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Berlinale droht Engpaß - CineStar im Sony Center soll schließen

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120 Mitarbeiter verlieren Job bei CineStar im Sony-Center.

Dass mit der Übernahme der CineStar Standorte durch die englische Vue Kino-Gruppe nicht alles beim Alten bleiben würde, war vorauszusehen, zumal Vue Entertainment im Jahre 2012 bereits auch Cinemaxx aufgekauft hatte.

Das Sprichwort sagt zwar, dass Vergleiche hinken, aber Vue International wird ähnlich wie bei der Fusion von Karstadt und Kaufhof sich natürlich nicht nur eigene Konkurrenz schaffen wollen, sondern die Perlen herauspicken und den Rest verramschen.

Im Falle der beabsichtigten Schließung der CineStar Kinos im Sony Center Berlin am Potsdamer Platz, dürfte der Aufschrei aber besonders groß sein. Es kommt einem so vor, als würde der neue Besitzer das KaDeWe verscherbeln und stattdessen ein par billige Woolworth Filialen behalten wollen.

Tatsächlich ist das dem CineStar Original gegenüberliegende Cinemaxx ein wenig heruntergekommen. Im Sony Center ist alles adretter gestaltet. Im Gegensatz zum Cinemaxx muss man im CineStar keine Treppen laufen oder auf nicht funktionierende Fahrstühle ewig warten müssen. Wie in einem Luxus Kaufhaus führen im CineStar Rolltreppen hinab zu den großzügigen Kinosälen und wenn man das IMAX mit dazu rechnet, dann würde man damit sogar ein ganz besonderes, einzigartiges Aushängeschild verlieren.

Konkurrenz musste das CineStar Original ebenfalls kaum fürchten. Gezeigt wurden nämlich nur Original Fassungen, vornehmlich in englisch. Auf schlecht synchronisierte Filme wie im Cinemaxx wollte man beim CineStar lieber verzichten.

Das größte Problem dürfte bei einer Schließung des CineStar aber die Berlinale haben. Bereits Ende des Jahres soll Schluss sein und der letzte Vorhang fallen. Gerade dann fangen unter einer neuen Leitung bei der 70-jährigen Jubiläums-Berlinale die Detailplanungen und die Programmierungen der Kinoplätzte an.

Rund um den Potsdamer Platz gibt es keine Ausweichquartiere. Alle Kinos waren immer voll belegt. Nicht nur für die Premieren, auch für den Marketplace. Bis nach Friedrichshain zum neuen UCI-Kino-Welt am Mercedes Platz ist der Weg ziemlich weit und ob die Kapazität reicht, hat wahrscheinlich noch keiner nachgerechnet, so neu ist die Meldung der Kinoschließung am Potsdamer Platz. Die bisher eng gefassten Zeitpläne könnten auseinander brechen.

Auch der Berlinale Palast ist nur bis 2022 gesichert. Hauptmieter ist bis dahin die Stage Entertainment, die das Theater derzeit leer stehen lässt. Sogar das Arsenal Kino im Filmhaus muss dann wohl mit einer Kündigung rechnen. Der vor wenigen Monaten diskutierte alternativ Plan zum Bau eines neuen Filmhauses ist ebenfalls gecancelt worden, weil zu teuer. Bei den gestiegenen Baupreisen kann die Berlinale nicht mithalten.

Überlegungen das ICC am Funkturm zu reanimieren und die variablen Kongresssäle zu Kinosäle umzubauen, würde zeitlich ebenfalls nicht mehr passen, weil zuvor erst Asbest entfernt und eine neue Entrauchungsanlage eingebaut werden müsste. Dazu würden jahrelange Sanierungsarbeiten anstehen. Man erinnere nur an den BER-Flughafen und nun auch an das Humboldt Forum, das wegen derselben Baumängel nicht rechtzeitig eröffnet werden kann.

Nach Angaben der Betreiber werden die acht unterirdischen Kinosäle des CineStar als defizitär beschrieben. Die knapp 120 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Zwar seien andere Nutzungsmöglichkeiten schwer vorstellbar, aber vielleicht erhofft sich der neue Inhaber des Sony Centers, u.a. ein US-Finanzinvestor, von einer weiteren Shopping Mall mehr Gewinn.

Seit der Eröffnung des Sony-Centers im Januar 2000 hat sich das Kino CineStar am Potsdamer Platz zu einem der gefragtesten Premierenkinos der Stadt entwickelt. Die Stars gaben sich dort zeitweise die Klinke in die Hand, bejubelt von ihren Fans – ein vertrautes Bild, von dem man sich möglicherweise bald verabschieden muss, schrieb der Tagesspiegel in seiner gestrigen Ausgabe.

Für die Nachnutzung gebe es den Informationen nach noch keine konkreten Pläne. Es seien Wohnungen und Büroräume im Gespräch. Die Kinokette selbst wollte keinen Kommentar abgeben. Bei der Berliner „Abendschau“ hieß es im RBB, der Betreiber sei auf Anfrage nicht zu erreichen gewesen.

Die vereinigte Film-und Dienstleistungsgesellschaft Ver.di wusste von der Kündigung bereits seit März. Schon länger laufen Tarifverhandlungen in der Kinobranche, die noch nicht abgeschlossen sind. Unabhängig davon ist auch ein Poker des Vermieters um höhere Mieten nicht ausgeschlossen.

Außerdem ist es noch nicht ganz sicher, dass das Kartellamt nicht doch noch ein Veto bei der Übernahme der CineStar-Gruppe durch Vue einlegt. Ob die Wettbewerbshüter alternativ Auflagen angedroht haben, sodass vor allem in Berlin einige Häuser abgestoßen werden müssten, um keine Marktbeherrschung zu erlangen, ist dagegen nicht bekannt, aber durchaus möglich.

In diesem Fall wäre auch ein anderer Betreiber möglich, der vielleicht neue Attraktionen nach Berlin holen will, um höhere Mieten zu verkraften. Dazu gehört z.B. das Projektionssystem ScreenX mit der 4DX-Technologie. Der Filmpalast Kassel soll damit als erstes Filmtheater in Deutschland ausgestattet werden.

ScreenX bietet ein 270-Grad-Kinoerlebnis, indem ausgewählte Szenen von Hauptfilm und Werbung auch auf zwei Seitenwände projiziert werden. Bei der 4DX-Technologie werden darüber hinaus Extreme Motion Chairs eingebaut, die das Filmerlebnis durch Spezialeffekte wie bewegungssynchronisierte Sitze, Wind, Nebel, Regen, Blitz, Schnee, Seifenblasen, Vibration und Düfte ergänzen.

Auch die Dolby Vision Technologie wurde kürzlich erst einmal in München installiert. Es ist das erste original Dolby Cinema Kino in Deutschland mit einem besonderen Sound System, Laser Projektion und neueste HDR-Technik. In Berlin, der Hauptstadt Deutschlands, fehlen diese Neuerungen in der Kinobranche. Am Potsdamer Platz, mit viel internationalem Publikum, wäre ein solches Eventkino mit höheren Eintrittspreisen durchaus vorstellbar.

Quellen: rbb | Kurier | Tagesspiegel

PS: (Post Scriptum)

Die letzten fünf Absätze haben wir im Laufe des Tages ergänzt, nachdem weitere Informationen bekannt wurden.


Traumfabrik Babelsberg versus Bavaria Studios

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Erste Babelsberger Eigenproduktion zur Selbstdarstellung der Filmstudios feierte gestern Weltpremiere in Berlin.

Nicht am zentral gelegenen Potsdamer Platz, wo die Berlinale residiert, sondern im West-Berliner Zoo Palast nahe Ku'damm feierte gestern, den 24. Juni 2019, die Tobis Filmproduktion"Traumfabrik" ihre Weltpremiere.

Hier der Trailer:

Offensichtlich wollte man in Berlin dem Filmfest München die Schau stehlen, das in zwei Tagen beginnt und mit 48 Weltpremieren, davon allein 18 deutsche Produktionen, aufwartet. Offizielle bundesweite Kinopremiere ist erst nächste Woche Donnerstag.

Dann wird auch Ulrike Schirm wieder eine ausführliche Rezension für uns über den Film schreiben. Vorab wollen wir hier ein Fakten zu den Studiobetrieben in Babelsberg nennen, die nicht allen unserer Leser bekannt sein dürften.

Nach dem Fall der Mauer im November 1989, erfährt der Filmemacher Volker Schlöndorff, der gerade in Berlin verweilte, dass die Filmstudios in Babelsberg abgerissen bzw. aufgelöst werden sollen. Schlöndorff war mit den dort gedrehten Filmen, besonders die Stummfilme, aufgewachsen und hatte auch in seiner Zeit in Frankreich mit diesen gearbeitet. Deshalb wollte er sich an der Rettung der Filmstudios Babelsberg und am Wiederaufbau beteiligen.

In der ehemaligen DDR, hatten die Babelsberger Studiobetriebe unter dem Namen Deutsche Film AG, kurz DEFA, einige hervorragende Filme produziert und sich somit rückblickend einen herausragende Ruf errungen.

Nach der Wende lagen die Babelsberger Studios eher außerhalb der Großstadt und gehörten nicht zu Berlin, sondern zu Brandenburg. Die Hauptstadt hatte bereits ihre eigenen Filmstudios und man wollte keine Konkurrenz. Doch Schlöndorff lies nicht locker. Auf sein Betreiben wurden die Studios an den französischen Konzern Compagnie Générale des Eaux (heute Vivendi Universal) 1992 verkauft, aufwendig umgebaut und in eine moderne Medienstadt verwandelt.

Es gab zwar immer wieder einige Durststrecken für die Studiobetriebe in Potsdam-Babelsberg, doch mit zahlreichen an Land gezogene US-Produktionen und mit Hilfe der deutschen Filmförderung ging es stetig wieder bergauf.

Unter dem Handelskrieg, den die USA unter Präsident Donald Trump in der Welt angezettelt haben, leidet jedoch auch Deutschland. Trumps Meinung nach sollte das Markenzeichen "Made in USA"überall draufstehen, um seinem Sprichwort "make Amerika great again" Folge leisten zu können. US-Produktionen in Europa widersprechen seinem Ansinnen. Das verschreckt bei uns aber derzeit Investoren und US-Filmgesellschaften. Darüber hinaus sind die finanziellen Anreize zum Dreh in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern oft nicht groß genug.

Die legendären Londoner Pinewood Studios haben durch drastische Steuererleichterungen wieder zu alter Größe zurückgefunden, während in Babelsberg oft alles still steht. Die Bavaria Studios in München dagegen, können von deutschen Großproduktionen z.B. von der Constantin Film AG profitieren. Mit Marco Kreuzpaintners jüngstem Werk, dem Gerichtsdrama "Der Fall Collini", hat Constantin Film dem Umsatz nach, den bislang erfolgreichsten deutschen Film des Jahres in die Kinos gebracht. Gedreht wurde diesmal nicht in München bei der Bavaria, sondern in Berliner Locations und in Italien.

Hier der Trailer:

Berlin gilt zwar als Filmhauptstadt. Doch davon profitieren die Babelsberger Studios wenig. Viele in der Hauptstadt gedrehte Filme sind Independent-Produktionen und können sich keine teuren Studios leisten. Deshalb entschloss man sich erstmals einen eigen Weg zu gehen und stürzt sich mit dem oben genannten Film "Traumfabrik" in ein Abenteuer. Er soll der Anfang weiterer Eigenproduktionen sein.

Vorbild für das Vorhaben war vielleicht der in den neuen Bundesländern recht erfolgreiche deutsche Spielfilm "Kundschafter des Friedens" von Robert Thalheim aus dem Jahr 2017 mit Henry Hübchen in der Hauptrolle. Viele Mitarbeiter in Babelsberg stammen aus dem Umland von Potsdam und kennen die Studiobetriebe noch aus DDR Zeiten. Doch diese Filme zehren von Erinnerungen an verflossene DDR-Zeiten, sind somit rückwärtsgewandt, und könnten in den alten Bundesländern eher Kopfschütteln aus Zustimmung erfahren.

Hier der Trailer:

In "Kundschafter des Friedens" sollen ein paar abgehalfterte DDR-Spione für ein großes Ding aus dem Ruhestand zurückgeholt werden. An Henry Hübchens Seite spielte der in der ehemaligen DDR ebenfalls sehr beliebte Schauspieler Michael Gwisdeck, der diesmal als Erzähler im Film "Traumfabrik" eine tragende Klammer-Rolle einnimmt, die den Film zusammenhalten soll.

Ein wenig altbacken kommt einem das Märchen, das einem der Film vermitteln will, schon vor.

Synopsis TRAUMFABRIK Babelsberg:

Junger deutscher Komparse verliebt sich in französische Tänzerin auf dem DEFA-Studiogelände. Doch dann werden sie durch die Grenzschließung am 13. August 1961 getrennt. Ein Wiedersehen scheint unmöglich, bis Emil einen waghalsigen Plan schmiedet...

Ziel des Films war es nicht nur eine hypothetische, wenn auch charmante, märchenhafte Liebesgeschichte zu schreiben, sondern auch an alte Hochzeiten der Studios vor der Wende zu erinnern, um somit neben der Akquise ausländischer Produktionen neue Marketingwege beschreiten zu können. Ob der Film im Westen Deutschlands reüssieren wird, und die Babelsberger Studiobetriebe somit zukünftig vermehrt auch auf deutsche Produktionen in Konkurrenz zu den Bavaria Studios setzten können, wird sich erst zeigen.

Dass Märchen derzeit Hochkonjunktur haben sieht man an Disneys "Aladdin", der scheinbar uneinholbar die Kinocharts anführt. Auch "Traumfabrik" versucht ein paar nette technische CGI-Tricks zu implementieren, bleibt jedoch hinter den Erwartungen, die man heutzutage an einen modernen Film stellt, weit zurück.

Für die ältere Generationen mag das vielleicht genügen. Großes Gefühlskino ist trotz einiger Schwächen zumindest dabei herausgekommen. Eine ausführliche Filmkritik folgt demnächst zum offiziellen Kinostart von unserer Kollegin Ulrike.

Link: www.studiobabelsberg.com

Quelle: Volker Schlöndorff

Rückblick auf das Produzentenfest und Veränderungen im FFA-Vorstand

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Sarah Duve zum stellvertretenden FFA-Vorstand bestellt. - Außerdem Bericht zum Produzentenfest von Katharina Dockhorn.

Der Verwaltungsrat der Film Förderungsanstalt (FFA) in Berlin hat Sarah Duve zum stellvertretenden Vorstand und Leiterin Förderung der Filmförderungsanstalt bestellt. Duve, derzeit Geschäftsführerin von Vision Kino, wird im Herbst in dieser Position auf Christine Berg folgen, die als Vorstandsvorsitzende zum HDF Kino e.V. wechselt.

FFA-Präsident Bernd Neumann: „Wir freuen uns, dass wir mit Sarah Duve eine erfahrene, kompetente und kreative Persönlichkeit als stellvertretenden FFA-Vorstand gewinnen konnten, die hervorragend in unser dreiköpfiges Führungsteam passt. Als Juristin, mit langjährigen Erfahrungen in der Filmproduktion und als Geschäftsführerin der Film- und Medienbildungsinitiative Vision Kino bringt sie genau die Expertise und die Vernetzung mit, die für diese zentrale Aufgabe in der deutschen Filmförderung notwendig sind.“

Bernd Neumann dankte auch Christine Berg, „die sich in besonderer Weise um die Filmförderungsanstalt verdient gemacht hat. Sie hat nicht nur unsere Förderung maßgeblich weiterentwickelt und mit allen Akteuren des deutschen Films vernetzt, sie war insbesondere bei der letzten FFG-Novellierung 2017 auch gestaltende Kraft bei der Neustrukturierung der Förderung.“

Link: ffa.de

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Produzentenfest 2019: Das „Familienfest“ der Film- und Fernsehbranche. Die Feier der Macher, Kreativen und Stars.

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) hat am Dienstag, 25. Juni 2019, in Berlin zu ihrem Sommerfest eingeladen, um mit Vertretern der deutschen Film- und Fernsehwirtschaft über aktuelle Trends und Herausforderungen der Branche zu diskutieren.

