Vorführungen frühestens gegen 21:00 Uhr beginnen könnten. Viel zu kurz bis zur Sperrstunde. Erst im August sind die Nächte wieder länger, dann wird es viel früher dunkel und nachts bleibt es meist auch viel wärmer als im Juni, denn die Erde ist bis dahin stärker aufgewärmt.

Im August könnte man schon gegen 19:30 Uhr mit Kino unter dem Sternenhimmel beginnen. Für die Berlinale ist dies aber keine Option. Komplett auf die Sommer-Berlinale zu verzichten, geht aber auch nicht, denn die Preisträger wollen die Bären in Berlin vor Publikum in Empfang nehmen und von der Menge bejubelt werden. Eine Zwickmühle in der sich das Leitungsteam der Berlinale befindet.

Dabei hat der künstlerische Leiter Carlo Chatrian genügend Erfahrungen mit Open-Air-Kino in Locarno gesammelt. Auf der Piazza Grande finden im August 8.000 Personen vor einer riesigen Leinwand in Locarno Platz. Wohlgemerkt erst im August. Ein absolutes Ausschlusskriterium für die Berlinale, die sich niemals in direkte Konkurrenz zu einem anderen A-Festival begeben würde.

Die erste Berlinale fand übrigens ebenfalls im Juni 1951 in der Waldbühne vor 25.000 Zuschauern statt. Mit dem heute notwendigem Hygiene-Abstand wären es vielleicht immer noch die Hälfte. Mehr als jedes andere Kino fasst und absolut verlockend.

Doch wie bekommt man so viele Zuschauer unter Pandemie-Bedingungen unbeschadet wieder nach Hause. Ein Ding der Unmöglichkeit. Schade! Schön wär's gewesen!

Wie viele Kinoplätze werden eigentlich benötigt? Da es neben dem Wettbewerb auch noch das umfangreiche Panorama, das Forum, und die neue Sektion Encounters gibt sowie das Berlinale Special und die Sektion Generation, die Berlinale Series, die Berlinale Shorts und die Reihe Perspektive Deutsches Kino, werden wohl mehr Plätze benötigt, als es Freilichtkinos gibt.

Normalerweise beginnen die Publikumsvorführungen des Wettbewerbs gegen 16:00 Uhr, gefolgt von zwei weiteren Premieren um 18:00 Uhr und um 20:00 Uhr. Darin sind die gleichzeitig stattfindenden Wiederholungen in einem anderen Kino noch nicht eingeschlossen. Dieses Spiel wiederholt sich auch in den anderen Sektionen.

Weil die Open-Air-Kinos aber erst spät abends mit ihren Vorstellungen beginnen können, reicht die Zeit für die Menge an Filmen niemals aus. Oder sollen nur die Preisträger-Filme gezeigt werden? Was passiert dann mit den Filmen des Panoramas, bei denen nur Publikumspreise vergeben werden?

Vormittags laufen gewöhnlich nur Pressevorführungen, die es diesmal bereits zu den Jurysitzungen und dem Branchentreff im März als Online-Veranstaltung gab. Dennoch sollten eigentlich nochmals Pressevorführungen im Sommer auf der großen Leinwand folgen. Nur die Retrospektive muss abgesagt werden, denn bei Freilichtvorführungen können keine wetterempfindlichen 35mm Filmkopien vorgeführt werden.

Leider würden zahlreiche weitere Filme und deren Wiederholungen durchs Raster fallen, für die es nicht genügend Spielstätten in der Kürze der Zeit gäbe. Auch das Stammpublikum der Berlinale, das nicht nur aus Berlin kommt, dürfte verärgert sein, nur eine Vorführung am Abend zwischen ca. 21:00 bis 23:00 Uhr besuchen zu können. Wir haben manchmal fünf Vorstellungen am Tag bei der Berlinale absolviert.

Andere Festivals kennen bereits dieses Problem und haben deshalb das zu absolvierende Pensum, um mehrere Wochen verlängert. Mal sehen was der Berlinale dazu einfällt.

Eine endgültige Entscheidung darüber soll Anfang Mai fallen. Die Gesundheit aller und die Eindämmung der Pandemie habe "bei allen Überlegungen oberste Priorität", hieß es von Seiten der Festivalleitung.

Die Einschränkungen des neuen Infektionsschutzgesetzes machten die Planungen "noch herausfordernder". Die Festivalleitung sei im Austausch mit den Behörden, "um die nächsten Schritte für eine reine Open-Air-Veranstaltung zu sprechen".


Link: www.berlinale.de


Millionenförderung für neue Filme - Sozialpartnerschaft auch in Krisenzeiten

$
0
0
Die Filmförderungsanstalt in Berlin gibt rund 3,6 Millionen Euro für das Entstehen neuer Filme aus. - Produzentenallianz einigt sich mit ver.di und BFFS auf neuen Tarifvertrag.



Um in Corona-Zeiten auch die Kreativwirtschaft anzukurbeln, soll die Entstehung neuer Filme mit rund 3,6 Millionen Euro gefördert werden.

Darunter sind mehrere Buchverfilmungen - etwa von Joachim Meyerhoffs schräge Kindheitserinnerungen "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war". Die Verfilmung von Regisseurin Sonja Heiss wird mit 600.000 Euro unterstützt, wie die Filmförderungsanstalt in Berlin mitteilte.

Insgesamt werden 16 Filmprojekte und Drehbücher gefördert, darunter Fatih Akins Film "Rheingold"über Rapper Xatar ("Alles oder Nix") sowie die erfolgreiche Romanverfilmung "Was man von hier aus sehen kann" und der Dokumentarfilm "Radical Dreamer"über den weltweit bekannten Künstler und Regisseur Werner Herzog.

Die Produktion von sieben Filmen wird mit 3.304.000 Euro unterstützt, mit weiteren 253.497,50 Euro wird die Entstehung von vier Drehbüchern und drei Treatments sowie die Fortentwicklung von zwei Drehbüchern gefördert.

„Sonne und Beton“, der autobiografisch geprägte Bestseller von Kult-Comedian und Podcaster Felix Lobrecht über seine Neuköllner Jugend, wird demnächst unter dem gleichnamigen Titel von David Wnendt verfilmt. Auch die wahre Vater-Sohn-Geschichte „Wochenendrebellen“ hat bereits viele Leser*innen berührt und kommt nun auf die große Leinwand ebenso das neue Reiterhof-Abenteuer „Bibi & Tina – Einfach anders“, das sich auf besucherstarke Vorgängerfilme berufen kann.

Unter den geförderten Drehbüchern sind die Kinderbuchadaptionen „Emmi und Einschwein – Einhorn kann jeder“, die Verfilmung des Jugendbuchs „Ich bin Vincent und ich habe keine Angst“ sowie die beide Dokumentarfilme „Im Kleinformat“ und „War Holidays“.

Unterstützung bei der Treatment-Entwicklung erhalten die Tragikomödie „Gute Nachrichten“, die Pop-Romanverfilmung „Superbusen“ sowie „Itsy Bitsy Beatbox“– ein Musical für Kinder und Eltern. Die beiden geplanten Culture-Clash-Komödien „Selam Berlin“ von Ipek Zübert und „Süpergay“ von Daniel Schwarz und Kerim Pamuk erhalten Förderung im Rahmen der Drehbuchfortentwicklung.

Soforthilfeprogramme für die deutsche Film- und Kinowirtschaft

Um die Auswirkungen der Corona-Krise für die deutsche Film- und Kinowirtschaft abzumildern, haben Präsidium und Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt zudem ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen.

Für die Referenzfilmförderung kann u.a. die Teilnahme an Festivals, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht als Präsenzfestival durchgeführt werden können, sondern stattdessen online stattfinden, unter den jeweiligen Festival-Voraussetzungen berücksichtigt werden.

Link: www.ffa.de

+++++++++++++++



Sozialpartnerschaft auch in Krisenzeiten.

Mit einem Kompromisspaket haben die Tarifpartner von Produzentenallianz, ver.di und BFFS (Bundesverband Schauspiel) am 30. April 2021 in Berlin, nach Monaten intensiver Verhandlungen, zu einer Einigung gefunden. Damit wurden die Gespräche über den Mantel- und Gagentarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende sowie über den Tarifvertrag für Schauspielerinnen und Schauspieler zu einem guten Abschluss gebracht. Ein Tarifteil Gage wird – bei Einigung – ab 2022 umgesetzt.

Für den Verhandlungsführer und Geschäftsführer der Produzentenallianz, Dr. Christoph Palmer, war die Ausgangslage der Tarifverhandlungen zum Ende letzten Jahres denkbar schwierig:

„Die Produktivität deutscher Film- und Fernsehproduktionsunternehmen war aufgrund der Covid-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 schwer beeinträchtigt. Erst seit der zweiten Hälfte des Jahres 2020 können deutsche Produktionsunternehmen mit umfassenden Hygieneregeln, Umsicht und großem Einsatz aller Beteiligten wieder arbeiten. Zwar wirken die Schutzschirme der Sender und die Ausfallfonds I (Kino) und II (Fernsehen) unterstützend für die Branche, viele Kosten bleiben allerdings an den Produktionsbetrieben hängen. In dieser angespannten und volatilen Situation einen Tarifvertrag zu verhandeln, machte die Kompromissfindung nicht einfach. Das Ergebnis zeigt indes, dass sich diese gemeinsame Sozialpartnerschaft auch in der Krise bewährt.“


Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen im Überblick:

Gagen
• Für das Jahr 2021 wird es ein einjähriges Gagen-Moratorium geben. Die Verhandlungen über Gagen-Erhöhungen beginnen im September 2021, deren Ergebnisse werden – angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation der Produktionsbetriebe – dann ab 2022 umgesetzt.

Mantel-Tarif-Vertrag
• Die von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gestellte Hauptforderung nach zwei verbindlich zusammen¬hängenden Ruhetagen für jede Beschäftigungswoche wurde in den Verhandlungen zu einem Kompromiss modifiziert: ab 21 Beschäftigungstagen gewährt der Tarifvertrag zweimal zwei zusammenhängende Ruhetage pro Monat (bislang einmal). Bei Drehzeiten ab 40 Tagen müssen ab dem zweiten Beschäftigungsmonat mindestens dreimal zwei zusammenhängende Ruhetage pro Monat gewährt werden. „Versetzte Drehs“ in der Woche sind weiterhin möglich. Für die Filmwirtschaft mit ihrer spezifischen Projektstruktur ist damit noch eine bewegliche Arbeitsorganisation gewährleistet.

• Für die ursprünglichen Forderungen der Dienstleistungsgesellschaft ver.di über generelle Zuschläge zur zeitanteiligen Gage von 50% bei der Samstags- und 75% bei der Sonntagsarbeit, einigten sich die Tarifpartner nun auf 25% für Tätigkeiten am Samstag und 75% am Sonntag (Sonntags wurde bislang ein Zuschlag von 50% gewährt). Gemäß des „Günstigkeitsprinzips“ bleibt eine pauschale Abgeltung von Zuschlägen vertraglich möglich.

• Die Sonderregelungen für flexible Arbeitszeiten über die 12. Stunde bleiben bestehen. Das gibt der deutschen Film- und Fernsehproduktion in Ausnahmefällen die Flexibilität, die ein wichtiges Standortargument im filmischen Wettbewerb für Deutschland ist.

• Die gesetzlichen Regelungen von mindestens 11 Stunden Ruhezeit werden bekräftigt.

• Die Regelungen zur Absage von Schauspiel-Engagements werden zugunsten der Schauspieler/innen verbessert und geschärft

• Für strittige Sachverhalte kann beiderseitig eine Clearingstelle angerufen werden, die bei der Auslegung der Ausnahmeregelungen in der Arbeitszeit vermittelt.

• Die Tarifparteien haben sich auf die Aufnahme von Verhandlungen zum Urheber-vertragsrecht für Fernsehauftragsproduktionen verständigt.

• Die Mantel-Regelungen des Tarifvertrags treten zum 1.9.2021 in Kraft, dadurch haben die Produktionsbetriebe noch Zeit, sich auf die Neuerungen vorzubereiten. Er läuft ab diesem Zeitpunkt über mindestens zwei Jahre bis zum 31.8.2023.

Die Tarifkommission der Produzentenallianz hat nach dem halbjährigen Verhandlungsprozess einmütig zugestimmt. Die tarifgebundenen Mitglieder des Vorstands der Produzentenallianz werden am 19. Mai 2021 über den Tarifvertrag abschließend entscheiden. Die Erklärungsfrist ist für beide Seiten auf Ende Mai 2021 festgelegt.

Produzentenallianz-CEO Christoph Palmer erklärt zum Abschluss des Tarifvertrags:

„Erstmals überhaupt haben die Tarifverhandlungen unter solch schwierigen Bedingungen stattgefunden. Dennoch war die sozialpartnerschaftliche Auseinandersetzung konstruktiv und ergebnisorientiert. Wir sind damit zu einem für alle Seiten akzeptablen Kompromiss gelangt, der Verlässlichkeit in unsichere Zeiten bringt.“

Link: www.produzentenallianz.de


Spürbare Auswirkungen der Impfungen erst ab Juli - Open-Air-Kinos schon früher geöffnet?

$
0
0
Christian Drosten, Leiter der Berliner Charité-Virologie erwartet, dass die Impfungen sich erst spürbar im Sommer auswirken. - Unsere wöchentliche VoD-Filmkitik.



Die Filmland MV GmbHübt deutliche Kritik an den inzwischen beschlossenen Öffnungsschritten in Mecklenburg-Vorpommern, denen zufolge ab Pfingsten die Außen- und teilweise auch Innengastronomie unter strikten Hygieneauflagen zwar öffnen darf, Kinos aber weiter geschlossen bleiben müssen.

"Der wirtschaftliche Schaden für die Kinobranche ist immens, während gleichzeitig für die Bürgerinnen und Bürger des Landes ein wesentlicher Teil ihrer Freizeitgestaltung und ein wichtiger Teil der Alltagskultur ersatzlos wegfällt", so Fabian Liebenow gegenüber Blickpunkt:Film, der bei Filmland MV für »Strategische Kinoplanung« verantwortlich ist:

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass Kinovorführungen trotz sicherer Hygienekonzepte nicht stattfinden dürfen, während in Handel, Gewerbe und Gastronomie gelockert wird. Es ist enttäuschend, dass die kulturelle Versorgung der Bevölkerung bei den Öffnungsschritten keinerlei Rolle gespielt hat. Wir fordern eine konkrete, pragmatische und zeitnahe Öffnungsperspektive für die Kulturbranche, insbesondere für die Kinos, sowie eine Gleichbehandlung der Kulturwirtschaft mit anderen Branchen."


Die Kulturwirtschaft wurde in Mecklenburg-Vorpommern - von vier Ausnahmen abgesehen - zunächst ausgeklammert, wie Filmland MV beklagt, während es in anderen Bundesländern mehr Pilotprojekte mit Ausnahmegenehmigungen geben soll.

Tatsächlich scheint sich in Deutschland und deutschsprachigen Nachbarländern bei sinkenden Inzidenzzahlen wieder ein Flickenteppich mit unterschiedlichen Öffnungs-Regelungen anzubahnen.

In Berlin wird ab 19. Mai 2021 zwar Außengastronomie zugelassen, in Österreich dürfen zum gleichen Zeitpunkt aber auch Kinos mit entsprechenden Abstandsregelungen wieder öffnen. Ebenso wird in der Schweiz verfahren, wo die Filmtheater bereits schon jetzt wieder Besucher empfangen können, wie uns das Filmfest Zürich in einer Pressemitteilung heute mitteilte.

Ab dem 9. Juni 2021 wird es für 12 Tage aber auch in Berlin zur sogenannten Sommer-Berlinale wieder Kino auf der großen Leinwand geben. Allerdings nur als Open-Air-Veranstaltungen mit vorheriger tagesaktueller Testpflicht, wie wir ausführlich vorgestern schrieben.

Wann wieder jeden Donnerstag überall neue Filme über die Leinwände flimmern dürfen, bleibt derzeit noch unbestimmt. Eine spürbare Erleichterung erwartet Christian Drosten, Leiter der Berliner Charité-Virologie erst, wenn im Sommer die Zweit-Impfungen sich stärker auswirken und Sonderregelungen für mehr Geimpfte und Genesene uneingeschränkt angewendet werden können.

Wir verweisen deshalb in unserer wöchentlichen Filmkritik wieder einmal auf eine Online-Premiere beim Salzgeber-Club, einem Film, der zwar schon älter ist, bei uns aber noch nicht regulär im Kino lief, sondern nur auf DVD erhältlich war und nun erstmals auch im VoD-Stream für ein breiteres Publikum erhältlich ist. Der Regisseur hatte für seinen Spielfilm 2004 auf der Berlinale den Teddy Award als bestes LGBT-Werk gewonnen.



"WILD SIDE" Drama über Außenseiter von Sébastien Lifshitz (Frankreich 2004, OmdU). Mit Stéphanie Michelini, Josiane Stoléru, Yasmine Belmadi und Edouard Nikitine ab 13. Mai 2021 als VoD im SALZGEBER CLUB.

Hier der Trailer:



Ulrikes VoD-Kritik:

Der kleine Pierre hat sich zu einer bildhübschen Transfrau entwickelt. Aus Pierre wurde Stéphanie. Mit 15 hat sie ihr Heimatdorf verlassen und ist nach Paris gegangen. Ihr Leben als Prostituierte ist ziemlich eintönig, bis ein Anruf ihr Leben verändert. Ihre kranke Mutter braucht ihre Hilfe. Sie fährt zurück in das Dorf, dass sie vor 17 Jahren verlassen hat. Das Verhältnis zur Mutter ist getrübt. Ihr Vater und ihre Schwester sind tot und ihre Mutter hat die Entwicklung ihres Sohnes noch nicht so ganz verwunden. Es umgibt sie eine Atmosphäre aus Schweigsamkeit und Misstrauen.

An Stéphanies Seite ihr Freund und Liebhaber Mikhail, ein russischer Exsoldat, der die Schrecken des Krieges nicht vergessen kann und aus der russischen Armee nach Frankreich flüchtete. Schmerzvoll vermisst er seine Mutter. Kurze Zeit später trifft Djamel, der sich als Stricher sein Geld verdient, ein. Vor den Augen der Mutter führen sie eine liebevolle „Ménage à trois“.

Liliane, Stéphanies Mutter taut langsam auf. Ihre Gespräche werden intensiver, geprägt von Erinnerungen. Ganz allmählich scheint Liliane ihre Tochter und auch deren Freunde zu verstehen.

Regisseur Sébastien Lifshitz ("Sommer wie Winter", 2000; "Plein sud", 2009) zeigt mit gewohnt sinnlicher Bildsprache drei Menschen, die im rauen Pariser Rotlichtmilieu zueinander gefunden haben und und in der nordfranzösischen Provinz zu einer Ersatzfamilie zusammen wachsen.

Für Stéphanie ist der Besuch eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Eine der Rückblenden zeigen den kleinen Pierre, wie er an der Hand seines Vaters staunend einen Vogelschwarm beobachtet. Der Junge war sein ganzer Stolz.

Lifshitz wechselt in seinem Film virtuos zwischen Erinnerung und Gegenwart, Abschied und Neubeginn, Momenten tiefster Verletzung und höchster Zärtlichkeit. Er scheut nicht davor zurück, den vom Kunden bestimmenden Sex zu zeigen, den Stéphanie professionell liefert, um dann aber auch die zärtliche Variante, die Stéphanie und Mikhail miteinander verbindet, mit der Kamera zu verfolgen. Die drei sind wieder in Paris. Zurück bleibt das Grab der Mutter und eine leere verwohnte Behausung, in der Stéphanie eine glückliche Kindheit verbracht hat.

Ulrike Schirm


Links: salzgeber.de | vimeo.com...VoD-Club


Amazon kauft MGM-Filmstudios für 8,45 Milliarden US-Dollar

$
0
0
Mit den vielen Serien und Filmen, darunter James Bond 007, kann Amazon den Abodienst Prime Video mit der Übernahme von MGM aufwerten.



Der weltgrößte Online-Händler Amazon will seine Amazon Film Studios mit der Milliarden-Übernahme der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Filmstudios stärken. Der Kaufpreis beträgt laut einer Mitteilung 8,45 Mrd.US-Dollar (6,9 Mrd.Euro). MGM war seit Dezember 2020 auf der Suche nach einem möglichen Käufer und Amazon ist seit einer Woche als Käufer im Gespräch.



MGM ist eines der wenigen klassischen Hollywoodstudios, die noch nicht von einem Großunternehmen übernommen wurden. Das MGM-Studio kann auf langjährige Erfolge mit großen Kinoklassikern zurückblicken. Die Übernahme von MGM durch Amazon hängt jedoch von der Genehmigung durch Regulierungsbehörden ab.

Bei einer Übernahme bekommt Amazon aus dem Filmfundus von MGM die "James-Bond-Filmreihe" sowie eine Bibliothek aus mehr als 4000 Streifen wie die "Rocky"-Verfilmungen und Klassiker wie "Das Schweigen der Lämmer", "Basic Instinct" und "Robocop". Der Online-Händler Amazon ist einer der großen Player beim Videostreaming - auch weil sein Angebot im Abo-Dienst Prime mit mehr als 200 Millionen Kunden integriert ist.

MGM war bisher eines der wenigen Hollywood-Studios, das nicht Teil eines Großkonzerns ist. Größter Anteilseigner von MGM ist der Hedgefonds Anchorage Capital.

Zuletzt hatte es in den Medien Spekulationen über einen solchen Deal gegeben, der den Streaming-Dienst Prime Video des Internetriesen im Wettbewerb gegen Konkurrenten wie Netflix und Walt Disney helfen soll. MGM, bekannt für sein Löwen-Logo, wurde 1924 gegründet und produzierte zunächst Stummfilme.

Der MGM-Katalog umfasst 4.000 Kinofilme sowie 17.000 TV-Serien, die mit einer Übernahme in den Besitz von Amazon gehen würden. In einer gemeinsamen Stellungnahme gaben die Unternehmen bekannt, dass MGM weiter Filme und Serien produzieren werde.

Unter anderem stammen die TV-Serien "Stargate", "Vikings", "Fargo" und "The Handmaid's Tale" von den MGM-Studios. Amazon will zusammen mit MGM nach einer Übernahme weiterhin Filme und Serien produzieren. Mit den Filmen und Serien kann Amazon den Katalog des Streamingabos Prime Video aufwerten.



MGM-Inhalte bald nur noch bei Prime Video?

Im Streamingmarkt steigt der Wettbewerbsdruck in den letzten Monaten beständig. Disney etwa setzt immer stärker darauf, seine Inhalte ausschließlich über das eigene Abo-Angebot - teils zeitgleich zum Kinostart - anzubieten. Mit dem Kauf von MGM könnte Amazon mehr Exklusivtitel erhalten, wenn bestehende Verträge mit anderen Anbietern ausgelaufen sind.

Es wäre zwar denkbar, dass alle MGM-Inhalte dann nur noch bei Prime Video im Abo zu sehen sein werden. Andererseits hat Amazon - im Gegensatz zu Netflix - immer betont, weiterhin das Kino stärken zu wollen und hat demzufolge Eigenproduktionen auch stets im Filmtheater gezeigt.

Zukünftig dürften MGM-Inhalte nach erfolgreichem Kinostart aber nicht bei anderen Streamingdiensten zur Verfügung stehen, sondern ausschließlich bei Amazon Prime Video. Wer also dann "James Bond 007" im Abo sehen will, müsste Prime Video abonnieren, während zuvor die Filme bei unterschiedlichen Abo-Diensten zu sehen waren.

Wie andere Filmstudios leidet auch MGM darunter, dass viele Kinos aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geschlossen sind. Unter anderem will MGM mit dem neuen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" ('No Time to Die') ordentlich was verdienen. Der Kinostart wurde mehrfach verschoben und zwischenzeitlich gab es Berichte, dass sich Apple oder Netflix die Exklusivrechte für den neuen Bond-Streifen sichern wollten. Mit einer Übernahme von MGM durch Amazon dürfte sich diese Option erledigt haben.



Disney+ erhöht Streaming-Preise.

Die Corona-Krise hat auch der Filmbranche, trotz eigener erfolgreicher Streamingdienste, enorme Verluste beschert. Zwar ist die erste Preiserhöhung bei Disney+ noch nicht lange her, dennoch wird bereits über eine weitere Preissteigerung nachgedacht, wie die Branchendienste Nexttv.com und Inside The Magicübereinstimmend berichteten.

Auf einer Konferenz von J. P. Morgan sagte Disney-CEO Bob Chapek kürzlich: "Wir behalten uns das Recht vor, unser Preis-Leistungs-Verhältnis durch weitere Preisaktionen zu erhöhen".


Bei der Preiserhöhung von Disney+ im Februar 2021 habe das Unternehmen "keine signifikant höhere Abwanderung" als zuvor bemerkt, denn Disney+ ergänzt jede Woche sein Angebot mit neuen Inhalten. Für Chapek ist das ein Beleg für das gute Preis-Leistungs-Verhältnis von Disney+.

Amazon Prime Video kostet weniger als Disney+

Der Katalog des Disney+ Streamingdienstes wird stetig erweitert und kostet regulär in Deutschland seit Februar 2021 pro Monat 8,99 Euro. Disney+ umfasst neuerdings auch Inhalte, die eine höhere Altersfreigabe als FSK 12 besitzen. Zum Vergleich: Amazon verlangt für Prime Video seit Jahren 7,99 Euro pro Monat und ist damit preisgünstiger als Disney+. Zudem gehören unter anderem der Prime-Versand und das Musikstreamingabo Prime Music mit zum Angebot. Jetzt sogar MUSIK IN HD ohne Zusatzkosten. Darüber hinaus ist sowohl bei Disney+ als auch bei Prime Video die Wiedergabe von 4K-Inhalten im Preis enthalten.



Netflix mit 4K-Inhalten kostet 17,99 Euro.

Bei Netflix müssen Abonnenten mehr bezahlen, wenn sie 4K-Inhalte erhalten wollen. Nur das Basisabo in SD-Qualität kostet seit der Markteinführung von Netflix in Deutschland unverändert 7,99 Euro pro Monat, was aber auf einem hochauflösendem Flachbildschirm nicht mehr zeitgmäß ist. Das Abo in Full-HD-Auflösung - wie bei der Konkurrenz üblich, erfordert bereits einen Aufpreis und kostet 12,99 Euro monatlich. Wer die Inhalte in 4K-Auflösung haben will, muss 17,99 Euro pro Monat zahlen. Das ist mehr als der Preis für Prime Video und Disney+ zusammen.

Zudem gibt es große Unterschiede beim Katalogumfang. Laut der Streamingsuchmaschine Justwatch hat Disney+ derzeit knapp 1.300 Filme und knapp 280 Serien im Sortiment. Bei Prime Video sind es knapp 5.000 Filme und knapp 900 Serien. Netflix aktuell 3.500 Filme sowie 1.700 Serien im Sortiment.

Quellen: ARD | Golem


Und wieder wurde ein Filmfestival wegen der Corona-Unsicherheit abgesagt

$
0
0
Das seit Dezember 2020 immer wieder verschobene 15. Berliner Filmfestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS findet nicht statt.



Obwohl das 15. Berliner Weltfilmfestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS wegen der weiterhin unklaren Öffnungsschritte für Kinos nun leider endgültig abgesagt werden musste, konnte die Jury den ARRI Media-Preis an "Quo Vadis, Aida?" der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanic vergeben.

Hier der Trailer:



Die Juryentscheidung:
"Dieser Film lebt. Er atmet, er schwitzt. Wie seine Hauptfigur. Wie wir beim Zuschauen. Wir leiden, wir spüren, wir verzweifeln. Und sind doch am Ende nicht hoffnungslos, sondern wachgerüttelt. Die Regisseurin findet Bilder für die Grauen des Krieges, macht Gewalt und Grausamkeit spürbar, ohne sie sichtbar machen zu müssen. Diese beeindruckende Inszenierungsarbeit zieht sich bis ins kleinste Detail, bis in die kleinste Nebenrolle. Durch die intensive Verknüpfung von individuellem Erleben und universellem Kontext fördert dieser Film das Erinnern, zieht Parallelen zur Gegenwart und gibt klare Impulse für die Zukunft. Das ist großes, wichtiges Kino – berührend und überwältigend."


Die Jury sichtete die Beiträge der Sektion der „14 Filme“ der filmischen Weltreise bereits im Dezember und Januar online. Der Preis, ein Voucher im Wert von 5.000 Euro, wurde gestiftet vom Postproduktionshaus ARRI Media.

Ursprünglich für Dezember 2020 geplant, sollte das Festival unmittelbar nach dem Lockdown im Kino in der KulturBrauerei starten. Das Festival hatte auf einen Start im Frühjahr gehofft. Doch vor Juli 2021 sollen in Berlin nur die Freilichtkinos öffnen dürfen, die bereits alle für das 71. Berlinale Summer Special verplant sind.

Am 1. Juli 2021 startet in Bayern zudem das Filmfest München, für das Bernhard Karl, der Leiter von 14 FILMS seit jeher als Programmgestalter verantwortlich zeichnet und bereits zu den Vorbereitungen unabkömmlich ist.

Im Anschluss daran finden die großen A-Filmfestivals wie Cannes, Locarno, Venedig und San Sebastián statt, die als die wichtigsten Festivals für die Programmauswahl von Filmen der 16. Ausgabe von 14 FILMS im Dezember 2021 gelten, und somit vom Veranstalter für Vertragsvereinbarungen unbedingt besucht werden müssen.

Deshalb ist derzeit weder zeitlich, noch eine wirtschaftlich planbare Durchführung der 15. Festivalausgabe von 14 FILMS mehr möglich. Stattdessen wurde nun die 16. Ausgabe von AROUND THE WORLD IN 14 FILMS für den 2. bis 11. Dezember 2021 angesetzt. Wir hoffen natürlich, dass einige der bisher nicht in Deutschland gezeigten, aber bereits angekündigten Filme, vielleicht dann doch noch zu sehen sein werden.

"Das Festivalteam freut sich schon jetzt auf die kommende Ausgabe. Jetzt können wir mit neuer Energie das vorbereiten, was unser Publikum erwartet: ein echtes Kinoerlebnis", so die Festivalleiter*innen Susanne Bieger und Bernhard Karl. Das Festival dankt ausdrücklich seinen treuen und geduldigen Partnern und Unterstützern.


Link: 14films.de


Kinobranche erleidet Umsatzeinbußen von fast 70% - während Streamingportale aufblühen

$
0
0
Jetzt veröffentlichte Statistiken der Filmförderungsanstalt betätigen den desaströsen Zustand der Kinobranche.



Laut Statistik der Filmförderungsanstalt (FFA) sind im letzten Jahr über 80 Mio. Kino-Eintrittskarten weniger verkauft worden als 2019, denn die Kinos waren nur kurze Zeit am Anfang des Jahres 2020 sowie nochmals vorübergehend im Sommer geöffnet gewesen.

Der Rückgang entspreche einem Prozentsatz von 68 %. Die Umsatzeinbußen lagen bei 700 Mio. Euro. Die Zahl der
Kinounternehmen blieb bisher nahezu unverändert. Einige Kinos haben aber angekündigt, nicht wieder öffnen zu wollen.

Die FFA geht in ihrer Analyse davon aus, dass sich die wahren Auswirkungen der Krise erst in diesem Jahr zeigen werden. Der meist gesehene Film 2020 war die US-Actionkomödie "Bad Boys for Life" mit 1,8 Mio. Besuchern, das hätte 2019 nicht mal für die Top Ten gereicht.

Hier der Trailer mit den Protagonisten Will Smith und Martin Lawrence:



In Berlin dürfen in diesem Jahr vorerst nur die Open-Air-Kinos im Juni 2021 zum Summer Special der 71. BERLINALE wieder öffnen, während die Indoor-Filmtheater bis voraussichtlich zum 1. Juli 2021 mit dem Beginn von Vorstellungen noch warten müssen.

In Nürnberg dagegen, war das CINECITTA als erstes deutsches Multiplex am 27. Mai 2021 wieder an den Start gegangen und auch das zum Verbund der Betreiberfamilie Weber gehörende Kino in Erlangen hatte am letzten Wochenende wieder mit reduziertem Sitzplatzangebot geöffnet.

Im CINECITTA konnten am Eröffnungswochenende über 3700 Besucher begrüßt werden, knapp 480 davon entschieden sich für die Deluxe-Säle. Über 420 Gäste fanden auch den Weg in das Manhattan Deluxe in Erlangen. Abstand musste dennoch überall gewahrt werden, sodass die Häuser natürlich noch nicht voll belegt werden konnten.

Topfilm im Cinecitta war mit über 700 Besuchern Disneys "Cruella", knapp 550 Besucher erreichte Disneys "Raya und der letzte Drache". Der Oscar-Gewinner "Nomadland" landete nur auf Platz 4.

So begrüßenswert die einzelnen Wiedereröffnungen auch sind, die vom HDF KINO e.V. angestrebte bundesweit einheitlich Öffnungsstrategie kann somit nicht durchgeführt werden und bereitet den Verleihern mehr Probleme beim Marketing als angenommen, denn die angekündigten Starttermine gelten nicht überall.

Zudem müssen schon jetzt Pressevorführungen organisiert werden, auch wenn manchmal noch gar nicht klar ist, welche Kinos dafür kurzfristig Personal bereitstellen können, denn auch hierbei gelten die Masken- und Abstandpflichten und somit mehr Aufwand.

Im letzten Jahr mussten sogar fest vereinbarte Termine für die als Privatveranstaltung geltenden Pressevorführungen wieder abgesagt werden, weil die Kinos dafür keine Sondererlaubnis bekamen.

Sollten demnächst bundesweit alle Kinos unter Auflagen wieder öffnen dürfen, müssen sich die gerade in Verruf geratenen Corona-Testzentren auf Massentests für Filmvorführungen, Konzerte, Messen und andere Großveranstaltungen vorbereiten, denn die Kinos können dafür nur selten genügend Platz in den Vorräumen bereitstellen.

Lange Warteschlangen werden sich deshalb an einigen Orten bilden. Weil die Schnell-Tests nur 24 Stunden Gültigkeit haben, können sie für die späten Abendvorstellungen auch nicht bereits am frühen Vorabend durchgeführt werden, denn die Kontrollen werden nach unseren Erfahrungen ziemlich genau durchgeführt.

Link: ffa.de


Verkaufsgerüchte um Studio Babelsberg an europäische Streaming Investoren

$
0
0
Das Potsdamer Ministerium ist in den privatwirtschaftlichen Vorgang nicht eingebunden, hofft aber, dass der Studio-Standort Babelsberg und die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten bleiben.



Das renommierte Studio Babelsberg steht in Teilen oder in Gänze zum Verkauf an ausländische Investoren, die offenbar in das lukrative Geschäft mit Film- und Serienproduktionen in das Babelsberger Aktienunternehmen einsteigen wollen.

Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden Carl L. Woebcken sei es das Ziel, die Expansion und Internationalisierung des Studios voranzutreiben.

Bestätigt wurden die Kaufverhandlungen vom brandenburgischen Wirtschaftsministerium. Potsdams Minister Jörg Steinbach (SPD) hatte sich bereits am 20. August 2021 bei einem Besuch der Studios über virtuelle Filmproduktionen und das Set der Netflix-Serie „1899“ informieren lassen, dass es Gespräche mit Investoren gibt.

Obwohl Mittel aus dem Filmförderfonds in Millionenhöhe in Produktionen der Babelsberger Studios flossen, handelt es sich bei dem Verkauf der Studios um einen privatwirtschaftlichen Vorgang, in den das Ministerium nicht eingebunden sei. Dennoch erwarte man, dass der Studio-Standort Babelsberg und die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Dem Studio Babelsberg Geschäftsbericht 2020 ist zu entnehmen, dass "große internationale Filme heutzutage an vielen Orten der Welt gedreht und endgefertigt werden können. Diesbezüglich befindet sich Studio Babelsberg in einem Wettbewerb mit Ländern auf der ganzen Welt, die über entsprechende Studiokapazitäten und Angebote verfügen“.

Um Mithalten zu können, müsse sich die deutsche Filmförderung deutlich steigern, denn Filmförder-Anreize entscheiden gerade auch über Auftragsvergaben. „Für die Zukunft gilt darüber hinaus, Streamingdienste verstärkt als Produktionspartner zu gewinnen“, heißt es weiter.


Studio Babelsberg ist eine Aktiengesellschaft, deren Mehrheitsanteil das Unternehmen mit seinen Gesellschaftern selbst hält. Bis 2016 war es börsennotiert, zog sich dann aber - nicht zur Freude aller Kleinaktionäre - von der Börse zurück. Der Aktienkurs ist seit 2016 gefallen, obwohl das Studio auch im Corona-Jahr seinen Gesamtumsatz gegenüber 2019 von 73,1 Millionen Euro auf 135,0 Mio. Euro steigern konnte. Dazu kommt eine stattliche Eigenkapitalquote der Aktiengesellschaft von 80,5 Prozent.

Um im Rennen um Serien- und Großproduktionen mithalten zu können, werde aber weiteres Geld benötigt. "Das kann auch zu einer Verschiebung der Eigentümer-Verhältnisse führen", so Woebcken.



Mit Besorgnis haben die Verantwortlichen des Filmmuseum Potsdam auf die Nachricht über einen möglichen Verkauf von Studio Babelsberg reagiert und appellieren "als Bewahrer des Babelsberger Filmerbes" an die Verantwortlichen, "für eine nachhaltige Sicherung des Standorts zu sorgen", so die beiden Leiterinnen:

Dr. Ilka Brombach, wissenschaftlich-kuratorische Leitung
Christine Handke, künstlerisch-organisatorische Leitung
Filmmuseum Potsdam

Die Medienstadt Babelsberg ist der größte und bedeutendste europäische Medienstandort, das Studio Babelsberg ihr Herzstück. Es steht in der über 100jährigen Tradition von Bioscop und UFA, ist Nachfolger der DEFA und seit der Übernahme durch die Studio Babelsberg AG 2005 eine Erfolgsgeschichte. Der Standort ist von großer ökonomischer, vor allem aber auch von größter kultureller Bedeutung, weit über die Region und Deutschland hinaus.

Im Falle eines Verkaufs sei zu hoffen, "dass die Kompetenz, das Art Department und das Innovationspotential des Studios der Branche erhalten bleiben und weiterhin bedeutsame Filmgeschichte in der UNESCO Creative City of Film, in Potsdam, geschrieben werden kann", heißt es u.a. nochmals anlässlich der gestrigen Buchvorstellung »100 Facts about Babelsberg«.


Zum Buch:

Sebastian Stielke
»100 Facts about Babelsberg«
Wiege des Films und moderne Medienstadt / Birthplace of film and modern Media City
Hg. Filmmuseum Potsdam
Verlag: be.bra verlag
240 Seiten, 12,5 x 19 cm, Paperback, 412 teils farbige Abbildungen
16,– €
ISBN 978-3-86124-746-3


Potsdam ist die Filmhauptstadt Deutschlands. Neben der langen Filmtradition besteht eine aktive Filmwirtschaft. Nicht umsonst wurde Potsdam von der Bundesregierung zum »Media Tech Hub« und vom UNESCO Creative Cities Netzwerk zur »City of Film« ernannt.

Doch nicht allen ist das weltweite Renommee und die Bedeutung der Filmstudios Babelsberg für den deutschen und internationalen Film geläufig – ebenso wie die aktuell weltweit wahrgenommenen Entwicklungen.

Das beim be.bra verlag erschienene Buch »100 Facts about Babelsberg« von Autor Sebastian Stielke kommt zum richtigen Zeitpunkt: Im 111. Jahr der Grundsteinlegung zu den Babelsberger Filmstudios jährt sich aktuell auch die Gründung der DEFA zum 75. Mal.

Auch das Filmmuseum Potsdam feiert aktuell das 40-jährige Bestehen und ist damit das älteste Filmmuseum in Deutschland mit eigener Sammlung. Das Jubiläum wird das ganze Jahr durch mit einer Foyerausstellung, einer virtuellen Ausstellung online sowie der Herausgabe der genannten Publikation gefeiert.

In »100 Facts about Babelsberg« verrät Sebastian Stielke Verblüffendes und Unbekanntes über das älteste Filmstudio der Welt, Studio Babelsberg, und über die es umgebende Medienstadt Babelsberg. Er zeigt – mit zahlreichem und auch bisher unveröffentlichtem Material – viele überraschende Blicke hinter die Kulissen von Produktionen aus Film und Fernsehen, berichtet von spannenden Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart und gibt Ausblick in die Zukunft. Das Buch führt chronologisch durch die Geschichte dieses in Europa einzigartigen Film- und Medienstandortes und sorgt für viele Aha-Effekte. Aus Babelsberg kommen zu jeder Zeit immer wieder Impulse für die nationale und internationale Filmwelt und vieles hat – teilweise über Umwege – mit Babelsberg zu tun und international Relevanz.

Es werden bahnbrechende Neuerungen in der Stummfilmzeit thematisiert und der Expressionismus im Film, zahlreiche Erfindungen wie der Countdown und die „entfesselte Kamera“, Ufa-Klassiker von »Metropolis« über »Frau im Mond« und »Der Blaue Engel« zu »Die Feuerzangenbowle«. Von Glanz und Glamour und Babelsberg als Revue-Mekka in den 1930er/40er Jahren, Arbeiten unter der Naziherrschaft und Wiederaufbau, über die DEFA mit ihren vielen Genres, ob Science-Fiction, Roadmovies oder die Vielzahl an Märchen, bis vor allem zu den aktuellen Themen Ausbildung, Synchron, Rundfunk, Kulissenbau, heutige Forschung und digitale Medien. Das Buch zeigt wie Babelsberg für die Zukunft aufgestellt ist.


Aktuelle große deutsche und internationale Produktionen „made in Babelsberg“ werden ebenso vorgestellt. Blockbuster von »Bridge of Spies« und »Tribute von Panem« über »Grand Budapest Hotel« bis »Matrix« und „John Wick“, deutsche Kinofilme von »Traumfabrik« über »Jim Knopf« bis »Honecker und der Pastor«, Serien von »GZSZ« über »Babylon Berlin« bis »Dark« und »1899« kommen aus Babelsberg.

Der Autor Sebastian Stielke ist Schauspieler, Potsdam-Spezialist und Filmexperte und damit nicht nur als Absolvent der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ mittendrin in der Thematik. In diesem Jahr ist er Mitglied der Jury des Deutschen Schauspielpreises.

Das Buch ist mit über 400 Fotos reichhaltig bebildert und zweisprachig (deutsch/englisch).

Links: www.filmmuseum-potsdam.de | www.studiobabelsberg.com

Quellen: Märkische Allgemeine | Blickpunkt:Film | Filmmuseum Potsdam, Institut der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Breite Str. 1A / Marstall
14467 Potsdam



Zwei Filmkritiken sowie »Neues« von der 72. BERLINALE

$
0
0
Trotz neuer COVID-Warnungen setzt die Berlinale in 2022 wieder auf Präsenzveranstaltung.



Liebe Leser,
noch sind die Uhren nicht wieder zurückgestellt worden, obwohl das nasskalte Wetter keinen Zweifel aufkommen lässt, das der Herbst naht und das Jahr zu Ende geht. In den Arztpraxen häufen sich die Erkältungskrankheiten und die Virologen warnen vor wieder steigenden Corona-Infektionen.

Die SPIO, die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, hat bereits die Konsequenzen gezogen und wird wegen der weiterhin bestehenden Pandemierisiken den Deutschen Filmball, eine der bekanntesten Veranstaltungen der Branche, im Januar 2022 in München ausfallen lassen.

Die Berlinale dagegen lässt sich noch nicht beirren und fokussiert mit den 72.Internationalen Filmfestspielen Berlin, die vom 10. bis 20. Februar 2022 angesetzt sind, weiter auf eine Präsenzveranstaltung mit Publikum.

Das CinemaxX am Potsdamer Platz, eines der zentralen Festivalkinos der Berlinale, verlangt derzeit aber noch Maskenpflicht und Abstand auf den Sitzplätzen, sogar bei Pressevorführungen. Die Durchführung der 72. Berlinale im nächsten Jahr dürfte mit solchen Auflagen aber schwerlich problemlos gelingen. Der Platzbedarf mit reduziertem Sitzangebot wird nicht ausreichen, es sei denn, man führt konsequent die 2G-Regel (nur geimpft oder genesen) ein.

Weniger gelungen empfanden wir auch die Übertragung des Deutschen Filmpreises. In Hollywood hat man schon Konsequenzen bei der Verleihung der Oscars gezogen und setzt deswegen keinen Moderator mehr ein, damit aus einer ernstgemeinten Veranstaltung keine Comedy entsteht.

Unsere Kollegin Ulrike war enttäuscht, dass ihr Favorit, nämlich die Literaturverfilmung "Die Schachnovelle" so schlecht bei der Vergabe der LOLAS (siehe hier) abgeschnitten hat und nur einen Preis für das »Beste Kostümbild« erhielt.

Wenigstens hat die AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater, bei der Filmkunstmesse Leipzig anders entschieden und Philipp Stölzls Interpretation von Stefan Zweigs Novelle als »Besten nationalen Film« ausgezeichnet, auch wenn er unserer Meinung nach manche Schwächen aufweist und im internationalen Rang nur an einigen Stellen mithalten kann, dann aber großartiges Kinovergnügen bereitet.

Der Kinostart liegt schon zwei Wochen zurück, dennoch wollen wir Ulrikes Rezension heute nachholen.



"SCHACHNOVELLE" Literaturverfilmungs-Drama von Philip Stölzl (Deutschland). Mit Oliver Masucci, Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Rolf Lassgard, Samuel Finzi u. a. seit 23. September 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Wien 1938. Die Nationalsozialisten sind in Österreich einmarschiert. Der Notar und Treuhänder Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci) und seine Frau Anna (Birgit Minichmayr) wollen mit dem Schiff nach New York reisen, um der drohenden Gefahr zu entkommen.

