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Hollywoods Filmbranche wird auf den Kopf gestellt

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Disney schluckt das Filmstudio 20th Century Fox, das nur noch vier Kinofilme im Jahr produzieren wird.

Mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" hatte 20th Century Pictures den weltweit erfolgreichsten Film aller Zeiten produziert. Doch unter dem zukünftigen Label von Disney bleibt wohl nicht mehr viel übrig vom alten Glanz des Hollywood Filmstudios.

Mittlerweile gehören neben der Realfilmabteilung von Disney, auch Disney Animation, Pixar, Marvel und Lucasfilm zum gleichen Machtimperium, das aus der einst einmaligen Star Wars Trilogie (Krieg der Sterne) eine ziemlich beliebig erweiterbare Story mit Nebenschauplätzen zusammengeschustert hat, die kein Alleinstellungsmerkmal mehr besitzen. Sogar extra angeheuerte Regisseure werden während des Drehs gefeuert und einfach durch andere ersetzt, sodass nicht mal mehr eine eindeutige Handschrift in den neuen Folgen zu erkennen ist.

Diese Schicksal bleibt hoffentlich James Cameron erspart. Er hatte unter Fox verkündet, noch vier weitere Episoden von "Avatar" im Jahresrhythmus drehen zu wollen. Dabei will er wieder technisches Neuland betreten. Ob Disney ihm weiterhin erlaubt, so hyper-teure Produktionen zu planen, bleibt fraglich.

Insgesamt sollen mehr als 5000 Jobs gestrichen werden. Einzelne Analysten sprechen sogar davon, dass bis zu 10.000 Arbeitsplätze gefährdet sind, damit Disney die interne Vorgabe erfüllen kann, zwei Mrd. Dollar einzusparen. Nur so glaubt man bei Disney die Marktführerschaft weiter ausbauen zu können, um die Aktionäre zu Frieden zu stellen.

Bei 20th Century Fox, das seit 1935 an sechster Stelle der großen Studios in Hollywood residierte, wurden gleich am Tag nach der offiziellen 71-Mrd.-Dollar-Übernahme durch Disney, zahlreiche Fox-Chefs mit Kündigungsschreiben konfrontiert. Allerdings sollen vorerst wohl Fox Searchlight ("Shape of Water", "The Favourite") und die Blue Sky Studios ("Ice Age", "Rio") bestehen bleiben.

Besonderen Vorrang haben Filmtitel wie "X-Men", da sie als Franchise oder als TV-Serien ausbaufähig sind zukünftig wohl bei den Marvel Studios Unterschlupf finden können. Auch Erfolgsreihen wie "Alien" oder "Predator" bieten gute Vorlagen für Serien und könnten damit den Streamingdienst stärken.

Andererseits werden nicht jugendfreie Komödien im Hause Disney - das seinen Schwerpunkt immer auf familienfreundliche Werke legte - zukünftig einen schweren Stand haben und wohl zu anderen Studios abwandern. Unklar ist noch die Zukunft von Firmen wie Chernin Entertainment, das mit dem Franchise "Planet der Affen" großen Publikumszulauf hatte.

Disney rüstet sich im Wettbewerb der Streaming-Dienste.

Mit der derzeitigen Marktführung rüstet sich Disney für die kommende Ära im Contentgeschäft, in dem längst nicht mehr nur die anderen Studios Konkurrenten sind, sondern vor allem die großen Streamingdienste Netflix und Amazon Prime. Auch der Internetgigant Apple will auf den Zug der Streaming-Dienste springen und plant offensichtlich noch diese Woche damit zu starten.

Trotz der Trauer in Hollywood, um das Ende einer Ära, konnte man in den Kommentarspalten der Branchendienste auch gewisse Häme lesen: Jeder habe den Schritt kommen sehen. Wer die letzten zwölf Monate nicht genutzt habe, bei Netflix ein neues Zuhause zu finden, und stattdessen auf eine üppige Abfindung gehofft habe, darf sich jetzt nicht wundern, dass in der Kinobranche große Umwälzungen bevorstehen.

Zwar ist noch keiner der großen Kinopaläste von Schließungen bedroht, doch bei den kleinen Arthouse Sälen sieht es anders aus, wie unsere gestrige Filmkritik zu der Dokumentation "SCALA ADIEU - Von Windeln Verweht" deutlich machte.

Besonders die Video-Streamingdienste boomen: Die Zahl der Abonnements für Netflix, Amazon Prime und ihre Konkurrenten wuchsen um 27 % auf 613,3 Millionen. Damit übertrafen sie erstmals die Abos für klassisches Kabelfernsehen in den USA.

Apple plant heute Hollywood-Pläne vorzustellen.

Zudem steht mit dem neuen Videodienst von Apple ein weiterer globaler Streaming-Player in den Startlöchern, der noch mehr potentielle Kinogänger an den Bildschirm zu Hause fesseln will.

Die Apple Aktien waren zuletzt wegen des geplanten Filmstreaming-Angebots, das der Konzern am heutigen Montag an seinem Stammsitz in Kalifornien präsentieren will, so gefragt, dass der Konzern seinen Konkurrenten Microsoft als wertvollstes Unternehmen an der Wall Street inzwischen wieder abgelöst hat.

»Es ist Showtime«, heißt es bei Apple in einer Einladung nach einem stilisierten Filmrollen-Countdown. Alles in allem soll Apple zwei Milliarden Dollar in exklusive Inhalte gesteckt haben, um Netflix und Amazon Prime Paroli bieten zu können.

Ausnahmsweise setzt Apple an diesem Montag ein Event in seinem Hauptquartier in Cupertino an, bei dem nicht Geräte im Vordergrund stehen sollen. Trotz näherer Andeutungen soll das Streaming-Angebot Apple TV+ wohl aber erst im Herbst starten.

Nach bisherigen Medienberichten geht es dem iPhone-Konzern nicht nur darum, Kunden mit exklusiven eigenen Inhalten zu locken, sondern auch als zentrale Plattform für andere Dienste zur Verfügung zu stehen. Netflix ist zwar nicht darunter, dafür aber die Mediatheken der T-Sender sowie mit Sky Ticket auch ein Sportrechte und Filmehändler.

Zudem würden es sicherlich viele Zuschauer begrüßen, wenn sie an einer Stelle ein bequemes Sammel-Abo für unterschiedlichste Dienste abschließen könnten, anstatt mehrere Konten verwalten zu müssen. So könnte Apple künftig gebündelte Pakete von Abos - zum Beispiel der Bezahldienste HBO, Showtime und Starz in den USA - günstiger verkaufen als die Einzelangebote.

Damit würde Apple in den Wettbewerb mit den Platzhirschen Amazon und Netflix treten und von seiner iPhone-Abhängigkeit wegkommen. Die Verkaufszahlen des Smartphones waren in den vergangenen Monaten nämlich kräftig gesunken. Um das Geschäft mit seinen Geräten wieder anzukurbeln, sollen iPhone-Käufer angeblich den Streaming-Dienst kostenlos oder zumindest bevorzugt erhalten können.

Immerhin kann Apple auf eine Basis von 1,4 Milliarden Geräten im Umlauf zurückgreifen - auf denen zum Beispiel die Eigenproduktionen exklusiv verfügbar sein könnten. Apple soll bereits mehrere Fernsehserien fertig oder fast fertig produziert haben. Darin sollen iPhone und Co. besonders gut zur Geltung kommen. Sozusagen intensives Produktplacement.

Den Kinobetreibern werden die Nachrichten weniger erfreuen, auch wenn 2018 die Filmindustrie in den USA ihr erfolgreichstes Jahr der Geschichte hingelegt hat. Insgesamt nahm die Branche 96,8 Mrd.Dollar (85,6 Mrd.Euro) ein, wie die Motion Picture Association of America" (MPAA) bekanntgab. Davon stammten 40 Mrd. Dollar derzeit noch aus Kinoticket-Verkäufen. Doch zukünftig könnte sich das Blatt der Filmindustrie zugunsten der Streaming-Anbieter und zum Leid der Kinotheaterbesitzer wenden.

Quellen: dpa | Blickpunkt:Film | ARD-Text | Handelsblatt


Cinema for Peace kommentiert Klimawandel und den Unmut über den US-Botschafter

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Soll der Bundestag über Ausweisung des US-Botschafters Grenell abstimmen?

EUROPEAN DIPLOMATIC ROW: SPEND THE MONEY ON RUSSIAN GAS OR NATO?

Gleich drei tagespolitische Ereignisse zum Klimawandel beschäftigen in den letzten Tagen nicht nur die Berliner, sondern auch die »Cinema for Peace Foundation«, die anlässlich der Verleihung der Goldenen Kamera gestern Abend an die 16-jährige schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg nochmals auf ihren preisgekrönten Film "Climate Warriors" by Carl A-Fechner and Nicolai Niemann in einer Mail an uns aufmerksam machte.

Hier der Trailer:

Auch die WWF-Organisation für Erde, Klima und Artenvielfalt machte gestern Abend mit einer spektakulären Aktion auf den Klimawandel aufmerksam. Nicht nur am Berliner Wahrzeichen, dem Brandenburger Tor, sondern auch in Millionen anderer Städte und Wahrzeichen auf der ganzen Welt gingen für eine Stunde die Lichter aus, um an den Klimawandel zu erinnern.

Zudem stellt die »Cinema for Peace Foundation« die geopolitischen Gründe des Klimawandels heraus und sieht einen Zusammenhang zwischen den Wirtschaftsinteressen Deutschlands durch günstige Gaslieferungen aus Russland und dem viel zu niedrigen Militär-Budget, den Deutschland derzeit in die NATO einzahlt.

Dazu wird US-Botschafter Richard Grenell zitiert, der gemeinsam mit Stéphane Dion, dem Botschafter Kanadas, den Punk-Aktivisten Peter Verzilov nach einem Giftanschlag in einem Berliner Krankenhaus besucht hatte.

Der in Moskau lebende russisch-kanadische Künstler ist inoffizieller Sprecher der Band »Pussy Riot« und wurde im letzten Jahr bei der Störung des FIFA World Cups in Russland von Sicherheitskräften verhaftet, die ihn anschließend womöglich mit Gift zu töten versuchten. Cinema for Peace begleitete die lebensrettende Überführung nach Berlin in eine Spezialklinik.

Obwohl bei dem Besuch des kanadischen Botschafters im Krankenhaus zwei sehr unterschiedlich Ideologien aufeinanderprallten, treten beide als Vertreter für grenzüberschreitende Menschenrechte auf, heißt es bei der »Cinema for Peace Foundation«.

Allerdings versucht speziell der US-Botschafter Richard Grenell immer wieder zu provozieren und löste dabei Unmut und Empörung in Deutschland aus. Er habe "wiederholt die Gepflogenheiten des diplomatischen Dienstes verlassen und sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland eingemischt", heißt es in dem Antrag mehrerer Abgeordneter, der am Freitag, den 29. März 2019 der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Daher solle die Bundesregierung Grenell zur »Persona non grata« erklären.

Als Beispiele für eine nicht akzeptable Einmischung Grenells in deutsche Angelegenheiten, nennt das Papier auch die Äußerungen des Botschafters zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 mit Russland, das auch von der »Cinema for Peace Foundation« bereits in der Headline erwähnt wird.

Nach dem Krankenhausaufenthalt in Berlin ist Peter Verzilov nach Israel gefahren und kehrte anschließend nach Moskau zurück. Auf der Cinema for Peace Gala anlässlich der 69. Berlinale 2019 war er wieder vollständig genesen, so dass ihn »Cinema for Peace« endlich nach seiner Meinung zum Ost-West Konflikt befragen konnte.

● Warum braucht die NATO mehr Militärausgaben?

● Warum wachsen die Spannungen wieder zwischen den USA und Russland nach dem Ende des Kalten Krieges?

● Was ist schiefgelaufen nach dem Ende der Sowjetunion und dem guten Verhältnis im Jahr 2000?

Peter Verzilov antwortete in alter Form mit einem klaren Geist:

Michail Gorbatschow, der zum ersten Mal nach mehr als 1000 Jahren Frieden und Demokratie nach Russland gebracht hatte, vertrat die Auffassung, dass im Westen zwei große Fehler gemacht worden waren: Erstens dadurch, dass der Westen sich als Gewinner des Kalten Krieges erklärte und somit den Respekt durch Russland verlor. Zweitens durch Austausch des Wortes "Sowjetunion" mit "Russland" in NATO-Handbüchern. Ansonsten wäre man vielleicht in Russland zu einem Bündnis gegen gemeinsame Feinde und Terroristen bereit gewesen.

Stattdessen ist der Dualismus zurück. Russland blockiert zusammen mit China den UN-Sicherheitsrat und tut genau das Gegenteil von dem, was man im Westen gewünscht hätte. Das betrifft auch den Kampf um Syrien, die größte Tragödie des neuen Jahrtausends.

(Den englischen Original Text von Cinema for Peace haben wir am Ende unseres Berichtes in der erweiterten Ansicht eingestellt.)

Cinema for Peace Foundation

Schumannstraße 15

10117 Berlin

Web: www.cinemaforpeace-foundation.org

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EUROPEAN DIPLOMATIC ROW:

SPEND THE MONEY ON RUSSIAN GAS OR NATO?

The last time Trump's ambassador Grenell embraced a Russian citizen: Pussy Riot's punk Peter Verzilov with the US Ambassador and the Canadian Ambassador Stephane Dion: different worlds in ideology, cross-border supporters on human rights

Germany - US Ambassador to Germany, Richard Grenell, is facing strong criticism from the Bundestag, including prominent calls that he should be expelled. This reaction comes after Grenell’s criticism of Germany’s insufficient military spending with NATO (1.38% instead of 2%) and building the Nord Stream 2 gas pipeline between Russia and Germany.

The question at this point has been for many years: while the intellectuals of the world are campaigning for disarmament, why does NATO require more military spending? why does it exist at all after the end of Communism, the Cold War, and the Soviet-Union? Why should tensions grow again between the US and Russia after the Cold War was ended by Gorbachev and Reagan? Because Russia invaded Ukraine and the question has come up now in Realpolitik: spend funds for NATO or for Russian Gas?

War and conflicts have economic reasons besides geopolitical interests. The new East-West conflict started with a row over gas from Russia to Ukraine, which Ukraine failed to pay fully. The tensions gave rise to Ukraine turning towards European suppliers and the European Union. The Russian occupation of Crimea and the war in Eastern Ukraine created fear among the Baltic states, who started seeking protection from NATO. When Prime Minister Medvedev announced at the end of last year that Belarus will get cheaper gas when it integrates more into Russia, even their close ally President Lukashenko made it clear that he does not want to be a Governor of a Russian province. Belarus has opened their borders in the last months, visa-free for the West same as to the East (even though the border guards still feel very Soviet with their heavy military medals!), and Lukashenko seems to have stopped arresting protestors. Are Russia’s buffer states looking more to the West than ever before in fear of losing their independence?

Putin’s potential ambition of unifying the former Soviet Union is resulting in the exact opposite, a call for a strong NATO where unimaginable developments might happen, like Belarus seeking protection against further integration into Russia. The strong cultural and historic bonds between Russia and it’s former comrades from the Soviet Union are being damaged by this fear. The more Russia pushes for integration, the more the neighbors turn to the West.

How to break out of this old mindset and economic interdependencies? By getting rid of oil and gas, by investing in renewable energies and saving the world from war and climate change altogether as seen in our 2018 nominee film, "Climate Warriors" by Carl A-Fechner and Nicolai Niemann.

When Cinema for Peace hosted Peter Verzilov from Pussy Riot in Berlin for his treatment after he was poisoned, the US and the Canadian ambassadors visited him at the hospital and asked the Canadian-Russian citizen among others: “What did we do wrong on the Russian relations? What went wrong since a good relationship in 2000?” Cinema for Peace did not publish these visits at that time as Pussy Riot had been accused of being sponsored by the West, while in reality they are supported by anyone - and they support themselves anyone - who supports human rights. After his treatment in Berlin and traveling to Israel, Peter went back to Moscow to continue fighting for more democracy and peace. At the Cinema for Peace Gala 2019 he spoke in old form again with a clear mind.

Mikhail Gorbachev, who brought peace and democracy to Russia for the first time after more than 1000 years, expressed the opinion that the West made two major mistakes: first by declaring itself the winner of the Cold War and losing the respect for Russia, second by exchanging in NATO manuals the word 'Soviet-Union' with 'Russia' - which had been willing in the year 2000 to join NATO as an alliance against joint enemies and terrorists. Instead, the dualism is back, and Russia blocks with China the UN Security Council and does exactly the opposite of what the West would have wished for, like in Syria - which has become the greatest tragedy of the new Millennium.

Submissions für INTERFILM Shortfilm Festival und ZEBRA Poetry Film Festival

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INTERFILM, KUKI und das ZEBRA Poetry Film Festival rufen gemeinsam für Einreichungen auf.

Ganz früher war das ZEBRA Poetry Film Festival noch Bestandteil des INTERFILM Kurzfilm Festivals in Berlin. Auch die Kinder und Jugendsektionen von Interfilm, nämlich KUKi & TEEN Screens waren einst enger Bestandteil von Interfilm, von dem sie auch weiterhin betreut werden. Dennoch wird KUKi inzwischen als eigenständiges Festival mit eigener Leitung und eigener Webseite geführt.

Das ZEBRA Poetry Film Festival war dagegen inzwischen fast ganz aus Berlin abgewandert und zeigte bis 2018 in der Hauptstadt, in der weiterhin die Festivalleitung sitzt, quasi nur noch ein Nachspiel mit Wiederholungen, des alle zwei Jahre in der Studentenstadt Münster stattfindenden Festivals.

Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn in Münster findet im Herbst auch das Filmfestival MÜNSTER 2019 statt und in Berlin wird es wieder ein eigenständiges ZEBRA Poetry Film Festival geben, das als gemeinsames Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation INTERFILM Berlin und dem Kino in der KulturBrauerei / CineStar ausschließlich in Berlin stattfinden wird. In Münster präsentiert die Filmwerkstatt Münster ab 2020 ein eigenes Literaturfilm-Festival, wenn auch wieder in Kooperation mit dem Haus für Poesie in Berlin.

Dieses Jahr schreibt das ZEBRA Poetry Film Festival erstmals den Wettbewerb um die besten Poesiefilme aus Deutschland aus! Eingereicht werden können in Deutschland ab 2016 (ko-)produzierte Kurzfilme, die auf Gedichten basieren und nicht länger als 20 Minuten sind. Alle Sprachen sind zugelassen. Der Wettbewerb ist dotiert.

Aus den Einsendungen trifft eine Programmkommission die Filmauswahl für den Deutschen Wettbewerb und für alle weiteren Programme des Festivals. Eine aus Vertreter*innen der Bereiche Dichtung, Film und Medien besetzte Jury kürt die Gewinnerfilme.

Darüber hinaus lädt ZEBRA ein, das diesjährige Festivalgedicht „*** [dieses regionale getreide]“ des Lyrikers Daniel Falb zu verfilmen. Die Regisseur*innen der drei besten Verfilmungen werden von der Programmkommission ausgewählt und nach Berlin eingeladen. Sie bekommen die Möglichkeit, ihre Filme im Festival vorzustellen und mit dem Dichter zu diskutieren.

Das Festivalgedicht darf ausschließlich zur Verfilmung im Rahmen dieser Ausschreibung verwendet werden. Für jede weitere Verwendung bei anderen Festivals, Plattformen etc. müssen die Filmemacher*innen die Rechte mit den Rechteinhabern klären.

Das Gedicht findet sich in Text, Ton und in Übersetzungen auf https://bit.ly/2TM5uPJ

Einsendeschluss ist der 15. Juli 2019

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformular finden Sie hier

Zur Einreichung bitten wir Sie, das Portal FilmFreeway zu benutzen: https://bit.ly/2D1DeCn

Link: www.zebrapoetryfilm.org

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Auch bei der 35. Ausgabe von INTERFILM, dem internationalen Kurzfilmfestival Berlin schauen die Sichtungsteams und Kuratoren bereits fleißig Einreichungen und freuen sich auf weitere Werke: Gerne also weitere neue Kurzfilme bis 20 Minuten Länge fürs interfilm Festival im November einreichen! Dazu bitte die Einreichplattform Shortfilmdepot nutzen.

Filme hier einreichen. Deadline: 27. Mai 2019

Das Festivalprogramm: 7 Wettbewerbe sind in Planung: Internationaler Wettbewerb, Konfrontationen Wettbewerb, Dokumentarfilmwettbewerb, Deutscher Wettbewerb, Green Film Wettbewerb, Eject XVIII und Online Wettbewerb.

Im "Focus On" konzentriert sich interfilm auf Spanien, Venezuela und Amsterdam, um 3D und Virtual Reality geht es bei "Extended Vision", das interforum setzt sich mit dem Filmschaffen auseinander und eine Fülle spannender Themenprogramme runden das Festival ab.

Drehbücher beim Script Pitch einreichen!

Der Script Pitch beim interfilm Festival freut sich auf spannende Drehbücher für Kurzfilme bis 20 Minuten. Alle Genres, alle Formate, alle Ideen sind erwünscht.

