Filmwoche München kann wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden - Tobis Film zieht den Katastrophenfilm "GREENLAND" noch schnell vor.
Normalerweise findet zu Beginn des Jahres in der Mathäser Kino- & Veranstaltungslocation die Filmwoche München statt. Dort werden den Kinobetreibern und der Fachpresse die neuesten Filme, oder Ausschnitte daraus sowie Trailer gezeigt, um die Branche zu informieren, was Anfang des Jahres 2021 in die Kinos kommt.
Doch nun hat Kurt Schalk, Organisator des Events bekanntgegeben, dass die große Branchenveranstaltung im kommenden Jahr nicht wie geplant im Januar stattfinden kann. Eine Verlegung auf einen Ausweichtermin wird geprüft.
Die aktuell steigenden Infektionszahlen und die daraus resultierenden Einschränkungen für Veranstaltungen in dieser Größenordnung sowie die nicht vorhersehbaren Entwicklungen in der nächsten Zeit, hätten die Verantwortlichen zu diesem Entschluss bewogen.
In den kommenden Wochen wird geprüft, zu welchem späteren Termin die Filmwoche möglich gemacht werden kann. Sobald ein bestimmter Zeitraum in Aussicht steht, wird dieser umgehend bekannt gegeben.
Nach zahlreichen Verschiebungen von Filmstarts oder kompletten Absagen sind neben der Ansteckungsgefahr auch die Veranstalter beunruhigt, ob ein kompletter Lockdown wieder bevorstehen könnte. Bereits die Oscar Verleihung wurde von Januar auf April 2021 verschoben.
Nicht nur der neue James Bond - "No Time to Die" auch zahlreiche andere Blockbuster, die noch vor Weihnachten erscheinen sollten, wurden teilweise auf unbestimmte Zeit verschoben oder gelangen gar nicht mehr ins Kino, sondern laufen gleich auf Online Portalen wie NETFLIX an.
Dazu gehören Filme wie "THE PROM" mit Meryl Streep und Nicole Kidman, oder "DU HAST DAS LEBEN VOR DIR" mit Sophia Loren, die weltweit noch dieses Jahr auf dem Streaming Portal starten.
Hier der Teaser von "The Prom"über ein Musical das floppt und deshalb zu anderen Mitteln der Aufmerksamkeit gegriffen werden muss. (Weltweiter Start auf Netflix am 11. Dezember 2020, Regie: Ryan Murphy)
sowie der Trailer von "Du hast das Leben vor Dir"über eine alternde Holocaust-Überlebende, die eine Beziehung zu einem jungen Einwanderer aus dem Senegal knüpft. (Weltweiter Start auf Netflix am 13. November 2020, Regie Edoardo Ponti)
Da auch die meisten Filmfestivals entweder hybrid - also im Kino und online stattfinden oder sogar nur noch OnDemand durchgeführt werden, müssen leider wohl große Umwälzungen in der Kinobranche befürchten werden.
Bevor weitere Kinoketten weltweit - zumindest vorübergehend - schließen (wir berichteten hier) hat Tobis Film kurzfristig den Starttermin seines US-Katastrophen Blockbusters „GREENLAND“ unter der Regie von Ric Roman Waugh auf den gestrigen 22. Oktober 2020 vorgezogen.
Hier der Trailer:
Obwohl der Verleih meint, mit dem Film alles richtig gemacht zu haben, um einen spannenden Kinoabend den Zuschauern unter begrenzter Kinokapazität bieten zu können, waren wir ganz anderer Meinung.
Weder die Story noch die schauspielerischen Leistungen haben uns überzeugt. Ein Film nach üblicher Machart dieses Genres, das zumindest Roland Emmerich etwas besser beherrscht. Wir hätten uns durchaus mehr wissenschaftliche Fakten gewünscht zu einem sicherlich möglichen Szenario, anstatt eines Krimis mit einer überflüssigen Entführungsgeschichte.