Die Straßen sind voller Menschen, die den Anschluss an Nazideutschland fordern. Bartok wird am 12. März 1938 in seinem Büro von der Gestapo verhaftet und in das Hotel Metropol gebracht. Anna fährt voraus. Der Gestapo-Chef Böhm (Albrecht Schuch) erhofft sich, von ihm Informationen und Zugang zu den Vermögenswerten derer, die zu den besseren Kreisen Österreichs gehören, zu bekommen. Die Codes für die Konten befinden sich allein in Bartoks Kopf.

Er wird unter Hausarrest gestellt, isoliert und verhört. Um in der Isolationshaft nicht den Verstand zu verlieren und Informationen zu verraten, stiehlt er ein kleines Buch. Es ist ein Schachbuch. Erst ist er enttäuscht, doch dann beginnt er, sich mit den Partien und Zügen zu beschäftigen. So gelingt es ihm die Isolationsfolter und die Verhöre zu überstehen. Später beginnt er das gesamte Buch auswendig zu lernen und spielt die in dem Buch beschriebenen Züge, mit aus Brotresten geformten Figuren nach. Das Spiel wird zu seinem Rettungsanker. Er wird gleichzeitig zum Spieler und Gegner in einer Person, was im Verlauf seiner Haft zu einer erheblichen psychischen Störung seiner Persönlichkeit führt.

Unter den vielen Literaturverfilmungen dieses Jahres sticht „Schachnovelle“ durch herausragende schauspielerische Leistungen hervor. Fast alle Schauspieler verfügen über Theatererfahrungen, was ihnen in diesem dichten und beklemmend authentisch erzählten Kammerspiel zugute kommt.

Schuch spielt den Gestapotypen mit süffisanter Höflichkeit und erschreckend diabolischen Zügen. Ihm gegenüber Masucci, er brilliert als Wiener Weltbürger, der verzweifelt und dem Wahn verfällt. Ein großartiges Schauspieler-Duell, was sich die beiden da liefern. Zug um Zug.

Regisseur Philipp Stölzl findet dazu zutiefst bewegende Bilder. Ganz großartig auch, wie er Wien 1938 bildreich nachgestaltet. Stölzl hat die literarische Vorlage von Stefan Zweig etwas umgestaltet, in dem er die Haftzeit in den Vordergrund gerückt hat und nicht die Schiffsüberfahrt in die USA, die Bartok nach seiner Haftentlassung angetreten hat und bei der er auf den amtierenden Schachweltmeister trifft. Sie verwickeln sich in ein dämonisches Spiel, ohne Sieger.

Ganz große Kinobilder, ganz großes Schauspiel. Auch Birgit Minichmayr, präsent wie immer.

Ulrike Schirm


+++++++++++++

"TÖCHTER" Drama von Nana Neul (Deutschland). Mit Birgit Minchimayr, Alexandra Maria Lara, Josef Bierbichler, Giorgio Colangeli, Gundi Ellert u. a. seit 7. Oktober 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Marthas (Alexandra Maria Lara) Verhältnis zu ihrem Vater Kurt (Josef Bierbichler) ist mehr als angeknackst. Dass er zum Sterben in die Schweiz fahren will, ist für sie kein Problem. Dafür braucht er nicht nur das Geld seiner erfolgreichen Tochter, sondern auch eine Mitfahrgelegenheit. Sie soll ihn in seinem klapprigen Golf dort hinbringen. Für Martha eine Zumutung, da sie seit einem traumatischen Unfall nicht mehr hinter dem Steuer gesessen hat. Sie bittet ihre beste Freundin Betty (die wunderbare Birgit Minichmayr), die gerade in Rom verweilt, weil sie dachte, es sei für sie hilfreich, religiös zu werden, ihren krebskranken Vater in die Schweiz zu kutschieren. „Das Einzige, was er wirklich in seinem Leben geplant hat, ist sein Tod“. Also holen sie ihn aus seiner verräucherten Wohnung, setzen ihn auf die Rückbank seines mit leeren Bierdosen vermüllten Autos und fahren los.

Betty, die nach einem Zusammenbruch Antidepressiva schluckt, hat auch ein Vaterproblem. Ihr Stiefvater Ernesto ist einfach abgehauen als sie noch ein Kind war und liegt angeblich begraben in einem Bergdorf in Italien. Ihre Mutter hat ständig neue Männer angeschleppt.

Während der Fahrt grantelt Kurt vor sich hin, schimpft auf emanzipierte Frauen, schwärmt davon, dass das Beste an den Hafenstädten die Nutten seien und die Toten sind die besten, weil sie ganz entspannt sind. Der Roadtrip Richtung Suizid ist gepflastert mit so einigen Überraschungen. Es stellt sich heraus, dass Kurt seine Tochter aufs übelste belogen hat, sein Todestermin in der Schweiz stimmt nicht, er wollte einen Gratistrip zu seiner früheren großen Liebe nach Stresa, am Lago Maggiore.

Sie setzen ihn dort ab und starten auf eigene Faust durch. Sogar Martha setzt sich wieder ans Steuer. Der in den verwinkelten, italienischen Gassen demolierte Golf steckt auf einer Mauer fest. Martha nutzt das Desaster, um wenigstens Italien kennenzulernen. Die beiden „Töchter“ trennen sich. Betty macht sich auf die Suche nach Ernestos Grabstelle, da sie sich damals nicht von ihm verabschieden konnte. Ihre Reise führt sie bis auf die ägäische Insel Amorgos, wo sie ihren totgeglaubten Vater aufspürt. Auch Kurt und Martha tauchen plötzlich auf.

„Töchter“ basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Lucy Fricke, die mit der Regisseurin Nana Neul auch das Drehbuch schrieb. Eine tragikomische Reise zweier Frauen um die 40, vereint durch das Versagen ihrer Väter und dem damit verbundenen Schmerz, auf der Suche nach ihren Wurzeln. Der „Menschenfeind“ Kurt und die chronisch missmutige Betty, unterhalten, trotz aller Dramatik, mit pointierten Wortgefechten.

Ulrike Schirm



Studenten-Oscars an zwei deutsche Filmhochschulen verliehen - außerdem vier Film-Tipps

$
0
0
Unsere Kurzkritiken zu "The French Dispatch" von Wes Anderson sowie "Ottolenghis Versuchungen von Versailles", das Berlinale Doku-Highlight "Walchensee forever" und als Nachtrag ein Musik-Biopic über Robert Sokos Balkan Beats.



Über tödliche Schüsse an einem US-Set mit scharfer Munition wird gerade heftig in den Medien debattiert. Wir werden erst näher bei unseren Nachrufen am Totensonntag im November darauf eingehen, weil die schwer verwundete Kamerafrau Halyna Hutchins noch auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb. Bis zum 21.11.2021 werden die genaueren Umstände zu dem angeblichen Unfall hoffentlich bekannt sein.

Weitaus bessere Nachrichten wurden aus den USA von der Verleihung der Studenten-Oscars verbreitet, denn zwei Nachwuchs-Regisseure von deutschen Filmschulen sind zusammen mit weiteren 15 Studierenden aus aller Welt ausgezeichnet worden.

Unter den Gewinnern ist der jordanische Regisseur Murad Abu Eisheh, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Sein Film "Tala'vision" gewann in der Sparte "Narrative (International Film Schools)" den Student Academy Award in Gold.

Die Trophäe in Silber in dieser Kategorie holte Regisseur Simon Denda mit seinem Abschlussfilm "Adisa" von der Filmhochschule München.

++++++++++++



In den letzten Tagen haben wir viel über Festivals und Preisverleihungen geschrieben, obwohl mit den Hofer Filmtagen, dem Filmfest Braunschweig, dem FilmFestival Cottbus, den Nordischen Filmtagen Lübeck, der Duisburger Filmwoche, dem exground Filmfest Wiesbaden und dem Berliner Weltkinofestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS noch weitere sehr bedeutende Filmfestivals mit Deutschland- und Weltpremieren in den nächsten Tagen und Wochen erst folgen.

Ganz vernachlässigen wollen wir deshalb die aktuellen Kinostarts vom 21. Oktober 2021 dennoch nicht. Manches wurde wegen der Pandemie allerdings auch wieder verschoben, obwohl wir uns auf Éric Besnards neustem Kochfilm "À la Carte!" nach seinem Riesenerfolg "Birnenkuchen mit Lavendel" schon gefreut haben. Der Kinostart wurde aber von September auf November 2021 verlegt.

Mindestens ebenso lecker ist aber "Ottolenghi und die Versuchung von Versailles" mit Geschichten in süßen Häppchen von Bestseller-Kochbuchautor Yotam Ottolenghi.

"OTTOLENGHI und die Versuchung von Versailles" Dokumentation von Laura Gabbert (USA). Mit Yotam Ottolenghi und vielen mehr seit 21. Oktober 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Yotam Ottolenghis Koch und Süßspeisenbücher werden millionenfach verkauft. Der 'Guru' der kulinarischen Kunst ist einer der bekanntesten Stars der Londoner Restaurant-Szene.

Ein Anruf aus New York vom Metropolitan Museum of Art setzte den Routinier dennoch in Gefühlswallungen, denn er soll vor geladenem, hochrangigen Publikum ein extravagantes Dessert-Buffet zur Eröffnung einer Ausstellung kreieren.

Thema ist das Speisen zur Barockzeit des 17. Jahrhunderts. Zusammen mit fünf Spitzenköchen macht es sich Ottolenghi nicht nur zur Aufgabe, Kuchen und andere Süßspeisen inspiriert vom französischen Schloss Versailles zu zaubern, das er natürlich zuvor ausgiebig studiert und besucht hat, sondern auch durch die besonderen künstlerischen Kreationen ein Verständnis für die Geschichte und Kunst zu schaffen.

Dass die Aufgabe fernab der englischen Heimat nicht leicht werden würde, zumal an einem Ort wie dem MET-Museum, der koch- und backtechnisch dafür überhaupt nicht ausgerüstet oder geeignet ist, waren von Anfang an seine Befürchtungen mit schlaflosen Nächten.

Dennoch wird es eine erfolgreiche Orgie des Backens, ein Fest für die Augen, nicht nur für die geladenen Gäste, sondern vor allem für die Kinobesucher, die sich immer und immer wieder daran sattsehen können, während vor Ort der bezaubernde Spuk bereits nach wenigen Stunden verspeist ist.

W.F.


++++++++++++

Ein wenig ums Kochen geht es auch in "Walchensee forever", allerdings nicht nur, sondern auch um ein Generationskonflikt, den fast jeder durchlebt.

"WALCHENSEE forever" Dokumentation von Janna Ji Wondersüber eine Familiengeschichte, die ein ganzes Jahrhundert umspannt (Deutschland, 2020). Seit 21. Oktober 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Die mehrfach preisgekrönte Doku von Janna Ji Wonders war der Höhepunkt der deutschen Reihe »Perspektive Deutsches Kino« auf der 70. Berlinale 2020, also vor fast zwei Jahren. Erst jetzt, von uns fast schon wieder vergessen, kommt der Film ins Kino.

Unvergessen im Gedächtnis und tief verankert sind jedoch die Szenen mit dem Kommunarden Rainer Langhans, der in den 1980er Jahren nicht nur linke Parolen verbreitete, sondern auch für die freie Liebe plädierte und mehrere Frauen um sich geschart hatte. Uschi Obermaier war eine davon, doch sie kommt in diesem Film gar nicht vor.

Vielmehr geht es um Jannas Mutter Anna, also der Mutter der Filmdebütanten, die erst später mit Langhans sich auf einer griechischen Insel zurückzog und dort vollständig entblößt über Monate in einer aus Schilfrohren zusammengezimmerten Behausung am Strand lebte und kiffte.

Zuvor war sie mit ihrer jüngeren sehr lebenslustigen und aufgeschlossenen Schwester Frauke Ende der 1960er als unternehmungslustige Hippies aus dem beschaulichen Bayern nach dem ersehnten Amerika gezogen.

Allein zurückblieb die schon betagte Mutter, die dennoch ihre Pflicht darin sah, weiterhin, wenn auch ohne Hilfe der Töchter völlig überfordert, Gäste im schönen Anwesen am Walchensee mit eigener Hausmanns-Kochkunst zu Frieden zustellen.

Die jungen Mädel dagegen hatten ganz anderes im Sinn.

"Walchensee forever" erzählt die Geschichte einer deutschen Familie über fünf Generationen aus der Sicht der Frauen. Allerdings wurden diese Zeilen von einem Mann geschrieben, der den Fokus des Films ein wenig anders sieht. Beeindruckt waren wir dennoch, ohne zu viel zu verraten.

Als Anna mit Janna schwanger wurde, entschied sie sich, nach Deutschland zurückzukehren. Um nach dem unerwarteten Freitod ihrer Schwester zu sich selbst zu finden. Darauf zieht sich auch Janna schließlich an den Walchensee zu ihrer Oma zurück.

W.F.


++++++++++++

Unsere dritte Filmempfehlung dreht sich um Zeitungen und Zeitschriften. Nach den Watergate Affäre und einer bedrohten Pressefreiheit, die bei der Aufdeckung der Pentagon-Papiere durch Washington Post zutage kam und mit Maryl Streep und Tom Hanks 2018 verfilmt wurde, schickt sich nun Wes Andersons Komödie an, ein zerbrechliches Kartenhaus zu inszenieren, das am Ende mit dem Tod des Gründers in sich zusammenfällt.

"THE FRENCH DISPATCH" Dramödie von Wes Anderson um eine Sammlung von Geschichten aus der letzten Ausgabe eines amerikanischen Magazins, dass in einer fiktiven französischen Stadt des 20. Jahrhunderts erscheint. (USA, Deutschland, 2020). Mit Benicio Del Toro, Timothée Chalamet, Léa Seydoux, Bill Murray, Frances McDormand, Tilda Swinton, Willem Dafoe, Christoph Waltz und vielen anderen mehr seit 21. Oktober 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Um es kurz vorweg zu nehmen: Wir hatten einerseits das Glück, die Originalfassung zu sehen und konnten somit bei dem unheimlichen Cast von mehr als 50 hochrangigen Schauspielern endlich deren original Stimmen im Kino auf der großen Leinwand live erleben. Andererseits müssen wir gestehen, manchmal nicht all zu viel von den oft zu schnell in englisch und französisch durcheinander gesprochenen Worten, verstanden zu haben, denn Untertitel gab es nicht.

Allein die exzentrischen Bilder dieser Fake-Geschichten über ein fiktives Magazin, das angesichts der aktuellen Vorfälle bei Springers Bild uns sehr nachdenklich über den Wahrheitsgehalt von Nachrichten sinnieren lässt, war bereits sehenswert.

Allen voran Benicio Del Toro als Künstler, der ganz offensichtlich als Gefangener in Form des einst ehemals eingesperrten chinesischen Künstlers und Dissidenten Ài Wèiwèi auftritt und dessen ziemlich eintönige Werke von Tilda Swinton als einmalige, hochwertige und außerordentliche Kunst angepriesen werden.

Auch Timothée Chalamet hadert mit sich und der Aufgabe, als Anführer einer Studentenrevolution möglicherweise zu scheitern. Lieber liegt er halbnackt im Bett neben einer angezogenen älteren resoluten Dame, die von keiner geringeren als Frances McDormand dargestellt wird.

Kein Problem mit Nacktheit und dem Posieren vor der Kamera hat dagegen Léa Seydoux, wie sie kürzlich in einem Zeitungsinterview bekannt gab. Nacktheit ist etwas Schönes, wenn auch manchmal beim Dreh etwas unangenehm, von allen begafft zu werden.

Drei Beispiele aus einem nostalgischen Magazin, das sowohl Kriminalgeschichten und Politik als auch Erotisches wöchentlich oder täglich veröffentlichen muss, um Käufer zu gewinnen. Doch mit dem Tod des strengen Herausgebers, gespielt von Bill Murray, bricht das Kartenhaus in sich zusammen. Ein ironischer Abgesang auf die Zeit altmodischer Printmedien.

W.F.


++++++++++++

Leider ganz übersehen hatten wir den offiziellen Kinostart der Dokumentation über den bosnischen Musiker Robert Soko, der als Teenager nach Berlin kam, wo er als DJ mit seinen Balkan Beats berühmt wurde.

"HERE WE MOVE HERE WE GROOVE" Musik-Biopic von Sergej Kreso (Niederlande). Mit Robert Soko und weiteren Musikern bereits seit 7. Oktober 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Obwohl wir den den Dokumentarfilm bereits im Sommer 2021 bei einer Open-Air-Veranstaltung der Berliner BUFA-Studios sehen konnten, ist er immer noch ganz präsent im Gedächtnis geblieben.

Die swingende Musik, die Aufnahmen bei einer Party in dem lange Zeit wegen de Pandemie geschlossenen Berliner Club LIDO, und die einzigartige Präsenz des bosnischen Musikers Robert Soko, kann man einfach nicht vergessen.

Das Highlight des Films ist allerdings die rasant geschnittene Montage, die wir in dieser Form noch bei keiner anderen Doku gesehen haben. Dabei machen die Balkan Beats von Robert Soku nur einen kleinen Teil des Film aus.

Ähnlich wie Matthew Herbert, der mit seinem Film "A Symphony Of Noise" gerade beim Deutschen Filmpreis für den Sound ausgezeichnet worden war, wird auch Robert Soku mit der Zeit überdrüssig nur als DJ aufzutreten und widmet sich deshalb unter anderem der Klangforschung.

Anfang der 1990er war er als Teenager aus dem auseinanderbrechenden Jugoslawien geflohen und landete in Berlin. Aus diesem Grund fand die Deutschland-Premiere des Films im Sommer 2021 hier statt. Als DJ machte er in den Berliner Clubs Karriere, indem er herkömmlichen Techno mit Balkan-Beats mixte. Diese ungewöhnliche Kombination kam an und machte ihn erst in Berlin, später auch außerhalb der Stadtgrenzen bekannt.

Doch der Film geht weit darüber hinaus und zeigt wie Robert Soko bald 30 Jahre später erneut auf der Suche ist, um sich in einer verändernden Welt zu positionieren. Der Film begleitet den DJ, wie dieser durch Europa fährt und unterwegs auf die unterschiedlichsten Menschen trifft.

Zudem handelt der Film von einem Austausch zwischen mehreren Musikschaffenden, denen gemeinsam ist, dass sie ihre Heimat hinter sich lassen mussten.

W.F.




Nachrufe zum Totensonntag 2021

$
0
0
An diesem beweglichen Feiertag der evangelischen Kirchen gedenken wir immer am letzten Sonntag vor Advent der Verstorbenen.



Seit 15 Jahren existiert nun unser BAF-Filmtagebuch im Internet. Vor 12 Jahren begannen wir immer am Totensonntag an jene Personen aus der Schauspiel-, Film-, Fernseh- und Medienbranche zu erinnern, die von uns gegangen sind. Diese Tradition wollen wir auch 2021 fortsetzen. Die zahlreichen Nachrufe auf verstorbene Prominente erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurden aber nach bestem Wissen erstellt. Wegen der Anfang des Jahres fortwährenden Corona-Pandemie gab es wieder eine größere Anzahl an Daten und Informationen, sodass wir den diesjährigen Eintrag wieder zum Umblättern auf mehrere Seiten aufgeteilt haben.

Ältere Einträge finden Sie unter dem 21. November 2010, unter dem 20. November 2011, unter dem 25. November 2012, unter dem 24. November 2013, unter dem 23. November 2014 unter dem 22. November 2015, unter dem 20. November 2016, unter dem 26. November 2017, unter dem 25. November 2018, unter dem 24. November 2019 und zuletzt unter dem 22. November 2020.

Am Ende der nachfolgenden Auflistung sind in der erweiterten Ansicht detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.

Sie ruhen in Frieden

George Gerdes 1. Januar 2021
Tanya Roberts 4. Januar 2021
Barbara Shelley 4. Januar 2021
Karl-Heinz Vosgerau 4. Januar 2021
John Richardson 5. Januar 2021
Thomas Gumpert 7. Januar 2021
Michael Apted 7. Januar 2021
Peter Mark Richman 7. Januar 2021
Marion Ramsey 7. Januar 2021
Dearon Thompson 7. Januar 2021
Mike Henry 8. Januar 2021
John Reilly 9. Januar 2021
Antonio Sabàto Sr. 10. Januar 2021
Mona Malm 12. Januar 2021
Siegfried Fischbacher 13. Januar 2021
Peter Mark Richman 14. Januar 2021
Harry Brant 17. Januar 2021
Jean-Pierre Bacri 18. Januar 2021
Mira Furlan 20. Januar 2021
Nathalie Delon 21. Januar 2021
Rémy Julienne 21. Januar 2021
Larry King 23. Januar 2021
Song Yoo-Jung 23. Januar 2021
Hal Holbrook 23. Januar 2021
Trisha Noble 23. Januar 2021
Cloris Leachman 26. Januar 2021
Cicely Tyson 28. Januar 2021
Dustin Diamond 1. Februar 2021
Christopher Plummer 5. Februar 2021
Giuseppe Rotunno 7. Februar 2021
Jean-Claude Carrière 8. Februar 2021
Chick Corea 9. Februar 2021
Larry Flynt 10. Februar 2021
Martha Stewart 17. Februar 2021
Geoffrey Scott 23. Februar 2021
Ronald Pickup 24. Februar 2021
Johnny Briggs 28. Februar 2021
Jahmil French 1. März 2021
Chris Barber 2. März 2021
Katharina Matz 3. März 2021
Trevor Peacock 8. März 2021
Leon Gast 8. März 2021
Cliff Simon 9. März 2021
Peter Patzak 11. März 2021
Yaphet Kotto 15. März 2021
Richard Gilliland 18. März 2021
George Segal 23. März 2021
Irena Vrkljan 23. März 2021
Houston Tumlin 23. März 2021
Jessica Walter 24. März 2021
Craig 'muMs' Grant 24. März 2021
Larry McMurty 25. März 2021
Bertrand Tavernier 25. März 2021
Larry McMurty 25. März 2021
Beverly Cleary 25. März 2021
Hans Schifferle 30. März 2021
István Lénárt 31. März 2021
Gloria Henry 3. April 2021
Lois de Banzie 3. April 2021
Paul Ritter 5. April 2021
Grischa Huber 6. April 2021
Walter Olkewicz 6. April 2021
György Szomjas 7. April 2021
June Newton 9. April 2021
Earl Simmons alias DMX 9. April 2021
Joseph Siravo 11. April 2021
Walter Kaufmann alias John Mercator 15. April 2021
Helen McGrory 16. April 2021
Felix Silla 16. April 2021
Mari Törőcsik 16. April 2021
Anna Justice 18. April 2021
Monte Hellman 20. April 2021
Willi Herren 20. April 2021
Thomas Fritsch 21. April 2021
Milva 23. April 2021
Erin Moran 25. April 2021
Árni Ásgeirsson 26. April 2021
Anne Buydens 29. April 2021
Olympia Dukakis 1. Mai 2021
Karl-Günther von Hase 9. Mai 2021
Tony Armatrading 10. Mai 2021
Helene Schwarz 10. Mai 2021
Norman Lloyd 11. Mai 2021
Jerry Stiller 11. Mai 2021
Charles Grodin 18. Mai 2021
Romy Walthall 19. Mai 2021
Paul Mooney 19. Mai 2021
Samuel E. Wright 24. Mai 2021
Kevin Clark 26. Mai 2021
Heidi Ferrer 26. Mai 2021
Robert Hogan 27. Mai 2021
Sebastian Heidinger 27. Mai 2021
Marcell Jankovics 29. Mai 2021
B. J. Thomas 29. Mai 2021
Gavin MacLeod 29. Mai 2021
Joe Lara 29. Mai 2021
Arlene Golonka 31. Mai 2021
Clarence Williams III 4. Juni 2021
Libuše Šafránková 9. Juni 2021
Rudolf Freund 9. Juni 2021
Ray MacDonnell 10. Juni 2021
Michael Deffert 13. Juni 2021
John Gabriel 13. Juni 2021
Ned Beatty 13. Juni 2021
Lisa Banes 14. Juni 2021
Joanne Linville 20. Juni 2021
Heinrich Gebauer 21. Juni 2021
Delia Fiallo 29. Juni 2021
Bill Ramsey 2. Juli 2021
Daniel Mickelson 4. Juli 2021
Wladimir Menschow 5. Juli 2021
Richard Donner 5. Juli 2021
William Smith 5. Juli 2021
Suzzanne Douglas 6. Juli 2021
Dilip Kumar 7. Juli 2021
Chick Vennera 7. Juli 2021
Robert Downey Sr. 7. Juli 2021
Uli Richter 8. Juli 2021
Renée Simonot 11. Juli 2021
Mihály Ráday 16. Juli 2021
Pilar Bardem 17. Juli 2021
László Lugo Lugosi 18. Juli 2021
Françoise Arnoul 20. Juli 2021
Peter Schell 22. Juli 2021
Alfred Biolek 23. Juli 2021
F.C. Gundlach 23. Juli 2021
Dieter Brummer 23. Juli 2021
Herbert Köfer 24. Juli 2021
Jackie Mason 24. Juli 2021
Dieter Brummer 24. Juli 2021
Rick Aiello 26. Juli 2021
Saginaw Grant 28. Juli 2021
Toni Bruk 30. Juli 2021
Ingrid Fröhlich 30. Juli 2021
Jay Pickett 30. Juli 2021
Jane Withers 7. August 2021
Markie Post 7. August 2021
Patricia Hitchcock 9. August 2021
Peter Fleischmann 11. August 2021
Una Stubbs 12. August 2021
Francis Mossman 14. August 2021
Shin'ichi Chiba 19. August 2021
Marilyn Eastman 22. August 2021
Michael Nader 23. August 2021
Charlie Watts 24. August 2021
Michael Nader 25. August 2021
Heide Keller 27. August 2021
Matthew Mindler 28. August 2021
Ed Asner 29. August 2021
Michael Constantine 31. August 2021
Mikis Theodorakis 2. September 2021
Sidharth Shukla 2. September 2021
Ludwig Haas 4. September 2021
Jean-Paul Belmondo 6. September 2021
Michael K. Williams 6. September 2021
Art Metrano 8. September 2021
Joachim Bliese 9. September 2021
Jane Powell 16. September 2021
Basil Hoffman 17. September 2021
Wilfried Dziallas 18. September 2021
Tatjana Turanskyj 18. September 2021
Willie Garson 21. September 2021
Melvin Van Peebles 21. September 2021
Roger Michell 22. September 2021
Gero Erhardt 23. September 2021
János Baksa-Soós 25. September 2021
Heinz Lieven 27. September 2021
Tommy Kirk 28. September 2021
Ravil Isyanov 29. September 2021
Herta Staal 2. Oktober 2021
Zsuzsa Böszörményi 8. Oktober 2021
Evelyn Richter 10. Oktober 2021
Eberhard Hauff 13. Oktober 2021
Diane Weyermann 14. Oktober 2021
Gerd Ruge 15. Oktober 2021
William Lucking 18. Oktober 2021
Leslie Bricusse 19. Oktober 2021
Halyna Hutchins 21. Oktober 2021
Peter Scolari 22. Oktober 2021
James Michael Tyler 24. Oktober 2021
Arved Birnbaum 24. Oktober 2021
Hans Kahlert 25. Oktober 2021
Puneeth Rajkumar 29. Oktober 2021
Raimund Krone 2. November 2021
Joanna Bruzdowicz 3. November 2021
Peter Ziesche 3. November 2021
Tamara Trampe 5. November 2021
Dean Stockwell 7. November 2021
Jerry Douglas 9. November 2021
Heath Freeman 15. November 2021
Art LaFleur 17. November 2021
Mick Rock 18. November 2021
Joey Morgan 21. November 2021
Kostas Papanastasiou 21. November 2021

Nachträge:
Volker Lechtenbrink 22. November 2021
Marie Versini 22. November 2021
Noah Gordon 22. November 2021

Im nachfolgenden Link der erweiterten Ansicht sind detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.


Im Jahre 2021 verstorbene Prominente aus Film und Fernsehen.


George Gerdes 1. Januar 2021
Er gehörte zu einem der bekanntesten Gesichter Hollywoods. Über 50 Jahre lang stand George Gerdes vor der Kamera, spielte in mehr als 80 Filmen und Serien mit, darunter der Blockbuster "Verblendung" (Originaltitel: "The Girl with the Dragon Tattoo") und Erfolgsserien wie "Seinfeld", "Navy CIS" oder "Bones". Zuletzt war George Gerdes als "Norman Sholman" im US-Hit "Grey's Anatomy" zu sehen und rührte die Zuschauer mit seinem Auftritt als Ehemann einer todkranken Patientin zu Tränen. Nun verstarb er überraschend selbst im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Hirn-Aneurysmas, das er wenige Stunden zuvor während einer Silvesterparty erlitten hatte.

Tanya Roberts 4. Januar 2021
Verwirrungen gab es am Anfang des Jahres, mit einer Falschmeldung um die frühere James-Bond-Darstellerin Tanya Roberts, die laut Aussage des Publizisten Mike Pingel angeblich am Sonntag, den 3. Januar 2021 verstorben war. Einen Tag später wurde der Tod jedoch widerrufen. Die 65-Jährige, die eigentlich Victoria Leigh Blum hieß, war beim Ausführen ihrer Hunde am 24. Dezember 2020 zusammengebrochen und daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert worden. Tatsächlich lag sie jedoch im Koma und verschied endgültig erst am 4. Januar 2021 an einer lebensgefährlicher Blasen- und Nierenerkrankung. In dem 1985 erschienenen Bond-Film "Im Angesicht des Todes"übernahm Roberts alias Stacey Sutton die weibliche Hauptrolle und verkörperte eine Geologin. Es war der letzte Bond-Film, in dem Roger Moore die Rolle des Titelhelden als MI6-Agent spielte. Tanya Roberts wurde 1955 in New York City geboren. 1977 zog sie mit Ehemann, Drehbuchautor Barry Roberts, nach Hollywood. Sie erfüllte sich den Traum einer Schauspielkarriere. Roberts gelang der Durchbruch 1980 mit ihrer Rolle als einer der "Drei Engel für Charlie" (im Original: "Charlie's Angels") in der letzten Staffel der erfolgreichen TV-Serie. Zum Höhepunkt ihrer Karriere wurde allerdings ihr Auftritt als Bond-Girl 1985, den sie nie bereute, obwohl sie nach diesem Film im Jahre 1986 für den Razzie Award („Goldene Himbeere“) als „Schlechteste Schauspielerin des Jahres“ nominiert wurde. Ab Ende der 90er-Jahre trat sie mehrmals in der Serie "Die wilden Siebziger" (im Original: "That '70s Show") in der Rolle als Midge Pinciotti auf. 2005 trat sie zum letzten Mal als Schauspielerin in Erscheinung.

Barbara Shelley 4. Januar 2021
An den Folgen des Corona-Virus' (COVID-19) verstarb gleich in der ersten Woche des Jahres die britische Schauspielerin Barbara Shelley im Alter von 88 Jahren. Shelley begann als Fotomodell und kam zu Beginn der 1950er Jahre zu ihren ersten kleinen Filmrollen, zunächst in Italien. 1956 kehrte sie nach England zurück. Mit dem Low-Budget-Film "Die Nächte der Würgerin" wurde sie 1957 bekannt. In den folgenden Jahren etablierte sie sich als ein Star des britischen Gruselkinos. In dem Klassiker "Das Dorf der Verdammten" spielte sie die Mutter eines mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Jungen. In den 1960er Jahren wurde sie mehrfach in den auf Horror-Szenarios spezialisierten Studios der Hammer-Films eingesetzt. Unter anderem durfte ihr Christopher Lee (”  2015 mit 93 J.) als Dracula in den Hals beißen. Danach war Shelley noch vereinzelt in Fernsehproduktionen vertreten. Ihr Schaffen umfasst mehr als 100 Produktionen, zuletzt trat sie 1992 in einem Kurzfilm in Erscheinung.

Karl-Heinz Vosgerau 4. Januar 2021
Der in Kiel geborene TV-Darsteller Karl-Heinz Vosgerau verstarb im Alter von 93 Jahren in Wolfenbüttel. Der Schauspieler war vor allem durch seine vielen TV-Auftritte in Serien wie "Die Schwarzwaldklink" oder "Derrick" bekannt geworden. Nach seiner Schauspielausbildung bei Bernhard Minetti war er zunächst am Theater und ab 1956 auch im Fernsehen zu sehen: In dem Filmdrama "Das Dorf in der Heide" von Hans Müller-Westernhagen spielte er seine erste Rolle. Weitere Gastauftritte, etwa im "Tatort" oder der ZDF-Krimireihe "Ein Fall für zwei" folgten. Zuletzt stand er 2007 für "Inga Lindström - Emma Svensson und die Liebe" vor der Kamera.

John Richardson 5. Januar 2021
Der britische Schauspieler John Richardson, der beinahe die Rolle des Agenten James Bond übernommen hätte, verstarb im Alter von 86 Jahren an einer Infektion mit dem Coronavirus. Der gut aussehende Darsteller begann seine Karriere Ende der 1950er Jahre mit kleinen Rollen in britischen Filmen. Seine erste nennenswerte Rolle spielte er an der Seite von ‎‎Barbara Steele‎‎ in dem Gothic-Horrorklassiker ‎‎"Die Stunde, wenn Dracula kommt‎‎" (1960) unter der Regie von ‎‎Mario Bava.‎‎ Sein einziger großer Erfolg war ‎‎Don Chaffeys‎‎ ‎‎"Eine Million Jahre vor unserer Zeit‎‎" (1966) mit ‎‎mit ‎‎Raquel Welch. Später trat er in verschiedenen italienischen Filmen auf, wie ‎‎Umberto Lenzis ‎‎Horrorfilm ‎‎"Labyrinth des Schreckens"‎‎ (1975), ‎‎Michele Soavis‎‎ ‎‎"Die Kirche‎‎" (1989) und vielen anderen, die ihm selber wenig gefielen, weshalb er sich von der Schauspielerei zurückzog und sich der Fotografie widmete sowie seiner Leidenschaft, dem Sammeln von Automobilen.

Thomas Gumpert 7. Januar 2021
Der aus der Fernsehserie "Verbotene Liebe" bekannte Schauspieler Thomas Gumpert verstarb nach kurzer schwerer Krankheit in Alter von 68 Jahren an den Folgen von Krebs. Gumpert lebte zuletzt in Berlin. Von 2003 bis 2008 trat er in der ARD-Vorabendserie auf. Im Anschluss war er in mehr als 120 Folgen der ZDF-Telenovela "Alisa - Folge deinem Herzen" zu sehen. Er hatte auch viele Gastauftritte, etwa bei der RTL-Reihe "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei", dem ZDF-Krimi "Ein starkes Team" oder beim ARD-"Polizeiruf 110". Zudem stand Gumpert bei renommierten Theatern auf der Bühne, etwa bei der Berliner Schaubühne und beim Ernst Deutsch Theater in Hamburg.

Michael Apted 7. Januar 2021
Der britische Regisseur Michael Apted, der durch Filme wie "Gorky Park", "Gorillas im Nebel" und 1999 durch den Kino-Hit "James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug" mit Pierce Brosnan als Agent 007 bekannt wurde, verstarb im Alter von 79 Jahren in seinem Haus in Los Angeles. Der gebürtige Brite hatte 1980 in Hollywood mit dem Biopic "Nashville Lady" ("Coalminer's Daughter") seinen ersten großen Erfolg. Sissy Spacek gewann damit den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle als die Country-Sängerin Loretta Lynn. Für „Gorillas im Nebel“ (1988) über die Gorillaforscherin Dian Fossey holte er Sigourney Weaver an Bord, die für einen Oscar nominiert wurde. Jodie Foster spielte in dem Drama „Nell“ (1994) eine isoliert aufgewachsene Frau, die ihre eigene Sprache entwickelt. Auch sie war Oscar-Kandidatin. Zuletzt gab Apted der Schwedin Noomi Rapace die Hauptrolle einer CIA-Agentin in dem Thriller „Unlocked“ (2017). Apted inszenierte auch so unterschiedliche Filme wie den Moskau-Krimi „Gorky Park“ (1983), den Fantasy-Streifen „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ (2010) und den Surfer-Film „Mavericks“ (2012). Er drehte auch die preisgekrönte Dokumentarserie "Up". Die letzte der neun Folgen kam 2019 heraus.

Peter Mark Richman 7. Januar 2021
Der US-Schauspieler Peter Mark Richman, bekannt aus Serien wie "Der Denver Clan", Beverly Hills, 90210" oder "California Clan" verstarb mit 93 Jahren in seinem Zuhause im kalifornischen Woodland Hills.

Marion Ramsey 7. Januar 2021
Die Schauspielerin Marion Ramsey verstarb unverhofft im Alter von 73 Jahren in ihrem Haus in Los Angeles. Die US-Amerikanerin avancierte in der Serie "Police Academy" zum Kultstar. Von 1984 bis 1989 spielte sie in sechs Teilen der Comedyreihe die Figur Laverne Hooks. Charakteristisch für diese Rolle waren die hohe Stimme und die schüchtern freundliche Art. Wenn es die Situation erforderte, verwandelte sich ihre piepsige Stimme aber auch in eine dunkle Autoritätsstimme. Es folgten Gastauftritte in "Beverly Hills, 90210" und "Die Nanny". 2015 spielte sie an der Seite von Steve Guttenberg in dem Science-Fiction-Film "Lavalantula – Angriff der Feuerspinnen" mit. Zuletzt war sie 2018 als Reggie im Comedy-Drama "When I Sing" mit dabei. Außerdem war sie auch als Sängerin tätig.

Dearon Thompson 7. Januar 2021
Dearon Thompson alias Rapper "Deezer D" zählte zu den Zuschauerlieblingen der US-Erfolgsserie "Emergency Room". Rund 15 Jahre lang war er bis zum Ende der Serie im Jahre 2009 dort in über 300 Episoden als Krankenpfleger Malik McGrath zu sehen. Mit nur 55 Jahren ist der Schauspieler Anfang des Jahres gestorben, wie sein Bruder bestätigte.

Mike Henry 8. Januar 2021
Der frühere "Tarzan"-Darsteller Michael Dennis Henry, besser bekannt als Mike Henry, verstarb im Alter von 84 Jahren im St. Joseph Medical Center im kalifornischen Burbank an den Folgen seiner Parkinson Erkrankung. Bevor Henry als Schauspieler Erfolge feierte, War er als Footballspieler in der NFL-Liga bekannt geworden. Seine Sportlerkarriere beendete er 1964 um ein Jahr später erstmals in die Rolle des "Tarzan" zu schlüpfen. In insgesamt drei Folgen spielte er die Titelrolle. Fortan war er in Filmen neben Größen wie John Wayne (” 72) oder Charlton Heston (” 84) zu sehen. Es folgten unter anderem Auftritte in mehreren Teilen von "Ein ausgekochtes Schlitzohr" sowie in verschiedenen Serien. 1988 wurde Parkinson bei ihm diagnostiziert und Mike Henry zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Die Geschichte des Dschungel-Helden Tarzan wurde schon unzählige Male verfilmt. Als bekanntester Darsteller gilt der frühere Schwimmer Johnny Weissmüller, der Tarzan bis 1948 in insgesamt zwölf Filmen spielte.

John Reilly 9. Januar 2021
Der amerikanische Seifenoper-Star John Reilly, der über zehn Jahre lang in der TV-Serie "General Hospital" auftrat, verstarb im Alter von 84 Jahren, wie seine Tochter, Schauspielerin Caitlin Reilly bekannt gab. Von 1984 bis 1995 stand Reilly in der langlebigen Dramaserie rund um Krankenhausmitarbeiter und Familien in einer fiktiven US-Hafenstadt vor der Kamera. Der US-Schauspieler trat unter anderem auch in der Serie "Beverly Hills, 90210" auf.

Antonio Sabàto Sr. 10. Januar 2021
Der italienisch-amerikanische Schauspieler Antonio Sabàto Sr. verstarb im Alter von 77 Jahren in einem Hospiz in Hemet, Kalifornien, an den Folgen von COVID-19. Seinen ersten größeren Filmauftritt hatte Sabàto 1966 in John Frankenheimers "Grand Prix" in der Rolle des Nino Barlini. Zuvor war er nur in "Lo scandalo" aus dem gleichen Jahr zu sehen gewesen. Bald darauf spielte er in einigen Italowestern, wie "One Dollar Too Many" und "Due volte Giuda" und dann ab den 1970ern in italienischen Kriminalfilmen.

Mona Malm 12. Januar 2021
Die schwedische Schauspielerin Mona Malm verstarb im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in ihrer Geburtsstadt Stockholm. Die Film-, Fernseh- und Theaterdarstellerin ist deutschen Filmfreunden wohl vor allem für ihre kleineren Auftritte in "Fanny und Alexander" und weiteren Ingmar-Bergman-Filmen bekannt. Sie begann schon als Kind mit dem Schauspiel. Seitdem war sie an einer Vielzahl von schwedischen Produktionen beteiligt.

Siegfried Fischbacher 13. Januar 2021
Der durch das Duo "Siegfried und Roy" weltbekannt gewordene Magier Siegfried Fischbacher verstarb im Alter von 81 Jahren am Bauchspeicheldrüsenkrebs in Las Vegas, jener Stadt in der er mit seinem Partner und Liebhaber Roy Horn durch die berühmte Dompteurnummer mit weißen Tigern Aufsehen erregt hatte. Von 1990 bis 2003 gehörte das Duo zum festen Programm des berühmten Hotels Mirage in Las Vegas und war stets ausverkauft. Der im bayerischen Rosenheim geborene Fischbacher experimentierte schon als kleiner Junge mit Zaubertricks, die erst durch die Harry Potter Bücher und Verfilmungen wieder sehr populär geworden sind. Ein US-Biopic über das Duo erschien 1999 unter dem Titel: "Siegfried & Roy: The Magic Box". Roy Horn, der von einem seiner Tiere 2003 angegriffen und schwer verletzt wurde, aber überlebte, verstarb im Mai vergangenen Jahres nach einer Corona-Erkrankung. Nach dem Unfall im Jahre 2003 traten die Beiden nie wieder auf.

Peter Mark Richman 14. Januar 2021
Peter Mark Richman war ein in Philadelphia geborener US-amerikanischer Schauspieler und Autor. Seit 1953 absolvierte er fast 160 Film- und Fernsehauftritte. Der Ruf nach Hollywood erfolgte, als Star-Regisseur William Wyler ihn für eine größere Nebenrolle in seinem Film "Lockende Versuchung" (1956) neben Gary Cooper und Dorothy McGuire über eine Quäkerfamilie im amerikanischen Bürgerkrieg verpflichtete. Anschließend spielte er unter anderem in "Die schwarze Orchidee" (1958) neben Sophia Loren. In mehreren B-Movies bekleidete der ansonsten als Nebendarsteller agierende Richman auch Hauptrollen. Zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren war Richman ein profiliertes Gesicht im US-Fernsehen, er spielte meist als Gastdarsteller in insgesamt über 500 Fernsehepisoden. In Serien wie "Cain's Hundred", "Longstreet" oder "California Clan" war Richman allerdings auch in Hauptrollen zu sehen. Zudem übernahm er wiederkehrende Nebenrollen in den Serien "Herzbube mit zwei Damen" (als Reverend Snow), "Der Denver-Clan" (als Anwalt Andrew Laird) sowie "Beverly Hills, 90210" (als Lawrence Carson). Im Alter von 93 Jahren verstarb der jüdische Schauspieler in Los Angeles.

Harry Brant 17. Januar 2021
Harry Brant, Sohn des Multimilliardärs, Kunstsammlers, Filmproduzenten sowie Unternehmers Peter Brant und seiner zweiten Ehefrau, dem einstigen US-Supermodel Stephanie Seymour ist tot. Der Nachwuchsstar starb nach jahrelangen Suchtproblemen an einer versehentlichen Überdosis. Er wurde nur 24 Jahre alt. Sein junges, androgyn geschminktes Gesicht war einer breiten Öffentlichkeit als Model der Modebranche bekanntgeworden durch Kampagnen für die italienische Vogue und dem französischen Designer Luxuslabel Balmain. Das Ehepaar ist seit 1995 verheiratet und hat zwei weitere gemeinsame Kinder. Peter Brant brachte fünf weitere Kinder aus seiner ersten Ehe in die Verbindung ein. Topmodel Stephanie Seymour wurde vor allem in den Neunzigerjahren durch die Beziehung zu Guns-N’-Roses-Sänger Axl Rose bekannt. Bereits in den 80er Jahren war Harry Brants Mutter neben Claudia Schiffer, Naomi Campbell und Linda Evangelista – eines der gefragtesten Models weltweit, in deren Fußstapfen auch der nun verstorbene, jüngere Sohn treten wollte, der sich gern schminkte, um in eine andere Welt abtauchen zu können.

Jean-Pierre Bacri 18. Januar 2021
Der beliebte französische Schauspieler und Regisseur Jean-Pierre Bacri verstarb im Alter von 69 Jahren an einer Krebserkrankung. Bekannt wurde Bacri in der Rolle des nörgelnden, aber zutiefst menschlichen Antihelden. 2017 spielte er in einer seiner letzten Filmkomödien "Das Leben ist ein Fest" einen überforderten Hochzeitsplaner. 1997 erhielt Bacri für seine Nebenrolle in "Das Leben ist ein Chanson" den französischen Filmpreis César. 2000 und 2004 erhielt er zudem jeweils in der Kategorie "Beste Drehbuch" für "Lust auf Anderes" und "Schau mich an!" einen Europäischen Filmpreis. Seinen ersten Auftritt auf der Leinwand feierte er 1979 im Drama "Die Waffe des Teufels" an der Seite von Alain Delon. Der in Algerien geborene Schauspieler war letztmalig 2018 in einer Filmrolle zu sehen: in "Das Familienfoto" mit Vanessa Paradis. Bereits in den 1960er Jahren schrieb er während der Ausbildung an der an der berühmten Pariser Schauspielschule Cours Simon, erste Drehbücher. Seine Familie war seinerzeit im Zuge des Algerienkriegs nach Cannes ausgewandert und dann nach Paris weitergezogen.