In diesem Jahr fand die Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein im TIPI am Kanzleramt statt. Also in Sichtweite der "Schwangeren Auster" und somit nur ein paar Schritte entfernt vom bisherigen Standort im Haus der Kulturen der Welt (HKW). Im TIPI hatte ja kürzlich auch die Verleihung des Deutschen Synchronpreises stattgefunden.

Unter den hochrangige Gästen die vorgestern zum TIPI kamen, waren Intendantinnen und Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender, Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes- und Landespolitik, Staatssekretärinnen und -sekretäre, Abgeordnete aus dem Deutschen Bundestag sowie natürlich eine Vielzahl wichtiger Akteure der deutschen Film- und Fernsehproduktionswirtschaft. Weitere prominente Gäste der Veranstaltung waren unter anderen Iris Berben, Susanne Bormann, Maria Furtwängler, Dieter Hallervorden, Hermine Huntgeburth, Sonja Kirchberger, Heiner Lauterbach, Peter Lohmeyer, Heike Makatsch, Elyas M'Barek, Alexandra Neldel, Christian Redl, Marc Rothemund, Rolf Scheider, Karoline Schuch, Martin Semmelrogge, Jasmin Tabatabai, Jürgen Vogel und Mark Waschke.

Zu den Ehrengästen gehörte Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, die in ihrem Grußwort folgendes sagte: „Ein starker Film- und Produktionsstandort wie Deutschland braucht gute Filme und er braucht Förderer, die das große Ganze in den Blick nehmen, um Qualität und wirtschaftlichen Erfolg zusammenzubringen – genau dafür steht die Filmpolitik des Bundes ebenso wie das beherzte Engagement der Produzentenallianz. Auf dieses wird der Bund auch künftig setzen, wenn es darum geht, unsere Förderinstrumente so zu justieren, dass Deutschlands Film- und Medienbranche international auf Augenhöhe konkurrieren kann.“

Leider soll ihre Ansprache schwer zu verstehen gewesen sein.

Dazu unsere Kollegin Katharina Dockhorn mit einem Kommentar:

Drei starke, selbstbewusste Frauen prägten in den vergangenen Tagen das Gespräch über Film und Fernsehen in Deutschland.

Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin, kapitulierte zum Auftakt des traditionellen Sommerfestes der Produzentenallianz im Berliner TIPI am Kanzleramt vor der Technik. Die Tonanlage hatte sich unangekündigt in die Sommerpause verabschiedet, so dass Monika Grütters sich auf ein paar Grußworte beschränkte und den zahlreichen Prominenten der Film- und Fernsehbranche einen tollen Abend wünschte.

Zu den Hauptthemen gehörte die Wahl von Sarah Duve als Stellvertreterin von Peter Dinges an die Spitze der FFA durch den Verwaltungsrat. Eine Frau war für die scheidende Christine Berg gesetzt, mit dem Ziehkind von Bernd Neumann setzte sich die Favoritin auf den Posten durch. Und natürlich war die anstehende Novellierung des FFG ein heißes Gesprächsthema, wobei die Erwartungen stark auseinanderklaffen. Während die einen nur ein Reförmchen erwarten, ist anderen klar, dass der deutsche Film im 21. Jahrhundert veränderte Rahmenbedingungen braucht, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Aus Mecklenburg-Vorpommern kam bereits am Dienstagmorgen die freudige Mitteilung, dass das Land in diesem Jahr erstmals einen Kinoprogrammpreis vergeben wird. 25.000 gibt es für die besten Kinobetreiber des Landes. Nicht viel, aber ein Anfang ist gemacht.

Die Kulturelle Filmförderung des nordöstlichen Bundeslands wird in diesem Jahr zwei Drittel ihres Förderbudgets von 215.000 an Projekte von Frauen vergeben. Mit dieser Selbstverpflichtung sind sie in Deutschland Spitze. Ohne Druck wird die Gleichstellung von Frauen auf und hinter Leinwand und Bildschirm Illusion bleiben, waren sich die engagierte Schauspielerin Maria Furtwängler und die Ministerpräsidentin von Meck-Pomm, Manuela Schwesig, bei der Vorstellung der Studie „Ausgeblendet. Frauen im deutschen Film und Fernsehen“ von Elisabeth Prommer und Christine Linke am Mittwochvormittag einig.

Beide ahnten die Ergebnisse, waren aber doch erstaunt über die jetzt gründlich recherchierten Fakten. Frauen spielen im fiktionalen Erzählen bei weitem nicht jene Rolle, die sie in der deutschen Gesellschaft bereits haben. Einzige Ausnahme sind die Kommissarinnen, bei ihnen ist der Anteil auf dem Bildschirm höher als in den Polizeirevieren. Sorgen bereitet ihnen neben einem rückständigen Bild und vielen Klischees, die figürliche Zeichnung weiblicher Körper. Hier wird vor allem auch im Kinderfernsehen ein Idealbild vermittelt, dem nur wenige Frauen auf natürliche Weise entsprechen. Bulimie ist vorgezeichnet.

Zumindest hinter der Kamera hat sich durch die gleichberechtigte Besetzung der Gremien der FFA im vergangenen Jahr zumindest zahlenmäßig einiges getan, die Bilanz floss in die Publikation noch nicht ein. Wobei sich auch hier zwei Wehrmutstropfen abzeichnen. Die Mehrzahl der geförderten Projekte wurde von gemischten Produzententeams eingereicht, nach Erkenntnissen der Studie ändert sich das Frauenbild in dieser Konstellation noch nicht signifikant. Und vor allem an der entscheidenden Stelle, dem Drehbuch, fehlt es an der weiblichen Handschrift. Unter den Einreichern für die Lola für das beste unverfilmte Drehbuch waren in den vergangenen Jahren nur zwischen 11 bis 15% Frauen. In diesem Metier, das auch bei der Vorstellung der Studie ein wenig ins Abseits geraten war, müssen Frauen dringend ermutigt und gezielt gefördert werden. Laila Stiehler, Ruth Toma und Nora Findscheidt beweisen doch, dass Frauen Blockbuster und Festivalfilme schreiben können.

Katharina Dockhorn

Zur Produzentenallianz:

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzentinnen und Produzenten in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 270 Mitgliedern die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit der maßgebliche Produzentenverband in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzentinnen und Produzenten ein.

Link: www.produzentenallianz.de

Kölner Kino Nächte 2019 mit einzigartigem Fundstück

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Rekord-Temperaturen in Deutschland, Katastrophenzahlen in den deutschen Kinos.

Nicht einmal der Start von "Pets 2" (siehe unsere Filmkritik von gestern) konnte verhindern, dass das schwächste Kinowochenende des Jahres (und eines der schwächsten Kinowochenenden in Deutschland) am letzten Sonntag verzeichnet werden musste.

Nach Auswertung der Wochenendzahlen stand zwar fest, dass der Kinostart des Animationsfilm "Pets 2" den Dauerspitzenreiter "Aladdin" einholen konnte und sich knapp vor ihm auf den ersten Platz schob. Letzterer hatte allerdings bei Tagestemperaturen von knapp 40° C am Sonntag nicht nur in Berlin, sondern überall herbe Verluste eingefahren. Den Tag über im Strandbad zu verbringen war wohl verlockender, als abends auch noch ins Kino zu gehen.

"Pets 2" - die Fortsetzung - kam in 723 Kinos auf ca. 200.000 Zuschauer und 1,7 Mio. Euro Umsatz. Der erste Teil von "Pets" kam dagegen im Sommer 2016 am Startwochenende mit 705.000 Zuschauer auf mehr als die dreifache Anzahl an Zuschauern.

Hoffnungen auf bessere Kinoumsätze kann wahrscheinlich nur ein Temperatursturz bringen, der tatsächlich ab heute auch erwartet wird. Für Nord- und Ostseeurlauber dürfte es aber empfindlich kühl beim Baden werden.

»Filmplus«, das Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln, hat aber noch eine andere Idee parat, die nachahmenswert sein könnte. Wir begleiten das Festival in unserem Blog schon seit Längerem, da es einen einzigartigen Fokus auf die Editoren*innen und auch auf die Kameraleute legt. Nicht die üblichen Regieleistungen werden bei diesem Festival belohnt, sondern ausschließlich die Schnittmeister*innen.

Im Rahmen der 11.Kölner Kinonächte, die vom 04. - 07. Juli 2019 stattfinden und von den Kölner Kinos, Filminitiativen, Filmfestivals, Verleihern, Kultureinrichtungen sowie Hochschulen veranstaltet werden, bringt Filmplus ein wichtiges Stück Filmgeschichte auf die Leinwand, das kaum jemand als solches kennt:

Gezeigt wird der US-Thriller "KNIGHT MOVES" (1992) von Regisseur Carl Schenkel.

"KNIGHT MOVES" war der allererste Spielfilm weltweit, der digital montiert wurde. Und zwar von dem Münchner Filmeditor Norbert Herzner, den Filmplus im vergangenen Jahr mit dem Ehrenpreis Schnitt für sein Lebenswerk auszeichnete.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Peter Sanderson ist ein Meister seines Fachs. Als das Schachgenie während eines Turniers jedoch in einen mysteriösen Mordfall verwickelt wird, gerät er ins Visier der Fahnder. Peter wird verdächtig eine junge Frau getötet zu haben, mit der er zuvor eine Nacht verbrachte. Der mysteriöse Killer meldet sich telefonisch und fordert die Polizei zu einem Spiel auf, bei dem weitere Frauen Opfer seiner Taten werden sollen. Sanderson fühlt sich herausgefordert und versucht auf eigene Faust das Rätsel um die Identität des Mannes zu lösen. Die Polizei jedoch verfolgt eine ganz andere Fährte – und glaubt das Sanderson selbst die Mordserie begeht.

KNIGHT MOVES war mit über zwei Millionen Kinozuschauern in Deutschland einer der großen Publikumserfolge des Jahres 1992.

Heutzutage ist analoges Schneiden und Aneinanderfügen von haptischem 35mm-Filmmaterial mit Klebepresse kaum noch vorstellbar. Nur Archivare und Retter des Filmerbes hantieren wahrscheinlich noch an Vier-Teller-Schneidetischen.

Alle anderen sind inzwischen umgestiegen auf nonlineare digitale Videoschnittprogramme mit Softwarelösungen von Avid, Adobe, Edius und vielen anderen mehr.

Doch zurück zu den Kölner Kino Nächten, die wir ausnahmsweise hier erwähnen, obwohl wir eigentlich in erster Linie für das Berliner Publikum schreiben. Doch die stargespickte Mörderhatz mit Christopher - Highlander - Lambert in seinem originalen Aufführungsformat als 35mm-Filmkopie sollte man sich am Samstag, 6. Juli 2019, 19:00 Uhr, im Filmforum NRW in Köln nicht entgehen lassen. Im anschließenden Filmgespräch wird der Cutter Norbert Herzner viele interessante Einblicke in die Entstehung des starbesetzten Thrillers geben.

Filmforum NRW im Museum Ludwig

Samstag, 06. Juli 2019, 19:00 Uhr

Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln

Einzelticket: 7,- € / erm. 6,- €

Festivalticket: 18,-€ (zzgl. 1,20€ VVK-Gebühr)

Reservierung: 0221 – 469 42 40

Mail: info@kinogesellschaftkoeln.de

Links: www.koelner-kino-naechte.de/2019/ | www.filmplus.de

Die Stars der Goldenen Henne zum 25. Jubiläum 2019

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Heute präsentieren das MDR-Fernsehen und der rbb Sender um 20.15 Uhr" die Stars der Goldenen Henne 2019.

Besonders schön war die weiter unten abgebildete Trophäe der Goldenen Henne nie gewesen. Zum 25. Jubiläum von Deutschlands größtem Publikumspreis gibt es einen moderner und schöner gestalteten Preis.

Auch wenn die Verleihung der »Goldenen Henne« erst am 20. September 2019 vor rund 4.500 Zuschauern in der Leipziger Messe stattfindet, werden bereits heute, Freitag, 12. Juli 2019, "die Stars der Goldenen Henne 2019" von MDR und rbb Fernsehen ab 20.15 Uhr live präsentiert.

Deutschlands größter Publikumspreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal an Prominente verliehen.

Die Sendung zum Auftakt des Votings wirft einen Blick zurück auf die vergangenen Shows, präsentiert die besten "Henne"-Hits von Peter Maffay und Roland Kaiser bis Andrea Berg und Howard Carpendale, trifft auf ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger.

Darüber hinaus werden die 43 Kandidatinnen und Kandidaten für die diesjährige "Goldene Henne" vorgestellt, damit das Publikum vom 11. Juli 2019 (00.00 Uhr) bis 24. Juli 2019 (23.59 Uhr) ihre persönlichen Lieblingskandidaten per Online-Voting auf www.goldene-henne.de abstimmen kann.

Natürlich kann die Abstimmung auch per Post (Postfach 610457, 10928 Berlin) oder telefonisch (alle Telefonnummern in der aktuellen Ausgabe der SUPERIllu) erfolgen.

In der Rubrik "Schauspiel" stehen beispielsweise Ulrich Noethen, Ursula Werner, Katharina Wackernagel, Alexander Scheer sowie das Team vom "Tatort Dresden" zur Wahl.

In der Kategorie "Aufsteiger des Jahres" sind in diesem Jahr drei herausragende Nachwuchsschauspielerinnen und Nachwuchsschauspieler nominiert: Der 11-jährige Julius Weckauf ("Der Junge muss an die frische Luft"), die 11-jährige Helena Zengel (u.a. "Systemsprenger") und der 13-jährige Tilman Döbler (u.a. "Alfons Zitterbacke - Das Chaos ist zurück").

Zu den Nominierten in der Kategorie "Entertainment" gehören unter anderem das Moderationsteam des "Riverboat"-Talks Kim Fisher & Jörg Kachelmann, Martin Rütter, Dieter Nuhr oder das "Brisant"-Team Kamilla Senjo & Mareile Höppner. In der Kategorie "Musik" kann sich das Publikum entscheiden zwischen Stars wie Silbermond, Andrea Berg, Roland Kaiser, Wincent Weiss, Sarah Connor, Herbert Grönemeyer oder Rammstein. Und im Bereich "Sport" hoffen Bobfahrer Francesco Friedrich, Basketball-Star Dirk Nowitzki, der Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Union Berlin, die Thüringer Skispringerin Juliane Seyfarth oder der Fußballtrainer Jürgen Klopp auf eine "Goldene Henne".

Die "Goldene Henne" wird seit 1995 verliehen und erinnert an die 1991 verstorbene DDR-Entertainerin Helga Hahnemann.

Die erste Verleihung fand damals im Friedrichstadt-Palast in Berlin statt. Nach Gastspielen im Berliner Theater am Potsdamer Platz und dem Velodrom findet die Gala in diesem Jahr bereits zum fünften Mal in Leipzig statt und zeichnet gemeinsam mit MDR und rbb Fernsehen die beliebtesten Stars aus Fernsehen, Musik und Sport sowie Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft aus.

Die diesjährige "Goldene Henne"-Preisverleihung findet am 20. September 2019 vor rund 4.500 Zuschauern in der Leipziger Messe statt und wird von MDR und rbb Fernsehen ab 20:15 Uhr live übertragen und wird von Kai Pflaume moderiert.

Link: www.goldene-henne.de

Quelle: ots - news aktuell by dpa

Sommer-Edition des Litauischen Kinos in Berlin

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Sommer-Edition Litauisches Filmfest: Litauisches Kino Goes Berlin Open Air - Steigerung von Publikumszahlen bei Festival- und Arthouse-Filmen.

Bis zur nächsten Ausgabe des Litauischen Filmfestivals in Berlin ist noch ein paar Monate Zeit, denn die 9. Festivalausgabe findet erst vom 31.10. – 4.11.2019 statt.

Um die Wartezeit zu überbrücken, folgt auch das Litauische Filmfestival anderen Vorbildern, wie der Berlinale oder dem kleineren Achtung Berlin Festival, in den Sommermonaten spezielle Festival-Filme in Open Air Kinos einer größeren Publikumsschaar zu präsentieren.

