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Wegen Corona jeweils nur ein Zuschauer beim Filmfestival Göteburg erlaubt

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Kulturstaatsministerin Monika Grütters will die Wiedereröffnung von Museen vor den Kinos bevorzugen - Einzelvorstellungen beim Filmfestival Göteborg.



Die Kinos drängen auf Wiedereröffnung, notfalls erneut mit gebührendem Hygieneabstand, so wie es bereits im letzten Jahr geklappt hat. Leider hat man bei den Kinoverbänden, dem gemeinsamen Sprachrohr der Filmtheater, noch nicht die COVID-19-Mutationen genügend im Blick, sondern verweist nur auf die guten Erfahrungen des letzten Jahres vor dem Lockdown.

Die erhöhten Ansteckungsgefahren der Corona-Mutationen bilden aber in diesem Jahr ein deutlich größeres Risiko der Ansteckung bei Veranstaltungen mit vielen Menschen in geschlossenen Räumen. Allein schon beim Einlass in die Theatersäle bilden sich häufig Menschenansammlungen, ohne dass der erforderliche Sicherheitsabstand eingehalten wird.

Nicht ohne Grund wurden deshalb Filmfestspiele wie Cannes oder die Berlinale um mehrere Monate verschoben, in der Hoffnung, dass bis dahin die Pandemie durch genügend Impfungen abflacht. Andere Festivals sind aber schon komplett ausgefallen oder konnten nur digital mit Online-Streaming übers Internet durchgeführt werden.

Filmfestival Göteborg: 7 Tage Solo-Kino.

Auf die Spitze treibt es gerade das schwedische Filmfestival Göteborg, das pro Filmvorführung nur jeweils eine Person im Kinosaal zulässt.

Eine Woche lang allein auf einer einsamen Insel mit guten Filmen, Essen und Snacks: Was für viele Corona-Geplagte nach einem Traum klingt, wird für die schwedische Krankenschwester Lisa Enroth Realität: Sie gewann eine entsprechende Verlosung des Filmfestivals von Göteborg und fuhr letzte Woche auf die Insel Hamneskär in der Nordsee.

Dort kann sie ganz allein die Filme des diesjährigen Festivals sehen, das am Freitag, den 29. Januar 2021, begann und Corona-bedingt neue Wege geht. Im großen Saal des Draken-Kinos wird nämlich pro Vorstellung nur eine Karte verkauft.

Alle anderen Filmliebhaber haben aber Gelegenheit einen Festivalpass zu kaufen, um 11 Tage lang die Filme digital per Online-Stream von zu Hause aus sehen zu können. Wegen des Geoblockings profitieren aber nur Einheimische auf dem schwedischen Festland von diesem Angebot.

Das Festival bietet mehrere Sektionen mit schwedischen Erstaufführungen. Die drei wichtigsten Sektionen sind die nordische mit sieben Premieren sowie die internationale mit fünf Premieren und die Sektion Dokumentarfilm in der ebenfalls fünf Filme zum ersten Mal laufen.

Einer der Filme des internationalen Wettbewerb kommt aus Polen und Deutschland, ist bereits offiziell für den Oscar eingereicht worden und wurde zuerst im letzten Jahr Beim Filmfestival von Venedig präsentiert.

Hier der Trailer von "Never Gonna Snow Again" des Regie-Duos Malgorzata Szumowska & Michal Englert. Der Film soll im August 2021 unter dem Titel "Der Masseur" nach Deutschland kommen.



Synopsis:
Wie aus dem Nichts taucht eines Tages in einer osteuropäischen Stadt ein Mann auf, der eine Liege mit sich herumträgt. Zhenia, so sein Name, verschafft sich mittels Hypnose eine Aufenthaltsgenehmigung und bietet fortan seine Dienste als Masseur an. Als sein neues Wirkungsgebiet hat er sich eine triste Wohnanlage ausgesucht, die auf einem ehemaligen Kohlfeld errichtet wurde. In den Häusern, die alle gleich aussehen, wohnen nun unterschiedlichste Menschen aus der Oberschicht, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind traurig, fühlen eine innere Leere und haben Sehnsucht. Fehlt ihnen der Winter? - In diesen Breitengraden gibt es schon lange keine kalten Winter und anders als die Bewohner früher, bauen ihre Kinder keine Schneemänner mehr. Als der attraktive Mann aus dem exotischen Osten in ihr Leben tritt, gibt er ihnen neue Hoffnung. Es scheint, als könnten Zhenias Hände heilen und seine Augen tief in die Seelen der Frauen schauen. Sein russischer Akzent klingt wie ein friedliches Lied aus Kindertagen, als die Welt noch in Ordnung war ...