Mira Furlan 20. Januar 2021
Die in Zagreb geborene jugoslawische Schauspielerin Mira Furlan, die ab 1991 in den Vereinigten Staaten lebte, verstarb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Auf ihrem offiziellen Twitter-Account wurde der US-Serienstar kurz vor ihrem Tod mit folgenden Worten zitiert: "Ich schaue die Sterne an. Es ist eine klare Nacht und die Milchstraße scheint mir so nahe zu sein. Dort werde ich bald auch sein". Bekannt wurde die Schauspielerin vor allem durch ihre Rollen in "Babylon 5" und "Lost".

Nathalie Delon 21. Januar 2021
Die in Marokko geborene französische Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin, Nathalie Delon, Ex-Frau von Filmstar Alain Delon, starb im Alter von 79 Jahren in Paris an einer Krebserkrankung. Delon wurde 1967 mit dem Thriller "Der eiskalte Engel" unter der Regie von Jean-Pierre Melville bekannt. Darin spielte sie an der Seite von Alain Delon, mit dem sie in den 1960er Jahren verheiratet war. Sie spielte unter anderem 1976 auch in dem Thriller "Blaubart" des US-Regisseurs Edward Dmytryk. 1982 schrieb sie das Drehbuch zu "Ils appellent ça un accident", einem Drama, das sie auch selbst inszenierte, über eine Frau, deren Sohn im Krankenhaus durch eine Verwechslung ums Leben kommt.

Rémy Julienne 21. Januar 2021
Er überlebte zahlreiche Autounfälle und einen abenteuerlichen Freiluft-Flug über Venedig, doch gegen das Coronavirus war Stuntman Remy Julienne machtlos: Der Franzose, der an mehreren James-Bond-Filmen mitwirkte und als einer der führenden Stuntmen weltweit galt, starb im Alter von 90 Jahren in seiner zentralfranzösischen Heimatstadt Montargis an den Folgen einer COVID-19-Infektion. Julienne war Spezialist für aufwendige Auto-Stunts, arbeitete zeitlebens stets mit großer Präzision und doubelte Schauspiel-Legenden wie Sean Connery, Roger Moore, Alain Delon und Jean-Paul Belmondo. Im Laufe seiner Karriere wirkte er als Double und Stunt-Koordinator in und an rund 1.400 Filmen und TV-Shows mit, darunter sind insgesamt sechs "James Bond"-Filme: "In tödlicher Mission" (1981), "Octopussy" (1983), "Im Angesicht des Todes" (1985), "Der Hauch des Todes" (1987), "Lizenz zum Töten" (1989) und "GoldenEye" (1995).

Larry King 23. Januar 2021
Die Talkmaster-Legende Larry King verstarb im Alter von 87 Jahren in Los Angeles an einer Covid-19-Infektion. Der Amerikaner, der unter dem Namen Lawrence Harvey Zeiger in Brooklyn geboren wurde und achtmal verheiratet war, galt als Risikopatient, der an Diabetes und Herzproblemen litt. Seine Eltern waren jüdische Immigranten aus Osteuropa. King fing früh beim Radio an. 1985 bekam er seine eigene Interview-Show auf CNN, die ihn berühmt machte. 2010 ging er nach über 6.000 Sendungen in den Ruhestand. Er pflegte einen zurückhaltenden Fragestil, Konfrontationen waren nicht sein Ding. Er interviewte Politiker wie Barack Obama oder Margaret Thatcher (” 87) und namhafte Künstler wie George Clooney oder Dolly Parton und stellte dabei gerne kurze, direkte und unkomplizierte Fragen. Er glaubte, dass prägnante Fragen in der Regel die besten Antworten liefern, und er lag mit dieser Überzeugung nicht falsch.

Song Yoo-Jung 23. Januar 2021
Die junge koreanische Darstellerin Song Yoo-Jung wurde tot in Seoul aufgefunden. Sie war erst 26 Jahre alt und wurde mit ihren Rollen in TV-Shows wie "Make a Wish", "School", "Golden Rainbow" sowie der Web-Serie "Dear My Name" bekannt. Woran sie verstarb wurde in dem Statement auf Instagram nicht weiter erläutert. Allerdings habe es in letzter Zeit jedoch alarmierend viele junge Künstler in dem Land gegeben, die nach Studentenunruhen und Sympathiebekundungen für Nordkorea sowie Regimeprotesten für mehr Demokratie in dem südkoreanischen Land Selbstmord begingen, berichtete die "The New York Times". Anders als bei den brutal niedergeschlagenen Unruhen in Honkong, die sich gegen die Übermacht China richteten, wurde von den Protesten junger Leute in Südkorea in den westlichen Medien kaum berichtet.

Hal Holbrook 23. Januar 2021
Der amerikanische Schauspieler Hal Holbrook, der vor allem für seine Bühnendarstellung von Mark Twain am Broadway in New York bekannt war und dafür 1966 den US-Theaterpreis Tony Award als bester Schauspieler einheimste, verstarb im Alter von 95 Jahren in Beverly Hills, Kalifornien. Er galt als profilierter Charakterdarsteller in Kino, Fernsehen und Theater und gewann im Laufe seiner Karriere fünf Emmy Awards. Zudem war für seine Rolle in dem Film "Into the Wild" 2008 als bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert. Sein Filmdebüt gab er 1966 unter Regie von Sidney Lumet in dem Film "Die Clique". 1974 war er als korrupter Vorgesetzter von Clint Eastwood in "Dirty Harry II – Calahan" zu sehen. Einen seiner wichtigsten Auftritte hatte er 1976 in dem Watergate-Film "Die Unbestechlichen" als anonymer Informant Deep Throat. Ebenfalls populär wurde seine Darstellung des Geistlichen Father Malone, der im Horrorfilm "The Fog – Nebel des Grauens" (1980) die düstere Vergangenheit des Ortes Antonio Bay beschwört. Zu seinen weiteren bekannten Filmauftritten zählen das Holocaust-Drama "Julia" (1977) mit Jane Fonda, ein Professor in George A. Romeros Horrorkomödie "Creepshow" (1982), der Börsenmakler Lou Mannheim in Oliver Stones "Wall Street" (1987) neben Michael Douglas, der Seniorpartner der titelgebenden Firma in dem Thriller "Die Firma" (1993) mit Tom Cruise und ein rassistischer Offizier im Militärdrama "Men of Honor" (2000) mit Robert De Niro. Seine Darstellung des Ron Franz, eines älteren Mannes, der sich in dem von Sean Penn inszenierten Film "Into the Wild" mit der Hauptfigur anfreundet, brachte ihm eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller ein. Auch in Serien war der Schauspieler immer wieder in Gastauftritten zu sehen, darunter etwa "Grey's Anatomy", "Hawaii Five-0" oder "Sons of Anarchy". In den 80er Jahren spielte er in der Kult-TV-Saga "Fackeln im Sturm" US-Präsident Abraham Lincoln. Einer seiner letzten größeren Kinofilme war Steven Spielbergs "Lincoln" (2012), in dem er an der Seite von Daniel Day-Lewis die historische Rolle des Francis Preston Blair verkörperte.

Trisha Noble 23. Januar 2021
Die australische Sängerin und "Star Wars"-Schauspielerin Trisha Noble verstarb in ihrer Heimat nur wenige Tage vor ihrem 77 Geburtstag an den Folgen eines Tumors. Die Erkrankung sei auf das Inhalieren von Asbest Fasern zurückzuführen. Nach einer Karriere als Popsängerin unter dem Pseudonym Patsy Ann Noble, nahm sie in den 1960er Jahren erste TV-Rollen an. Ihr Kinofilmdebüt feierte sie 1966 im australischen Film "Death Is a Woman". In den 1970er Jahren zog sie in die USA und war u.a. 1975 in Colombo zu sehen sowie von 1981 bis 1982 in der Polizeiserie "Strike Force". Ab 2002 spielte sie in den "Star-Wars-Episoden" II & III die Rolle der Jobal Naberry, der Mutter von Padmé Amidala, die von Natalie Porter verkörpert wurde. Zuletzt zog sie wieder zurück nach Australien und arbeitete an der Produktion "Ladies in Black", einem Comedy-Drama, das 2018 erschien.

Cloris Leachman 26. Januar 2021
Die amerikanische Schauspielerin Cloris Leachman, die mit einem Oscar und neun Emmy-Trophäen ausgezeichnet wurde, verstarb mit 94 Jahren eines natürlichen Todes. Nach ihrem Kinodebüt 1955 in dem Krimi „Rattennest” und Fernsehauftritten in „Lassie”, „Rauchende Colts” und der „Mary Tyler Moore Show” holte sie 1972 den Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als gefrustete Ehefrau in Peter Bogdanovichs „Die letzte Vorstellung”. Danach war sie häufig in Komödien zu sehen, darunter die Gruselfilm-Parodie „Frankenstein Junior” von Mel Brooks, „Die Beverly Hillbillies sind los” und „Spanglish”. Bis ins hohe Alter stand sie vor der Kamera. In der TV-Serie "Malcolm mittendrin" aus dem Jahre 2000 von Frankie Muniz spielte sie eine tyrannische Großmutter. Mit 82 Jahren wirkte sie 2005 auch noch bei der US-TV-Tanz-Show „Dancing with the Stars” mit.

Cicely Tyson 28. Januar 2021
Die Schauspiellegende Cicely Tyson verstarb im Alter von 96 Jahren. Sie war eine der ersten schwarzen Schauspielerinnen und ebnete so den Weg für viele andere. Die 1924 in Harlem, New York City geborene, afroamerikanische Schauspielerin wurde in den Sechzigern berühmt und konnte so ihr Leben lang als renommierte Film- und Theaterschauspielerin arbeiten. Tyson spielt 1963 in „East Side/ West Side“ eine Serienhauptrolle als Sekretärin. Zudem ist sie bekannt aus Filmen wie „The Help“, „Grüne Tomate“ oder den modernen Serien „How to Get Away with Murder“. 1973 wird sie für „Das Jahr ohne Vater“ für den Oscar nominiert. Obwohl sie als eine der bekanntesten dramatischen Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts gilt, bekommt sie erst 2018 dann wirklich einen Ehrenoscar überreicht für ihr Lebenswerk. Darüber hinaus wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt. Privat war sie ab 1981 mit dem Musiker Miles Davis verheiratet. Die Ehe wurde jedoch sieben Jahre später - drei Jahre vor seinem zweiten schweren Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte und verstarb - wieder geschieden.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite zwei
mit Dustin Diamond, der am 1. Februar 2021 verstarb.


Dustin Diamond 1. Februar 2021
Der amerikanische Schauspieler Dustin Diamond, der als Kinderstar im US-Fernsehen bekannt wurde, verstarb mit 44 Jahren in einer Klinik in Florida an Krebs. Erst drei Wochen zuvor war der bösartige Krebs bei Diamond festgestellt worden, sodass auch eine Chemotherapie nicht mehr half. Bekannt wurde Diamond in den später 80er-Jahren durch die US-Sitcom „California High School“ (US-Titel: „Saved by the Bell)“. In der von 1989 bis 1993 laufenden Komödie um eine Gruppe Schüler wirkten auch die damaligen Nachwuchsschauspieler Elizabeth Berkley und Mario Lopez mit. In mehr als 80 Folgen stellte Diamond den Schüler Samuel ‚Screech‘ Powers dar. Auch in Fortsetzungen, darunter „California Highschool 2“ (1993-2000) übernahm er diese Rolle.

Christopher Plummer 5. Februar 2021
Der Hollywood-Star Christopher Plummer verstarb friedlich im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Zuhause in Connecticut. Die in Kanada geborene Schauspiel-Legende und mit 82 Jahren ältester Oscar-Gewinner der Geschichte als bester Nebendarsteller im Film "Beginners" (2012), zählte zu den ganz Großen der Schauspielbranche. Berühmt wurde Plummer durch seine Rollen in "The Sound of Music", "Waterloo" und "Der Mann, der König sein wollte". 2009 lieh er im Disney-Animationsfilm "Oben" dem Bösewicht seine Stimme. Danach war er u.a. 2011 in dem Thriller "Verblendung" zu sehen. 2017 sprang Plummer als Darsteller des J. Paul Getty für den Kinofilm "Alles Geld der Welt" ein, nachdem Kevin Spacey im Zuge des Meetoo-Skandals wegen Missbrauchsvorwürfen aus dem eigentlich schon fertigen Film geschnitten worden war. Plummer hat mit großen Regisseuren wie John Huston, Blake Edwards, Michael Mann, Terrence Malick oder David Fincher gearbeitet. Zuletzt trat er 2019 im Kino-Hit "Knives Out – Mord ist Familiensache" auf.

Giuseppe Rotunno 7. Februar 2021
Rotunno arbeitete ab den 1940er-Jahren als Kameramann an Filmproduktionen. Bekannt wurde Rotunno durch seine Arbeit mit künstlerisch führenden italienischen Regisseuren, wie Luchino Visconti, Federico Fellini, Mario Monicelli und Vittorio de Sica. Zu seinen bekanntesten Leistungen gehörten Filme wie Fellinis "Satyricon", Fellinis "Roma", "Amarcord" und Viscontis Literaturverfilmung "Weiße Nächte" sowie die Filmklassiker "Rocco und seine Brüder" und "Der Leopard". Mit Liliana Cavani drehte er 1974 den Skandalfilm "Der Nachtportier". Ab den 1960er Jahren folgten auch englischsprachige Produktionen, wie "Die Bibel" von John Huston (1966), "Rent-a-Cop" von Jerry London (1987) oder "Die Abenteuer des Baron Münchhausen" (1988) von Terry Gilliam. Sein letzter Film war 1997 ein Dokumentarfilm über Marcello Mastroianni. Giuseppe Rotunno verstarb kurz vor seinem 98. Geburtstag in Rom.

Jean-Claude Carrière 8. Februar 2021
Der französische Schriftsteller und Drehbuchautor Jean-Claude Carrière verstarb im Alter von 89 Jahren in Paris. 2015 hatte er für sein Lebenswerk einen Ehrenoscar erhalten. Erste Kontakte zum Film ergaben sich im Laufe der 1950er-Jahre, als der Regisseur Jacques Tati ihn beauftragte, Romanfassungen von seinen Filmen "Die Ferien des Monsieur Hulot" und "Mon oncle" zu verfassen. Dank dieser Übung sollte es ihm später gelingen, umgekehrt aus Romanen die Essenz für Drehbücher herauszulösen. Neben unzähligen Originalstoffen wurde Carrière deshalb besonders bei Filmadaptionen erfolgreich. Unter anderem schrieb er nach dem Roman "Die Blechtrommel" von Günter Grass auch das Drehbuch für Volker Schlöndorffs gleichnamige Verfilmung, die 1980 den Oscar als bester fremdsprachiger Film erhielt. Mit Schlöndorff arbeitete der Autor auch an dessen Filmen "Unhold", "Die Fälschung" und "Ulzhan - Das vergessene Licht" zusammen. Er bediente fast alle Filmgenres und verfasste die Drehbücher zu Werken unterschiedlichster Regisseure wie Miloš Forman, Louis Malle, Jacques Deray, Carlos Saura, Andrzej Wajda, Marco Ferreri, Philippe de Broca, Peter Brook und Jean-Luc Godard. Gelegentlich war Carrière auch als Darsteller zu sehen. Eine besondere Beziehung verband Carrière aber mit dem Regisseur Luis Buñuel, über Jahrzehnte hinweg arbeiteten beide immer wieder zusammen, darunter bei den Drehbüchern für "Belle de Jour - Schöne des Tages" von 1967 mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle und für den Oscar-prämierten Film "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" aus dem Jahr 1972. Carrières Schaffen wurde umfassend gewürdigt, unter anderem mit dem französischen Filmpreis César, zwei britischen Bafta Awards, dem Großen Preis der Jury beim Filmfestival von Cannes, drei Oscar-Nominierungen, einem Oscar für den Kurzfilm "Heureux anniversaire".

Chick Corea 9. Februar 2021
Die US-Jazz-Legende Armando Anthony „Chick“ Corea verstarb im Alter von 79 Jahren an einer seltenen Krebs-Erkrankung. Chick Corea zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Jazz-Pianisten und -Komponisten und gilt außerdem als einer der Gründerväter des Jazzrock. Im Laufe seiner Karriere gewann er 23 Grammys und war für 65 nominiert worden. Auch wenn er explizit keine Filmmusik komponiert hat, so prägte seine Musik dennoch den zeitgenössischen Jazz, dessen Sound oftmals in Filmen Verwendung fand. In YouTube Videos und auf Mitschnitten zahlreicher Konzerte ist Chick Corea jedoch verewigt worden. Auf Facebook lud er per Livestream regelmäßig in sein Musikzimmer ein, wo er am Flügel improvisierte. Schon in jungen Jahren spielte er mit Saxofonlegende Stan Getz, Herbie Mann und Dizzy Gillespie zusammen. Mit 27 Jahren hatte er seinen eigenen Sound und seine eigene Sprache gefunden, die er über die Jahrzehnte perfektionierte. Beeinflusst wurde er dabei sowohl von Herbie Hancock und Thelonious Monk als auch von lateinamerikanischen Rhythmen. Star-Trompeter Miles Davis erkannte Coreas Talent und nahm ihn statt Hancock mit auf Tour - mit dem Corea später allerdings auch noch eine Welttournee hinlegen sollte. Mit seltener Kraft, Beweglichkeit und Leichtigkeit vereinte er am Klavier in der sogenannten Fusion-Ära modale und funktionsharmonische Ansätze zu einprägsamen Voicings, wie sie McCoy Tyner, der Pianist des John Coltrane Quartetts, und Bill Evans entwickelt hatten. Für kurze Zeit traf er an einem zweiten E-Piano auch auf Keith Jarrett, um dann wiederum mit dem Bassisten Stanley Clarke und dem Gitarristen Al Di Meola sich in die Klanggefilde des Jazzrock zu stürzen, womit er andere Publikumsschichten ansprach, die sich zuvor nicht für Jazz interessiert hatten. Als Komponist schrieb Corea Stücke, die als Jazz-Standards gelten, unter anderem den Latin-Jazz-Klassiker "Spain", seinen vermutlich bekanntesten Hit. Andere sind "500 Miles High" und "La Fiesta".

Larry Flynt 10. Februar 2021
Der US-Verleger Larry Flynt, Gründer des Erotik-Magazins „Hustler“, der als Porno-Gigant in die Medien-Geschichte einging, verstarb im Alter von 78 Jahren in Los Angeles. Von Hochglanz-Männermagazinen wie „Playboy“ und „Penthouse“ setzte sich das Blatt „Hustler“ mit Schmuddel-Bildern tief unter der Gürtellinie ab und machte dadurch immer wieder Schlagzeilen. Etwa 1975, als Flynt von Paparazzi geschossene Nacktfotos der früheren First Lady Jacqueline Kennedy Onassis veröffentlichte. Wegen Verbreitung von Pornografie wurde er 1977 zu einem Vierteljahrhundert hinter Gittern verurteilt, ein Berufungsgericht hob das Urteil aber wieder auf. Im März 1978 wurde Flynt von einem rechtsextremistischen Fanatiker aus dem Hinterhalt angeschossen und war seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt, sodass er zu besonderen Anlässen in einem vergoldeten Rollstuhl vorfuhr. Mit dem Film „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“ zollte Oscar-Preisträger Milos Forman („Einer flog über das Kuckucksnest“, „Amadeus“) Flynts umstrittener Gratwanderung zwischen Pornografie und Meinungsfreiheit Tribut. Bei der Berlinale 1997 gab es dafür den Goldenen Bären.

Martha Stewart 17. Februar 2021
Martha Stewart, die am 7. Oktober 1922 als Martha Ruth Stewart Haworth im US-Bundesstaat Kentucky auf die Welt kam, verstarb friedlich im Kreis der Familie im Alter von 98 Jahren. Ihre Karriere begann ursprünglich als Sängerin. 1945 landete sie ihre erste Rolle im Film „Doll Face“. 1947 war sie gemeinsam mit Henry Fonda (1905-1982) und Joan Crawford (1905-1977) im Drama „Daisy Kenyon“ zu sehen. Berühmt wurde Stewart im Jahr 1950 im Hollywood-Film „Ein einsamer Ort“ von Mildred Atkinson, in dem sie an der Seite von Humphrey Bogart spielte. 1952 war sie Musical-Film „Aaron Slick from Punkin Crick“ zu sehen. 1965 folgte ihre letzte Rolle in der TV-Serie „Meine drei Söhne“.

Geoffrey Scott 23. Februar 2021
Der US-amerikanische Schauspieler Geoffrey Scott, bekannt als Nebendarsteller in der US-Fernsehserie "Der Denver-Clan", verstarb im Alter von 79 Jahren. Nur einen Tag nach seinem 79. Geburtstag erlag er demnach in Broomfield, Colorado seiner Parkinson-Erkrankung. Seine Fernsehkarriere begann er 1970 in der Gothic-Daily Soap Dark Shadows. Danach folgten etliche Gastrollen unter anderen in Serien wie, Cannon, Hotel, Matt Houston und Love Boat. Größere Bekanntheit erlangte er von 1982 bis 1985 in der dritten Staffel von Denver-Clan als er die Rolle von Mark Jennings verkörperte, dem ersten Ehemann von Krystle Carrington (dargestellt von Linda Evans). Auch zahlreiche Werbespots drehte Geoffrey Scott. So war er unter anderem als der Marlboro-Mann im TV zu sehen und bewarb als Seemann das Parfum Old Spice.

Ronald Pickup 24. Februar 2021
Der britische Schauspieler Ronald Pickup ist nach langer Krankheit im Kreise seiner Familie „friedlich eingeschlafen“. Er wurde 80 Jahre alt. Pickup spielte unter anderem den Erzbischof von Canterbury in der Netflix-Serie „The Crown“. Einer seiner größten Erfolge war die Komödie "Best Exotic Marigold Hotel" aus dem Jahr 2015. Er spielte darin den liebestollen Schürzenjäger Norman, der mit sechs weiteren Rentnern in Indien einen Neuanfang wagen will. Auch im Sequel drei Jahre später war er zu sehen. In dem Zweiter-Weltkriegs-Drama "Darkest Hour" schlüpfte Pickup in die Rolle des Neville Chamberlain – also von Winston Churchills Vorgänger als britischer Premierminister, der mit seiner Appeasement-Politik gegenüber Hitler kläglich gescheitert war. Ronald Pickup blickte aber auch auf eine lange Karriere am Theater und in Fernsehproduktionen zurück. Sein Durchbruch gelang ihm 1964 mit einer Nebenrolle in der britischen Kultserie "Doctor Who".

Johnny Briggs 28. Februar 2021
Bekannt wurde der britische Schauspieler Johnny Briggs durch seine Rolle als Mike Baldwin in der TV-Serie "Coronation Street", in der er in über 2.000 Episoden mitspielte. Im Alter von 85 Jahren verstarb der Serienstar, der zudem in über 40 Film- und Fernsehproduktionen mitspielte, nach langer Krankheit friedlich in seinem Zuhause.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite drei
mit Jahmil French, der am 1. März 2021 verstarb.

Jahmil French 1. März 2021
Mit nur 29 Jahren ist Jahmil French, der Netflix-Star aus der Serie „Degrassi - The Next Generation“, verstorben. Seinen letzten Post teilte der Schauspieler am 19. Januar 2021 auf Instagram. Dort postete er ein Foto von sich, auf dem er vor einer Backsteinwand steht und in die Kamera lächelt. "Er wird vielen für seine Leidenschaft für die Kunst, sein Engagement für sein Handwerk und seine lebendige Persönlichkeit in Erinnerung bleiben" zitierte das US-amerikanische "People"-Magazin den gebürtigen farbigen Kanadier.

Chris Barber 2. März 2021
Der englische Jazzmusiker und Big-Band-Leader Christopher Donald „Chris“ Barber verstarb nach einer Demenz-Erkrankung im Alter von 90 Jahren in der englischen Grafschaft Hertfordshire nördlich von London. Der Posaunist spielte sich seit den 50ern in die Herzen der Jazz-Fans mit Welthits wie "Ice Cream" oder "Wild Cat Blues". Der Pate des britischen Jazz stellte aber auch die Weichen für die Blues- und Rock-Welle, aus der Giganten wie die Beatles und Rolling Stones hervorgingen. Somit beeinflusste er über lange Zeit auch den musikalischen Zeitgeist, dessen Einfluss wiederum in andere Kulturbereiche wie auch den Film flossen, wovon zahlreihe YouTube-Mitschnitte seiner Konzerte Zeugnis ablegen. Barber studierte Posaune und Kontrabass an der berühmten Londoner "Guildhall School of Music and Drama" und gründete schon mit 19 seine erste Jazzband. Die klassische Ausbildung prägte seine Auffassung von Jazz-Improvisationen: Man müsse trotzdem die richtigen Noten spielen, befand er. In den 50ern war Barbers Big Band in Großbritannien so bekannt wie die Beatles in den 60ern. 1958 gründete er mit einem Geschäftspartner den legendären Londoner Marquee Club, in dem später die Rolling Stones auftraten. 1959 schaffte Barber den internationalen Durchbruch mit "Petite Fleur", einem Stück mit dem Solo des Klarinettisten Monty Sunshine. Barber liebte den frühen New-Orleans-Jazz und brachte viele afroamerikanische Gospel- und Blues-Legenden nach Großbritannien. Nebenbei verhalf er damit der E-Gitarre zum Einzug in die britische Rhythm-and-Blues-Szene. An einer Jubiläumsplatte von 2011, die passenderweise "Memories Of My Trip" (Erinnerungen an meine Reise) heißt, beteiligten sich Größen wie Eric Clapton, Van Morrison und Mark Knopfler. 2014 wurde er für sein Lebenswerk mit der German Jazz Trophy geehrt. Erst im letzten Jahr zog sich Barber nach einem bösen Sturz mit 89 Jahren ins Privatleben zurück.

Katharina Matz 3. März 2021
Die Schauspielerin Katharina Matz verstarb in Berlin nach kurzer Krankheit im Alter von 90 Jahren. Sie spielte in zahlreichen TV-Produktionen mit und stand in vielen verschiedenen Rollen auf der Bühne. Die im böhmischen Haindorf – dem heute tschechischen Hejnice – geborene Matz war nach einer Schauspielausbildung in Magdeburg zunächst in Greifswald engagiert. Von 1954 an gehörte Matz für zunächst vier Jahre zum Ensemble des Deutschen Theaters. Die Theaterchefin Ida Ehre konnte Matz Ende der 50er Jahre nach Hamburg verpflichten, wo sie zunächst an den Kammerspielen wirkte und dann zum Thalia Theater wechselte. Dort arbeite sie mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Leander Haußmann, Stephan Kimmig oder Andreas Kriegenburg zusammen, der sie im "Urfaust" in der Titelrolle besetzte. Insgesamt gehörte sie 49 Jahre lang zum Ensemble des Theaters in der Hansestadt. Am Deutschen Theater in Berlin spielte sie seit 2012 regelmäßig als Gast, zuletzt probte Metz kurz vor Ausbruch der Pandemie 2020 noch für die Uraufführung von "Das Herz der Krake" von Nis-Momme Stockmann. Neben der Bühne war die Schauspielerin auch in unzähligen Filmen zu sehen. In den Fünfzigerjahren wirkte sie in Defa-Filmen wie "Carola Lamberti – Eine vom Zirkus" oder "Hotelboy Ed Martin" mit. Im Westen stand sie später unter anderem mit Hildegard Knef und Hansjörg Felmy vor der Kamera. Auch in verschiedenen "Tatort"-TV-Produktionen wirkte sie mit. Genauso übernahm sie auch Gastrollen im "Großstadtrevier" oder "SOKO Köln". Das Fernsehpublikum konnte Matz zuletzt in der SWR-Serie "Der letzte Wille" erleben.

Trevor Peacock 8. März 2021
Der in London geborene britische Schauspieler, Drehbuchautor und Songwriter Trevor Peacock, verstarb im Alter von 89 Jahren in Somerset. Bekannt wurde er für seine Shakespeare-Rollen auf der Bühne. Aber auch für seine Darstellungen in Filmen wie "Die Gebrüder Weihnachtsmann" (2007), "Neverwhere" (1996) und als Jim Trott in the BBC Comedy Serie "The Vicar of Dibley" (1994).

Leon Gast 8. März 2021
Für seinen Dokumentarfilm über den "Rumble in the Jungle" zwischen Muhammad Ali und George Foreman wurde der US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Fotograf mit dem Oscar ausgezeichnet. Eigentlich wollte er ein Musikfestival dokumentieren, drehte dann aber viele Hundert Stunden Material rund um einen Boxkampf, der in die Geschichte eingehen sollte. Nun ist der in New Jersey geborene Leon Gast im Alter von 85 Jahren in Woodstock verstorben.

Cliff Simon 9. März 2021
Der 58-jährige südafrikanische Schauspieler Cliff Simon verstarb bei einem tragischen Kiteboard-Unfall am Topanga Beach bei Malibu, Kalifornien. Er wurde bekannt für seine Rolle des zynischen außerirdischen "Gottes" Ba'al in der Serie „Stargate - Kommando SG-1“. Seine Bühnenkarriere begann in Südafrika, nachdem er sich 1984 für die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles im Schwimmsport qualifiziert hatte, aber daran nicht teilnahm. Während seines Jobs in einem Resort wurde für eine Darbietung ein Turner gesucht. Hier begann seine Karriere. Nach weiteren Stationen schaffte er es 1989 zu einer Rolle als Darsteller im "Moulin Rouge". Zurück in Afrika gewann er 1992 bei einem Talentwettbewerb ein Casting bei der sehr erfolgreichen Fernsehserie "Egoli: Place of Gold", wo er für sechs Jahre mitspielte. 1997 heiratete er seine langjährige Freundin Colette. Im Jahr 2000 entschloss er sich in die USA zu emigrieren, wo bereits seine Eltern hin ausgewandert waren.

Peter Patzak 11. März 2021
Der österreichische Regisseur Peter Patzak verstarb im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Krems an den Folgen einer Herzoperation. Obwohl er auch mehrere Kinofilme drehte, führte Patzak vor allem bei Fernsehfilmreihen wie dem "Tatort" und "Polizeiruf 110" Regie, war aber vor allem für seine unkonventionellen Krimis um den Wiener Ermittler Major Kottan bekannt geworden. Insgesamt entstanden 19 Folgen der Krimiserie sowie zwei "Kottan"-Kinofilme unter seiner Regie. Von 1976 bis 1983 flimmerte die Serie mit wechselnden Hauptdarstellern über die Bildschirme. Mit ihrem anarchistischen und satirischen Humor war sie den gängigen deutschen Krimireihen um Jahre voraus. Darüber hinaus erhielt der Regisseur zahlreiche Auszeichnungen wie den Regiepreis der Biennale in Venedig, den Max-Ophüls-Preis, den Adolf-Grimme-Preis, die Goldene Romy, den Preis der Berliner Filmfestspiele und einen Preis der UNESCO.

Yaphet Kotto 15. März 2021
Der US-amerikanischer Schauspieler Yaphet Frederick Kotto wurde insbesondere durch seine Rollen als Bond-Schurke in "Leben und sterben lassen" bekannt sowie als Ingenieur Parker im Science-Fiction-Film "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" und als Polizist Al Giardello in der Krimiserie "Homicide". Kotto verstarb im Alter von 81 Jahren. Die Todesursache wurde nicht bekannt.

Richard Gilliland 18. März 2021
Der US-Schauspieler Richard Gilliland ist im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit überraschend verstorben. Der "Criminal Minds"-Serienstar war seit rund 34 Jahren mit seiner Kollegin, der dreifachen Emmy-Preisträgerin Jean Smart (69), verheiratet und hinterlässt zwei gemeinsame Kinder. Gilliland ist vor allem als Gast- und Nebenrollendarsteller in unzähligen Filmen und Serien in Erscheinung getreten. So spielte er unter anderem auch in "Die Straßen von San Francisco", "Mord ist ihr Hobby", "Desperate Housewives", "Dexter" oder "Matlock" mit. Insgesamt war der US-Schauspieler in mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

George Segal 23. März 2021
Der US-Schauspieler George Segal verstarb im Alter von 87 Jahren nach Komplikationen an einer Herz-Bypass-Operation. Segal spielte in zahlreichen Filmen und TV-Serien mit. Seinen Durchbruch schaffte er an der Seite von Elizabeth Taylor und Richard Burton im Film „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“. Für seine Rolle darin wurde er sogar für einen Oscar nominiert. Bekannt wurde er auch durch "Mann, bist du Klasse!" (1973) und durch "Wo is' Papa?" (1970), "Die Eule und das Kätzchen" (1970) oder "Das Geld liegt auf der Straße" (1977). Ab den 90er Jahren feierte er auch im TV Erfolge. Produzent Adam F. Goldberg (44) besetzte den Schauspieler z.B. in seiner halbautobiografischen Serie "Die Goldbergs". Seit 2013 war Segal in der Sitcom zu sehen. 2016 wurde ihm ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verliehen. Neben der Schauspielerei war auch die Musik seine große Leidenschaft. George Segal spielte Banjo in Amateur-Jazzbands wie der Beverly Hills Unlisted Jazz Band von Conrad Janis und veröffentlichte mehrere Platten.

Irena Vrkljan 23. März 2021
Die 1930 in Belgrad/Serbien geborene und in Zagreb/Kroatien aufgewachsene deutsch/jugoslawische Filmemacherin Irena Vrkljan ist im Alter von 90 Jahren ebenda verstorben. Mit 36 Jahren begann sie ihr Filmstudium an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und gehörte damit zum ersten Jahrgang der DFFB. Im Jahre 1966 war sie damit nur eine von drei Frauen unter den 35 angenommenen Filmstudenten und Studentinnen. Helke Sander war die zweite, Gerda Kramer die dritte. Begleitend zu ihrem Filmstudium in Berlin, zwischen 1962 und 1968, hat Vrkljan als Drehbuchautorin für den Fernsehsender RT Zagreb gearbeitet und 21 Folgen der Reihe „Porträts und Begegnungen“über Bildhauer, Schriftsteller, Maler geschrieben. Da von den vielen Kurzfilmen der Ton inzwischen verloren gegangen war, hat sie vor knapp 10 Jahren, als über 80-Jährige, die Texte dieser Folgen mit ihrer sanften und angenehmen Akzent gesprochen Stimme in einem Tonstudio neu aufgenommen. Es gibt nur wenige Filme von ihr, die an der DFFB entstanden sind. Einer davon heißt "Faroqhi dreht" (1967), der Untertitel heißt „Ein Filmbericht von Irena Vrkljan“. Gemeint ist der Filmemacher und spätere DFFB-Dozent Harun Farocki, der mit ihr zusammen studierte und mit mehr als 90 realisierten, eigenen Filmen zu den wichtigen Essayfilmern Deutschlands gehört. Vrkljan hat dagegen später keine Filme mehr gemacht, sondern in Berlin und Zagreb als Dichterin, Autorin und Übersetzerin gearbeitet. Dafür hat sie an der DFFB den späteren Fernsehspieldramaturgen, Schriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor Benno Meyer-Wehlack kennengelernt, mit dem sie bis zu seinem Tod 2014 verheiratet war.

Houston Tumlin 23. März 2021
Der ehemalige Kinderdarsteller Houston Tumlin, der Will Ferrells Sohn Walker in „Talladega Nights“ spielte, beging Suizid. Er wurde 28 Jahre alt.

Jessica Walter 24. März 2021
Die US-Schauspielerin Jessica Walter sei nach Angaben ihrer Tochter Brooke Bowman im Alter von 80 Jahren friedlich im Schlaf in New York verschieden. Bekannt wurde die Darstellerin durch ihre Rolle als Großmutter in der Comedy-Serie "Arrested Development", eine von Kritikern und Preisjurys sowie Fans tief verehrt Serie um die sozial inkompetente Bluth-Familie, die nur um sich selbst kreist und ständig Geld braucht. Nach der vorübergehenden Absetzung der ersten drei Staffeln im Jahre 2013 hat Netflix die Serie noch mal verlängert und 2018 mit 16 neuen Folgen zum finalen Ende gebracht. Wieder dabei auch Jessica Walter als Mutter einer Bagage, die in einer Luxuswelt voller kollektiver Nutzlosigkeit lebt. Auf der Leinwand hatte die Emmy-Preisträgerin Walter ihren Durchbruch im Jahre 1966 mit dem Rennfahrer-Film "Grand Prix". Später spielte sie in dutzenden Serien und Spielfilmen mit, unter anderem im Thriller "Sadistico" mit Clint Eastwood, bei dem sie ein zweites Mal für einen Golden Globe nominiert wurde. Rund fünf Jahrzehnte lang war die 1941 in New York geborene Schauspielerin, die zweimal verheiratet war, am Theater und in Film und Fernsehen aktiv.

Craig 'muMs' Grant 24. März 2021
Die HBO-Serie "Oz - Hölle hinter Gittern" machte ihn berühmt. Nun verstarb der Schauspieler und Dichter Craig Grant, bekannt als "muMs the Schemer", im Alter von nur 52 Jahren. Ursprünglich wurde er als Poetry Slammer bekannt kam so zu seinen ersten TV-Auftritten. Von 1997 bis 2003 spielte er die Rolle als Arnold Jackson in der HBO-Serie „Oz“. Zudem stand er vor der Kamera in "Dark Water" (2005), "Side Effects" (2013) und "Good Time" (2017).

Larry McMurty 25. März 2021
Der amerikanische Schriftsteller Larry McMurtry, der den Pulitzer-Preis, einen Oscar und einen Golden Globe gewann, verstarb mit 84 Jahren. Bekannt wurde er u.a. 1986 für seine Texas-Romane wie "Lonesome Dove", der Geschichte über einen Viehtrieb im Wilden Westen Ende des 19. Jahrhunderts, die später als preisgekrönte Mini-Serie mit Robert Duvall und Tommy Lee Jones verfilmt wurde. 2006 folgte die preisgekrönte Drehbuchadaption des Kinofilms "Brokeback Mountain", einer Kurzgeschichte von Annie Proulx um die heimliche Liebe von zwei schwulen Cowboys, die von Ang Lee mit den Darstellern Heath Ledger und Jake Gyllenhaal verfilmt wurde. McMurtry war auch der Autor von Romanen wie "Terms of Endearment" (Zeit der Zärtlichkeit, 1983) und "The Last Picture Show" (Die letzte Vorstellung) die ebenfalls als Hollywood-Filme großen Erfolg hatten. Letzterer von 1971 ist immer noch eines der großen bewegenden Stücke des amerikanischen Kinos, ein Alterswerk von zwei jungen Männern. Peter Bogdanovich, der Regie führte, war damals 32, und Larry McMurtry, der mit ihm das Drehbuch schrieb, nach seinem eigenen Roman, war 35.

Bertrand Tavernier 25. März 2021
Der Regisseur Bertrand Tavernier, der zu den vielfältigsten Filmemachern Frankreichs gehörte und zur Nouvelle Vague zuzurechnen ist, verstarb kurz vor seinem 80. Geburtstag in Sainte-Maxime im Süden von Frankreich am Mittelmeer unweit von Saint-Tropez an seiner langjährigen Krebserkrankung. Gemeinsam mit Volker Schlöndorff besuchte er das Lycée Henri IV in Paris. Er studierte zunächst Jura und schrieb Filmkritiken in verschiedenen Zeitschriften. Seinen ersten Job beim Film gab ihm der 1973 verstorbene Regisseur Jean-Pierre Melville. 1974 wurde Tavernier mit seinem Spielfilmdebüt "Der Uhrmacher von St. Paul" zur Berlinale eingeladen und gewann den Spezialpreis der Jury, einen Silbernen Bären. Taverniers Bandbreite war groß. Er drehte Krimis, Liebesfilme, Science Fiction Werke und vor allem Historienfilme. 1984 folgte bei den Filmfestspielen von Cannes der Preis der besten Regie für "Ein Sonntag auf dem Lande", ein Künstlerportrait um die Jahrhundertwende, subtil und dennoch bildgewaltig in Szene gesetzt. Darüber hinaus war die amerikanische Kultur Taverniers zweite Leidenschaft, die ebenfalls sein Werk prägte. Für das Drama "Um Mitternacht" (1986) konnte er u.a. Dexter Gordon und Herbie Hancock gewinnen. Es wurde sein größter Erfolg und Hancock erhielt für seine Jazz-Musik den Oscar. Nach zahlreichen weiteren Werken gewann er 1959 noch einmal auf der Berlinale. Diesmal erhielt er den Goldenen Bären für "Der Lockvogel". Sein letzter Film war 2013, die im französische Politmilieu angesiedelte Screwball-Komödie "Quai d'Orsay", mit der er den US-amerikanischen Regisseur Howard Hawks huldigte. 2015 folgte ein allerletzter Besuch bei Filmfestspielen, diesmal in Venedig, wo er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.

Larry McMurty 25. März 2021
Der US-amerikanischer Schriftsteller von Wildwestromanen Larry Jeff McMurtry verstarb im Alter von 84 Jahren. Für seinen Roman "Weg in die Wildnis" gewann er 1985 den Pulitzer-Preis, für sein Drehbuch zu "Brokeback Mountain" 2006 einen Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch.

Beverly Cleary 25. März 2021
Im stolzen Alter von 104 Jahren verstarb Amerikas meistgelesene Schriftstellerin von Kinder- und Jugendliteratur im pitoresken Carmel-by-the-Sea, Kalifornien. Eine Verfilmung ihrer Ramona-Werke kam 2010 als "Schwesterherzen – Ramonas wilde Welt" (Ramona and Beezus) mit Joey King und Selena Gomez in den Hauptrollen in die Kinos.

Hans Schifferle 30. März 2021
In Berlin kannten wahrscheinlich nur wenige den Filmkritiker Hans Schifferle, aber in seiner Heimatstadt München prägte er über Jahrzehnte den Stil des Feuilletons der Süddeutschen Zeitung. Nach langer schwerer Krankheit verstarb er im Alter von nur 63 Jahren. Man braucht nur einen seiner Texte zur Hand zu nehmen, und schon ist man umfangen und verführt von dieser speziellen Sicht auf das Kino, die Welt, das Leben. Niemals hätte man sich vorstellen können, dass er sich aus Wut oder Enttäuschung über einen Film hätte in Rage schreiben können. Seine Liebe zum Kino war über solch flüchtige Reflexe erhaben. Seine besten Texte schrieb er über das Verkannte im vermeintlich Bekannten: Über Hollywoods B-Pictures und deren fast vergessene Nebendarstellerinnen und -darsteller, die er mit punktgenauen Charakterisierungen lebendig hielt. Junge Filmschaffende entdeckte er bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen und die österreichische Viennale war ihm lieber als die glamourverliebte Filmwirtschaft oder die staatstragende Filmpolitik. Vor allem liebte Schifferle seine Heimatstadt als Schauplatz der frühen Filme von Rudolf Thome, May Spils und Werner Enke, Marran Gosov, Roger Fritz oder Klaus Lemke. Selten in der deutschen Filmgeschichte fielen Kunst und Unterhaltung so glücklich zusammen, und Schifferle schien diesen Geist zu leben. Kaum zu glauben dass er nach einem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften auch ein Faible fürs Abseitige entwickeln konnte. Aber in den Spätvorstellungen zog es ihn ab und zu auch hin zu Horror- und Fantasy-Welten, zum Fetischkino und zum Porno. Andererseits umgab er sich gerne auch mit Cinephilen und besuchte dazu Anfang der Achtzigerjahre das Münchner Filmmuseum, wo Enno Patalas seine Retros vorführte und Schifferle den Platzanweiser mimte.

István Lénárt 31. März 2021
Der ungarische Schauspieler István Lénárt galt in seinem Heimatland als Legende. Seine letzte Rolle war die eines alten Mannes in "Forest – I See You Everywhere", von dem das Kinopublikum nicht so recht weiß, ob er noch lebt oder nicht. Der Film von Bence Fliegauf, eine Fortsetzung seines Spielfilmdebüts "Rengeteg" aus dem Jahr 2003, lief dieses Jahr auf der 71. Berlinale im Wettbewerb, die wegen der Pandemie zweigeteilt worden war. So konnten nur wenige Festivalakkreditierte den Film zu einem Zeitpunkt sehen, bevor Lénárt mit knapp 100 Jahren im März diesen Jahres starb. Nach einem nur kurz begonnenen Wirtschaftsstudium wechselte Lénárt direkt zur Akademie für Theater- und Filmkunst und
absolvierte das Studium mit dem Abschluss als Produktionsleiter. Dennoch musste er sich ab 1954 erneut in einer Filmfabrik vom Lehrling über den Laboranten zum Produktionsleiter hocharbeiten. 1963 wurde er vom Organisator des Nationaltheaters zum Disponenten des ungarischen Fernsehens versetzt. Als Koordinationsleiter und späterer stellvertretender Direktor fand er dort seine Berufung als verantwortlicher Leiter eine Stabes von mehr als 100 Kameraleuten. Bekannt wurde er vor allem, auch als Schauspieler, für sein Gesicht, seine Stimme, seine Gestik und seine unverwechselbare Persönlichkeit. International kennt man ihn aus den Filmen von István Szabó ("Hanussen") oder Béla Tarr ("Der Mann aus London"). Für Bence Fliegauf spielte er bereits in dem Film "Dealer" und der internationalen Produktion "Womb" mit. Er gehörte unter anderem dem Kuratorium der Stiftung Filmjus, dem ungarischen Verein zur Wahrung der Urheberrechte der Audio-Visuellen Schaffenden und Filmproduzenten an.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite vier
mit Gloria Henry, die am 3. April 2021 verstarb.