Während die Berlinale am Kulturforum ihre Zelte aufschlägt und Achtung Berlin das Café am Weinbergsweg sich ausgesucht hat, zieht das Litauische Festival mit einer Sondervorführung von dem starbesetzten Drama "ASHES IN THE SNOW" am 26. Juli 2019 in das beliebte Open-Air Kino »Cassiopeia« in Friedrichshain.

Die Vorstellung im Freiluftkino Insel im Cassiopeia beginnt allerdings erst nach Einbruch der Dunkelheit um 21:30 Uhr.

Das international besetzte Drama "ASHES IN THE SNOW" mit Bel Powley und Lisa Loven Kongsli wird in Anwesenheit von Regisseur Marius A. Markevicius präsentiert. Die Adatption des New York Times-Bestsellers „Between Shades of Gray“ (2011) von Ruta Sepetys erzählt von der Kraft der Liebe und Hoffnung in Litauen während des Zweiten Weltkrieges, nach der gewaltsamen Einverleibung in die UdSSR unter Diktator Stalin.

Der Film lief im Baltic Film Wettbewerb auf dem Tallin Black Nights Film Festival 2018. Hier der Trailer:

Synopsis:

Litauen, 1941. Der Alltag der fünfzehnjährigen Lina (Bel Powley), einer aufstrebenden Künstlerin, besteht aus ersten Dates und der Vorfreude auf einen schönen Sommer. Doch eines Nachts dringt die Sowjetische Geheimpolizei in ihr Haus ein und deportiert Lina, ihre Mutter (Lisa Loven Kongsli) und ihren Bruder nach Sibirien, während ihren Vater die Todesstrafe in einem sowjetischen Gefangenenlager erwartet.

Unter unmenschlichen Bedingungen kämpft Lina furchtlos um ihr Leben und schwört sich - sollte sie selbst überleben - den Tausenden Opfern des Stalin-Regimes mit ihrer Kunst ein Denkmal zu setzen. "ASHES IN THE SNOW" erzählt von der unglaublichen Kraft der Liebe und Hoffnung auf einer langen und erschütternden Reise.

Die Sommer-Edition gibt einen Vorgeschmack auf das kommende Festival. Die gebürtige Litauerin und Festivalleiterin Giedrė Simanauskaitė holt zum neunten Mal mit einer Auswahl an Kurz- und Langfilmen sowie Konzerten und Workshops die Bandbreite litauischer (Film-)Kunst nach Berlin (Acud, Acud Macht Neu, Sputnik).

Die Freiluft-Vorführung findet mit Unterstützung des Lithuanian Culture Institute und Lithuanian Film Center statt.

Freiluftkino Insel im Cassiopeia

(Revaler Str. 99, 10245 Berlin Friedrichshain)

26. Juli 2019 / 21:30 Uhr

Eintritt: 7,50 EUR / 5,50 EUR (BerlinPass)

Info & Tickets: hier

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Um bei Festivalfilmen aus dem Arthouse-Umfeld zu bleiben, wollen wir eine interessante aktuelle Meldung nicht verschweigen.

Im Gegensatz zum Publikumsschwund bei den Blockbustern des Mainstream-Kinos, ist die Zahl der Besucher in den Mitgliederkinos der AG Kino nach Angaben des Verbands im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent angestiegen; der Umsatz hat sich demnach sogar um 11,5 Prozent erhöht. Der Marktanteil der Mitgliederkinos der AG Kino am Gesamtmarkt stieg dabei auf 17,8 Prozent an.

Dazu der AG Kino-Vorsitzende Christian Bräuer: "Die positive Entwicklung zeigt auch, dass die Arthousekinos kraft ihrer lokalen Verwurzelung eine große Anziehungskraft auf das Publikum haben, weil sie ihre Programme mit Leidenschaft gestalten und wissen, wie man die Aufmerksamkeit auf die Filminhalte lenkt."

Sorgen bereitet der AG Kino allerdings die im Vergleich zum Vorjahr erneut um zehn Prozent auf 430 gestiegene Zahl der Filmstarts, wodurch der Aufwand beim Kuratieren der Programme für die Filmkunsttheater steige, denn den meisten Filmen würden Marketingbudgets für das lokale Marketing und Herausbringungsstrategien fehlen.

Daher erneuerte Bräuer im Hinblick auf die Neuausrichtung der Bundesfilmförderung seine Forderung: "Wir brauchen eine Filmförderung aus einem Guss, die ihren Fokus auf Klasse statt Masse legt und sich deutlich stärker als bisher auf Herausbringung sowie lokale Programm- und Marketingarbeit konzentriert. Notwendig ist eine echte Arthouse-Strategie, die die Sichtbarkeit von Film- und Kinokultur nachhaltig stärkt."

Quellen: Noise Film PR | Blickpunkt Film | AG Kino

Arbeitsgemeinschaft der Filmfestivals rügt FFA

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Bei den Stellungnahmen zum neuen Filmförderungsgesetz fehlt die AG Filmfestivals.

Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), hatte in einem Schreiben vom 22. Januar 2019 die Verbände der Filmbranche und die sonstigen beteiligten Kreise aufgefordert, ihre Vorstellungen für ein neues Filmförderungsgesetz (FFG) zu formulieren.

Mehr als 30 Verbände und Arbeitsgemeinschaften haben darauf in einzelnen Schreiben Stellung bezogen. Soweit das Einverständnis zur Veröffentlichung vorlag, hat die Filmförderungsanstalt in Berlin (FFA) diese in alphabetischer Reihenfolge hier auf ihrer Webseite dokumentiert. Die Stellungnahmen können als PDF-Datei heruntergeladen und dann gelesen werden.

Allerdings fehlt mindestens ein Name auf der Liste der FFA. Die am 4. Juli 2019 in Kassel neu gegründete Arbeitsgemeinschaft der Filmfestivals in Deutschland, zu der auch einige von ca. 80 kleineren und größeren Berliner Filmfestivals gehören wie »achtung berlin - new berlin film award«, »interfilm berlin - das internationale Kurzfilmfestival«, natürlich die »Berlinale« oder das »Zebra Poetry Filmfestival«, um nur einige von vielen weiteren zu nennen, wird leider nicht aufgeführt.

In einer Pressemitteilung von gestern, den 22. Juli 2019, wird dieses Manko ausdrücklich bemängelt. Federführend in der Pressearbeit der AG-Filmfestival ist das Internationale Trickfilmfest Stuttgart (ITFS). Vertreten wird die AG-Filmfestival durch Svenja Böttger – Leiterin Filmfestival Max Ophüls Preis und Dr. Lars Henrik Gass – Leiter Internationale Kurzfilmtage Oberhausen.

Insgesamt haben sich bisher rund 60 bekannte Filmfestivals in Deutschland der Arbeitsgemeinschaft angeschlossen, die wir nachfolgend aufgelistet haben.

Liste der AG-Filmfestivals:

20minmax Internationales Kurzfilmfestival Ingolstadt

achtung berlin - new berlin film award Berlin

Lesbian Non-Binary Filmfest (BLN)

Braunschweig International Filmfestival

cinefest - Internationales Festival des deutschen Film-Erbes

Deutsches Kinder Medien Festival Goldener Spatz

DOK.fest München

DOK Leipzig

DOKUARTS

Duisburger Filmwoche / doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche Essener Video Rodeo

European Media Art Festival, Osnabrück

exground filmfest

Favourites Film Festival

Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein

FILMFEST DRESDEN - International Short Film Festival

FILMFEST HAMBURG

FilmFestival Cottbus

Filmfestival Max Ophüls Preis

Filmfestival Münster

FILMKUNSTFEST MV (Schwerin)

Filmplus - Festival für Filmschnitt und Montagekunst

GENRENALE - Das Forum des Deutschen Genrefilms

German International Ethnographic Film Festival

INDEPENDENT DAYS|Internationale Filmfestspiele Karlsruhe

interfilm - international short film festival Berlin

International Short Film Festival Detmold

Internationale Hofer Filmtage

Internationale Filmfestspiele Berlin

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Internationale Kurzfilmwoche Regensburg

Internationales Filmfest Oldenburg

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Internationales Frauenfilmfestival Dortmund / Köln

Internationales Kurzfilmfestival Landau - La.Meko

Internationales Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte

Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart

Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

KFFK / Kurzfilmfestival Köln

KINO DER KUNST

Kinofest Lünen

Kölner Kinderfilmfest Cinepänz

Kurzfilm Festival Hamburg

Landshuter Kurzfilmfestival

LICHTER Filmfest Frankfurt International

LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans

Monstronale Neiße Filmfestival

Nippon Connection - Japanisches Filmfestival

Nordische Filmtage Lübeck

Open Air Filmfest Weiterstadt

OpenEyes Filmfest Marburg

Orscheler Filmfest

QUEER Filmfest Weiterstadt

Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

SCHLINGEL - Internationales Filmfestival für Kinder und junges Publikum

Schülerfimfestival-NRW

SoundTrack Cologne

Soundwatch Music Film Festival Berlin

UNDERDOX dokument & experiment

up-and-coming Internationales Film Festival Hannover

Werkleitz Festival

Werkstatt der Jungen Filmszene

Woche der Kritik

ZEBRA Poetry Film Festival

Ziel der AG ist es, sich untereinander zu vernetzen, bessere Bedingungen für Filmfestivals in Deutschland zu schaffen und gemeinsam mit den Filmschaffenden und anderen Verbänden Filmkultur zu stärken und zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die größten und ältesten Filmfestivals in Deutschland, Filmfestivals aus allen Regionen und Sparten.

Filmfestivals stehen am Beginn der Auswertungskette; sie begreifen sich als Teil der Filmwirtschaft sowie der kulturellen Praxis Kino und ihrer Vermittlung. Allein in Deutschland gibt es circa 400 Filmfestivals, weltweit mehrere Tausend. Sie stellen in Deutschland eine in Umfang und Wirkung ernstzunehmende Auswertung deutscher Filme im Kino dar und ihr Anteil an der Kinoauswertung deutscher Produktionen wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Im Gegensatz zu den schwindenden Zuschauerzahlen im Kino verzeichnen Filmfestivals eine stetig zunehmende Nachfrage. Im Bemühen, die Kinoauswertung deutscher Filme attraktiver zu machen, kommt Filmfestivals eine zentrale Bedeutung zu.

Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetztes (FFG)

In einer Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetztes (FFG) fordert die AG Filmfestival: „Die Novellierung des FFG muss die Frage beantworten, wie das Kino als Auswertungsort von Filmen aufgewertet werden kann und welchen Stellenwert das Kino im Spektrum der Auswertungszusammenhänge künftig noch einnehmen soll. Filmfestivals tragen überdies zur sozialen Aufwertung von Kinoräumen erheblich bei. Kinos profitieren in der Folge auch durch Kinopreise mittelbar von der Durchführung von Filmfestivals. Bei der Novellierung des Filmförderungsgesetzes aber wurde deren Stimme bislang gar nicht gehört. Filmfestivals müssen im FFG künftig stärker berücksichtigt werden, auch wenn ihre Sichtweise mit den Herstellern und Kinobetreibern viele Berührungspunkte aufweist.“ (Zitat Präambel Stellungnahme AG Filmfestival)

Link: www.ag-filmfestival.de

Mail: info@ag-filmfestival.de

Quellen: Filmfest Hamburg GmbH | ITFS | Life PR

Nach Amazon und Netflix folgen weitere US-Filmstudios mit digitaler Online-Vermarktung

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Angesichts steigender Umsätze auf digitalen Online-Portalen wird UltraViolet am 31. Juli 2019 abgeschafft.

Während in den USA der sogenannte UltraViolet-Code auf Blu-ray Discs bereits im Jahre 2011 eingeführt worden war und von zahlreichen Filmfirmen auch unterstützt wurde, konnte in Deutschland nur auf das weniger verbreitete Video-on-Demand-Portal videociety zurückgegriffen werden.

Nun kommt das offizielle "AUS" am heutigen 31. Juli 2019 von UltraViolet, das dieser Tage in den Medien verbreitet wurde und zu Kopfschütteln und fragenden Kommentaren bei den Verbrauchern führte.

Sinn des UltraViolet-Codes war es, dem Käufer einer anfänglich (2011) noch recht teuren Blu-ray Disc einen Mehrwert mit nach Hause zu geben. Mit dem Kauf dieser speziellen Blu-ray Disc konnte der Besitzer des in der Verpackung befindlichen UltraViolet Codes, den gekauften Film auch von unterwegs oder bei Freunden online abrufen, ohne die Disc tatsächlich dabei zu haben oder in einen Player legen zu müssen.

Anbetracht der damals meist noch recht schwachen Internet-Verbindung erreichte der Online-Abruf aber selten die Qualität der hochauflösende Filmbilder einer Blu-ray Disc, die direkt in einem Blu-ray Player abgespielt wird.

Mittlerweile haben sich die Ansichten gewandelt. Mit den global agierenden Player Amazon und Netflix sind Online-Portale entstanden, die teilweise sogar mit 4K Ultra HD-Qualität werben. Doch die höheren Auflösungen haben ihren Preis und sollen nicht mehr kostenlos vermarktet werden.

Deshalb hat sich das Thema UltraViolet wohl erübrigt und auch Sony, als einer der letzten Verfechter des Systems, hat seine Unterstützung zurückgezogen.

Warner Bros. hatte zwar erst 2018 in den USA mit ROW8 einen eigenen Streaming Dienst in den USA ins Leben gerufen, der die violette Farbe und einige Sicherheitsmerkmale von UltraViolet wieder aufgriff, will aber neben Disney die Online-Vermarktung auch in Europa kostenpflichtig ausbauen, womit sich der kostenlose Dienst von UltraViolet nicht mehr lohnt bzw. sogar bei der Vermarktung eigener Filme hinderlich wäre.

(siehe dazu auch oben stehendes ROW8 Logo und unseren Bericht vom4. August 2018)

Bereits seit Anfang des Jahres 2019 war bekannt geworden, dass die UltraViolet-Plattform Mitte dieses Jahres geschlossen wird, wie der Betreiber Digital Entertainment Content Ecosystem (DECE) verkündete. Das DECE ist ein Zusammenschluss verschiedener Filmstudios, um Käufern einer Blu-ray die Möglichkeit zu geben, den Inhalt auch digital über die Ultraviolet-Plattform anzuschauen. Dazu lagen eine Zeitlang einigen Blu-rays entsprechende Codes zum Einlösen bei.

Kunden sollen nach Schließung der Ultraviolet-Plattform weiterhin "Online-Einkäufe tätigen und bisher nicht benutzte Codes einlösen" können. Allerdings werden die betreffenden Inhalte dann nur über den jeweiligen Anbieter erhältlich sein. Sie werden nicht mehr zur eigenen Ultraviolet-Bibliothek hinzugefügt, denn das Portal wird geschlossen.

Ob Warner Bros. die violette Farbe des bisherigen ROW 8 Portals auch in Deutschland zur Einführung eines eigenen Streaming-Portals Anfang nächsten Jahres (2020) beibehält, oder etwas ganz Neues hervorbringt, ist noch nicht bekannt. Mit der steigenden Anzahl der digitalen Online Vermarktung von Filmen, zu denen sich im Herbst diesen Jahres auch Disney gesellen wird, werden vielleicht die Preise wieder etwas fallen, die Netflix gerade erst angehoben hatte.

Für Kinobetreiber sind die digitalen Portale von Amazon und Netflix ein Dorn im Auge. Vor allem junge Leute gehen immer seltener ins Kino, denn sie gelangen mit einem großen breiten Flachbildschirm und einem Studentenabo natürlich zu Hause viel kostengünstiger an angesagte Serienfilme, als an langweilige und überteuerte Kinofilme in den Filmtheatern.

Zudem hat nach Netflix, die mit "Roma" ihren Oscar-gekrönten Spielfilm ausschließlich online vermarkten, nun auch Amazon angekündigt, ihre zukünftigen Eigenproduktionen ebenfalls nur noch als kurzfristigen Event den Kinos anzubieten, ansonsten sich aber ebenfalls nur noch der digitalen Online-Vermarktung zu widmen.

