Die Fotografin, Dokumentarfilmerin und Schauspielerin ist vorgestern im Alter von 97 Jahren in Monte Carlo verstorben.
Ein Großteil der staatlichen Museen zu Berlin sind wegen der Pandemie geschlossen. Nur auf der Museumsinsel haben einige Galerien des preußischen Kulturbesitzes sowie das Pergamonmuseum wegen der großen Publikumsnachfrage geöffnet. Ein Besuch ist aber nur mit zeitlich begrenztem Ticket und dem Nachweis eines negativen Coronatests möglich. Im Zeitraum vom 1. bis 11. April 2021, in den auch die Osterfeiertage fielen, sind insgesamt 10.000 Tickets verkauft worden.
Am nächsten Dienstag sollen auch der Hamburger Bahnhof sowie Teile des Kulturforums wieder für das Publikum öffnen. Die Öffnungen könnten aber nur für kurze Dauer sein, denn die Inzidenzzahlen liegen bundesweit - und auch in Berlin - über 120, was angesichts der für nächste Woche geplanten Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes das vorübergehende "Aus" für alle Kulturveranstaltungen bedeuten würde.
Auch die Modellprojekte im Saarland und in Tübingen wären betroffen, sodass dort Außengastronomie und sonstige Kulturveranstaltungen wieder schließen müssten. Die Kinos im Saarland hatten sich sowieso gegen die Öffnungsvorschläge des saarländischen Ministerpräsidenten mit begrenztem Platzangebot und tagesaktuellem Coronatest gestellt, da die Verleiher für ein einziges Bundesland keine neuen Filme zur Verfügung stellen, wie wir schon am 7. April 2021 berichteten.
In Berlin waren die Pilotprojekte mit Öffnungsstrategien für Theater und Philharmonie bereits zu Ostern vom Regierenden Bürgermeister Mihael Müller wieder abgesagt worden, während einige private Galerien vorab angemeldete Personen mit negativ Coronatest derzeit einzeln noch weiter empfangen dürfen. Wie lange noch, ist ungewiss.
Das Helmut Newton Museum - Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo in Berlin ist jedoch nicht darunter. Es dürfte ansonsten jetzt zum Publikumsmagneten werden, denn June Newton, die Fotografin, Schauspielerin und Witwe von Helmut Newton, dem großen jüdischen Berliner Fotografen, der 2004 in Los Angeles verstarb, verschied vorgestern, den 9. April 2021, im Alter von 97 Jahren in ihrem Wohnort in Monte Carlo, einem Stadtbezirk von Monaco.
Unter dem Pseudonym Alice Springs wurde die in Australien geborenen June Newton als Fotografin für Modeaufnahmen und Künstlerporträts berühmt. Ihren Mann Helmut, Sohn einer jüdischen Familie, hatte sie nach dessen Flucht vor den Nazis 1948 in Australien geheiratet. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs reisten beide wieder nach Europa, ließen sich zuerst in London und danach in Paris nieder. Aber erst nach einer kurzen Karriere als erfolgreiche 24-jährige Schauspielerin in ihrer Heimatstadt Melbourne am Theater, begann sie erst in den 1960er Jahren in Paris selbst die Kamera zur Hand zu nehmen und fotografierte neben Werbekampagnen bald Cover und Editorials für französische Modezeitschriften wie „Elle“, „Vogue“, „Marie Clairee“ oder „Nova“. Als Schauspielerin konnte sie in Paris nicht weiterarbeiten, da sie der französischen Sprache nicht mächtig war.
Die Liste ihrer Porträts liest sich wie ein Who's who der internationalen Kulturszene: Ives Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Billy Wilder, Catherine Deneuve, Nicole Kidman, Audrey Hepburn bis zu den Hells Angels. 1978 hatte sie in Amsterdam ihre erste Ausstellung, 1983 folgte der erste eigene Bildband mit einer Serie von Straßenszenen, die die Punk- und Hiphopszene der Achtziger in Los Angeles zeigten. Für den französischen Sender Canal Plus griff sie auch zur Filmkamera und drehte die Dokumentation "Helmut by June".
Einen Trailer des Films können wir zwar nicht zeigen, dafür aber einen Ausschnitt aus dem 1998 erschienen Bildband "Us and Them" mit privaten Fotos, die das Paar immer wieder gegenseitig von sich machte.
Normalerweise veröffentlichen wir unsere jährlichen Nachrufe immer nur zum Totensonntag im November. Aus gestalterischen Gründen und wegen der großen Menge an Daten können wir den hier gezeigten Clip aber am 21.11.2021 nicht einbinden.
June Newton war zeitlebens immer wieder Modell für ihren Mann. Nach dessen Tod im Jahre 2004 bei einem Verkehrsunfall in L. A. mit seinem Cadillac, kümmerte sie sich um die Überführung des gemeinsamen Fotografiewerkes in die Helmut Newton Stiftung in Berlin, deren Präsidentin sie war.