Gloria Henry 3. April 2021
Gloria Henry war eine US-amerikanische Schauspielerin. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre Rolle als Alice Mitchell in der von CBS produzierten, 145 Folgen langen Sitcom "Dennis, Geschichten eines Lausbuben" sowie als Beth Forbes in Fritz Langs 1952 erschienenen Western "Engel der Gejagten" an der Seite von Marlene Dietrich, Arthur Kennedy und Mel Ferrer. Die in New Orleans Geborene verstarb im Alter von 98 Jahren in Los Angeles.

Lois de Banzie 3. April 2021
Die schottische Schauspielerin Lois de Banzie verstarb im Alter von 90 Jahren in Kalifornien. Ihre Karriere startete sie am Broadway in New York City. Im Theaterstück „Annie“ spielte sie die First-Lady Eleanore Roosevelt. Für ihre Darstellung in der Broadway-Produktion „1980’s Morning’s At Seven“ wurde sie mit einem Tony Award nominiert. Auf der Leinwand war de Banzie unter anderem in den Filmen „Sister Act“, „Die Addams Family in verrückter Tradition“ und in „Die nackte Kanone 33 1/3“ zu sehen.

Paul Ritter 5. April 2021
Der britische Theater- und Filmschauspieler Paul Ritter, der im Film "Harry Potter und der Halbblutprinz" den Schriftsteller Eldred Worple verkörpert und somit auch einem breitem jüngerem Publikum bekannt wurde, verstarb im Alter von nur 54 Jahren im Kreise seiner Familie an den Folgen eines Hirntumors. Seine Karriere begann Anfang der 1990er Jahre mit kleineren Auftritten in Fernsehproduktionen. Später folgten Rollen in Filmen wie "Der Sohn von Rambow", "Hannibal Rising – Wie alles begann", "James Bond 007: Ein Quantum Trost", "Nowhere Boy" sowie "Der Adler der neunten Legion". Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 70 Produktionen.

Grischa Huber 6. April 2021
Die in Polen geborene Theater- und Filmschauspielerin Grischa Huber, zuletzt Frau des Schauspielers Michael König, verstarb im Alter von 76 Jahren nach langer Krankheit, wie ihre Tochter, die Schauspielerin Muriel König der Deutschen Presse-Agentur sagte. Huber war nicht nur eine Symbolfigur der Frauenbewegung in den 70er Jahren, sondern auch Trägerin des Filmbands in Gold für ihre Darstellung in dem feministischen Filmklassiker "Unter dem Pflaster ist der Strand" (1974). Ihr erster Kinospielfilm war 1970 "Lenz" nach der gleichnamigen Erzählung von Georg Büchner. Danach folgten Rollen in Kino-Filmen wie "Goethe" (Regie: Phillipp Stölzl), "Hilde" (Kai Wessel) oder "September" (Max Färberböck). Aber auch in TV-Serien war sie immer wieder zu sehen. Unter anderem in der Serie "SOKO Stuttgart" (ZDF), in "Drei in einem Bett" (Sat1) oder "Hurenkinder" (ARD). Zuletzt trat sie in der Vorabend-Krimiserie „Morden im Norden“ auf. Geboren auf der polnischen Insel Wollin begann sie ihre schauspielerische Karriere am Karlsruher Staatstheater. Danach folgten weitere Theaterengagements etwa in Köln, Mannheim, Bochum, Berlin und Hamburg, wo sie unter anderem 1988 am Deutschen Schauspielhaus in dem Stück "Lulu" unter der Regie von Peter Zadek die Französin gab.

Walter Olkewicz 6. April 2021
Der in New Jersey geborene US-Schauspieler Walter Olkewicz, der in Produktionen wie , „Seinfeld“, „Grace Under Fire“ und vor allem in David Lynchs Kult-Serie „Twin Peaks“ als zwielichtiger französisch-kanadischer Barkeeper und Croupier Jacques Renault mitwirkte, verstarb im Alter von 72 Jahren in Los Angeles. 1999 musste der Schauspieler sich einer Knie-Operation unterziehen, welche schwere Komplikationen mit sich brachte, sodass er letztendlich nicht mehr laufen konnte und einen Rollstuhl benötigte. Die gesundheitliche Einschränkung habe Olkewicz jedoch nicht daran gehindert auch 15 Jahre später weiterhin schauspielerisch tätig zu sein.

György Szomjas 7. April 2021
Der ungarische Regisseur und Drehbuchautor György Szomjas verstarb im Alter von 80 Jahren. Unter seiner Regie sind seit 1965 mehr als 25 Filme entstanden. 1983 nahm er mit dem Film "Tight Quarters" am 34. Internationalen Berliner Film Festival, der Berlinale teil. Großen Erfolg hatte er 1981 in Ungarn mit "Kahle Köter" ('Kopaszkutya' - Original Titel), über die ungarische Band "Colorado", die erfolglos amerikanische Rock'n'Roll- und Bluesklassiker covert, bis die zufällige Begegnung mit Beat-Poet Allen Ginsberg zum unerwarteten Durchbruch verhilft. Seine ebenfalls bekannten Filme "The Wind Blows Under Your Feet" und "Wrong-Doers", die er in den 1970er Jahren drehte, zählen zu den Genre Filmen seiner Red Westerns, Goulash Western oder auch Easterns, abgeleitet vom deutschen Wort Ost. Die in der ungarischen Puszta (heute österreichisches Burgenland) gedrehten Filme sind seine Reminiszenz an Filme von Sergio Leone, Sam Peckinpah und Akira Kurosawa.

June Newton 9. April 2021
Unter dem Pseudonym Alice Springs wurde die in Australien geborenen June Newton als Fotografin für Modeaufnahmen und Künstlerporträts berühmt. Die Witwe des großen deutschen Fotografen Helmut Newton verschied im Alter von 97 Jahren in ihrem Wohnort in Monte Carlo, einem Stadtbezirk von Monaco. Ihren Mann Helmut, Sohn einer jüdischen Familie, hatte sie nach dessen Flucht vor den Nazis 1948 in Melbourne geheiratet. Aber erst nach einer kurzen Karriere als Schauspielerin in Melbourne am Theater, begann sie in den 1960er Jahren in Paris selbst die Kamera zur Hand zu nehmen und fotografierte neben Werbekampagnen bald Cover und Editorials für französische Modezeitschriften wie „Elle“, „Vogue“, „Marie Clairee“ oder „Nova“. Die Liste ihrer Porträts liest sich wie ein Who's who der internationalen Kulturszene: Ives Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Billy Wilder, Catherine Deneuve, Nicole Kidman, Audrey Hepburn bis zu den Hells Angels. 1978 hatte sie in Amsterdam ihre erste Ausstellung, 1983 folgte der erste eigene Bildband mit einer Serie von Straßenszenen, die die Punk- und Hiphopszene der Achtziger in Los Angeles zeigten. Für den französischen Sender Canal Plus griff sie auch zur Filmkamera und drehte die Dokumentation "Helmut by June". Ebenso war sie immer wieder auch Modell für ihren Mann. Die privaten Fotos, die das Paar gegenseitig von sich machte, erschienen 1998 in dem Bildband "Us and Them". Nach dem Tod ihres Mannes 2004 in L. A. kümmerte sich June Newton um die Überführung des gemeinsamen Fotografiewerks in die Helmut Newton Stiftung in Berlin.

Earl Simmons alias DMX 9. April 2021
Der dreimal für einen Grammy Award nominierte US-Rapper DMX, bekannt unter anderem durch Hits wie "Party Up" und "Ruff Ryders' Anthem", verstarb in New York im Alter von nur 50 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes durch seine Drogensucht. Die Hip-Hop-Ikone, die als einer der einflussreichsten US-Rapper galt, wuchs als gebürtiger Earl Simmons in einem sehr religiösen und christlichen Elternhaus unter ärmlichen Verhältnissen auf. Schon in seiner Jugend wurde er wegen diverser Straftaten verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt. Auch später folgten immer wieder Diebstahl, Tierquälerei und schwere Körperverletzungen sowie Drogenbesitz und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Dennoch trat er neben seinen erfolgreichen Musikproduktionen mit millionenfach verkauften Alben zwischen 1998 und 2020 auch in zahlreichen Action-Thrillern wie "Romeo Must Die" (2000), "Never Die Alone" (2004) oder "In the Drift" (2020) als Schauspieler auf, dessen Suche nach Licht in der Dunkelheit sowie vergebliches Streben nach Wahrheit und Anstand war.

Joseph Siravo 11. April 2021
Der US-amerikanische Schauspieler Joseph Siravo, der den Vater der Hauptfigur des Gangsters Tony Soprano in der Mafia-Serie "Die Sopranos" verkörperte, verstarb im Alter von 64 Jahren an den Folgen seiner Darmkrebs Erkrankung. Die US-TV-Serie, die in den Jahren 1999 bis 2007 auf HBO zu sehen war, handelt vom Leben einer italo-amerikanischen Mafiafamilie in New Jersey. Neben seiner Rolle bei den Sopranos hatte Siravo auch TV-Auftritte in "American Crime Story", "For Life", "Made In Jersey" sowie "Law & Order" und diverser Spin-Offs davon. Der nahe Washington geborene Siravo spielte in rund 50 Rollen in Filmen und Fernsehserien häufig italo-amerikanische Mafiosi-Typen. Er war in den USA aber auch als Theaterschauspieler erfolgreich, beispielsweise im Politdrama "Oslo" und in mehr als 2000 Vorstellungen des Musicals "Jersey Boys".

Walter Kaufmann alias John Mercator 15. April 2021
Der deutsch-australischer Schriftsteller Walter Kaufmann verstarb im Alter von 97 Jahren in seiner Geburtsstadt Berlin. Unter dem Pseudonym John Mercato war Kaufmann nach dem Zweiten Weltkrieg auch in mehreren DEFA-Filmen als Darsteller tätig gewesen. Kaufmann war 1924 als Sohn einer jungen polnischen Jüdin in Berlin zur Welt gekommen. Drei Jahre später adoptierte ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar. Kaufmann war 15 Jahre alt, als er mit einem der letzten jüdischen Kindertransporte Nazi-Deutschland in Richtung England verlassen konnte. Er wurde dort interniert und nach Australien gebracht, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen musste, das er erst verlassen konnte als er sich freiwillig zum Dienst in der Australischen Armee verpflichtete. Danach verdiente er in Australien unter anderem als Obstpflücker, Seemann, Gelegenheitsfotograf seinen Lebensunterhalt. Seine ersten noch in Australien entstandenen Geschichten waren an die amerikanischen Short-Stories angelehnt. Sein Roman-Debüt "Stimmen im Sturm", sind eine Aufarbeitung seiner Kindheitserinnerungen. Als Kaufmann Mitte der 50er Jahre sein australisches Exil verlies, um in seine Heimat zurückzukehren, entschied er sich für die DDR in der Hoffnung auf ein «besseres Deutschland». Er behielt jedoch seinen australischen Pass, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern. Dafür wurde er unter anderem mit dem Heinrich-Mann-Preis, dem australischen Mary Gilmore Award und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Im September 2021 erschien ein Dokumentarfilm über sein bewegtes Leben mit dem Titel: "Walter Kaufmann - Welch ein Leben!". Kaufmann war mit der 2011 verstorbenen Schauspielerin Angela Brunner verheiratet, die Fotografin Rebekka Kaufmann und die Schauspielerin Deborah Kaufmann sind ihre gemeinsamen Töchter.

Helen McCrory 16. April 2021
Die britische Schauspielerin Helen McCrory erlag im Alter von 52 Jahren einem Krebsleiden. McCrory begann ihre Karriere im Fernsehen. 1994 übernahm sie eine kleinere Rolle in Neil Jordans "Interview mit einem Vampir". 2008 wurde sie für die Rolle der Narzissa Malfoy, die Mutter von Draco Malfoy, in "Harry Potter und der Halbblutprinz" verpflichtet. Weitere Harry-Potter-Filme folgten. Auch im James Bond-Film "Skyfall" war McCrory zu sehen und verkörperte dort die Rolle der Parlamentsabgeordneten Clair Dowar. Sie war seit 2007 mit Damian Lewis verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.

Felix Silla 16. April 2021
Der in Italien geborene nur 1,19 Meter große Schauspieler Felix Silla verstarb im Alter von 84 Jahren in Las Vegas. Zunächst arbeitete Felix Silla im Zirkus und kam 1955 bei einem Gastspiel in die USA. Seine Karriere in Hollywood begann er als Stuntman, da er wegen seiner Körpergröße auch Kinder bei Stunts doubeln konnte. Später übernahm Rollen wie die eines Ewok in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", Twiki in der Serie "Buck Rogers" oder auch Lucifer in "Kampfstern Galactica". In der TV-Serie "The Addams Family" spielte er den Cousin Itt, dessen sehr lange Haare das Gesicht vollständig verdecken. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 40 Produktionen.

Mari Törőcsik 16. April 2021
Die ungarische Film- und Theaterschauspielerin Mari Törőcsik verstarb imAlter von 85 Jahren. Törőcsik absolvierte von 1954 bis 1958 die Schauspiel- und Filmhochschule in Budapest und spielte danach zunächst am Ungarischen Nationaltheater in Budapest. Dem breiten Publikum wurde die Schauspielerin aber vor allem über den Film bekannt. Ab den 1950er-Jahren hat sie in über hundert Rollen in Film und Fernsehen mitgewirkt, unter anderem 1971 in "Trotta" des deutschen Regisseurs Johannes Schaaf. Ihr Filmdebüt feierte sie als blutjunges Mädchen in Zoltán Fábris "Karussell" (Körhinta), einem der berühmtesten Filme in der Filmgeschichte Ungarns. Der Inhalt des 1955 gedrehten Films entspricht zwar den Propagandaklischees des Stalinismus. Fábris Regie und die kühne Kameraführung sowie der Reiz der jungen Darstellerin in der Hauptrolle des Mädchens Mari, machten den Film aber zu einem der am meisten beachteten Filme des 9. Internationalen Filmfestivals von Cannes 1956. Weitere Stationen in ihrem Leben waren der Vorsitz der ungarischen Schauspielerkammer und die Tätigkeit als Dozentin an der Schauspiel- und Filmhochschule Ungarns. Ab 2002 wirkte sie wieder am Nationaltheater.

Anna Justice 18. April 2021
Die Autorin und Regisseurin Anna Justice ist am dritten April-Wochenende nach schwerer Krankheit im Alter von nur 58 Jahren verstorben. Nach ihrem Studium in Berlin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) inszenierte sie zahlreiche preisgekrönte Filme wie den französischen Politthriller "Tag der Wahrheit", der u.a. auf dem CIFF Ottawa mehrfach ausgezeichnet wurde, das Grimme-Preis-nominierte Drama "Ich liebe das Leben", den für die Lola als bester Kinderfilm nominierten und u.a. auf dem Filmfest München mit dem »Weißen Elefant« ausgezeichneten "Max Minsky und ich" sowie das Drama "Die verlorene Zeit". Zu den jüngsten Arbeiten von Anna Justice, die seit 2015 auch fürs Theater schrieb, zählt u.a. die deutsch-kanadische Komödie "Harrys Insel".

Monte Hellman 20. April 2021
Der als Monte Himmelbaum in New York City geborene US-amerikanische Regisseur, Filmproduzent und Filmeditor, verstarb im Alter von 91 Jahren in Palm Desert, Kalifornien. Im Laufe seiner Karriere erbeitete er auch in anderen Positionen an Filmproduktionen mit, wie zum Beispiel als Berater und Second-Unit-Regisseur. Erste praktische Erfahrungen sammelte er gegen Ende der 1950er Jahre als Schnittassistent beim Fernsehen. Als Co-Regisseur und Editor bei dem Film "The Terror – Schloß des Schreckens" aus dem Jahr 1963 lernte Hellman den Schauspieler Jack Nicholson kennen, der bei den nächsten beiden Filmen Hellmans, zwei Western, mitwirkte. Danach gab es Höhen und Tiefen in verschiedenen Positionen. Als Second-Unit-Regisseur sprang er bei Samuel Fullers "The Big Red One" und Paul Verhoevens "RoboCop" ein. Nach einer Schaffenspause drehte Hellmann im Jahre 2009 mit "Road to Nowhere" seinen ersten Spielfilm seit 1989. Der Film erlebte seine Uraufführung im September 2010 im Wettbewerbsprogramm der 67. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, wo Hellmann auch einen Spezial-Löwen für sein Gesamtwerk erhielt.

Willi Herren 20. April 2021
Der Schauspieler und Sänger Willi Herren wurde tot in seiner Wohnung in Köln-Mülheim aufgefunden. Er wurde nur 45 Jahren alt und sei vermutlich an einer Überdosis gestorben, weil Marihuana, Kokain und etliche Alkoholika gefunden wurden. Da es sich offensichtlich um Drogenmissbrauch handelt, ließ die Staatsanwaltschaft die Leiche obduzieren. Zudem soll in Willi Herrens Obduktionsbericht von Herzinsuffizienz die Rede sein. Die Organschwäche führt dazu, dass das Herz nicht mehr ausreichend Blut nebst Sauerstoff durch den Körper pumpt, vor allem wenn massiver Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch zu Grunde liegt. Herren war einem großen Publikum als Serien-Bösewicht «Olli Klatt» in der ARD-Serie "Lindenstraße" bekannt geworden. In dieser Zeit wirkte Herren auch in Sönke Wortmanns "Der bewegte Mann" mit sowie in KutluÄŸ Atamans "Lola und Bilidikid", in dem Fernsehfilm "Herzrasen", in "Kahlschlag" sowie in verschiedenen TV-Serien als Gastschauspieler. Später trat der Kölner als Sänger von Mallorca-Partyschlagern in Erscheinung. In den zurückliegenden Jahren war er zudem in etlichen Reality-Shows zu sehen, etwa im «RTL-Dschungelcamp», im «Sommerhaus der Stars» und bei «Promi Big Brother». Seriöse Auftritte auf der Theaterbühne sind uns nicht bekannt.

Thomas Fritsch 21. April 2021
Der Schauspieler Thomas Fritsch ist im Alter von 77 Jahren friedlich entschlafen. Fritsch zählte zu den beliebtesten Fernsehschauspielern, bekannt war er in den 80er-Jahre unter anderem aus der ZDF-Fernsehkultserie "Drei sind einer zuviel" mit Jutta Speidel und Herbert Herrmann (1977). Sechs Auftritte hatte Fritsch allein in dem Krimi-Dauerbrenner "Derrick". Fritsch war auch in "Rosamunde Pilcher"-Filmen, "Der Bergdoktor" oder bei "Die Rosenheim-Cops" zu sehen. Zuletzt wirkte er 2018 als Synchronsprecher an "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" mit. Der Sohn des Schauspielers Willy Fritsch wurde in den 1960er Jahren zunächst durch Hauptrollen in verschiedenen Kinofilmen und für einige Zeit als Teenager-Idol bekannt, später war er vor allem in zahlreichen Serienrollen präsent wie in "Rivalen der Rennbahn", in der er einen Jockey spielte.

Milva 23. April 2021
Die italienische Sängerin und Schauspielerin Milva, die als Maria Ilva Biolcati geboren wurde, verstarb in Mailand nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Milva wurde 1961 Siegerin eines Wettbewerbs bei der italienischen Fernsehgesellschaft Rai und erreichte Platz 3 beim Sanremo-Festival. Danach wurde sie in Italien ein Star. Sie sang in mehreren Sprachen und war auch international erfolgreich. Ab 1978 folgten Aufnahmen in Deutsch zur Musik von Mikis Theodorakis, Ennio Morricone und Klaus Doldinger. 10 Jahre später, 1987, stand sie bei "Der Himmel über Berlin" unter der Regie von Wim Wenders vor der Kamera. Es war bereits ihr fünfter Film. Ein achter, ihr letzter, folgte 1995 mit "Gesualdo – Tod für fünf Stimmen" unter der Regie von Werner Herzog. Ab 2010 trat sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf. Sie litt unter Gedächtnisproblemen.

Erin Moran 25. April 2021
Erin Marie Moran Fleischmann war als Kinderdarstellerin bekannt geworden. Die in Kalifornien geborene ehemalige US-amerikanische Schauspielerin verstarb viel zu früh im Alter von 56. Jahren. Erst nach einer Autopsie stellte sich eine fortgeschrittene Krebserkrankung heraus und dass keine illegalen Drogen im Zusammenhang mit ihrem Tod standen. Moran wurde in den frühen 70er Jahren als Joanie Cunningham in "Happy Days" berühmt. Von der Serie wurden insgesamt 255 Folgen in elf Staffeln produziert. In Deutschland kam die Show 1985 ins Fernsehen und bescherte Sat.1 große Erfolge. In zwei Episoden war sogar der spätere Hollywood-Star Robin Williams (1951-2014) zu sehen, der den Außerirdischen "Mork vom Ork" spielte.

Árni Ásgeirsson 26. April 2021
Der Isländische Regisseur Árni Ólafur Ásgeirsson verstarb im Alter von nur 49 Jahren nach einer kurzen heftigen Erkrankung während der Postproduktion des isländisch-polnischen Psychothrillers "Wolka", der posthum beim Filmfest Hamburg und im November dieses Jahres bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck uraufgeführt wurde. Der Regissseur war Absolvent der Filmhochschule in Łódź und wurde mit seinen Filmen "Brim" (2010) und "Ploey" (2018) auch international bekannt.

Anne Buydens 29. April 2021
Die Schauspielerin und Philanthropin Anne Buydens, bürgerlich Anne Douglas (gebürtig als Hannelore Marx in Hannover), war die Ehefrau von Hollywood-Legende Kirk Douglas (†103) und Stiefmutter von Oscar-Gewinner Michael Douglas (76). Sie arbeitete ebenfalls in der Filmbranche anfänglich als Public Relations Managerin, Übersetzerin und ab 1953 als Protokollchefin bei den Filmfestspielen von Cannes sowie ab 1955 als Präsidentin der Filmfirma ihres Mannes. Zwischen 1958 und 2013 wirkte sie als Schauspielerin in verschiedenen Fernsehserien und Dokumentationen mit. Ihre letzte Arbeit war 2009 als Produzentin der Dokumentation "Kirk Douglas: Before I Forget". Anne Douglas verstarb vierzehn Monate nach ihrem Ehemann im Alter von 102 Jahren friedlich in ihrem Haus in Beverly Hills.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite fünf
mit Olympia Dukakis, die am 1. Mai 2021 verstarb.

Olympia Dukakis 1. Mai 2021
Die US-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Olympia Dukakis verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 89 Jahren in New York City, wie ihr Bruder Apollo Dukatis mitteilte. Dukakis, die in Dutzenden Filmen und TV-Serien mitwirkte, unter anderem in „Magnolien aus Stahl“ (1989), „Kuck mal, wer da spricht“ (1989, 1990, 1993), „Die nackte Kanone 33 1/3“ (1994) und „Geliebte Aphrodite“ (1995) von Woody Allen, hinterlässt drei Kinder. Für ihre Rolle in der in der unter Italienern New Yorks angesiedelten Hollywood-Romantikkomödie „Mondsüchtig“ von Norman Jewison, in der sie als beste Nebendarstellerin die Mutter von Hauptdarstellerin Cher spielt, wurden beide 1988 mit einem Oscar geehrt. Zudem erhielt Dukakis für diese Rolle einen Golden Globe. Dieser Erfolg machte Dukakis zu einer der führenden Charakterdarstellerinnen in Hollywood. Zuletzt war sie in der Netflix-Miniserie „Stadtgeschichten“ (2019) zu sehen. Darüber hinaus wirkte Dukakis in zahlreichen Theateraufführungen mit. Für ihre TV-Rollen wurde sie für einige Emmys nominiert. Geboren wurde Dukakis 1931 in Lowell im US-Staat Massachusetts. Ihre Eltern stammten aus Griechenland. Nach ihrem Studium an der Boston University begann sie ihre Karriere als Theaterschauspielerin in New York City. Ihr Debüt gab sie 1962. Im selben Jahr heiratete sie den Schauspieler und Produzenten Louis Zorich. Ab Mitte der 60er Jahre trat sie dann auch in Filmen auf.

Karl-Günther von Hase 9. Mai 2021
Der ehemalige ZDF-Intendant Karl-Günther von Hase verstarb im Alter von 103 Jahren. Hase, der 1917 in Wangern/Niederschlesien geboren wurde, stand von 1977 bis 1982 an der Spitze des Senders. Der amtierende Intendant, Dr. Thomas Bellut, würdigt von Hase als einen "zukunftsweisenden Weichensteller". Bellut: "Der versierte Diplomat Karl-Günther von Hase hat sich in seiner Amtszeit auch für eine Internationalisierung des Senders eingesetzt. Viele Beziehungen zu anderen Sendern und Institutionen in aller Welt reichen in seine Amtszeit zurück." Nach einer Ausbildung an der Diplomatenschule in Speyer übernahm Hase 1958 die Leitung der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes. 1962 wurde er zum Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung im Range eines Staatssekretärs berufen und wechselte 1967 ebenfalls als Staatssekretär ins Bundesverteidigungsministerium. 1970 kehrte er ins Auswärtige Amt zurück und wurde zum Botschafter in London bestellt. Am 15. März 1977 übernahm Karl-Günther von Hase spontan das Amt des ZDF-Intendanten nach einer Patt-Situation zwischen den beiden aussichtsreichsten Kandidaten, dem damaligen Programmdirektor Dieter Stolte und dem Chefredakteur Reinhard Appel.

Tony Armatrading 10. Mai 2021
Tony Armatrading, der in Birmingham geborene britische Bühnen- und Leinwand-Star verstarb im Alter von 59 Jahren an Krebs. Den meisten Zuschauern dürfte Tony Armatrading in seiner Rolle als Sicherheitsbeamter in der romantischen Kult-Komödie "Notting Hill" (neben Hugh Grant und Julia Roberts) bekannt sein. Auch sein Auftritt im Hollywood-Blockbuster "The Saint" bleibt unvergessen.

Helene Schwarz 10. Mai 2021
Die gebürtige Berlinerin Helene Schwarz war das Herz und die Seele der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ohne die langjährige Sekretärin und Assistentin der Dffb hätte es die Filmhochschule in dieser Form nicht gegeben. Schon bei der Akademie-Gründung im Jahre 1966 war die aus einem ärmlichen Kreuzberger Hinterhof stammende ausgebildete Verwaltungsangestellte mit dabei. Dank ihres diplomatischen Geschicks sicherte sie zwei Jahre später bei der Gründung des Akademischen Rats den Studierenden ein Stimmrecht zu. Fortan galt die Drittelparität und die Stimme der Studenten und Studentinnen musste bei alle wichtigen Entscheidungen berücksichtigt werden. Auch bei Rainer Werner Fassbinder, der zur Aufnahmeprüfung von der Kommission abgelehnt worden war, fragte sie nach und war seitdem als Vertrauensperson und Förderin bei jeder Gremiumssitzung mit dabei. Als sie 2005 mit der Berlinale-Kamera ausgezeichnet wurde, titulierte sie Rosa von Praunheim in seiner Hommage "Wer ist Helene Schwarz?" die Muse des deutschen Films, die sich nie hat beirren lassen. Heute ist das Dffb-Café im 9. Stock des Filmhauses nach ihr benannt. Dort traf sie sich öfter mit berühmten Absolventen und wechselnden Gästen wie dem Filmemacher Chris Kraus, dem Schauspieler Otto Sander und dem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhase oder Hans Helmut Prinzler, dem ehemaligen Studienleiter und späteren Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek zum Skat-Abend. Die Mutter der Zivilcourage für den Filmnachwuchs, wie sie oft genannt wurde, verstarb im Alter on 94 Jahren.

Norman Lloyd 11. Mai 2021
Der 1914 in eine jüdische Familie aus New York geborene jüdische amerikanische Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent Norman Lloyd, der mit Filmgrößen wie Alfred Hitchcock, Orson Welles und Charlie Chaplin arbeitete, verstarb im Alter von 106 Jahren in seinem Haus in Los Angeles, wie sein Sohn Michael Lloyd dem Filmblatt "Hollywood Reporter" mitteilte. Bis ins hohe Alter hatte der Lloyd noch vor der Kamera gestanden, zuletzt 2015 für die Komödie "Dating Queen". Somit galt er laut US-Medien als der am längsten arbeitende Schauspieler in der Geschichte Hollywoods. Bekannt wurde er nach Theaterauftritten in den 1930er Jahren unter der Leitung von Orson Welles auch durch Alfred Hitchcocks Film "Saboteure" (1942). In "Rampenlicht" (1952) spielte Lloyd mit Charlie Chaplin. Peter Weir castete ihn für das Drama „Der Club der toten Dichter“, Martin Scorsese für „Zeit der Unschuld“. Ein breites Publikum lernte ihn in den 1980er Jahren als Arzt Dr. Daniel Auschlander in der populären Krankenhaus-TV-Serie "Chefarzt Dr. Westphall" (Originaltitel: „St. Elsewhere“) kennen.

Jerry Stiller 11. Mai 2021
Der US-amerikanischer Schauspieler Gerald Isaac Stiller, genannt „Jerry“, verstarb im Alter von 92 Jahren eines natürlichen Todes. Der Vater des bekannten Schauspielers Ben Stiller bildete mit seiner 2015 verstorbenen Ehefrau Anne Meara über Jahrzehnte ein Komikerduo, während er im deutschsprachigen Raum vor allem durch seine Rollen in den Sitcoms "King of Queens" mit 174 Folgen und "Seinfeld" bekannt wurde. Seine Großeltern väterlicherseits waren österreichisch-jüdische Immigranten und seine Großeltern mütterlicherseits russische Juden. Jerry Stiller stand bereits im Alter von zehn Jahren auf Theaterbühnen und machte sich nach seiner Schauspielerausbildung einen Namen als Darsteller von komischen Figuren in William Shakespeares Werken. Ab 1957 folgten Rollen im amerikanischen Fernsehen. Ab 1974 trat er auch in größeren Kinofilmen auf wie "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" (The Taking of Pelham One Two Three) oder "Giganten am Himmel" (Airport 1975) und "Hairspray" (1988) sowie "Zoolander" (2001) und zuletzt "Zoolander 2" (2016).

Charles Grodin 18. Mai 2021
Der amerikanische Schauspieler Charles Grodin, der durch Komödien wie "Midnight Run" und "Ein Hund namens Beethoven" bekannt wurde, verstarb im Alter von 86 Jahren in seinem Haus im US-Staat Connecticut an Krebs. Grodin trat als Schauspieler zunächst am New Yorker Broadway auf. Erste Rollen vor der Kamera hatte er in Filmen wie "Rosemaries Baby" (1968), "Catch-22 - Der böse Trick" (1970), "The Heartbreak Kid" (1972) und "Der Himmel soll warten" (1978). Bekannt wurde er vor allem in den 80er Jahren durch Komödien wie "Die Frau in Rot" und an der Seite von Robert De Niro in der Action-Comedy "Midnight Run". Erfolg hatte er auch mit komischen Rollen in den Komödien "Filofax", "Dave" und "4 himmlische Freunde".

Romy Walthall 19. Mai 2021
Die in Pasadena, Texas geborene US-Schauspielerin Romy Walthall, die in zahlreichen Filmen und Serien mitgespielt hat, verstarb im Alter von nur 57 Jahren in Los Angeles an plötzlichem Herzstillstand. In den Achtzigerjahren machte sie erste Schritte in der Unterhaltungsbranche. Mit 17 nahm die Ford Model Agency sie unter Vertrag und Walthall übernahm viele Jobs in Europa. Ihre erste große Rolle bekam Walthall 1984 in dem Thriller „Nachts werden Träume wahr“ und spielte dann 1985 die Rolle der Bobbi in „Mein Leben als Bunny“. Später war sie unter anderem in den Filmen "Howling" (1988), "Ferien total verrückt" (1994) und "Im Körper des Feindes: Face/Off" (1997) mit Nicolas Cage und John Travolta zu sehen.

Paul Mooney 19. Mai 2021
Der farbige US-amerikanische Comedian und Schauspieler Paul Mooney, der mit bürgerlichem Namen Paul Gladney hieß, wurde vor allem durch seine Rolle als Sam Cooke in der 1978 gedrehten Filmbiografie "Die Buddy Holly Story" bekannt. Seitdem trat er vermehrt als Schauspieler in Erscheinung und übernahm Rollen in den Kultfilmen "Einmal und nie wieder" (Originaltitel: Bustin’ Loose, 1981), "Wie geht’s aufwärts?" (Originaltitel: Which Way Is Up?, 1977) und 1987 in "Hollywood Shuffle". Mit 79 Jahren erlitt er Zuhause in Oakland einen Herzinfarkt, an dem er verstarb.

Samuel E. Wright 24. Mai 2021
Der in South Carolina geborene farbige amerikanische Schauspieler Samuel E. Wright verstarb nach einer Prostatakrebs-Erkrankung im Alter von 74 Jahren in Walden im Bundesstaat New York. Wright wurde vor allem durch den Disney-Film "Arielle, die Meerjungfrau" bekannt, in dem er im US-Original der roten Krabbe Sebastian seine Stimme lieh. Sein Lied "Under the Sea" gewann den Oscar für den Besten Filmsong. Auch der Filmsong "Kiss the Girl" blieb mit einer Oscar-Nominierung in Erinnerung. Wright spielte zudem ab 1997 die Rolle von Mufasa in der Originalbesetzung von "Der König der Löwen" am Broadway, für die er eine Tony-Nominierung erhielt. Seine erste Rolle übernahm er dort 1971 in "Jesus Christ Superstar". Für seine Rolle in "The Tap Dance Kid" erhielt er 1984 eine weitere Tony-Nominierung.

Kevin Clark 26. Mai 2021
Kevin Alexander Clark, der 2003 mit 14 Jahren die Rolle des Freddy Jones in der Musik-Komödie „School of Rock“ spielte, ist im Alter von 32 Jahren bei einen Fahrradunfall verstorben. Clark war nachts mit seinem Rad auf den Straßen von Chicago gewesen, als ein Fahrzeug nachts gegen 1:20 Uhr mit ihm zusammengestoßen sei. Er wurde ins Illinois Medical Center Krankenhaus eingeliefert, wo anschließend sein Tod festgestellt wurde. „School of Rock“ war der einzige Film, in dem Kevin Clark mitwirkte, bevor er sich später auf seine Karriere als Musiker konzentrierte.

Heidi Ferrer 26. Mai 2021
Im Alter von 50 Jahren nahm sich die US-amerikanische Drehbuchautorin Heidi Ferrer das Leben. Zuvor hatte sie über ein Jahr lang gegen die Nachwirkungen einer Corona-Infektion gekämpft. Sie war ständig sehr müde und hatte unerträgliche Schmerzen in den Füßen und Knöcheln. Zeitweise war sie sogar bettlägerig. Bekannt wurde sie durch Dawson’s Creek, einer US-amerikanischen Jugendserie, die das Erwachsenwerden von vier Freunden in der fiktiven Kleinstadt Capeside, in der Nähe von Boston, beschreibt. Die Serie wurde erstmals in den Jahren 1998 bis 2003 in den Vereinigten Staaten von Time Warner ausgestrahlt und umfasst 128 Episoden. Die Serie zeigt den Weg durch die Teenagerzeit und den Beginn des Erwachsenenwerdens. Da die Liebe immer wieder in die Gruppe Einzug hält, werden im Laufe der Zeit die Beziehungen untereinander und zueinander komplizierter. In sechs Staffeln werden die Beziehungen von Dawson, Joey, Pacey und Jen immer wieder auf eine harte Probe gestellt, sie entfremden sich einander, schlagen unterschiedliche Lebenswege ein und erkennen doch, dass ihre gemeinsamen Jahre sie aneinanderbinden. Gezeigt werden die letzten Schuljahre sowie die Bemühungen, sich in der Erwachsenenwelt zurechtzufinden. Die Staffeln 1 bis 4 behandeln die Highschooljahre und Staffel 5 und 6 beschäftigen sich mit der Collegezeit. Im Serienfinale findet ein nochmaliger Zeitsprung statt. Die Freunde treffen sich nach fünf Jahren wieder und einer der Haupthandlungsstränge (Joey und ihre Entscheidung zwischen Pacey und Dawson) wird aufgelöst.

Robert Hogan 27. Mai 2021
Der 1933 in Queens, dem größten der fünf Stadtbezirke von New York City, geborene US-amerikanische TV-Schauspieler Robert Hogan verstarb im Alter von 87 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Maine an den Folgen einer Lungenentzündung. In seiner etwa 60 Jahre andauernden Karriere spielte Hogan Nebenrollen in rund 100 großen Produktionen wie "M*A*S*H", "Law & Order" oder der Serie "The Wire". Als Gast wirkte er auch in „Batman“, „The Mary Tyler Moore Show“, „Bonanza“, „Hawaii Five-O“, „Mission: Impossible“, „The Incredible Hulk“, „St. Elsewhere“, „The Six Million Dollar Man“, „Hill Street Blues“, „Newhart“, „One Day at a Time“ oder dem alten „Magnum P.I.“ mit. Hogan war verheiratet und hatte drei Kinder.

Sebastian Heidinger 27. Mai 2021
In der Nacht des 27. Mai ist der Regisseur Sebastian Heidinger im Alter von 42 Jahren völlig unerwartet verstorben. Sebastian, 1978 in Füssen geboren, hat zwischen 2002 und 2007 an der DFFB Regie studiert. Der abendfüllende Dokumentarfilm "DRIFTER" ist seine Abschlussarbeit an der Akademie gewesen, die anlässlich seines Todes in 2021 noch einmal im Salzgeber Club wegen der Corona-Pandemie nur online gezeigt wird. Der Debüt-Film, der 30 Jahre nach „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", einen klaren, ungeschönten, aber keineswegs sensationsgierigen Blicke auf die heutigen Kinder vom Bahnhof Zoo wirft, entstand im Kontext einer dokumentarischen Arbeitsgruppe, die sich den Namen ‚Super Neun‘ gegeben hatte. Nach Beendigung seines Studiums hat Sebastian weitere eigene Dokumentarfilme produziert und in unterschiedlichen Positionen an vielseitigen Projekten anderer Regisseure*innen mitgewirkt.

Marcell Jankovics 29. Mai 2021
Der 1941 in Budapest geborene ungarische Animator und Filmregisseur, Marcell Jankovics, der auch als Buchautor und Illustrator aktiv war, verstarb im Alter von 79 Jahren. Ab 1981 war Jankovics an der Moholy-Nagy-Universität für Kunsthandwerk und Gestaltung als Dozent aktiv und ab 1994 wurde er Mitglied der Ungarischen Akademie der Künste. Mit "János vitéz" dem ersten ungarischen Animationslangfilm schrieb Jankovics’ 1973 ungarische Filmgeschichte. 1976 wurde sein Kurzanimationsfilm "Sisyphus" für einen Oscar als Bester animierter Kurzfilm nominiert. Im Jahr darauf gewann sein "Küzdök" (1977) in Cannes die Goldene Palme als Bester Kurzfilm. 1981 folgte sein zweiter Animationslangfilm "Fehérlófia" ('Sohn der weißen Stute'). Der expressiv animierte Film erzählt die Geschichte des mythischen Helden FanyüvÅ‘ (wörtlich „Baumausreißer“), der in die Unterwelt reist, um dort drei Prinzessinnen vor Drachen zu retten und die Ordnung der Welt wiederherzustellen. Durch die Milch des Mutterpferdes war der Jüngste von drei Brüdern zum stärksten Mann der Welt geworden. Der in den Pannonia Filmstudios entstandene Film wurde für seine innovativen, flächigen und assoziativen Trickbilder gerühmt, blieb aber an der Kinokasse hinter den Erwartungen zurück. 2020 wurde eine digital aufbereitete Version als Blu-ray Disc und DVD neu aufgelegt. Sein letztes Projekt war der 160-minütige Animationsfilm "Az ember tragédiája" nach Imre Madáchs Hauptwerk "Die Tragödie des Menschen". Die Arbeit am Film begann 1988 und wurde erst 2011 beendet.

B. J. Thomas 29. Mai 2021
Der in Oklahoma geborenen US-Country und Pop-Sänger Billy Joe „B. J.“ Thomas, der mit dem Song „Raindrops Keep Fallin’ on My Head" aus der Western-Komödie „Zwei Banditen" weltberühmt wurde, verstarb in Texas im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Im Original hieß der Film mit Paul Newman und Robert Redford „Butch Cassidy and the Sundance Kid" und erschien im Jahre 1969. Der Soundtrack der Komposition von Burt Bacharach und Hal David wurde zum größten Hit von B. J. Thomas und ist bis heute ein Klassiker geblieben. Das Lied wurde zudem bei der Oscarverleihung 1970 als „Bester Filmsong“ ausgezeichnet. Später tauchte der Song immer wieder auch in anderen Filmen auf wie z.B. in "Forrest Gump", "3 Engel für Charlie – Volle Power" und "Spider-Man 2". 1973 machte Thomas auch einen einmaligen Ausflug ins Filmgeschäft als Darsteller eines Revolverhelden im US-Western "Jory". 1975 wurde er für den Country-Song "(Hey Won’t You Play) Another Somebody Done Somebody Wrong Song" mit einem Grammy ausgezeichnet. Von 1978 bis 1982 holte er sich fünf weitere Grammys des bedeutenden US-Musikpreises.

Gavin MacLeod 29. Mai 2021
Der in New York geborene US-amerikanische Schauspieler, Gavin MacLeod (gebürtig: Allan George See) verstarb im Alter von 90 Jahren in Kalifornien. Bekannt wurde er vor allem durch seine Hauptrolle als Captain Merrill Stubing in der 250 Folgen umfassenden Serie "Love Boat" der Jahre 1977–87. Seinen Durchbruch hatte er von 1970–77 mit seiner Rolle als sarkastischer Nachrichtenredakteur Murray Slaughter in der "Mary Tyler Moore Show". Seine erste Filmrolle liegt allerdings schon länger zurück, nämlich 1956 bei "Alarm im Weltall" (Forbidden Planet). 1959 folgte sein Auftritt in "Unternehmen Petticoat" (Operation Petticoat) und von 1959–1962 in fünf Folgen der Fernsehserie "Die Unbestechlichen" (The Untouchables). Einem breiteren Publikum dürfte auch 1968 sein Auftritt in dem Kinofilm "Der Partyschreck" (The Party) bekannt sein sowie 1979 aus einer Folge der Fernsehserie "Drei Engel für Charlie" (Charlie’s Angels).

Joe Lara 29. Mai 2021
Der 58-jährige Schauspieler William Joseph Lara, besser bekannt unter dem Namen Joe Lara kam bei einem Flugzeugabsturz einer Kleinmaschine des Typs Cessna C501 in den USA ums Leben. Auch seine Frau, die Sachbuchautorin Gwen Shamblin Lara, sowie weitere fünf Insassen überlebten den Crash in den Percy Priest See südlich von Nashville, Tennessee, nicht.
Joe Lara verkörperte sowohl im TV-Film "Tarzan in Manhattan" als auch in der Fernsehserie "Tarzan: Epic Adventures" Mitte der 90er-Jahre den titelgebenden Dschungelbewohner. Einer seiner weiteren Rollen in bekannteren Filmen war in dem Science Fiction Action Film "American Cyborg: Steel Warrior" aus dem Jahre 1993 sowie in der Vietnam War love story "Summer of '67" aus dem Jahre 2018.

Arlene Golonka 31. Mai 2021
Die in Chicago geborene US-amerikanische Schauspielerin Arlene Golonka verstarb im Alter von 85 Jahren in Los Angeles. Golonka studierte zunächst Schauspiel am Goodman Theatre in Chicago, bevor sie im Alter von 19 Jahren nach New York City zog und 1958 erstmals auf einer großen Bühne auftrat. 1967 zog sie nach Los Angeles und begann eine Karriere als Fernsehschauspielerin mit Gastauftritten in Fernsehserien wie "M*A*S*H", "Tennisschläger und Kanonen" oder "FBI". Einen ersten kleinen Spielfilmauftritt hatte Golonka bereits 1963 in Arthur Hillers "Verliebt in einen Fremden". Größere Rollen folgten einige Jahre später z.B. im Western "Hängt ihn höher". In den 1970er Jahren spielte sie unter anderem in "Airport '77 – Verschollen im Bermuda-Dreieck". Seit den 1980er Jahren wirkte sie hauptsächlich in Fernsehserien mit, zuletzt 2005 in einer Gastrolle in "King of Queens".

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite sechs
mit Clarence Williams III, der am 4. Juni 2021 verstarb.

Clarence Williams III 4. Juni 2021
Der schwarze US-amerikanische Schauspieler Clarence Williams III verstarb im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Los Angeles nach einer Krebserkrankung. Seine Rolle als cooler Undercover-Cop Lincoln Hayes im Polizeiserienhit "The Mod Squad" hatten ihn berühmt gemacht. Die Serie, die die Hippie-Generation der Sechziger- und Siebzigerjahre porträtierte, lief in den USA von 1968 bis 1973. Auch in "Purple Rain" und "Sugar Hill" trat er später immer mit dynamischer Energie auf. Williams' Karriere umfasst mehr als fünf Jahrzehnte in Theater, Fernsehen und Film. Er wurde 1939 in New York City in eine künstlerische Familie geboren, wuchs bei seinen Großeltern auf. Seine Mutter war Sängerin und Schauspielerin, Vater und Großvater waren Musiker. Nach einem Einsatz als Fallschirmjäger begann er seine schauspielerische Laufbahn am Broadway. Für seine Rolle in William Hanleys "Slow Dance on the Killing Ground" war er 1964 für den Tony nominiert. In Dave Chappelles "Half Baked" spielte er 1998 einen Drogenbaron und zuvor 1990 einen FBI-Agenten in David Lynchs "Twin Peaks". Zudem trat er in "Deep Cover", sowie in "Die Tochter des Generals" und seit 1985 in Fernsehserien wie "Miami Vice" auf.