Damit werden die bisherigen Kinofenster unterlaufen und die digitale Vermarktung wird voranschreiten. "The Aeronauts" ist der nächste Amazon-Film mit kurzem Kinofenster. Er soll ein "spektakulärer Film" mit "mitreißenden Darbietungen" und "packender Action" sein. Ursprünglich sollte der Film mit Eddie Redmayne und Felicity Jones in den IMAX Kinos laufen. Anfang Dezember wird er nur noch als Event in ausgesuchten Kinos für wenige Tage gezeigt. Schon kurz danach wird Amazon den Film auf seiner SVoD-Plattform Prime Video anbieten.

Gleiches Schicksal ereilt demnächst auch dem Film "The Report" in den USA. Ob der deutsche Verleih sich auf die neuen Gepflogenheiten von Amazon schon eingerichtet hat und den Film, der über extreme Verhörtechniken der CIA nachdem Anschlag auf das World Trade Center in New York vom 11. September 2001 handelt, vielleicht wieder zurückziehen muss, ist noch offen. Ein Statement des Verleihs liegt jedenfalls noch nicht vor.

Link: www.myuv.com

Quellen: UltraViolet | Blickpunkt:Film


Domink Graf dreht Medienboard geförderten Spielfilm in Görlitz

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Neben dem Schauplatz für imposante Drehorte bereitet sich Görlitz auf sein fünftes Fotofestival Ende August vor.

Wenn es nach den öffentlichen Erhebungen des GfK-Marktforschungsinstituts geht, scheint der gewöhnliche Fernsehkonsument Krimis mehr zu mögen, als hochkarätiges Sommerkino. Jedenfalls zeigen dies die Zuschauerzahlen von letzter Woche, als zur Primetime ein Krimi im ZDF höhere Einschaltquoten hatte, als der Spielfilm im »Ersten« der ARD zur selben Zeit.

Aber auch bekannte Filmemacher wie Til Schweiger oder Dominik Graf, letzterer einer der renommiertesten Regisseure des deutschen Arthouse-Films, haben bekannterweise in den letzten Jahren mehr fürs Fernsehen gedreht und den Spielfilm vernachlässigt. Unter ihren Arbeiten waren zahlreiche "Tatort"-Krimis und natürlich auch TV-Serien, die derzeit einen Hype erleben.

Doch nun kehrt Dominik Graf endlich zum Kinofilm wieder zurück und dreht derzeit in Görlitz den Spielfilm "FABIAN".

Fabian beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner: Im Berlin der ausgehenden 20er Jahre verliert der Werbetexter Fabian seinen Job, seine Freundin, seinen besten Freund - und versucht, dabei seine Würde zu behalten.

Am 30.07.2019 fiel in Görlitz die erste Klappe zu Dominik Grafs Interpretation von Erich Kästners "DER GANG VOR DIE HUNDE".

Gedreht wird bis Mitte September 2019 in Görlitz, Berlin und Brandenburg, gefördert u.a. vom Medienbord Berlin-Brandenburg mit 450.000 Euro. Aber auch die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) steckte 510.000 Euro in das Projekt, denn Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, bekannt durch gut erhaltene, alte Bausubstanz, die eine ideale Filmkulisse darstellt, liegt nicht nur direkt an der deutsch-polnischen Grenze, sondern im Freistaat Sachsen und kann somit dort Gelder für eine Standortförderung beantragen. Darüber hinaus fördert auch der FilmFernsehFonds FFF-Bayern den Film mit weiteren 200.000 Euro.

Die Hauptrollen von seinem Film "FABIAN" konnte Dominik Graf mit Tom Schilling, Albrecht Schuch und Saskia Rosendahl besetzen. Die aktuelle politische Radikalisierung in Deutschland und das Auseinanderdriften der Gesellschaft spiegeln auf nahezu frappierende Weise das von Erich Kästner abgebildete Klima wider.

Dass allerdings nicht jede Filmförderung wirklich sinnvoll ist und manchmal auch zur Verärgerung an unnützen Ausgaben führt, hat man kürzlich an Til Schweigers US-Remake von "HONIG IM KOPF" gesehen, der eine Förderung von insgesamt 4.9 Millionen Euro bekommen hatte und nur 5.000 Besucher in Deutschland die Kinos lockte. Auch in den USA spielte der Film mit Nick Nolte und Matt Dillon unter dem Titel "HEAD FULL OF HONEY" nur 12.350 US-Dollar ein.

Zur Erinnerung hier der Trailer:

Bei Dominik Grafs Film "FABIAN" sind wir allerdings zuversichtlich, dass ordentliche Arbeit abgeliefert wird, die man gerne sehen möchte. Vielleicht schon auf der nächsten 70. Berlinale 2020 unter der neuen künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian.

Insgesamt fördert das Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) in seiner Herbstsitzung mit rund 7,5 Mio. Euro 38 Film- und Serienprojekte, darunter die neuen Filme von Julia von Heinz, Ildikó Enyedi, Marco Kreuzpaintner, Leander Haußmann und Dominik Graf. Zur Top-Besetzung gehören Elyas M'Barek, Léa Seydoux und Tom Schilling.

Die neue Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek teilte darüber hinaus mit, dass man in Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer des Sony Center sei, damit zur nächsten Berlinale die Räumlichkeiten der CineStar Kinos am Potsdamer Platz, die nach der Übernahme durch den neuen Besitzer des Cinemaxx, der britischen Vue Entertainment, zum Jahresende 2019 wegen zu geringer Auslastung geschlossen werden sollen, diese wenigstens zur Jubiläums-Berlinale noch einmal zur Verfügung stehen.

Zudem will die Berlinale ihre Filme künftig nach einem neuen Verfahren auswählen. Das bisherige System mit Länderscouts

sei geändert worden, sagte Carlo Chatrian. Zwar gebe es weiter Repräsentanten "für größere oder knifflige Länder" wie den USA oder China. Künftig werde aber ein internationales Auswahlkomitee die Wettbewerbstitel bestimmen.

Ab 2020 soll neben dem traditionellen Wettbewerb ein zweiter Wettbewerb unter dem Titel "Encounters" für Filme "mit eher kleinem Budget" etabliert werden. Ob sich darin Dominik Grafs Film "FABIAN" wiederfindet, sei abzuwarten.

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Görlitzer Fotofestival "Schauplätze".

Verschwinden ist der diesjährige Schwerpunkt beim Fünften Görlitzer Fotofestival "Schauplätze".

Verschwinden... das kann vieles bedeuten. Mit diesem Thema beschäftigt sich das diesjährige Fotofestival in Görlitz. Tod und Leben, Vergangenes und neu Entstehendes, Traditionen, Natur und die uns umgebende Umwelt werden in verschiedenen fotografischen Positionen beim 5. Görlitzer Fotofestival gezeigt.

Die Stadt Görlitz an der Neiße ist nämlich nicht nur für seine altertümlichen Stadtansichten bekannt, die eine hervorragende Filmkulisse bieten, sondern auch durch ein jährliches Fotofestival, an dem sich auch der polnische Teil der Stadt am anderen Neiße-Ufer beteiligt.

Das Thema "Schauplätze" kann sich sowohl auf Drehorte von Kinoproduktionen beziehen wie z.B. von "DER VORLESER".

Hier der Trailer:

Die deutsch-amerikanische Koproduktion von Stephen Daldry aus dem Jahre 2008 mit Kate Winslet, David Kross und Ralph Fiennes, war einer der ersten internationalen Filme, die in Görlitz unter Förderung des Medienboards gedreht wurden.

Das Thema "Schauplätze" kann sich aber auch auf historische oder politische Begebenheiten beziehen wie z.B. beider Ausstellung "LEBEN IN DER DDR" von Harald Hauswald oder nur auf Intentionen der Fotografen beruhen.

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BAF Filmemacher Uwe Frießner mit Fotoausstellung in Görlitz.

Wir möchten in diesem Zusammenhang schon jetzt auf die Fotoausstellung !MACHT RELIGION LIEBE? von unserem langjährigen Ehrenmitglied des BAF e.V., dem Filmemacher Uwe Frießner ("AM ENDE DESREGENBOGENS", "BABY") aufmerksam machen, der mit seinem Partner Mario Lotzin im Görlitzer Museum für Fotografie zur Vernissage am 30. August 2019 um 18:00 Uhr einlädt.

Auch am Wochenende, den 31.08.- 01.09.2019 sowie am 29. September 2019 laden die Fotokünstler noch einmal persönlich zum Gespräch von 12:00-16:00 Uhr ein. Die Ausstellung endet mit der Finissage am 5. Oktober 2019.

(Ausführliche Infos zur Ausstellung auf der SeiteBAF-Termine).

Die Ausstellung läutet das Görlitzer Fotofestival ein, das zur gleichen Zeit in mehreren Galerien von Görlitz und in der polnischen Partnerstadt Zgorzelec auf der anderen Flussseite der Lausitzer Neiße bis zum 29. September 2019 stattfindet.

Links: fotofestival-goerlitz.projektonline.info | www.goerlitz.de/vereine/detail/42-Museum-der-Fotografie-Goerlitz-e.-V.

Die Nominierungen für die FIRST STEPS Awards 2019 stehen fest

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Vier Nominierungen zu den FIRST STEPS Awards 2019 für die Filmuni Babelsberg!

Die Deutschen Filmakademie e.V. freut sich die Nominierungen für die FIRST STEPS Awards 2019 bekannt geben zu können!

Für den Wettbewerb wurden 206 Einreichungen akzeptiert: 113 mit Spielfilmcharakter, 39 Dokumentarfilme, 33 Werbefilme, 25 Drehbücher. Die mit insgesamt 115.000 Euro dotierten Preise werden am 9. September 2019 im Rahmen einer festlichen Gala im Berliner Stage Theater des Westens verliehen.

Erstmalig ist in diesem Jahr die Filmförderungsanstalt (FFA) als Förderer von FIRST STEPS an Bord und unterstützt die Preiskategorie Mittellanger Spielfilm. Weitere Partner sind ARRI, Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, UFA und Warner Bros..

Die FIRST STEPS Awards sind die bedeutendste Auszeichnung für Abschlussfilme von Filmschulen in den deutschsprachigen Ländern. Sie sind mit insgesamt 115.000 Euro dotiert und werden jährlich in neun Preiskategorien an Regisseur*innen, Produzent*innen, Kameraleute und Drehbuchautor*innen von kurzen, mittellangen und abendfüllenden Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Werbespots sowie an Nachwuchsschaupieler*innen vergeben.

Der wichtigste deutsche Nachwuchspreis wurde 1999 als private Initiative der Filmwirtschaft von den Produzenten Bernd Eichinger und Nico Hofmann ins Leben gerufen und wird heute federführend von der Deutschen Filmakademie e.V. veranstaltet.

Öffentlicher NOMINIERTENTAG am Dienstag, den 20. August 2019 im FluxBau, Pfuelstr. 5, 10997 Berlin.

Im Rahmen dieser öffentlichen, kostenfreien Veranstaltung werden u.a. die nominierten Filmemacher*innen und ihre Arbeiten vorgestellt. Zudem diskutieren die Filmemacher*innen auf einem Panel mit ausgewiesenen Expert*innen zum Thema: „Mit dem Debüt zum Erfolg?“

Werke der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF wurden insgesamt viermal nominiert.

"OFF SEASON" wurde sogar gleich zweimal nominiert: In der Kategorie bester mittellanger Spielfilm sowie für den Michael-Ballhaus-Preis, dank der herausragenden Kameraarbeit von Sabine Panossian.

Hier der Trailer:

Synopsis:

In seinem Spielfilm erzählt Regisseur Henning Beckhoff die Geschichte eines jungen Paares beim Wellnessurlaub vor der Geburt des gemeinsamen Kindes. Doch Judith würde lieber arbeiten gehen, als am Strand zu liegen. Während sie versucht, ihre neue Rolle zwischen Familie und Job zu finden, führen die Erwartungen ihres Freundes zu immer größerer Distanz in der Beziehung.

"DIE GRUBE" ist in der Kategorie Bester Dokumentarfilm im Rennen.

Hier der Trailer:

Synopsis

Was aussieht wie ein schönes Spa am Meer, nennen die Menschen aus Varna nur DIE GRUBE. Der gleichnamige Dokumentarfilm und Master-Abschluss von Hristiana Raykova lenkt den Blick auf einen Mikrokosmos, dessen Untersuchung zu einem filmischen Porträt bulgarischer Gegenwart am Rande Europas wird.

"SAG DU ES MIR" gehört zu den Nominierten für den besten abendfüllenden Spielfilm.

Synopsis:

Nach einem Angriff auf ihre Schwester Silke kehrt Moni nach fast 20 Jahren in die alte Heimat zurück. Sie setzt alles daran, den Angreifer ausfindig zu machen und ihre Schwester vor ihm zu beschützen.

Regisseur Michael Fetter Nathansky widmet sich in seinem Film folgenden Fragen: Was geschieht mit einem Menschen, wenn er Opfer eines willkürlichen Verbrechens wird? Was geschieht mit dem Täter, wenn selbst er keine Gründe für seine Tat findet?

Weitere Filme unter Beteiligung von Filmuni-Absolventinnen und Absolventen haben es unter die Nominierungen geschafft: "UNA PRIMAVERA" (Produzent: Johannes Schubert) und "BORN IN EVIN" (Regie: Maryam Zaree) in der Kategorie Dokumentarfilm sowie "FUTUR DREI" (Kamera: Simon Vu, Schnitt: Friederike Hohmuth) in der Kategorie Abendfüllender Spielfilm.

Die Nominierten für die First Steps Awards 2019:

"Drehbuch"

"Blaulicht Brudis", Drehbuch: Andrej Sorin; Filmakademie Baden-Württemberg

"Tobias", Drehbuch: Malina Nwabuonwor, Filmakademie Wien

"Zeit der Monster", Drehbuch: Jacob Hauptmann, dffb

"Abendfüllender Spielfilm"

"1986", Regie: Lothar Herzog, dffb

"Alles ist gut", Regie: Eva Trobisch, HFF München

"Das melancholische Mädchen", Regie: Susanne Heinrich, dffb

"For the Time Being", Regie: Salka Tiziana, Hochschule für bildende Künste Hamburg

"Futur Drei", Regie: Faraz Shariat, Freie Einrichtung

"Sag du es mir", Regie: Michael Fetter Nathansky, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

"Mittellanger Spielfilm"

"Ab morgen werde ich...", Regie: Ivan Markovi?, Universität der Künste Berlin

"Benzin", Regie: Oliver Mohr, HFF München

"Freigang", Regie: Martin Winter, Filmcollege Wien

"Hauptinstitut für seelische Gesundheit", Regie: Lisa Voelter, HFF München

"Label Me", Regie: Kai Kreuser, ifs köln

"Off Season", Regie: Henning Beckhoff, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

"Kurz- und Animationsfilm"

"Armed Lullaby", Regie: Yana Ugrekhelidze, KHM Köln

"Blieschow", Regie: Christoph Sarow, Filmakademie Baden-Württemberg

"Hörst du, Mutter?", Regie: Tuna Kaptan, HFF München

"Götz-George-Nachwuchspreis"

Bela Gabor Lenz in "Benzin", HFF München

Das Schauspielensemble Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali und Benjamin Radjaipour in "Futur Drei", Freie Einrichtung

Anna Suk in "Freigang", Filmcollege Wien

"Dokumentarfilm"

"Born in Evin", Regie: Maryam Zaree, Freie Einrichtung

"Die Grube", Regie: Hristiana Raykova, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

"In Search...", Regie: Beryl Magoko, KHM Köln

"Out of Place", Regie: Friederike Güssefeld, HFF München

"Una Primavera", Regie: Valentina Primavera, Freie Einrichtung

"Michael-Ballhaus-Preis für KameraabsolventInnen"

"Das melancholische Mädchen", Kamera: Agnesh Pakozdi, dffb

"Limbo", Kamera: Holger Jungnickel, HFF München

"Off Season", Kamera: Sabine Panossian, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

"NO FEAR Award für NachwuchsproduzentInnen"

"1986", Produktion: Romana Janik, dffb

"Alles ist gut", Produktion: David Armati Lechner, HFF München

"Blei", Produktion: Caroline Meyer, Laura Mihajlovic, Laura Roll, HFF München

"Werbefilm"

"Aura", Regie: Timm Völkner, Filmakademie Baden-Württemberg

"Billy", Regie: Francisco Gonzalez Sendino, Filmakademie Baden-Württemberg

"Dark Red", Regie: Eugen Merher, Filmakademie Baden-Württemberg

"Pumpers' Paradise", Regie: Eddy Hohf, Filmakademie Baden-Württemberg

"Would You Listen?", Regie: Veronika Hafner, HFF München

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Links: www.firststeps.de | www.deutscher-filmpreis.de

Quellen: DFA Produktion GmbH - c/o Gerold Marks | Filmuniversität | Blickpunkt:Film

Deutscher Oscar-Favorit von Fachjury für German Films gewählt

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Sieben deutsche Filme bewarben sich um einen Auslands-Oscar - Drei deutsche Kurzfilme wurden für die Studenten-Oscars 2019 nominiert.