Infos zum Script Pitch hier. Deadline: 31. Mai 2019

Auch KUKI ist bereits mit der Filmsichtung am Start und freut sich auf weitere Filme für Kinder und Jugendliche!

Filme hier einreichen. Deadline: 13. Mai 2019

Das Festivalprogramm: KUKI kuratiert Wettbewerbsprogramme für Kinder ab 4 Jahren, ab 6 Jahren, ab 8 Jahren und ab 10 Jahren, den Dokumentarfilmwettbewerb "Schau auf die Welt" für Kinder ab 10 Jahren und TeenScreen Wettbewerbsprogramme für Jugendliche ab 12 Jahren sowie ab 14 Jahren.

Die Spezialprogramme bieten ein Umweltprogramm für Kinder ab 8 Jahren, "What's Up?" ist das Sprachprogramm Englisch für Jugendliche ab 14 Jahren, "¿Qué Onda?" das Sprachprogramm Spanisch für Jugendliche ab 14 Jahren und "Quoi De Neuf?" das Sprachprogramm Französisch für Jugendliche ab 14 Jahren. "Teenage Riot!" und "Girls Riot!" richten sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Das Festival organisiert einen Medienbildungsworkshop für Lehrkräfte und Workshops für Kinder und Jugendliche.

interfilm Berlin Management GmbH

Straßburger Straße 55

10405 Berlin

Tel.: +49 30 25291320

Mail: info@interfilm.de

Web: www.interfilm.de

Eine Blu-ray Verlosung und aktuelle, neue Filmbesprechungen im Mai, Teil 1

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Mit freundlicher Unterstützung von DCM Filmdistribution und PR Bauermeister verlost der BAF e.V. eine Blu-ray Disc des Kinofilms "ASTRID".

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es tosenden Applaus im Berliner Friedrichstadt Palast zur Weltpremiere des Films "Unga Astrid / Becoming Astrid" im Rahmen einer Special Gala zur 68.Berlinale, den Internationalen Berliner Filmfestspielen 2018.

Erst Anfang Dezember letzten Jahres kam das bewegende Biopic über die Jugendjahre der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren unter dem deutschen Titel "ASTRID" in unsere Kinos. Nach über 330.000 begeisterten Kinozuschauern in Deutschland, möchten wir unsere Leser hiermit auf die neue Home Entertainment Veröffentlichung von DCM aufmerksam machen: Der Geschichte über die größte Kinderbuchautorin aller Zeiten.

Zum Start von DVD, VoD und Blu-ray am 24. Mai 2019 verlosen wir eine Blu-ray Disc, um unseren Lesern nur die beste Qualität im Home Entertainment anzubieten.

Wer gewinnen möchte, schreibt uns bitte eine Mail an: baf-berlin@web.de mit dem Stichwort »DCM-Verlosung«. Der Gewinner wird umgehend benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 20.05.2017. Bitte die Absenderangaben nicht vergessen.

In ihrem Film über die Jugendjahre der Schriftstellerin Astrid Lindgren (1907–2002) porträtiert Pernille Fischer Christensen eine starke, unabhängige junge Frau, die gesellschaftliche Normen aufbricht und sich schwierigen Entscheidungen mutig stellt. Alba August charakterisiert ihre Astrid als wild und zugleich nachdenklich, verantwortungsvoll und im Kampf mit den eigenen Schuldgefühlen.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Für Astrid und ihre Geschwister ist es ein Glück, auf dem Pfarrbauernhof ihrer Eltern in Vimmerby aufzuwachsen. Obwohl strenge, religiöse Werte den Tagesablauf bestimmen, vermitteln ihnen Mutter Hanna und Vater Samuel doch immer auch Geborgenheit und einen Sinn für Freiheit. Sie ermöglichen Astrid, eine weiterführende Schule zu besuchen, die eigentlich nur reichen Bürgerkindern vorbehalten ist, und sie stellen sich der 18-Jährigen auch nicht in den Weg, als der Eigentümer der Ortszeitung ihr eine Stelle als Volontärin in der Redaktion anbietet. Reinhold Blomberg bringt ihr nicht nur bei, Korrektur zu lesen und Texte zu schreiben, er verliebt sich auch in sie. Als sie schwanger wird, fasst Astrid einen folgenreichen Entschluss: Sie lehnt es ab, ihn zu heiraten, und will allein für sich und ihren Sohn Lasse sorgen. Doch dank Astrids Fantasie und Kreativität und vor allem ihrem Talent fürs Geschichtenerzählen gestaltet sich das anfangs schwierige Unterfangen zunehmend leichter. Und so legt Astrid den Grundstein für ihre Karriere als Autorin von Werken wie „Pippi Langstrumpf“ und „Ronja Räubertochter“.

Regisseurin und mehrfache Berlinale-Preisträgerin Pernille Fischer Christensen: „Mein Film über die Jugend von Astrid Lindgren ist eine persönliche Hommage an eine der großartigsten Künstlerinnen Skandinaviens. Eine Liebeserklärung an eine Frau, die mit ihrer starken Persönlichkeit die herrschenden Normen von Geschlecht und Religion ihrer Gesellschaft gesprengt hat.“

Eine Rezension zum Film hatten wir von unserer Kollegin Ulrike Schirm am 10. Dezember 2018 veröffentlicht. Der Film wurde zudem von der Filmbewertungsstelle (FBW) mit dem Prädikat »besonders wertvoll« ausgezeichnet.

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"RAY & LIZ" Drama von Richard Billingham (Großbritannien). Mit Ella Smith, Justin Salinger, Patrick Romer u.a. ab 9. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Das Drama „Ray & Liz“, das auf den Kindheitserinnerungen des Fotografen und Videokünstlers Richard Billingham basiert, besticht durch seine atemberaubende Bildsprache. In drei Episoden schildert er seine schockierenden Erfahrungen in Black Country, dem schwarzen Land Englands.

Ein Mann quält sich aus seinem Bett. Die Wände des spartanisch eingerichteten Zimmers sind vergilbt, die Tapete hängt stellenweise in Fetzen. Er, Ray, raucht, eine Zigarette nach der anderen und wartet auf den selbstgebrauten Alkohol seines Sozialarbeiters. Die einzigen Mitbewohner: Dicke fette Fliegen. Sein Tagesablauf besteht aus saufen, rauchen und aus dem Fenster starren, wenn er nicht gerade schläft. Liz dagegen ist ausgezogen.

Rückblende.

Ray, Liz und ihre beiden Söhne, der kleine Jason und Rich, der größere, hausen mit ihren Tieren, dem Hund Sooty, einem Wellensittich und einem Hamster in prekären Wohnverhältnissen. Auch hier das gleiche Bild. Rauchgeschwängerte Tapeten, der Teppich voller Hundehaare und Dreck, wohin man blickt. Die füllige Liz, gekleidet in einem Blümchenkleid beschäftigt sich mit Näharbeiten oder legt Tier-Puzzle. Egal, was sie tut, die Zigarette ist immer dabei.

Der etwas geistig behinderte Onkel Lawrence passt auf den kleinen Jason auf, während der Rest der Familie das Haus verlässt, um Schuhe zu kaufen. Der Kleine hockt auf dem Teppich und spielt.

Ein junger Mann taucht auf, holt aus dem Keller eine Kiste Alkohol. Schreckliches passiert.

Jason ist inzwischen grösser geworden. Er ist sich selbst überlassen. Seine Nahrung besteht aus Toastbrot mit Marmelade. Ab und zu streichelt er sein Kaninchen.

Jason, der Tiere liebt streunt allein durch den Zoo.

Einen Nachmittag und Abend verbringt er bei gleichaltrigen Freunden. In der Dunkelheit macht er sich auf den Heimweg, verläuft sich und übernachtet in einem leerstehenden Schuppen in Eiseskälte. Von der Mutter seiner Freunde wird er gefunden. Sie nimmt ihn mit nach Hause und kümmert sich um ihn. Zum ersten mal spürt er eine ungekannte Wärme. In der Familie verbringt er einige Tage. Er flunkert der Mutter vor, dass er zuhause Bescheid gesagt hat. Vermisst wird er nicht.

Als Liz das Kaninchen im Kinderwagen ausfährt, trifft sie Jason zufällig im Park.

Das Jugendamt schaltet sich ein. Jason soll in eine Pflegefamilie kommen. Das bedeutet für die Billinghams, 25 Pfund weniger Geld im Monat. Rich wird hellhörig und fragt, ob er nicht auch in einer Pflegefamilie untergebracht werden kann…

Das Sozialdrama besticht durch seine Bilder. Bilder, deren Ausdruckskraft mehr aussagen, als es Worte vermögen. Der Verzicht auf Filmmusik macht Sinn. Nur am Ende erklingt ein trauriges Lied.

„Ray & Liz“ ist Billinghams Debüt als Spielfilmregisseur. Gedreht wurde im 4:3 Format, was die soziale Enge, in der sich seine Protagonisten befinden, zusätzlich unterstreicht. Aus jeder seiner Filmeinstellungen, könnte man einen herausragenden Fotokatalog machen. Seine Bildsprache ist atemberaubend. Der Film, der auf einer Portraitserie seiner Eltern beruht, geht tief unter die Haut.

Ulrike Schirm

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ROYAL CORGI– Der Liebling der Queen" Animationsfilm von Ben Stassen & Vincent Kesteloot (Belgien). Mit den Stimmen von Patrick Baehr, Constantin von Jascheroff, Paula Schramm u.a. seit 1. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Dass Queen Elisabeth II. verrückt nach Corgis ist, weiß inzwischen die ganze Welt. Um seiner Liz eine Freude zu machen, schenkt Prinz Philipp ihr einen jungen Welpen, der den Namen Rex erhält. Schnell hat der pfiffige Vierbeiner heraus, wie er sich am besten bei seinem Frauchen einschmeicheln kann. Das behagt den drei älteren Corgis, die es sich schon seit geraumer Zeit auf den royalen Hundekissen gemütlich gemacht haben, ganz und gar nicht. Besonders Corgi Charlie ist von Eifersucht geplagt. Richtig wütend wird er, als Liz Rex zu ihrem Top-Dog erklärt und ihm ein kostbares Halsband verehrt. Von nun an, benimmt sich der kleine Racker Rex nicht gerade königlich.

Schlau wie er ist, tobt er durch den Palast, genau wissend, dass die alte Dame ihm jeden Schabernack verzeiht. Hoher Besuch ist im Haus. Präsident Trump nebst Gattin Melania, die ihre aufgetakelte Corgi – Dame Mitzi dabei haben. Mitzi hat ein Auge auf Rex geworfen und stellt ihm aufdringlich nach. Vor ihr auf der Flucht, landet Rex auf Trumps Schoss und beißt ihn in den Schritt. Mit einem Stück Stoff im Maul, nimmt Rex Reißaus. Wütend suchen die Trumps das Weite. Familie König und die anderen Gäste sind entsetzt. Schweren Herzens erhält der Hund von seinem Frauchen seine erste Standpauke.

Charlie nutzt die Gunst der Stunde. Er redet dem verdatterten Rex ein, dass seine Bevorzugung nun beendet ist und das er gehört hat, dass es beim Papst auch recht nett sei und so überredet er ihn, nach Rom auszubüxen. Unter diesem Vorwand lockt er ihn auf die Strasse, rennt mit ihm durch einen Park und stößt ihn von einer Brücke in einen Teich mit eiskaltem Wasser. Sein Retter bringt den kleinen Kerl ins Tierheim. Für Rex ist erstmal Schluss mit lustig.

Die Animationskomödie ist höchst vergnüglich. Besonders die Szenen im königlichen Palast sind gespickt mit lustigen Details, köstlichen Anspielungen und launigen Absonderlichkeiten. Die Exzentrik der Königin wird gehörig auf die Schippe genommen und dass Prinz Philipp in einem Buch mit dem Titel „How to Kill a Dog“ blättert, kann man deuten, wie man will.

Dass es für den verwöhnten Schloss-Hund unter lauter Streunern in einem vergitterten Hundekäfig einer mächtigen Umgewöhnung bedarf, kann man sich vorstellen. Doch clever wie er ist, weiß er sich zu behaupten. Währenddessen sucht die gesamte Palastbelegschaft nach dem Hund. Der zurückgekehrte Charlie behauptet frech, dass Rex von einem Fuchs getötet worden sei. Die untröstliche Queen lässt für ihren Liebling einen Grabstein errichten. Doch Charlie hat seine hinterhältige Rechnung ohne den Wirt gemacht.

"ROYAL CORGI – Der Liebling der Queen" entstand nach dem Originaldrehbuch von Johnny Smith und Rob Sprackling. Regie Ben Stassen („Sammys Abenteuer 2“ und Co. Regisseur Vincent Kesteloot („Robinson Crusoe“). Ein animierter Spaß für Groß und Klein. Besonders die Erwachsenen werden ihre Freude an den witzigen Anspielungen auf Trump, und die Filme "Fight-Club“ sowie „Rocky“ haben.

Ulrike Schirm

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"ZU JEDER ZEIT - Lernwege in der Pflege" Dokumentarfilm von Nicolas Philibert (Frankreich). Seit 2. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrike Filmkritik:

Ein längerer Aufenthalt in der Intensivstation hat den Dokumentaristen Nicolas Philibert („Sein und Haben“) angeregt, die Absolventen einer Pflegeschule in Frankreich drei Jahre lang mit der Kamera zu begleiten. Er hat ihnen dabei zugesehen, wie sie lernen, ihre erste Spritze aufzuziehen, ihre Hände gründlichst zu desinfizieren, das Üben der Herzdruckmassage und den ersten Kontakt mit einem Patienten, dem sie den Blutdruck messen.

Bereits jetzt wird deutlich, wie vielseitig der Pflegeberuf ist und wie viele Dinge das Pflegepersonal wissen muss, um diese verantwortungsvolle Tätigkeit auszuüben. Dinge, die für denjenigen, der nicht aus der Branche kommt, einfach erscheinen. Wieviel Ausdauer und Geduld ihnen abverlangt wird, bis sie gelernt haben Fehler zu vermeiden, ist ein langer Weg. Zahlreiche Unterrichtsstunden sind nötig, in denen sie sich über anatomische, rechtliche und technische Grundlagen sehr intensiv informieren müssen, um diese zu jeder Zeit abrufen zu können.

Ihnen bei ihren Bemühungen zu folgen, ist durchaus spannend, besonders wenn sie das Gelernte am Patienten anwenden müssen. Man fiebert regelrecht mit ihnen mit, wenn der Moment gekommen ist, zum ersten Mal einen Zugang zu legen oder Blut abzunehmen und wieviel Fingerspitzengefühl es braucht, einen ängstlichen Patienten, der sich wie ein „Versuchskaninchen“ fühlt, die Angst zu nehmen. Jetzt wird klar, wieviel Einfühlungsvermögen und die Kunst des Zuspruchs von den Auszubildenden mitgebracht werden sollte.

Philibert führt selbst die Kamera. In ruhigen Bildern dokumentiert er die Auszubildenden bei der gleichen Tätigkeit und offenbart wie unterschiedlich die Herangehensweise jedes Einzelnen ist, bis jeder Handgriff sitzt. Er verzichtet auf Musik, auf Off-Kommentare und politische Kritik. Er entschied sich, diesen Film als ein Tribut an die Pflegekräfte zu machen.

„Sie beim Lernen zu filmen bedeutet auch Wünsche zu filmen. Den Wunsch zu lernen, sich zu verbessern. Den Wunsch, den Abschluss zu schaffen, in die Gesellschaft zu passen, sich nützlich zu machen. Der Pflegeberuf ist schwierig, anstrengend, schlecht bezahlt, oft weit unten in der Krankenhaus – Hierarchie, und dennoch bleibt er attraktiv und profitiert von einem gewissen Ansehen in der breiten Bevölkerung. In der Tat ist dieses leicht idealisierte Bild oft der Ursprung der Entscheidung, eine Pflegekraft zu werden“.

Interessant sind die Supervisionsgespräche nach der Praxiszeit. Hier bekommen sie in Gesprächen mit ihren Lehrenden die Diskrepanz zwischen den Anforderungen und der ersten Konfrontation mit der Wirklichkeit zu analysieren. Sie können ihre Gefühle zum Ausdruck bringen und darüber sprechen, was die Begegnung mit Krankheit, die speziellen Patienten, Pathologien, der Umgang mit Sterbenden mit ihnen, besonders mit ihren Gefühlen macht. Das geht von Tränen bis Frustration, von Zufriedenheit und Stolz, Gefühle und Reflexionen die zeigen, wie unterschiedlich belastbar jeder von ihnen ist, besonders was den emotionalen Bestandteil ihres zukünftigen Berufes betrifft.

„Will die (beruflich) Pflegende nicht wie bisher Amboss sein, muss sie eiligst anfangen, Hammer zu werden und nicht mehr ihr Geschick willenlos aus den Händen Anderer zu nehmen, sondern es selbst zu gestalten“. (Agnes Karll, Reformerin der deutschen Krankenpflege (1868 – 1927).

Mit "ZU JEDER ZEIT" ist Nicolas Philibert ein lebendiger, eindringlicher und berührender Film gelungen.

Ulrike Schirm

Fridays For Future - Mach die Europawahl zur Klimawahl

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Schüler streiken weltweit für effektiven Klimaschutz und appellieren an Wähler des europäischen Parlaments mit Videoclips.

Die Europawahl 2019 ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Sie findet vom 23. bis 26. Mai 2019 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt. Gewählt werden 751 Abgeordnete. Anders als ursprünglich geplant, tritt das Vereinigte Königreich nicht vor der Wahl aus der Europäischen Union aus. Nach Inkrafttreten des Brexits wird das Parlament auf 705 Abgeordnete verkleinert. Einige der bisher an das Vereinigte Königreich vergebenen Sitze werden an anderen Mitgliedsstaaten verteilt, der Großteil bleibt jedoch frei.

Bei der letzten Europawahl lag die Wahlbeteiligung nur bei 43%. Das darf nicht noch einmal passieren, denn die Klimakrise aufzuhalten und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen kann nur durch politische Entscheidungen erreicht werden.

Schüler*innen, die noch nicht wählen dürfen, streiken unter dem Namen "Fridays For Future" weltweit seit Monaten für effektiven Klimaschutz, da ihre persönlichen Anstrengungen allein nicht ausreichen werden.

IHRE BOTSCHAFT: Jede*r hat eine Wahl, aber nicht jede*r darf wählen. - Mach die Europawahl zur Klimawahl.

Genau das Gegenteil zum Klimawandel behaupten leider dumme Populisten und Nationalisten, die durch Donald Trumps Aktionismus für nationale Alleingänge sich im Oberwasser wähnen. Doch bei Abschottung und nationaler Eigenbrötlerei erlahmt jede Wirtschaft über kurz oder lang. Vermeintliche Hoffnungen auf ein besseres Leben werden dann wie Seifenblasen zerplatzen.

Schon jetzt ist ein Abschwung in der Wirtschaft zu spüren und vor Kurzem noch versprochene Investitionen und Verlagerung von Produktionsstätten in bisher preisgünstigere Regionen oder in Billiglohnländer wie Ungarn wurden auch wegen des dort herrschenden Rechtspopulismus vorerst von der deutschen Industrie wieder zurückgestellt. Dies Meldung erfolgte just nachdem Donald Trump gestern den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán im Weißen Haus empfing und ihm eine Audienz gewährte.

Die so erhofften Träume auf besser Zeiten sind offensichtlich schon jetzt zerplatzt und Ideen für ein besseres Klima werden somit auf die lange Bank verschoben.

Doch wehret den Anfängen, denkt sozial und vor allem an eure Kinder, die nach einer initiative von Greta Thunberg derzeit auf die Barrikaden steigen, wie einst die 68' Generation - wenn auch aus einem anderen Grund.

Die am stärksten betroffene junge Generation hat zwar noch kein Stimmrecht aber Wünsche, die sie in Videospots zum Ausdruck bringen wollen. Gern helfen wir dabei, ihre Ideen zu verbreiten und binden die Clips bei uns ein, um wirklich Jeden zu erreichen. Dies könnte ihnen im Kampf um unsere gemeinsame Zukunft und für effektiven Klimaschutz, gerade auch auf europäischer Ebene, vielleicht ein wenig helfen.

Hier Clip eins:

Bisher zeigen bis jetzt schon über 160 Kinos in ganz Deutschland (Cineplex, Yorck, u.v.m.) kostenlos die Spots, über die auch in den Newslettern der deutschen Verbände von AG Kino und HDF Kino informiert wurde.

Hier Clip zwei:

Weitere Clips sind in Vorbereitung. Das komplette Projekt wurde von ehrenamtlichen Student*innen der Bewegung ohne Budget durchgeführt.

Die Klimakrise stellt für die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten und für Millionen von Menschen eine existenzielle Bedrohung dar. Eine ungebremste Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für Frieden und Wohlstand weltweit.

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

Molière

Mehr Informationen zur #voteclimate KLIMAWAHL Kampagne gibt es auch unter: fridaysforfuture.de/klimawahl sowie Stellungnahmen von einigen Parteien zur Klimawahl auch unter www.klimawahl-2019.eu.