Libuše Šafránková 9. Juni 2021
Die tschechische Schauspielerin Libuše Šafránková verstarb laut Aussage ihres Sohnes im Alter von 68 Jahren. Sehr beliebt wurde Šafránková mit der Hauptrolle in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973). Der Märchenfilm mit der charismatische Prinzessin, eine Koproduktion mit der DEFA, gehört seit Jahrzehnten fest zum Weihnachtsprogramm im deutschen TV. Šafránková spielte in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen mit, zum Beispiel in "Die kleine Meerjungfrau" und "Der Prinz und der Abendstern". Sie stand in Prag zudem lange Jahre als Mitglied eines Kammerensembles auf der Theaterbühne. In dem mit einem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichneten Drama "Kolya" von 1996 war sie in der Rolle der Sängerin Klara zu sehen. Šafránková war mit dem tschechischen Schauspielerkollegen Josef Abrham verheiratet. 2014 erkrankte sie an Lungenkrebs und wurde operiert. In den letzten Jahren hatte sie sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.

Rudolf Freund 9. Juni 2021
Im Alter von 83 Jahren verstarb der Berliner Filmwissenschaftler Rudolf Freund, der in der DDR an der Humboldt-Universität Wirtschaftswissenschaften studiert hatte und anschließend 1962 ein vierjähriges Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg (später HFF, heute Filmuniversität) als „Diplomfilmökonom“ absolvierte, um Filmproduktionsleiter zu werden. Während viele seiner Kommilitonen schon während des Studiums Kontakt zu
ihren zukünftigen Arbeitsplätzen, den Film- und Fernsehstudios suchten und fanden, ging Rudolf Freund zu einer Institution, die sich in jener Zeit ebenfalls im Aufbau befand: dem Staatlichen Filmarchiv der DDR (SFA). Ihm ging es von Anfang seiner Tätigkeit an dort jedoch primär weniger um die reine Sammlung und abgeschlossene Archivierung, sondern vor allem um die Vermittlung der Filme an ein stets wachsendes Publikum, für das 1963 das im ehemaligen Kino Aladin im Gebäude des Tacheles nun das Studio "Camera" in der Friedrichstraße seinen Betrieb aufnahm, ein Archivfilmtheater mit regelmäßigen Monatsprogramm, das Freund nach dem Vorbild der Pariser Cinématèque fast dreißig Jahre lang leitete. Als Haupterbe des Reichsfilmarchivs besaß die Spielstätte die größte Filmsammlung der Welt. Im Rahmen seiner Tätigkeit veröffentlichte er 1976 zusammen mit dem Filmhistoriker Michael Hanisch im Ost-Berliner Henschelverlag das "Filmprotokoll" des Stummfilms "Mutter Krausens Fahrt ins Glück", einem der wichtigsten deutschen proletarischen Filme vor 1933, von Piel Jutzis. Das Buch zum Film erschien nach der Wende im Jahre 2019 in einer gekürzten Fassung im Verlag Walter Frey, aber dafür ergänzt um weitere Texte zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Films in der Reihe "Wedding-Bücher".

Ray MacDonnell 10. Juni 2021
Der in Massachusetts geborene amerikanische Schauspieler Ray MacDonnell verstarb im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes in seinem Haus in Chappaqua, im US-Bundesstaat New York. Neben seinem Auftritt im Krimi "Dick Tracy" aus dem Jahre 1967 wurde MacDonnell vor allem über vier Jahrzehnte in der Rolle des Dr. Joe Martin durch die ABC-Seifenoper "All My Children" bekannt, die ab 1970 im US-Fernsehen lief. Insgesamt entstanden über 10.000 Episoden.

Michael Deffert 13. Juni 2021
Sein Gesicht kennen nur wenige, denn der in Hamburg geborene Michael Deffert, der mit nur 53 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus verstarb, war hauptberuflich Synchronschauspieler und spielte im deutschen Fernsehen immer wieder nur kleinere Rollen in Formaten wie "Wolffs Revier" und "Die Männer vom K3" oder trat als Gast im "Tatort" auf. Als Synchronsprecher wirkte er allerdings in unzähligen Kinofilmen und TV-Serien mit. Fast jeder dürfte ihn schon mal gehört haben: Deffert vertonte so berühmte Hollywoodstars wie Brad Pitt oder Johnny Depp. Zu hören ist er unter anderem in "Cry-Baby", "Thelma & Louise", "Arizona Dream", "American Hustle" oder in "The Fast and the Furious" sowie im Kassenknüller "Avatar – Aufbruch nach Pandora", wo er Giovanni Ribisi seine Stimme lieh.

John Gabriel 13. Juni 2021
Der US-amerikanische Film- und Serien-Star John Gabriel verstarb mit 90 Jahren. Bekannt wurde er aus der Soap "Ryan's Hope", die er von 1975 bis 1985 sowie 1998 verkörperte. Zudem stand er unter anderem für "General Hospital", "Seinfeld", "Mord ist ihr Hobby" und "Law & Order" vor der Kamera. 1980 wurde er für einen Emmy nominiert.

Ned Beatty 13. Juni 2021
Der in Kentucky geborene US-amerikanischer Schauspieler, der in über 200 Spielfilmen mitwirkte, verstarb im Alter von 83 Jahren in Los Angeles, Kalifornien. Er war zwar kein Hollywoodstar, doch er verlieh den Nebenrollen ein Gewicht. Schon mit seinem Debüt machte er sich unvergesslich. In seiner ersten Leinwandrolle in John Boormans bitterbösem Überlebensdrama "Beim Sterben ist jeder der Erste" spielt Beatty einen leicht übergewichtigen Städter, der mit seinen Freunden bei einem Ausflug in die Natureinsamkeit von Georgia auf sadistische Einheimische trifft. Um seinen Freund zu retten, muss er sich von ihnen auf das Schlimmste erniedrigen lassen. Auch in anderen Filmen gab Beatty furchtlos den Feigen und Fieslingen ein Gesicht: einem reichen Konzernbesitzer in der Mediensatire "Network" (1976) oder dem Helfershelfer des Bösewichts Lex Luthor, der "Superman" das Leben schwer macht. Im Pixar-Animationsfilm "Toy Story 3" (2010) lieh er seine Stimme einem diabolischen Teddybär.

Lisa Banes 14. Juni 2021
Die US-Schauspielerin Lisa Banes erlag nach einem schweren Unfall mit Fahrerflucht im Alter von 65 Jahren ihren Verletzungen im Mount Sinai Morningside Hospital, die sie laut Aussage der New Yorker Polizei (NYPD) 10 Tage zuvor durch einen Motorrollerfahrer beim Überqueren der Straße in New York City erlitten hatte. Von ihrem Schädel-Hirn-Trauma habe sich die Schauspielerin nicht mehr erholt. Lisa Banes wohnte eigentlich in Los Angeles, zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie besuchte sie New York City. Offenbar wollte sie Kathryn Kranhold aus der LGBTQ community für eine Dinnerparty treffen. Die beiden lesbischen Frauen waren ein verheiratetes Paar. New York war neben Hollywood der Hauptschauplatz, an welchem sich Lisa Banes Karriere abspielte. In Ohio geboren, verschlug es sie immer wieder in den "Big Apple", sie war in Dutzenden Fernsehsendungen und Filmen zu sehen, neben "Gone Girl - Das perfekte Opfer" im Jahr 2014 auch schon 26 Jahre vorher in "Cocktail" (1988) an der Seite von Tom Cruise. Im TV übernahm sie unter anderem auch Rollen in "One Life to Live" sowie "Nashville".

Joanne Linville 20. Juni 2021
Die US-amerikanische Schauspielerin Joanne Linville, die als erste weibliche Romulanerin in der Fernsehserie "Star Trek" als Kommandeurin einst bekannt wurde, verstarb im Alter von 93 Jahren. Joanne Linville wurde 1928 im kalifornischen Bakersfield geboren. Als Schauspielerin war sie erstmals 1950 in dem Western "Flammendes Tal" zu sehen. In den folgenden Jahrzehnten sollten über 100 weitere Rollen in Film und Fernsehen folgen. Unter anderem war Linville in einzelnen Folgen der Serien "Twilight Zone" (1961), der Krimi-Serie "Columbo" (1973) und in "Der Denver-Clan" (1982-1983) zu sehen. 1985 gründete Linville ihre eigene Schauspielakademie in Los Angeles, wo sie fortan nach der Methode der US-amerikanischen Filmschauspielerin Stella Adler unterrichtete. Zudem schrieb Linville ein Buch mit dem Titel "Sieben Schritte zum Schauspielhandwerk".

Heinrich Gebauer 21. Juni 2021
Der ehemalige Fernsehredakteur Heinrich „Heiner“ Gebauer, der sich zuletzt als Vorstandsmitglied und Filmkritiker des (Ost-)Berliner Film- und Fernsehverbandes noch aktiv am kulturellen Leben beteiligte und gern Pressevorstellungen der Berlinale besuchte, verstarb nach vermeintlicher Genesung seiner gesundheitlichen Probleme ganz plötzlich, wenige Tage nach seinem 74. Geburtstag. Als junger Mann verließ er seine in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Heimatstadt Lübtheen, um auf Umwegen zur Babelsberger Filmhochschule zu kommen. Hier studierte er Produktion und schloss mit Kommilitonen wie der deutschen Filmregisseurin und Drehbuchautorin Karola Hattop, dem Filmregisseur und Schauspieler Jörg Foth und dem Kameramann Eberhard Geick bleibende Freundschaften. Im DDR-Fernsehen arbeitete er anschließend in mehreren Abteilungen der Unterhaltung, sowohl für Konzerte (klassisch wie auch Rock und Pop), für die Sendereihe „Tele-Lotto“, wo ihm der „Kurzkrimi“ besonders am Herzen lag, und für „Willi Schwabes Rumpelkammer“. In den neunziger Jahren wollte er Berlin nicht verlassen, wirkte aber u.a. für den MDR an der Porträt-Reihe „Zwischentöne“ mit. Während seines Ruhestand schrieb er bis in die letzten Monate für das Bulletin „FF aktuell“ seines Verbandes über Filmbücher, denn er galt als „wandelndes Lexikon“ und war immer bereit, andere an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Als großer Sammler, besonders von DEFA-Spielfilmen, konnte er seine Kenntnisse aus seinem eigenen Fundus schöpfen. Durch Tausch war es ihm gelungen, fast sämtliche DEFA-Filme auf Video oder DVD zu besitzen, die er sich während der Pandemie erneut ebenso ansah, wie viele Klassiker des sowjetischen Films oder auch Literaturadaptionen des DDR-Fernsehens.

Delia Fiallo 29. Juni 2021
Die kubanische Drehbuchautorin Delia Fiallo, bekannt als "Mutter der Telenovela", verstarb laut Angabe ihrer Schwiegertochter Odalis Baez im Alter von 96 Jahren in Miami. Fiallo galt als Pionierin der besonders in Lateinamerika beliebten Seifenopern, mit der 1950 ihre Karriere in Kuba begonnen hatte. Nachdem sie 1966 das kommunistische Land verlassen hatte, begann sie in Miami für venezolanische Fernsehsender zu schreiben. Insgesamt verfasste Fiallo mehr als 40 Arbeiten für Radio und Fernsehen und begleitete den Aufstieg der melodramatischen TV-Formate in den 1970er- und 1980er-Jahren. Weltweite Erfolgsserien wie "Esmeralda", "Leonela", oder "Cristal" stammen aus ihrer Feder. Weitere bekannte Sendungen sind "Lucecita", "Peregrina" und "María de nadie". Viele der Formate wurden in andere Sprachen synchronisiert und in über 100 Ländern erfolgreich ausgestrahlt.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite sieben
mit Bill Ramsey, der am 2. Juli 2021 verstarb.

Bill Ramsey 2. Juli 2021
Der 1931 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio als William McCreery Ramsey geborene Musiker, Sänger und Entertainer verstarb im Alter von 90 Jahren in Hamburg, wie seine Plattenfirma Bear Family Records mitteilte. 1952 kam er als US-Soldat nach Deutschland und blieb in dem Land, dessen Staatsbürgerschaft er 1984 annahm. Bei der US Air Force in Frankfurt am Main fiel sein musikalisches Talent auf, und unter dem Pseudonym Bill Ramsey wurde er vom Soldatensender AFN engagiert. Seit 1991 lebte er mit seiner Frau Petra in Hamburg. Zuletzt wurde der an Parkinson erkrankte Ramsey immer schwächer. Er saß im Rollstuhl und musste immer wieder OPs an Hüfte und Knien über sich ergehen lassen. Seine Frau soll sich rührend um ihn gekümmert haben. Der US-deutsche Sänger zählte mit Hits wie "Souvenirs" oder "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" und "Pigalle" („das ist die große Mausefalle, mitten in Paris“) ab Ende der 50er Jahre zu den deutschen Schlagerstars. Seine große Liebe und Leidenschaft aber war der Jazz. Seine Hits, seine Soul-Stimme und sein komödiantisches Talent brachten ihm zahlreiche Filmauftritte ein, darunter Schlagerfilme und Karl-May-Abenteuer. Rund 30 Filme mit Titeln wie "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen" (1961) oder "Liebesgrüße aus Tirol" (1964) und noch mehr Alben, dazu zahlreiche TV-Moderationen - Ramsey war der geborene Entertainer. Seine Markenzeichen: Ironische Texte und ein unüberhörbarer amerikanischer Akzent.

Daniel Mickelson 4. Juli 2021
Mit gerade einmal 23 Jahren verstarb der US-amerikanische Nachwuchsdarsteller Daniel Mickelson an einem gefährlichen Drogenmix aus Fentanyl und Kokain, wie eine Obduktion später ergab. Der in Atlanta geborene Schauspieler erlangte in Hollywood unter anderem durch die Serie "Mani" und seine Rolle als Billy im US-amerikanischen Horrorfilm "The Killer Clown Meets the Candy Man" Bekanntheit.

Wladimir Menschow 5. Juli 2021
Der russische Regisseur Wladimir Menschow, der 1981 für den Film "Moskau glaubt den Tränen nicht" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhalten hatte, verstarb im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Coronavirus-Infektion, wie das Moskauer Filmstudio Mosfilm mitteilte. Das Melodram zeichnete ein anderes Bild des Alltags von Menschen Ende der Fünfzigerjahre in der Großstadt. Der Film reiste um die Welt als Visitenkarte für das sowjetische Lebensmodell, aber der Autor dieser Visitenkarte wurde von Moskau für nicht vertrauenswürdig gehalten, den Oscar selbst abzuholen. Menschow wurde 1939 in Baku in der damaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan geboren. Er arbeitete als Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und unterrichtete Regie an der staatlichen Filmhochschule in Moskau. Sein wohl erfolgreichstes Werk als Schauspieler ist seine Mitwirkung an der Verfilmung von "Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor" (2004). Der Film aus der Reihe der Wächter-Romane, in dem Menschow eine der Hauptrollen spielt, wurde zu einer der international erfolgreichsten russischen Filmproduktionen der jüngsten Zeit.

Richard Donner 5. Juli 2021
Der schwer erkrankte US-Regisseur Richard Donner verstarb im Alter von 91 Jahren. Donner wurde 1930 in der Bronx geboren. Er besuchte die New York University und ging anschließend zum US-Militär. Danach begeisterte er Fernsehzuschauer und Kinogänger über Jahrzehnte mit seinen TV-Episoden und Filmen, die vor allem im Genre zwischen Abenteuer und Action angesiedelt waren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Superman“ von 1978 mit Schauspieler Christopher Reeves und ab 1987 die Action-Komödienreihe „Lethal Weapon“, mit der er als Wegbereiter des klassischen Actionfilms in die Filmgeschichte einging. Darüber hinaus gehören der Horrorklassiker "Das Omen" (1976), "Die Geister, die ich rief" (1988) mit Bill Murray und sein letzter Film von 2006, "16 Blocks", zu Donners Werken. Auch sein Kinder-Abenteuerfilm „Die Goonies“ (1985) - produziert von Filmemacher Steven Spielberg - wurde zu einem modernen Klassiker. Zusammen mit seiner Frau produzierte Donner weitere erfolgreiche Filme in den 90ern und ab 2000 die einer breiten Masse bekannten Filme „Free Willy“ und „X-Men“.

William Smith 5. Juli 2021
Der Schauspieler William Smith verstarb im Alter von 88 Jahren in Los Angeles. Der US-Amerikaner spielte in den 1960er- bis 80er-Jahren in zahlreichen Rollen Cowboys und andere harte Kerle, darunter in den Serien "Reich und Arm" und "Laredo". In dem Box-Film "Mit Vollgas nach San Fernando" von 1980 war er der Gegenspieler von Clint Eastwood. Smith begann seine Karriere im Alter von acht Jahren als Kinderdarsteller im Horrorfilm "Frankenstein kehrt wieder" von 1942. Später hatte er auch Gastrollen in zahlreichen Erfolgs-Serien wie "Ein Colt für alle Fälle", "Rauchende Colts", "Das A-Team" oder "Knight Rider".

Suzzanne Douglas 6. Juli 2021
Die farbige US-amerikanische Schauspielerin Suzzanne Douglas verstarb mit nur 64 Jahren an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Eine ihrer größten Produktionen war die Netflix-Erfolgsserie "When They See Us". Bereits in den 1980er Jahren stand sie auf der Bühne und vor der Kamera. Sie war unter anderem bei "School of Rock" und "The Parent 'Hood" zu sehen.

Dilip Kumar 7. Juli 2021
Der indische Schauspieler Dilip Kumar verstarb nach längerer Krankheit in einem Krankenhaus in Mumbai im Alter von 98 Jahren. Er war als "König der Tragödie" bekannt und spielte in mehr als 60 Bollywood-Filmen mit. Seine größten Filmhits feierte er zwischen 1949 und 1961, einige von ihnen sind zeitlose Klassiker geworden. Dilip Kumar wurde 1922 als Yusuf Khan in Peschawar, im heutigen Pakistan geboren und wuchs gemeinsam mit seinen elf Geschwistern in Maharashtra, Indien auf. 1944 arbeitete er als Kellner in Pune und als Obsthändler in Mumbai, als er von Devika Rani entdeckt wurde. Er gab im gleichen Jahr sein Filmdebüt in Amiya Chakravartys "Jwar Bhata". Dilip Kumar spielte einen unglücklichen Liebhaber, eine Rolle, die er aufgrund seines überzeugenden Spiels wieder und wieder verkörperte. 1949 feierte Kumar in dieser Rolle einen ersten großen Erfolg in Mehboob Khans Film "Andaz" und 1955 in "Devdas" von Bimal Roy. Es folgten weitere in Indien bekannte Filme wie "Ganga Jamuna" oder "Mughal-e-Azam", dessen Produktionszeit acht Jahre betrug, aber zum größten Kassenerfolg Bollywoods aller Zeiten wurde. Ihm wird nachgesagt, auf die Hauptrolle in David Leans Film "Lawrence von Arabien" (1962) verzichtet zu haben, mit der später Omar Sharif Erfolge feierte. In seiner Karriere wurde er mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Dadasaheb Phalke Award, ausgezeichnet. Ein Durchbruch im internationalen Film blieb jedoch aus. 1998 wurde sein letzter Film veröffentlicht. Im selben Jahr wechselte Kumar in die Politik. Als Abgeordneter im Parlament setzte er sich für den Frieden zwischen Indien und Pakistan ein und erhielt dafür 1998 Pakistans höchste zivile Auszeichnung. Im Jahr 2008 wurde er in Anerkennung seiner Leistungen für das indischen Kino bei der Verleihung der indischen "National Film Awards" mit einer Auszeichnung für sein Lebenswerk geehrt. 2015 erhielt er den "Padma Vibhushan", Indiens zweithöchsten zivilen Verdienstorden.

Chick Vennera 7. Juli 2021
Francis "Chick" Vennera wurde 1988 bekannt für seine Rolle als Joe Mondragon in Robert Redford's "The Milagro Beanfield War" ("Der Krieg im Bohnenfeld"). Einer breiteren Zuschauer-Schicht wurde der Film- und TV-Darsteller auch durch "The Golden Girls" bekannt. Außerdem arbeitete er auch als Synchronsprecher – etwa in der Zeichentrick-Produktion "Animaniacs" von Steven Spielberg. Mit 74 Jahren verstarb der Schauspieler an einer Krebs-Erkrankung.

Robert Downey Sr. 7. Juli 2021
Im Alter von 85 Jahren verstarb der als Robert John Elias in New York City geborne US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler an den Folgen seiner Parkinson Erkrankung. Der Vater von Robert Downey Jr. sei friedlich eingeschlafen. Zu Robert Downey Sr. bekanntesten Werken zählen unter anderem „Putney Swope“ oder der surrealistische Film „Greaser's Palace“. Für das US-amerikanische Fernsehen inszenierte Downey das Stück "Sticks and Bones", das zu heftigen Kontroversen führte.

Uli Richter 8. Juli 2021
Der Modeschöpfer Uli Richter verstarb im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Berlin. Der 1926 in Potsdam geborene Designer machte mit seiner Mode vor allem in den 60er und 70er Jahren Schlagzeilen. In der Nachkriegszeit machte er Berlin wieder zu einer angesagten Modemetropole. Der junge Textil-Kaufmann entwarf 1949 als Volontär bei "Horn" sein erstes Modellkleid "Marcelle", das zum Bestseller wurde. Später wurde aus dem Couturier Uli Richter ein Unternehmer, der über Jahre Berlin als Modemetropole prägte. Richter war der erste deutsche Designer, der 1962 auf eine günstigere Linie (Prêt-à-porter) setzte. "Die Haute Couture wurde immer teurer, ich wollte, dass die normale Frau meine Mode auch bezahlen kann". An der heutigen Universität der Künste in Berlin prägte Richter in seinen Seminaren junge Kreative und arbeitete mit dem Fotografen F.C. Gundlach zusammen. Allerdings war Richter auch international unterwegs: Regelmäßig reiste er zu den Schauen nach Paris. Mit dem Designer Hubert de Givenchy verband ihn eine lange Freundschaft. Bei der Weltausstellung 1970 in Japan kleidete er die Hostessen für den deutschen Pavillon ein. Nach mehr als 30 Jahren gab er 1982 sein Unternehmen auf und betreute wichtige Kundinnen als Privatier wie die norwegische Autorin und Kanzlergattin Rut Brandt oder Fürstin Gracia Patricia und Schauspielerinnen wie Hildegard Knef oder Lilli Palmer. Zum 90. Geburtstag im Dezember 2016 ehrte ihn das Berliner Kunstgewerbemuseum mit einer riesigen Ausstellung. Im Archiv, das die staatlichen Museen hüten, befinden sind mehr als 650 Modellkleider, Mäntel, Kostüme und Accessoires sowie 11 000 Kollektionszeichnungen. Da zeigt sich, das der "Modedenker und Lehrer" Uli Richter neben Heinz Oestergaard (*1916 - ”  2003) zu den bedeutendsten deutschen Modedesigner der Nachkriegszeit zählte und aufstrebende Nachwuchskünstler*innen sowie Modemarken wie Nobi Talai, Michael Sontag, William Fan und Philomena Zanetti by Julia Seifert immer noch inspiriert. Namen, die man heute von der Berliner Modewoche kennt.

Renée Simonot 11. Juli 2021
Die französische Schauspielerin und Synchronsprecherin Renée Dorléac, die wie ihre berühmte Tochter Catherine Deneuve als Schauspielerin arbeitete, ist im Alter von 109 Jahren in ihrer Heimat Frankreich gestorben. Dorléac wurde am 10. September 1911 als Jeanne Renée Deneuve in Le Havre geboren. Bereits 1918 gab Deneuve ihr Schauspieldebüt auf der Bühne des berühmten Odéon-Theaters in Paris. Unter dem Bühnennamen Renée Simonot blieb sie dort 28 Jahre lang tätig und spielte unter anderem Stücke des französischen Dramatikers Molière. Nach Aufkommen des Tonfilms war sie zudem als Synchronsprecherin für US-amerikanische Filme tätig. Unter anderem lieh sie Judy Garland in "Der Zauberer von Oz" (1939) sowie Esther Williams ihre Stimme. 1940 heiratete Deneuve den Schauspieler Maurice Dorléac, der 1979 verstarb. Das Paar hatte drei Töchter, die bei einem Autounfall ums Leben gekommene Françoise Dorléac, Sylvie Dorléac und die inzwischen 77-Jährige Catherine Deneuve, die 2019 beim Dreh zu "De son vivant" einen Schlaganfall erlitten hatte, aber mittlerweile soweit genesen ist, dass auf dem diesjährigen 74. Filmfestival von Cannes ihren vor drei Jahren gedrehten Film erstmals vorstellen konnte. Aus einer vorangegangenen unehelichen Beziehung mit dem Schauspieler Aimé Clariond stammt zudem die Tochter Danielle Clariond.

Mihály Ráday 16. Juli 2021
Der ungarische Kameramann, dar auch als Narrator mit dem ungarischen Regisseur Béla Tarr zusammen arbeitete, verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren. ‎Ráday‎‎ studierte ‎‎ungarische‎‎ Kunstgeschichte, dann Kinematographie an ‎‎der Akademie für Theater und Filmkunst‎‎ und wurde später selbst Regisseur.‎ ‎Ab 1968 arbeitete er als Kameramann und Chefredakteur beim ‎‎Ungarischen Fernsehen und war für die künstlerische Gestaltung zahlreicher Filme verantwortlich.‎ Seine vielleicht bekannteste Arbeit ist die Kinderfilmreihe ‎‎"Hard Hat and Potato Nose",‎‎ die auch heute noch immer wieder gezeigt wird.‎ Als Fotograf und Journalist veröffentlichte er zudem eine Reihe von Büchern mit Tausenden von Fotografien zum Denkmalschutz und zur Stadtgestaltung.

Pilar Bardem 17. Juli 2021
Die spanische Schausspielerin Pilar Bardem Muñoz, die Mutter von Hollywood-Star Javier Bardem, die zuletzt an einer Lungenerkrankung litt, verstarb im Alter von 82 Jahren in einem Madrider Krankenhaus. Bardem war zudem Präsidentin der gemeinnützigen Organisation AISGE („Artistas, Intérpretes, Sociedad de Gestión“), die sich um den Schutz von geistigem Eigentum im audiovisuellen Bereich kümmert.

László Lugo Lugosi 18. Juli 2021
Der der ungarische Fotograf und Filmemacher László Lugo Lugosi verstarb im Alter von 68 Jahren. Lugosi war freischaffender Künstler. Nach seinem Studium an der Eötvös-Loránd-Universität, wo er Englisch, Ungarisch und Filmästhetiker studierte, lebte und arbeitete in Budapest. Von 1975 bis 1980 drehte er als Mitglied des experimentellen ungarischen Filminstituts, des Balázs Béla Studios, zahlreiche Kurzfilme. Lugos künstlerische Tätigkeit war facettenreich: er beschäftigte sich mit Film, Photographie, literarischem Schreiben und Übersetzen. Seit 1994 unterrichtete er an der ungarischen Hochschule der Angewandten Künste sowie an der Eötvös Loránd Universität. Seine Fotos zum Thema Architektur wurden in zahlreichen internationalen Fachzeitschriften publiziert, z. B. L’architecture d’aujourd’hui (Paris), oder Art and Design (London). Sein fotografisches Tagebuch, an dem er seit den 1970er Jahren arbeitete, gilt als eine wichtige historische Quelle der ungarischen Kunstszene des 20. Jahrhunderts.

Françoise Arnoul 20. Juli 2021
Die französische Schauspielerin Françoise Arnoul verstarb nach langer Krankheit im Alter von 90 Jahren in einem Pariser Krankenhaus. Die Tänzerin wurde durch den Musikfilm "French Can Can" bekannt und international als Star gefeiert. Neben Marilyn Monroe und Gina Lollobrigida gehörte Arnoul zu den Sexsymbolen der 50er Jahre. Frivole Rollen spielte die in Algerien geborene Schauspielerin auch in "Verbotene Frucht" von 1952, "Nächte in Lissabon" von 1955 und "Die Katze" von 1958.

Peter Schell 22. Juli 2021
Der Schauspieler Peter Schell, der von der ersten Stunde an, insgesamt 27 Jahre lang den "Karl Faller" in der SWR Schwarzwaldserie "Die Fallers" verkörperte, starb nach schwerer Krankheit in seiner Wahlheimat Baden-Baden. Er wurde 64 Jahre alt. Schell studierte von 1978 bis 1981 am Konservatorium Bern. Seine Vorbilder waren Shakespeare und Brecht. Nach erfolgreichem Abschluss verbrachte er sieben Jahre an verschiedenen Theatern, unter anderem an der Städtischen Bühne Quedlinburg, dem Theater Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) und dem Bergtheater Thale. Es folgten Engagements an den Städtischen Bühnen Nürnberg und am Theater Nordhausen. Seit 1994 arbeitete Peter Schell als freischaffender Schauspieler in Film und Fernsehen. Neben seiner Rolle in "Die Fallers - Die SWR Schwarzwaldserie" war er unter anderem in "Die Wache" (RTL), "Der Serienkiller" (ZDF), "Der Traum von der Freiheit" (SWR), "Unser Charly" (ZDF) oder "Hallo, Onkel Doc!" (Sat.1) zu sehen.

Alfred Biolek 23. Juli 2021
Der Entertainer, Talkmaster und frühere Fernsehmoderator Alfred Biolek sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen, sagte sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der Deutschen Presse-Agentur. Biolek war seit Längerem gesundheitlich angeschlagen gewesen. Er wurde 87 Jahre alt. Der in Freistadt in der damaligen Tschechoslowakei geborene Justitiar des ZDF, gilt als einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland. Mit Rudi Carrell entwickelte er dort zum Beispiel die Samstagabendshow „Am laufenden Band“, die erfolgreichste Sendung der 1970er-Jahre. 1978 bekam er mit „Bio‘s Bahnhof“ seine eigene Sendung. Seine Ära endete erst 30 Jahre später im Jahre 2007 mit der letzten Folge der Kochsendung „alfredissimo“, in der er viele Jahre lang mit Gästen am Herd gestanden, geplaudert und Wein verkostet hatte.

F.C. Gundlach 23. Juli 2021
Der Fotograf und Sammler F.C. Gundlach verstarb im Alter von 95 Jahren in Hamburg. Der 1926 in Heinebach (Hessen) geborene Franz Christian Gundlach galt als einer der bedeutendsten Modefotografen der deutschen Nachkriegszeit. Neben Models traten auch zahlreiche Stars vor seine Kamera. Ende der 1960er Jahre wechselte Gundlach die Seiten und gründete in
Hamburg ein Dienstleistungsunternehmen. Seine Ausbildung zum Fotografen begann 1947. Nach Tätigkeiten in Fotostudios in Deutschland und Frankreich arbeitete er ab 1952 journalistisch und veröffentlichte sein Leben lang Fotos in Zeitschriften und Magazinen. Ausgehend von seiner erlernten Theaterfotografie, begann er zunächst für die in Berlin am Ku'damm ansässige Zeitschrift "Film und Frau" zu arbeiten. Von 1963 bis 1986 fotografierte Gundlach exklusiv für die Zeitschrift "Brigitte". Mit Beginn der 80er Jahre konzentrierte er sich auf das Sammeln fotografischer Werke und die Konzeption von Museumsausstellungen sowie die Lehre. 1988 wurde er als Professor an die Hochschule der Künste Berlin berufen. 1999 initiierte Gundlach die Triennale der Photographie in Hamburg und wechselte im Jahre 2000 an die Freie Akademie der Künste in Hamburg, wo die Stiftung F.C. Gundlach gegründet wurde, um seine seit 1975 aufgebaute Sammlung zu pflegen und wissenschaftlich zu bearbeiten. Als Kurator von Fotokunst übergab Gundlach seine umfangreiche Sammlung 2003 den Hamburger Deichtorhallen als Dauerleihgabe und gründete damit das Haus der Photographie.

Herbert Köfer 24. Juli 2021
Der Schauspieler Herbert Köfer, einer der bekanntesten Schauspieler der DDR, der auch nach dem Mauerfall weiterhin erfolgreich war, verstarb im Alter von von 100 Jahren. Der gebürtige Berliner stand rund 80 Jahre auf der Bühne. Er war Theater-
und Filmschauspieler, Moderator und Synchronsprecher. Vor allem in seiner Paraderolle als Opa Paul Schmidt in der DDR-Fernsehserie "Rentner haben niemals Zeit" spielte er sich ab 1978 in die Herzen der Zuschauer. Der 1921 in Berlin geborene Herbert Köfer begann auf Wunsch der Eltern eine kaufmännische Lehre, brach diese aber nach sechs Monaten ab und besuchte von 1937 bis 1940 die Schauspielschule des Deutschen Theaters. Außerdem lernte er professionell Geige. 1941 musste Köfer in den Krieg und wurde als Funker an die Ostfront versetzt, wo er verwundet wurde. In einem Düsseldorf Lazarett geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Dort gründete er seine erste Theatergruppe. Seine eigentliche Laufbahn begann nach 1945 an verschiedenen Berliner Theatern, darunter an der neu gegründeten Volksbühne. 1949 trat er auch im Kabarett "Kleine Bühne" auf, dem Vorgänger des Kabaretts "Distel". 1950 kam er ans Deutsche Theater, wo er bis 1952 als Charakterdarsteller blieb. Zudem wirkte er bei zahlreichen Hörspielen des DDR-Rundfunks mit und sprang zwischen 1948 und 1981 mitunter auch als Synchronsprecher ein. Ab 1952 verlas er in der "Aktuellen Kamera" die Nachrichten beim DFF, wechselte aber bald ins komödiantische Fach des DDR-TV-Senders und spielte in über 300 TV-Produktionen und Kinofilmen mit. Kult wurde er u.a. mit der Serie "Geschichten übern Gartenzaun" (1982-85) sowie als Moderator der Unterhaltungssendung "Das blaue Fenster". Von 1981 bis 1986 wurde er jeweils zum Fernsehliebling gekürt. Mit der Silvestersendung 1990/91 moderierte er die letzte DFF-Sendung der Geschichte. Im wiedervereinigten Deutschland konnte
er nach einer Weile an seine Erfolge als Schauspieler anknüpfen. Größere Rollen hatte er etwa in "Elbflorenz" (1994) oder in Krimireihen. Jedoch spielte er auch wieder mehr Theater, vor allem Boulevard.

Dieter Brummer 23. Juli 2021
Der australische Schauspieler mit deutschen Wurzeln wurde nur 45 Jahre alt. Er wurde leblos zu Hause aufgefunden, es wird von einem Suizid ausgegangen. Bekannt wurde Dieter Brummer durch die Serie „Home and Away". Die Seifenoper mit mehr als 7500 Folgen und 34 Staffeln ist eine der erfolgreichsten Serien Australiens. Dieter Brummer verkörperte zwischen 1991 bis 1996 die Rolle des Shane Parris. Darüber hinaus war Brummer in einigen Filmen und Fernsehfilmen zu sehen.

Jackie Mason 24. Juli 2021
Der US-Komiker Jackie Mason, der auch als Stimmgeber in den USA für die Zeichentrickserie "Die Simpsons" bekannt war, verstarb mit 93 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus. Der in einer Einwandererfamilie aus Belarus in Manhattan aufgewachsene Mason folgte zunächst der Familientradition und wurde Rabbiner, bevor er eine Laufbahn als Comedian einschlug. Von 1991 bis 2014 vertonte der Tony- und Emmy-Preisträger die Figur von Rabbi Hyman Krustofski bei den "Simpsons".

Dieter Brummer 24. Juli 2021
Der australische Schauspieler Dieter Brummer verstarb im Alter von nur 45 Jahren. Der deutschstämmige Darsteller, der in vielen erfolgreichen TV-Soaps mitgespielt hat und ein echter Mädchenschwarm war, hatte sich zuletzt weitesgehend vom Showgeschäft zurückgezogen und eine Firma für Fenster-Reinigung gegründet. Bekannt wurde er vor allem aufgrund seiner Rolle als Shane Parris in der Seifenoper "Home and Away", die er von 1991 bis 1996 in 557 Folgen verkörperte. Außerdem spielte er in weiteren Serien wie "Neighbours", "Underbelly" oder "Winners and Losers" und war darüber hinaus auch in Reality-Formaten zu sehen.

Rick Aiello 26. Juli 2021
Der US-Schauspieler Rick Aiello (1956-2021), der Sohn des 2019 verstorbenen US-Schauspielers und -Sängers Danny Aiello (1933-2019), ist laut Angaben seiner Familie in einem Krankenhaus in Warwick, New York, an den Folgen seines im letzten Jahr diagnostizierten Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Er wurde 65 Jahre alt und hinterlässt seine Ehefrau und die zwei gemeinsamen Kinder. Wie sein Vater war auch Rick Aiello als Schauspieler tätig. Zu sehen war er unter anderem in Spike Lees (64) "Do the Right Thing" (1989), in dem Danny Aiello eine der Hauptrollen innehatte. Zudem wirkte Rick Aiello in den Filmen "Jungle Fever" (1991) und "Twin Peaks - Der Film" (1992) mit und hatte Gastrollen in verschiedenen Fernsehserien, darunter "Sex and the City", "Die Sopranos" und "Law & Order: Criminal Intent". Von 1997 bis 1998 arbeitete er gemeinsam mit seinem berühmten Vater an der Serie "Dellaventura". Auch Rick Aiellos Bruder verstarb 2010 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei seinem Vater Danny Aiello führte im Dezember 2019 eine Infektion überraschend zum Tod. Er wurde 86 Jahre alt. Er spielte in unzähligen Kino- und TV-Produktionen mit, unter anderem auch 1974 im Kultfilm "Der Pate - Teil II" an der Seite von Robert De Niro (77) und Al Pacino (81). Für seine Rolle in der Tragikomödie "Do the Right Thing" wurde Danny Aiello 1989 für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.

Saginaw Grant 28. Juli 2021
Der US-amerikanische Schauspieler Saginaw Grant, ein Medizinmann des indigenen Stammes »Sac & Fox«, der aus der US-Krimi Serie "Breaking Bad" bekannt war und unter anderem an der Seite von Johnny Depp in "The Lone Ranger" mitspielte sowie in "Mit Herz und Hand" neben Anthony Hopkins zu sehen war, ist mit 85 Jahren in Hollywood im Schlaf verstorben. In Deutschland war Grant 1988 bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg neben Winnetou-Darsteller Pierre Brice aufgetreten. In "Winnetou der Apache" spielte er einen Medizinmann.

Toni Bruk 30. Juli 2021
Der Görlitzer Regisseur und Produzent Toni Bruk verstarb im Alter von 73 Jahren. Der sorbischer Filmemacher, der als eine Art Nestor des sorbischen Films galt, war auch einer der Gründer des sorbischen DEFA-Filmstudios. Er drehte mehr als 20 Filme, darunter viele Dokumentationen, und war an zahlreichen weiteren beteiligt. Bruk studierte Literaturwissenschaft in Leipzig und Prag und war seit 1991 Studioleiter des Sorabia-Filmstudios in Bautzen. Bekannt ist er unter anderem als Co-Autor des sorbischen Klassikers "Struga – Bilder einer Landschaft" von 1972. Zeitlebens kämpfte er vergeblich für öffentliche Fördergelder – diese seien aber seit Anfang der 90er-Jahre nach und nach komplett gestrichen worden.

Ingrid Fröhlich 30. Juli 2021
Die in Münster geborene Schauspielerin und Unternehmerin Ingrid Fröhlich verstarb im Alter von 81 Jahren in ihrer Wahlheimat im Landkreis Wolfratshausen bei München. Fröhlich begann ihre Karriere beim Volkstheater in Wien und war in den 1970er Jahren in mehreren Fernsehproduktionen zu sehen, darunter in der ZDF-Reihe "Drei sind einer zuviel". Am 2. Januar 1978 schrieb sie dann ein Stück westdeutscher Fernsehgeschichte, als sie in der ZDF-Serie "SOKO 5113" in der Rolle der Renate Burger auftrat. Sie war damit die erste TV-Ermittlerin im westdeutschen Fernsehen, noch einige Wochen vor dem ersten Auftritt von Nicole Heesters als "Tatort"-Kommissarin. Das Fernsehen der DDR hatte dagegen mit Sigrid Göhler als Leutnant Vera Arndt bereits ab 1971 eine Ermittlerin Fälle lösen lassen. Anfang der 1980er Jahre zog sich Fröhlich aus der Schauspielerei zurück. Allerdings schlüpfte sie 2018, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von "SOKO München" - bis 2015 "SOKO 5113" - noch einmal in ihre frühere Rolle. In der Folge "Vom Geben und Nehmen" wurde die TV-Kommissarin selbst zur Tatverdächtigen. Nach ihrer TV-Karriere verlegte sich Fröhlich auf eine sehr ausgefallene Branche. Sie und ihr Sohn Andreas Pachler stellten sehr erfolgreich Globen her. Die Firma verkaufte seither Millionen von Weltkugeln in mehr als 40 Länder.

Jay Pickett 30. Juli 2021
Der US-TV-Star Jay Pickett, der durch Serien wie "General Hospital" oder "Port Charles" bekannt wurde, verstarb während der Dreharbeiten zu einem neuen Western-Drama namens "Treasure Valley" an einem Herzinfarkt. Er wurde 60 Jahre alt.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite acht
mit Jane Withers, die am 7. August 2021 verstarb.

Jane Withers 7. August 2021
Mit dem früheren US-Kinderstar Jane Withers verstarb eine der letzten verbliebenen Legenden der 1930er Jahre aus der Ära der Dominanz der Hollywood-Filmstudios. Wie ihre Tochter Kendall Errair mitteilte, verschied ihre Mutter, die jeden Raum mit ihrem Lachen aufgehellt hatte, im Alter von 95 Jahren im Kreise ihrer Liebsten in Burbank, Kalifornien. Geboren wurde Withers 1926 in Atlanta. Die Familie zog nach Hollywood, wo sie nach einigen Mini-Engagements eine Rolle im Film "Bright Eyes" von 1934 bekam - als fiese Gegenspielerin von Shirley Temple, dem damals populärsten Kinderstar Hollywoods. Danach spielte sie in Dutzenden weiteren Filmen mit. Ein paar Jahre später, als Teenager, war Withers aber weitaus weniger erfolgreich und ihr Stern begann zu sinken. Mit 21 Jahren zog sie sich vorübergehend ganz aus Hollywood zurück und konzentrierte sich auf die Familie. Die Rückkehr nach Los Angeles erfolgte 1955, dort besuchte sie die Filmschule der University of Southern California. Nur ein Jahr später war sie neben James Dean, Elizabeth Taylor sowie Rock Hudson in "Giant" (1956) zu sehen. Auch in Werbespots trat die Hollywood-Legende von 1963 bis 1974 auf: als Klempnerin Josephine. Zuletzt hatte Withers, die auch einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood hat, auch als Synchronsprecherin gearbeitet. Sie war zweimal verheiratet und hatte fünf Kinder.

Markie Post 7. August 2021
Nach einem jahrelangen Krebsleiden verstarb die US-amerikanische Schauspielerin Marjorie Armstrong Post im Alter von 70 Jahren in Los Angeles. Bekannt wurde sie unter ihrem Kosenamen Markie Post aus TV-Serien wie "Ein Colt für alle Fälle" und "Harrys wundersames Strafgericht". Post begann ihre Fernsehkarriere hinter der Kamera und gehörte zum Produktionsteam von Spielshows. Ihre erste Serienrolle hatte sie in der Action-Abenteuerserie "Ein Colt für alle Fälle" an der Seite von Lee Majors, in der sie von 1982 bis 1985 die Kautionsagentin Terri Michaels spielte. Weitere Engagements hatte Post in Erfolgsreihen wie "Hart aber herzlich", "Der unglaubliche Hulk", "Love Boat", "Das A-Team" oder auch "Scrubs - Die Anfänger". Zu ihren wenigen Auftritten in Spielfilmen gehört "Verrückt nach Mary", in dem sie die Mutter von Cameron Diaz spielte.

Patricia Hitchcock 9. August 2021
Patricia Alma Hitchcock, Tochter des 1980 gestorbenen Krimi-Altmeisters Alfred Hitchcock, verstarb im Alter von 93 Jahren. Ihre Mutter sei friedlich in ihrem Haus im kalifornischen im kalifornischen Thousand Oaks eingeschlafen, verkündete die Tochter Katie O'Connell-Fiala. Die US-amerikanische Schauspielerin und Filmproduzentin britischer Abstammung war die einzige Tochter des berühmten Filmregisseurs Alfred Hitchcock ("Die Vögel") und dessen Frau Alma Reville. Sie wurde 1928 in London geboren und spielte Nebenrollen in drei Thrillern ihres Vaters ("Die rote Lola", "Der Fremde im Zug" und "Psycho") . Zudem trat nach ihrem Schauspiel-Studium auch am Broadway auf, unter anderem in den Stücken "Solitaire" (1942) und "Violet" (1944). Außerdem war "Pat" Hitchcock zwischen 1944 und 1960 in der TV-Sendung "Alfred Hitchcock Presents" zu sehen. Nach der Heirat mit dem Geschäftsmann Joseph O'Connell Jr. 1952 stand jedoch das Familienleben im Vordergrund - erst recht ab ihrer ersten Schwangerschaft 1955. Im Jahre 2000 fungierte sie noch einmal als Produzentin für eine Dokumentation über ihren Vater.

Peter Fleischmann 11. August 2021
Er zählte zu den wichtigsten Vertretern des Neuen Deutschen Films. Der im Saarland geborene Kinoregisseur Peter Fleischmann verstarb nach einem schweren Sturz mit 84 Jahren in einem Potsdamer Krankenhaus. Zu seinen Hauptwerken gehören das Drama "Jagdszenen aus Niederbayern" aus dem Jahr 1969 über einen schwulen Außenseiter in der Provinz und der Science-Fiction-Film "Die Hamburger Krankheit" von 1979 über eine tödliche Seuche, die rückblickend stark an den aktuellen Covid-19-Ausbruch erinnert. Darin machte der sich ein diebisches Vergnügen daraus, die gesamte Bundesrepublik in Panik zu versetzen und sarkastisch das Scheitern aller Katastrophenschützer vorzuführen. In "Herbst der Gammler" von 1967 porträtierte er, in seinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm nach seinem Studium an der heutigen HFF München, empathisch die Gegenkultur der Jugend. In den 1990er Jahren war Fleischmann maßgeblich an der Rettung der Filmstudios in Potsdam-Babelsberg beteiligt und begleitete die Übernahme durch den französischen Mischkonzern Vivendi. 2003 gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. 2008 erschien sein Roman "Die Zukunftsangst der Deutschen".

