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Deutsches Filmerbe soll mit insgesamt 100 Mio Euro digitalisiert werden

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Das deutsche Filmerbe soll in den nächsten zehn Jahren mit jeweils 10 Millionen Euro pro Jahr digitalisiert werden.

Schon einige Male haben wir an dieser Stelle über das deutlich zu gering ausgestattete Filmerbe geschrieben und dabei mehrfach den kritischen Medienwissenschaftler Klaus Kreimeier zitiert sowie auf seine Homepage verwiesen, dessen einprägsames Logo wir auch heute nochmals für eine aktuelle Meldung verwenden wollen.

Die Filmförderungsanstalt (FFA), Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Bundesländer haben sich darauf verständigt, die Mittel zur Digitalisierung deutscher Kinofilme jeweils zu einem Drittel aufzubringen, wie am Mittwoch, den 17. Oktober 2018 mitgeteilt wurde. Ab 2019 sollen jedes Jahr zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Grütters erklärte, damit könne das überaus fragile, vergängliche Kulturgut Film auch für die kommenden Generationen erhalten werden. Es gehe um die ganze Bandbreite vom Stummfilmklassiker bis zum Neuen Deutschen Film, deren Digitalisierung nach drei Maßgaben gefördert wird: Auswertungsinteresse, kuratorisches Interesse und konservatorische Notwendigkeit.

Schon bisher hatten alle drei Partner die Digitalisierung vom Verfall bedrohter Filme unterstützt. Der Berliner Senat hatte in seiner Sitzung vom 4. September 2018 dem Entwurf einer Verwaltungsvereinbarung zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes zwischen den Ländern und der Filmförderungsanstalt des Bundes zugestimmt. Mit der nun geschlossenen Vereinbarung gibt es aber jetzt endlich Planungssicherheit. Der Finanzbedarf von bis zu 100 Millionen Euro war durch ein Gutachten von PricewaterhouseCoopers (PwC) im Auftrag der FFA ermittelt worden, das hier als PDF heruntergeladen werden kann.

"Filme als unersetzliches Gedächtnis der deutschen Geschichte und Kultur zu erhalten und öffentlich zugänglich zu machen": so beschreibt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller das Abkommen, an dessen Zustandekommen Berlin maßgeblich mitwirkte. FFA-Präsident Bernd Neumann sieht es ähnlich: "Der Film ist auch Abbild der Geschichte eines jeden Landes und Spiegelbild der Gesellschaft – und somit das Gewissen der Kultur".

Seit 2012 förderte das Kulturstaatsministerium (BKM) Restaurierung und Digitalisierung. Der Topf wurde nach Druck aus der Branche zuletzt von einer auf 3,3 Mio. Euro erhöht. Der BKM-Etat wird durch das neue Abkommen also nicht zusätzlich gefordert, sondern durch die Länder und die FFA ergänzend aufgestockt.

Terminhinweis:

Passend zum Thema lädt der Kinematheksverbund vom 25. bis zum 28. Oktober 2018 zur 3. Auflage des Filmerbe-Festivals Film:ReStored nach Berlin ein.

Im Kino Arsenal am Potsdamer Platz gestaltet die Deutsche Kinemathek ein umfangreiches Programm mit besonderem Blick auf das Zusammenspiel von Film- und Fernseharchiven bei der Überlieferung des audiovisuellen Erbes. In diesem Zeichen stehen zahlreiche Aufführungen digital restaurierter Filme, darunter einige Premieren, sowie Vorträge und Werkstattberichte.

Informationen über den Programmablauf gibt es hier.

Anmeldungen werden bis 23. Oktober 2018 per E-Mail entgegen genommen. An der Kinokasse können Einzeltickets für die Filmvorführungen erworben werden.

Quellen:

K.Kreimeier | Film-TV-Video | Digitalfernsehen | Deutsche Kinemathek


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