Save the date:

24. Mai 2019 #globalstrike - Klimastreik

26. Mai 2019 #voteclimate - #Klimawahl

Berlinale droht Engpaß - CineStar im Sony Center soll schließen

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120 Mitarbeiter verlieren Job bei CineStar im Sony-Center.

Dass mit der Übernahme der CineStar Standorte durch die englische Vue Kino-Gruppe nicht alles beim Alten bleiben würde, war vorauszusehen, zumal Vue Entertainment im Jahre 2012 bereits auch Cinemaxx aufgekauft hatte.

Das Sprichwort sagt zwar, dass Vergleiche hinken, aber Vue International wird ähnlich wie bei der Fusion von Karstadt und Kaufhof sich natürlich nicht nur eigene Konkurrenz schaffen wollen, sondern die Perlen herauspicken und den Rest verramschen.

Im Falle der beabsichtigten Schließung der CineStar Kinos im Sony Center Berlin am Potsdamer Platz, dürfte der Aufschrei aber besonders groß sein. Es kommt einem so vor, als würde der neue Besitzer das KaDeWe verscherbeln und stattdessen ein par billige Woolworth Filialen behalten wollen.

Tatsächlich ist das dem CineStar Original gegenüberliegende Cinemaxx ein wenig heruntergekommen. Im Sony Center ist alles adretter gestaltet. Im Gegensatz zum Cinemaxx muss man im CineStar keine Treppen laufen oder auf nicht funktionierende Fahrstühle ewig warten müssen. Wie in einem Luxus Kaufhaus führen im CineStar Rolltreppen hinab zu den luxuriösen Kinosälen und wenn man das IMAX mit dazu rechnet, dann würde man damit ein ganz besonderes, einzigartiges Pfund verlieren.

Konkurrenz musste das CineStar Original ebenfalls kaum fürchten. Gezeigt wurden nämlich nur Original Fassungen, vornehmlich in englisch. Auf schlecht synchronisierte Filme wie im Cinemaxx wollte man beim CineStar lieber verzichten.

Das größte Problem dürfte bei einer Schließung des CineStar aber die Berlinale haben. Bereits Ende des Jahres soll Schluss sein un der letzte Vorhang fallen. Gerade dann fangen unter einer neuen Leitung bei der 70-jährigen Jubiläums-Berlinale die Detailplanungen und die Programmierungen der Kinoplätzte an.

Rund um den Potsdamer Platz gibt es keine Ausweichquartiere. Alle Kinos waren immer voll belegt. Nicht nur für die Premieren, auch für den Marketplace. Bis nach Friedrichshain zum neuen UCI-Kino-Welt am Mercedes Platz ist der Weg ziemlich weit und ob die Kapazität reicht, hat wahrscheinlich noch keiner nachgerechnet, so neu ist die Meldung der Kinoschließung am Potsdamer Platz. Die bisher eng gefassten Zeitpläne könnten auseinander brechen.

Auch der Berlinale Palast ist nur bis 2022 gesichert. Hauptmieter ist bis dahin die Stage Entertainment, die das Theater derzeit leer stehen lässt. Sogar das Arsenal Kino im Filmhaus muss dann wohl mit einer Kündigung rechnen. Der vor wenigen Monaten diskutierte alternativ Plan zum Bau eines neuen Filmhauses ist ebenfalls gecancelt worden, weil zu teuer. Bei den gestiegenen Baupreisen kann die Berlinale nicht mithalten.

Überlegungen das ICC am Funkturm zu reanimieren und die variablen Kongresssäle zu Kinosäle umzubauen, würde zeitlich ebenfalls nicht mehr passen, wie zuvor erst Asbest entfernt werden müsste und eine neue Entrauchungsanlage eingebaut werden müsste. Man erinnere nur an den BER-Flughafen und nun wir auch das Humboldt Forum wegen derselben Baumängel nicht rechtzeitig eröffnen können.

Nach Angaben der Betreiber werden die acht unterirdischen Kinosäle des CineStar als defizitär beschrieben. Die knapp 120 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Zwar seien andere Nutzungsmöglichkeiten schwer vorstellbar, aber vielleicht erhofft sich der neue Inhaber des Sony Centers, u.a. ein US-Finanzinvestor, von einer weiteren Shopping Mall mehr Gewinn.

Seit der Eröffnung des Sony-Centers im Januar 2000 hat sich das Kino CineStar am Potsdamer Platz zu einem der gefragtesten Premierenkinos der Stadt entwickelt. Die Stars gaben sich dort zeitweise die Klinke in die Hand, bejubelt von ihren Fans – ein vertrautes Bild, von dem man sich möglicherweise bald verabschieden muss, schrieb der Tagesspiegel in seiner gestrigen Ausgabe.

Für die Nachnutzung gebe es den Informationen nach noch keine konkreten Pläne. Es seien Wohnungen und Büroräume im Gespräch. Die Kinokette selbst wollte keinen Kommentar abgeben. Bei der Berliner „Abendschau“ hieß es im RBB, der Betreiber sei auf Anfrage nicht zu erreichen gewesen.

Quellen: rbb | Kurier | Tagesspiegel

Camerimage Film Festival sucht eine neue Heimat

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Camerimage wird Bydgoszcz verlassen und vielleicht auch außerhalb Polens neu entstehen.

Die Film- und Video-Editoren werden jedes Jahr bei Filmplus in Köln mit einem eigenen Filmfestival gefeiert. Das Mekka der Kameraleute liegt dagegen beim Film Festival »Camerimage« in Polen. Vor allem Filmstudenten, die noch relativ preiswert in Polen übernachten können, erfreut nicht nur die phantastische Übersicht mit bedeutenden aktuellen Werke preisgekrönter Filme aus aller Welt, sondern auch die zahlreichen Seminare der großen Kamerahersteller.

Während man in Deutschland bei der Cinec in München noch einiges an Neuheiten aus der Film- und Videowelt geboten bekommt, haben sich Sony und Panasonic von Roadshows in Berlin nahezu verabschiedet. Sie verweisen entweder auf Online-Präsentationen oder auf große internationale Messen wie die IBC in Amsterdam, die alljährlich Mitte September stattfindet.

Auch die CinemaCon Messe in Las Vegas (USA) ist für Kameraleute und Lichtgestalter Anfang April erwähnenswert, während an gleicher Stelle die CES Show im Januar vornehmlich Neuheiten aus der Unterhaltungselektronik für Konsumenten bringt und deshalb eher mit der IFA in Berlin vergleichbar ist, die sich ebenfalls nicht an Profis wendet.

Doch mittlerweile ist das Camerimage zum dritten Mal in seiner Geschichte auf der Suche nach einer neuen Heimat, denn es fand als weltweit einziges Filmfestival der Kameraarbeit und Lichtgestaltung zum letzten Mal vom 10.-17. November 2018 in Bydgoszcz statt. Höchst wahrscheinlich wird wird das Festival im November 2019 nun erstmals wieder in Toruń stattfinden. Man ist allerdings schon dabei auch außerhalb Polens nach einer neuen Heimat für das Festival zu suchen, mit dessen Hauptpreis, dem Goldenen Frosch, auch Regisseure und Filmeditoren für ihre Arbeit ausgezeichnet werden können.

Vorausgegangen waren drastische Budgetkürzungen seitens der Stadt, Verkürzung des Festivals um einen Tag und Streichung der beliebten Spätvorstellungen. Zudem stand die für Seminare und Filmsets gedachte Halle auf dem Gelände der Wirtschaftsschule nur in der zweiten Wochenhälfte zur Verfügung, als ein Großteil der Studenten bereits wieder abgereist war. In den Vorjahren gab es dagegen mehr Platz und Präsentationsmöglichkeiten in der Sporthalle der „Wyższa Szkoła Gospodarki Universität“.

Deshalb war auch nur ein Drittel der Plätze für das Sony-VENICE-Event am Freitag besetzt, was vom Sponsor aufmerksam registriert wurde. Darüber hinaus liegt eine Absichtserklärung vor, das lang ersehnte Festivalzentrum in Toruń zu errichten, was man in Bydgoszcz als Affront ansieht. Dort hatte es schon einmal von 1993 bis 1999 stattgefunden, wurde aber im Jahre 2000 nach Łódź verlegt und ist erst seit 2010 in Bydgoszcz (zu deutsch Bromberg), der achtgrößten Stadt Polens, angesiedelt.

Während sich in Łódź (zu deutsch Lodz), nach Warschau und Krakau die drittgrößte Stadt des Landes, eine der bedeutendsten Filmhochschulen für Regisseure, Kameraleute und Schauspieler der Welt befindet, war Bromberg eine häufig umkämpfte alte preußische Handelsstadt im Herzogtum Pommern und ist auch heute immer noch eher eine Arbeiterstadt, zwar mit einigen kulturellen Highlights, aber ohne weiteren Filmschwerpunkt.

Obwohl sowohl Bydgoszcz als auch Toruń in der gleichen Wojewodschaft liegen, und beide mit regionalen Fördermitteln unterstützt werden, erscheint eine Versöhnung ausgeschlossen. Darum wird eine dauerhafte Zukunft des Festivals von Sponsoren auch außerhalb des Landes gesucht. Andererseits schlug das Herz vom Camerimage schon immer unbeirrt in Toruń weiter, wo bis heute der Sitz der Stiftung ist, und das Festival begleitende Ausstellungen stattfinden.

Der Festivalleitung ist all dies bewusst, die Politiker auf der Bühne wiederholten hingegen die Ankündigung aus dem Vorjahr, man werde ja die Oper in Bydgoszcz um einen vierten Kreis erweitern, um weiter wachsen zu können. Von Bautätigkeiten war aber bisher keine Spur zu sehen.

Deshalb mussten Kamera- und Lichttechnikhersteller wie Canon, Sony, Dedolight, VANTAGE oder ZEISS ihre neueste Technik wieder im Vorraum des großen Screeningsaals der Opera Nova ausstellen. ARRI und Panavision wetteiferten in der Lobby gar darum wer den größten Stand belegt. In der direkt angrenzenden Bar konnte aber jeder mit professionellen Filmemachern sowie Neulingen aus der Branche ungezwungen in Kontakt kommen. Zudem wurde in der „Main Competition“ mit seinen vielen hunderten Sitzplätzen auch der Studentenfilmwettbewerb präsentiert.

Neben der Opera Nova gibt es noch weitere Spielstätten, u.a. das Multikino sowie das MCK Orzel Cinema, in dem Nebensektionen, wie Filmdebüts von Kameramenschen, Regisseuren oder Retrospektiven vorgestellt werden.

Für die Dokumentarfilmsektion blieb dagegen nur das kleine Kino unter dem großen Hauptsaal übrig, was dem Ort eine familiäre Ruhe bescherte, während es oben oft laut und hektisch zuging. Doch um mit der Zeit zu gehen, muss das Festival wachsen und darf nicht in einem Dornröschenschlaf wie vor 20 Jahren verharren.

Gewinner MAIN COMPETITION

Golden Frog: "The Fortress"

Kamera: Ji Yong Kim

Regie: Dong-Hyuk Hwang (Südkorea, 2017)

Hier der Trailer:

Synopsis:

Im Jahre 1636 wird das koreanische Königreich Joseon von der chinesischen Qing-Dnastie attackiert. König Injo und seine verbliebenen Gefolgsleute ziehen sich in die Bergfestung Namhansanseong zurück und sind von ihrer Umwelt völlig abgeschnitten. Dort stehen sie vor der schwierigen Entscheidung: Verhandeln oder kämpfen bis zum bitteren Ende?

Silver Frog: "Cold War - Der Breitengrad der Liebe"

Kamera: Łukasz Żal

Regie: Paweł Pawlikowski (Polen, Großbritannien, Frankreich, 2018)

Hier der Trailer:

Synopsis:

"Cold War" erzählt die furiose Liebesgeschichte der Sängerin Zula und des Komponisten Wiktor, die sich 1949 während ihrer Arbeit in einem traditionellen Tanz- und Musik-Ensemble ineinander verlieben.

Bronze Frog: "Roma"

Kamera: Alfonso Cuarón

Regie: Alfonso Cuarón (Mexiko, USA, 2018)

Hier der Trailer:

Synopsis:

Die junge Cleo (Yalitza Aparicio) arbeitet in den 1970er Jahren als Hausmädchen für eine mexikanische Mittelstandsfamilie im Stadtteil Roma in Mexiko Stadt. Sie kümmert sich auch rührend um die Kinder, während der Hausherr fremd geht. Zentrales Element der Handlung ist jedoch das Fronleichnam-Massaker im Jahr 1971. Der mexikanische Regisseur des autobiografisch geprägten Films war zur Zeit des Massakers neun Jahre alt.

FIPRESCI Award: "Peterloo"

Kamera: Dick Pope

Regie: Mike Leigh (Großbritannien, 2017)

Hier der Trailer:

Synopsis:

Im Jahr 1819 bahnt sich in Manchester eine Protestbewegung an, die von dem Staat mehr demokratischen Einfluss fordert und sich damit offen gegen die bis dahin absolute Monarchie stellt. Als der Widerstand immer größer wird, werden Truppen des Militärs zusammengezogen, die den Protest niederschlagen sollen - doch dieses Vorhaben endet in einem Blutbad, bei dem mehrere Demonstranten ihr Leben lassen...

Audience Award: "The Favourite"

Kamera: Robbie Ryan

Regie: Yorgos Lanthimos (USA, Großbritannien, Irland, 2018)

Hier der Trailer:

Synopsis

The Favourite – Intrigen und Irrsinn ist ein Historienfilm von Giorgos Lanthimos, der die englische Königin Anne im 18. Jahrhundert porträtiert. Das Land befindet sich im Krieg mit Frankreich, doch die kränkliche Königin Anne (Olivia Colman) ist kaum in der Lage, die Nation zu regieren. Stattdessen liegen die Geschicke Englands in den Händen ihrer Vertrauten Lady Sarah (Rachel Weisz), die sich neben den Regierungsgeschäften auch noch um Annes Gesundheit kümmert und versucht, deren Launen im Zaum zu halten. Da tritt ein neues Dienstmädchen namens Abigail (Emma Stone) ihre Stelle am Hofe an und wird schnell ihrerseits zur Vertrauten von Sarah. Als diese mehr und mehr von politischen Problemen eingespannt wird und Abigail sich um die Königin kümmern soll, sieht die Dienstmagd mit aristokratischen Wurzeln ihre Chance gekommen. Abigail nutzt ihren zunehmenden Einfluss auf die gebrechliche Monarchin für ihre eigenen ehrgeizigen Ziele…

Best Polish Film: "Nina" (Queer Film)

Kamera: Tomasz Naumiuk

Regie: Olga Chajdas (Polen, 2018)

Hier der Trailer:

Synopsis:

Nina, eine Lehrerin Mitte-30, und Wojtek sind ein ungleiches Paar auf der Suche nach einer passenden Leihmutter für das Kind, das ihre Beziehung retten soll. Eines Tages kracht Nina in das Auto der attraktiven, lesbischen Magda und Nina‎‎ verliebt sich in die Frau, die ihr Kind zur Welt gebracht haben könnte.‎

‎Link: camerimage.pl

Quellen: Kurzfilm AG | Der Kameramann | Camerimage

Festivalkinos in Lünen und Osnabrück führen Zufriedenheitsgarantie ein

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Kinoverbund Nennmann & Thies starten nach dem Online-Ticketing nun auch mit einer Zufriedenheitsgarantie.

Bereits 2016 hatte der Kinoverbund Nennmann & Thies in seinen Filmtheatern im Norden Deutschlands frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und in Kooperation mit dem damals noch neuen Ticketsystem »Kinoheld« u.a. die Online-Bestellung von Kinokarten eingeführt.

Mittlerweile hat - neben dem noch weiter verbreiteten Bezahlsystem »Dein Kinoticket« - die Vorabbestellung von Kinotickets mit dem Handy oder dem Computer sich überall in Deutschland weit verbreitet und großen Zuspruch gefunden. Zwar sind noch nicht alle Kinos flächendeckend beteiligt und manchmal hakt es auch, z.B. wenn bei den CineStar Kinos mit PayPal bezahlt wird, aber viele Zuschauer wollen einfach nicht mehr an der Kinokasse anstehen, oder als Nachzügler evtl. mit schlechten Plätzen Vorlieb nehmen zu müssen.

Der Kinoverbund Nennmann & Thies, der in bekannten Film-Festivalstädten wie in Lünen (dem Kinofest für deutsche Filme) oder Osnabrück (dem unabhängigen FilmFest mit Focus on Europe und internationalen Beiträgen des Independent-Kinos) zu Hause ist und zu dem das Cineworld Lünen, das Lumen Düren, die Filmpassage Osnabrück, das Cinemaxx Solingen, das Lumen Solingen und auch die Filmpassage Mülheim gehören, hat sich - in Kooperation mit einem Versicherungsunternehmen - jetzt kurz vor Weihnachten 2018 etwas ganz Neues einfallen lassen, um die Kundenzufriedenheit nochmals zu steigern.

Die nachfolgend beschriebenen zwei Ideen sind im Grunde so naheliegend, dass man sich beinahe fragen muss, weshalb sie nicht schon längst umgesetzt wurden.

Nur ein Sponsorenspot statt zu vieler Werbeclips.

Zum einen sollen in dem neu hinzugekommenen Kino »Hall of Fame« in Kamp-Lintfort in der Nähe von Moers und Duisburg, das eigentlich zu Weihnachten eröffnet werden sollte, aber gestern leider von den Behörden noch keine Abnahmegenehmigung bekam, die sieben Leinwände frei von kommerziellen Werbespots bespielt werden. Um nicht ganz auf Werbeeinnahmen zu verzichten, was sich keiner mehr leisten kann, wird stattdessen auf einen einzelnen sogenannten „Sponsorenspot“ gesetzt.

Für den Spot mit einer Länge von unter einer Minute sind bereits die ersten fünf Sponsoren gewonnen worden, so Anja und Meinolf Thies: „Die Sponsoren werden mit ihrem Logo vor jeder Vorstellung exklusiv präsent sein und sorgen mit ihrer Jahresleistung an uns dafür, dass bereits nach den vier bis fünf hauptfilmaffinen Trailern sofort die Vorstellung des besucherseits gewählten Films beginnt. Diese Form des Ausbaus des Vorprogramms haben wir erfolgreich auch in den meisten unserer anderen Kinobetriebe umgesetzt – flankiert vom regelmäßigen Applaus des Publikums.“

Und Anja Thies ergänzt: „Natürlich sind wir nicht komplett gegen jedwede Werbeform … Aber die Länge der Vorprogramme, gerade in den Wochen vor Weihnachten, nimmt in den meisten Kinos einen viel zu großen Teil des Gesamtprogramms einer Vorstellung ein … und liegt damit viel zu nah an der häuslichen TV-Erfahrung.“

Laut Kino-Chef Michael Seidel wird die Maßnahme auch dazu führen, dass pro Saal und Tag eine Vorstellung mehr gespielt und so das Programm erweitert werden kann.

Die zweite geniale Idee ist die Einführung einer sogenannten »Filmzufriedenheitsgarantie« - mit Rückversicherung.

Kinogutschein bei Nichtgefallen.

Volljährige Gäste haben in dem oben genannten Kinoverbund ab sofort die Möglichkeit, sich unter www.filmzufriedenheitsgarantie.de kostenlos zu registrieren. Sie erhalten daraufhin ein Zertifikat, das sie zunächst für die Dauer von zwölf Monaten berechtigt sind, sich bis zu 30 Minuten nach Beginn des Hauptfilms bei Nichtgefallen und Verlassen des Saals einen Wertgutschein in Höhe des Ticketkaufpreises ausstellen zu lassen. Der Gutschein ist allerdings nur bei Vorlage des Personalausweises gültig.

Für den Kinoverbund zahlt sich der Deal aus, denn die Maßnahme ist über einen Vertrag mit einem Versicherungskonzern abgesichert. Mit anderen Worten: Der Schaden wird reguliert.

"Es entsteht kein Storno-Ticket, somit kein Umsatzverlust; weder für den Verleiher wie auch nicht für uns als Kinobetreiber; im Gegenteil - der Kunde wird mit seinem Gutschein mindestens einmal wiederkommen!", erklärt Meinolf Thies von Thies & Thies. "Großartig ist, dass es uns gelang, die Teilnahme an diesem Feature für den Gast kostenfrei zu stellen", so Lutz Nennmann vom Kinoverbund. "Und als ebenso klasse empfinden wir den Umstand, einen am Ende früher unzufrieden und still aus dem Kino abwandernden Kunden wertgleich entschädigen zu können und on top mindestens einen zusätzlichen Kinobesuch zu generieren", erläutert Anja Thies.

Auslöser für die Maßnahme war laut Nennmann die Erkenntnis, dass Menschen sich immer mehr scheuen, um die zehn Euro für einen Kinobesuch zu investieren ohne dabei zu wissen, ob ein Film dieses Geld wert sei. Umgesetzt wurde die Idee gemeinsam mit dem Versicherungsmakler pma und der Werbeagentur Orange1 aus München.