Unsere Kollegin Ulrike Schirm wird in ihrer wöchentlichen Filmkritik wahrscheinlich noch ausführlicher dazu Stellung nehmen.
Der Kinoverband HDF-Kino fürchtet natürlich um seine Existenz und die der Kinos wenn die Umsätze nicht mehr stimmen.
Welche Auswirkungen die neuen Corona-Beschränkungen für die Kinos haben, diese Frage beschäftigt derzeit die ganze Branche, obwohl es derzeit noch keine konkreten Aussagen dazu gibt, denn verschärfte Maßnahmen werden teilweise auf kommunaler Ebene getroffen werden, so der Kinoverband.
Derzeit ist die Situation sehr unübersichtlich. Einige Gebiete, die bereits die Schwellenwerte überstiegen haben, haben die Maskenpflicht im Kinosaal eingeführt und damit auch den Verzehr von Getränken und Snacks verboten, einem existentiellen Zusatzgeschäft für die Betreiber.
Das Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege betont allerdings, dass die Mund-Nasen-Bedeckung wie in der Gastronomie nach allgemeinen Grundsätzen vorübergehend am Sitzplatz abgenommen werden kann, solange dies für den Verzehr von sog. Kino-Concessions erforderlich ist. Wegen der vermeintlichen Ansteckungsgefahr verkaufen allerdings in anderen Bundesländern einige Filmtheater keine Getränke mehr.
Ob die derzeitige Ausbreitung der Infektionen sich jemals im Kino oder vielleicht nur auf dem Weg dahin stattfindet, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, wurde wissenschaftlich noch nicht untersucht. Angeblich haben die Gesundheitsämter bisher keine Ansteckungen in Kinos nachverfolgen können.
Der Kinoverband betont in diesem Zusammenhang, dass es bisher sogar weltweit noch keinen bestätigten Infektionsfall in einem Kino gab.
Auf der Konferenz der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsident*innen der Länder wurden u.a. folgende Punkte beschlossen:
- ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche soll eine ergänzende Maskenpflicht im öffentlichen Raum dort eingeführt werden, wo Menschen dichter und länger zusammenkommen
- ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche soll die Zahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen weiter begrenzt werden, in Hotspot-Regionen auf 100 Personen
- oberhalb von 35 Neuinfektionen pro 100.000 in einer Woche soll eine Sperrstunde in der Gastronomie sowie zusätzliche Auflagen und Kontrollen eingeführt werden, in Hotspot-Regionen ab 23 Uhr inkl. Außenabgabeverbot von Alkohol
- kommt der Anstieg der Infektionszahlen unter den vorgenannten Maßnahmen nicht spätestens binnen 10 Tage zum Stillstand, sind weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich.
Laut HDF Kino wurde auf der Konferenz auch beschlossen, dass durch die Einschränkungen betroffene Wirtschaftsbereiche weiterhin Überbrückungshilfen erhalten.
Link: www.hdf-kino.de
Quellen: Monitor/ARD | Filmecho | HDF KINO e.V. | Tobis | Limelight PR
Normalerweise findet zu Beginn des Jahres in der Mathäser Kino- & Veranstaltungslocation die Filmwoche München statt. Dort werden den Kinobetreibern und der Fachpresse die neuesten Filme, oder Ausschnitte daraus sowie Trailer gezeigt, um die Branche zu informieren, was Anfang des Jahres 2021 in die Kinos kommt.
Doch nun hat Kurt Schalk, Organisator des Events bekanntgegeben, dass die große Branchenveranstaltung im kommenden Jahr nicht wie geplant im Januar stattfinden kann. Eine Verlegung auf einen Ausweichtermin wird geprüft.
Die Organisatoren und Verleiher haben "nach sorgfältiger Abwägung gemeinsam diese Entscheidung getroffen".
