Mit dem 4DX-Kino wird ein neuer Begriff zum immersiven Filmerlebnis eingeführt.
Die Immersion beschreibt den durch eine Umgebung der Virtuellen Realität (VR-Experience) hervorgerufenen Effekt, der das Bewusstsein des Nutzers, illusorischen Stimuli ausgesetzt zu sein, so weit in den Hintergrund treten lässt, dass die virtuelle Umgebung als real empfunden wird. Die kann sowohl durch VR-Brillen hervorgerufen werden, als auch durch eine sich wandelnde Umgebung in dem einem Betrachter quasi der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Beim 4DX Cinema Experience kommen nämlich zur Illusion des 3D-Kinos reale Erlebnisse im Kinosaal hinzu, die durch starke Stuhlbewegungen und bebenden Fußboden sowie weitere bewusste Empfindungen wie Lichtblitze, Wind, Gerüche und Düfte sowie Wasser, das in Form von Nebel, Wasserdampf oder sogar kleinen Wassertropfen hervorgerufen werden könnten.
Noch ist kein Kinosaal in Deutschland zum 4DX-Kino umgebaut worden. Doch weltweit sollen bis Jahresende 2017 insgesamt 600 Säle entsprechend ausgestattet sein. Schon jetzt kommt die Technologie bereits in 47 Ländern an insgesamt 370 Kinostandorten zum Einsatz. Im deutschsprachigen Raum machten Schweizer Kinobetreiber den ersten Schritt und nun folgte kürzlich im Wiener Hollywood MegaplexÖsterreichs erster 4DX-Saal mit 144 Plätzen, der zusammen mit einem IMAX-Kino in einem von vier ehemaligen Wiener Gasometer eingebaut wurde.
Für den Rest dieses Jahres sind immerhin rund 20 Blockbuster angekündigt, die für 4DX optimiert werden, darunter neben dem aktuellen "Planet der Affen: Survival" dann zu Weihnachten "Star Wars: Die letzten Jedi".
Die 4DX-Kinostühle verfügen über einen Servomotor, sodass sie passend zur Filmhandlung Bewegungen nachahmen können und den Besucher durch Heben, Kippen, Neigen, Rütteln oder Vibrieren direkt in das Filmgeschehen einbinden können. Zusätzlich lässt sich beispielsweise aber auch künstlicher Rauch hinzufügen, um das Leinwandgeschehen physisch noch erlebbarer zu machen.
Im Prinzip ähnelt die Technik einigen schon vor etlichen Jahren eingeführten Kirmeseffekten. So gab es bereits auf dem Oktoberfest einen sogenannten Flug zum Mars bei dem sich Besucher in eine Rakete zwängen mussten, an deren Ende sich eine Leinwand befand. Zur sogenannten Startphase wurde die Spitze der Rakete hydraulisch angehoben, wodurch die Besucher rücklings in die Sitze gepresst wurden.
Auch im Potsdamer Filmpark Babelsberg kann man eine simulierte Achterbahnfahrt im 4D-Actionkino erleben. Auf einer großen Leinwand wird den Besuchern eine wahnsinnig schnelle Bergabfahrt aus der Ego-Perspektive vorgeführt, dass einem schwindlig werden kann. Dazu wackelt und schaukelt permanent die Bestuhlung, sodass man fast den Halt zu verlieren glaubt.
Erlebnisreicher und impulsiver sollen auch Events werden. Dazu gehört die ehemalige Modemesse Bread & Butter, die von Zalando übernommen wurde und nicht mehr zur Fashion Week, sondern vom 1.-3. September 2017 zur IFA - Funkausstellung (1.-6.09.2017) in der Arena Berlin-Treptow stattfinden wird.
Geplant ist ein interaktiver Fußboden, sodass sich auf dem Laufsteg auch die Illusion von Wasser und Wolken oder Wiesen und Asphalt nachstellen lässt. Sogar eine spätere Rückkehr zu den Hangars im Flughafen Tempelhof ist nach der Pleite von Karl-Heinz Müller nicht mehr ganz ausgeschlossen. Auf jeden Fall wird der Event von einer Party begleitet und ins Internet gestreamt, um möglichst viele zahlende Besucher anzulocken, die mit Produktneuheiten überrascht werden sollen.
Quelle: Wikipedia | Gasometer-City | Blickpunkt:Film | Vienna Online | Filmpark Babelsberg | TextilWirtschaft