Una Stubbs 12. August 2021
Die britische Schauspielerin und Tänzerin Una Stubbs verstarb nach längerer Krankheit im Kreise ihrer Familie in ihrem Haus in Edinburgh. Sie wurde 84 Jahre alt. Stubbs wurde in den 1960er Jahren berühmt, als sie in Sir Cliff Richards "Summer Holiday" auftrat. Den Durchbruch schaffte sie schließlich mit ihrer Rolle in der BBC-Sitcom "Till Death Us Do Part". Seitdem war sie in Serien wie "The Worst Witch", "EastEnders" und "Inspector Barnaby" zu sehen. Zuletzt war sie insbesondere für ihre Rolle in der BBC-Serie "Sherlock" bekannt. Sie spielte darin Mrs. Hudson, die sympathische und witzige Vermieterin von Sherlock Holmes, verkörpert von Benedict Cumberbatch.

Francis Mossman 14. August 2021
Mit nur 33 Jahren verstarb der neuseeländische Schauspieler Francis Mossman. Der Durchbruch gelang ihm mit seinen Rollen in Filmen und Serien wie "Shortland Street", "The Horizon" oder "Spartacus: Vengeance". Nachdem er nach Sydney umgezogen war, machte der Darsteller sich immer wieder für die LGBTQ+-Community stark.

Shin'ichi Chiba 19. August 2021
Berühmt wurde er durch Filme wie "The Street Fighter" und "Kill Bill", nun verstarb der japanische Schauspieler Shin'ichi "Sonny" Chiba an den Folgen einer Covid-19-Infektion. Er wurde 82 Jahre alt. Ursprünglich als Martial-Arts-Kämpfer ausgebildet, wurde Chiba Anfang der Sechzigerjahre als Schauspieler entdeckt. Schnell stieg der Japaner zum gefeierten Action-Star auf und wirkte im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere an über 200 Filmen mit. Erste internationale Bekanntheit erlangte der damals 35-Jährige mit dem Haudrauf-Klassiker „The Street Fighter“ aus dem Jahr 1974. Zu dieser Zeit legte sich Chiba für den englischsprachigen Markt den Beinamen „Sonny“ zu, der bald zu seinem Markenzeichen werden sollte. In Quentin Tarantinos "Kill Bill"-Streifen mimte Chiba den Schwertmacher Hattori Hanzo. Der ikonische Auftritt Chibas als exzentrischer Samurai zählt bis heute zu den denkwürdigsten Tarantino-Szenen. 2006 war Chiba in einem weiteren US-amerikanischen Kassenschlager zu sehen: In "The Fast and The Furious: Tokyo Drift" stand er als skrupelloser Yakuza-Boss vor der Kamera. Bekanntheit erlangte Chiba auch durch die Karate-Serie "Kage-no-Gundan". Chibas letzter Auftritt folgte im Jahr 2012, als er im Thriller "Sushi Girl" den Besitzer eines Sushi-Restaurants spielte.

Marilyn Eastman 22. August 2021
Die in Iowa geborene US-amerikanische Schauspielerin verstarb mit 87 Jahren in Tampa, Florida. Marilyn Eastman wurde 1968 durch die Rolle der Helen Cooper in George A. Romeros Horrorklassiker "Die Nacht der lebenden Toten" bekannt. Später zog sie zu ihrem Mann nach Pittsburgh.

Michael Nader 23. August 2021
Der aus zahlreichen TV-Serien bekannte US-Schauspieler Michael Nader verstarb im Alter von 76 Jahren in Nordkalifornien an einem Krebsleiden. Zu Beginn seiner TV-Karriere in den 1970er-Jahren war Nader in der Seifenoper "As the World Turns" aufgetreten. Ab 1983 spielte der damals 38-Jährige in der Serie "Der Denver-Clan" als Farnsworth "Dex" Dexter mit, als Geliebter und dritter Ehemann von Alexis (Joan Collins). Kaum eine Serie sorgte Anfang der Achtzigerjahre so sehr für Furore wie die Geschichten rund um die Carringtons mit Mord, Machtkämpfen und jeder Menge Intrigen. In der dritten Staffel von "Der Denver-Clan" stieß dann auch Michael Nader zum Cast. Nader war bis zum Serienende im Jahr 1989 an über 150 Folgen beteiligt.

Charlie Watts 24. August 2021
Der Musiker und Grafik Designer Charlie Watts, der vor allem als Drummer der Rolling Stones bekannt war, verstarb im Alter von 80 Jahren an den Folgen einer angeblich auskurierten Krebserkrankung. Neben seiner Musikleidenschaft zeichnete er verantwortlich für das Merchandise, die Bühnengestaltung und nicht zuletzt für das Markenzeichen der Stones: Die berühmte rote Zunge. In zahlreichen Film- Video und YouTube-Aufnahmen der Stones wird er unvergessen bleiben.

Michael Nader 25. August 2021
Nach einem kurzen, unerwarteten Kampf gegen den Krebs verstarb der US-Schauspieler Michael Nader im Alter von 76 Jahren in seinem Haus in Nordkalifornien. Bekannt war Nader vor allem für seine Rolle als Dex Dexter in der US-Erfolgsserie "Der Denver-Clan" (1981-1989), die er sechs Jahre lang verkörperte.

Heide Keller 27. August 2021
Die deutsche Schauspielerin Heide Keller verstarb nach langer Leukämie-Erkrankung im Alter von 81 Jahren in der Kursana Seniorenresidenz in Mehlem am südlichen Stadtrand von Bonn. Nach ihrer Schauspielausbildung in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf erhielt Keller ihr erstes Engagement 1962 am Theater am Niederrhein in Kleve, wo sie unter anderem die Julia in Shakespeares Romeo und Julia verkörperte. Es folgten zunächst weitere Theaterauftritte an verschiedenen deutschen Bühnen. Einem breiten Publikum war die Schauspielerin jedoch durch die Verkörperung der Chefhostess Beatrice von Ledebur in der ZDF-Filmreihe "Das Traumschiff" bekannt, in der sie von der ersten Folge an 38 Jahre lang bis 2018 dabei war. Zudem schrieb sie selbst auch am Drehbuch mit, entwickelte ihre Figur weiter und machte sie zu einer deutschen Kultfigur. Darüber hinaus war sie unter anderem auch in den Serien "Kreuzfahrt ins Glück" und "Derrick" zu sehen.

Matthew Mindler 28. August 2021
Der ehemalige Kinderstar Matthew Mindler, der fünf Tage zuvor als vermisst galt, wurde in Manor Township nahe dem Campus der Millersville Universität von Pennsylvania tot aufgefunden. Der 19-Jährige war auf der Uni im Erstsemester eingeschrieben. Die Todesursache deutete auf Selbstmord hin. Der Leichnam musste deshalb für weitere Untersuchungen in das Lancaster County Forensic Center transportiert werden. Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung war eine selbst herbeigeführte absichtliche Vergiftung mit tödlichen Substanzen, die er laut Aussage seiner Mutter im Internet recherchiert hatte. Mindler hatte seit 2016 nicht mehr vor der Kamera gestanden. In 2011 spielte er den Jungen River in der Tragikomödie "Our Idiot Brother" an der Seite von Paul Rudd (52). Daneben war er unter anderem im TV-Film "Chad: An American Boy" oder in der TV-Serie "Last Week Tonight with John Oliver" zu sehen.

Ed Asner 29. August 2021
Durch „Lou Grant“ erlangte Ed Asner Berühmtheit, insgesamt durfte er sieben Emmy Awards in Empfang nehmen: Im Alter von 91 Jahren verstarb der US-Schauspieler Eddie "Ed" Asner, wie seine Familie mitteilte. Ihm wurde als Schauspieler eine große Vielseitigkeit zugeschrieben. In der Rolle seines Lebens verkörperte er den Inbegriff von „harte Schale, weicher Kern“: Als Lou Grant, ein taffer, aber herzensguter Journalist, wurde er in den 70er- und 80er-Jahren in der gleichnamigen Fernsehserie berühmt. Für seine Leistung in seiner Lebensrolle räumte er die meisten seiner Emmys ab, außerdem erhielt er mehrere Golden Globes der Hollywood-Auslandspresse. Bis in die 90er-Jahre hinein war Ed Asner in zahlreichen Produktionen zu sehen, 2009 lieh er der Hauptfigur Carl Fredricksen aus dem beliebten Pixar-Animationsfilm „Oben“ seine Stimme als Synchronsprecher. Für den Streaminganbieter Netflix übernahm er zuletzt 2019 eine Rolle neben Christina Applegate in der Serie „Dead to Me“. Neben seiner Schauspieltätigkeit war der in Kansas City geborene Asner bekannt für seine liberalen Ansichten. Von 1981 bis 1985 amtierte er als Präsident der Schauspielgewerkschaft Screen Actors Guild. Einer seiner Vorgänger war der spätere Präsident Ronald Reagan. Während dessen Amtszeit äußerte sich Asner kritisch zum politischen Engagement der USA in Mittelamerika.

Michael Constantine 31. August 2021
Der griechisch-amerikanische Schauspieler Michael Constantine, der als Gus Efstratiou in den USA geboren wurde, verstarb im Alter von 94 Jahren in Pennsylvania. Bekannt wurde er 2002 durch den Film "My Big Fat Greek Wedding - Hochzeit auf griechisch" in dem er einen griechischen Familienpatriarch spielte. Eine Fortsetzung folgte 2016. Constantine, der zwei Kinder hatte, war seit den 50er Jahren als Schauspieler aktiv. Neben Filmen trat er in zahlreichen Fernsehserien auf. 1970 wurde er für seine Hauptrolle in "Room 22" mit einem Emmy ausgezeichnet.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite neun
mit Mikis Theodorakis, der am 2. September 2021 verstarb.

Mikis Theodorakis 2. September 2021
Der 1925 auf der Insel Chios im ägäischen Meer geborene griechische Komponist Mikis Theodorakis verstarb im Alter von 96 Jahren in einem Athener Krankenhaus. Er schuf mit der Titelmelodie zum Film "Alexis Sorbas" das möglicherweise bekannteste Stück griechischer Musik überhaupt. 1964 kam unter der Regie von Michael Cacoyannis die Verfilmung des Romans von Nikos Kazantzakis mit Anthony Quinn, Alan Bates und Irene Papas in die Kinos. Während der griechischen Militärdiktatur ging Theodorakis in den Untergrund, wurde verhaftet, gefoltert und verbannt. In seinem Pariser Exil entstand darauf seine zweite berühmte Filmmusik für Constantin Costa-Gavras: „Z – Anatomie eines politischen Mordes“. Ähnlich populär wurde später nur noch „Serpico” (1973) für Sidney Lumet. In seiner Heimat wird Theodorakis auch als Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg verehrt. Während des griechischen Bürgerkriegs von 1946 bis 1949 kämpfte Theodorakis auf Seiten der Kommunisten. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Athen und Paris, u.a. bei Olivier Messiaen. Ihm wurde eine außergewöhnliche melodische Begabung nachgesagt. Weltberühmt wurde "Mikis" - wie ihn die Griechen nennen - 1964 mit seiner Sirtaki zum Film "Alexis Sorbas". Bis heute gilt der Tanz als das "griechische Lied" schlechthin. Er selbst war über den Ohrwurm nur begrenzt glücklich: Wie ein Stein habe "Sorbas" an ihm gehangen, hat er einmal gesagt. Er wurde zu oft auf dieses eine Stück reduziert. Als bekennender Linker war Theodorakis auch in der DDR populär. Gleich mehrere seiner Werke wurden in Ostdeutschland uraufgeführt, etwa 1981 der "Canto General" ("Der große Gesang") in Berlin - erst 1993 folgte die Erstaufführung in Chile, drei Jahre nach dem Ende der Pinochet-Diktatur. 1982 kam bei den Dresdner Musikfestspielen die deutsche Fassung des Oratoriums "Axion Esti" zur Uraufführung. 1983 sang der Dresdner Kreuzchor die Liturgie Nr. 2 erstmals öffentlich. Das Werk trägt den Untertitel "Den Kindern, getötet in Kriegen". Der bekennende Agnostiker lebte zurückgezogen in seinem kleinen, schmalen Haus in Athen, mit Blick auf die Akropolis. Dennoch habe er sich auch im hohen Alter noch eingemischt. Die Griechen vertrauten ihm und sagten: "Das ist einer von uns." Seine Persönlichkeit beschrieb er selbst so: "Meine Person ist zerstückelt wie eine Gliederpuppe, du kannst die Einzelteile verstreut finden. Ich hoffe sehr, das eines Tages irgendjemand diese Glieder zu einem Ganzen zusammensetzt."

Sidharth Shukla 2. September 2021
Der indische TV- und Filmschauspieler Sidharth Shukla verstarb im Alter von nur 40 Jahren vermutlich an einem Herzinfarkt, wie ein Arzt des Cooper-Krankenhauses in Mumbai bestätigte. Er war bereits tot als er in der Klinik mit dem Krankenwagen eintraf. Shukla war unter anderem bekannt aus Produktionen wie "Balika Vadhu" und "Broken But Beautiful". Zudem nahm er an Reality-Formaten wie "Bigg Boss" teil, dessen 13. Staffel er auch gewann. Zudem war er vom Producers Guild Film Award für Best Actor in a Drama Series (2014, 2013) nominiert worden. Bei "India's Got Talent", der indischen Fassung von "Das Supertalent", agierte er sogar eine Zeit lang als Gastgeber.

Ludwig Haas 4. September 2021
Der in der Holsteinischen Schweiz geborene TV-Schauspieler, der als "Dr. Dressler" mit der WDR-Serie "Lindenstraße" bekannt wurde, verstarb im Alter von 88 Jahren nach einer Herzoperation in Neumünster. Über 34 Jahre lang spielte er in der Kultserie den Hausarzt und Allgemeinmediziner Dr. Ludwig Dressler. Seit der Folge 169 war er im Fernsehen an einen Rollstuhl gefesselt. Seine Figur wurde 1989 von einem Auto angefahren. Kurz vor der Absetzung der Serie im März 2020 starb er den Serientod. Haas beendete daraufhin seine Karriere. Haas spielte aber auch im "Tatort" oder in den Serien "Forsthaus Falkenau" und "Der Alte" mit. Auch international war der Schauspieler in Filmen mit von der Partie – zum Beispiel 1988 als Darsteller von Adolf Hitler in "Gesprengte Ketten – Die Rache der Gefangenen".

Jean-Paul Belmondo 6. September 2021
Der französische Schauspielstar Jean-Paul Belmondo verstarb im Alter von 88 Jahren. "Er war seit einiger
Zeit sehr müde" und sei friedlich in Paris entschlafen. Belmondo war eines der Gesichter der französischen Nouvelle Vague, spielte während seiner langen Karriere aber auch in zahlreichen Komödien- und Actionfilmen mit. Insgesamt drehte er in seiner Karriere rund 80 Filme. Seit einem Schlaganfall 2001 war er körperlich geschwächt. Jean-Paul Belmondo hatte nicht das Aussehen eines klassischen Filmstar, sondern eher eines Boxers, der einen rauen Charme an den Tag legt. Vor der Kamera verkörperte er oft kaltblütige Gangster und kleine Ganoven. Sein Markenzeichen waren Pistole und Zigarette. Die Franzosen nannten ihn dennoch liebevoll "Bebel", für viele war er das Gesicht des französischen Kinos. Der französische Filmemacher François Truffaut lobte ihn als "den vollständigsten europäischen Schauspieler". Das amerikanische Magazin »Time« erklärte ihn 1964 gar zum Gesicht des modernen Frankreichs. Das Künstlerdasein lag für Belmondo bereits bei der Geburt am 9. April 1933 im Pariser Nobelvorort Neuilly-sur-Seine nicht fern. Sein Vater war der bekannte sizilianischstämmige Bildhauer Paul Belmondo, seine Mutter war Malerin. In der Schule glänzte Jean-Paul nicht gerade. Zuerst wollte er Boxer werden und schlug sich dabei auch gar nicht schlecht. Schließlich entschied er sich aber für die Schauspielerei: Mit 20 tingelte er zunächst durch kleine Theater. Der Sprung auf die Pariser Schauspielschule gelang Belmondo erst im dritten Anlauf. Nach der Schauspielschule hielt sich Belmondo mehrere Jahre lang mit kleinen Rollen über Wasser. Seinen Durchbruch brachte 1959 der Nouvelle-Vague-Film "Außer Atem" von Jean-Luc Godard, in dem Belmondo einen jungen Gauner an der Seite von Jean Seberg spielt. Von da an arbeitete der Franzose wie ein Besessener: Innerhalb von 20 Jahren drehte er an die 70 Filme. Französische Regiestars wie Alain Resnais, Louis Malle oder Truffaut holten ihn vor die Kamera. 1966 und 1967 drehte Belmondo auch zwei Filme in Hollywood. Zu internationalem Ruhm verhalfen Belmondo vor allem Action-Filme wie "Der Greifer" und "Der Profi". Dass manche Kritiker darob die Nase rümpften, ließ ihn kalt. Nach einem Schlaganfall 2001 musste er wegen Sprachproblemen pausieren, 2008 drehte er seinen letzten Film. Mit der Tänzerin Elodie Constant, die er als junger Mann kennenlernte, hatte Belmondo drei Kinder. 2002 heiratete er seine langjährige Freundin Nathalie und wurde mit 70 erneut Vater. 2008 ließ er sich wegen Barbara Gandolfi, 42 Jahre jünger als er, scheiden, trennte sich aber später wieder von ihr. Frankreich würdigte den berühmten Schauspieler als Helden und nationalen Schatz, der als "Teufelskerl" den Franzosen in Erinnerung bleibt. Dabei bezieht man sich auf den gleichnamigen Film aus dem Jahre 1973, in dem der unermüdlicher Draufgänger Belmondo einen Autor und Möchtegern-Geheimagenten spielte.

Michael K. Williams 6. September 2021
Der 54-jährige farbige US-Schauspieler Michael Kenneth Williams, der für seine Rolle als schwuler Raubmörder Omar Little in der HBO-Erfolgsserie „The Wire“ auch einem internationalen Publikum bekannt wurde, ist nach Polizeiangaben tot in seiner Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn aufgefunden worden. Unter Berufung auf die abschließenden Ermittlungsergebnisse, ist sein Tod durch eine akute Vergiftung aufgrund von Drogen-Überdosis eingetreten. Williams hatte in der Vergangenheit in Medien offen über seine Drogensucht gesprochen und erzählt, dass er einen Großteil seiner Einnahmen aus der Serie "The Wire" für Rauschgift ausgegeben hatte. Williams, dessen Erkennungszeichen eine Narbe im Gesicht war, die er sich nach eigenen Angaben bei einem Kampf in New York in der Nacht seines 25. Geburtstags zugezogen hatte, brillierte in Serien immer wieder mit seinem Talent, komplexe Charaktere darzustellen und zeigte auch in der zwischen 2010 und 2014 von Martin Scorsese produzierten Serie „Boardwalk Empire“ als Chalky White sein Können. Als Gangsterboss spielte er darin den Kriminellen gegen jedes Klischee und vereinte eine Vielzahl an Widersprüchen in der Figur, die weit über die Drehbücher hinausgingen. Dafür wurde er mehrfach für den US-Fernsehpreis Emmy nominiert, dieses Jahr beispielsweise für seine Rolle in der Serie "Lovecraft Country". 2015 wurde er für seine Rolle als Ehemann der Bluessängerin Bessie Smith in dem Film "Bessie" nominiert, 2016 für "The Night Of", 2019 für "When They See Us". Williams war außerdem in den Filmen "12 Years a Slave", "The Road" und "Gone Baby Gone" zu sehen.

Art Metrano 8. September 2021
Im Alter von 84 Jahren verstarb in Florida der US-amerikanischer Schauspieler Art Metrano. Seit den 1960er-Jahren hatte er als Schauspieler und Comedian gearbeitet. Besonders bekannt wurde Metrane jedoch durch seine Rolle des Captain Mauser im zweiten und dritten Teil der "Police Academy"-Filmreihe, die auf der gleichnamigen US-amerikanischen Kinokomödie aus dem Jahr 1984 aufbaut. Bekannt ist Metrano aber auch durch seine Mischung aus Magie und Comedy, womit er seit den frühen 1970er Jahren große Erfolge feiert. Nach einem Unfall im Jahre 1989, als er bei Dacharbeiten an seinem Haus von einer
Leiter gestürzte, war er gesundheitlich stark eingeschränkt ud konnte nicht mehr seinen Schauspielberuf ausüben.

Joachim Bliese 9. September 2021
Die in Kiel als Hans Joachim Bliese geborene Schauspieler verstarb im Alter von 85 Jahren. Bliese stand auf zahlreichen Hamburger Bühnen wie dem Ernst-Deutsch-Theater, dem Thalia und dem Ohnsorg-Theater. Auch als Hörspielsprecher und TV-Schauspieler war er aktiv. Er wurde dabei häufig in Kriminalserien und Kriminalfilmen eingesetzt und galt als einer der letzten der "großen alten Garde", die alles gespielt hätten und alles hätten spielen können. Seine Schauspielausbildung hatte er an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg absolviert.

Jane Powell 16. September 2021
Die Schauspiel-Ikone Jane Powel verstarb im Alter von 92 Jahren in ihrem Haus im Bundesstaat Connecticut. Der US-amerikanische Musical-Star zählte zu den letzten noch lebenden Vertreterinnen des "Golden Age of Hollywood". Sie wurde als Powell Suzanne Lorraine Burce in Portland, Oregon geboren und trat schon als junges Mädchen als Sängerin und Tänzerin auf. Ihre Eltern wollten aus ihr eine zweite Shirley Temple machen. Bereits in den Vierzigerjahren startete Powell ihre Karriere, vornehmlich in Hollywood-Musicals. Bekannt wurde sie unter anderem für "Song of the Open Road", "Drei kleine Biester", "Wirbel um Judy" oder "Eine Braut für sieben Brüder". In letzterer Musicalkomödie spielte sie 1954 neben Howard Keel. Schon 1951 war sie in "Königliche Hochzeit" neben Fred Astaire zu sehen. Ab den Fünfzigerjahren stagnierte ihre Karriere, denn Judy Garland war viel genialer, Ann Miller steppte besser, Cyd Charisse tanzte eleganter und Kathryn Grayson sang schöner. Stattdessen war Powell bald häufiger im Fernsehen – etwa in Werbespots oder als Gastdarstellerin in Serien – sowie auf dem Broadway zu sehen. Immerhin war sie dort als zuverlässiger Gaststar in „Love Boat“ oder „Mord ist ihr Hobby“ gern gesehen. Zuletzt trat Powell 2002 in einer Folge von "Law & Order: Special Victims Unit" auf. Powell war fünfmal verheiratet und hinterlässt einen Sohn, zwei Töchter und zwei Enkelkinder.

Basil Hoffman 17. September 2021
Der in Houston, Texas geborene US-amerikanische Schauspieler Basil Harry Hoffman verstarb im Alter von 83 Jahren. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle des Ed Greenglass in "Hill Street Blues". Hoffman spielte in mehr als 200 Rollen in Fernsehen und Film. Darunter erlangte er durch Filme wie "MASH" und "Die unheimliche Begegnung der dritten Art" an Bekanntheit. Bevor er nach Hollywood ging, schloss er ein Wirtschaftsstudium ab und studierte anschließend Schauspiel an der American Academy of Dramatic Arts in New York.

Wilfried Dziallas 18. September 2021
Der in Hamburg geborene deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Regisseur verstarb trotz zweifacher Covid-Impfung nach kurzer schwerer Corona-Erkrankung im Alter von 77 Jahren. Neben zahlreichen niederdeutschen Bühnen- und Hörfunk-Arbeiten sowie Auftritten im Hamburger Ohnsorg-Theater, war er in einem breiten Publikum vor allem in zahlreichen TV-Nebenrollen als Polizist sowie in der Hauptrolle des Revierleiters Bernd Voss bei der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier" bekannt. 60 Folgen wurden mit ihm gedreht. Er stand auch an der Seite von Evelyn Haman in der beliebten Krimi-Serie "Adelheit und ihr Mörder".

Tatjana Turanskyj 18. September 2021
Die in Hannover geborene deutsche Filmregisseurin, Filmproduzentin, Drehbuchautorin, Schauspielerin und Performerin Tatjana Turanskyj verstarb in Berlin im Alter von nur 55 Jahren. Sie galt als eine der lautesten Stimmen des feministischen Films und war Mitbegründerin der Initiative ProQuote Regie, einem Zusammenschluss von Regisseurinnen, die sich u.a. für eine Quote für die Vergabe von Regieaufträgen im Fernseh- und Filmbereich einsetzen, um mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche zu erreichen. Turanskyj studierte Soziologie, Theater- und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main und arbeitete seit 1998 an der Schnittstelle von Performance, Text und Film. Zusammen mit anderen Künstlerinnen gründete sie 2001 das Performance-Filmkollektiv „Hangover Ltd.“, um die Filme "Hangover", "Petra", "Remake" und "Korleput" in Kooperation mit der Berliner Volksbühne zu produzieren. 2008 folgte ihr erster Langfilm "Eine flexible Frau" sowie anschließend "Top Girl", für die sie zusammen mit Jan Ahlerichs eine eigene Filmproduktionsfirma gründete. Ihr letzter, 2015, gedrehter Film "Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen" gehört zu einer Frauen- und Arbeittrilogie, die in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmerin Marita Neher entstand. Turanskyjs Filme verband mit viel Humor und Leichtigkeit eine weibliche Perspektive, die sich konsequent aus allen üblichen Rollen und Mustern herkömmlicher Spielfilme befreite.

Willie Garson 21. September 2021
Der US-Schauspieler Willie Garson verstarb im Alter von nur 57 Jahren. Garson war vielen bekannt aus "Sex and the City" als Carries bester schwuler Freund Stanford, was natürlich ein Klischee ist, aber er spielte ihn so warmherzig, mit so viel Witz, dass er ein Freund wurde, wie man ihn sich auch als Zuschauerin heimlich wünschte. Ein immer verständnisvoller TV-Publikumsliebling, nie ohne Ratschlag oder wenigstens mit einem guten Spruch. Der 1964 in New Jersey geborene Schauspieler hatte seinen Durchbruch in Hollywood mit Gastauftritten in Sitcoms wie "Cheers" und "Familienbande". Zuletzt stand er vor der Kamera für die "Sex and the City"-Neuauflage.

Melvin Van Peebles 21. September 2021
Der in Chicago geborene schwarze Filmemacher Melvin Van Peebles, der als Erfinder des Black Cinema gilt und auch als Godfather des schwarzen Kinos bezeichnet wird, verstarb im Alter von 89 Jahren in New York. Der Kultregisseur des Thrillers "Sweet Sweetback's Baadasssss Song" aus dem Jahre 1971 über einen Polizistenmörder, den damals niemand finanzieren wollte, gilt als die Galionsfigur und Mitbegründer der sogenannten Blaxploitation-Welle in den 1970er-Jahren. Die Billigproduktionen, in denen hauptsächlich schwarze Schauspieler zu sehen sind, stellten in gewollt übertriebenem Maße Gewalt dar und sind zumeist im Gangster-Genre anzusiedeln. Der wahrscheinlich berühmteste Fan dieses Genres ist Kult-Regisseur Quentin Tarantino, der in zahlreichen seiner Produktionen unzählige Elemente übernahm und einbaute.

Roger Michell 22. September 2021
Der Regisseur des Films "Notting Hill", Roger Michell, verstarb im Alter von nur 65-Jahren, wie seine Familie mitteilte. Eine Todesursache wurde nicht genannt. Michell war Theater- und Fernsehregisseur, unter anderem von einer Fernsehadaption von Jane Austens Roman "Überredung". Sein größter kommerzieller Erfolg war die romantische Komödie "Notting Hill" in den 1990er Jahren mit Julia Roberts und Hugh Grant in den Hauptrollen. Der romantische Film über einen Buchhändler und einen Filmstar verzauberte weltweit Millionen.

Gero Erhardt 23. September 2021
Als Sohn von Komiker-Legende Heinz Erhardt war die Filmkarriere von Gero Erhardt womöglich bereits vorgezeichnet. Als Regisseur, Kameramann, Drehbuchautor und Filmproduzent wirkte er im Laufe seiner Karriere an zahlreichen TV-Filmen und Krimiserien mit. Erhardt verstarb im Alter von 78 Jahren.

János Baksa-Soós 25. September 2021
Im Alter von 73 Jahren verstarb der in Budapest geborene ungarische Komponist János Baksa-Soós, der aber auch als Schauspieler und Regisseur an der Schnittstelle zwischen Kunst und Film in Erscheinung trat. Zudem war er von 1969 bis 1971 der Frontmann und Motor der ungarische Rockband ‎KEX, die im Dezember 1968 gegründet worden war. Ihre auf legendären Konzerten mit Performance versehene progressive Musik passte durch ihr improvisiertes Instrumentalspiel mit starken Keyboard-orchestrierten Klanglandschaften allerdings nicht in den von offiziellen Stellen vorgeschriebenen Musikgeschmack, sodass die Band sich nach dem Weggang ihres von den Behörden schikanierten Leaders wieder auflöste. Er selbst verlies 1971 das vom Kommunismus geprägte Land ‎‎und besuchte in Westdeutschland die Folkwangschule ‎‎in Essen, um anschließend an der Kunstakademie in ‎‎Düsseldorf unter Joseph Beuys‎‎, Gerhard Richter und Rolf Sackenheim Malerei, Grafik und Bildhauerei sowie Keramik zu studieren. 1978‎‎ erhielt er einen Master-Abschluss. ‎Sein bekanntester Film, bei dem er 1970 ‎‎als Leader der Band KEX mitspielte, heißt "Schöne Mädchen, weinet nicht - Don't cry, pretty girls‎" unter der Regie von‎ ‎‎Márta Mészáros‎‎. ‎‎

Heinz Lieven 27. September 2021
Der gebürtige Hamburger Schauspieler Heinz Lieven verstarb im Kreise seiner Familie im Alter von 93 Jahren in seiner Heimatstadt. Während seiner jahrzehntelangen Karriere stand Lieven auch für internationale Produktionen vor der Kamera. An der Seite von Oscar-Preisträger Sean Penn war er beilspielsweise 2011 in "Cheyenne - This Must Be The Place" zu sehen. Im Jahre 2015 war er mit dem Thriller "Remember" auch beim Filmfest in Venedig zu Gast. Das Fernsehpublikum kannte Lieven aus zahlreichen Serien wie "Neues vom Süderhof", "Notruf Hafenkante" und "Großstadtrevier". Seine letzte Rolle hatte Lieven noch im vergangenen Jahr - mit über 90 Jahren - in einer Episode der ZDF-Krimiserie "Solo für Weiss" mit Anna Maria Mühe und Peter Jordan. Darüber hinaus stand Lieven aber auch in zahlreichen Theatern auf der Bühne - etwa im Kampnagel Hamburg, dem Schillertheater in Berlin und dem Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Am Altonaer Theater in Hamburg sowie in etlichen Gastspielen stand Lieven zudem fast 400 Mal für die Rolle des Lehrers Bömmel in "Die Feuerzangenbowle" auf der Bühne.

Tommy Kirk 28. September 2021
Als Thomas Lee Kirk 1941 in Kentucky geboren, war Tommy Kirk einer der bekanntesten Disney-Kindestars der 1950er- und 1960er-Jahre. Er war der Hauptdarsteller in mehreren Disney-Filmen, darunter "Sein Freund Jello" (1957) "Dschungel der 1000 Gefahren" (1960) und "Der fliegende Pauker" (1961). Der Schauspieler, der sich Mitte der 70er-Jahre aus Hollywood zurückgezogen hatte, verstarb im Alter von 79 Jahren.

Ravil Isyanov 29. September 2021
Der in Russland geborene Schauspieler Ravil Isyanov verstarb im Alter von nur 59 Jahren an Krebs in seinem Haus in Los Angeles. Bekannt wurde Isyanov in den USA vor allem aufgrund der Rolle des Mafioso Anatoli Kirkin in der CBS-Serie "NCIS: Los Angeles". Einen einen Großteil seiner Kindheit verbrachte Isyanov im Großraum Moskau, wo er Musik, Ballett und Theater studierte. Er diente zwei Jahre in der sowjetischen Luftwaffe und besuchte anschließend die Moscow Arts Theatre School und die British American Drama Academy. 1998 kam er nach Hollywood, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Neben seiner sieben Episoden umfassenden Rolle in "NCIS: Los Angeles" spielt er auch in Filmen wie "Mr. & Mrs. Smith" (2005), "The Good German" (2006), "James Bond 007 - Goldeneye" (1995) oder "Transformers 3" (2011) mit.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite zehn
mit Herta Staal, die am 2. Oktober 2021 verstarb.

Herta Staal 2. Oktober 2021
Vor der Filmkamera und auf der Theaterbühne hat Herta Staal in den 50er und 60er Jahren Karriere gemacht - unter anderem mit Filmen wie "Die Rosel vom Schwarzwald" (1956). Aus der Branche hatte sie sich schon vor Jahrzehnten zurückgezogen. Nun verstarb die gebürtige Wienerin im Alter von 91 Jahren in ihrer Wahlheimat München, wo sie seit mehr als 35 Jahren lebte - und zwar in einer entzückenden kleinen Wohnung, im achten Stock mit einem herrlichen Blick auf die Alpen. Staal hatte eine klassische Tanzausbildung absolviert, unter anderem an der Wiener Staatsoper, sowie Schauspiel und Gesang studiert, wodurch sie zum künstlerischen Multitalent avancierte. Als 18-Jährige gab sie ihr Debüt am Wiener Stadttheater. Engagements führten sie an das Wiener Bürgertheater und an die Landesbühne Graz. Kinostar Johannes "Jopi" Heesters (1903-2011) stand mit Staal einst in Wien auf der Bühne und lud die damals 20-Jährige anschließend mit auf Deutschland-Tournee ein. Während ihrer mehr als 40-jährigen Karriere stand sie in ganz Deutschland auf der Bühne und hatte unter anderem mit Auftritten in Tennessee Williams'"Die tätowierte Rose" oder als "Colombe" (1957) im gleichnamigen Stück von Jean Anouilh Erfolge gefeiert. Daneben spielte sie in Film- und Fernsehproduktionen wie "Wo die alten Wälder rauschen" (1956) und "Ein Walzertraum" (1969) mit. Sie trat in Operetten und Musicals auf, arbeitete für den Hörfunk und als Synchronsprecherin.

Zsuzsa Böszörményi 8. Oktober 2021
Die in Budapest geborene, preisgekrönte ungarische Regisseurin und Produzentin Zsuzsa Böszörményi verstarb im Alter von 60 Jahren ebenda. Im Jahre 2005 wurde sie mit dem ungarischen ‎‎Béla-Balázs-Preis‎‎ ausgezeichnet, der höchsten staatlichen ‎‎Berufsauszeichnung, ‎‎die ‎‎Filmemacher*innen‎‎ und ‎‎Fernsehschaffenden‎‎ verliehen werden kann. Der Preis des Kulturministeriums kann an diejenigen vergeben werden, die eine herausragende kreative Tätigkeit im Bereich des ‎‎Kinos‎‎ oder herausragende ‎‎künstlerische‎‎ und ‎‎wissenschaftliche‎‎ Leistungen erzielt haben. Bekannt wurde Sie für ihre Filme "Guarded Secrets - Spurensuche" (2004), "Vörös Colibri" (1995) und "Hosszú utazás" (2007). Zwischen 1987 und 1991 studierte Sie an der ‎‎Akademie für Theater und Filmkunst‎‎ im Dokumentarfilmbereich. Ihr Abschlussfilm "Once Upon a Time‎‎" gewann den Studenten-Oscar für den besten ausländischen Film in Los ‎‎Angeles.‎‎ ‎Auch ihre Eltern waren berühmte Filmemacher*in, die beide mit dem ‎‎‎Kossuth-Preis‎‎, der höchsten ungarischen staatlichen ‎‎Auszeichnung ‎‎für die Anerkennung der Kultivierung und Pflege der ‎‎ungarischen‎‎ Kultur ausgezeichnet worden waren.

Evelyn Richter 10. Oktober 2021
Mit der im ostsächsischen Bautzen geborene Evelyn Richter, verstarb in Dresden im Alter von 91 Jahren eine der bedeutendsten Fotografinnen Deutschlands. Die stets freiberuflich arbeitende Fotokünstlerin galt als Chronistin der Lebens- und Arbeitswelten in der DDR. Sie porträtierte Menschen in Alltagssituationen, fotografierte aber auch Stadtlandschaften, die Tristesse und Verfall im Arbeiter-und-Bauern-Staat dokumentierten. Weil die Bildvorstellungen der Fotografin, die auch Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert hatte, mit denen des sozialistischen Staates oftmals kollidierten, blieben viele ihrer Werke lange Zeit unveröffentlicht. Erst im letzten Jahr wurde sie für ihr umfangreiches Lebenswerk mit dem Bernd-und-Hilla-Becher-Preis der Stadt Düsseldorf geehrt. Ein Archiv ihrer Bilder befindet sich seit 2009 an der Leipziger Hochschule. Ihre letzten veröffentlichten Aufnahmen stammen von 2012. Ein Jahr später wurde sie selbst im Museum der bildenden Künste (MdbK) in Leipzig mit ihrer Nikon D3s, dem Nachfolgemodell der ersten digitalen Spiegelreflexkamera des japanischen Herstellers mit Vollformatsensor, abgelichtet. Die 2009 erschienene, damals ca. 5.000 € teure Profikamera, besaß erstmals auch einen Videomodus für Aufnahmen in HD-Qualität. Ob Evelyn Richter diesen je ausprobiert und benutzt hat, ist nicht bekannt geworden.

Eberhard Hauff 13. Oktober 2021
Der Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Eberhard Hauff sowie Gründer des Filmfests München, verstarb im Alter von 89 Jahren. Hauff initiierte in den 1950er Jahren das Deutsche Institut für Film und Fernsehen, der Vorläuferorganisation der heutigen Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) und engagierte sich darüber hinaus in vielen Gremien und Verbänden. 1975 war Hauff Gründungsmitglied des Bundesverbands Regie (BVR), dem er 33 Jahre vorstand. Anders als sein sieben Jahre jüngerer Bruder Reinhard Hauff, der durch preisgekrönte Filme wie "Messer im Kopf" das deutsche Kino prägte, konzentrierte sich Eberhard Hauff mehr auf die Organisation der deutschen Filmproduktion und gründete 1983 das Filmfest München, das er bis 2003 leitete. Zudem war er war viele Jahre Vorstandsmitglied der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) sowie des Verwaltungsrats der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin.

Diane Weyermann 14. Oktober 2021
Die in St. Louis, Missouri geborene US-amerikanische Filmproduzentin Diane Weyermann verstarb in New York City im Alter von 66 Jahren. Weyermann rief als Direktorin des New Yorker Kunst- und Kultur-Programms den Soros Dokumentar Fund ins Leben. Danach wechselte sie 2001 zum Sundance Institute in Park City, Utah und brachte den Soros Dokumentar Fund mit ein, der nun zum Sundance Dokumentar Fund wurde. Als Gründungsdirektorin baute sie maßgeblich das Sundance-Dokumentarfilm-Programm auf. Während ihrer Zeit startete sie auch beim Sundance Institute zwei jährliche Dokumentarfilmlabore, mit einem Schwerpunkt auf dem kreativen Prozess und dem Gebrauch von Kompositionen in Dokumentarfilmen. 2005 zog sie nach Beverly Hills und arbeitete zuletzt als Chief Content Officer bei der in Kalifornien führenden Film- und Fernseh-Produktionsfirma Participant Media.

Gerd Ruge 15. Oktober 2021
Der 1928 in Hamburg geborene langjährige ARD-Korrespondent und WDR-Reporter Gerd Ruge verstarb im Alter von 93 Jahren in München. Ruge galt als Reporter-Legende und berichtete mit der Kamera in seiner TV-Sendung "Gerd Ruge unterwegs" viele Jahre aus Ländern wie Afrika, Russland und den USA. Eine seiner letzten Reportagen führte ihn im Sommer 2007 an den Colorado im südlichen Abschnitt der Rocky Mountains, wo er mit Anderen im Schlauchboot die Stromschnellen zu meistern versuchte und im Hochland des gleichnamigen US-Bundesstaates, wo heute nach Erdgas gebohrt wird, von verlassenen Minen mit den Überresten aus der Goldgräberzeit berichtete. 2001 sprach er mit ganz jungen schwarzen Hirten in seiner Sendung "Durch den Süden Afrikas". Ruge gehörte zu den großen Reporterpersönlichkeiten der ersten Stunde. Profunde Analysen, präzise Interviews und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären, zeichneten ihn aus. Seine zahlreichen Auslandsreportagen und Reiseberichte waren ein wertvoller Zeitzeuge wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland. Für viele nachfolgende Generationen von Journalistinnen und Journalisten war er Vorbild und Orientierung.

William Lucking 18. Oktober 2021
Der US-amerikanische Schauspieler William Lucking, der unter anderem durch seine Rolle des alternden Bikers Piney Winston in der Serie "Sons of Anarchy" bekannt geworden war, verstarb im Alter von 80 Jahren in seinem Zuhause in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada. Wie seine Frau betonte, spielte ihr Mann zwar "oft harte und starke Kerle", "in seinem eigentlichen Leben" sei er jedoch ein "eleganter Mann mit einem brillanten Intellekt" gewesen, "der es liebte, sich über Politik und aktuelles Zeitgeschehen zu streiten". Zu den bekanntesten Rollen des im US-Bundesstaat Michigan geborenen Stars zählt neben der in "Sons of Anarchy", die er in vier Staffeln (2008-2011) verkörperte, auch die des Army-Colonels Lynch in der beliebten Action-Serie "Das A-Team". Lucking spielte sie in den Jahren 1983 und 1984. Außerdem mimte er in mehreren erfolgreichen Kinofilmen unterschiedliche Charaktere. 2000 spielte er in "Erin Brockovich" neben Julia Roberts, 2012 in "Contraband" neben Mark Wahlberg.

Leslie Bricusse 19. Oktober 2021
Der 1931 in London geborene britische Komponist und Songwriter von Filmmusik Leslie „Brickman“ Bricusse verstarb im Alter von 90 Jahren in dem französischen Künstlerdorf Saint-Paul de Vence an der Côte d’Azur. Zu dem auf einer Anhöhe hinter Festungsmauern gelegenen, beliebten Treffpunkt unweit von Cannes zog es auch Maler wie Henri Matisse, Pablo Picasso, Marc Chagall, der hier begraben liegt, und Leinwandstars wie Curd Jürgens, Sophia Loren, Lino Ventura oder Yves Montand. Bricusse gewann in seiner mehr als 50 Jahre währenden Karriere zwei Oscars und galt als einer der größten Songwriter unserer Zeit. Der Hollywood-Veteran schrieb unter anderem 1971 die Musik zu dem Film "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" mit den Lyrics des Titelsongs "The Candy Man", den Sammy Davis Jr. erst später für ein Album adaptierte. Bricusse komponierte auch für zwei James-Bond-Klassiker den Shirley-Bassey-Hit "Goldfinger" und "You Only Live Twice", gesungen von Nancy Sinatra. Bricusse, der neunmal für den Oscar nominiert war, gewann seinen ersten Academy Award 1967 für "Talk to the Animals" aus "Doctor Dolittle" mit Rex Harrison in der Hauptrolle. Seinen zweiten erhielt er für die Filmmusik zu Blake Edwards' Verwechslungskomödie "Victor/Victoria" (1982) mit Julie Andrews und James Garner, die er zusammen mit Henry Mancini schrieb. Der Stoff wurde 1995, ebenfalls mit Julie Andrews in der Titelrolle, als Musical am Broadway aufgeführt.

Halyna Hutchins 21. Oktober 2021
Die 1979 in der Ukraine geborene US-amerikanisch-ukrainische Kamerafrau und Journalistin Halyna Hutchins wurde beim Dreh des Western "Rust" in Albuquerque, New Mexico durch einen Schuss aus einer Requisitenwaffe von Hauptdarsteller und Star des Films, Alec Baldwin, tödlich getroffen. Der Unfall, bei dem auch Regisseur Joel Souza verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht werden musste, passierte auf der Bonanza Creek Ranch in der Nähe von Santa Fe auf dem Wüsten-Gelände nahe einer früheren Goldgräberstadt. Für die 42-jährige Kamerafrau kam jede Rettung zu spät. Sämtliche Dreharbeiten wurden daraufhin eingestellt. Üblicherweise ist ein lizenzierter Waffenmeister*in für die am Set benutzten Waffen zuständig, um diese ausschließlich mit Platzpatronen zu laden, denn scharfe Munition ist am Set verboten. Bereits einige Stunden zuvor hatte es Proteste der Kamera-Crew gegeben, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen hinzuweisen, weil auch Baldwins Stunt-Double bereits zweimal - angeblich aus Versehen - mit scharfer Munition geschossen habe. Sechs Personen der Kamera-Crew sollen daraufhin das Film-Set verlassen haben, da Alec Baldwin, der auch Produzent des Films ist, die in Hollywood gängigen Sicherheitsprotokolle nicht befolgt habe und nochmals mit einer angeblich sicheren, kalten d.h. ungeladenen Prop Gun schoss, die ihm der Regieassistent überreicht hatte. Dieser hatte allerdings nicht selbst den Zustand der Waffe überprüft. Der Vorfall erinnert an den Tod des US-Schauspielers Brandon Lee. Der Sohn der Kampfkunst-Legende Bruce Lee war 1993 bei Dreharbeiten zu dem Film "The Crow" von einer echten Kugel getroffen worden, obwohl in der Pistole nur eine Platzpatrone hätte sein sollen. Die schwer verletzte Kamerafrau Halyna Hutchins galt als aufstrebendes Talent in der Branche. Im Jahre 2015 hatte sie in den USA die renommierte AFI-Filmakademie absolviert. Aufgewachsen war sie auf einer sowjetischen Militärbasis am nördlichen Polarkreis in der Arktis, umgeben von Rentieren und Atom-U-Booten. Nach einem Studium in Kiew arbeitete sie zunächst als investigative Journalistin in Osteuropa. Später produzierte sie in ganz Europa Dokumentarfilme. Anschließend ging sie in die USA, wo sie die Film- und Kameraausbildung intensivierte, um dann Kurzfilme und anschließend Kinofilme zu drehen. Mit Titeln wie "Archenemy", "Blindfire" und "The Mad Hatter" hatte sie sich bereits einen Namen gemacht.