Link: goteborgfilmfestival.se

Grütters: Museen zuerst öffnen.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters glaubt wohl nicht, dass Kinos sobald wieder öffnen können, jedenfalls nicht mehr vor Ostern 2021. Im Fall von Corona-Lockerungen ruft sie deshalb schon jetzt dazu auf, als erstes die Museen wieder zu öffnen.

"Die Kultureinrichtungen waren die ersten, die geschlossen wurden", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe."Sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder öffnen. Das gilt ganz besonders für die Museen."

Museen böten mit ihren Angeboten "geistige Anregungen", sagte Grütters weiter. Damit könnten sie "viele vereinsamte und verstörte Menschen wieder ins Leben" zurückholen.


Leipziger Buchmesse abgesagt - Filmfest Cannes auf Juli verlegt.

Wie dramatisch sich die Lage in der Kulturbranche derzeit zuspitzt, zeigt auch die Leipziger Buchmesse, die bereits im letzten Jahr nicht stattfinden konnte und jetzt erneut abgesagt werden musste. Immerhin wird stattdessen eine digitale Variante für ein Lesefest vorbereitet.

Für dieses Jahr hatte die Leipziger Messe die Frühjahrsschau der Buchbranche eigentlich retten wollen - und den Termin vom März auf Ende Mai geschoben. In den wärmeren Tagen, so die Hoffnung, könne eine Messe auch mit der Nutzung von Außenbereichen wieder möglich sein. Doch nun steht fest: Die Pandemielage lässt eine große Publikumsveranstaltung erneut nicht zu.



Man kann nur hoffen, dass es der 71.Berlinale, die als Publikumsfest von Februar erstmals seit Jahrzehnten wieder in den Sommer verschoben wird, nicht ebenso ergeht, sodass die vom 9. - 20. Juni 2021 nur zum Teil als Freiluftveranstaltungen geplanten Vorführungen vielleicht im letzten Moment doch wieder abgesagt werden müssen.

Denn was die Frage der Lockerungen angeht, verweist Bundeskanzlerin Merkel auf Portugal und zuletzt auch auf die Niederlanden, wo nach Rückgang der Corona-Fallzahlen, plötzlich die Virus-Mutationen Oberhand gewonnen haben.

Die Filmfestspiele von Cannes, die im letzten Jahr ausfallen mussten, sind deshalb noch vorsichtiger geworden und haben ihren angestammten Termin von Mai, dieser Tage gleich in den Juli 2021 verlegt, mit der Option ihn noch einmal auf August 2021 zu verschieben.

Die 71. Berlinale will ebenfalls mit einem sogenannten "Summer Special" im Juni 2021 vor Publikum stattfinden und für die Berliner die lang ersehnte Festivalatmosphäre schaffen, erklärte gestern Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek.

"Filme aus allen Berlinale-Sektionen werden an etwa zehn Spielorten in Berlin gezeigt." Im Rahmen der Sommerveranstaltung soll auch die Preisverleihung stattfinden. Die Filmauswahl soll in Etappen zwischen dem 8. und dem 11. Februar vom künstlerischen Leiter des Festivals, Carlo Chatrian, bekannt gegeben werden.


Die Berlinale setzt in diesem Jahr auf eine Jury aus sechs Filmschaffenden. Auf einen Jurypräsidenten wird verzichtet. Die Regisseurinnen und Regisseure haben in der Vergangenheit selbst einen Goldenen Bären gewonnen. Die Preisträger 2021 sollen im März auf dem virtuellen European Film Market der Berlinale bekanntgegeben werden, wie die Festivalleitung in
Berlin bekanntgab.

Zur Internationalen Jury gehören diesmal Mohammed Rassulof ("Es gibt kein Böses"), Nadav Lapid ("Synonyme"), Adina Pintilie ("Touch Me Not"), Ildiko Enyedi ("Körper und Seele"), Gianfranco Rosi ("Seefeuer") und Jasmila Zbanic ("Grbavica").



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