Die aktuell steigenden Infektionszahlen und die daraus resultierenden Einschränkungen für Veranstaltungen in dieser Größenordnung sowie die nicht vorhersehbaren Entwicklungen in der nächsten Zeit, hätten die Verantwortlichen zu diesem Entschluss bewogen.
„Bekanntermaßen ist die Filmwoche München ein liebgewonnener Auftakt in das kommende Kinojahr,“ so Kurt Schalk, „somit haben sich die Verleiher und Studios diese Entscheidung nicht einfach gemacht. An vorderster Stelle steht die Gesundheit aller Beteiligten, so dass eine Absage für Januar bzw. eine Verschiebung der Filmwoche für uns die bestmöglichste Vorgehensweise ist.“
In den kommenden Wochen wird geprüft, zu welchem späteren Termin die Filmwoche möglich gemacht werden kann. Sobald ein bestimmter Zeitraum in Aussicht steht, wird dieser umgehend bekannt gegeben.
Nach zahlreichen Verschiebungen von Filmstarts oder kompletten Absagen sind neben der Ansteckungsgefahr auch die Veranstalter beunruhigt, ob ein kompletter Lockdown wieder bevorstehen könnte. Bereits die Oscar Verleihung wurde von Januar auf April 2021 verschoben.
Nicht nur der neue James Bond - "No Time to Die" auch zahlreiche andere Blockbuster, die noch vor Weihnachten erscheinen sollten, wurden teilweise auf unbestimmte Zeit verschoben oder gelangen gar nicht mehr ins Kino, sondern laufen gleich auf Online Portalen wie NETFLIX an.
Dazu gehören Filme wie "THE PROM" mit Meryl Streep und Nicole Kidman, oder "DU HAST DAS LEBEN VOR DIR" mit Sophia Loren, die weltweit noch dieses Jahr auf dem Streaming Portal starten.
Hier der Teaser von "The Prom"über ein Musical das floppt und deshalb zu anderen Mitteln der Aufmerksamkeit gegriffen werden muss. (Weltweiter Start auf Netflix am 11. Dezember 2020, Regie: Ryan Murphy)
sowie der Trailer von "Du hast das Leben vor Dir"über eine alternde Holocaust-Überlebende, die eine Beziehung zu einem jungen Einwanderer aus dem Senegal knüpft. (Weltweiter Start auf Netflix am 13. November 2020, Regie Edoardo Ponti)
Da auch die meisten Filmfestivals entweder hybrid - also im Kino und online stattfinden oder sogar nur noch OnDemand durchgeführt werden, müssen leider wohl große Umwälzungen in der Kinobranche befürchten werden.
Bevor weitere Kinoketten weltweit - zumindest vorübergehend - schließen (wir berichteten hier) hat Tobis Film kurzfristig den Starttermin seines US-Katastrophen Blockbusters „GREENLAND“ unter der Regie von Ric Roman Waugh auf den gestrigen 22. Oktober 2020 vorgezogen.
Hier der Trailer:
Synopsis:
In dem mit Gerard Butler besetzten Katastrophen-Thriller rast ein riesiger Komet in hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu und soll eigentlich in der Erdatmosphäre verglühen. Doch dann zerstört er ganz Florida. Ingenieur John Garrity und seine Familie zählen zu einem von der US-Regierung ausgewählten Kreis von Menschen, denen ein Überleben auf Grönland möglich gemacht werden soll. Doch auf dem Weg dorthin wird im Chaos fliehender Menschen und plündernder Horden die Familie auseinandergerissen.
Obwohl der Verleih meint, mit dem Film alles richtig gemacht zu haben, um einen spannenden Kinoabend den Zuschauern unter begrenzter Kinokapazität bieten zu können, waren wir ganz anderer Meinung.