Als Gesellschaft zur Steuerung für dieses sehr innovative Kundenbindungsprogramm fungiert die Cinema Unlimited GmbH aus Essen.

Links: www.kinoheld.de | www.filmzufriedenheitsgarantie.de

Quellen: Filmecho | Blickpunkt:Film


Dokumentarfilmer plädiert für mehr Hintergrundberichte zur Primetime

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Stephan Lamby wünscht sich zur Primetime im Fernsehen mehr journalistische Unabhängigkeit.

AG DOK-Vorsitzender Thomas Frickel kritisiert in der FAZ uferlose unbezahlte Mediathekenangebote. Dass das Rundfunksystem modernisiert werden muss ist auch einigen Politikern klar.

Schon seit längerem beschäftigt sich deshalb eine Länderkommission auf Staatssekretärsebene mit Auftrag und Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.

Die Ministerpräsidentenkonferenz beschloss jedoch trotz Bedenken die Ausweitung der Mediatheken - zulasten der audiovisuellen Kultur- und Kreativwirtschaft, während das lineare Fernsehen weiterhin auf Kontinuität statt Weiterentwicklung setzt, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass das Durchschnittsalter der Zuschauer des ersten Programms der ARD bei 61 Jahren angelangt ist.

Auch der Branchendienst "promedia" griff die aktuelle Debatte auf und lässt unter dem Titel "Das Rundfunksystem modernisieren" kein gutes Haar am öffentlich-rechtlichen System.

In der Branche der Dokumentarfilmer herrscht nämlich Missmut. Deren Format spiele im Fernsehen eine untergeordnete Rolle, beklagen sie. Lange Dokumentationen würden zu spät und zu selten gesendet. Respekt und Anerkennung seitens der Sender fehlten, die Bezahlung sei schlecht. Das Erste hält aktuell zwölf Sendeplätze pro Jahr für lange Dokus bereit, hinzu kommen Sonderprogrammierungen sowie Sendeplätze in den Dritten Programmen.

Im ZDF sieht es noch düsterer aus: Neben dem „kleinen Fernsehspiel“ mit zehn Dokumentarfilmen im Jahr gibt es aktuell keinen Sendeplatz für lange Dokumentationen. Deshalb trafen sich Verantwortliche von ARD und ZDF mit Dokumentarfilmern zu einer Diskussionsrunde des Grimme-Instituts, um – wieder einmal – über den Ernst der Lage zu sprechen, denn passiert ist bisher leider gar nichts.

Professor Paul Kirchhof, Verfassungs- und Steuerrechtler an der Universität Heidelberg hat in seinem Gutachten zur Begründung der Haushaltsabgabe ausdrücklich verlangt, „dass sich das Programm an publizistischen Zielen, insbesondere an dem der Vielfalt orientiert, und zwar unabhängig von Einschaltquoten und Werbeaufträgen“. Die Ablehnung des Quotendenkens hat Kirchhof in seinem Gutachten wiederholt ausformuliert – verbunden mit der Forderung nach Vielfalt oder Identifizierbarkeit öffentlich-rechtlicher Programme.

AG DOK fordert den Dokumentarfilm zurück ins Hauptprogramm.

Parallel zum Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) fand Anfang November 2018 zum dritten Mal die ARD-Programmwerkstatt mit reger Beteiligung statt. Laut Einschätzung des Grimme Instituts und der DOK Leipzig Jury, die jährlich immerhin 400 bis 500 dokumentarische Produktionen sichtet und so einen recht guten Überblick über das Programmangebot hat, nehmen Formatierung und thematische Einfalt nehmen zu, die immer gleiche Dramaturgie verschmelze zu einer „immer gleichen Soße“. Gute Filme hingegen würden zu wenig beworben und im Programm versteckt. Die Innovation hat offensichtlich keine Heimat im Ersten.

„Aber man muss auch mal eine schlechte Quote um 20:15 Uhr aushalten“, so die einhellige Meinung.

Andere Diskussionsrunden beschäftigten sich hingegen damit, wie Bestehendes weiterentwickelt werden kann. Wie kann das Dokumentarische primetimefähig werden, fragte sich zum Beispiel ein Werkstattgespräch unter Leitung von Stefan Lamby und ARD-Chefredakteur Rainald Becker, und eine andere Diskussionsrunde, angeleitet von Susanne Stenner und Silvia Weihermüller widmete sich dem Entwicklungspotenzial crossmedialer Produktionen und verbreitete eine so euphorische Aufbruchstimmung, dass am Ende der allgemeine Wunsch nach einem weiteren intensiven Workshop speziell zu diesem Thema stand.

Dokumentarfilmer Stephan Lamby plädiert für mehr Hintergrundberichte im aktuellen Journalismus - auch zur Primetime im Fernsehen. "Bürger können so das Prozesshafte von Politik nachvollziehen. Das ist wichtig für eine Demokratie."

Lamby macht seit Jahren politische Dokumentationen, häufig mit Langzeitbeobachtungen, und hat mit mehreren großen Filmen in den vergangenen 12 Monaten Zuschauer und Kritiker begeistert. Dazu zählen "Bimbes - die schwarzen Kassen des Helmut Kohl", dessen Trailer wir hier eingebunden haben:

und "Im Labyrinth der Macht"über die langwierige Regierungsbildung, der als komplette Doku auf YouTube vorliegt.

Eine rund 100-köpfige Jury der Fachzeitschrift "medium magazin" hat ihn deshalb zum "Journalist des Jahres 2018" gewählt.

"Bei guten Filmen entsteht die Aussage zunächst nur durch filmische Mittel: Kamera, Licht, Montage, Musik, kein Text. Der Zuschauer fühlt sich so weniger bevormundet", sagt er im Interview mit "medium magazin" - Autorin Anne Haeming.

Journalisten müssen unabhängig sein, dürfen keinem Lobbyverein angehören.

Nachdem ein mehrfach preisgekrönter Journalist des Magazins »Spiegel« kürzlich aufgeflogen ist, weil er "in großem Umfang Geschichten gefälscht und Protagonisten erfunden" habe, stellt sich die Frage, wie die Öffentlichkeit mit dem Vorfall umgeht. Von vermeintlichen "Fake News" in bisher als seriös geglaubten Magazinen und Zeitungen ist bereits die Rede, obwohl jeder weiß, dass sogenannte "alternative Fakten" ein Ausspruch von US-Präsident Trump sind, dessen Twitter Mitteilungen viel eher ins Reich der Legenden gehören.

Deshalb ist dem Chef von ECO Media und dbate.de politische Unabhängigkeit für seine Arbeit sehr wichtig. Die TV-Produktions GmbH hatte im Auftrag des WDR für Das Erste eine Doku über die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz hergestellt. Das Autorenteam Stephan Lamby, Nils Casjens, Maik Gizinski und Frank Zintner beobachten den Machtkampf in der CDU aus der Nähe.

"Mit einer parteipolitischen Bindung Journalismus zu machen, widerspricht mir zutiefst, bis heute. Ein Journalist, der über Politik berichtet, sollte in keiner Partei sein, ein Wirtschaftsjournalist sollte auch keine Aktien des Unternehmens besitzen, über das er schreibt, und ein Sportjournalist sollte nicht Mitglied des Fußballvereins sein, dessen Spiele er kommentiert", so der Chef von ECO Media.

Link: agdok.de

Quellen: AG DOK | Tagesspiegel | Medium Magazin | pro media | Presseportal by dpa

CES - International Consumer Show 2019 in Las Vegas

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Neue Trends & Technik aus den Bereichen 4K Ultra HD, Unterhaltungselektronik, Computer, Heimkino & HiFi.

Die International Consumer Electronics Show ist eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik. Sie findet jährlich für vier Tage im Januar im Las Vegas Convention Center in Las Vegas statt, diesmal vom 8.-11. Januar 2019.

Im Gegensatz zur IFA-Funkausstellung in Berlin, die vor einigen Jahren neben vornehmlich aktuellen, bereits lieferbaren Produkten aus target="_blank" den Consumer Electronics auch Home Appliances (d.h. Haushalts und Küchengeräte) aufgenommen hat, konzentriert sich die CES fast ausschließlich auf Neuheiten, Innovationen und Prototypen aus der Electronic Branche, die meist erst im Laufe des Jahres im Handel erscheinen. Dazu gehört neuerdings verstärkt auch Mobilität, nämlich vernetzte, abgasfreie und selbstfahrende Elektro-Automobile.

Für uns aus der Filmbranche ist sicherlich nicht alles interessant, was vor wenigen Tagen in den USA dem Fachpublikum und den Journalisten auf der Technikmesse vorgeführt wurde. Manches war überflüssige Spielerei.

Manche Neuheit ist aber durchaus interessant auch für professionelle Anwendungen und zeigt welch Potential in neuen Computerentwicklungen stecken kann.

Sprachsteuerungen und neue Smart-TV-Funktionen.

Fangen wir mit den Sprachsteuerungen an. Systeme wie ALEXA (Amazon), SIRI (Apple), CORTANA (Microsoft), BIXBY (Samsung) und GOOGLE Assistant o.a. dürften bereits hinlänglich bekannt sein. Doch dass einige TV-Hersteller diese Sprachapplikationen jetzt in ihre neuesten Fernsehgeräte integrieren, dürfte besonders Kunden freuen, die sich dafür keine externen Speziallautsprecher mit integriertem Mikrofon anschaffen wollen, die ansonsten auf dem Wohnzimmertisch stehen müssten und dort stören würden.

Das gleiche gilt für AIRPLAY 2, bei dem Nutzer Video-Inhalte von einem Apple-Gerät auf einen Sony oder LG-Smart-TV der neuesten Generation streamen können sollen. Allerdings wird es keine Nachrüstsätze für ältere LG- und Sony-Fernseher geben.

Deshalb hat der Lautsprecherhersteller JBL die CES 2019 zum Anlass genommen, seine Eigenentwicklung einer Soundbar noch einmal vorzustellen, die Android TV von Google eingebaut hat. Dadurch kann das Streamen von Inhalten unabhängig vom verwendeten Fernsehmodell direkt über die Soundbar erfolgen. Zudem kann die Soundbar mit dem GOOGLE Assistant auch über Sprachbefehle gesteuert werden.

Bisher bietet kein anderer Hersteller eine solche Soundbar an, die sowohl als smarter Lautsprecher als auch als Streaminggerät genutzt werden kann. Zwar gibt es bereits smarte Soundbars mit ALEXA auf dem Markt, die aber keine Video-Streaming-Einheit besitzen. Alternativ zur Sprachsteuerung wird der JBL Link Bar eine Fernbedienung beiliegen, um das Gerät auch damit bedienen zu können.

Neuere Flachbildfernseher haben zumeist die Smart-TV-Funktionen schon integriert, um auf Apps z.B. von NETFLIX oder die Mediatheken über HbbTV zugreifen zu können. Für ältere TV-Geräte könnte der Zusatznutzen dagegen durchaus interessant sein, denn einige externe Smart-TV-Module wie z.B. VideoWeb_TV, die vor einigen Jahren noch als extra Geräte angeboten wurden und von uns bereits 2012 vorgestellt worden waren, sind inzwischen veraltet und wieder vom Markt verschwunden.

Verbessert und weiterhin lieferbar sind allerdings der Amazon Fire TV Stick 4K jetzt auch mit ALEXA Sprachfernbedienung sowie Google Chromecast TV und Apple TV als Zusatzgeräte. Letzterer ist jetzt bei Apple ebenfalls in einer neuen Version auch in 4K-TV erhältlich.

Kopfhörer mit Übersetzungshilfe.

Dass Sprachsteuerungen gewaltige Fortschritte gemacht haben, erlebt man auch an anderer Stelle im Alltag. Auch Navigationsgeräte im Auto können oft schon durch Sprachsteuerung bedient werden, um nicht vom Verkehr durch Blick auf die Bedienungstasten abgelenkt zu werden.

Ganz neu auf der CES waren Kopfhörer von Waverly Labs aus New York in Form von Ohrstöpseln, die in Echtzeit 15 Sprachen übersetzen sollen. Deutsch war auch dabei. Bajuwarisch oder anderer Slang dürfte jedoch ebenso Probleme bereiten, wie die Verzögerung, die der Prozessor benötigt, um die Übersetzung auszugeben. Doch daran arbeitet man bereits.

Schön wäre es schon, einfach einen fremdsprachigen Film im Kino mit Ohrstöpsel in der eigenen Sprache anzuhören. Dann könnte nämlich auf Synchronfassungen oder Untertitel gänzlich verzichtet werden. Solange aber noch keine Lippensynchronität herrscht, sondern die Sprachausgabe mit einer Verzögerung von mehreren Sekunden erfolgt, werden die Übersetzungshilfen eher zu Qual für den Ablauf auf der Leinwand.

Wir haben das erst neulich selbst miterlebt, als einige Untertitel falsch angelegt waren und die Übersetzung nicht mehr zur gezeigten Szene passte. Das irritiert gewaltig. Auch fehlerhafte Übersetzungen, die durch Mehrdeutigkeit einzelner Worte entstehen können, sind ärgerlich.

Im Alltagsgebrauch, beim Fragen von Passanten nach einem Weg auf Reisen in fremden Ländern, dürften die Ohrstöpsel jedoch möglicherweise hilfreich sein und schneller eine Übersetzung liefern, als das verzweifelte Blättern in einem Sprachführer.

LG und Sony TVs können jetzt auch 8K.

Im Herbst letzten Jahres, bei unserem Bericht zu Ifa-Funkausstellung, erwähnten wir ein Samsung TV-Gerät, das nicht nur 4k HD-TV, sondern auch 8K durch Hochskalierung wiedergeben kann und sogar bereits lieferbar ist. Jetzt folgten Sony und LG mit ähnlichen Produkten auf der CES.

Kommende OLED-Fernseher von LG vervierfachen die Auflösung auf 8K. Die 9er-Serie löst die 8er-Modelle ab, weil ein HDMI-Anschluss in der neuesten Version als HDMI 2.1 erforderlich wird, um mehr Pixel mit hoher Frequenz ansprechen zu können. Das Z9-Topmodell weist gleich 88 Zoll auf, kleinere 9er-Varianten soll es aber ebenfalls geben.

Der absolute Clou von LG ist jedoch ein OLED Screen, der aufgerollt werden kann. Die selbstleuchtende OLED Leinwand verschwindet bei Nichtbenutzung in einer rechteckigen Aufbewahrungsbox, die zugleich Lautsprecher und Subwoofer darstellt. Vorteil gegenüber herkömmlichen Leinwänden ist, das kein Beamer benötigt wird und die Brillanz und Lichtausbeute deutlich höher ist als bei einer Projektion. Die Preise und die Verfügbarkeit sollen im Frühjahr bekannt gegeben werden.

Alternativ zum OLED Screen präsentierte LG auch einen Kurzdistanzprojektor. Der Beamer HU85LA projiziert ein 100-Zoll-Bild, was in etwa 2,5 Meter entspricht aus nur 10 cm Entfernung. In dieser Größenordnung können nur professionelle Mega-Screens wie z.B. Samsungs "Onyx"-4K-Screens mithalten, die anstelle von bis zu 10 Meter großen Leinwänden neuerdings in kleineren Kinosälen eingebaut werden können, wo der Platz im Vorführraum für eine ebenso kostspielige Digitalprojektion nicht ausreicht. Als Nachteil von Projektionen für den Heimgebrauch ist prinzipiell anzusehen, dass keine Empfangstuner oder Lautsprecher eingebaut sind. Beides müsste gegebenenfalls zusätzlich angeschafft werden.

Neben den hochpreisigen OLED-Fernsehern wird es von LG auch preiswertere neue LCD-Modelle geben, die ebenfalls mit 8K-Features in 75 Zoll glänzen. Alle OLED- und LCD-Geräte von LG nutzen offenbar eine variable Bildfrequenz, um diese an die ausgegeben Frames der Grafikkarte anzupassen, wenn das TV an einer Konsole oder einem Notebook oder PC hängt.

Die neueste Chip-Generation in den Geräten kann mithilfe vorab trainierter Algorithmen das Bild verbessern, etwa um HD-Inhalte per AI-gestütztem Hochskalieren in höherer Auflösung darstellen zu können. Das SoC übernimmt auch das Tone Mapping für Dolby Vision und HDR10.

Sony präsentierte nun auch OLED-TVs.

Bis jetzt war LG immer noch der einzige Hersteller der OLED-Panels in größerer Stückzahl liefern konnte. Diese werden auch von Panasonic, Loewe, Philips, Metz oder anderen Herstellern verbaut. Jetzt stellte auch Sony eigene OLED-Modelle vor, die Teil der Master Series sind. Der 4K-Fernseher der AG9-Serie erscheinen in den Größen 55, 65 und 77 Zoll.

Bei noch größeren Modellen setzt Sony dagegen weiter auf hauseigene LCD-Panels, allerdings mit Full Array« LED Hintergrundbeleuchtung. Sonys neuer ZG9 aus der Master Series, der auf der CES 2019 vorgestellt wurde, hat eine Auflösung von 8K und bringt entsprechend 33 Millionen Pixel auf einer Größe von wahlweise 85 oder 98 Zoll unter. Letzterer gehört zu den größten 8K-Fernsehern auf dem Markt - er ist genauso groß wie Samsungs neuer 8K-QLED-Fernseher, der ebenfalls auf der CES 2019 vorgestellt wurde. Als Betriebssystem kommt bei Sony wieder Android TV zum Einsatz.

Sony experimentiert auch mit 360° Reality Audio.

Der Absatz von CDs und DVDs schrumpft stetig. Streamingdienste für Video und Musik bekommen dagegen immer mehr Zulauf. Während Amazon leider immer noch auf das veraltete MP3 Format für Musikdownload setzt, bieten andere Plattformen High-Res Audio im komprimierten, jedoch verlustfreien Flac- oder sogar in DSD-Format an. Letztes entspricht der Super-Audio CD, die einst von Sony entwickelt wurde, aber vornehmlich im Klassik-Bereich einen größeren Absatzmarkt gefunden hat.

Ein weiteres neues Format auf den Markt zu bringen, das sich mit 360 Reality Audio befasst und Raumklang für jedweden Kopfhörer ermöglichen soll, macht deshalb nur Sinn, wenn dazu keine besondere Hardware beim Anwender benötigt wird und weitere Download-Plattformen mitspielen. Aktuell ist die Einbindung von Deezer, Tidal, nugs.net und Qobuz durch Sony geplant.

Raumklang CDs für Kopfhörer gibt es zwar schon länger. Deren Aufnahmen werden mit speziellen Kunstkopfmikrofonen aufgenommen. Doch das Angebot ist nicht sehr groß und das Ergebnis blieb bei der Wiedergabe zwiespältig.

Sony will den 360° Raumklang Effekt ebenfalls mit herkömmlichen Kopfhörern erreichen, für die keine spezielle Hardware erforderlich ist. Stattdessen ist die Software entscheidend: Musiker müssen zum einen die von Sony bereitgestellte Software zur räumlichen Abmischung ihrer Stücke verwenden. Zum anderen kommt die Software auch bei der Wiedergabe zum tragen. Sie wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut IIS entwickelt.

Kunden müssen sich bei dem geplanten, aber noch im Versuchsstadium befindlichen System, bei den kooperierenden Downloadplattformen offensichtlich nur dafür entscheiden, ob die Musik oder das Hörspiel im herkömmlichen Format oder aber im 360° Raumklang Format heruntergeladen werden soll. Der vorgesehene Raumklangeffekt ist sozusagen im Downloadfile enthalten und wird beim Abspielen dann per Kopfhörer automatisch entschlüsselt. Auf CD wird das Format nicht erscheinen, weil dafür zur Entschlüsselung spezielle CD-Player entwickelt werden müssten. Schon das MP3 Format kann nicht auf jedem CD-Player abgespielt werden.

Die 360°-Musikstücke können sogar auf Lautsprechersystemen, die aus zahlreichen Speakern bestehen, oder auf 360-Grad-Lautsprechern abgespielt werden. Da aber viele Nutzer nicht den Platz oder das Geld für derartige Aufbauten haben, wird 360 Reality Audio vornehmlich für herkömmliche Kopfhörer und sogar nach dem Download beim Abspielen über das Smartphone, nutzbar sein.

Erste Laptops mit OLED 4K Display

Die CES Show 2019 war zudem von der Computerbranche geprägt, deren Produkte auch in zukünftige Elektroautomobile einfließen. Unsere Klientel dürfte sich dagegen weitaus mehr für Laptops interessieren, die leistungsstark genug sind, um auch 4K HD-Videos abspielen zu können.

Nach Lenovos Convertible Laptop, dem Thinkpad X1 Yoga, wurde auf der CES das Yoga C730 mit OLED-Panel vorgestellt, das im März 2019 in den Handel kommen soll. Der Hersteller wird den 15,6-Zöller mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln und aktuellem Intel-Whiskey-Lake-Chip, welcher nativ USB 3.1 Gen 2 unterstützt sowie dedizierter Nvidia-Grafikeinheit anbieten. Zwei Prozessoren mit je vier Kernen und acht Threads stehen mit unterschiedlichen Taktraten von 1,6 und 1,8 GHz zur Auswahl. Das Display mit Touchscreen Stiftdigitizer Stift lässt sich um 360 Grad drehen und unterscheidet sich somit kaum vom älteren Modell. Ein HDMI-Ausgang, um Filme über Beamer oder größere Flachbildschirme wiedergeben zu können, ist mit an Board.

