Gerüchte um Abriss des CineStar Berlin – Treptower Park.
Gerade erst am 24. August 2018 berichteten wir im Rahmen der auch von uns veröffentlichten Halbjahreszahlen der Filmförderungsanstalt Berlin (
Zwei Tage später schrieb der Berliner Tagesspiegel, dass in Berlin-Friedrichshain ein weiteres Kino mit insgesamt neun Leinwänden demnächst schließen soll.
Zuerst dachten wir dabei an das hässliche UCI-Gebäude in der Landsberger Allee, weil durch die Schließung des Wellenbades im unweit gelegenen ehemaligen Sport und Erholungszentrum SEZ, einem 1981 gebauten Prestigeprojekt der DDR mit einer ebenfalls inzwischen geschlossenen Eisbahn, auch viel Laufpublikum dem Kino abhanden gekommen war.
Zudem plant UCI ein neues Luxus Multiplexkino am Daimler-Benz-Platz, das noch in diesem Herbst eröffnet werden soll. Wie wir bereits im November 2017 zum Richtfest schrieben, plant die UCI-Kinowelt sein Berliner Flaggschiff sowohl mit iSens als auch mit einem zweiten IMAX Kino auszustatten.
Doch bei genauerem Lesen des Tagesspiegel Artikels wurde klar, dass es sich mitnichten um die Schließung eines UCI-Kinos handelt, sondern um den Abriss des blauen CineStar-Kinos am Treptower Park. Auch dort sind die Publikumszahlen nicht berauschend. Möglicherweise gibt es zudem Probleme mit dem Lärmschutz, weil direkt neben dem Multiplexkino eine Rampe zur im Bau befindlichen Stadtautobahn geplant ist.
Verwundert waren auch einige Filmfachblätter über den Bericht, denn „Ein Abriss des Gebäudes, in dem wir als Mieter unserer CineStar Filmtheater betreiben, ist uns bislang nicht bekannt", hieß es unisono beim Filmecho und bei Blickpunkt:Film.
Doch Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) erklärte auf Anfrage des jungen CDU-Verordneten von Treptow-Köpenick, Dustin Hoffmann, dass der Kinokomplex mit 2.400 Plätzen laut Eigentümer für einen neuen Gewerbekomplex weichen soll. Die bisherige Kombination aus Multiplex und Shoppingcenter sei für den Eigentümer des Park Center nicht mehr attraktiv genug.
Ratlos zeigte sich angeblich auch die MEC Metro-Ece Centermanagement GmbH & Co. KG, in deren Management sich das Park Center befindet. Auch dort habe man bislang absolut nichts von einem bevorstehenden Abriss gehört.
Eine weitere Kino-Schließung könnte demnächst auch in der Yorckstraße beim allerersten Filmpalast der Yorck-Kinogruppe anstehen. Im Riehmers Hofgarten einem denkmalgeschützten Bauensemble aus der Berliner Gründerzeit, wurde von der rückwärtigen Seite in den 80er Jahren ein deplatzierter moderner Anbau getrieben, der möglicherweise einem von den Höfen aus nicht mehr sichtbaren Kino unter der Erde weichen soll.
Schon jetzt werden Wohnungen im Vorderhaus und in den Seitenflügeln modernisiert, während beim Kino schon lange keine Verschönerungen mehr vorgenommen wurden. Um den Kinostandort in der Yorckstraße weiterhin erhalten zu können, steht die Yorck-Kinogruppe mit dem Hauseigentümer aber seit längerem in Kontakt, wie uns auf Anfrage mitgeteilt wurde. Abriss und ein Neubau im Untergeschoss würden aber bestimmt eine zwei-bis dreijährige vorübergehende Schließung bedeuten. Ob es dazu kommt, steht noch nicht fest.
Derzeit wird im Delphi Filmpalast, der ebenfalls zur Yorck-Kinogruppe gehört, Feuchtigkeitsschäden im Foyer beseitigt und der ursprüngliche, historische und unter Denkmalschutz stehende Fußbodenbelag wieder hergestellt. Ein paar Schritte weiter haben die Yorck Kinos mit dem neuen Delphi Lux - zu dem 7 Leinwände gehören - erst vor Jahresfrist ein neues kleines Kinocenter eröffnet, das vornehmlich für Arthouse-Filme bestimmt ist.
Quellen: Tagesspiegel | Filmecho | Blickpunkt:Film | BAF | ots news aktuell by dpa | Kinokompendium