Sieben Filme - und damit vier weniger als im Vorjahr - sind bei German Films, der ehemaligen Export-Union des Deutschen Films, von ihren Produzent*innen für eine Nominierung in der Oscarkategorie "International Feature Film", dem sogenannten Auslands-Oscar eingereicht worden:

"Der Fall Collini" (Regie: Marco Kreuzpaintner; Constantin Film Produktion)

"Der Junge muss an die frische Luft" (Regie: Caroline Link; UFA Fiction)

"Deutschstunde" (Regie: Christian Schwochow; Senator Film Produktion; Network Movie)

"Heimat ist ein Raum aus Zeit" (Regie: Thomas Heise; ma.ja.de Filmproduktion)

"Lara" (Regie: Jan-Ole Gerster; Schiwago Filmproduktion)

"Systemsprenger" (Regie: Nora Fingscheidt; Kineo Filmproduktion) *Winner

"Und der Zukunft zugewandt" (Regie: Bernd Böhlich; Mafilm Martens Film- und Fernsehproduktion)

Am 20. August 2019 tagte eine unabhängige Fachjury bei German Films Service + Marketing GmbH in München, der Auslandsvertretung des deutschen Films, die entscheiden sollte, welcher Film für Deutschland ins Oscarrennen gehen wird. Die Bekanntgabe des Siegers durch Vertreter*Innen acht verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind, erfolgte am 21. August 2019. Den Gewinner haben wir oben mit *Winner gekennzeichnet.

German Films selbst war nicht im Auswahlgremium vertreten, sondern als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens der deutschen Kandidaten zuständig.

Nun geht also der Spielfilm "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Er wurde unter sieben Bewerbern als Kandidat für die Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film ausgewählt und startet am 19.09.2019 in den deutschen Kinos.

Die neunköpfige Jury mit Jurysprecher Frédéric Jaeger (Verband der Deutschen Filmkritik e.V.) begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: „SYSTEMSPRENGER entwickelt Sog und Kraft, mit einer seltenen emotionalen Intensität. Nora Fingscheidt versammelt und inszeniert außerordentliche Talente, schafft Beklemmung, Nähe und Authentizität für eine Geschichte, die im Wechsel wütend, traurig und hoffnungsvoll stimmt. Der Film ist ein Erlebnis, das wir den Academy-Mitgliedern sehr gerne empfehlen."

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Film erzählt die Geschichte der neunjährigen Benni (Helena Zengel), die als schwer erziehbares Kind durch sämtliche Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe gereicht wird. Fingscheids Spielfilm-Debüt war in diesem Jahr auch auf der 69. Berlinale zu sehen und gewann den Silberner Bär, den Alfred Bauer Preis und den Berliner Morgenpost Preis der Leserjury.

Allerdings veröffentlicht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ihre Nominierungen für die Oscarverleihung, die am 9. Februar 2020 im Hollywood Dolby Theatre in L.A. stattfindet, erst am 13. Januar 2020. Es ist also noch lange hin, bevor eine Entscheidung fällt. Wie üblich gibt es starke Mitbewerber aus anderen Ländern.

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Iran schickt Doku ins Oscar-Rennen.

Der Iran schickt beispielsweise einen Dokumentarfilm über das Schicksal einer iranisch-niederländischen Frau ins Oscar-Rennen. Die im Iran für die Auswahl zuständige Cinema-Stiftung Farabi entschied sich für den Film "Finding Farideh - Auf der Suche nach Farideh" der Regisseurin Asadeh Mussawi und ihres Kollegen Kurosch Attaei.

Hier der Trailer:

Der Iran hat in der Oscar-Kategorie für den besten ausländischen Film bereits zweimal gewonnen. Beide Male ging der Preis an Filme von Regisseur Asghar Farhadi: 2012 mit dem Film "Nader und Simin - Eine Trennung" und vier Jahre später mit "Salesman".

Link: www.oscars.org

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Südkoreas Oscar-Einreichung ist der Goldene-Palme-Gewinner.

Der Goldene-Palme-Gewinner "Parasite" geht für Südkorea ins Rennen um eine Oscarnominierung in der Kategorie "International Feature Film". Bong Joon-hos pechschwarze Komödie über eine arme Familie, die sich bei einer reichen einnistet, gewann als erster koreanischer Film eine Goldene Palme und avanciert in seiner Heimat sowie in Frankreich zum absoluten Hit. In Deutschland startet der Film bundesweit am 17. Oktober 2019 im Kino.

Hier der Trailer:

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Palästina schickt deutsche Koproduktion ins Oscarrennen.

Ebenfalls Cannes ausgezeichnet war Elia Suleimans von der deutschen Pallas Film koproduzierte Satire "It Must Be Heaven". Dank eines Fipresci-Preises und einer Lobenden Erwähnung der Jury, hat der Film nun auch die Chance auf eine Oscarnominierung und wurde von Palästina für eine Einreichung in der Kategorie "International Feature Film" ausgewählt.

Hier der Trailer:

Synopsis:

In dem halbbiografischen Werk spielt Suleiman sich selbst, wie er von Nazareth nach Paris, New York und Montréal reist. Dabei wird ihm nicht nur klar, was es heißt, Palästinenser zu sein, ihm wird auch bewusst, dass er jetzt in einer Welt der Überwachung und Polizeikontrolle lebt, die zu einer Art palästinensischen Mikrokosmos geworden ist.

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Oscarverleihung findet später als üblich statt.

Der jährliche Oscarreigen erfolgt diesmal deutlich später als in Vorjahren, sodass die Internationalen Filmfestspiele Berlin ihre Jubiläumsausgabe der 70.Berlinale unter der neuen Leitung des Künstlerischen Direktors Carlo Chatrian und der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek erstmals erst nach der Oscarverleihung vom 20. Februar bis zum 1. März 20120 durchführen können.

Allerdings könnte der Oscar-Gewinner dafür seine Europapremiere in der Reihe der Berlinale Specials feiern.

Ob der von German Films favorisierte und ausgewählte Film für den sogenannten Auslands-Oscar von den Academy Awards zugelassen wird, entscheidet u.a. David Rubin, der zum neuen Präsidenten der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gewählt wurde.

Er tritt die Nachfolge von John Bailey an, der das Amt in den vergangenen zwei Jahren inne gehabt hatte und nicht mehr gewählt werden konnte. Zwar kann ein Academy-Präsident bis zu vier jeweils einjährige Amtszeiten absolvieren, darf dabei aber insgesamt nur maximal neun Jahre dem Board of Governors angehören - und das war bei Bailey jetzt der Fall gewesen.

David Rubin, der bei mehr als 100 Film- und TV-Produktionen wie "Der englische Patient", "Men in Black" , "Hairspray ", "Lars und die Frauen" , "Der talentierte Mr. Ripley", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" , "Men in Black: International" und "Grüne Tomaten" als Caster tätig gewesen war und zweimal - für das Casting zu "Game Change" und "Big Little Lies" - mit dem Emmy ausgezeichnet wurde, beginnt nicht nur seine erste Amtszeit als Academy-Präsident, sondern auch seine siebte als Mitglied des Board of Governors.

Neben dem Academy-Präsidenten hat das Board of Governors Lois Burwell zum First Vice President, Sid Ganis, Larry Karaszewski und Nancy Utley zu Vice Presidents, Mark Johnson zum Schatzmeister und Bonnie Arnold zur Sekretärin der Academy gewählt.

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Veränderungen gibt es auch bei den britischen BAFTA Awards.

Als erster der großen Preisverleiher zeichnet die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) bei ihrer jährlichen Preisverleihung ab 2020 auch Casterinnen und Caster aus dem Film- und TV-Bereich aus.

"Die BAFTA Awards sind dazu da, hervorragende Leistungen in der ganzen Branche auszuzeichnen und wir freuen uns, in diesem Jahr erstmals auch die äußerst fachmännische Arbeit von Casting Direktoren auszuzeichnen. Casting ist für die Filmindustrie von essenzieller Bedeutung und entscheidend, wenn es um die Themen Diversität und Inklusion auf der Leinwand geht. Wir hoffen, dass diese Auszeichnung auch das Verständnis für das Casting fördern wird und freuen uns, zu sehen, wer im Februar der erste Gewinner werden wird", erklärte die BAFTA-Vorsitzende Pippa Harris.

Stellvertretend für die Castingbranche äußert sich Lucy Bevan, Casting Direktorin bei Filmen wie "Cats" und "Maleficent - Die dunkle Fee".

"Ich freue mich, dass der Casting-Preis in diesem Jahr sowohl bei den Film- als auch bei den TV-Preisen eingeführt wird - es ist eine große Ehre für unsere Branche, von der BAFTA gewürdigt zu werden und ich freue mich darauf zu sehen, wie viele verdienstvolle und talentierte Castingprofis den Preis in den kommenden Jahren bekommen werden", so Bevan.

Die Verleihung der BAFTA Awards wird im kommenden Jahr am 2. Februar 2020 stattfinden, die Nominierungen werden am 7. Januar 2020 bekannt gegeben.

Link: awards.bafta.org

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Drei Kurzfilme von deutschen Filmhochschulen sind bei den Student-Oscars vertreten.

Die Nominierungen für die diesjährigen Student Academy Awards® – die Studenten-Oscars, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bereits im August veröffentlicht.

In der Kategorie Alternative/Experimental (Domestic and International Film Schools) kann der Kurzfilm "RUMOURS" von Nicole Aebersold (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) auf eine Auszeichnung hoffen. Der Neun-Minüter ist der Abschlussfilm der gebürtigen Bernerin und ausgebildeten Dekorationsgestalterin an der Filmuni.

In der Sparte Animation (International Film Schools) wurde "LOVE ME, FEAR ME" von Veronica Solomon (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) nominiert, in der Kategorie Documentary (International Film Schools) steht "ORO BLANCO" von Gisela Carbajal Rodríguez (Hochschule für Fernsehen und Film München) auf der Nominierungsliste.

Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2019 im Samuel Goldwyn Theater in Beverly Hills statt.

Link: www.oscars.org/news/meet-2019-student-academy-awards

Quellen: ARD Text | Blickpunkt:Film | AG Kurzfilm | Filmuniversität | German Films

Neuer Horrorfilm von Steven King mit sensitivem Erlebnis im 4D-Effekt

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Neue Filmkritiken im September 2019, Teil 1 und neuartiges Kinoerlebnis mit Special Effects in der 4. Dimension.

Erstmals in Berlin: Zusätzlich zu den bereits vorhandenen 3D-Vorführungen rüstete das Kino Cineplex Alhambra in der Weddinger Seestraße als erstes Kino in Berlin exklusiv zwei Kinosäle mit den bewegungsintensiven D-BOX Sesseln aus, um die Besucher auch in die vierte Dimension zu katapultieren.

Insgesamt sind bereits 130 Säle in Deutschland und ca. 1000 Säle weltweit mit den Sesseln ausgestattet. In Berlin ist aber das Alhambra als erstes Kino mit dieser neuen Technik ausgestattet.

Mit gut gemachten Blockbustern und brandneuer Kinoausstattung scheinen sich die Filmtheater langsam wieder vom Sommerloch zu erholen.

Der D-Box Kinosessel im Alhambra bewegt sich synchron zu den Szenen der Kinofilme und macht so Special Effects dynamisch spürbar: die auf die Filmsequenzen perfekt abgestimmten spürbaren Bewegungen und Simulationen bieten eine fesselnde Ergänzung zur Handlung der Kinofilme und ziehen den Zuschauer förmlich in das Filmgeschehen. Die im Sitz befindlichen Motoren werden von einem im Kinosaal befindlichen D-BOX Server angesteuert und können bis zu 40 verschiedene Bewegungsarten steuern, von vorne nach hinten, von links nach rechts, von oben nach unten und weitere. Die Intensität der Bewegungen können an jedem Sessel individuell eingestellt werden.

In der Endphase des Filmschnitts werden tausende Effekte auf einer zusätzlichen Filmspur hinzugefügt. Je nach Darstellungswinkel, Perspektive, Abspielgeschwindigkeit und der Soundeffekte des Films werden die Daten Szene für Szene auf dieser Filmspur angelegt. Die auf Bild und Ton synchron abgestimmten Bewegungsabläufe und Effekte werden bei Filmen aller Genre von Action über Animation, Horror, bis hin zu Sciencefiction-Filmen eingesetzt.

Das Kino Cineplex Alhambra bietet bisher als einziges Kino in Berlin die D-BOX Sessel an. Ab dem 05. September 2019 ist dort „ES Kapitel 2“, der Fortsetzung des Horrorhits nach der Romanvorlage von Stephen King, erstmals in Berlin in der vierten Dimension zu erleben.

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(Zu unserer Meinung über den Film, siehe Ulrikes nachfolgende Filmkritik).

"ES: Kapitel 2" Horror-Film von Andy Muschietti (USA). Mit Bill Skarsgård, James McAvoy, Jessica Chastain u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Zur Erinnerung: Der erste Teil des Remakes von Stephen Kings "ES" war ein Riesenerfolg. (Der Film startete vor zwei Jahren mit 130.000 Besuchern und kam am ersten Wochenende bundesweit auf 940.000 Zuschauer.)

Am Ende von Teil 1 schlossen die Mitglieder des Verlierer-Clubs einen Pakt. Sollte Pennywise, der kinderfressende Monster-Clown jemals wieder in Erscheinung treten, würden sie alles dafür tun, um seinem widerwärtigem Tun, ein Ende zu setzen.

27 Jahre später ist es so weit. Das Böse ist wieder da.

Aus den Kindern sind Erwachsene geworden. Bibliothekar Mike (Isaiah Mustafa), der als einziger in Derry geblieben ist, ruft die Freunde zurück. Den immer noch stotternden Autor Bill (James McAvoy), die von ihrem Vater misshandelte Modedesignerin Beverly (Jessica Chastain), den erschlankten Ben (Jay Rayan), Radiostar Richie (Bill Hader), Hypochonder Freddie (James Ransone), nur Stanley (Andy Bean) bringt sich aus Angst vor „Es“ um.

Regisseur Andrés Muschietti hat bei der Besetzung großen Wert auf die Ähnlichkeit zwischen den damaligen Kindern und den heutigen Erwachsenen gelegt.

Nun sind sie zurückgekommen. Die Geschehnisse von damals haben tiefe Wunden in ihnen hinterlassen. Nun müssen sie sich erneut mit dem Monster- Clown aus der Vergangenheit auseinandersetzen und sich den eigenen traumatischen Schreckenserinnerungen stellen.

Der Erfolg des ersten Teils beruht auf dem grandiosen Mix aus schauderndem Horror und den teils berührenden Schicksalen der Kinder, aufgewachsen in spießigen Verhältnissen, die trotzdem so etwas, wie eine unbeschwerte Jugend erleben. Genau dieser Kontrast, der Schrecken hinter der bürgerlichen Fassade, macht die allgegenwärtig lauernde Gefahr besonders spürbar. Hier wurde perfekt eine stringente Geschichte erzählt.