Auch HP zeigt auf der Messe mit dem Spectre x360 15 Zoll ein vergleichbares schlankes Gerät, das auch in 13 Zoll mit blickwinkelstabilem 4K UHD IPS Touch Screen und Intel Core i7 Quad-Core, 8th Gen mit 16GB Ram und 1000GB SSD erhältlich ist. Als Besonderheit hat es hochwertige Bang & Olufsen Lautsprecher eingebaut.

Panasonic Lumix Vollformat-Kameras mit 8fach HDR.

Nachdem Canon und Nikon auf der letzten photokina im Herbst 2018 neue spiegellose Kameramodelle im Vollformat vorgestellt hatten, die allerdings ein neues Objektivbajonett benötigen, war Panasonic mit seinem micro four-third System ins Hintertreffen geraten und lizensierte deshalb das große L-Bajonett, das in Leicas SL- und TL-Serien zum Einsatz kommt, für eine Eigenentwicklung.

Auf der CES wurde nun der Start der bereits vorgestellten Panasonic Modelle S1 und S1R für März 2019 verkündet. Zudem sollen auch eigene Objektive folgen.

Als Alleinstellungsmerkmale sollen die neuen Vollformat Panasonic Modelle (was in etwa einem 35mm Sensor entspricht) einerseits Videos in 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen können. Zum anderen verfügen sie über einen eingebauten High Resolution Modus (HDR) der einen deutlich höheren Kontrastumfang zulässt. Dazu werden acht Einzelaufnahmen mit jeweils minimal verschobenem Bildsensor aufgenommen und direkt in der Kamera zu einem extrem hoch aufgelösten Bild zusammengerechnet.

Der HDR-Aufnahmemodus empfiehlt sich etwa besonders für natürliche Landschaftsaufnahmen, Sonnenuntergänge im Gegenlicht oder filigrane Gegenstände mit feinen Details. Bei bewegten Objekten sollen sich Verzerrungseffekte per Einstellungsoption unterdrücken lassen.

Die S1 ist als Foto-Video-Hybrid konzipiert, die S1R hingegen eher als hochauflösender Fotospezialist, obwohl sie ebenfalls 4K Videos in 60p aufnehmen kann.

Sharp mit 8K-Video-Kamera

Sharp zeigte während der CES einen kompakten 8K-Kamera-Prototypen im Stil von Blackmagics Pocket Cinema Camera 4K, der mit einem MFT-Sensor bestückt sein soll. Näheres zum Prototypen, der sich sowohl im Preis mit ca. 3000,- €, als auch im Aussehen und in der Haptik offensichtlich nicht an Profis, sondern an anspruchsvolle Filmamateure richten soll, lässt sich in einem US-YouTube Video hier begutachten.

Neue Homepage der CES unter: www.ces.tech

Quellen: Golem | Tagesspiegel | GameStar | CES | Digitalkamera.de | Film TV Video

Neues aus Babelsberg: Zwei Alumni-Teams für Startup-Projekt ausgewählt

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Filmuni-News: Das Startbüro Babelsberg geht mit zwei neuen filmischen Projekten ins 5. Jahr - An acht Studierende wurde zudem ein Deutschlandstipendium vergeben.

Am 29. Januar 2019 hieß es traditionell wieder „Schlüsselübergabe“ im Startbüro Babelsberg.

Aus zahlreichen Bewerbungen wurden auch in diesem Jahr wieder zwei Teams aus den Reihen der Filmuni-Alumni ausgewählt, die nun in den Coworkingspace in einem Anbau der historischen Marlene-Dietrich-Halle auf dem Studio-Babelsberg-Gelände einziehen. Doch nicht nur ein Raum mit Basisausstattung steht ihnen nun ein Jahr lang zur Umsetzung ihrer Projektideen zur Verfügung, sondern ein finanzielles Budget von insgesamt 19.000 €. Darüber hinaus können sie auf die Beratung von Mentor*innen der beteiligten Partner bauen.

Ein Jahr lang werden die beiden neuen Gewinnerteams des Stipendiums von Studio Babelsberg und Filmuniversität mit Unterstützung des Medienboard und der Brandenburger Förderbank ILB bei der Realisierung eigener beruflicher Projekte gefördert.

Davon profitieren in diesem Jahr Gitte Hellwig und Henrike Rothe, beide Filmuni-Absolventinnen der Animationsregie. Gemeinsam mit der Berliner Animatorin Lisa Neubauer wollen sie die inhaltliche und visuelle Entwicklung ihrer Serie „URBAN NATURE“ (AT) weiter vorantreiben.

Die animierte Serie behandelt die Rückeroberung der Stadt durch Wildtiere im Kontext der fortschreitenden Urbanisierung und Gentrifizierung. Die Akteure der Geschichte sind anthropomorphe Tiere, die in Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Die Hauptfigur ist ein junger Fuchs, der in einen Konflikt zwischen Menschen und Tierwelt gerät. Nach einer Idee von Gitte Hellwig, die auch Regie führt, entwickelt das Team zu dritt die Serie weiter.

Neben einer TV-Ausstrahlung ist auch eine Online-Auswertung geplant und, wenn möglich, eine Anbindung an Konzepte der Wissenschaftskommunikation. Dafür will das Team im Stipendienjahr auf potenzielle Partner am Standort zugehen, so z.B. auch auf Forschende der Uni Potsdam, die sich mit dem Einfluss von Licht auf Säugetiere befassen. Die Produktion eines ersten Teasers im ersten Halbjahr soll die Grundlage bilden, um die Finanzierung für eine erste Staffel mit 6 Episoden einzuwerben.

Das zweite geförderte Team besteht aus Laura Klippel und Britta Strampe, die sich während ihres Masterstudiums der Film- und Fernsehproduktion kennengelernt haben und zu Jahresbeginn ihre eigene Produktionsfirma Bandenfilm gründeten. Mithilfe des Startbüros wollen sie ihr Unternehmen und dabei auch die Realisierung des Spielfilms "SUBTEXT" (AT) als ihr Produzentinnen-Debüt auf den Weg bringen.

„Wir freuen uns sehr über den Rückenwind für unsere Unternehmungen durch die Unterstützung der Partner des Startbüros“, so die Gründerinnen.

Die Bande, das sind neben den beiden Produzentinnen zahlreiche weitere Kreative aus unterschiedlichen Gewerken, mit denen sie eng verbunden sind und eine Vision teilen. So gehört zum Team von SUBTEXT auch Sophie Linnenbaum, die Regie führt und gemeinsam mit Michael Fetter Nathansky, beide studieren an der Filmuni, auch für das Drehbuch verantwortlich ist.

Der Film knüpft an die Idee von Linnenbaums [OUT OF FRA]ME an, denn auch mit dem neuen Stoff unternehmen die Filmschaffenden spielerisch eine Reise in ein entrücktes Universum: In einer perfekten bunten Welt, in der alle Menschen immer im goldenen Schnitt, scharf gestellt und in rauschenden Farben sind, gibt es keine Makel – nur eine kleine Gruppe von Außenseitern mit Filmfehlern stört das Bild. Die „Outtakes“ sind asynchron, übersteuert, schwarz-weiß oder ständig untertitelt. Wo sie auftauchen, unterbrechen sie den natürlichen Erzählfluss. Trotz ihrer steten Versuche der Anpassung bis zur Selbstaufgabe, wächst die Diskriminierung und Benachteiligung täglich, bis diese sich gezwungen sehen in den Untergrund zu gehen. Von dort aus formiert sich ein Widerstand.

Für den VFX-Anteil des Projekts ist eine Kooperation mit dem Studiengang Creative Technologies geplant und für das VFX-Supervising von Konzeption und Produktionsabläufen die Zusammenarbeit mit Partnern am Standort anvisiert.

Die Filmuniversität wünscht beiden Teams viel Erfolg bei ihren Unternehmungen und ist gespannt auf die Ergebnisse!

Startbüro Babelsberg, die gemeinsame Initiative von Studio Babelsberg und Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF mit Unterstützung der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der Brandenburger Förderbank ILB, fördert Teams bei der Umsetzung von Projektideen zur Entwicklung von innovativem Content oder innovativem Technologieeinsatz, die neue Impulse für die Medienproduktion setzen.

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Deutschlandstipendium an acht Studierende vergeben.

Bei der Auswahl der Stipendiat*innen für dieses besondere Stipendium geben nicht nur herausragende Studienleistungen den Ausschlag, sondern auch gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung von besonderen persönlichen Hürden im Lebenslauf.

Aus 47 Bewerbungen hat sich die Jury für acht denkbar unterschiedliche Persönlichkeiten entschieden, die sich jedoch allesamt auszeichnen durch ihre Fachkompetenz, ihre Zielstrebigkeit, Energie und Hingabe. Studierende aus diversen Verhältnissen, die schnell Fuß gefasst haben an der Uni, manche auch in einer anderen Kultur, in einem neuen Land, dessen Sprache sie parallel zum Studienbeginn schnell erlernen mussten.

„Multi-qualifizierte Persönlichkeiten“, „auf sympathische Weise ehrgeizig“, „die gerne auch den unbequemeren Weg wählen, wenn er der bessere ist“. Persönlichkeiten mit Haltung und „gutem Gespür für gesellschaftlich relevante Themen“ aber auch mit „Widerhaken oder vielmehr einer grundständigen Unzufriedenheit mit bestehenden Verhältnissen und dem unbedingten Willen zur positiven Veränderung“, neugierige, „wahnsinnig offene“ und wissensdurstige Menschen, „die alles aufsaugen und das neue Wissen destillieren in ihren künstlerischen Projekten“ – so die Worte der Laudator*innen.

Alles in allem Studierende, welche die Hochschule durch ihre Anwesenheit bereichern:

Amir Arsalan Shiri Varnamkhasti (BA Sound)

Anastasija Kretzschmar (BA Animation)

Lara Frank (MA Filmmusik)

Lisa Nawrocki (MA Medienwissenschaft)

Sarah Beekmann (BA Montage)

Yasamansadat Seyedahmadi (BA Montage)

Jessica Hölzl (BA Drehbuch/Dramaturgie)

Liza Reichardt (MA Drehbuch/Dramaturgie)

Ihnen wurde ebenfalls am 29. Januar 2019 im feierlichen Rahmen das Deutschlandstipendium verliehen. Dass sich auch in dieser Förderperiode wieder acht Talente aus den Reihen der Filmuni über einen monatlichen Zuschuss von 300,- € für die Dauer eines Jahres freuen und sich damit weiterhin intensiv dem Studium widmen können, verdanken wir dem langjährigen Engagement privater und öffentlicher Förderer aus Kultur, Medien und Wirtschaft: der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH, der Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, dem Stadtfernsehen Potsdam TV, dem Kuratorium der Filmuniversität sowie der Professorenschaft der Filmuniversität.

Ihnen gilt besonderer Dank, machen sie das Projekt doch inzwischen zu einer echten Erfolgsgeschichte. Seit dem Start des Deutschlandstipendiums des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2011 ist die Filmuniversität BabelsbergKONRAD WOLF Teil der Initiative. Inzwischen konnten 70 Studierende mit einem Förderbetrag von 252.000 € unterstützt werden.

Link und Quelle: filmuniversitaet.de

Filmkritiken zur Berlinale, Teil 2

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Weitere Filmkritiken aus der Sektion Generation Kplus der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2019.

Nach unserer ersten Filmkritiken vorgestern zur Eröffnung der Sektionen »Generation 14plus« und »Berlinale Shorts« folgen heute zwei Besprechungen unserer Kollegin Elisabeth Nagy aus der Reihe »Generation Kplus«.

Auch in den nächsten Tagen wollen wir versuchen, weiterhin sporadisch einige Filmkritiken aus verschieden Sektionen hier zu veröffentlichen. Dabei müssen wir selbstverständlich das Embargo beachten und die offizielle Premiere abwarten, bevor darüber berichtet werden darf.

Kinotrailer liegen bei Weltpremieren nur selten vor, um nicht Zuviel vom Film vorab zu verraten. Sie werden meist erst auf YouTube gehostet, wenn der Film einen Verleih hat und auch regulär ins Kino kommt. Wir begnügen uns deshalb mit Filmstills, soweit sie uns zur Verfügung stehen.

Programmänderung bei Generation 14plus.

Wie wir bereits letztes Mal schrieben, müssen leider die vier Vorführungen von "Shao nian de ni" (Better Days) des chinesischen Regisseurs Derek Kwok-cheung Tsang im Programm Generation 14plus am 11., 14., 16. und 17. Februar 2019 ausfallen.

Kurzfristig wurde deshalb eine Cross-Sektion mit dem Panorama ins Leben gerufen, die in diesem Jahr eigentlich nicht vorgesehen war. Gezeigt wird:

"37 Seconds"

von HIKARI, Japan

Montag, 11. Februar 2019, 17:30 Uhr

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Synopsis:

Die 23-jährige Yuma sitzt wegen einer Zerebralparese im Rollstuhl, einen Zeichenstift kann die Manga-Künstlerin aber halten. Auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben, weg von der überbehütenden Mutter, stolpert sie über Manga-Pornos. Humor- und liebevoll erzählt Regisseurin HIKARI von einer ungewöhnlichen Selbstfindung, in künstlerischer, körperlicher und familiärer Hinsicht.

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Zusätzliche Wortveranstaltung:

„2040 - Telling New Stories About Our Future“

Montag, 11. Februar 2019, 18 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr)

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Eintritt frei, Veranstaltung in englischer Sprache.

Anlässlich der Vorführung des Dokumentarfilms "2040", der heute im Rahmen von Generation seine Weltpremiere feiert, findet eine Podiumsdiskussion mit Regisseur Damon Gameau und Expert*innen aus Film, Kultur, Wissenschaft und Politik statt. Gemeinsam erörtern sie die Möglichkeiten und Chancen verantwortungsvollen Handelns angesichts des Klimawandels, der als aktuell drängendstes Thema der Menschheit weltweit Gegenstand intensiver Diskussionen ist.

Zusatzvorführung Generation Kplus:

"2040"

von Damon Gameau, Australien

Freitag, 15. Februar 2019, 17:30 Uhr

CinemaxX 1, Voxstraße 1, 10785 Berlin

Ticketreservierungen für Gruppen ab 6 Personen sind ab sofort über die Generation-Gruppentickethotline verfügbar. Kauftickets ab 4. Februar online oder an allen Vorverkaufsstellen der Berlinale erhältlich. Ticketinformationen unter: www.berlinale.de/tickets

Wie könnte eine lebenswerte Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Der preisgekrönte australische Regisseur Damon Gameau geht in seinem Film 2040 (Generation Kplus) genau dieser Frage nach und zeichnet, entgegen der landläufigen dystopischen Manier, eine andere, positivere Zukunftsvision.

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Zwei Filmkritiken aus der Reihe Generation Kplus

"Kinder"

von Nina Wesemann | mit Arthur, Christian, Emine, Marie

Generation Kplus

Weltpremiere, Deutschland 2019

Premiere 10. Februar 2019

Filmstill "Kinder"© Nina Wesemann, Quelle: 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Ein Jahr im Leben von vier Großstadtkindern: Emine, Marie, Christian und Arthur sind zehn Jahre alt und leben in Berlin. Alltagsszenen dokumentieren die Heranwachsenden in all ihrer Unsicherheit wie unverbesserlichen Kühnheit.

Elisabeths Filmkritik:

Die S-Bahn rattert durch Berlin. Vorbei an Häuserfronten und am Tempelhofer Feld. Emine und ihre Freundinnen leben in Neukölln. Marie wohnt etwas außerhalb, ist oft alleine und stromert über Brachen und Baustellen. Christian ist der Jüngste von vier Kindern. Die Brüder sind allesamt älter. Gemeinsam geht man auch mal ins Museum. Arthurs Geschwister sind jünger. In dem Abschlussfilm der HFF München-Absolventin Nina Wesemann sind sie Kinder einer Großstadt. Diese Großstadt ist Berlin, die aus so vielen Dörfern besteht, dass das Leben in einem Bezirk dem anderen ähnelt und doch ganz anders sein kann. Treffen werden sich die Kinder sicherlich im Kino, denn "Kinder" feiert seine Weltpremiere in der Generation Kplus-Sektion der Berlinale 2019.

Nina Wesemann, die zuletzt bei "Blind & Hässlich" von Tom Lass Regie-Assistenz machte und bei Corinna Belz'"Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte..." mit die Kamera führte (neben Axel Schneppat und Piotr Rosolowski), studierte seit 2010 an der Hochschule für Film und Fernsehen in München in der Abteilung Dokumentarfilm.

Für "Kinder"übernahm sie sowohl die Regie als auch die Kamera. Ein Jahr lang begleitete sie ihre jungen Protagonist*Innen, die im Alter zwischen 10 und 12 sein dürften. Mal sind sie alleine, mal mit ihren Freunden und Geschwistern zusammen. Erwachsene geraten nur sehr selten vor die Kamera. Nina Wesemann versucht ihren Alltag einzufangen. Ihr liegt aber weniger daran die Kindheit, als die Kinder in ihrer Entwicklung, auf der "Schwelle" zu etwas hin, zu zeigen. Großstadtkinder sollten es sein. Sie steigen in die S-Bahn, sie ziehen durch die Einkaufszentren, gehen im Supermarkt einkaufen, zünden zu Silvester Feuerwerk und begeistern sich für Rollenspiele im Internet.

Eigene Kinder hat Nina Wesemann laut ihrem Regiekommentar noch nicht. Sie begegnete den Kindern mit Neugierde und Ernst. Allem voran stellt sie ein Zitat von Bill Watterson, in dem der amerikanische Comic-Zeichner, seine Verwunderung in Worte fast, dass sich von Tag zu Tag nichts ändere und dann doch bald alles ganz anders sei. Watterson berühmteste Helden, "Calvin und Hobbes", ein kleiner Junge und sein Stofftiger, dürfen sicherlich als Referenz gelten. Calvin verhandelt mit seinem für ihn lebendigen Tiger Betrachtungen, die in der Welt der Erwachsenen durchaus philosophischen Charakter haben. Die Geschichten wechseln dabei immer zwischen der realen und der Phantasiewelt eines Kindes.

Eigentlich ist "Kinder" gar nicht unbedingt ein Kinderfilm. Ermine, Marie, Christian und Arthur bleiben ganz in ihrer, aber sie gewähren dem Publikum Einblicke in diese Welt. Nina Wesemann, schreibt in ihrem Kommentar selbst, die ihr diese Welt fremd war. Durch die Augen der Kinder kann sie sich auf diese einlassen und erfahren, was ihnen wichtig ist und wie sie die Welt um sie herum erfahren. Als Regisseurin (die dramaturgische Beratung übernahm Ella Cieslinski) wählte sie aus dem Drehmaterial eines Jahres aus, das in Kindheitszeit aus ganz vielen, meist gleichen Tagen besteht, an dessen Ende dann doch etwas anderes steht. Ob die ProtagonistInnen nun Lesen doof finden, Geld fürs Internetspiel brauchen oder die Politik für sich vereinfacht den kleineren Geschwistern erklären, die Regisseurin wertete nicht, ihre Dokumentation ist eine beobachtende. Sie lässt jedes Empfinden der Kinder so auch stehen. Auf dass die Erwachsenen etwas daraus mitnehmen mögen. Ob sie nun bereits Kinder haben oder nicht.

Elisabeth Nagy

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"Where We Belong"

von Jacqueline Zünd | mit Alyssia Pascale, Ilaria Pascale, Carleton Gogel, Sherazade Gogel, Thomas Kurmann

Generation Kplus

Weltpremiere, Schweiz 2019

Premiere 9. Februar 2019

Filmstill "Where We Belong"© Nikolai Von Graevenitz, Quelle: 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Die Eltern trennen sich, die Kinder bleiben mit ihren Gedanken zurück. Jacqueline Zünd dokumentiert die Erfahrungen von fünf Scheidungskindern, die trotz aller Widrigkeiten ganz genau zu wissen scheinen, wohin sie gehören.

Elisabeths Filmkritik:

In einer idealisierten Welt lieben sich Eltern für immer und ewig. Ihren Kindern geben sie ein Zuhause. Doch in der profanen Realität ist das nicht immer so. Eltern leben sich auseinander, streiten sich, trennen sich, gehen auseinander. Zurück bleiben Kinder, die nun (k)ein Zuhause mehr haben.

Warum sich die Eltern von Alyssa und Ilaria, von Carleton und Sherazade und von Thomas getrennt haben, ist nicht wirklich Gegenstand von Jacqueline Zünds ("Goodnight Nobody", "Almost There") Betrachtung. Das Motto der diesjährigen Berlinale-Generation-Reihe ist, den Kindern eine Stimme zu geben.