Weder die Story noch die schauspielerischen Leistungen haben uns überzeugt. Ein Film nach üblicher Machart dieses Genres, das zumindest Roland Emmerich etwas besser beherrscht. Wir hätten uns durchaus mehr wissenschaftliche Fakten gewünscht zu einem sicherlich möglichen Szenario, anstatt eines Krimis mit einer überflüssigen Entführungsgeschichte.
Unsere Kollegin Ulrike Schirm wird in ihrer wöchentlichen Filmkritik wahrscheinlich noch ausführlicher dazu Stellung nehmen.
Der Kinoverband HDF-Kino fürchtet natürlich um seine Existenz und die der Kinos wenn die Umsätze nicht mehr stimmen.
Welche Auswirkungen die neuen Corona-Beschränkungen für die Kinos haben, diese Frage beschäftigt derzeit die ganze Branche, obwohl es derzeit noch keine konkreten Aussagen dazu gibt, denn verschärfte Maßnahmen werden teilweise auf kommunaler Ebene getroffen werden, so der Kinoverband.
Derzeit ist die Situation sehr unübersichtlich. Einige Gebiete, die bereits die Schwellenwerte überstiegen haben, haben die Maskenpflicht im Kinosaal eingeführt und damit auch den Verzehr von Getränken und Snacks verboten, einem existentiellen Zusatzgeschäft für die Betreiber.
„Dies ist aus unserer Sicht absolut untragbar“, so der HDF. "Kinos müssen von der Sperrstundenregelung ausgenommen werden, die Regeln müssen einheitlich und umsetzbar sein".
Das Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege betont allerdings, dass die Mund-Nasen-Bedeckung wie in der Gastronomie nach allgemeinen Grundsätzen vorübergehend am Sitzplatz abgenommen werden kann, solange dies für den Verzehr von sog. Kino-Concessions erforderlich ist. Wegen der vermeintlichen Ansteckungsgefahr verkaufen allerdings in anderen Bundesländern einige Filmtheater keine Getränke mehr.
Ob die derzeitige Ausbreitung der Infektionen sich jemals im Kino oder vielleicht nur auf dem Weg dahin stattfindet, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, wurde wissenschaftlich noch nicht untersucht. Angeblich haben die Gesundheitsämter bisher keine Ansteckungen in Kinos nachverfolgen können.
Der Kinoverband betont in diesem Zusammenhang, dass es bisher sogar weltweit noch keinen bestätigten Infektionsfall in einem Kino gab.
„Daher ist es aus unserer Sicht absolut unverständlich, die Kinos mit neuen Beschränkungen zu belegen, nachdem sich monatelang gezeigt hat, dass Kinos sichere Orte sind“, so der HDF weiter.
Auf der Konferenz der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsident*innen der Länder wurden u.a. folgende Punkte beschlossen:
- ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche soll eine ergänzende Maskenpflicht im öffentlichen Raum dort eingeführt werden, wo Menschen dichter und länger zusammenkommen
- ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche soll die Zahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen weiter begrenzt werden, in Hotspot-Regionen auf 100 Personen
- oberhalb von 35 Neuinfektionen pro 100.000 in einer Woche soll eine Sperrstunde in der Gastronomie sowie zusätzliche Auflagen und Kontrollen eingeführt werden, in Hotspot-Regionen ab 23 Uhr inkl. Außenabgabeverbot von Alkohol
- kommt der Anstieg der Infektionszahlen unter den vorgenannten Maßnahmen nicht spätestens binnen 10 Tage zum Stillstand, sind weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich.
Laut HDF Kino wurde auf der Konferenz auch beschlossen, dass durch die Einschränkungen betroffene Wirtschaftsbereiche weiterhin Überbrückungshilfen erhalten.
„Wir werden uns daher auch an den Wirtschaftsminister wenden und darauf hinweisen, dass die Kinos zu den Hauptbetroffenen gehören und hoher Bedarf an Hilfen besteht.“
Link: www.hdf-kino.de
Quellen: Monitor/ARD | Filmecho | HDF KINO e.V. | Tobis | Limelight PR