In der Fortsetzung ist davon nichts mehr spürbar. Einen wirklichen Plot gibt es nicht. Wartete der erste Teil noch mit Überraschungen auf, jagt im zweiten Teil nur noch eine Horrorvision die nächste, unterbrochen von Rückblenden aus der Kindheit. Sämtliche Horrorstandards werden abgewickelt und das in einer langatmigen Erzählstruktur, die keinen Raum für wirkliche Überraschungen lässt.

Der Trailer verspricht mehr Spannung als gehalten wird: „27 Jahre habe ich von euch geträumt. Ich habe nach euch gelechzt. Ich habe euch vermisst“ sagt die krächzend-böse Stimme.

Ulrike Schirm

Die Fortsetzung und das Finale der Stephen-King-Saga startete in 632 Kinos mit 100.000 Kinogängern und 980.000 Euro Umsatz. Bis Sonntag werden ca. 720.000 verkaufte Tickets und 7,3 Mio. Euro Umsatz erwartet - der zweitbeste Start eines großen Horrorfilms überhaupt.

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Weitere D-BOX-Filme im Alhambra Kino.

Seit gut 14 Tagen sind im Alhambra Kino auch "Toy-Story", "Angel Has Fallen" sowie der neueste Film der "Fast & Furious"-Reihe in ausgewählten Vorstellungen in der D-BOX Version zu sehen und hautnah in der 4. Dimension zu erleben.

Jährlich erscheinen ca. 50 Filme mit der zusätzlichen Steuerspur für die bewegungsintensiven Sitze. Darunter sind natürlich auch zahlreiche 3D Kinderfilme, denn das Erlebnis, das ein wenig an Kirmes-Attraktionen erinnert, wird von Jugendlichen besonders geschätzt.

In zahlreichen deutschen und europäischen Ländern wurde das System bereits eingebaut. In Berlin kann das Erlebnis nun in zwei Sälen des Alhambra Kinos in der Seestraße an der Ecke zur Müllerstraße begutachtet und ausprobiert werden. Dafür wurden jeweils zwei Reihen der beiden Kinosäle mit den 4D-Stühlen ausgerüstet.

Allerdings ist für das 4D-Erlebnis ein Mehrpreis von 6,- € an der Kinokasse zu zahlen, denn die Investition für die Sitze war ziemlich teuer. Aufpreise für Logensitze, Filmüberlängen oder das 3D-Kino mit den bereits bekannten 3D-Brillen sind bereits bei den Kinobesuchern zur Selbstverständlichkeit geworden, sodass man davon ausgehen kann, dass auch das 4D-Kino von den Kinobesuchern gut angenommen werden wird.

Die Kombination von einem 4D-Erlebnis in Verbindung mit einem 3D-Film schlägt leider mit 9,- € zu Buche, sodass dieses Angebot meist nur in den ersten beiden Wochen nach Kinostart für die 'Early Adaptors' zur Verfügung steht. Wegen der Aufschläge für 3D-Filme mit zusätzlichen 3,- €. scheint das Interesse vor allem bei Familien derzeit schnell wieder nachzulassen.

Erst zum Jahresende werden sich höchstwahrscheinlich die Kinogänger wieder mehr auf 3D-Filme konzentrieren, wenn ein weiteres Werk der "Star-Wars"-Reihe in die Kinos kommt. Auch eine neue Folge von "Avatar" ist bereits mit noch geheimer, aber angeblich herausragend neuer 3D-Techik avisiert. Der Film erscheint aber erst im Dezember 2021. Bis dahin wird man sich mit der D-BOX und der neuen 4D-Technik begnügen müssen.

Fotoquelle: Michaela Niemeyer Media

Wir haben dieser Tage uns davon persönlich überzeugen können. Action-Filme mit Autorennen und Crashs aus der Ego-Perspektive sowie Filme mit Vulkanausbrüchen wie in "Jurassic Park" in denen die Erde richtig bebt, sind sehr intensiv am eigenen Leib zu spüren.

Gestört haben uns die etwas harten, unbequemen Kunstleder-Sessel, in denen man die Beine nicht ausstrecken kann, sondern etwas angehockt auf ein Trittbrett stellen muss, um den optimalen Effekt zu erleben. In kurzen Trailern macht das Spaß. Kinder, die etwas kleiner und schlanker sind, können in Verbindung mit kindgerechten Animationsfilmen tatsächlich ihre rechte Freude daran haben. Uns dagegen tat nach einer halben Stunde der Hintern etwas weh.

Es soll aber in der Universitätsstadt Münster, in der das D-BOX System schon seit zwei Jahren existiert, bereits eine neue Sessel-Generation geben, die komfortabler, breiter und bequemer ist. Sozusagen eine Kombination aus modernen Logensesseln wie im Berliner Zoo Palast und den D-BOX Sesseln. Vielleicht wird damit demnächst der Titania-Palast in Berlin-Steglitz ausgestattet.

Alternativ gibt es noch das koreanische 4DX-System, jedoch nicht in Berlin. Im Unterschied zur D-BOX bewegen sich beim 4DX-System nicht die Sessel einzeln, sondern jeweils eine ganze Stuhlreihe mit jeweils vier zusammengefügten Kinosesseln, womit die Bewegungen nicht so fein und exakt ausgeführt werden können. Dafür sind in den 4DX Motion Seats weitere Effekte wie Wind, Regen, Schnee, Nebel, Seifenblasen, Gerüchen und Blitzlicht integriert.

Über das 4DX-Kino hatten wir bereits erstmals vor zwei Jahren am 11. August 2017 bei uns im BAF-Blog geschrieben. Knapp ein Jahr später erwähnten wir am 28. Juli 2018, dass nach Paris auch sogenannte ScreenX-Säle in Zürich, Genf und Freiburg eingeweiht wurden. Nun hat das Erlebnis in ähnlicher Form endlich auch Berlin im Kino Alhambra in Berlin-Wedding erreicht.

Die Systeme unterscheiden sich in vielen Dingen nur im Detail. In erster Linie geht es um Markenrechte, welche von verschieden Kinoketten erworben wurden, um damit die Einführung von 4D-Sesseln bewerben zu können. Die Steuerspur in der angelieferten Digitalkopie dürfte für die Bewegung der Sessel identisch sein. In der Berlin will Cineplex erstmal sehen, wie sich das System in der Hauptstadt bewährt, bevor weitere Aktivitäten folgen.

Wenn zum Jahresende das CineStar Original am Potsdamer Platz schließt, könnte es aber durchaus möglich sein, dass ein anderer Betreiber den Standort übernimmt, und Ähnliches dort nach der Berlinale plant.

Auf der IFA, der diesjährigen Funkausstellung, wurde uns in der »IFA NEXT« Halle am Stand der Deutschen TV-Plattform mitgeteilt, dass z.B. bisher nur im Kulturzentrum Gasteig in München das Dolby-Cinema-System eingebaut wurde. Es ist in Teilbereichen mit dem IMAX Kino-Verfahren durchaus vergleichbar und die Dolby Laboratories sind mit ihrem Dolby Atmos® und Dolby™ 3D Sound sowie mit ihrem Dolby Vision HDR Farbsystem in Deutschland bereits auf der Suche nach weiteren Standorten. Das IMAX-Kino selbst steht angeblich nicht zur Disposition. Dafür aber die Kinosäle des CineStar am Potsdamer Platz im Untergeschoss.

Wie es im Sony-Center mit den Kinosälen weitergeht, wird jedoch frühestens im Oktober mitgeteilt. Ab dann gilt die dreimonatige Kündigungsfrist für die Angestellten des CineStar, das womöglich ab Januar mit dem am Potsdamer Platz gegenüberliegenden Cinemaxx fusionieren soll, vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kartellamt.

Link: www.cineplex.de/berlin-alhambra

Reaktivierung eines Kiezkinos und neue Filmkritiken im September 2019, Teil 5

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In Berlin-Friedrichshain soll das Kino INTIMES wieder eröffnet werden.



Vorgestern, den 28.09.2019, berichteten wir von einer Studie über Streamingdienste und wie diese die Medienlandschaft in Zukunft verändern könnten. Die Auswirkungen der Video-on-Demand Abrufdienste (VoD) haben allerdings nicht nur Einfluss auf das häusliche lineare Fernsehen, sondern könnten vor allem für die kleinen Kiezkinos bedrohlich werden.

In diesem Zusammenhang erfreut eine Meldung aus Berlin-Friedrichshain um so mehr. Am 23.09.2019 berichtete der Tagesspiegel, dass das seit einem halben Jahr geschlossene Kino INTIMES gerettet werden soll. Es soll demnächst nicht nur wieder eröffnet werden, sondern nach umfassender Sanierung und mit neuer komfortabler Bestuhlung versehen, darüber hinaus auch ein zweiter Kinosaal geschaffen werden.

Nachdem der alte Betreiber dafür schon die Pläne ausgearbeitet hatte, aber das Wagnis einer Sanierung aus verschiedenen Gründen nicht eingehen wollte, hat sich das ebenfalls im Kiez ansässige Lichtblick Kino für die Fortführung des Kino-Betriebes bereit erklärt. Möglich wurde dies nur, weil eine starke Gemeinschaft aus Wohnungs- und Hauseigentümern sowie Kiezbewohnen, großes Interesse an der Fortführung des Filmtheaterbetriebs zeigte und langfristig eine günstige Miete anbot.

Anders erging es seinerzeit dem Eiszeit-Kino in Berlin-Kreuzberg und dem Klick-Kino in Berlin-Charlottenburg (wir berichteten), denen beiden kurz nach teuren Umbau und Neueröffnung von den Hauseigentümern gekündigt worden war.

In Berlin-Friedrichshain scheint die Welt aber noch in Ordnung zu sein. Dort sitzt man lieber in Cafés, trifft sich mit Nachbarn zum Plausch, um anschließend gemeinsam einen Film anzuschauen.

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Sechs neue Filmkritiken zu Kinostarts im September 2019, Teil 5

"NORMAL" italienischer Dokumentarfilm von Adele Tulli (Italien). Ab 3. Oktober 2010 bundesweit im Verleih von Missing Films in ausgesuchten Kinos. Preview mit Filmgespräch am 1. Oktober 2019 im Kino der Berliner Kulturbrauerei. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

All das, was in unserer Gesellschaft als Normal gilt, ist nicht weiter erwähnenswert und selbstverständlich. Es ist eben normal. Alles was unter dem Begriff Unnormal ist, wird abgelehnt, wird misstrauisch beäugt und mit diffusen Ängsten betrachtet. Es ist eben unnormal. Es kann nicht sein, was nicht sein darf und wird somit ausgegrenzt, was einer Diskriminierung gleich kommt.

Adele Tullis Filmdokument beginnt mit ganz normalen Alltagssituationen. Sie filmt anonyme schwangere Frauen, die unter Wasser Aqua-Gymnastik betreiben. Ein kleines Mädchen bekommt Ohrlöcher gestochen, kleine Jungen nehmen an einem Motorradrennen für Kinder teil, kleine Mädchen spielen mit Puppen. Es ist auch ganz normal, dass man jungen Männern zeigt, wie man Pistolen und Gewehre lädt. Bei der Herstellung von Plastikspielzeug gilt die Farbe rosa als das Non-plus-ultra für „kleine Prinzessinnen“ und hellblau ist natürlich die Farbe für kleine Jungen …

Die Filmemacherin und Wissenschaftlerin Tulli, die während ihres Studiums bereits zu subversiver Filmästhetik im queeren und feministischen Kontext forschte (Anmerkung der Redaktion), zeigt in Momentaufnahmen, dass dem weiblichen und männlichem Geschlecht schon nach der Geburt bestimmte Eigenschaften angedichtet werden, die von großen Teilen der Gesellschaft, wenn wir nicht endlich dagegen steuern, von Generation zu Generation weiter vererbt werden.

Tullis Dokumentation enthält noch mehr Beispiele, die hier nicht alle erwähnt werden sollen und die in ihrer Aneinanderreihung von ganz normalen Tatsachen, in ihrer Fülle, dem Zuschauer die Augen öffnen. Das macht sie nicht mit dem berühmten erhobenen Zeigefinger sonder gibt dem Zuschauer Denkanstöße zu eigenen Reflektionen.

Ihr Film endet mit den Aufnahmen einer Heirat zwischen zwei Männern. Eine Hochzeit unter Homosexuellen, mag vielleicht in Berlin nur noch wenige erschüttern, aber für den Rest der Welt als Unmöglichkeit betrachtet wird, was noch milde ausgedrückt ist. Leider zeigt Tulli nicht mehr Ausschnitte von „Anomalitäten, die dem starren Glauben, nur Heterosexualität sei normal, mit aufrüttelnden Beispielen, das Gegenteil beweisen würden.

Ulrike Schirm


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"NUREJEW– THE WHITE CROW" Biopic-Drama von Ralph Fiennes (Großbritannien, Frankreich, Serbien). Mit Oleg Ivenko, Adèle Exarchopoulos, Chulpan Khamatova u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

1938 wurde Rudolf Chametowitsch Nurejew in der Transsibirischen Eisenbahn geboren. Er wuchs in bettelarmen Verhältnissen in Irkutsk, Russland auf. Als Kind war er ein Außenseiter und immer allein, man nannte ihn eine „weisse Krähe“. Als seine Mutter in der Lotterie eine Karte für eine Ballettaufführung gewinnt, nimmt sie ihre Kinder mit. Rudolf ist total verzaubert. Er will Balletttänzer werden. Nurejew gilt als einer der besten Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts, ein Star im klassischen Ballett.

In „The White Crow“ erzählt Ralph Fiennes die Geschichte des sowjetischen Ausnahmetänzers in verschiedenen Zeitebenen und legt sein Augenmerk auf das Jahr 1961, Paris. Es ist die Hochphase des kalten Krieges. Das Ensemble des russischen Kirow- Balletts besucht zum ersten Mal, im Rahmen eines Kulturaustauschs, den Westen. Jeglicher Kontakt mit den Franzosen ist verboten. Noch sind die KGB-Bewacher ziemlich gelassen. Das ändert sich, als Nurejew sich mit einer jungen Chilenin (Adèle Exarchopoulos) anfreundet, mit ihr durch die Nachtclubs der Stadt zieht, Museen besucht, sich von Franzosen einladen lässt und sich mit ihnen in gebrochenem Englisch unterhält. Das erregt den Unmut des Aufsehers Strischewski.

Fiennes selbst spielt die Rolle des russischen Tanzlehrers Alexander Puschkin. Nurejew, gespielt von dem ukrainischen Balletttänzer Oleg Ivenko ist sehenswert. Es ging Fiennes nicht nur um den begnadetsten Tänzer, sondern um den Menschen Nurejew, der abseits der Bühne gegen herrische Autoritäten aufbegehrte und mit seinen Allüren und seiner Künstlerarroganz, die Leute verschreckte und dessen Ziel es war, nachdem er das freiheitliche Leben der Pariser erlebte und beobachtete, auf keinen Fall in seine Heimat zurückzukehren. Er beschließt in Frankreich politisches Asyl zu beantragen. Kein leichtes Unterfangen, denn der sowjetische Geheimdienst versucht alles, was in ihren Kräften steht, um den Überläufer daran zu hindern.

Oleg Ivenko hat nicht nur die kantigen Gesichtszüge des wahren Künstlers, sondern auch dessen verschlossene Gesichtszüge, die bei kleinsten Anlässen, die ihm nicht passen, in helle Wut umschlagen.

Nurejew starb 1993 an den Folgen von Aids. Sein Grab in Paris ist mit einer Skulptur eines rot-goldenen Teppichs überzogen. Seine Homosexualität wird nur am Rande erwähnt. In einer kleinen Rolle tritt Louis Hofmann als sein Geliebter Teja Kremke auf.

Ralph Fiennes: „Es ist das Portrait des Künstlers als junger Mann mit all seinen rauen Kanten, seiner Einsamkeit, seiner Fantasie und seinen Dummheiten. Er hat etwas Unangenehmes und Rücksichtsloses an sich, aber so ist nun mal die Jugend, die sich selbst verwirklichen will. Und ich finde das sehr bewegend“.

