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Amazon kauft MGM-Filmstudios für 8,45 Milliarden US-Dollar

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Mit den vielen Serien und Filmen, darunter James Bond 007, kann Amazon den Abodienst Prime Video mit der Übernahme von MGM aufwerten.



Der weltgrößte Online-Händler Amazon will seine Amazon Film Studios mit der Milliarden-Übernahme der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Filmstudios stärken. Der Kaufpreis beträgt laut einer Mitteilung 8,45 Mrd.US-Dollar (6,9 Mrd.Euro). MGM war seit Dezember 2020 auf der Suche nach einem möglichen Käufer und Amazon ist seit einer Woche als Käufer im Gespräch.



MGM ist eines der wenigen klassischen Hollywoodstudios, die noch nicht von einem Großunternehmen übernommen wurden. Das MGM-Studio kann auf langjährige Erfolge mit großen Kinoklassikern zurückblicken. Die Übernahme von MGM durch Amazon hängt jedoch von der Genehmigung durch Regulierungsbehörden ab.

Bei einer Übernahme bekommt Amazon aus dem Filmfundus von MGM die "James-Bond-Filmreihe" sowie eine Bibliothek aus mehr als 4000 Streifen wie die "Rocky"-Verfilmungen und Klassiker wie "Das Schweigen der Lämmer", "Basic Instinct" und "Robocop". Der Online-Händler Amazon ist einer der großen Player beim Videostreaming - auch weil sein Angebot im Abo-Dienst Prime mit mehr als 200 Millionen Kunden integriert ist.

MGM war bisher eines der wenigen Hollywood-Studios, das nicht Teil eines Großkonzerns ist. Größter Anteilseigner von MGM ist der Hedgefonds Anchorage Capital.

Zuletzt hatte es in den Medien Spekulationen über einen solchen Deal gegeben, der den Streaming-Dienst Prime Video des Internetriesen im Wettbewerb gegen Konkurrenten wie Netflix und Walt Disney helfen soll. MGM, bekannt für sein Löwen-Logo, wurde 1924 gegründet und produzierte zunächst Stummfilme.

Der MGM-Katalog umfasst 4.000 Kinofilme sowie 17.000 TV-Serien, die mit einer Übernahme in den Besitz von Amazon gehen würden. In einer gemeinsamen Stellungnahme gaben die Unternehmen bekannt, dass MGM weiter Filme und Serien produzieren werde.

Unter anderem stammen die TV-Serien "Stargate", "Vikings", "Fargo" und "The Handmaid's Tale" von den MGM-Studios. Amazon will zusammen mit MGM nach einer Übernahme weiterhin Filme und Serien produzieren. Mit den Filmen und Serien kann Amazon den Katalog des Streamingabos Prime Video aufwerten.



MGM-Inhalte bald nur noch bei Prime Video?

Im Streamingmarkt steigt der Wettbewerbsdruck in den letzten Monaten beständig. Disney etwa setzt immer stärker darauf, seine Inhalte ausschließlich über das eigene Abo-Angebot - teils zeitgleich zum Kinostart - anzubieten. Mit dem Kauf von MGM könnte Amazon mehr Exklusivtitel erhalten, wenn bestehende Verträge mit anderen Anbietern ausgelaufen sind.

Es wäre zwar denkbar, dass alle MGM-Inhalte dann nur noch bei Prime Video im Abo zu sehen sein werden. Andererseits hat Amazon - im Gegensatz zu Netflix - immer betont, weiterhin das Kino stärken zu wollen und hat demzufolge Eigenproduktionen auch stets im Filmtheater gezeigt.

Zukünftig dürften MGM-Inhalte nach erfolgreichem Kinostart aber nicht bei anderen Streamingdiensten zur Verfügung stehen, sondern ausschließlich bei Amazon Prime Video. Wer also dann "James Bond 007" im Abo sehen will, müsste Prime Video abonnieren, während zuvor die Filme bei unterschiedlichen Abo-Diensten zu sehen waren.

Wie andere Filmstudios leidet auch MGM darunter, dass viele Kinos aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geschlossen sind. Unter anderem will MGM mit dem neuen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" ('No Time to Die') ordentlich was verdienen. Der Kinostart wurde mehrfach verschoben und zwischenzeitlich gab es Berichte, dass sich Apple oder Netflix die Exklusivrechte für den neuen Bond-Streifen sichern wollten. Mit einer Übernahme von MGM durch Amazon dürfte sich diese Option erledigt haben.



Disney+ erhöht Streaming-Preise.

Die Corona-Krise hat auch der Filmbranche, trotz eigener erfolgreicher Streamingdienste, enorme Verluste beschert. Zwar ist die erste Preiserhöhung bei Disney+ noch nicht lange her, dennoch wird bereits über eine weitere Preissteigerung nachgedacht, wie die Branchendienste Nexttv.com und Inside The Magicübereinstimmend berichteten.

Auf einer Konferenz von J. P. Morgan sagte Disney-CEO Bob Chapek kürzlich: "Wir behalten uns das Recht vor, unser Preis-Leistungs-Verhältnis durch weitere Preisaktionen zu erhöhen".


Bei der Preiserhöhung von Disney+ im Februar 2021 habe das Unternehmen "keine signifikant höhere Abwanderung" als zuvor bemerkt, denn Disney+ ergänzt jede Woche sein Angebot mit neuen Inhalten. Für Chapek ist das ein Beleg für das gute Preis-Leistungs-Verhältnis von Disney+.

Amazon Prime Video kostet weniger als Disney+

Der Katalog des Disney+ Streamingdienstes wird stetig erweitert und kostet regulär in Deutschland seit Februar 2021 pro Monat 8,99 Euro. Disney+ umfasst neuerdings auch Inhalte, die eine höhere Altersfreigabe als FSK 12 besitzen. Zum Vergleich: Amazon verlangt für Prime Video seit Jahren 7,99 Euro pro Monat und ist damit preisgünstiger als Disney+. Zudem gehören unter anderem der Prime-Versand und das Musikstreamingabo Prime Music mit zum Angebot. Jetzt sogar MUSIK IN HD ohne Zusatzkosten. Darüber hinaus ist sowohl bei Disney+ als auch bei Prime Video die Wiedergabe von 4K-Inhalten im Preis enthalten.



Netflix mit 4K-Inhalten kostet 17,99 Euro.

Bei Netflix müssen Abonnenten mehr bezahlen, wenn sie 4K-Inhalte erhalten wollen. Nur das Basisabo in SD-Qualität kostet seit der Markteinführung von Netflix in Deutschland unverändert 7,99 Euro pro Monat, was aber auf einem hochauflösendem Flachbildschirm nicht mehr zeitgmäß ist. Das Abo in Full-HD-Auflösung - wie bei der Konkurrenz üblich, erfordert bereits einen Aufpreis und kostet 12,99 Euro monatlich. Wer die Inhalte in 4K-Auflösung haben will, muss 17,99 Euro pro Monat zahlen. Das ist mehr als der Preis für Prime Video und Disney+ zusammen.

Zudem gibt es große Unterschiede beim Katalogumfang. Laut der Streamingsuchmaschine Justwatch hat Disney+ derzeit knapp 1.300 Filme und knapp 280 Serien im Sortiment. Bei Prime Video sind es knapp 5.000 Filme und knapp 900 Serien. Netflix aktuell 3.500 Filme sowie 1.700 Serien im Sortiment.

Quellen: ARD | Golem



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