Peter Scolari 22. Oktober 2021
Der amerikanische Schauspieler Peter Scolari verstarb an den Folgen einer Krebs-Erkrankung im Alter von 66 Jahren. Der Emmy-Preisträger und US-Serienstar hatte Ende der 1970er Jahre seinen Karrierestart mit Tom Hanks in der TV-Sitcom "Bosom Buddies". Neben Engagements am Broadway war er vor allem in weiteren TV-Produktionen zu sehen. So ergatterte er eine Rolle in der Sitcom "Newhart" (1984-1990), spielte von 1997 bis 2000 in der Serie "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft" einen durchgeknallten Erfinder oder übernahm von 2012 bis 2017 in der HBO-Serie "Girls" die Rolle als Vater von Lena Dunhams (35) Hauptfigur Hannah. Er wurde dafür 2016 mit dem Emmy als bester Gaststar in einer Comedyserie ausgezeichnet.

James Michael Tyler 24. Oktober 2021
Der amerikanische Schauspieler James Michael Tyler, der den Gunther in der amerikanischen Erfolgsserie "Friends" spielte, erlag im Alter von 59 Jahren einem Krebsleiden. Er verstarb in seinem Hause in Los Angeles im Kreise seiner Familie. Bereits 2018 war bei ihm Prostata-Krebs festgestellt worden, der auch auf seine Knochen überging. Tyler galt nach den sechs Hauptdarstellern als der "siebte Freund" in der HBO-Fernsehserie "Friends" und hatte in den zehn Jahren der Show fast 150 Auftritte. Er war der am häufigsten wiederkehrende Charakter in der von Studio Warner Bros. Television produzierten Sitcom, in der sich alles um das Leben einer Gruppe junger Freunde in New York drehte. Dort spielte einen Angestellten in einem Café, der sich in Rachel, gespielt von Jennifer Aniston, verliebt. Darüber hinaus trat Tyler in "Sabrina - Total Verhext!" auf und spielte einen Therapeuten in der Erfolgsserie "Scrubs - Die Anfänger".

Arved Birnbaum 24. Oktober 2021
Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb im Alter von 59 Jahren der Fernsehschauspieler Arved Birnbaum in der Kölner Uniklinik. Der gebürtige Lausitzer wurde gern in zwielichtigen Rollen besetzt. Fans der TV-Serie „Lindenstraße“ erinnern sich vielleicht noch an seine Rolle des Neonazis Hartung aus dem Jahr 1999. In der TNT-Thriller-Serie „Weinberg“ gab er 2015 einen intriganten Gastwirt. Im August dieses Jahres sahen ihn die Fernsehzuschauer noch in der ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“ als dubiosen Tierhändler. Im Kölner „Tatort“ war er hingegen Polizist, spielte in mehreren Fällen den Hauptmeister Heinz Obst. Birnbaum begann eine klassische Schauspielausbildung, spielte am Theater und wechselte 1997 zu Film- und Fernsehproduktionen. Die Krönung seiner schauspielerischen Karriere begann mit dem Kennenlernen von Dominik Graf, der ihn für mehrere seiner Produktionen besetzte, darunter auch in 2010 bei Dominik Grafs Mehrteiler „Im Angesicht des Verbrechens“.

Hans Kahlert 25. Oktober 2021
Der Schauspieler Hans Kahlert verstarb im Alter von 87 Jahren in Hamburg. Seit 2005 stand er in der beliebten NDR-Regionalserie "Neues aus Büttenwarder" als bescheidener 106-jähriger «Onkel Krischan» vor der Kamera und hat sich damit unauslöschlich in die Herzen der Büttenwarder-Fans gespielt. Kahlert hatte auch Auftritte in mehreren "Tatort"-Episoden, unter anderem mit den TV-Kommissaren Klaus Schwarzkopf und Manfred Krug. Ebenso war er in der Vorabendreihe "Großstadtrevier" einige Male Nebendarsteller. Kahlert wurde 1934 im lettischen Riga geboren. Als 20-Jähriger nahm er ohne Wissen seiner Eltern privaten Schauspielunterricht – das Geld dafür verdiente er sich heimlich in einer Fabrik. Sein Bühnen-Debüt gab er in "Nathan der Weise" bei den Sommerspielen in Dinkelsbühl. Es folgten zahlreiche Stationen an verschiedenen Theatern in Deutschland. Von 1983 an war Kahlert bei den Karl-May-Festspielen zu sehen, zunächst in Elspe, dann in Bad Segeberg.

Puneeth Rajkumar 29. Oktober 2021
Der indische Filmstar Puneeth Rajkumar verstarb im Alter von nur 46 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt. Der Bollywood-Schauspieler, der als "Powerstar" wegen seiner Action-Rollen bekannt wurde, war am Freitagmorgen mit Brustschmerzen in das Vikram-Krankenhaus in Bangalore eingeliefert worden und kurz darauf verstorben. Zum Zeitpunkt des Eintreffens war der Patient bereits nicht mehr ansprechbar. Rajkumar war der "beliebteste Superstar des Staates" und der Tod des Schauspielers ein großer Verlust. Puneeth Rajkumar war bekannt für seine kraftvollen Leistungen. Er hat die Hauptrolle in fast 30 Filmen verkörpert. Auch für seine Arbeit als Kinderdarsteller wurde er in Filmen wie "Vasantha Geetha" (1980), "Bhagyavantha" (1981), "Chalisuva Modagalu" (1982) und "Eradu Nakshatragalu" (1983) gelobt.‎ Seine erste Hauptrolle bekam er an der Seite von Rakshita in "Appu" (2002), einem sehr erfolgreichen romantischen Drama unter der Regie von Puri Jagannadh. In den Jahren darauf etablierte er sich als erfolgreicher Hauptdarsteller im sogenannten Kannada-Kino, das auch als Sandalwood bekannt wurde, einem Segment des indischen Kinos, das sich der Produktion von Filmen in der im Bundesstaat Karnataka weit verbreiteten Kannada-Sprache widmet. Zu seinen weiteren großen Erfolgen zählen der Actionfilm "Ajay" (2006), "Arasu" (2007), "Jackie" (2010) und "Hudugaru" (2011). Sein lang erwarteter Blockbuster "James" wurde 2021 gedreht, kann aber erst posthum veröffentlicht werden.

++++++++++++++

Weiter geht's auf Seite elf
mit Raimund Krone, der am 2. November 2021 verstarb.

Raimund Krone 2. November 2021
Der Schauspieler und Synchron-Sprecher Raimund Krone verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren in Berlin. Er war die deutsche Stimme des Lieutenant Worf aus dem langjährigen US-amerikanischen Science-Fiction-Franchise "Star Treck", das auf der von Gene Roddenberry erdachten Fernsehserie Raumschiff Enterprise basiert und auch mehrere Kinofilme umfasst. Krone entstammte einer Schauspieler-Familie und übernahm mehr als 800 Synchronrollen, etwa für Christopher Lloyd und Kirk Douglas sowie in einer Reihe von US-Serien, darunter "Ein Colt für alle Fälle", "MacGyver" und "Navy CIS".

Joanna Bruzdowicz 3. November 2021
Die in Warschau geborene polnisch-französische Komponistin und Musikkritikerinund Regisseurin Joanna Bruzdowicz verstarb im Alter von 78 Jahren friedlich in friedlich in ihrem Musikstudio in Taillet, in den Pyrenäen Südfrankreichs. Bekannt wurde sie nach dem Ende ihres Musik-Studiums in Paris als Komponistin zeitgenössischer Musik und ab Ende der 1970er Jahre auch durch ihre Kompositionen zu zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen sowie durch ihre Zusammenarbeit mit der französischen Filmemacherin Agnès Varda († 2019), für die sie Partituren zu mehreren Filmen schrieb, darunter für das 1985 mit dem Goldenen Löwen von Venedig ‎‎ausgezeichnete Drama "Vagabond‎‎". Nach dem Tod ihres Mannes Hans-Jürgen Tittel, für dessen Episodenserie "Stahlkammer Zürich" sie mehr als 15 Stunden Musik schuf, arbeitete sie mit ihrem Sohn Jörg Tittel und ihrer Schwiegertochter Alex Helfrecht zusammen und komponierte die Musik für ihr Spielfilmdebüt ‎‎"Der weiße König".‎ 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt. ‎Bruzdowicz war auch Mitbegründer von Musikorganisationen wie der Chopin-Szymanowski-Vereinigung in Belgien, Jeunesses Musicales in Polen, GIMEP in Frankreich und den International Encounters in Music in Katalonien.‎

Peter Ziesche 3. November 2021
Im Alter von 66 Jahren verstarb der Kameramann Peter Ziesche. Seine künstlerische Laufbahn bei der DEFA war zwar nur von kurzer Dauer. In dieser Zeit führte er jedoch die Kamera bei einigen der wichtigsten DEFA-Spätwerke, darunter bei so bedeutenden DEFA-Produktionen wie Frank Beyers "Der Bruch" (1989) und "Der Verdacht" (1991). Ebenso stand er bei "Der Tangospieler" (1990) von und mit Michael Gwisdeck († 2020) am Set sowie bei Lothar Warnekes Marxismus-Christentum-Drama "Einer trage des anderen Last", das 1988 mit dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet wurde. Bis zum Fall der Mauer arbeite Ziesche bei der DEFA mit namhaften DDR-Regisseuren wie Frank Beyer († 2006), Bernd Böhlich, Heiner Carow († 1997), Roland Gräf († 2017), Siegfried Kühn und Lothar Warneke († 2005) zusammen. Nach der Wende und der Abwicklung der DEFA wirkte der Ost-Berliner Kameramann freischaffend weiterhin in mehr als 50 Kinofilmen oder TV-Komödien, -Serien und -Krimis des gesamtdeutschen Film- und Fernsehgeschäftes mit. Sein Können zeichnete sich durch ruhige, aufmerksame Schwenks und behutsam auf die Filmhelden*innen eingehende Zooms aus. Für seine Arbeit an Bernd Sahlings erfolgreichem Jugendfilm "Die Blindgänger" erhielt er 2004 eine Nominierung für den Deutschen Kamerapreis. Darüber hinaus stand Ziesche der DEFA-Stiftung weiterhin für Digitalisierungsprojekte beratend zu Seite und stellte 2014 seine Fotografien, die über die Jahre an unterschiedlichsten Orten der Welt entstanden waren, in den Räumlichkeiten der Stiftung in Berlin aus.

Tamara Trampe 5. November 2021
Die in der Sowjetunion geborene und ab dem 7. Lebensjahr in der DDR aufgewachsene Dokumentarfilmregisseurin, verstarb in Berlin im Alter von 78 Jahren. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Slawistik. 1970 wurde Trampe Dramaturgin bei der DEFA. Nach 1990 drehte sie ihre eigenen Filme, zusammen mit ihrem Lebenspartner Johann Feindt, dem Kameramann aus Westberlin (dessen Film "Lieber Thomas" in diesem November in den deutschen Kinos anläuft). Für "Weiße Raben - Alptraum Tschetschenien" erhielten sie 2007 einen Grimme-Preis, für "Meine Mutter, der Krieg und ich" bekamen sie den Heiner-Carow-Preis der Defa-Filmstiftung. Tamara Trampe wollte die Menschen und ihre Gefühle verstehen, auch die von Tätern. In "Der schwarze Kasten" aus dem Jahr 1992 erzählt der ehemalige Stasi-Offizier Jochen G. von seiner Arbeit und auch von den Traumata in seinem Leben - denn auch dieser Täter ist zuerst Opfer gewesen. Der Schönste ihrer ca. 90 Filme ist "Wiegenlieder" von 2010. Ein Film über die Liebe. Mit Tamara Trampe verliert auch die Akademie der Künste, deren Mitglied sie seit 2016 war, eine der wichtigsten und künstlerisch interessantesten Stimmen im Bereich des Dokumentarfilms.

Dean Stockwell 7. November 2021
Der in Los Angeles geborene US-amerikanischer Schauspieler Robert Dean Stockwell verstarb im Alter von 85 Jahren in New Mexico. Der zweifache Golden-Globe-Preisträger trat zwischen 1945 und 2015 in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen auf. Bekannt war er vor allem aus David Lynchs "Blue Velvet" (1986) und Wim Wenders "Paris, Texas" (1984). Das legendäre Filmstudio MGM nahm den Sohn eines Schauspielerehepaares bereits Mitte der Vierzigerjahre als 7-jährigen Kinderstar unter Vertrag, nachdem ein Scout ihn in einer Theatervorführung gesehen hatte. Die Dreharbeiten an der Seite von Gene Kelly und Frank Sinatra in der Musical-Komödie "Urlaub in Hollywood" sowie zwischen 1945 und 1947 zu weiteren Comedys waren gleichzeitig seine Schauspielschule und sein Spielplatz. In den Sechzigerjahren verschwand er zeitweise in der Hippieszene und freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an. Dann kehrte er zum Film zurück, drehte viel im Kino und im Fernsehen, war in "Columbo" und "Die Straßen von San Francisco" zu sehen, später auch in "Star Trek" und "Battlestar Galactica". Mit Wolfgang Petersen machte er "Air Force One" (1997) und mit Jonathan Demme "Der Manchurian Kandidat" (2004). Einer seiner letzten Auftritte war 2014 in der Fernsehserie "Navy CIS"

Jerry Douglas 9. November 2021
Nach kurzer Krankheit verstarb im Alter von 88 Jahren der US-Serienstar Jerry Douglas, der als Sohn ‎‎jüdischer‎‎ Einwanderer aus ‎‎Osteuropa‎‎ unter dem Geburtsnamen Gerald Rubenstein in ‎‎Chelsea, Massachusetts zur Welt kam. Bekannt wurde durch die US-Soap "Schatten der Leidenschaft" in der er über 30 Jahre lang auftrat. Douglas übernahm 1982 in der mit 111 Emmys ausgezeichneten Serie mit dem Originaltitel "The Young and the Restless" die Rolle des Patriarchen John Abbott. Nach dem Tod seines Seriencharakters im Jahre 2006 hatte er bis 2016 noch weitere Auftritte als Abbotts Geist. Zu sehen war er im Laufe seiner Karriere aber nicht nur als Soapdarsteller, sondern auch in Formaten wie"Mission: Impossible" - oft als Schurke.

Heath Freeman ~ 15. November 2021
Der US-Schauspieler, Regisseur und Produzent Heat Freeman verstarb überraschend im Alter von nur 41 Jahren "friedlich im Schlaf" zu Hause in Austin, Texas. 2003 spielte Heath Freeman die Rolle des Benjamin Frank in der US-Serie "Navy CIS", bevor er 2005 durch seine Rolle als Howard Epps in "Bones: Die Knochenjägerin" einem breiteren Publikum als Serienmörder, der sich auf junge Blondinen spezialisiert hatte, bekannt wurde. Freeman studierte Film und Schauspiel an der Tisch School of the Arts in New York und besuchte später die University of Texas in Austin. 2010 war Freeman unter anderem als Produzent und Autor für den Film "Skateland - Zeiten ändern sich" mit Ashley Greene tätig.

Art LaFleur 17. November 2021
Zehn Jahre kämpfte der US-Schauspieler Art LaFleur gegen seine Parkinson-Erkrankung. Nun verstarb der 1943 im US-Bundesstaat Indiana geborene Darsteller im Alter von 78 Jahren zu Hause im Kreise seiner Familie. Mit einem Football-Stipendium studierte er an der University of Kentucky, danach zog es ihn nach Chicago, wo er Schauspielstunden nahm. 1975 zog er für die Schauspielerei nach Los Angeles. Größere Bekanntheit erlangte LaFleur in den Folgejahren durch den Baseball-Film "The Sandlot", in dem er Babe Ruth verkörperte. Zudem spielte er in der "The Santa Clause"-Filmreihe oder in dem Film "Feld der Träume". Nebenrollen übernahm er in Serien wie "Das A-Team", "Emergency Room" oder "Malcolm mittendrin".

Mick Rock 18. November 2021
Der legendäre englische Fotograf Mick Rock (gebürtig: Michael David Rock), der vor allem durch seine Bilder von Pop-Ikonen, wie David Bowie, Lou Reed, Pink Floyd, Blondie, die Ramones, The Sex Pistols, The Stooges und Queen in den 1970er-Jahren bekannt wurde, verstarb im Alter von 72 Jahren. Seine Fotografien wurden zu berühmten Albumcovern, seine Videos gehörten zu den bekanntesten Musikclips aller Zeiten. 1966 fotografierte er die damals noch kaum bekannte Band Pink Floyd. Sein Durchbruch kam 1972 als er offizieller Tour-Fotograf für David Bowie wurde. Zudem führte er später auch Regie bei einigen Musikvideos von Bowie, namentlich "John, I’m Only Dancing", "The Jean Genie", "Space Oddity" und "Life On Mars?". Somit kann er auch als ein Pionier des Musikvideos angesehen werden. Darüber hinaus gestaltete er die Plattencover von Cat Stevens, Rory Gallagher und Cockney Rebel, wechselte aber sehr schnell in die USA und wurde Teil der New Yorker Glam-Szene im Umfeld von transsexuellen Künstlern der "Rocky Horror Picture Show" sowie von Lou Reed, Iggy Pop, Joan Jett und natürlich von den Ramones, die er unbehelligt als schülerhaften Nachwuchs der Barockengel von Queen darstellen durfte. In den 1990er Jahren hatte er infolge seines Zigaretten- und Drogenkonsums eine Herz-Operation und eine Nierentransplantation. Später arbeitete er aber weiter und fotografierte jüngere Musiker und Musikerinnen wie Pharrell Williams, Lady Gaga und Miley Cyrus.

Joey Morgan 21. November 2021
Der US-Nachwuchsschauspieler Joey Morgan, der vor allem für seine Breakout-Rolle aus der durchgeknallten Horror-Komödie "Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse" (2015) bekannt wurde, in dem Pfadfinder ihren Heimatort vor einer Zombie-Attacke mit einer Menge Untoter retten wollen, verstarb mit nur 28 Jahren am frühen Morgen des Totensonntags. Der Regisseur des Streifens, Christopher Landon bestätigte den Tod des jungen Filmstars auf Twitter. Zu Joey Morgans weiteren Projekten gehörten der Film "Flower" (2017) mit Zoey Deutch und der Film "Sierra Burgess Is a Loser" (2018) mit Shannon Purser.

Kostas Papanastasiou 21. November 2021
Der 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete griechische Schauspieler, Sänger und Wirt Konstantinos „Kostas“ Papanastasiou verstarb am Totensonntag im Alter von 84 Jahren in einer betreuten Einrichtung für Demenz-Erkrankte. Der Schauspieler spielte ab der dritten Folge von 1985 bis 1996 den Wirt der fiktiven Nachbarschaftsgaststätte "Akropolis" in der „Lindenstraße“ und damit in der erfolgreichsten Zeit der im vergangenen Jahr eingestellten wöchentlichen Sonntagabendserie der ARD. Die Geschichte des Serien-Griechen nutzte „Lindenstraßen“-Erfinder Hans W. Geißendörfer auch, um Ausländerfeindlichkeit und Probleme von Gastarbeitern in Deutschland zu thematisieren. In früheren Jahren war Kostas auch unserem BAF e.V. eng verbunden. Für unsere Verbandstreffen stellte er uns in den 1980er Jahren das Hinterstübchen seines Lokals Terzo Mondo in der Berliner Grolmannstraße zur Verfügung. 2018 übergab er das Lokal, in dem er oftmals selbst abends zur Gitarre griff, um seinen Gästen ein Ständchen zu spielen, seinem Sohn.

Volker Lechtenbrink 22. November 2021
Der Schauspieler, Sänger, Regisseur und Intendant Volker Lechtenbrink, der bereits mit 14 Jahren seinen Durchbruch in Bernhard Wickis Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959) gefeiert hatte, verstarb im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit in seiner Wahlheimat Hamburg im Kreis seiner Familie. Der in Ostpreußen geborene Lechtenbrink wuchs als Flüchtlingskind in Bremen und Hamburg auf. Schon als Kind habe das Multitalent Schauspieler werden wollen. Bereits mit acht Jahren hatte er sich als Sprecher für Kindersendungen im Norddeutschen Rundfunk (NDR) beworben - und wurde prompt genommen. Mit zehn Jahren stand er das erste Mal im Weihnachtsmärchen am Hamburger Schauspielhaus auf der Bühne, begutachtet von niemand Geringerem als dem legendären Intendanten Gustaf Gründgens. Nach seinem Auftritt in „Die Brücke“ absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie beim privaten Hamburger Schauspielstudio Freese. Bereits mit 26 Jahren hatte er rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt - vom Mörder bis zum Liebhaber, vom Verbrecher bis zum Komiker, sagte er zu seinem 70. Geburtstag. Im Fernsehen war er seit 1962 zu sehen, in Serien von "Derrick"über "Der Alte" bis "Großstadtrevier". Mit seiner sonoren Stimme machte er sich auch als Hörbuch- und Synchronsprecher einen Namen.

Marie Versini 22. November 2021
Die Schauspielerin Marie Versini, die in den 1960er Jahren durch mehrere Karl-May-Verfilmungen unter der Regie von Harald Reinl und Produzent Atze Brauner zum Leinwandstar wurde, verstarb im Alter von 81 Jahren in der Bretagne. Die Französin eroberte als Winnetous Schwester Nscho-tschi das Publikum. Versini wurde 1940 in Paris geboren. Erstmals vor der Kamera stand sie 1956. Sieben Jahre später folgte ihr Erfolg in "Winnetou" mit Pierre Brice. Sie starb damals als Nscho-tschi in den Armen von Old Shatterhand. Die Szene mit Lex Barker ging in die Filmgeschichte ein. Neben dem ersten Teil von "Winnetou" war sie in "Der Schut", "Winnetou und sein Freund Old Firehand", "Durchs wilde Kurdistan" und "Im Reiche des silbernen Löwen" zu sehen, die zwar später gedreht, aber zeitlich früher angesiedelt waren.

Noah Gordon 22. November 2021
Der US-Bestsellerautor Noah Gordon verstarb wenige Tage nach seinem 95. Geburtstag zuhause im Kreis seiner Familie. Sein History-Fiction-Roman "Der Medicus" (1986) machte den Schriftsteller, der zuletzt zusammen mit seiner Frau in einem Altenheim lebte, weltweit bekannt. Regisseur Philipp Stölzl verfilmte das Werk fürs Kino im Jahre 2013 eindrucksvoll mit Stars wie Tom Payne (II), Ben Kingsley und Stellan Skarsgård.

---------------------------

Quellen: Microsoft News | DW | Teleschau | Tagesspiegel | IMDb | dpa | ARD-Text | Wikipedia | SZ | T-Online | Focus | Spiegel | Die Zeit | FAZ | Berliner Zeitung | Süddeutsche Zeitung | RP-Online | Vip.de | Stern | u.a.

Eine umfassende Übersicht von weiteren verstorbenen Persönlichkeiten listet Wikipedia unter dem Eintrag Nekrolog 2021 auf.

AFI gibt Filmfavoriten 2021 bekannt / eine Filmkritik dazu

$
0
0
Das American Film Institute (AFI) benennt seine Favoriten 2021, von denen sicherlich einige wieder auf der Oscar®-Liste 2022 landen werden.



Steven Spielbergs Musical-Remake "West Side Story", der SciFi-Film "Dune" von Denis Villeneuve mit Timothée Chalamet und das Gehörlosendrama "Coda" zählen aus Sicht des American Film Institute zu den zehn besten Filmen des Jahres 2021.

Während "DUNE" schon seit September in den Kinos läuft, ist die Neuauflage von "West Side Story" erst seit dem gestrigen Donnerstag, den 9. Dezember 2021, bei uns zu sehen.

Hier der Trailer:



Zum Vergleich hier der Trailer der 70mm Breitbild-Fassung von 1961 unter der Regie von Robert Wise & Jerome Robbins, die damals mit 10 Oscars ausgezeichnet wurde.



Ulrikes Filmkritik:

"West Side Story" Musical Verfilmung 2021 von Steven Spielberg (USA, 157 Min.). Mit Ansel Elgort, Rachel Zegler, Ariana DeBose, David Alvarez, Rita Moreno, Mike Faist und Josh Andrés Rivera.

Wer ein Liebhaber von Musiktheater ist, kommt an „West Side Story“ nicht vorbei. Robert Wises Verfilmung 1961 mit Musik von Leonard Bernstein machten das 1957 geschriebene Stück zum Klassiker. Nun hat sich Steven Spielberg einen Wunsch erfüllt und den Stoff leicht modernisiert. Es ist sein erstes Musical.

Mit seiner Verfilmung hält er sich an das Original.

Erbittert kämpfen die einheimischen Jets gegen die zugewanderten puertoricanischen Sharks, um ihr Revier in den Vierteln der Upper West Side zu verteidigen. Ein Ort der Underdogs. Die Situation eskaliert, als der frühere Jets-Anführer Tony, der in Haft war, sich in die schöne Maria, Schwester des Sharks Anführer Bernardo, verliebt. Ihre schmerzvolle Romanze führt zu weiterem Blutvergießen.

Für seine Neuverfilmung hat Spielberg ein großartiges Szenenbild geschaffen. Die Choreografien sind umwerfend und Ausstattung schwelgerisch und die Melodien reißen einen mit. Doch einen Wermutstropfen hat das ganze. Tony (Ansel Elgort „Babydriver“), Mitbegründer der Jets, bleibt stimmlich schwach. Auch seine Gangstervergangenheit glaubt man ihm nicht. Er bleibt blass und dazu ist seine Rolle viel zu wichtig. Ganz das Gegenteil, die Newcomerin Rachel Zegler in der Rolle der Maria, die klanglich auf ganz großer Höhe ist.

Das Rita Moreno, die Anita von 1961 als Valentina, Tonys hispanische Ziehmutter wieder mitmachen darf, ist berührend. Sie ist das warme Herz der Geschichte. Gegen Ende singt sie: 'THERE´S A PLACE FOR US'.

Hat es eine Neuverfilmung gebraucht? Ja, warum nicht. Jenseits all der Musik, gibt es eine Botschaft: Die Suche nach einem Weg, zu vergeben, statt Rache zu üben und das ist immer gültig.

Kurz zusammengefasst: Spielbergs Film ist voller visueller Brillanz.

Ulrike Schirm


Auch das bald anlaufende Tennis-Sportdrama "King Richard", Joel Coens "Macbeth" und "The Power of the Dog" von Jane Campion sind unter den Spitzenkandidaten der AFI Favoriten.

Ebenso die US-Satire "Don't Look Up" (Adam McKay) über einen Asteroiden-Alarm mit Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence und Meryl Streep als scheinbar inkompetente US-Präsidentin, die in Deutschland vorgezogen wurde und zeitgleich mit der US-Premiere seit gestern für kurze Zeit in unseren Kinos läuft, bevor sie ab Weihnachten vermutlich nur noch auf NETFLIX im Stream zu sehen sein wird.

Hier der Trailer:



Unter den 10 erstbesten Filmen landeten auch "Licorice Pizza" (Paul Thomas Anderson), "Nightmare Alley" (Guillermo del Toro) und "Tick, Tick.Boom!" von Lin-Manuel Miranda.

Link: www.afi.com
Quelle: ARD Text

Weitere Filmkritiken von aktuell angelaufenen Filmen folgen.


Hollywoodstudios verkürzen US-Kinozeitfenster / Unsere Filmkritiken im Dezember 2021, Teil 3

$
0
0
Aufgrund der Pandemie verkürzen nun auch »NBC Universal« sowie »Dreamworks« das Kinozeitfenster auf 6 Wochen anstelle von bisher 4 Monaten.



Nach dem Vorbild von Warner Bros. sollen künftig auch die meisten Filme von NBC Universal bereits 45 Tage nach dem Kinostart im Abo auf eigenem Streamingdienst erscheinen. Die Ankündigung gilt unter anderem für die Musical-Komödie "Marry Me" mit Jennifer Lopez, den Spionagethriller "The 355", die romantische Komödie "Ticket to Paradise" mit George Clooney und Julia Roberts sowie den Horrorfilm "The Black Phone" und das Historien-Drama "Downton Abbey 2 - Eine neue Ära".

Disney hatte zuletzt einige Kinoproduktion während der Pandemie im Frühjahr 2021 gar nicht mehr in die Kinos gebracht, sondern sofort zu hohen Sonderpreisen exklusiv auf dem eigenen Disney Channel vermarktet. Den Anfang machte u.a. die Realverfilmung von "Mulan".

Einige Wochen später wurden allerdings die Preise wieder gesenkt und die Filme dann auch auf anderen Plattformen wie Amazon Prime Video angeboten. Die im Stream gelandeten Filme wurden fast nirgendwo mehr im Kino gezeigt.

Dabei könnte man die Kontaktangst vor Corona im Kino zukünftig vielleicht leicht umgehen, denn ein japanisches Team hat eine Maske entwickelt, die zu leuchten anfängt, wenn die Person mit dem Corona-Virus infiziert ist. Im dunklen Kino wären die sogenannten "Zombies" dann schnell zu identifizieren und man könnte besser Abstand wahren oder sie des Filmtheaters verweisen.

Noch ist es nicht soweit, aber meist gut besuchte Vorstellungen gab es dennoch diese Woche beim Berliner Weltfilmfestival »Around the World in 14 Films«, das heute Abend mit der Preisverleihung zur Preview von "Spencer" von Pablo Larraín und Kristen Stewart als Lady Diana sowie weiteren letzten Vorführungen zu Ende geht. Der offizielle Kinostart ist für den 27. Januar 2022 vorgesehen, sofern es bis dahin nicht doch wieder einen Lockdown gibt.

Hier der Trailer:



Allerdings wurden dieser Tage die Besuchsregeln im Kino in der Kulturbrauerei und im Delphi Lux permanent verschärft. Zuletzt wurde nur noch Einlass mit der Luca App. und doppeltem Impfnachweis gewährt. Ein Testfall für die Berlinale, denn vor jedem Saal musste die zugehörige Vorstellung individuell neu gescannt werden. Zudem bestand neben einer scharfen Abstandsregelung zusätzlich Maskenzwang am Platz. Durch die geringere Auslastungsmöglichkeit musste das Festival zudem mit einem hohen Umsatzrisiko rechnen.

Bis zu den Weihnachtsfeiertagen haben wir noch ein paar Filmempfehlungen für unsere Leser. Ganz besonders berührt hat uns der marokkanische Film "ADAM" von Maryam Touzani über über die große Solidarität zweier Frauen im heutigen Casablanca. Eine Perle unter den vielen belanglosen Arthouse Filmen, der die Geschichte einer verzweifelten, ehelosen schwangeren Frau mit großer Einfühlsamkeit erzählt.

ADAM Drama von Maryam Touzani (Marokko / Frankreich). Mit Lubna Azabal, Nisrin Erradi, Douae Belkhaouda u.a. seit 9. Dezember 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Auf der Suche nach Arbeit und Obdach irrt eine junge hochschwangere Frau durch die Gassen Casablancas. Immer wieder wird Samia (Nisrin Erradi) abgewiesen. Sie versucht es bei der alleinerziehenden Abla (Lubna Azabal) und deren Tochter Warda (Douae Belkhaouda).

Abla betreibt eine kleine Bäckerei im Erdgeschoss ihrer Wohnung, die nicht besonders gut läuft. Auch Abla schickt sie weg. Ohne Geld und ohne ein Bett für die Nacht setzt sich Samia erschöpft neben ihren Hauseingang. Auf Drängen ihrer kleinen Tochter Warda überlegt sie es sich anders und holt Samia rein. Aber nur für zwei oder drei Tage, dann soll sie sich um den Vater ihres ungeborenen Kindes kümmern.

Samia versucht sich nützlich zu machen. Die aufgeschlossene Warda freut sich über die Anwesenheit von Samia und möchte sich mit ihr anfreunden. Sie ist fasziniert von Samias Babybauch. Abla ist dagegen so voller Wut und Wehmut, dass sie einen nähren Kontakt nicht zulässt. Sie bleibt barsch, abweisend und schickt Samia ein zweites Mal weg.

Die kleine Warda wirft ihr Hartherzigkeit vor und beide machen sich gemeinsam auf die Suche. Als sie auf den überfüllten Straßen Samia gefunden haben, zeigt Abla zum ersten Mal Gefühl und bittet Samia mit nach Hause zu kommen. Eine Geste, die ihr nicht leicht fällt. Noch immer redet Abla wenig, sondern beobachtet nur und stürzt sich in ihre Arbeit.

Von morgens bis abends fertigt sie ihre Teigwaren. Man merkt ihr den inneren Kampf an, den sie mit sich ausficht. Es dauert, bis Abla endlich die richtigen Worte findet und Samia von dem Schmerz erzählt, den sie in sich trägt. Auch Samia öffnet sich und berichtet von ihrem Schmerz, dass sie das Baby nach der Geburt weggeben will. Die Kamera ist die ganze Zeit ganz dicht an den Frauen und zeichnet ihre Regungen auf.

Eine zutiefst berührende Szene ist die, als Abla mal wieder wie wild ihren Teig knetet und Samira vorsichtig ihre Hände greift und ganz behutsam mit ihr den Teig formt.

ADAM ist eine zu Herzen gehende Geschichte über die Solidarität zweier Frauen, im heutigen Casablanca. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, zu einer Zeit, als es illegal war unverheiratet schwanger zu werden. Die Eltern der Regisseurin und Autorin Maryam Touzani nahmen eine schwangere Frau bei sich auf, damit sie ihr Kind nicht auf der Straße gebären muss. Daraus entwickelte sie diese außergewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen, die beide wissen, was Schmerz und Verlust bedeutet.

Trotz anfänglicher Ablehnung entsteht Verständnis und Zuneigung. Was diesen Film ganz besonders macht. Touzani nimmt sich viel Zeit, um die ausdrucksstarken Gesichter ihrer beiden Hauptdarstellerinnen in all ihren Gefühlsmomenten zu zeigen. Sie gewährt uns einen Blick in die Gefühls-und Lebenswelt arabischer Frauen, in die marokkanische Kultur und die Bitterkeit patriarchaler Strukturen. Unverfälscht, intensiv und mit ganz viel Wärme.

Ulrike Schirm


+++++++++++

LAURAS STERN ein liebevoll inszenierter weihnachtlicher Realfilm mit animierten Effekten für die kleinsten Zuschauer von Joya Thome. Nach der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Klaus Baumgart und dem Animationsfilm aus dem Jahre 2004 (Deutschland). Mit Emilia Kowalski, Michel Koch (II), Jonas May u.a. seit 9. Dezember 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach einer 52-teiligen Fernsehserie und drei Animationsfillmen fürs Kino erlebt die siebenjährige Sternenfängerin Laura jetzt ihr erstes Realfilmabenteuer.

Vor 25 Jahren erschien „Lauras Stern“ von Klaus Baumgart. In über zwanzig Sprachen wurde die Reihe übersetzt.

Laura und ihrem kleiner Bruder Tommy gefällt der Umzug vom Land in die Großstadt so gar nicht. Laura will zurück in die Natur. „Mein Apfelbaum ist weg und meine Freunde“ sagt sie. Aber sie ist fest davon überzeugt, dass sie eh ganz schnell wieder verschwindet. Auch die verwunschene Dachterrasse mit der mechanischen Katze und dem Blick über die Stadt, kann sie nicht umstimmen.

Traurig sucht Tommy in dem Umzugschaos verzweifelt seinen „Beschütz-mich-Hund". Auch die fremden Kinder sind nicht nett zu ihnen. Doch dann geschieht ein kleines Wunder: Laura findet einen vom Himmel gefallenen Stern, der durch den Aufprall auf die Erde einen Zacken verloren hat. Sie nimmt ihn mit nach Hause, damit er nicht so allein ist. Den Zacken hat der Nachbarsjunge gefunden. Laura klebt ihn mit einem Heftpflaster wieder an. Nun kann der Stern durchs Zimmer fliegen. Mit seinem magischen Sternenstaub kann der leuchtend Stern noch viel mehr. Er erweckt nicht nur Lauras Kuscheltiere zum Leben, er lässt auch Lauras Traum vom Fliegen wahr werden. Der Stern bekommt sogar ein eigenes Bett. Von nun an nimmt Laura den Stern in ihrem Rucksack überall mithin und fliegt sogar durchs Weltall.

Durch die vielen Abenteuer, die Laura mit dem Stern erlebt, vergisst sie ihren Kummer. Auch mit dem hilfreichen Nachbarsjungen Max (Jonas May), den sie erst ziemlich blöd fand, entwickelt sich eine Freundschaft.

Die Kamera bleibt stets auf Augenhöhe der Kinder. Die Welt der liebevollen Eltern (Luise Heyer, Ludwig Trepte) spielt kaum eine Rolle. Mit Emilia Kowalski haben die Filmemacher die perfekte Laura gefunden. Auch Michael Koch als Tommy ist hinreißend besetzt. Zauberhafte Trickaufnahmen, besonders die, der zum Leben erweckten Kuscheltiere, werden die Kinderherzen erfreuen. Niedlich und schön erzählt.

Kinomusiklegende Hans Zimmer ist für die musikalische Untermalung zuständig, die allerdings an einigen Stellen etwas etwas übertrieben ist. Auch dass die Songs in englischer Sprache daherkommen ist schade.

Ulrike Schirm



Wie geht's weiter mit den GOLDEN GLOBES nach den Nominierungen 2022 ?

$
0
0
Nach Beschuldigungen durch die ‎‎Los Angeles Times wird es eine TV-Ausstrahlung der Verleihungen bei NBC in 2022 definitiv nicht geben.



Einst war die Verleihung der GOLDEN GLOBES durch eine kleine Gruppe von Journalisten der Hollywood Foreign Press Association, eine der wichtigsten Gradmesser in der jährlichen Awards Season der United States of America, um die Kampagnen der Oscar-Anwärter anzukurbeln.

Nach Vorwürfen durch die Los Angeles Times, die die Nominierungen wegen Bestechlichkeit anklagten und zudem kritisierten, dass in dem kleinen Auswahlteam keine einzige schwarze Person vertreten sei, wurde die nächste offizielle TV-Verleihung in 2022 abgesagt.

Ein Rückkehr auf die Bildschirme zu der Awards Season 2023 wurde nach Änderungen der Statuten jedoch nicht ausgeschlossen, denn nur wenige Tage vor der letzten Verleihung der Golden Globes am 28. Februar 2021 antwortete die HFPA mit einer Erklärung:

"Wir setzen uns voll und ganz dafür ein, dass unsere Mitgliedschaft die Gemeinschaften auf der ganzen Welt widerspiegelt, die Film, Fernsehen und die Künstler lieben, die sie inspirieren und ausbilden. Wir verstehen, dass wir schwarze Mitglieder sowie Mitglieder aus anderen unterrepräsentierten Hintergründen einbeziehen müssen, und wir werden sofort daran arbeiten, einen Aktionsplan umzusetzen, um diese Ziele so schnell wie möglich zu erreichen."‎


Im ‎‎März 2021 ‎‎stellte die HFPA einen neuen strategischen Diversity-Berater ein und ‎‎gelobte,‎‎ dass mindestens 13 Prozent ihrer Mitglieder Schwarze sein würden. Im April berichtete ‎‎‎‎Deadline - ‎‎Hollywood Entertainment Breaking News jedoch, dass Philip Berk, Präsident der HFPA, eine E-Mail verbreitet hatte, in der Black Lives Matter als "rassistische Hassbewegung" bezeichnet wurde. ‎‎Berk wurde danach aus der HFPA zwar ausgewiesen, ‎‎aber der Vorfall löste eine Kette von Ereignissen aus, die zum ‎‎Ausscheiden‎‎ der Krisenkommunikationsfirma und des Diversity-Beraters der HFPA führten.‎

Im Mai 2021 versprach die HFPA zwar weitere ‎‎Reformpläne‎‎, aber Netflix, Amazon Studios und WarnerMedia kündigten alle an, dass sie die HFPA boykottieren würden, bis es sinnvollere Änderungen gebe. Zudem veröffentlichte NBC ‎‎eine Erklärung,‎‎ in der es hieß, dass es die Golden Globes 2022 nicht ausstrahlen würde.

"Wir glauben weiterhin, dass die HFPA sich für sinnvolle Reformen einsetzt", hieß es. "Veränderungen dieser Größenordnung erfordern jedoch Zeit und Arbeit, und wir sind der festen Überzeugung, dass die HFPA Zeit braucht, um es richtig zu machen. Unter der Annahme, dass die Organisation ihren Plan umsetzt, hoffen wir, dass wir in der Lage sein werden, die Show im Januar 2023 auszustrahlen."‎


Die 79. jährlichen Golden Globe Awards sollen zwar am 9. Januar 2022 stattfinden, aber nicht in dem Format, an das man gewöhnt ist. Stattdessen ist für diese Zeremonie-Nacht geplant, die 26.Critics Choice Movie ‎‎Awards‎‎ 2022 zu übertragen, die längerfristig sehr wohl den Platz der Golden Globes als Auftakts-Veranstaltung der Awards-Saison einnehmen könnten.‎

Im Oktober 2021 nahm die HFPA ‎‎insgesamt 21 neue Wähler als Mitglieder auf, von denen sechs Schwarze sind.‎‎ Die Berechtigung wurde auch auf alle qualifizierten Journalisten ausgeweitet, die für irgendeine ausländische Publikation in den USA arbeiten (und nicht nur auf diejenigen, die ihren Sitz in Südkalifornien haben). Darüber hinaus gibt es ein Verbot der Annahme von Geschenken und eine Anforderung, dass bestehende Mitglieder eine Re-Akkreditierung beantragen müssen.