Das Biopic ist auch eine interessante Zeitreise in das Paris der Sechziger-Jahre. Der Film über den jungen Nurejew, der zum ersten Mal westlichen Boden betritt und von einem Kulturrausch überwältigt wird, ist mitreißend gedreht.

Ulrike Schirm


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"MIDSOMMAR" Horrorfilm von Ari Aster (USA). Mit Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach seinem düsteren Horrorschocker „Hereditary“ schickt Ari Aster seine Protagonisten in einen sonnendurchfluteten Albtraum. Eine Gruppe junger Studenten aus Amerika reist nach Schweden, um dort am Mittsommerfest teilzunehmen.

Dani (Florence Pugh), die unter dem Schock einer Familientragödie steht und zusätzlich an der Lieblosigkeit ihres Freundes Christian (Jack Reynor) leidet, verspricht sich von dieser Reise eine tröstliche Ablenkung. Eingeladen zu diesem Trip, hat sie der schwedische Gaststudent Pelle (Vilhelm Blomgren). Eigentlich möchte Christian lieber mit seinen Freunden, ohne Dani, die Reise, die auch als Bildungsurlaub gedacht ist, antreten. Aber aus Mitleid und weil er zu schlaff ist, ihr das ins Gesicht zu sagen, nimmt er ihre Anwesenheit in Kauf. Empfangen werden sie von weißgekleideten Menschen, die Frauen tragen Blumenkränze im Haar, alles wirkt friedlich und herzlich, fast wie in einer fröhlichen Hippie-Kommune. Pelle, der mit diesen Leuten aufgewachsen ist, verabreicht seinen Freunden zur Entspannung erst einmal einen halluzinogenen Drogencocktail. Besonders Dani setzt die Droge arg zu.

Die freundliche Idylle trügt. Das Grauen in „Midsommar“ entfaltet sich langsam. Dani und die Jungen werden Teil heidnischen Rituale, bestehend aus Runen, Opfer-und Paarungszeremonien, bis hin zu Foltermethoden.

Schon am ersten Tag nach ihrer Ankunft, springt ein alter Mann vor aller Augen von einer Klippe in den Tod. Und weil er nicht sofort tot ist, wird er erschlagen. Es folgen weitere, unter die Haut gehende Schockmomente, die in dieser heidnischen Sekte völlig normal sind. Die Sekte folgt einer heidnischen Tradition, genannt Harga, die tagelang rituell gefeiert wird. Man ahnt, dass es für die jungen Amerikaner schlimm ausgehen könnte aber es wird zusehends verstörender.

Aster ist ein Meister des Horrorgenres. Die lichtdurchflutenden Bilder, die malerische Kulisse, der unheimliche Soundtrack und die visuellen Effekte, machen dieses Drama zu einem Meisterwerk. Getragen wird das alles von einer herausragenden Florence Pugh, deren bitterböse Entliebungsgeschichte, dem ganzen noch eine persönlich Horrorattitude verschafft.

Ulrike Schirm


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"GELOBT SEI GOTT - GRACE À DIEU" Drama von François Ozon (Frankreich, Belgien). Mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Ursprünglich wollte Francois Ozon einen Film über männliche Fragilität drehen. Er wollte den Fokus auf Männer legen, die sichtbar leiden und Emotionen zeigen. Eigenschaften, die eher dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden.

Zitat: „Deshalb hatte ich als Titel zunächst an 'DER WEINENDE MANN' gedacht. Dann bin ich auf den aktuellen Fall Preynat gestoßen. Auf der Website der Opfer, La Parole Liberée (Das gebrochene Schweigen), las ich Aussagen von Männern, die als Kinder und Jugendliche Missbrauchsopfer der katholischen Kirche waren. Besonders berührt hat mich Alexandre, ein streng gläubiger Katholik, der berichtet, wie er bis zum Alter von 40 Jahren schweigend mit sich gerungen hat, um dann endlich seine Geschichte erzählen zu können. Auf der Website fand ich Interviews, Artikel sowie E-Mail Korrespondenz zwischen Alexandre und hohen Amtsträgern der katholischen Kirche von Lyon, wie Kardinal Barbarin und Regine Maireder Kirchenpsychologin, die für die Unterstützung der Opfer von Priestern zuständig ist. All diese Dokumente haben mich tief bewegt und ich habe Alexandre kontaktiert.“

Ozon traf weitere Opfer und ihre Anwältinnen. Während der Gespräche wurde nicht gefilmt. Ozon hört ihnen aufmerksam zu und machte sich Notizen. Er hatte die Idee ein Theaterstück daraus zu machen, entschied sich dann für einen Dokumentarfilm, was die Opfer nicht so gerne wollten. Sie stellten sich eher einen Film wie "SPOTLIGHT" vor, in dem sie sich in fiktionale Charaktere verwandeln, gespielt von bekannten Schauspielern. Schlussendlich entstand der Spielfilm "GELOBT SEI GOTT", frei nach einer wahren Geschichte.

Alexandre (Melvil Poupaud) lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Lyon. Durch puren Zufall entdeckt er, dass der Priester, der ihn während seiner Pfadfinderzeit vor 30 Jahren missbraucht hat, weiterhin mit Kindern arbeitet. Dunkle Erinnerungen steigen in ihm hoch.

Er fasst den Entschluss, endlich gegen den Mann vorzugehen. Vergeblich wendet er sich an die Kirche, um den Fall intern zu klären. Da die Kirche nicht daran denkt, den pädophilen Pater zu entlassen, denkt Alexandre daran, Strafanzeige zu stellen. Für ihn stehen menschliche Werte im Vordergrund, die katholische Kirche ist ihm zu scheinheilig. Doch vorerst sucht er nach weiteren Betroffenen, mit denen er gemeinsam den Verein La Parole Libérée gründet.

Er findet sie in Francois (Denis Ménochet) und Emanuel (Swann Arlaud), die auf unterschiedliche Weise, mit den Folgen des damaligen Missbrauchs umgehen und getroffen sind. Francois ist die treibende Kraft ihrer Organisation. Sie beschließen Preynat, der sich in den Achtzigerjahren an mehr als siebzig Kindern vergangen haben soll, vor Gericht zu bringen. In den meisten Fällen, ist die Verjährungsfrist verstrichen. Was die sexuellen Übergriffe mit ihnen seelisch macht, zeigt sich auf tragische Weise bei Emanuel.

Es ist tröstlich, wieviel Kraft die Männer aus dem Zusammenhalt schöpfen. Absolut widerlich hingegen, sind die weinerlichen Ausreden des Paters.

Mit großem Einfühlungsvermögen widmet sich Ozon der unterschiedliche Charakterisierung der Betroffenen. Sein Anliegen war nicht die Kirche zu verdammen, sondern ihre Widersprüche und die Komplexität der Geschehnisse aufzudecken und zu zeigen, dass die Kirche nicht bereit ist, sich den Verbrechen zu stellen. Eher verschleppt man sie solange, bis es nicht mehr geht.

Die aktuelle Lage im Fall Preynat: Im Januar 2016 wurde gegen Pater Preynat Anklage erhoben. Er wurde wegen sexuellen Missbrauchs unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Die gerichtliche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Kardinal Barbarin wurde am 7. März 2019 wegen Nichtanzeige der sexuellen Übergriffe auf Minderjährige unter 15 Jahren und unterlassener Hilfeleistung, zu 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Er ging in Berufung und gilt weiterhin als unschuldig. Für Preynat wurde noch kein Gerichtstermin festgelegt.

In Ozons Film wird sehr viel geredet. Und das ist auch gut so. Nach Jahren des Schweigens, können Worte eine unendliche Befreiung sein.

Ozons erschütternde Bestandsaufnahme wurde auf der Berlinale 2019 mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet.

Ulrike Schirm


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"DER DISTELFINK - The Goldfinch" Literaturdrama von John Crowley (USA). Mit Ansel Elgort, Oakes Fegley, Nicole Kidman u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Im Alter von 13 Jahren verliert Theodore Decker (Oakes Fegley) seine Mutter bei einem Bombenanschlag im Metropolitan Museum of Art. Eine Tragödie, die sein Leben für immer verändert. Der Junge wird neben einem alten Mann verschüttet. Bevor er stirbt, drückt er dem Jungen noch schnell ein Bild in die Hand. Es ist das Lieblingsbild seiner Mutter, ein Gemälde eines winzigen Vogels, festgekettet an seiner Stange. Der Diestelfink, 1654 von dem niederländischen Maler Carel Fabritius. Theo soll es retten. Das kleine rothaarige Mädchen, das vorher noch neben dem alten Mann stand und mit ihm das Bild bestaunte, geht dem Jungen nicht mehr aus dem Kopf.

Da sein Vater nicht auffindbar ist, findet er ein neues Zuhause bei den Barbours, einer vornehmen Familie eines Schulfreundes. Mrs. Barbour (Nicole Kidman) kümmert sich um den Jungen.

Der sich an dem Tod seiner Mutter schuldig fühlende Theo, verbringt die meiste Zeit in Hobies Antiquitätenladen „Hobart & Blackwell“, dem Geschäftspartner des alten tödlich verletzten Mannes, der ihn gedrängt hat, das Bild mitzunehmen. Bei Hobie (Jeffrey Wright) lernt er das Restaurieren von Möbeln, eine Arbeit, die ihn fasziniert und ihm Freude macht.

Hier trifft er auch das rothaarige Mädchen wieder, Pippa, das sich von ihren Verletzungen erholt. Das Pippa zur unerfüllten Liebe seines Lebens wird, ahnt er noch nicht.

Eines Tages taucht plötzlich sein alkoholsüchtiger Vater auf, der ihn mitnimmt, in einen abgeschiedenen Ort, in der Nähe von Las Vegas. In seinem Gepäck, das sorgsam und heimlich verpackte Bild. Er freundet sich mit dem Ukrainer Boris an, mit dem er in Drogen-und Alkoholexzesse abdriftet. Als sein Vater ihn zu einer kriminellen Handlung überreden will, verlässt er eiligst dessen Haus.

Theo, inzwischen erwachsen geworden, nun gespielt von Ansel Elgort, reist in krimineller Mission nach Europa, in das Land des Schöpfers des Bildes, der 1654 bei der Explosion einer Schießpulverfabrik getötet wurde.

Es ist nicht einfach, einen über 1000 Seiten umfassenden Roman in seiner gesamten Komplexität zu verfilmen. Independent-Filmer John Crowley, hat die Geschichte des traumatisierten Jungen, dessen Mutter ihm kurz vor ihrem Tod, von ihrer Liebe zu dem Bild erzählt und das ihm später zum Verhängnis wird, in drei Zeitebenen aufgeteilt. Er hat dafür kunstvoll komponierte Bilder gewählt, die einen, in einen geheimnisvollen Sog von Verbrechen, Unheil, Trauer, Zufall und auch Liebe ziehen. Er hat sich überwiegend auf die Innenwelt konzentriert und die Außenwelt bewusst vernachlässigt, so das der Film streckenweise wie ein Kammerspiel angelegt ist und man nah an den Figuren bleibt. Lebendiger wird es, als Theo auf den ukrainischen Jungen Boris trifft, beide noch nicht erwachsen, der ihn mit seinem unbefangenem Charme zum Ladendiebstahl und Drogen verführt. Später, in einer brenzligen Situation in Amsterdam, zeigt er sich als wahrer Freund.

Es fällt einem leicht, mit dem trauernden Jungen mitzufühlen, der mit dem Verlust der Mutter fertig werden muss. Schwieriger ist es, dem erwachsenen Theo emotional zu folgen. Vielleicht liegt es daran, dass da die entscheidende Szene mit seiner Mutter im Museum vor dem Bild, erst in einer ziemlich spät auftauchenden Rückblende gezeigt wird und man erst dann wirklich erfährt, was dieses Bild für ihn bedeutet und warum es sein Leben so beeinflusst hat. Erst jetzt versteht man seine Verschlossenheit. Gegen Ende des Films sagt Theo den entscheidenden Satz, um den es im Roman sowohl als auch im Film geht: „Inmitten unseres Sterbens, ist es herrlich und ein Privileg, das zu lieben, was der Tod nicht anrührt“. (Die Unvergänglichkeit der Kunst.)

Ulrike Schirm

Der Film basiert auf dem Pulitzerpreis prämierten Roman „Der Distelfink“ von Donna Tartt aus dem Jahr 2013.

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"CELEBRATION" Doku von Olivier Meyrou (Frankreich). Mit Yves Saint Laurent, Pierre Bergé u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Filmkritik:

Es gibt bereits einige Filme über den Modezar Yves Saint Laurent, den international bekannten französischen Modeschöpfer mit algerischer Abstammung, der 2008 in Paris verstarb.

2014 verfilmte Jalil Lespert die Lebensgeschichte des Modeschöpfers, der 1961 das Modeunternehmen Yves Saint Laurent in Paris gründete, nachdem er zuvor als Assistent bei Christian Dior begonnen hatte, um für die französische Haute-Couture-Mode Modelle zu entwerfen.

Doch ein Spielfilm ist trotz redlicher Bemühungen und guter Recherche nur ein annäherndes Biopic und keine wirklichkeitsgetreue Dokumentation, die der zerbrechlichen Figur des Yves Saint Laurent gerecht werden kann. Schon als kleiner Junge suchte er meist Zuflucht vor dem Mobbing seiner Mitschüler bei seiner Mutter, die französische Modemagazine abonnierte und gern mit ihren Schneidern ihre neuen Kleider besprach.

Als 18-Jähriger verlies er Algerien und begann 1954 eine Ausbildung zum Mode- und Bühnenzeichner in Paris, die er jedoch nicht beendete. Dennoch hatte er beim Einreichen von Entwürfen großen Erfolg und belegte die vordersten Plätze. Aus anfänglicher Freundschaft zum Mitbewerber Karl Lagerfeld packte ihn aber der Ehrgeiz und es entwickelte sich über die Jahre schließlich Rivalität.

1958 lernte Saint Laurent seinen späteren Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé bei einem Dinner kennen. Doch ein Einberufungsbefehl zum Militärdienst nach Algerien im Jahre 1960 durchkreuzte die Karriere. Noch vor seiner Abreise bekam Saint Laurent einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Anstalt überwiesen, wo man ihn mit Elektroschocks und Drogen (Sedativa) behandelte. Eine lebenslange Drogenabhängigkeit war die Folge.

An dieser Stelle setzt die 2007 erstmals auf der Berlinale gezeigte Doku an, deren weitere Veröffentlichung Pierre Bergé, rechte Hand von Saint Laurent, sein Leben lang versuchte zu verhindern, denn er wollte seinen Meister und Liebhaber stets vor peinlichen Auftritten schützen. 2018 verstarb Bergé, sodass die 1998 entstandenen Aufnahmen zur Vorbereitung von Saint Laurents letzter Kollektion nun doch noch das Licht der Öffentlichkeit erblicken können.

In Ihnen wird allerdings Pierre Bergé zum eigentlichen Star des Films. Ohne seine gute Seele, Hilfe und Unterstützung hätte es wohl kein Kleidungsstück auf den Laufsteg geschafft. Fast alles war Saint Laurent nicht perfekt genug, um es präsentieren zu können. Noch wenige Minuten vor der Show verlangte der Meister noch Änderungen. Nur durch die Überzeugungskraft und Umsicht von Bergé konnte ein Desaster verhindert werden.

Sehenswert! - W.F.



Filme to go: LEIHKARTE für UNIVERSAL Blockbuster

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Blockbuster von UNIVERSAL sind im November und Dezember bundesweit als LEIHKARTE in 48 Marktkauf- und EDEKA-Filialen erhältlich.



Zum Auftakt der Medientage München bewerben UNIVERSAL und AMAZON mit unterschiedlichen Konzepten ihre Streaming Dienste.