Genau das tut die Schweizer Regisseurin. Es braucht keine Erklärungen oder gar Rechtfertigungen von denen, die diese Jungen und Mädchen in diese Lage gebracht haben, Scheidungskinder zu sein. Die Kinder erzählen, aus ihrer Sicht. Sie schauen uns direkt an, durchbrechen die Leinwand und lassen ihre Präsenz auf das Publikum wirken. Ihre Gesichter vermitteln keine Vorwürfe, keine Traurigkeit, kein Pathos. Es liegt an jeder/m Zuschauer/in selbst, wie sie diesen Blicken begegnen.

Jacqueline Zünd weiß um die Statistik. 50 % soll die Scheidungsrate in der Schweiz sein. Und doch haftet diesem Umstand ein Makel an. Darüber hinaus treffen diese noch kleinen Menschen konkrete Veränderungen. Sie wohnen mal hier und mal dort. Sie sollen sich mitunter entscheiden, wen sie lieber haben. "Hallo, geht's noch?", sagt dazu Sherazade. Oder sie müssen lernen, wem und was sie noch glauben können. Zünd holt die Kinder direkt vor die Kamera und hört einfach zu. Das aktive Zuhören fordert sie auch von ihrem Publikum. Da gilt es die klaren Worte auszuhalten, mit denen die Kinderseelen beschreiben, was passiert ist und wie sie damit umgehen.

Zünd, die ein weiteres Mal mit dem Kameramann Nicolai von Graevenitz ("Der Wald vor lauter Bäumen", "Hedi Schneider steckt fest") zusammengearbeitet hat, findet darüber hinaus Räume, die dem Naturell und den inneren Empfindungen der Kinder entsprechen. Sie springen in die Höhe, sie stecken ihre Füße in Wasser, es rauscht und es summt. Die Zwillinge Alyssa und Ilaria erkunden einen Jahrmarkt und Thomas sucht die Nähe zur Natur und der Arbeit auf einem Bauernhof. In ruhigen Breitwandbildern können sich die Kinder ihre Position selbst bestimmen. Und so ist "Where We Belong" eine Beobachtung, die Einblick gibt, wieviel Kinder aushalten und wie klug und empfindsam sie ihre Eltern einschätzen. Der Schmerz des Verlustes von dem, was mal Zuhause war, schwingt dabei mit, ohne die Narration zu erdrücken.

Elisabeth Nagy

Link: www.berlinale.de

Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin 2019

Urheberrechtsreform: Uploadfilter weiter in der Kritik

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Uploadfilter: EU-Ministerrat stimmt heftig umstrittenem Kompromiss zu. Letzte Hürde ist die bevorstehende Abstimmung des EU-Parlaments.

Nach der ersten Einigung der EU-Mitgliedsstaaten auf den umstrittenen Kompromiss für die neue Urheberrechtsrichtlinie hat am 21.02.2019 auch der EU-Ministerrat der Reform inklusive Artikel 13 zugestimmt.

Laut Artikel 13 sollen Betreiber von Plattformen mit Inhalten, die Nutzer erstellen, für unautorisierte Veröffentlichungen urheberrechtlich geschützter Werke haften. Um dies zu verhindern, müssten sie Upload-Filter einsetzen. Diese Filter überprüfen Bilder, Videos, Musik und Texte bereits vor ihrem Hochladen im Internet nach unzulässigen Inhalten – und stoppen den Prozess im Zweifel. Dadurch werden die Inhalte erst gar nicht publiziert. Für die Filter können Algorithmen zur Bild- und Texterkennung verwendet werden.

Letze Hürde gegen die heftig kritisierten Uploadfilter und dem Leistungsschutzrecht ist die bevorstehende Abstimmung im EU-Parlament. Weil dieses bereits im vergangenen Herbst eine erste Version der Urheberrechtsreform abgelehnt hatte, sehen Experten noch eine Chance, dass auch der zweite Entwurf gekippt werden könnte.

Kritiker der Urheberrechtsrichtlinie zeigen sich aktuell vor allem darüber enttäuscht, dass auch Deutschland im Ministerrat für die Reform gestimmt hat.

Auf Twitter schreibt etwa der sozialdemokratische EU-Abgeordnete Tiemo Wölken, Merkel habe die Bedenken von Justizministerin Katarina Barley (SPD) ignoriert und wolle »ihre Uploadfilter unbedingt«.

Insgesamt fünf Länder stimmten gegen den aktuellen Entwurf der Urheberrechtsrichtlinie, darunter Polen, die Niederlande, Italien, Finnland und Luxemburg.

In einer Stellungnahme erklärten die Länder, die Reform sei »ein Schritt zurück für den digitalen [...] Markt« und verfehle das Ziel »eine Balance zwischen dem Schutz der Rechteinhaber und den Interessen einzelner Bürger« zu schaffen.

Die Verhandlungsführer des EU-Parlaments, -Rats und der EU-Kommission entschieden sie sich unter anderem für Uploadfilter und dem Leistungsschutzrecht - entgegen der Warnungen zahlreicher Kritiker, die das Ende des freien Internets befürchten und die Urheberrechtsrefom als »Gefahr für kleine Verlage, Autoren und Internetnutzer gleichermaßen« (Zitat Julia Reda, Piratenpartei) ansehen.

Zuvor hatten sich Deutschland und Frankreich darum gestritten, ob Startups und kleinere Webseiten von Artikel 13 und der Haftung für illegal hochgeladene Inhalte ausgenommen werden sollten - Deutschland war für die Ausnahme, Frankreich nicht.

Wie ComputerBase berichtet, einigten sich Frankreich und Deutschland jetzt auf einen Kompromiss, dem die übrigen EU-Mitgliedsstaaten zustimmten und der folgende Bedingungen für eine Ausnahme von Artikel 13 vorsieht:

• Die Upload-Plattform muss jünger als drei Jahre alt sein.

• Der Jahresumsatz der betreffenden Plattform muss geringer als zehn Millionen Euro ausfallen.

• Auf der Plattform dürfen pro Monat höchsten fünf Millionen Nutzer unterwegs sein.

Dabei sehen Experten vor allem die Beschränkung auf ein Plattform-Alter von maximal drei Jahren als problematisch an. Die EU-Abgeordnete der Piratenpartei, Julia Reda, die bereits seit Längerem zu den schärfsten Kritikern der Reform gehört, schrieb etwa in ihrem Blog:

"Unzählige völlig harmlose Apps und Webseiten, die nicht alle dieser Kriterien erfüllen, müssten demnach Uploadfilter installieren, die User und Betreiber gleichermaßen schädigen, selbst wenn die Plattform bisher überhaupt kein Problem mit Urheberrechtsverletzungen hat."

Für Reda ist der Entwurf von Artikel 13 »schlimmer als je zuvor« und sorge dafür, »dass alle Websiten und Apps, die Uploads erlauben, gezwungenermaßen jede ihnen angebotene Lizenz annehmen müssten – egal wie unfair die Bedingungen sind, egal, ob sie die Inhalte auf ihrer Plattform überhaupt verfügbar machen wollen«.

Als Beispiele für betroffene Webseiten nennt die Politikerin unter anderem die Crowdfunding-Plattform Patreon, das keines der Kriterien erfüllt, oder Diskussionsforen auf Webseiten wie Heise und Ars Technica oder für Nischenthemen wie GetReeled, North America's largest fishing social network, mit deutlich weniger als fünf Millionen Nutzern - die aber allesamt älter als drei Jahre sind.

Auch für unseren BAF-Blog würde dies möglicherweise zutreffen, der seit mehr als 10 Jahren existiert, aber knapp unter 1 Million Besucher hat.

Auch von anderen Seiten her hagelt es Kritik: Der IT-Branchenverband Bitkom verkündete, Wirtschaftsverbände wollten sich gegen Artikel 13 zu Wehr setzen. Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder konstatierte dementsprechend: »Wer für Upload-Filter stimmt, schadet allen«. Weil die Bundesregierung im Koalitionsvertrag überdies festgelegt hatte, Uploadfilter grundsätzlich ablehnen zu wollen, werfen Kritiker der Koalition laut Heise Vertragsbruch vor.

Aber selbst die Befürworter der EU-Urheberrechtsreform zeigen sich unzufrieden mit dem Kompromiss: Ihrer Meinung nach geht Artikel 13 nicht weit genug - der CDU-Abgeordnete Axel Voss etwa fordert ebenso wie die Medien- und Musikindustrie in Vertretung durch den Bertelsmann-Konzern sogar eine Verschärfung der Richtlinie.

Als „akzeptablen Kompromiss für die Urheber“ bezeichnet dagegen der Deutsche Journalisten-Verband die Einigung auf europäischer Ebene auf eine neue Urheberrechtsrichtlinie. Die Initiative Urheberecht, zu der neben 35 weiteren Mitgliedsorganisationen der DJV gehört, begrüßte ebenfalls, dass es jetzt bessere Rechts- und Vertragsgrundlagen für Kreative und Kulturschaffende in Europa gibt.

„Das Vertragswerk schafft die Grundlage dafür, dass die Urheber in der digitalisierten Medienwelt von ihren Werken leben können“, kommentiert der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

Ob und inwiefern die EU-Richtlinie zur Urheberrechtsreform tatsächlich mit dem zwischen Frankreich und Deutschland ausgehandelten Kompromiss in Kraft tritt, bleibt allerdings vorerst offen.

Link: www.europarl.europa.eu/portal/de

Quellen: GameStar | Heise | DJV

Magine stellt TV-Streaming in Deutschland ein

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Magine TV wird sein Angebot für Web-TV in Deutschland per 28. Februar 2019 einstellen.

Magine TV kündigte an, seinen TV-Streaming-Service in Deutschland einzustellen, um sich auf das B2B-Geschäft zu konzentrieren. Demnach wird Magine sein Engagement für Web-TV in Deutschland zum 28. Februar 2019 beenden.

Den Nutzern von Magine TV wird ein Wechsel zu Zattoo angeboten. Hierfür ist Magine TV eine Partnerschaft mit Zattoo eingegangen, damit Magine TV-User weiterhin ihr TV Programm übers Internet streamen können.

Weiterhin gab Magine bekannt, sich künftig auf das weltweite B2B-Geschäft von MaginePro zu konzentrieren, dem Anbieter von Video Streaming-Plattformen und umfassenden Video-Streaming-Lösungen für Websites und Content-Provider.

Der cloudbasierte OTT-Dienst Magine TV wurde im März 2013 in Schweden gegründet, ist in Deutschland seit April 2014 für den Endkonsumenten verfügbar und bietet ein Angebot mit allen in Deutschland relevanten Free-TV-Sendern und vielen Pay-TV-Sendern in HD an.

Ein sehr ähnliches, fast noch umfangreicheres Streaming-Angebot bietet schon ein paar Jahre länger Zattoo in Deutschland an. Es spricht vor allem jene TV-Nutzer an, die entweder kein DVB-T2-Signal (dem kostenpflichtigen, digitalen HD-Nachfolger des inzwischen nahezu abgeschafften, bisher frei und kostenlos empfangbaren DVB-T-Überallfernsehens) in ihrer Wohnung empfangen können und auch keine Möglichkeit haben Fernsehen über Kabelverdrahtung oder Satellitenschüssel zu sehen.

Zattoo ist die unkomplizierte und flexible Alternative zu Satellit und Kabel, TV live und On Demand zu schauen. Ob auf dem Smart-TV im Wohnzimmer, dem Smartphone oder Tablet, PC und Notebook. Zattoo bietet über 100 TV-Sender auf allen Geräten.

Zattoo gibt es sogar kostenlos, allerdings mit reduziertem Angebot sowie Werbeeinblendungen. Das Premium-Angebot für 9.99 € im Monat, (das im Vergleich zum DVB-T2 Abo etwa doppelt so teuer ist, aber dafür keinen Decoder zum Kauf benötigt), beinhaltet zahlreiche Sender in HD-Auflösung sowie werbefreiem Umschalten zwischen den Programmen. Das Ultimate-Angebot für 19,99 € ermöglicht zusätzlich mehrere parallele Streams, die jedoch nur von hartgesottenen Fernsehguckern benötigt werden, die zusätzlich auch noch diverse Sendungen aufzeichnen möchten.

Link: zattoo.com/de

CD- und DVD-Verkauf im Sinkflug, während die Streaming-Umsätze steigen

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Im Musikmarkt überflügelte im vergangenen Jahr der Streaming-Umsatz erstmals den CD-Verkauf. - Außerdem Verlosung einer DVD als Nachtrag.

Neben den großen bekannten Musik-Streaming-Portalen wie Spotify und Deezer, die auch ohne kostenpflichtiges Abo - dafür aber mit Werbeunterbrechungen, ähnlich wie beim Privatradio, gehört werden können - beschränken sich Amazon und iTunes von Apple nicht nur auf Musik, sondern bieten allumfassend im kostenpflichtigen Streaming auch fast alle verfügbaren Filme und Serien an.

Für Studenten gibt es bei Amazon im ersten Jahr sogar kräftige Rabatte, womit man ganze Heerscharen weg von TV-Glotze, hin zum Streaming gelockt hat.

Seitdem hat sogar das Smartphone (Handy) oftmals die Rolle des Musikhörens und manchmal sogar des Filme Guckens übernommen, obwohl wir als Cineasten nicht verstehen können, wie man Filmkultur auf so kleinen Bildschirmen genießen kann.

Vor ein paar Tagen schrieben wir, dass man eigentlich gleich mehrere Streaming-Portale wie Amazon, Maxdome, Netflix, Videociety u.a. abonnieren müsste, um genau das sehen zu können, was einem die Kinos bieten.

Allerdings sind wir in Berlin auch von einem Überangebot an Filmen in den Kinos verwöhnt. In kleineren Städten, oder auf dem Lande muss man bei weniger verfügbaren Kino-Leinwänden mit einem deutlich kleineren Filmangebot auskommen. Wer sich daran gewöhnt hat, und nicht die Berlinale mit mehr als 400 Filmen in 10 Tagen zum Maßstab nimmt, der wird sich ggf. auch mit ein oder zwei Streaming-Portalen begnügen.

Im Musikbereich mag das noch einfacher funktionieren. Während man früher das Radio eingeschaltet hatte und nur das hörte was gerade in einem der örtlichen UKW-Sender zur Verfügung stand, sind die Streaming-Portal bereits cleverer und können den Musikgeschmack der Hörer erlernen, sodass einem in der Mehrzahl das geboten werden kann, was einem gefällt.

So ist es kein Wunder, wenn junge Leute auf der Straße oder in der Bahn mit gut von der Außenwelt abgeschirmten Kopfhörern ihrem Musikgenuss auf dem Handy frönen. In der digitalen Welt gibt es kein Rauschen mehr. Die Streaming-Portale sind fast überall zu empfangen auch unabhängig von Fahrten in andere Gegenden, wo der heimische UKW-Sender nicht mehr zu empfangen ist, die Lieblings-CD daheim geblieben war, und der ehemals jaulende Cassetten-Walkman längst ausrangiert worden ist.

Deshalb hat sich offensichtlich der Musikmarkt im vergangenen Jahr weiter gewandelt. Erstmals war der Anteil an Einnahmen durch Musikstreaming-Abos höher als durch den CD-Verkauf.

Der Gesamtumsatz der deutschen Musikindustrie ist zwar auch 2018 leicht rückläufig. Der Zugewinn an Einnahmen durch Musikstreaming-Abos gleicht die sinkenden CD-Verkaufszahlen jedoch weitestgehend aus, teilte der Bundesverband Musikindustrie mit.

Leider nimmt aber auch der Umsatzanteil von Musikdownloads weiter ab. Zwar gibt es vor allem im Klassik-Bereich sowie bei Klassikern aus der POP- und Rock-Branche durchaus Liebhaber spezieller Portale, die High-Res. Musik-Downloads in höchster Qualität anbieten. Dazu gehören u.a. 7Digital, Highresaudio, Quobuz, HDtracks oder NativeDSD.

Um diese speziellen Formate, die nichts mehr mit reduzierter Qualität im MP3-Format gemein haben, sondern nur hochauflösend im Flac oder DSD-Format zum Download vorliegen, benötigt man aber spezielle portable Abspielgeräte oder ein Handy der Oberklasse von Sony. Auch die Speicherung auf dem heimischen PC ist möglich, um die Musik dann mit höchster Qualität über das eigene Netzwerk auf hochwertige Musikanlagen im Wohnzimmer zu Streamen.

Studentenbuden werden solch sich solch teure Ausrüstung kaum leisten können, weshalb die genannten Zahlen der Musikindustrie differenziert zu betrachten sind. Auch der Verkauf von Spielfilmen auf Blu-ray Discs oder den neuen teuren Ultra-HD Blu-rays ist nur etwas für die betuchtere Gesellschaft.

Sogar die Rückkehr zur Vinyl-Schallplatte, hat etwas mit Genuss zutun. Fastfood gibt es überall an jeder Ecke. Doch Qualität und einen besonderen Geschmack muss man ganz anders genießen. So ist es nicht verwunderlich wenn die Verkaufszahlen auch bei Vinyl nicht stetig weiter steigen, sondern langsam eine Sättigung erreicht haben.

Kleinstauflagen sind auch nicht immer sofort greifbar. Nach dem Besuch eines Dokumentar-Films über den brasilianischen Gitarristen João Gilberto im letzten Herbst, hat uns die Musik des Bossa Nova Gründers so begeistert, dass wir mehr davon hören wollten. Die Bestellung von zwei Vinyl Schallplatten mit Musik aus den 60er Jahren betrug aber wegen der Kleinstauflage vier Monate Lieferzeit. Uns hat dies nicht weiter gestört. Andere würden in der heutigen schnellbiegen Zeit vielleicht daran verzweifeln.

Schade ist es dennoch, dass mit Sofort-Lieferungen direkt ins Haus, manch alteingesessene Firmen aus dem Kiez verschwinden. Während wir früher bei der Videothek um die Ecke für die Ausleihe nur einen Euro pro Tag gezahlt haben, müssen wir über Download-Portale mindestens 3,99 Euro oder mehr berappen. So ist es nicht verwunderlich, dass bei höheren Preisen über Streaming-Portale mehr Umsatz gemacht wird, als mit herkömmlichen Geschäftsmodellen.

Übrigens, ganz verschwunden sind die Videotheken doch noch nicht. Über Videobuster kann man immer noch physische Ware als DVD oder Blu-ray bestellen, die dann per Post in den Briefkasten geliefert wird und auf gleichem Wege per beigelegtem Rückschein wieder beim Verleiher landet. Bei steigenden Briefporto kann die mobile Videothek allerdings nicht mit Preisen von anno dazumal konkurrieren, sondern bewegt sich in etwa auf dem Niveau der Download Portale, die von Videobuster ebenfalls im begrenzten Maße angeboten werden.

Es gibt zudem lohnenswerte Filme, die gar nicht mehr ins Kino kommen, sondern ihre Deutschlandpremiere ausschließlich auf DVD erhalten.

Als Nachtrag können wir diesbezüglich auf Universal Pictures aufmerksam machen, die uns heute im Laufe des Vormittags eine Pressemitteilung geschickt haben.

Am 2. Mai 2019 erscheint nämlich von NBC Universal das herzergreifendes Drama "Im Hier und Jetzt – Der beste Tag meines Lebens" von Fabien Constant, hochkarätig besetzt mit Sarah Jessica Parker, Renée Zellweger, Simon Baker und Jacqueline Bisset.

Eine Geschichte über das Leben, Lieben und Loslassen, die im letzten Jahr auf dem bedeutenden Tribeca Film Festival seine Premiere feierte. Das Independent Film Festival wurde 2002 vom Schauspieler Robert De Niro und der Produzentin Jane Rosenthal in New York ins Leben gerufen.

Hier der Trailer, der im Original "Here And Now" heißt:

Synopsis:

Kurz vor ihrer Welttournee erhält die erfolgreiche Jazz-Sängerin Vivienne (Sarah Jessica Parker) eine verheerende Nachricht, die alles verändert. Gedankenverloren durchstreift sie die Straßen von New York City. Sie beschließt, sich mit all ihren Lebensentscheidungen und den Menschen, die sie zurückgelassen hat, zu versöhnen: mit ihrer herrischen Mutter Jeanne (Jacqueline Bisset), ihrem langjährigen Manager Ben (Common), ihrem Ex-Mann Nick (Simon Baker) und ihrer alten Freundin Tessa (Renée Zellweger). Dann kann das nächste Kapitel ihres Lebens beginnen …

VERLOSUNG einer DVD.

Wir möchten unseren Lesern gern eine DVD zur Verlosung anbieten. Als Blu-ray erscheint der Film leider nicht.

Wer mitmachen möchte, schickt bitte eine Mail an:

baf-berlin@web.de bis spätestens 19. März 2019. Als Antwort nennen Sie bitte eine*n ihrer Lieblingsschauspieler*innen aus dem Film. Dem oder der Gewinner*in wird der Film umgehend nach Erscheinen zugestellt. Wie bei allen Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.

Links: www.videobuster.de | www.amazon.de/PrimeVideo | www.amazon.in/music/prime

Quelle: Universal Pictures Germany


Hollywoods Filmbranche wird auf den Kopf gestellt

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Disney schluckt das Filmstudio 20th Century Fox, das nur noch vier Kinofilme im Jahr produzieren wird.

Mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" hatte 20th Century Pictures den weltweit erfolgreichsten Film aller Zeiten produziert. Doch unter dem zukünftigen Label von Disney bleibt wohl nicht mehr viel übrig vom alten Glanz des Hollywood Filmstudios.

Mittlerweile gehören neben der Realfilmabteilung von Disney, auch Disney Animation, Pixar, Marvel und Lucasfilm zum gleichen Machtimperium, das aus der einst einmaligen Star Wars Trilogie (Krieg der Sterne) eine ziemlich beliebig erweiterbare Story mit Nebenschauplätzen zusammengeschustert hat, die kein Alleinstellungsmerkmal mehr besitzen. Sogar extra angeheuerte Regisseure werden während des Drehs gefeuert und einfach durch andere ersetzt, sodass nicht mal mehr eine eindeutige Handschrift in den neuen Folgen zu erkennen ist.

Diese Schicksal bleibt hoffentlich James Cameron erspart. Er hatte unter Fox verkündet, noch vier weitere Episoden von "Avatar" im Jahresrhythmus drehen zu wollen. Dabei will er wieder technisches Neuland betreten. Ob Disney ihm weiterhin erlaubt, so hyper-teure Produktionen zu planen, bleibt fraglich.

Insgesamt sollen mehr als 5000 Jobs gestrichen werden. Einzelne Analysten sprechen sogar davon, dass bis zu 10.000 Arbeitsplätze gefährdet sind, damit Disney die interne Vorgabe erfüllen kann, zwei Mrd. Dollar einzusparen. Nur so glaubt man bei Disney die Marktführerschaft weiter ausbauen zu können, um die Aktionäre zu Frieden zu stellen.

Bei 20th Century Fox, das seit 1935 an sechster Stelle der großen Studios in Hollywood residierte, wurden gleich am Tag nach der offiziellen 71-Mrd.-Dollar-Übernahme durch Disney, zahlreiche Fox-Chefs mit Kündigungsschreiben konfrontiert. Allerdings sollen vorerst wohl Fox Searchlight ("Shape of Water", "The Favourite") und die Blue Sky Studios ("Ice Age", "Rio") bestehen bleiben.

Besonderen Vorrang haben Filmtitel wie "X-Men", da sie als Franchise oder als TV-Serien ausbaufähig sind zukünftig wohl bei den Marvel Studios Unterschlupf finden können. Auch Erfolgsreihen wie "Alien" oder "Predator" bieten gute Vorlagen für Serien und könnten damit den Streamingdienst stärken.

Andererseits werden nicht jugendfreie Komödien im Hause Disney - das seinen Schwerpunkt immer auf familienfreundliche Werke legte - zukünftig einen schweren Stand haben und wohl zu anderen Studios abwandern. Unklar ist noch die Zukunft von Firmen wie Chernin Entertainment, das mit dem Franchise "Planet der Affen" großen Publikumszulauf hatte.

Disney rüstet sich im Wettbewerb der Streaming-Dienste.

Mit der derzeitigen Marktführung rüstet sich Disney für die kommende Ära im Contentgeschäft, in dem längst nicht mehr nur die anderen Studios Konkurrenten sind, sondern vor allem die großen Streamingdienste Netflix und Amazon Prime. Auch der Internetgigant Apple will auf den Zug der Streaming-Dienste springen und plant offensichtlich noch diese Woche damit zu starten.

Trotz der Trauer in Hollywood, um das Ende einer Ära, konnte man in den Kommentarspalten der Branchendienste auch gewisse Häme lesen: Jeder habe den Schritt kommen sehen. Wer die letzten zwölf Monate nicht genutzt habe, bei Netflix ein neues Zuhause zu finden, und stattdessen auf eine üppige Abfindung gehofft habe, darf sich jetzt nicht wundern, dass in der Kinobranche große Umwälzungen bevorstehen.

Zwar ist noch keiner der großen Kinopaläste von Schließungen bedroht, doch bei den kleinen Arthouse Sälen sieht es anders aus, wie unsere gestrige Filmkritik zu der Dokumentation "SCALA ADIEU - Von Windeln Verweht" deutlich machte.

Besonders die Video-Streamingdienste boomen: Die Zahl der Abonnements für Netflix, Amazon Prime und ihre Konkurrenten wuchsen um 27 % auf 613,3 Millionen. Damit übertrafen sie erstmals die Abos für klassisches Kabelfernsehen in den USA.

Apple plant heute Hollywood-Pläne vorzustellen.

Zudem steht mit dem neuen Videodienst von Apple ein weiterer globaler Streaming-Player in den Startlöchern, der noch mehr potentielle Kinogänger an den Bildschirm zu Hause fesseln will.

Die Apple Aktien waren zuletzt wegen des geplanten Filmstreaming-Angebots, das der Konzern am heutigen Montag an seinem Stammsitz in Kalifornien präsentieren will, so gefragt, dass der Konzern seinen Konkurrenten Microsoft als wertvollstes Unternehmen an der Wall Street inzwischen wieder abgelöst hat.

»Es ist Showtime«, heißt es bei Apple in einer Einladung nach einem stilisierten Filmrollen-Countdown. Alles in allem soll Apple zwei Milliarden Dollar in exklusive Inhalte gesteckt haben, um Netflix und Amazon Prime Paroli bieten zu können.

Ausnahmsweise setzt Apple an diesem Montag ein Event in seinem Hauptquartier in Cupertino an, bei dem nicht Geräte im Vordergrund stehen sollen. Trotz näherer Andeutungen soll das Streaming-Angebot Apple TV+ wohl aber erst im Herbst starten.

Nach bisherigen Medienberichten geht es dem iPhone-Konzern nicht nur darum, Kunden mit exklusiven eigenen Inhalten zu locken, sondern auch als zentrale Plattform für andere Dienste zur Verfügung zu stehen. Netflix ist zwar nicht darunter, dafür aber die Mediatheken der T-Sender sowie mit Sky Ticket auch ein Sportrechte und Filmehändler.

Zudem würden es sicherlich viele Zuschauer begrüßen, wenn sie an einer Stelle ein bequemes Sammel-Abo für unterschiedlichste Dienste abschließen könnten, anstatt mehrere Konten verwalten zu müssen. So könnte Apple künftig gebündelte Pakete von Abos - zum Beispiel der Bezahldienste HBO, Showtime und Starz in den USA - günstiger verkaufen als die Einzelangebote.

Damit würde Apple in den Wettbewerb mit den Platzhirschen Amazon und Netflix treten und von seiner iPhone-Abhängigkeit wegkommen. Die Verkaufszahlen des Smartphones waren in den vergangenen Monaten nämlich kräftig gesunken. Um das Geschäft mit seinen Geräten wieder anzukurbeln, sollen iPhone-Käufer angeblich den Streaming-Dienst kostenlos oder zumindest bevorzugt erhalten können.

Immerhin kann Apple auf eine Basis von 1,4 Milliarden Geräten im Umlauf zurückgreifen - auf denen zum Beispiel die Eigenproduktionen exklusiv verfügbar sein könnten. Apple soll bereits mehrere Fernsehserien fertig oder fast fertig produziert haben. Darin sollen iPhone und Co. besonders gut zur Geltung kommen. Sozusagen intensives Produktplacement.

Den Kinobetreibern werden die Nachrichten weniger erfreuen, auch wenn 2018 die Filmindustrie in den USA ihr erfolgreichstes Jahr der Geschichte hingelegt hat. Insgesamt nahm die Branche 96,8 Mrd.Dollar (85,6 Mrd.Euro) ein, wie die Motion Picture Association of America" (MPAA) bekanntgab. Davon stammten 40 Mrd. Dollar derzeit noch aus Kinoticket-Verkäufen. Doch zukünftig könnte sich das Blatt der Filmindustrie zugunsten der Streaming-Anbieter und zum Leid der Kinotheaterbesitzer wenden.

Quellen: dpa | Blickpunkt:Film | ARD-Text | Handelsblatt

Cinema for Peace kommentiert Klimawandel und den Unmut über den US-Botschafter

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Soll der Bundestag über Ausweisung des US-Botschafters Grenell abstimmen?

EUROPEAN DIPLOMATIC ROW: SPEND THE MONEY ON RUSSIAN GAS OR NATO?

Gleich drei tagespolitische Ereignisse zum Klimawandel beschäftigen in den letzten Tagen nicht nur die Berliner, sondern auch die »Cinema for Peace Foundation«, die anlässlich der Verleihung der Goldenen Kamera gestern Abend an die 16-jährige schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg nochmals auf ihren preisgekrönten Film "Climate Warriors" by Carl A-Fechner and Nicolai Niemann in einer Mail an uns aufmerksam machte.

Hier der Trailer:

Auch die WWF-Organisation für Erde, Klima und Artenvielfalt machte gestern Abend mit einer spektakulären Aktion auf den Klimawandel aufmerksam. Nicht nur am Berliner Wahrzeichen, dem Brandenburger Tor, sondern auch in Millionen anderer Städte und Wahrzeichen auf der ganzen Welt gingen für eine Stunde die Lichter aus, um an den Klimawandel zu erinnern.

Zudem stellt die »Cinema for Peace Foundation« die geopolitischen Gründe des Klimawandels heraus und sieht einen Zusammenhang zwischen den Wirtschaftsinteressen Deutschlands durch günstige Gaslieferungen aus Russland und dem viel zu niedrigen Militär-Budget, den Deutschland derzeit in die NATO einzahlt.

Dazu wird US-Botschafter Richard Grenell zitiert, der gemeinsam mit Stéphane Dion, dem Botschafter Kanadas, den Punk-Aktivisten Peter Verzilov nach einem Giftanschlag in einem Berliner Krankenhaus besucht hatte.

Der in Moskau lebende russisch-kanadische Künstler ist inoffizieller Sprecher der Band »Pussy Riot« und wurde im letzten Jahr bei der Störung des FIFA World Cups in Russland von Sicherheitskräften verhaftet, die ihn anschließend womöglich mit Gift zu töten versuchten. Cinema for Peace begleitete die lebensrettende Überführung nach Berlin in eine Spezialklinik.

Obwohl bei dem Besuch des kanadischen Botschafters im Krankenhaus zwei sehr unterschiedlich Ideologien aufeinanderprallten, treten beide als Vertreter für grenzüberschreitende Menschenrechte auf, heißt es bei der »Cinema for Peace Foundation«.

Allerdings versucht speziell der US-Botschafter Richard Grenell immer wieder zu provozieren und löste dabei Unmut und Empörung in Deutschland aus. Er habe "wiederholt die Gepflogenheiten des diplomatischen Dienstes verlassen und sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland eingemischt", heißt es in dem Antrag mehrerer Abgeordneter, der am Freitag, den 29. März 2019 der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Daher solle die Bundesregierung Grenell zur »Persona non grata« erklären.

Als Beispiele für eine nicht akzeptable Einmischung Grenells in deutsche Angelegenheiten, nennt das Papier auch die Äußerungen des Botschafters zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 mit Russland, das auch von der »Cinema for Peace Foundation« bereits in der Headline erwähnt wird.

Nach dem Krankenhausaufenthalt in Berlin ist Peter Verzilov nach Israel gefahren und kehrte anschließend nach Moskau zurück. Auf der Cinema for Peace Gala anlässlich der 69. Berlinale 2019 war er wieder vollständig genesen, so dass ihn »Cinema for Peace« endlich nach seiner Meinung zum Ost-West Konflikt befragen konnte.

● Warum braucht die NATO mehr Militärausgaben?

● Warum wachsen die Spannungen wieder zwischen den USA und Russland nach dem Ende des Kalten Krieges?

● Was ist schiefgelaufen nach dem Ende der Sowjetunion und dem guten Verhältnis im Jahr 2000?

Peter Verzilov antwortete in alter Form mit einem klaren Geist:

Michail Gorbatschow, der zum ersten Mal nach mehr als 1000 Jahren Frieden und Demokratie nach Russland gebracht hatte, vertrat die Auffassung, dass im Westen zwei große Fehler gemacht worden waren: Erstens dadurch, dass der Westen sich als Gewinner des Kalten Krieges erklärte und somit den Respekt durch Russland verlor. Zweitens durch Austausch des Wortes "Sowjetunion" mit "Russland" in NATO-Handbüchern. Ansonsten wäre man vielleicht in Russland zu einem Bündnis gegen gemeinsame Feinde und Terroristen bereit gewesen.

Stattdessen ist der Dualismus zurück. Russland blockiert zusammen mit China den UN-Sicherheitsrat und tut genau das Gegenteil von dem, was man im Westen gewünscht hätte. Das betrifft auch den Kampf um Syrien, die größte Tragödie des neuen Jahrtausends.

(Den englischen Original Text von Cinema for Peace haben wir am Ende unseres Berichtes in der erweiterten Ansicht eingestellt.)

Cinema for Peace Foundation

Schumannstraße 15

10117 Berlin

Web: www.cinemaforpeace-foundation.org

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EUROPEAN DIPLOMATIC ROW:

SPEND THE MONEY ON RUSSIAN GAS OR NATO?

The last time Trump's ambassador Grenell embraced a Russian citizen: Pussy Riot's punk Peter Verzilov with the US Ambassador and the Canadian Ambassador Stephane Dion: different worlds in ideology, cross-border supporters on human rights

Germany - US Ambassador to Germany, Richard Grenell, is facing strong criticism from the Bundestag, including prominent calls that he should be expelled. This reaction comes after Grenell’s criticism of Germany’s insufficient military spending with NATO (1.38% instead of 2%) and building the Nord Stream 2 gas pipeline between Russia and Germany.

The question at this point has been for many years: while the intellectuals of the world are campaigning for disarmament, why does NATO require more military spending? why does it exist at all after the end of Communism, the Cold War, and the Soviet-Union? Why should tensions grow again between the US and Russia after the Cold War was ended by Gorbachev and Reagan? Because Russia invaded Ukraine and the question has come up now in Realpolitik: spend funds for NATO or for Russian Gas?

War and conflicts have economic reasons besides geopolitical interests. The new East-West conflict started with a row over gas from Russia to Ukraine, which Ukraine failed to pay fully. The tensions gave rise to Ukraine turning towards European suppliers and the European Union. The Russian occupation of Crimea and the war in Eastern Ukraine created fear among the Baltic states, who started seeking protection from NATO. When Prime Minister Medvedev announced at the end of last year that Belarus will get cheaper gas when it integrates more into Russia, even their close ally President Lukashenko made it clear that he does not want to be a Governor of a Russian province. Belarus has opened their borders in the last months, visa-free for the West same as to the East (even though the border guards still feel very Soviet with their heavy military medals!), and Lukashenko seems to have stopped arresting protestors. Are Russia’s buffer states looking more to the West than ever before in fear of losing their independence?

Putin’s potential ambition of unifying the former Soviet Union is resulting in the exact opposite, a call for a strong NATO where unimaginable developments might happen, like Belarus seeking protection against further integration into Russia. The strong cultural and historic bonds between Russia and it’s former comrades from the Soviet Union are being damaged by this fear. The more Russia pushes for integration, the more the neighbors turn to the West.

How to break out of this old mindset and economic interdependencies? By getting rid of oil and gas, by investing in renewable energies and saving the world from war and climate change altogether as seen in our 2018 nominee film, "Climate Warriors" by Carl A-Fechner and Nicolai Niemann.

When Cinema for Peace hosted Peter Verzilov from Pussy Riot in Berlin for his treatment after he was poisoned, the US and the Canadian ambassadors visited him at the hospital and asked the Canadian-Russian citizen among others: “What did we do wrong on the Russian relations? What went wrong since a good relationship in 2000?” Cinema for Peace did not publish these visits at that time as Pussy Riot had been accused of being sponsored by the West, while in reality they are supported by anyone - and they support themselves anyone - who supports human rights. After his treatment in Berlin and traveling to Israel, Peter went back to Moscow to continue fighting for more democracy and peace. At the Cinema for Peace Gala 2019 he spoke in old form again with a clear mind.

Mikhail Gorbachev, who brought peace and democracy to Russia for the first time after more than 1000 years, expressed the opinion that the West made two major mistakes: first by declaring itself the winner of the Cold War and losing the respect for Russia, second by exchanging in NATO manuals the word 'Soviet-Union' with 'Russia' - which had been willing in the year 2000 to join NATO as an alliance against joint enemies and terrorists. Instead, the dualism is back, and Russia blocks with China the UN Security Council and does exactly the opposite of what the West would have wished for, like in Syria - which has become the greatest tragedy of the new Millennium.

Submissions für INTERFILM Shortfilm Festival und ZEBRA Poetry Film Festival

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INTERFILM, KUKI und das ZEBRA Poetry Film Festival rufen gemeinsam für Einreichungen auf.

Ganz früher war das ZEBRA Poetry Film Festival noch Bestandteil des INTERFILM Kurzfilm Festivals in Berlin. Auch die Kinder und Jugendsektionen von Interfilm, nämlich KUKi & TEEN Screens waren einst enger Bestandteil von Interfilm, von dem sie auch weiterhin betreut werden. Dennoch wird KUKi inzwischen als eigenständiges Festival mit eigener Leitung und eigener Webseite geführt.

Das ZEBRA Poetry Film Festival war dagegen inzwischen fast ganz aus Berlin abgewandert und zeigte bis 2018 in der Hauptstadt, in der weiterhin die Festivalleitung sitzt, quasi nur noch ein Nachspiel mit Wiederholungen, des alle zwei Jahre in der Studentenstadt Münster stattfindenden Festivals.

Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn in Münster findet im Herbst auch das Filmfestival MÜNSTER 2019 statt und in Berlin wird es wieder ein eigenständiges ZEBRA Poetry Film Festival geben, das als gemeinsames Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation INTERFILM Berlin und dem Kino in der KulturBrauerei / CineStar ausschließlich in Berlin stattfinden wird. In Münster präsentiert die Filmwerkstatt Münster ab 2020 ein eigenes Literaturfilm-Festival, wenn auch wieder in Kooperation mit dem Haus für Poesie in Berlin.

Dieses Jahr schreibt das ZEBRA Poetry Film Festival erstmals den Wettbewerb um die besten Poesiefilme aus Deutschland aus! Eingereicht werden können in Deutschland ab 2016 (ko-)produzierte Kurzfilme, die auf Gedichten basieren und nicht länger als 20 Minuten sind. Alle Sprachen sind zugelassen. Der Wettbewerb ist dotiert.

Aus den Einsendungen trifft eine Programmkommission die Filmauswahl für den Deutschen Wettbewerb und für alle weiteren Programme des Festivals. Eine aus Vertreter*innen der Bereiche Dichtung, Film und Medien besetzte Jury kürt die Gewinnerfilme.

Darüber hinaus lädt ZEBRA ein, das diesjährige Festivalgedicht „*** [dieses regionale getreide]“ des Lyrikers Daniel Falb zu verfilmen. Die Regisseur*innen der drei besten Verfilmungen werden von der Programmkommission ausgewählt und nach Berlin eingeladen. Sie bekommen die Möglichkeit, ihre Filme im Festival vorzustellen und mit dem Dichter zu diskutieren.

Das Festivalgedicht darf ausschließlich zur Verfilmung im Rahmen dieser Ausschreibung verwendet werden. Für jede weitere Verwendung bei anderen Festivals, Plattformen etc. müssen die Filmemacher*innen die Rechte mit den Rechteinhabern klären.

Das Gedicht findet sich in Text, Ton und in Übersetzungen auf https://bit.ly/2TM5uPJ

Einsendeschluss ist der 15. Juli 2019

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformular finden Sie hier

Zur Einreichung bitten wir Sie, das Portal FilmFreeway zu benutzen: https://bit.ly/2D1DeCn

Link: www.zebrapoetryfilm.org

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Auch bei der 35. Ausgabe von INTERFILM, dem internationalen Kurzfilmfestival Berlin schauen die Sichtungsteams und Kuratoren bereits fleißig Einreichungen und freuen sich auf weitere Werke: Gerne also weitere neue Kurzfilme bis 20 Minuten Länge fürs interfilm Festival im November einreichen! Dazu bitte die Einreichplattform Shortfilmdepot nutzen.

Filme hier einreichen. Deadline: 27. Mai 2019

Das Festivalprogramm: 7 Wettbewerbe sind in Planung: Internationaler Wettbewerb, Konfrontationen Wettbewerb, Dokumentarfilmwettbewerb, Deutscher Wettbewerb, Green Film Wettbewerb, Eject XVIII und Online Wettbewerb.

Im "Focus On" konzentriert sich interfilm auf Spanien, Venezuela und Amsterdam, um 3D und Virtual Reality geht es bei "Extended Vision", das interforum setzt sich mit dem Filmschaffen auseinander und eine Fülle spannender Themenprogramme runden das Festival ab.

Drehbücher beim Script Pitch einreichen!

Der Script Pitch beim interfilm Festival freut sich auf spannende Drehbücher für Kurzfilme bis 20 Minuten. Alle Genres, alle Formate, alle Ideen sind erwünscht.

Infos zum Script Pitch hier. Deadline: 31. Mai 2019

Auch KUKI ist bereits mit der Filmsichtung am Start und freut sich auf weitere Filme für Kinder und Jugendliche!