Museum für Fotografie
Staatliche Museen zu Berlin
Helmut Newton Stiftung
Jebensstraße 2
10623 Berlin
Links: www.smb.museum/.../museum-fuer-fotografie | helmut-newton-foundation.org
Quellen: ARD Text | Frankfurter Allgemeine Zeitung | Wikipedia | Die Welt | Der Tagesspiegel | BZ
Ein Großteil der staatlichen Museen zu Berlin sind wegen der Pandemie geschlossen. Nur auf der Museumsinsel haben einige Galerien des preußischen Kulturbesitzes sowie das Pergamonmuseum wegen der großen Publikumsnachfrage geöffnet. Ein Besuch ist aber nur mit zeitlich begrenztem Ticket und dem Nachweis eines negativen Coronatests möglich. Im Zeitraum vom 1. bis 11. April 2021, in den auch die Osterfeiertage fielen, sind insgesamt 10.000 Tickets verkauft worden.
Am nächsten Dienstag sollen auch der Hamburger Bahnhof sowie Teile des Kulturforums wieder für das Publikum öffnen. Die Öffnungen könnten aber nur für kurze Dauer sein, denn die Inzidenzzahlen liegen bundesweit - und auch in Berlin - über 120, was angesichts der für nächste Woche geplanten Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes das vorübergehende "Aus" für alle Kulturveranstaltungen bedeuten würde.
Auch die Modellprojekte im Saarland und in Tübingen wären betroffen, sodass dort Außengastronomie und sonstige Kulturveranstaltungen wieder schließen müssten. Die Kinos im Saarland hatten sich sowieso gegen die Öffnungsvorschläge des saarländischen Ministerpräsidenten mit begrenztem Platzangebot und tagesaktuellem Coronatest gestellt, da die Verleiher für ein einziges Bundesland keine neuen Filme zur Verfügung stellen, wie wir schon am 7. April 2021 berichteten.
In Berlin waren die Pilotprojekte mit Öffnungsstrategien für Theater und Philharmonie bereits zu Ostern vom Regierenden Bürgermeister Mihael Müller wieder abgesagt worden, während einige private Galerien vorab angemeldete Personen mit negativ Coronatest derzeit einzeln noch weiter empfangen dürfen. Wie lange noch, ist ungewiss.
Das Helmut Newton Museum - Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo in Berlin ist jedoch nicht darunter. Es dürfte ansonsten jetzt zum Publikumsmagneten werden, denn June Newton, die Fotografin, Schauspielerin und Witwe von Helmut Newton, dem großen jüdischen Berliner Fotografen, der 2004 in Los Angeles verstarb, verschied vorgestern, den 9. April 2021, im Alter von 97 Jahren in ihrem Wohnort in Monte Carlo, einem Stadtbezirk von Monaco.
Unter dem Pseudonym Alice Springs wurde die in Australien geborenen June Newton als Fotografin für Modeaufnahmen und Künstlerporträts berühmt. Ihren Mann Helmut, Sohn einer jüdischen Familie, hatte sie nach dessen Flucht vor den Nazis 1948 in Australien geheiratet. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs reisten beide wieder nach Europa, ließen sich zuerst in London und danach in Paris nieder. Aber erst nach einer kurzen Karriere als erfolgreiche 24-jährige Schauspielerin in ihrer Heimatstadt Melbourne am Theater, begann sie erst in den 1960er Jahren in Paris selbst die Kamera zur Hand zu nehmen und fotografierte neben Werbekampagnen bald Cover und Editorials für französische Modezeitschriften wie „Elle“, „Vogue“, „Marie Clairee“ oder „Nova“. Als Schauspielerin konnte sie in Paris nicht weiterarbeiten, da sie der französischen Sprache nicht mächtig war.
Die Liste ihrer Porträts liest sich wie ein Who's who der internationalen Kulturszene: Ives Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Billy Wilder, Catherine Deneuve, Nicole Kidman, Audrey Hepburn bis zu den Hells Angels. 1978 hatte sie in Amsterdam ihre erste Ausstellung, 1983 folgte der erste eigene Bildband mit einer Serie von Straßenszenen, die die Punk- und Hiphopszene der Achtziger in Los Angeles zeigten. Für den französischen Sender Canal Plus griff sie auch zur Filmkamera und drehte die Dokumentation "Helmut by June".
Einen Trailer des Films können wir zwar nicht zeigen, dafür aber einen Ausschnitt aus dem 1998 erschienen Bildband "Us and Them" mit privaten Fotos, die das Paar immer wieder gegenseitig von sich machte.
Normalerweise veröffentlichen wir unsere jährlichen Nachrufe immer nur zum Totensonntag im November. Aus gestalterischen Gründen und wegen der großen Menge an Daten können wir den hier gezeigten Clip aber am 21.11.2021 nicht einbinden.
June Newton war zeitlebens immer wieder Modell für ihren Mann. Nach dessen Tod im Jahre 2004 bei einem Verkehrsunfall in L. A. mit seinem Cadillac, kümmerte sie sich um die Überführung des gemeinsamen Fotografiewerkes in die Helmut Newton Stiftung in Berlin, deren Präsidentin sie war.
Museum für Fotografie
Staatliche Museen zu Berlin
Helmut Newton Stiftung
Jebensstraße 2
10623 Berlin
Links: www.smb.museum/.../museum-fuer-fotografie | helmut-newton-foundation.org
Quellen: ARD Text | Frankfurter Allgemeine Zeitung | Wikipedia | Die Welt | Der Tagesspiegel | BZ