In Erwartung von Studios, die sich weigern, Filme und Fernsehsendungen zur Prüfung einzureichen, schickte die ‎‎HFPA kürzlich einen Brief‎‎ an die Industrie, in dem sie sagte, dass Einreichungen in diesem Jahr nicht mehr erforderlich seien und schrieb:

Erwarten können Sie für die Nominierungen 2022 diesmal nur alle größten, kritischen und kommerziellen Hits des Jahres 2021, von ‎‎"Dune"‎‎ und "‎‎Belfast‎‎" bis hin zu "Squid Game" und ‎‎"Succession".‎


Nominierungen der 79. Golden Globes
Bekanntgabe erfolgte am 13. Dezember 2021
:

BESTER KINOFILM – DRAMA
Belfast
CODA
Dune
King Richard
The Power of the Dog

BESTER KINOFILM – KOMÖDIE ODER MUSICAL
Cyrano
Don’t Look Up
Licorice Pizza
tick, tick… BOOM!
West Side Story

BESTER REGISSEUR – KINOFILM
Kenneth Branagh (Belfast)
Jane Campion (The Power of the Dog)
Maggie Gyllenhaal (The Lost Daughter)
Steven Spielberg (West Side Story)
Denis Villeneuve (Dune)

BESTES DREHBUCH – KINOFILM
Paul Thomas Anderson (Licorice Pizza)
Kenneth Branagh (Belfast)
Jane Campion (The Power of the Dog)
Adam McKay (Don’t Look Up)
Aaron Sorkin (Being the Ricardos)

BESTER NICHT-ENGLISCHSPRACHIGER KINOFILM
Compartment No 6
Drive My Car
The Hand of God
A Hero
Parallel Mothers

BESTER FILM – ANIMATIONSFILM
Encanto
Flee
Luca
My Sunny Maad
Raya and the Last Dragon

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINEM KINOFILM – DRAMA
Jessica Chastain (The Eyes of Tammy Faye)
Olivia Colman (The Lost Daughter)
Nicole Kidman (Being the Ricardos)
Lady Gaga (House of Gucci)
Kristen Stewart (Spencer)

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINEM KINOFILM – DRAMA
Mahershala Ali (Swan Song)
Javier Bardem (Being the Ricardos)
Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog)
Will Smith (King Richard)
Denzel Washington (The Tragedy of Macbeth)

BESTE SCHAUSPIELERISCHE LEISTUNG IN EINEM KINOFILM – KOMÖDIE ODER MUSICAL
Marion Cotillard (Annette)
Alana Haim (Licorice Pizza)
Jennifer Lawrence (Don’t Look Up)
Emma Stone (Cruella)
Rachel Zegler (West Side Story)

BESTE SCHAUSPIELERISCHE LEISTUNG IN EINEM KINOFILM – KOMÖDIE ODER MUSICAL
Leonardo DiCaprio (Don’t Look Up)
Peter Dinklage (Cyrano)
Andrew Garfield (tick, tick… BOOM!)
Cooper Hoffman (Licorice Pizza)
Anthony Ramos (In the Heights)

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINER NEBENROLLE IN EINEM KINOFILM
Caitriona Balfe (Belfast)
Ariana Debose (West Side Story)
Kirsten Dunst (The Power of the Dog)
Aunjanue Ellis (King Richard)
Ruth Negga (Passing)

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINER NEBENROLLE IN EINEM KINOFILM
Ben Affleck (The Tender Bar)
Jamie Dornan (Belfast)
Ciarán Hinds (Belfast)
Troy Kotsur (CODA)
Kodi Smitt-McPhee (The Power of the Dog)

BESTE ORIGINALMUSIK – KINOFILM
The French Dispatch
Encanto
The Power of the Dog
Parallel Mothers
Dune

BESTER ORIGINALSONG – KINOFILM
King Richard, „Be Alive“ – Beyoncé Knowles-Carter, Dixson
Encanto, „Dos Oruguitas“ – Lin-Manuel Miranda
Belfast, „Down to Joy“ – Van Morrison
Respect, „Here I Am (Singing My Way Home)“ – Jamie Alexander Hartman, Jennifer Hudson, Carole King
No Time to Die, „No Time to Die“ – Billie Eilish, Finneas O’Connell

BESTE FERNSEHSERIE – DRAMA
Lupin
The Morning Show
Pose
Squid Game
Succession

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINER FERNSEHSERIE – DRAMA
Brian Cox (Succession)
Lee Jung-jae (Squid Game)
Billy Porter (Pose)
Jeremy Strong (Succession)
Omar Sy (Lupin)

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINER FERNSEHSERIE – DRAMA
Uzo Aduba (In Treatment)
Jennifer Aniston (The Morning Show)
Christine Baranski (The Good Fight)
Elisabeth Moss (The Handmaid’s Tale)
Michaela Jaé Rodriguez (Pose)

BESTE FERNSEHSERIE – KOMÖDIE ODER MUSICAL
The Great
Hacks
Only Murders in the Building
Reservation Dogs
Ted Lasso

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINER FERNSEHSERIE – MUSICAL ODER KOMÖDIE
Hannah Einbinder (Hacks)
Elle Fanning (The Great)
Issa Rae (Insecure)
Tracee Ellis Ross (black-ish)
Jean Smart (Hacks)

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINER FERNSEHSERIE – MUSICAL ODER KOMÖDIE
Anthony Anderson (black-ish)
Nicholas Hoult (The Great)
Steve Martin (Only Murders in the Building)
Martin Short (Only Murders in the Building)
Jason Sudeikis (Ted Lasso)

BESTE BEGRENZTE FERNSEHSERIE, ANTHOLOGIESERIE ODER FÜR DAS FERNSEHEN PRODUZIERTER SPIELFILM
Dopesick
Impeachment: American Crime Story
Maid
Mare of Easttown
The Underground Railroad

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINER FERNSEHSERIE, EINER ANTHOLOGIESERIE ODER EINEM KINOFILM
Paul Bettany (WandaVision)
Oscar Isaac (Scenes From a Marriage)
Michael Keaton (Dopesick)
Ewan McGregor (Halston)
Tahar Raheem (The Serpent)

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINER FERNSEHSERIE, EINER ANTHOLOGIESERIE ODER EINEM KINOFILM
Jessica Chastain (Scenes From a Marriage)
Cynthia Erivo (Genius: Aretha)
Elizabeth Olsen (WandaVision)
Margaret Qualley (Maid)
Kate Winslet (Mare of Easttown)

BESTE LEISTUNG EINES SCHAUSPIELERS IN EINER NEBENROLLE IM FERNSEHEN
Billy Crudup (The Morning Show)
Kieran Culkin (Succession)
Mark Duplass (The Morning Show)
Brett Goldstein (Ted Lasso)
O Yeong-su (Squid Game)

BESTE LEISTUNG EINER SCHAUSPIELERIN IN EINER NEBENROLLE IM FERNSEHEN
Jennifer Coolidge (The White Lotus)
Kaitlyn Dever (Dopesick)
Andie MacDowell (Maid)
Sarah Snook (Succession)
Hannah Waddingham (Ted Lasso)

Rapper Snoop Dogg und die deutsch-amerikanische Journalistin und Präsidentin der „Hollywood Foreign Press Association“, Helen Hoehne, verkündeten die Nominierungen für die 79. Golden Globe Awards 2022.

Auf der Liste findet sich neben arrivierten Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio, Kristen Stewart, Denzel Washington auch Lady Gaga – und der aus Frankfurt stammende deutsche Komponist Hans Zimmer, der mit seiner Filmusik für das Science-Fiction-Drama "Dune" zum 14. Mal in der Sparte "Beste Originalmusik" nominiert wurde.

Das autobiografische Drama „Belfast“ und der Western „Die Gewalt der Hunde“ zählen mit jeweils sieben Nennungen zu den Favoriten – nominiert sind sie unter anderem in der Königskategorie „Bester Film (Drama)“. Auch die Neuauflage der „West Side Story“, die Tragikomödie „Licorice Pizza“, die Satire „Don’t Look Up“ und das Sportdrama „King Richard“ haben mehrere Chancen auf die Trophäe, deren Reputation in den letzten Monaten kräftig gelitten hat.

Link: www.goldenglobes.com
Quellen: Vogue | Rolling Stone | ARD Text


Nur 276 Filme im Rennen der 94. Oscar-Verleihung 2022

$
0
0
Für die 94. Oscarverleihung am 27. März 2022 sind deutlich weniger Filme im Oscarrennen als im Vorjahr.



Am 8. Februar 2022 gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Beverly Hills die Nominierungen in allen Sparten bekannt. Im vorigen Jahr hatten 366 Filme für die Vorauswahl zur Verfügung gestanden.

Diesmal haben sich nur 276 Spielfilme qualifiziert, da der Zeitraum, in dem die Kinofilme in den US-Filmtheatern der sieben Metropolregionen Los Angeles, New York, Bay Area, Chicago, Illinois, Miami, Florida und Atlanta oder stattdessen als VoD zu sehen waren, auf zehn Monate verkürzt wurde.

Darunter sind der SciFi-Film "Dune", der übrigens derzeit mit fast 40% aller Kauftransaktionen an DVD, Blu-Ray Disc vor allem im 4K UHD-Bereich den Vorwochenspitzenreiter James Bond: "Keine Zeit zu sterben" mit nur 20% an 4K UHD-Disc-Verkäufen vom Spitzenplatz der 4K UHD-Verkäufe deutlich verdrängte.

Den gesamten Blu-ray-Anteil von Denis Villeneuves "Dune" mit Hauptdarsteller Timothée Chalamet beziffern die NPD-Marktforscher bei den Retailern auf 81 Prozent, wobei der UHD-Wert sowie der für 3D-Fassungen (2,48 Prozent) in dieser Zahl enthalten sind.

Beim zweitplatzierten Titel in den US-Kaufcharts, dem Neueinsteiger "Halloween Kills" entfielen immerhin 27% auf die UHD-Version.

In der hier vom Sender ABC veröffentlichten PDF-Liste der Oscar-Kandidaten sind auch das Filmmusical "West Side Story" und Maria Schraders "Ich bin dein Mensch", der auf auf der 15 Filme umfassenden Shortlist für die Kategorie »Best International Film« zu finden ist.

Sogar der Historien-Thriller "München - Im Angesicht des Krieges" von Regisseur Christian Schwochow ist aufgelistet.

Links: www.oscars.org | abc.com/shows/oscars
Quellen: ARD | Blickpunkt:Film | Oscars



72. Berlinale veröffentlichte Programm

$
0
0
Das diesmal deutlich dünner ausgefallene Journal soll ab 2. Januar 2022 sukzessive in den beteiligten Kinos und Veranstaltungsorten ausgelegt werden.



Vom 10. - 20. Februar 2022 sind die 72. Internationalen Filmfestspiele trotz hoher COVID-Inzidenzzahlen in Berlin angesetzt. Berlin-Mitte hatte zudem letzte Woche mit Werten über 3.000 die höchsten Inzidenzwerte in Deutschland.

Berlins Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey, kündigte deshalb bereits eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen an. Ab Samstag, den 5. Februar 2022 müssen dann körpernahe Dienstleistungen wie Friseure von ihren Kunden eine Impfbescheinigung sowie einen aktuellen COVID-Schnelltest verlangen. Dreifach geimpfte (durch Booster-Impfung geschützte) Personen können evtl. vom Test befreit werden.

Das trifft allerdings nicht auf Journalisten zu, die ab 10. Februar 2022 die Berlinale besuchen wollen. Wegen der hohen Kontaktfreudigkeit, die man bei der Berlinale den Journalisten unterstellt, müssen diese jeden Morgen einen tagesaktuellen Test vorlegen. Ein am Vorabend durchgeführter Test, der normalerweise 24 Stunden gültig ist, soll nicht mehr akzeptiert werden. Gefürchtet sind wohl die morgendlichen Zubringer, wie die oft überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln der BVG. In Ihnen könnten durchaus erste Infektionen mit der hoch ansteckenden und stark verbreiteten Omikron-Variante schon am frühen Morgen erfolgen.

Die Folge ist, das Hunderte von Journalisten kurzfristig ihre Teilnahme an der Berlinale wieder abgesagt haben - was einen großen Imageverlust für Berlin als freundliche Filmstadt bedeutet. Sie alle haben offensichtlich Angst vor Corona und den möglichen Spätfolgen. Dabei hat Berlin immer noch geringere Inzidenzzahlen als Dänemark, wo der Wert bei 5.000 liegt. Dennoch hat Dänemark alle Corona-Auflagen mit dem 1. Februar 2022 auslaufen lassen. Niemand muss dort mehr eine Maske tragen. Jeder kann wieder an Partys teilnehmen, angeblich wegen des relativ milden Infektionsverlaufes bei der Omikron-Variante.

Zwei Tage Fieber, wahnsinnige Kopf- und Gliederschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen. Doch dann ist nach einer Woche alles wieder vorbei, haben uns Infizierte persönlich berichtet. Danach ist man bei anschließendem negativem PCR Testergebnis als Genesener den einfach Geimpften für drei Monate in Deutschland gleichgestellt.

Die Impfquote liegt in Dänemark ein wenig höher als in Berlin. Das dänische Königreich glaubt darüber hinaus, dass ihre Landsleute vernünftig bleiben, Abstand wahren und gesittet sind, während in Berlin etliche vagabundierende Horden von Impfgegnern die Hauptstadt verunsichern.

In unserer monatlich geführten Statistik haben wir zudem festgestellt, dass in den ersten 31 Januartagen insgesamt mehr als 31 Personen weltweit aus der Film- und Fernsehbranche verstorben sind. Mindestens vier davon erlagen an den Folgen einer schweren COVID-Erkrankung. Darunter der Sänger und Schauspieler Meat Loaf, der 1975 in der unvergesslichen Musical-Verfilmung "The Rocky Horror Picture Show" mit einem Motorrad durch Haus fuhr. Das ist nur ein kleiner Teil, etwa 10-12%. Aber es gibt sie, die Corona-Toten. Sie sind nicht wegzuleugnen!

Inzwischen ist glücklicherweise in Berlin wieder ein leichter Rückgang der Inzidenzen zu verzeichnen, während im gesamten Bundesgebiet die Zahlen auf über 1.200 steigen. Dennoch solidarisieren sich die Lebensmittelketten Aldi, Lidl, Edeka und REWE mit dem Nonfood-Handel und fordern ab sofort ein bundesweites Ende von 2G beim Shopping, obwohl die Lebensmittelgeschäfte gar nicht betroffen sind, denn jeder Bürger (auch Ungeimpfte) kann für den täglichen Grundbedarf Lebensmittel auch ohne Test-Nachweis einkaufen. Nur das Tragen einer FFP2-Maske ist dabei Pflicht.

Die Berlinale soll ebenfalls stattfinden, um auszuprobieren ob im Kino eine Ansteckungsgefahr droht. Die Besucher sind das Testobjekt! Währenddessen haben die Januar-Festivals in Sundance und Rotterdam ihre Festivalfilme überwiegend gestreamt. Und auch der im Rahmen der Berlinale lange geplante 15. Empfang der deutschen Filmhochschulen wird im Februar 2022 definitiv wegen COVID ausfallen.

In Berlin dagegen gab es in den letzten drei Wochen zwar erste physisch stattfindende Pressevorführungen in den beteiligten Kinos, aber nur der Nebensektionen Forum, Generation, Perspektive Deutscher Film, Panorama und den Shorts. Die meist spärlich erschienenen Pressevertreter verhielten sich in den großen Filmtheatern am Potsdamer Platz vorbildlich und belegten stets weit auseinanderliegende Sitzplätze. Nur auf gesonderten Wunsch einzelner Journalisten konnten bei Überschneidungen der Vorführungen einzelne Streams mancher Sektionen nachbestellt werden, sofern diese überhaupt verfügbar waren.

Mindestens an einem Tag gab es jedoch bei mehreren Personen beim streng kontrollierten Einlass roten Alarm auf der COVID-Kontakt-App. Die Ursache blieb wegen der Anonymisierung aber im Unklaren und wurde wohl nicht weiter intensiv verfolgt. Dass einige Berlinale Mitarbeiter sich aber offensichtlich mit COVID angesteckt hatten und in Quarantäne geschickt werden mussten, sickerte dennoch durch, wie uns auf Nachfrage bestätigt wurde.

Wahrscheinlich ist es nun zu spät, die Berlinale abzusagen oder zu verschieben. Einmal losgetreten bleibt das Räderwerk des gewaltigen Apparates am Rollen. Wenn am Ende ein paar Leute krank geworden sind, können andere ihren Platz einnehmen. Doppelt verkaufte Karten bringen auf jeden Fall mehr Geld ein, als leere Sitzplätze. Eine Erstattung der Karten ist laut Statuten jedenfalls ausgeschlossen, auch im Krankheitsfall. Die Rückgabe von vorbestellten Akkreditierungen konnte jedenfalls nur bis zum 31. Januar 2022 erfolgen.

Ein wenig ironisch, aber auch grob fahrlässig sieht die Situation der rbb - Rundfunk für Berlin und Brandenburg im nachfolgenden Artikel.

Link: www.rbb24.de/kultur/berlinale/...beitraege/2022

Viel Vergnügen beim Lesen.


Oscar-Nominierungen stehen am Dienstag an - zwei Tage vor Beginn der 72. Berlinale

$
0
0
Coronabedingtes 'Aus' der Berliner Filmfestspiele hätte weitreichende Konsequenzen für das Image der Berlinale.



Die US-Schauspielkollegen Tracee Ellis Ross ("Black-ish", "The High Note") und Leslie Jordan ("Will & Grace", "The Help") werden am morgigen Dienstag, den 08. Februar 2022 gemeinsam die diesjährigen Oscar-Nominierungen in L.A. verkünden, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilte.

Die Anwärter in 23 Sparten sollen am live auf der Oscar Website und den sozialen Medien der Organisation bekannt gegeben werden.

Die 94. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 27. März 2022 geplant. "Belfast", "Dune", "Licorice Pizza" und "West Side Story" gelten als Favoriten.



Normalerweise findet die Verleihung der Oscars vor Beginn der Berlinale statt. Dann können die Stars ggf. mit ihren Auszeichnungen nach Europa reisen und sich nochmals in Berlin auf dem Roten Teppich bejubeln lassen. Auch für Journalisten*innen wäre der Druck, das Richtige zu schreiben, dann vorbei und man könnte sich ungeniert auf der Berlinale nach neuen Highlights umsehen. Das gleiche gilt für Filmeinkäufer*innen.

Doch diesmal heißt es abwarten. Vielleicht haben deshalb so viele internationale Journalisten*innen abgesagt. Vielleicht ist deshalb auch nur ein einziger US-Film im Wettbewerb vertreten? Er wird den Oscars wohl kaum die Show stehlen.

Die Pandemie sorgt leider auch an anderer Stelle für Diskrepanzen. Ein Ort der Begegnung des Austausches unter Kolleginnen und Kollegen sollte die Berlinale sein. Doch diesmal wird abgeschottet. Die akkreditierten Fachbesucher*innen müssen unter sich bleiben und dürfen die Wettbewerbsfilme nur streng getrennt vom gemeinen Publikum in einem einzigen ihnen zugewiesenen, relativ kleinen Kinosaal betrachten. Denn auch dieser darf nur zu Hälfte belegt werden. Begegnungen mit den Stars im Berlinale Palast fallen coronabedingt aus.

Eine Verschiebung der 72. Berlinale in den März oder sogar in den Sommer wäre aus Sicht von Kulturstaatsministerin Claudia Roth jedoch keine Alternative.

"Bei einer Absage hätten wir wichtige Filme nach Cannes und Venedig verloren, die hätten dann im Sommer auch nicht in Berlin gezeigt werden können", so Roth.


Nun beginnt das Filmfestival pünktlich am 10. Februar 2022 mit strikten Auflagen und nur für Geimpfte und kürzlich Genesene. Der FDP reicht das jedoch nicht. Sie drängt verantwortungslos auf weitergehende rasche Lockerungen und Öffnungen für alle, obwohl in Berlin die Inzidenzzahlen gerade durch die Decke gehen.

Besonders hoch ist die Inzidenz im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, hier meldet das RKI einen Wert von 3.579. In der Rangliste der Landkreise mit den höchsten Inzidenzen belegt der Bezirk derzeit Platz 2. In der Vorwoche verzeichnete Berlin-Mitte mit Werten um 3.000 noch die Spitze. In Brandenburg hat der Landkreis Uckermark die höchste Inzidenz, hier liegt der Wert bei 2.256.

In den regulären Kinovorführungen bleiben die Zuschauer trotz herabgesetzter Kartenpreise von nur 5,99 € immer mehr weg. Die Berlinale soll es mit Ticketpreisen von bis zu 15,- € aber in Corona-Zeiten jedoch stemmen.

Der entscheidende Maßstab für eine Lockerung der Corona-Maßnahmen ist die Hospitalisierungs-Inzidenz. Die Wissenschaftler aber sagen, dass wir voraussichtlich erst innerhalb der kommenden zwei bis drei Wochen den Höhepunkt der Omikron-Welle erreichen.

"Mit vorgezogenen Lockerungen sollte man der Infektionsdynamik nicht kurz vor dem Höhepunkt zusätzlichen Auftrieb geben“, sagt der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. "Nur wenn wir diszipliniert bleiben und durchhalten haben wir gute Chancen, wieder in eine entspanntere Phase zu kommen."


Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt erneut vor übereilten Schritten.

Aus diesem Grund ist ein Verzehrverbot und strenger Maskenzwang am Sitzplatz der Kinos während der Berlinale zu gerecht fertigen. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, wenn ab heutigem Montag, den 07. Februar 2022, um 10:00 Uhr, der Kartenvorverkauf im Internet immer 3 Tage im Voraus für die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin beginnt.

Link: www.berlinale.de



Stellungnahme Ukrainischer Filmemacher zu Russlands Einmarsch

$
0
0
Ukrainische Filmemacher und Kameraleute fordern die Welt auf, nicht zu schweigen. Putin wird in der Ukraine nicht Halt machen!



Berlinale-Statement vom 24. Februar 2022 zur Situation der Ukraine:

Wir – Festivalmacher*innen, Künstler*innen, Filmemacher*innen… - sind in Gedanken bei unseren Freund*innen in der Ukraine und stehen ihnen in einem Aufruf zum Frieden zur Seite.

Am Sonntag, dem 20. Februar 2022, gingen die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit zahlreichen Publikumsvorstellungen zu Ende. Am letzten Festivaltag verabschiedete das Berlinale-Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian das Publikum im Kino Cineplex Titania (ehemals Titania-Palast) – just jenem Ort, wo das Festival 1951 zum ersten Mal stattgefunden hat.

Trotz anhaltender Pandemielage konnte die Berlinale 2022 als Präsenzfestival stattfinden und freute sich über reges Interesse seitens Publikum und Fachbesucher*innen.

Filmemacher*innen, Künstler*innen und Journalist*innen aus aller Welt kamen in Berlin zu einem gemeinsamen und fröhlichen Erlebnis zusammen. Rund 1.400 Journalist*innen aus 65 Ländern berichteten vom Festival. Das Gefühl, wieder zusammen zu sein, ohne Unterschiede zu machen zwischen Nationalität, Religion oder Kultur, belebte uns in einer Art und Weise, wie es Filmfestivals vermögen.

Während diese Erinnerung noch frisch ist, sind nun andere Bilder in unsere Welt eingebrochen, die eine düsterere Perspektive eröffnen. Die Welt steht am Rande einer großen Krise. Als Schaufenster der freien Welt hat die Berlinale schon immer den Begriff der Freiheit und den Willen, den Osten und den Westen miteinander zu verbinden, in den Mittelpunkt gestellt.

Im Laufe ihrer Geschichte hatten die Internationalen Filmfestspiele Berlin Gelegenheit, in allen Festivalsektionen Filme zu präsentieren, die sich auf die ukrainische Geschichte und Kultur beziehen – zuletzt die diesjährigen Filme "Klondike" von Maryna El Gorbach in der Sektion »Panorama« und "Terykony" von Taras Tomenko in der Sektion »Generation«.

Hier der Trailer von "Terykony" ('Boney Piles'; 'Taubes Gestein') über das Mädchen Nastya aus einer kleinen Bergbaugemeinde 82 km nördlich von Donezk, die seit 2014 fast täglich unter Beschuss der russischen Separatisten geriet.



2020 lief auf der 70. Berlinale Oleg Sentsovs "Numbers" und bereits zuvor Filme von Kira Muratova, die frühen Kurzfilme von Myroslav Slaboshpytsky und viele weitere.

Filme können weder die Gesellschaft, noch den Lauf der Geschichte verändern, aber sie können dabei helfen, die Ansichten der Menschen zu verändern. Filme zeigen uns, dass die Welt schon jetzt in einem zu bedenklichen Zustand ist, um ihr noch mehr Leid und Zerstörung zuzufügen.

Link: www.berlinale.de

+++++++++++++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am späten Freitagabend, den 25.02.2022, zu einem entschlossenen Kampf um die Hauptstadt aufgerufen. "Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt", sagte er in einer Ansprache.


Die Sicherheitslage in Kiew, einer Stadt mit einst 2,8 Millionen Menschen, die jetzt wie leer gefegt ist, verschärft sich stündlich.

President of Ukraine:
Web: www.president.gov.ua/en
Twitter: twitter.com/ZelenskyyUa
Facebook: www.facebook.com/zelenskiy.official


Ukrainische Filmemacher fordern die Welt auf, nicht zu schweigen.

Ukrainische Filmemacher und Kameraleute appellieren an Sie, nicht zu schweigen und nicht abseits zu stehen. Sie bitten um Hilfe und bestimmte Maßnahmen, die der Ukraine helfen können, den Frieden wiederzuerlangen.

Wir sprechen seit 8 Jahren in unseren Filmen über den Krieg in der Ostukraine. Du hast sie auf den Festivals gesehen. Aber der am 24. Februar 2022 begonnene, umfassenden Krieg Russland, gegen die Ukraine ist kein Film, sondern unsere Realität. Und heute hat sich diese Realität ausnahmslos in unserem Land ausgebreitet. Jetzt brauchen wir mehr denn je die Hilfe der internationalen Gemeinschaft und jeden, der versteht, dass morgen der Krieg vor Ihrer Tür stehen könnte.

Oleh Sentsov, Direktor von "Rhino"
Putin hält sich nicht mit der Ukraine auf. Dies ist ein umfassender Krieg. Dies ist eine Herausforderung für die gesamte demokratische Welt. Wir verteidigen nicht nur unser Land, wir widersetzen uns auch der drohenden Tyrannei. Die Zeit der Sorge ist vorbei. Es ist an der Zeit, für Freiheit und Wahrheit zu kämpfen.

Valentyn Vasyanovych, Regisseur von "Reflection", "Atlantis"
Ja, ich bleibe in Kiew. Ich möchte zu den Menschen gehören, die sich ihrer ethnischen, kulturellen und politischen Zugehörigkeit bewusst sind. Ich möchte zu diesen Menschen gehören, um wichtige Erfahrungen zu sammeln, die mir helfen, wahre Geschichten über sie zu schaffen. Ich möchte Teil einer Kraft sein, die zur Zerstörung des bösen Imperiums führen wird.

Maryna Er Gorbach, Regisseurin von "Klondike"
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Kameraleute, Politiker, Meinungsführer, jede Minute der Verzögerung bei einflussreichen Entscheidungen nimmt den Ukrainern jetzt das Leben und in Zukunft jedes Leben außerhalb der Ukraine. Die Weltsicherheit liegt in den Händen der ukrainischen Armee. Sei mutig und entschlossen, unterstütze die Forderungen der ukrainischen Politiker. Tun Sie es für die Zukunft Ihrer eigenen Kinder!

Anna Machukh, Geschäftsführerin der Ukrainischen Filmakademie und des OIFF
Russland hat diesen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Diese Handlungen sind unverzeihlich und werden nie vergessen werden. Die Ukraine braucht heute mehr denn je die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, nicht nur für Unterstützung und Besorgnis, sondern auch mit bestimmten Maßnahmen. Es ist jetzt nicht die Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist Zeit zu rufen. Russland hat heute den Krieg gegen die Ukraine begonnen, und morgen könnte es bei Ihnen zu Hause sein.

Natalia Vorozhbyt, Regisseurin von "Bad Roads"
Ich wusch mir den Kopf und meine Mutter machte die Bratlinge. Wir brachten Stühle, Kerzen und Wasser in den Keller. Ich erlaubte meiner Tochter zu fluchen, weil sie Angst hatte. Ich habe die Nachricht gelesen, dass russische Truppen in der Nähe von Kiew sind. In der Nähe meines Kiew. Mein Ex-Mann meldete sich zur Armee. Wir leben im Zentrum Europas, im 21. Jahrhundert, in der Ukraine. Unsere nächsten Nachbarn sind Polen, Ungarn, die Slowakei, das Baltikum, Rumänien. In der Nähe von Deutschland, Frankreich, Italien usw. – wir fahren mit dem Auto dorthin. Das ist nicht nur unser Krieg. Es wird jeden Europäer betreffen. Es kann unsere Welt zerstören. Ihre Teilnahme, Unterstützung und Hilfe sind jetzt sehr gefragt. Sowie Ihre Reden, Proteste, Geld, Waffen, Sanktionen. Ich rufe die Welt auf, sich gegen Putins Russland zu vereinen und gemeinsam zu gewinnen.

Iryna Tsilyk, Regisseurin von "Die Erde ist blau wie eine Orange"
Nun, wir sehen jetzt ein echtes Gesicht des russischen Faschismus. Der russische Diktator hat heute um 4-5 Uhr morgens eine umfassende Invasion in der Ukraine angestarrt. Viele Menschen in Kiew, Dnipro, Charkiw, Odessa und anderen Städten wachten von den Geräuschen von Explosionen und Sirenengeräuschen auf. Russische und belarussische Panzer überquerten unsere Grenze. Luftangriffe des russischen Militärs drängen sich an verschiedenen strategischen Punkten in vielen Städten der Ukraine. Es gibt viele Tote und Verwundete.

Die Ukraine wird Widerstand leisten. Ich glaube, das ist der Anfang vom Ende Putins und des Russischen Reiches. Und ich glaube an die Ukrainer, unsere Streitkräfte kämpfen und verteidigen unser Land mit Würde. Aber natürlich brauchen wir alle mögliche Unterstützung der zivilisierten Welt. Es ist wichtig zu verstehen, dass der russische Neo-Führer und Millionen seiner stimmlosen oder angenehmen Menschen den Krieg nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen ganz Europa und die ganze westliche Welt begonnen haben.

Wenn ich von Unterstützung spreche, meine ich nicht nur die Sanktionen oder andere Aktionen der Führer unserer Verbündeten. Wir brauchen auch Informationsunterstützung. Es ist wichtig zu verstehen, dass Putin ein Königreich falscher Spiegel aufgebaut hat, in dem Weiß schwarz genannt wird und umgekehrt. Wir sollten uns gegen die russische Propaganda insgesamt wehren. Ich meine jeden von euch, Freunde. Es scheint, dass die Ukraine wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Welt steht. Aber wir brauchen noch mehr. Ich weiß, dass die Russen ihren Führer nicht stoppen werden. Aber die ganze zivilisierte Welt kann das tun, wir haben viele Arten von Werkzeugen und "Waffen".

Die Hauptsache – schauen Sie nicht schweigend zu, wie Leviathan versucht, die Ukraine zu verschlingen. Ihr Land kann sein nächstes Ziel sein.

Nariman Aliev, Direktor von "Homeward"
Die Ukraine kämpft für ihre Freiheit und für ihr Recht auf Freiheit. Die Ukraine kämpft gegen die Russische Föderation, die keinen eigenen verrückten imperialistischen Appetit hat. Sie schämen sich nicht mehr, ein souveränes Land vor den Augen der Welt anzugreifen, da sie kein Recht oder keinen Grund dazu haben. Wir brauchen Unterstützung und Hilfe: militärisch, wirtschaftlich, informativ. Ich frage alle, denen ihr Protest gegen die russische Aggression nicht gleichgültig gegenübersteht. Geht auf die Plätze eurer Städte und übt Druck auf die Führer eurer Länder aus, der Ukraine echte Hilfe zu leisten. Sie können persönlich für die Bedürfnisse der ukrainischen Verteidiger spenden, damit dieser Krieg nicht morgen in Ihrem Haus endet. Ich fordere Regisseure, Schauspieler, Musiker und andere Künstler auf, Nein zur russischen Aggression in der Ukraine zu sagen. Nennen Sie alles beim Namen – Russland befindet sich im Krieg mit der Ukraine. Jeder von euch kann das Opfer beeinflussen, um weniger zu sein.

Warum brauchen wir eine Stimme, wenn wir Angst haben, sie zu benutzen, um das Böse zu zerstören, und unschuldige Menschen würden nicht leiden?

Helfen Sie mit, die Ukraine zu schützen – spenden Sie an den wichtigsten Wohltätigkeitsfonds der Ukraine.
Links: savelife.in.ua/en/donate | www.patreon.com/savelife

Quelle: Mehmet Bahadir Er, Produzent von "Klondike"

Das ukrainisch-türkische Filmdrama "Klondike" aus dem Jahr 2022 unter der Regie von Maryna Er Gorbach gewann den Regiepreis beim Sundance Filmfestival im Januar 2022 in der Sektion des Weltkinos und lief in der Sektion Panorama der 72. Berlinale, wo der Film einen Publikumspreis und den Preis der Ökumenischen Jury erhielt.


Unsere Filmkritik zu "Klondike" einem abgeschiedenen Ort in der Ukraine, hatten wir bereits am 24.02.2022 veröffentlicht. Weitere vier Filmkritiken zu Gewinnern der Berlinale, incl. "Alcarràs" von Carla Simón, dem Goldenen Bären als Nachtrag, hatten wir am 22.02.2022 veröffentlicht.

Unsere Filmkritik zu dem oben erwähnten, düsteren ukrainischen Generation Beitrag "Terykony" von Taras Tomenko folgt evtl. am Montag, den 28.02.2022.

+++++++++++++

Sean Penn in der Ukraine
Der Hollywood Regisseur dreht Dokumentarfilm über Russlands Invasion.


Der zweifach Oscar-prämierte Schauspieler Sean Penn ist derzeit als Regisseur in der Ukraine vor Ort, um für Vice Studio seine Dokumentation über die russische Invasion zu drehen‎‎‎.

‎Penn besuchte die Ukraine zuletzt im November 2021 und begann mit den Vorbereitungen für seinen Dokumentarfilm, indem er das Militär des Landes besuchte.

Wie Variety berichtet, ist Sean Penn diese Woche erneut in die Ukraine gereist, hat das Büro des Präsidenten besucht und mit der stellvertretenden Premierministerin Iryna Vereshchuk sowie lokalen Journalisten und Mitgliedern des ukrainischen Militärs gesprochen.

‎"Der Direktor kam speziell nach Kiew, um alle Ereignisse aufzuzeichnen, die derzeit in der Ukraine stattfinden, und um der Welt die Wahrheit über die russische Invasion unseres Landes zu sagen", heißt es in der Übersetzung einer Erklärung des Präsidenten. "Sean Penn gehört zu denen, die heute die Ukraine in der Ukraine unterstützen. Unser Land ist ihm dankbar für einen solchen Beweis des Mutes und der Ehrlichkeit."‎

Penn sagte: "Wenn wir zulassen, dass die Ukraine alleine kämpft, ist unsere Seele als Amerika verloren. -‎ Es war bereits ein brutaler Fehler, Leben genommen und Herzen gebrochen zu haben, und wenn Herr Putin nicht nachgibt, glaube ich, dass er einen schrecklichen Fehler für die gesamte Menschheit gemacht haben wird".


Link: variety.com

+++++++++++++



Kulturstaatsministerin Claudia Roth kündigte an, dass aus dem BKM-Etat eine Mio. Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt wird, um die Aufnahme möglichst vieler flüchtender Kulturschaffender zu ermöglichen.

"Unsere Solidarität und Anteilnahme gilt den Menschen in der Ukraine, all denjenigen, die ihre Angehörigen verloren haben, die verletzt sind, die auf der Flucht sind, die in Kellern und U-Bahnstationen ausharren, von denen viele ihr Haus, Hab und Gut zurücklassen mussten", so Roth.


Roth verwies in ihrer Stellungnahme auch auf "mutige Stimmen" aus Russland - eine kommt von einem Filmmagazin. Die BKM-Initiative sei auch ein Angebot zur Mitwirkung an europäische Partner.

Link: www.bundesregierung.de/.../staatsministerin-fuer-kultur-und-medien


UdK Berlin in Solidarity With Ukraine

$
0
0
Stellungnahme zur russischen Invasion in der Ukraine und Unterstützung, Hilfe und Solidarität für Studierende, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen.



Zum regulären Tagesgeschäft überzugehen, ist in diesen Kriegszeiten mitten in Europa auch für uns nicht nur moralisch schwierig geworden. Immer wieder überraschen uns sogar im Berliner Alltag merkwürdige Begebenheiten. Am Roseneck in Berlin-Grunewald, auch im Volksmund "Russeneck" genannt, ist ab 3. März 2022 der Kassenschalter der Commerzbank geschlossen.

Ein Hinweis auf alternative Benutzung der Geldautomaten klingt wie Hohn, denn auch alle anderen Geldautomaten der Deutschen Bank oder der Postbank waren im Umkreis von mindestens drei Kilometern außer Betrieb gesetzt, da ihnen das Geld ausgegangen war.

Ein Anruf bei der Bank erklärte dies mit einem bundesweiten Phänomen, weil die Angst vorherrscht, dass der Krieg auch uns erreichen könnte, sodass Bargeld derzeit im Übermaßen abgehoben wird. Außerdem wurden zahlreiche Bankfilialen wegen angeblicher Unrentabilität geschlossen. Man könne ja beim Betanken des Autos eine kleine Summe Bargeld auch an Shell Tankstellen per EC-Karte bekommen, wurde uns empfohlen. Aber bei den hohen Spritpreisen ist dies kein guter Rat, zumal Fußgänger*innen und Fahrradfahrende außen vor sind, denn die bekommen ohne den Kauf von Diesel oder Benzin kein Bargeld ausgehändigt.

Mit Entsetzen verfolgen auch die Hochschulmitglieder der UdK Berlin seit Tagen die völkerrechtswidrige russische Invasion in der Ukraine und die aggressive russische Politik Wladimir Putins, die scharf verurteilt wird. Damit schließt sich die UdK Berlin u. a. den Stellungnahmen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) und der Partnerinstitution ELIA Art Schools an.

„Wir sorgen uns um die Menschen in der Ukraine, deren Leben nun bedroht ist und um unsere ukrainischen Studierenden und Lehrenden, um deren Familien und Angehörigen. Wir solidarisieren uns sowohl mit allen Betroffenen in der Ukraine als auch mit den Menschen in Russland, die mit Demonstrationen gegen den Krieg ebenfalls ihr Leben riskieren. Wir verurteilen auch den strukturellen Rassismus, dem BIPoC bei der Flucht aus der Ukraine in Nachbarländer ausgesetzt sind. Konkrete Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung von Studierenden, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kulturschaffenden, die sich derzeit in der Ukraine befinden oder auf der Flucht sind, werden nun umgesetzt. Dazu zählen ein Solidaritätsfonds, Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete, psychologische Betreuung und Beratung in Visa- und Aufenthaltsfragen. Darüber hinaus gibt es Initiativen von Studierenden und Lehrenden der Universität. Das Präsidium der UdK Berlin, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Norbert Palz, die Erste Vizepräsidentin Prof. Dr. Ariane Jeßulat und die Vizepräsidentin Prof. Dr. Rebekka Hüttmann unterstützen dies ausdrücklich."


Die UdK Berlin steht bei der Koordination von Hilfsmaßnahmen im engen Austausch und Verbund mit dem Senat, dem Land Berlin, mit Kultureinrichtungen und den anderen Berliner Hochschulen. Außerdem steht die UdK Berlin auch europaweit in engem Kontakt zu Kunst- und Musikhochschulen sowie mit Partnereinrichtungen und Institutionen aus Kultur und Wissenschaft. Die Hilfsmaßnahmen für ukrainische Studierende, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen umfassen Beratungsangebote in Visa- und Aufenthaltsbelangen und psychologische Unterstützung. Darüber hinaus sondiert die UdK Berlin Förderprogramme und Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete und gefährdete Personen. Es wurde auch ein Nothilfefonds eingerichtet.

Die UdK Berlin ruft zur Unterstützung durch eine Spende auf.
Weitere Informationen unter Solidaritätsfonds der UdK Berlin.

Viele Hochschulmitglieder der UdK Berlin organisieren derzeit in ihren Studiengängen und Bereichen Solidaritätsaktionen. Aktuell werden innerhalb der UdK Berlin und in Kooperation mit Berliner Einrichtungen Benefizkonzerte, Kunstspendenauktionen und thematische Diskussionsabende gestaltet.

An der UdK Berlin studieren insgesamt 18 Studierende mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Mit ihnen steht die Hochschule im Austausch. Die Universität hat derzeit keine direkte Partnerhochschule in der Ukraine, aber im Verbund mit Partnerhochschulen der angrenzenden Länder unterstützt die UdK Berlin Studierende und Lehrende ukrainischer Kunst- und Musikhochschulen.

Link: www.udk-berlin.de

++++++++++++++



Auch der Salzgeber Verleih hat eine Spendenaktion gestartet, in dem er den Film "DONBASS" aus dem Jahre 2018 des ukrainischer Filmregisseurs Sergei Loznitsa dieser Tage zurück auf die große Kinoleinwand brachte und darüber hinaus alle Einnahmen über Vimeo aus dem Stream des Salzgeber Clubs der „Queeren Nothilfe Ukraine“ spendet.

Hier nochmals der Trailer, den wir bereits am 24.02.2022 in Zusammenhang mit ähnlichen Filmen angeteasert hatten.



Synopsis:
Der Donbass in der Ostukraine. Seit 2014 herrscht hier ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. In 13 kaleidoskopartigen, absurden Vignetten zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird. Eine Gruppe Schauspieler inszeniert einen TV-Beitrag über einen fingierten feindlichen Anschlag; aus Rache für einen vermeintlichen Rufmord kippt eine Politikerin Fäkalien über den Kopf eines Chefredakteurs; ein Mann führt durch eine weitverzweigte Bunkeranlage, in dem dutzende Menschen Zuflucht vor Feuerbeschuss suchen. Beschlagnahmungen, Kontrollschikanen und Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Der kalte Horror von Angst, Gewalt und Hysterie erfasst mehr und mehr Bereiche des Lebens und nimmt immer groteskere Züge an …


„Donbass“ eröffnete 2018 in Cannes die Sektion „Un Certain Regard“ und wurde von der internationalen Presse als Meisterwerk gefeiert. Sergei Loznitsa erhielt für seine medienkritische und hochpolitische Farce den Sektions-Preis für die Beste Regie.

++++++++++++++



Fassungslos verfolgen auch die Mitarbeiter*innen des Filmfest Zurich die Geschehnisse um besorgniserregende Nachrichten aus der Ukraine und versuchen die Bilder einzuordnen, die nicht nur bei ihnen allen Angst und Verunsicherung auslösen.

In solchen Krisenzeiten wird Kultur oft als Luxusgut abgetan, heißt es. Aber gerade in schwierigen Zeiten kommt das volle Potential des Films zur Geltung. Ein Film kann anregen, hinterfragen, sensibilisieren, vermitteln und vereinen.

Deshalb zeigt das Filmfest Zurich am 13. März 2022 gemeinsam mit den Arthouse Kinos und Amnesty International ein Solidaritätsscreening des ukrainischen Dokumentarfilms "MAIDAN" von Filmemacher Sergei Loznitsa. Der nach dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew benannte Film, der 2014 am ZFF lief, beleuchtet den zivilen Aufstand der Ukrainerinnen und Ukrainer gegen das Regime von Präsident Janukovitsch im Winter 2013/14.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Regisseur Sergei Loznitsa hat von November 2013 bis Februar 2014 die Geschehnisse auf dem Maidan-Platz in Kiew gefilmt, einem zentralen Ort der Proteste der ukrainischen Bevölkerung gegen das Regime des Präsidenten Wiktor Janukowytsch, die letztendlich zu dessen Absetzung führten. Die Proteste wurden sowohl friedvoll geführt als auch in Form von blutigen Auseinandersetzungen. Am 22. Februar 2014 erlangte das ukrainische Volk sein Ziel: Janukowytsch wurde vom Parlament abgesetzt und ein Internationaler Haftbefehlt der Interpol gegen ihn erlassen. Die Proteste gingen unter dem Begriff „Euromaidan“, der zunächst auf Twitter verwendet wurde, in die Geschichte ein.


Die Doku läuft aus aktuellem Anlass diese und nächste Woche an verschieden Tagen in Aalen, Trier, Erfurt, Bonn, Reutlingen, Rendsburg, Freiberg, Buchholz, Hannover, Mannheim und ab 10. März 2022 auch in den Hackesche Höfe Kino Berlin.

Der Film ist darüber hinaus auch als Stream verfügbar im VoD-Angebot von Grandfilm On Demand hier direkt über Vimeo ab 3,99 €.


ARRI Media wurde in PHAROS - The Post Group umbenannt

$
0
0
Unternehmensgruppe Dr. Stefan Laucher benennt die Media Services GmbH, ehemals bekannt als ARRI Media, in PHAROS um.



Als Deutschlands größtes Postproduktionshaus mit Hauptsitz in München und mehr als 140 Mitarbeiter*innen bietet PHAROS, ehemals ARRI Media, seit mehr als 40 Jahren alle kreativen und technischen Dienstleistungen rund um nationale und internationale Film- und Serienproduktionen an.

Erfahrene Coloristen und Operator kümmern sich um die drehbegleitende Musterbearbeitung ebenso wie um das finale Grading. Unser Kreativteam der VFX-Abteilung steht Ihnen gern bereits in der Drehbuchphase beratend zur Seite und betreut Sie vom Dreh bis zur finalen Abnahme. Und das komplette Soundteam unternimmt alles, um für Ihr Projekt den perfekten Ton zum Bild zu schaffen. Und am Ende kümmern wir uns um die professionelle Erstellung aller Deliveryelemente und um die digitale Distribution in die Kinos in den DACH-Regionen.

„Nach dem Erwerb von Ludwig Kameraverleih, MBF Filmtechnik und Non-Stop Film Service war PHAROS der Missing Link zu der ganzheitlichen Strategie eines Full-Service-Dienstleisters“, erklärt Dr. Stefan Laucher.


Bereits vor einem Jahr hatte Arri beschlossen, die auf Postproduktion und Filmvertrieb spezialisierte ARRI Media aus dem ARRI-Konzern auszugliedern. Die ARRI-Gruppe will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft rund um Kamera-, Licht- und Systemtechnik fokussieren.

Ursprünglich sollte die weltweit tätige Seal/ORWO-Gruppe die ARRI Media vor einem Jahr zum 1. März 2021 übernehmen. Aus dem Deal mit der familiengeführten Seal-Gruppe um Jake Seal wurde jedoch nichts. Die weltweit tätige, aber letztlich von den USA aus gesteuerte Seal-Gruppe besitzt bereits in Deutschland die InovisCoat GmbH (Spin-off der Forschungsabteilung der ehemaligen Agfa Leverkusen) sowie die FilmoTec GmbH (Spin-off der ehemaligen Orwo, ansässig in Bitterfeld-Wolfen.

Doch die in Pandemie-Zeiten arg strapazierten Finanzierungen platzten, sodass vorübergehend alle Postproduktions- und Filmvertriebs- Aktivitäten von Arri unter der Media Services GmbH, einer Tochter der Arri Media GmbH firmierten. Ende August 2021 veräußerte ARRI die Postproduktion und Filmvertrieb an die SL-Gruppe von Dr. Stefan Laucher. Josef Reidinger übernahm die Geschäftsführung. Der zuvor als ARRI Media International bekannte Filmvertrieb heißt auch künftig The Playmaker Munich, vertreibt Spielfilme und beteiligt sich als Koproduzent an nationalen und internationalen Filmen.

Neben dem Hauptsitz in München bieten auch die Niederlassungen in Berlin, Köln, Frankfurt und Halle alle kreativen und technischen Dienstleistungen rund um die Filmproduktion an – von der Drehbuchphase und der Betreuung am Set über die komplette Bild- und Tonpostproduktion und digitale Distribution in die Kinos bis hin zu High-end-Film-Digitalisierung und Restaurierung. Am Standort in Geiselgasteig bei München verfügt das Unternehmen über die einzige Dolby-Vision-Grading-Suite auf dem europäischen Festland und produziert immersives Audio in Dolby Atmos.

Zusammen mit seinen Schwesterunternehmen soll PHAROS zukünftig alle Dienstleistungsbereiche rund um Filmproduktionen abdecken und zur ersten Adresse für Filmschaffende werden.

Ab sofort werden nun die Dienstleitungen von PHAROS flankiert von dem auf Weltvertrieb und Co-Produktion spezialisierten Tochterunternehmen The Playmaker Munich, früher bekannt als ARRI Media International, und der hauseigenen Plattform für Dailies und Postproduktion Webgate.io.

Darüber hinaus sind der Ludwig Kameraverleih in Berlin und die MBF Filmtechnik Berlin GmbH ebenfalls Bestandteile von PHAROS - The Post Group.


Viewing all 324 articles
Browse latest View live