Filme hier einreichen. Deadline: 13. Mai 2019

Das Festivalprogramm: KUKI kuratiert Wettbewerbsprogramme für Kinder ab 4 Jahren, ab 6 Jahren, ab 8 Jahren und ab 10 Jahren, den Dokumentarfilmwettbewerb "Schau auf die Welt" für Kinder ab 10 Jahren und TeenScreen Wettbewerbsprogramme für Jugendliche ab 12 Jahren sowie ab 14 Jahren.

Die Spezialprogramme bieten ein Umweltprogramm für Kinder ab 8 Jahren, "What's Up?" ist das Sprachprogramm Englisch für Jugendliche ab 14 Jahren, "¿Qué Onda?" das Sprachprogramm Spanisch für Jugendliche ab 14 Jahren und "Quoi De Neuf?" das Sprachprogramm Französisch für Jugendliche ab 14 Jahren. "Teenage Riot!" und "Girls Riot!" richten sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Das Festival organisiert einen Medienbildungsworkshop für Lehrkräfte und Workshops für Kinder und Jugendliche.

interfilm Berlin Management GmbH

Straßburger Straße 55

10405 Berlin

Tel.: +49 30 25291320

Mail: info@interfilm.de

Web: www.interfilm.de

Eine Blu-ray Verlosung und aktuelle, neue Filmbesprechungen im Mai, Teil 1

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Mit freundlicher Unterstützung von DCM Filmdistribution und PR Bauermeister verlost der BAF e.V. eine Blu-ray Disc des Kinofilms "ASTRID".

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es tosenden Applaus im Berliner Friedrichstadt Palast zur Weltpremiere des Films "Unga Astrid / Becoming Astrid" im Rahmen einer Special Gala zur 68.Berlinale, den Internationalen Berliner Filmfestspielen 2018.

Erst Anfang Dezember letzten Jahres kam das bewegende Biopic über die Jugendjahre der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren unter dem deutschen Titel "ASTRID" in unsere Kinos. Nach über 330.000 begeisterten Kinozuschauern in Deutschland, möchten wir unsere Leser hiermit auf die neue Home Entertainment Veröffentlichung von DCM aufmerksam machen: Der Geschichte über die größte Kinderbuchautorin aller Zeiten.

Zum Start von DVD, VoD und Blu-ray am 24. Mai 2019 verlosen wir eine Blu-ray Disc, um unseren Lesern nur die beste Qualität im Home Entertainment anzubieten.

Wer gewinnen möchte, schreibt uns bitte eine Mail an: baf-berlin@web.de mit dem Stichwort »DCM-Verlosung«. Der Gewinner wird umgehend benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 20.05.2017. Bitte die Absenderangaben nicht vergessen.

In ihrem Film über die Jugendjahre der Schriftstellerin Astrid Lindgren (1907–2002) porträtiert Pernille Fischer Christensen eine starke, unabhängige junge Frau, die gesellschaftliche Normen aufbricht und sich schwierigen Entscheidungen mutig stellt. Alba August charakterisiert ihre Astrid als wild und zugleich nachdenklich, verantwortungsvoll und im Kampf mit den eigenen Schuldgefühlen.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Für Astrid und ihre Geschwister ist es ein Glück, auf dem Pfarrbauernhof ihrer Eltern in Vimmerby aufzuwachsen. Obwohl strenge, religiöse Werte den Tagesablauf bestimmen, vermitteln ihnen Mutter Hanna und Vater Samuel doch immer auch Geborgenheit und einen Sinn für Freiheit. Sie ermöglichen Astrid, eine weiterführende Schule zu besuchen, die eigentlich nur reichen Bürgerkindern vorbehalten ist, und sie stellen sich der 18-Jährigen auch nicht in den Weg, als der Eigentümer der Ortszeitung ihr eine Stelle als Volontärin in der Redaktion anbietet. Reinhold Blomberg bringt ihr nicht nur bei, Korrektur zu lesen und Texte zu schreiben, er verliebt sich auch in sie. Als sie schwanger wird, fasst Astrid einen folgenreichen Entschluss: Sie lehnt es ab, ihn zu heiraten, und will allein für sich und ihren Sohn Lasse sorgen. Doch dank Astrids Fantasie und Kreativität und vor allem ihrem Talent fürs Geschichtenerzählen gestaltet sich das anfangs schwierige Unterfangen zunehmend leichter. Und so legt Astrid den Grundstein für ihre Karriere als Autorin von Werken wie „Pippi Langstrumpf“ und „Ronja Räubertochter“.

Regisseurin und mehrfache Berlinale-Preisträgerin Pernille Fischer Christensen: „Mein Film über die Jugend von Astrid Lindgren ist eine persönliche Hommage an eine der großartigsten Künstlerinnen Skandinaviens. Eine Liebeserklärung an eine Frau, die mit ihrer starken Persönlichkeit die herrschenden Normen von Geschlecht und Religion ihrer Gesellschaft gesprengt hat.“

Eine Rezension zum Film hatten wir von unserer Kollegin Ulrike Schirm am 10. Dezember 2018 veröffentlicht. Der Film wurde zudem von der Filmbewertungsstelle (FBW) mit dem Prädikat »besonders wertvoll« ausgezeichnet.

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"RAY & LIZ" Drama von Richard Billingham (Großbritannien). Mit Ella Smith, Justin Salinger, Patrick Romer u.a. ab 9. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Das Drama „Ray & Liz“, das auf den Kindheitserinnerungen des Fotografen und Videokünstlers Richard Billingham basiert, besticht durch seine atemberaubende Bildsprache. In drei Episoden schildert er seine schockierenden Erfahrungen in Black Country, dem schwarzen Land Englands.

Ein Mann quält sich aus seinem Bett. Die Wände des spartanisch eingerichteten Zimmers sind vergilbt, die Tapete hängt stellenweise in Fetzen. Er, Ray, raucht, eine Zigarette nach der anderen und wartet auf den selbstgebrauten Alkohol seines Sozialarbeiters. Die einzigen Mitbewohner: Dicke fette Fliegen. Sein Tagesablauf besteht aus saufen, rauchen und aus dem Fenster starren, wenn er nicht gerade schläft. Liz dagegen ist ausgezogen.

Rückblende.

Ray, Liz und ihre beiden Söhne, der kleine Jason und Rich, der größere, hausen mit ihren Tieren, dem Hund Sooty, einem Wellensittich und einem Hamster in prekären Wohnverhältnissen. Auch hier das gleiche Bild. Rauchgeschwängerte Tapeten, der Teppich voller Hundehaare und Dreck, wohin man blickt. Die füllige Liz, gekleidet in einem Blümchenkleid beschäftigt sich mit Näharbeiten oder legt Tier-Puzzle. Egal, was sie tut, die Zigarette ist immer dabei.

Der etwas geistig behinderte Onkel Lawrence passt auf den kleinen Jason auf, während der Rest der Familie das Haus verlässt, um Schuhe zu kaufen. Der Kleine hockt auf dem Teppich und spielt.

Ein junger Mann taucht auf, holt aus dem Keller eine Kiste Alkohol. Schreckliches passiert.

Jason ist inzwischen grösser geworden. Er ist sich selbst überlassen. Seine Nahrung besteht aus Toastbrot mit Marmelade. Ab und zu streichelt er sein Kaninchen.

Jason, der Tiere liebt streunt allein durch den Zoo.

Einen Nachmittag und Abend verbringt er bei gleichaltrigen Freunden. In der Dunkelheit macht er sich auf den Heimweg, verläuft sich und übernachtet in einem leerstehenden Schuppen in Eiseskälte. Von der Mutter seiner Freunde wird er gefunden. Sie nimmt ihn mit nach Hause und kümmert sich um ihn. Zum ersten mal spürt er eine ungekannte Wärme. In der Familie verbringt er einige Tage. Er flunkert der Mutter vor, dass er zuhause Bescheid gesagt hat. Vermisst wird er nicht.

Als Liz das Kaninchen im Kinderwagen ausfährt, trifft sie Jason zufällig im Park.

Das Jugendamt schaltet sich ein. Jason soll in eine Pflegefamilie kommen. Das bedeutet für die Billinghams, 25 Pfund weniger Geld im Monat. Rich wird hellhörig und fragt, ob er nicht auch in einer Pflegefamilie untergebracht werden kann…

Das Sozialdrama besticht durch seine Bilder. Bilder, deren Ausdruckskraft mehr aussagen, als es Worte vermögen. Der Verzicht auf Filmmusik macht Sinn. Nur am Ende erklingt ein trauriges Lied.

„Ray & Liz“ ist Billinghams Debüt als Spielfilmregisseur. Gedreht wurde im 4:3 Format, was die soziale Enge, in der sich seine Protagonisten befinden, zusätzlich unterstreicht. Aus jeder seiner Filmeinstellungen, könnte man einen herausragenden Fotokatalog machen. Seine Bildsprache ist atemberaubend. Der Film, der auf einer Portraitserie seiner Eltern beruht, geht tief unter die Haut.

Ulrike Schirm

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ROYAL CORGI– Der Liebling der Queen" Animationsfilm von Ben Stassen & Vincent Kesteloot (Belgien). Mit den Stimmen von Patrick Baehr, Constantin von Jascheroff, Paula Schramm u.a. seit 1. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Dass Queen Elisabeth II. verrückt nach Corgis ist, weiß inzwischen die ganze Welt. Um seiner Liz eine Freude zu machen, schenkt Prinz Philipp ihr einen jungen Welpen, der den Namen Rex erhält. Schnell hat der pfiffige Vierbeiner heraus, wie er sich am besten bei seinem Frauchen einschmeicheln kann. Das behagt den drei älteren Corgis, die es sich schon seit geraumer Zeit auf den royalen Hundekissen gemütlich gemacht haben, ganz und gar nicht. Besonders Corgi Charlie ist von Eifersucht geplagt. Richtig wütend wird er, als Liz Rex zu ihrem Top-Dog erklärt und ihm ein kostbares Halsband verehrt. Von nun an, benimmt sich der kleine Racker Rex nicht gerade königlich.

Schlau wie er ist, tobt er durch den Palast, genau wissend, dass die alte Dame ihm jeden Schabernack verzeiht. Hoher Besuch ist im Haus. Präsident Trump nebst Gattin Melania, die ihre aufgetakelte Corgi – Dame Mitzi dabei haben. Mitzi hat ein Auge auf Rex geworfen und stellt ihm aufdringlich nach. Vor ihr auf der Flucht, landet Rex auf Trumps Schoss und beißt ihn in den Schritt. Mit einem Stück Stoff im Maul, nimmt Rex Reißaus. Wütend suchen die Trumps das Weite. Familie König und die anderen Gäste sind entsetzt. Schweren Herzens erhält der Hund von seinem Frauchen seine erste Standpauke.

Charlie nutzt die Gunst der Stunde. Er redet dem verdatterten Rex ein, dass seine Bevorzugung nun beendet ist und das er gehört hat, dass es beim Papst auch recht nett sei und so überredet er ihn, nach Rom auszubüxen. Unter diesem Vorwand lockt er ihn auf die Strasse, rennt mit ihm durch einen Park und stößt ihn von einer Brücke in einen Teich mit eiskaltem Wasser. Sein Retter bringt den kleinen Kerl ins Tierheim. Für Rex ist erstmal Schluss mit lustig.

Die Animationskomödie ist höchst vergnüglich. Besonders die Szenen im königlichen Palast sind gespickt mit lustigen Details, köstlichen Anspielungen und launigen Absonderlichkeiten. Die Exzentrik der Königin wird gehörig auf die Schippe genommen und dass Prinz Philipp in einem Buch mit dem Titel „How to Kill a Dog“ blättert, kann man deuten, wie man will.

Dass es für den verwöhnten Schloss-Hund unter lauter Streunern in einem vergitterten Hundekäfig einer mächtigen Umgewöhnung bedarf, kann man sich vorstellen. Doch clever wie er ist, weiß er sich zu behaupten. Währenddessen sucht die gesamte Palastbelegschaft nach dem Hund. Der zurückgekehrte Charlie behauptet frech, dass Rex von einem Fuchs getötet worden sei. Die untröstliche Queen lässt für ihren Liebling einen Grabstein errichten. Doch Charlie hat seine hinterhältige Rechnung ohne den Wirt gemacht.

"ROYAL CORGI – Der Liebling der Queen" entstand nach dem Originaldrehbuch von Johnny Smith und Rob Sprackling. Regie Ben Stassen („Sammys Abenteuer 2“ und Co. Regisseur Vincent Kesteloot („Robinson Crusoe“). Ein animierter Spaß für Groß und Klein. Besonders die Erwachsenen werden ihre Freude an den witzigen Anspielungen auf Trump, und die Filme "Fight-Club“ sowie „Rocky“ haben.

Ulrike Schirm

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"ZU JEDER ZEIT - Lernwege in der Pflege" Dokumentarfilm von Nicolas Philibert (Frankreich). Seit 2. Mai 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrike Filmkritik:

Ein längerer Aufenthalt in der Intensivstation hat den Dokumentaristen Nicolas Philibert („Sein und Haben“) angeregt, die Absolventen einer Pflegeschule in Frankreich drei Jahre lang mit der Kamera zu begleiten. Er hat ihnen dabei zugesehen, wie sie lernen, ihre erste Spritze aufzuziehen, ihre Hände gründlichst zu desinfizieren, das Üben der Herzdruckmassage und den ersten Kontakt mit einem Patienten, dem sie den Blutdruck messen.

Bereits jetzt wird deutlich, wie vielseitig der Pflegeberuf ist und wie viele Dinge das Pflegepersonal wissen muss, um diese verantwortungsvolle Tätigkeit auszuüben. Dinge, die für denjenigen, der nicht aus der Branche kommt, einfach erscheinen. Wieviel Ausdauer und Geduld ihnen abverlangt wird, bis sie gelernt haben Fehler zu vermeiden, ist ein langer Weg. Zahlreiche Unterrichtsstunden sind nötig, in denen sie sich über anatomische, rechtliche und technische Grundlagen sehr intensiv informieren müssen, um diese zu jeder Zeit abrufen zu können.

Ihnen bei ihren Bemühungen zu folgen, ist durchaus spannend, besonders wenn sie das Gelernte am Patienten anwenden müssen. Man fiebert regelrecht mit ihnen mit, wenn der Moment gekommen ist, zum ersten Mal einen Zugang zu legen oder Blut abzunehmen und wieviel Fingerspitzengefühl es braucht, einen ängstlichen Patienten, der sich wie ein „Versuchskaninchen“ fühlt, die Angst zu nehmen. Jetzt wird klar, wieviel Einfühlungsvermögen und die Kunst des Zuspruchs von den Auszubildenden mitgebracht werden sollte.

Philibert führt selbst die Kamera. In ruhigen Bildern dokumentiert er die Auszubildenden bei der gleichen Tätigkeit und offenbart wie unterschiedlich die Herangehensweise jedes Einzelnen ist, bis jeder Handgriff sitzt. Er verzichtet auf Musik, auf Off-Kommentare und politische Kritik. Er entschied sich, diesen Film als ein Tribut an die Pflegekräfte zu machen.

„Sie beim Lernen zu filmen bedeutet auch Wünsche zu filmen. Den Wunsch zu lernen, sich zu verbessern. Den Wunsch, den Abschluss zu schaffen, in die Gesellschaft zu passen, sich nützlich zu machen. Der Pflegeberuf ist schwierig, anstrengend, schlecht bezahlt, oft weit unten in der Krankenhaus – Hierarchie, und dennoch bleibt er attraktiv und profitiert von einem gewissen Ansehen in der breiten Bevölkerung. In der Tat ist dieses leicht idealisierte Bild oft der Ursprung der Entscheidung, eine Pflegekraft zu werden“.

Interessant sind die Supervisionsgespräche nach der Praxiszeit. Hier bekommen sie in Gesprächen mit ihren Lehrenden die Diskrepanz zwischen den Anforderungen und der ersten Konfrontation mit der Wirklichkeit zu analysieren. Sie können ihre Gefühle zum Ausdruck bringen und darüber sprechen, was die Begegnung mit Krankheit, die speziellen Patienten, Pathologien, der Umgang mit Sterbenden mit ihnen, besonders mit ihren Gefühlen macht. Das geht von Tränen bis Frustration, von Zufriedenheit und Stolz, Gefühle und Reflexionen die zeigen, wie unterschiedlich belastbar jeder von ihnen ist, besonders was den emotionalen Bestandteil ihres zukünftigen Berufes betrifft.

„Will die (beruflich) Pflegende nicht wie bisher Amboss sein, muss sie eiligst anfangen, Hammer zu werden und nicht mehr ihr Geschick willenlos aus den Händen Anderer zu nehmen, sondern es selbst zu gestalten“. (Agnes Karll, Reformerin der deutschen Krankenpflege (1868 – 1927).

Mit "ZU JEDER ZEIT" ist Nicolas Philibert ein lebendiger, eindringlicher und berührender Film gelungen.

Ulrike Schirm

Fridays For Future - Mach die Europawahl zur Klimawahl

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Schüler streiken weltweit für effektiven Klimaschutz und appellieren an Wähler des europäischen Parlaments mit Videoclips.

Die Europawahl 2019 ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Sie findet vom 23. bis 26. Mai 2019 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt. Gewählt werden 751 Abgeordnete. Anders als ursprünglich geplant, tritt das Vereinigte Königreich nicht vor der Wahl aus der Europäischen Union aus. Nach Inkrafttreten des Brexits wird das Parlament auf 705 Abgeordnete verkleinert. Einige der bisher an das Vereinigte Königreich vergebenen Sitze werden an anderen Mitgliedsstaaten verteilt, der Großteil bleibt jedoch frei.

Bei der letzten Europawahl lag die Wahlbeteiligung nur bei 43%. Das darf nicht noch einmal passieren, denn die Klimakrise aufzuhalten und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen kann nur durch politische Entscheidungen erreicht werden.

Schüler*innen, die noch nicht wählen dürfen, streiken unter dem Namen "Fridays For Future" weltweit seit Monaten für effektiven Klimaschutz, da ihre persönlichen Anstrengungen allein nicht ausreichen werden.

IHRE BOTSCHAFT: Jede*r hat eine Wahl, aber nicht jede*r darf wählen. - Mach die Europawahl zur Klimawahl.

Genau das Gegenteil zum Klimawandel behaupten leider dumme Populisten und Nationalisten, die durch Donald Trumps Aktionismus für nationale Alleingänge sich im Oberwasser wähnen. Doch bei Abschottung und nationaler Eigenbrötlerei erlahmt jede Wirtschaft über kurz oder lang. Vermeintliche Hoffnungen auf ein besseres Leben werden dann wie Seifenblasen zerplatzen.

Schon jetzt ist ein Abschwung in der Wirtschaft zu spüren und vor Kurzem noch versprochene Investitionen und Verlagerung von Produktionsstätten in bisher preisgünstigere Regionen oder in Billiglohnländer wie Ungarn wurden auch wegen des dort herrschenden Rechtspopulismus vorerst von der deutschen Industrie wieder zurückgestellt. Dies Meldung erfolgte just nachdem Donald Trump gestern den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán im Weißen Haus empfing und ihm eine Audienz gewährte.

Die so erhofften Träume auf besser Zeiten sind offensichtlich schon jetzt zerplatzt und Ideen für ein besseres Klima werden somit auf die lange Bank verschoben.

Doch wehret den Anfängen, denkt sozial und vor allem an eure Kinder, die nach einer initiative von Greta Thunberg derzeit auf die Barrikaden steigen, wie einst die 68' Generation - wenn auch aus einem anderen Grund.

Die am stärksten betroffene junge Generation hat zwar noch kein Stimmrecht aber Wünsche, die sie in Videospots zum Ausdruck bringen wollen. Gern helfen wir dabei, ihre Ideen zu verbreiten und binden die Clips bei uns ein, um wirklich Jeden zu erreichen. Dies könnte ihnen im Kampf um unsere gemeinsame Zukunft und für effektiven Klimaschutz, gerade auch auf europäischer Ebene, vielleicht ein wenig helfen.

Hier Clip eins:

Bisher zeigen bis jetzt schon über 160 Kinos in ganz Deutschland (Cineplex, Yorck, u.v.m.) kostenlos die Spots, über die auch in den Newslettern der deutschen Verbände von AG Kino und HDF Kino informiert wurde.

Hier Clip zwei:

Weitere Clips sind in Vorbereitung. Das komplette Projekt wurde von ehrenamtlichen Student*innen der Bewegung ohne Budget durchgeführt.

Die Klimakrise stellt für die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten und für Millionen von Menschen eine existenzielle Bedrohung dar. Eine ungebremste Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für Frieden und Wohlstand weltweit.

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

Molière

Mehr Informationen zur #voteclimate KLIMAWAHL Kampagne gibt es auch unter: fridaysforfuture.de/klimawahl sowie Stellungnahmen von einigen Parteien zur Klimawahl auch unter www.klimawahl-2019.eu.

Save the date:

24. Mai 2019 #globalstrike - Klimastreik

26. Mai 2019 #voteclimate - #Klimawahl

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