Während sich die Kinopolis Gruppe vehement gegen NETFLIX stellt und auf keinen Fall deren Filme in den deutschen Kinos zeigen will, sehen andere Kinoketten wie die Yorck Kinogruppe in Berlin, die Situation etwas entspannter. Zumindest das Kant Kino zeigte in letzter Zeit zwei Netflix Filme, die auf dem Internationalen Film Festival von Venedig ihre Premiere feierten, jetzt auch in Berlin, kurz vor Beginn der Streaming Verwertung im TV und Internet.

Nach dem überraschenden Erfolg von Netflix'"Roma" im letzten Jahr, der nicht nur in Venedig gewonnen hatte, sondern auch noch bei den Oscars absahnen konnte, will auch Amazon sechs bis zwölf Projekte pro Jahr exklusiv für seine deutsche Plattform Prime Video produzieren, sagte James Farrell, Head of International Originals, Amazon Studios, zum Auftakt des TV-Gipfels auf den Medientagen München am gestrigen Donnerstag, über den wir vorab hier berichteten.

"Wir wollen das machen, was herausragt und anders ist", erklärte Farrell seine Strategie für Deutschland.


Der Start anderer Streaming-Plattformen im Herbst (Disney) und im kommenden Jahr (Warner) beeinflusse Amazon nicht, weil das Unternehmen so kundenorientiert sei, sagte Farrell. Tatsächlich hat neben Netflix speziell Amazon mit seiner gewaltigen Marktmacht des Online-Handels, die Möglichkeit, ihre eigenen Filmproduktionen quasi kostenlos zu bewerben und zudem auf die Möglichkeit des VoD-Verleihs über Prime Video zu verweisen.

Aber auch andere US-Majors verschlafen den Zeiten-Wandel im Zweitverwertungsmarkt nicht. Während die Geschäfte mit Videotheken fast zum Erliegen gekommen sind, haben die VoD-Dienste kräftig an Marktmacht gewonnen, zum großen Ärger der Filmtheater, die in den letzten beiden Jahren weniger Umsatz zu verzeichnen hatten.

Vor allem Amazon beobachte genau die Kommentare zu den Produkten - auch in den Sozialen Medien, um ggf. darauf schnell mit einer neuen Strategie reagieren zu können.

Allerdings dürften sich auch die Filmtheater eigentlich nicht beschweren, weil sich die Kino- und Medienwelt in den letzten 25 Jahren durch die Digitalisierung restlos verändert hat. Die erhöhten Investitionen wurden durch vereinfachte digitale Distribution und flexiblere Handhabung der digitalen Filmkopien meist wieder ausgeglichen.

Zum Jahresende ziehen auch die Kartenverkäufen an den Kinokassen wieder kräftig an, denn diese Woche startete der Vorverkauf zum neuen "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" und brach gleich alle Rekorde.

Hier der Trailer:



Es ist der dritte Teil der neuen Star Wars“-Trilogie, die mit "Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ begann und 2017 mit "Star Wars 8: Die letzten Jedi“ fortgesetzt wurde.


Offenbar scheint der Disney-Film sogar den vierten Teil der Avengers-Saga "Avangers: Endgame", den umsatzstärksten Film aller Zeiten, derzeit allein durch die Vorverkäufe in den Schatten stellen zu wollen.

Regisseur Dani Levy sagt im Interview mit Blickpunkt:Film zum 25. Jubiläum von X Filme Creative Pool GmbH, Berlin, dass Kino generell wieder attraktiver werden sollte und im Umgang mit den Streamingplattformen mehr Selbstbewusstsein zeigen müsste.

Es dürfte nicht sein, dass gute Autoren und Regisseure ihre neuen High-Concept-Projekte am Kino vorbei entwickeln. Allmählich dämmert allen Beteiligten, dass es größerer Anstrengungen als bisher bedarf, um junges und verloren gegangenes Publikum wieder fürs Kino zu gewinnen. Das wird aber nur gelingen, wenn die veränderten Bedürfnisse und Wünsche des Publikums in den Mittelpunkt aller Anstrengungen gestellt werden, so Dani Levy.


Immerhin gibt es genügend exklusive Produkte aus Hollywood, das die Zuschauer in Massen vor die Leinwand lockt - wie z.B. Todd Phillips'"Joker", der in Arthäusern wie in Mainstreamkinos gleichermaßen punktet.

Es gibt auch nicht zu wenig deutsche Filme, aber es gibt nicht genügend, die die Leute auch interessieren.

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Konkurrenz zum Kino droht aber auch aus den eigenen Reihen der US-Verleiher. Immer noch aktuelle Blockbuster von UNIVERSAL wie „Pets 2“, „MIB International“ und „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ sind im November und Dezember nämlich als LEIHKARTE für 4,99 € bundesweit in 48 Marktkauf- und EDEKA-Filialen erhältlich.

Dazu muss keine DVD oder Blu-ray Disc erworben werden.

Die Filme können nach einer Code-Einlösung auf PC und Mac im Stream angeschaut werden. Allerdings muss der Monitor über eine digitale Verbindung (HDMI, DVI, Display-Port) verbunden sein. Je nach Internet-Bandbreite werden die Filme in Full-HD-Qualität zur Verfügung gestellt. Analoge Video-Verbindungen per VGA werden jedoch nicht unterstützt.

Innerhalb der 48 Stunden ab Einlösung darf der Film beliebig oft auf bis zu drei unterschiedlichen Geräten angeschaut werden. Unterstützt sind auch Smart-TVs der Marken Samsung, LG, Philips, Medion, Telefunken, Metz. Sie finden die App "Leihkarte" im App-Angebot Ihres Smart-TV in der Kategorie "Video" oder "Unterhaltung". Panasonic und Sony sind leider bisher nicht dabei.

So geht's
1. Kaufen Sie sich im teilnehmenden Handel eine Leihkarte.

2. Rubbeln Sie den Zahlencode frei.

3. Geben Sie den Zahlencode auf einem der unterstützten Endgeräte ein. Viel Vergnügen beim Anschauen des Films!


Folgende Filme sind ab November erhältlich:
Pets 2, MIB International, Yesterday, Der Grinch, Drei Schritte zu dir, The Dead Don't Die, John Wick: Kapitel 3.

Ab Dezember kommen hinzu:
Fast & Furious: Hobbs & Shaw, Warcraft: The Beginning, Tatsächlich… Liebe, Drei Schritte zu dir, Der Grinch.

Link: www.leihkarte.de | universal-pictures.de
Quellen: Universal | Leihkarte | Blickpunkt:Film


Neues Kino in der Berliner Königsstadt zeigt zwei NETFLIX Filme

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Eröffnung der „Kino & Bar in der Königstadt“ am Sonntag mit den NETFLIX Produktionen „THE LAUNDROMAT“ & „THE KING“.



Der 1873 eingeführte Name Königsstadt (auch Königsviertel, Königsvorstadt, Georgenvorstadt) ist ein historischer Stadtteil in Berlin-Mitte, der sich in die Ortsteile Prenzlauer Berg und Friedrichshain erstreckt und im Westen an die Spandauer und Rosenthaler Vorstadt sowie im Osten an die Stralauer Vorstadt grenzt.

Die neue Kino-Bar in der Straßburger Str. 55 in 10405 Berlin ist von der Torstraße in Höhe des Rosenthaler Platzes in wenigen Schritten zu erreichen.

Ein reguläres Kinoprogramm wird es allerdings kaum geben. Dafür werden themenspezifische Reihen präsentiert und es steht sowohl Festivals als auch zur Miete zur Verfügung. Darüber hinaus wird das von Harald Siebler geleitete Kino auch das von ihm initiierte South East European Film Festival à Berlin (SEEFF) beherbergen.

Im selben Haus hat auch interfilm Berlin, das internationale Short Film Festival, sein Büro und wird dort öffentlich einige Specials aus seinem am 5.11.2019 startenden umfangreichen Programm jeweils um 20:00 Uhr zeigen.

Am 6.11.2019 werden die "Europe Unknown: #Roma4Life" gezeigt
Am 7.11.2019 laufen dort die "Berlin Beats"
Am 9.11.2019 präsentiert interfilm die "China New Talents"


Nach einem Umtrunk am Samstag für geladene Gäste wird das 65 Plätze umfassende Kino am Sonntag, den 3. November 2019 mit zwei NETFLIX-Produktionen fürs Publikum eröffnet, die nicht regulär im Kino zu sehen sind. Gezeigt werden unter dem Motto "außergewöhnliche Abende" bereits ab 18:00 Uhr Steven Soderbergs „THE LAUNDROMAT“ gefolgt um 20:00 Uhr von David Michôds „THE KING“ mit Timothée Chalamet und Robert Pattinson.

Link: kino-bar.berlin


Beide Filme liefen vor dem offiziellen NETFLIX Streaming in Berlin nur in einer Matinee im Kant Kino, der Yorck-Kinogruppe.

Auch Martin Scorseses "THE IRISMAN", ebenfalls eine NETFLIX-Produktion, wird nicht regulär ins Kino kommen, da sich der HDF-Kinoverband ebenso wie die AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater dagegen sträuben, diese Filme zu zeigen und deshalb Ausnahmen vom regulären Kino-Zeitfenster nicht tolerieren wollen.

Damit liegen sie auf gleicher Welle wie die Filmfestspiele von Cannes, die keine NETFLIX-Filme mehr für den Wettbewerb zulassen wollen.

Die Filmfestspiele von Venedig haben dagegen keine Einwände hochrangige NETFLIX-Filmkunst auch im Wettbewerb zu präsentieren. Mehr als fünf erwähnenswerte und aufwändig gestaltete NETFLIX-Filme werden im Jahr auch kaum produziert werden können, denn der Schwerpunkt bei NETFLIX liegt auf Serien-Produktionen, die mehr ABO-Zuschauer vor den heimischen TVs binden.

Am 21.11.2019 könnte evtl. noch als Sonder-Veranstaltung "MARIAGE STORY" von Noah Baumbach mit Scarlett Johansson und Adam Driver in wenige deutsche Kinos kommen, gefolgt von "TWO POPES" von Fernando Meirelles am 5. Dezember 2019, der Ende August 2019 im Rahmen des Telluride Film Festivals seine Weltpremiere feierte.

Für "THE IRISMAN" hat sich allerdings das Filmkunst 66 in der Berliner Bleibtreustraße stark gemacht und wird den dreieinhalb Stunden langen Film vom 14.-18. November 2019 jeweils um 19:00 Uhr als Special-Event zeigen.

Hier der Trailer:



Noch exklusiver geht's in Köln zu. Dort darf INDAC, eine ehrenamtlich arbeitende Plattform der deutschen Animations- & VFX-Szene, Sergio Pablos lang erwarteten Zeichentrickfilm „KLAUS“ in Kooperation mit NETFLIX am 7. November 2019 um 19:30 Uhr im Cinedom ein einziges Mal gratis zeigen.

Hier der Trailer:



Wer kostenlos in dem 300 Plätze fasssenden Kölner Kino dabei sein möchte, schreibt bitte eine Mail an Johannes Wolters unter: info@indac.org - Stichwort: "Klaus".

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GOLDMEDIA
Aufbruch im Streamingmarkt.

Der Wettbewerb im Streamingmarkt ist neu entfacht, berichtet GOLDMEDIA Consulting für Marktforschung + Nutzerforschung unter: www.vod-ratings.com.

Video-on-Demand-Plattformen prominenter Anbieter wie Disney oder Apple stehen kurz vor ihrem Markteintritt, Geschäftsmodelle brechen auf. Doch noch ist der Pay-VoD-Markt in Deutschland klar verteilt: Nach Abonnentenzahlen liegen die Branchenführer Amazon Prime Video und Netflix mit einem Anteil von 47 Prozent bzw. 36 Prozent weit vor der Konkurrenz. Bei der täglichen Nutzung hat dagegen Netflix klar die Nase vorn mit einem Anteil von 59 Prozent gegenüber Amazon Prime Video mit 36 Prozent.

In Deutschland entfallen auf ein Netflix-Abo drei Nutzer, während es bei Amazone Prime Video nur zwei sind. Maxdome kommt auf 1,5 Nutzer pro Abo. Das erklärt, warum sich die Zahl der Abonnenten und die der täglichen Nutzer (Nutzung gestern kumuliert) so stark unterscheiden.

Bei der Marktverteilung nach Abonnements liegt Sky Ticket im Ranking der rein Abo-finanzierten Services (ohne Sportanbieter) hinter Amazon und Netflix auf Platz 3 mit einem Anteil von 5,9 Prozent, gefolgt von Maxdome mit 5,6 Prozent. Bei der täglichen Nutzung kommt Sky Ticket ohne Sport auf einen Marktanteil von 2,2 Prozent und Maxdome auf 1,8 Prozent.

Die Konkurrenz steht bereits in den Startlöchern und wird die Marktanteile verschieben. Im Kernbereich der Abo-Dienste will Apple TV+ bereits Anfang November 2019 in Deutschland starten, Disney+ hingegen soll hierzulande erst im nächsten Jahr verfügbar sein. Zudem versuchen bestehende Streamingdienste durch Spezialisierung oder durch (zumindest teilweise) werbefinanzierte Geschäftsmodelle Marktanteile zu gewinnen.

Zudem haben Medienkonzerne wie z.B. Warner oder NBC begonnen, den Start eigener Angebote namens HBO Max und Peacock vorzubereiten – beide Dienste mit einer Kombination aus Abo und werbefinanziertem Zugang. Ob und wann diese Angebote nach Deutschland kommen, ist noch nicht klar. Warner Medias neuer Videostreamingdienst HBO Max wird im Mai 2020 in den USA für 15 US-Dollar im Mai 2020 starten und damit vergleichsweise hochpreisig sein.

Für die Kinobetreiber sind die Aussichten düster. Ein Kooperieren mit den Streamingdiensten, um für die Kinoleinwand geschaffene Werke weiterhin in den Filmtheatern zeigen zu können, wäre sinnvoller als ein Boykott.

Quellen: Goldmedia | Golem | Zoom Medienfabrik



Neues zur Berlinale und Filmkritiken im November 2019, Teil 2

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Am heutigen 11.11.2019 beginnt die Akkreditierungsphase für die 70. Jubiläums-Berlinale 2020.



Schon bald nach der Verabschiedung vom ehemaligen Festivaldirektor Dieter Kosslick gab das neue Berlinale-Leitungsduo, der Künstlerische Direktor Carlo Chatrian und die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek, erste programmliche Änderungen bekannt.

Neben den traditionellen Sektionen Wettbewerb und Berlinale Shorts, in denen die Goldenen und Silbernen Bären verliehen werden, gibt es künftig mit »Encounters« eine weitere kompetitive Sektion, die ästhetisch und formal ungewöhnliche Werke von unabhängigen Filmemacher*innen zeigen wird.

Allerdings steht für die neue Plattform noch kein Kino zur Verfügung, wie der Tagesspiegel vor ein paar Tagen schrieb. Offensichtlich wird das CineStar am Potsdamer Platz über das Jahresende hinaus nicht mehr betrieben, obwohl sich die Berlinale für einen Fortbestand einsetzte. Zwar hat das Kartellamt noch kein grünes Licht für die Fusion zwischen CinemaXX und CineStar gegeben, dennoch scheint eine Fortsetzung des Spielbetriebs im Sony Center derzeit aussichtslos zu sein.

Unabhängig von den Problemen mit den Spielstätten, läuft die Akkreditierungsphase für die 70. Berlinale 2020 am 11.11.2019 an.

Die 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 20. Februar bis 1. März 2020 statt. Termine gibt es auch für den European Film Market (20. bis 27. Februar), den Berlinale Co-Production Market (22. bis 26. Februar), die Berlinale Talents (22. bis 27. Februar) und den World Cinema Fund Day (26. Februar).

Die Programmpressekonferenz wurde auf den 29. Januar 2020 gelegt. Am 11. Februar 2020 erfolgt die Veröffentlichung des Gesamtprogramms inklusive aller Terminierungen und Spielstätten.

Link: www.berlinale.de

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Unter unseren heutigen Filmkritiken befindet sich "LARA", Jan-Ole Gersters eindringlich gespieltes Mutter-Sohn-Drama, mit Corinna Harfouch und Tom Schilling in den Hauptrollen. Beim 37. Filmfest München und dem 54. Internationalen Filmfestival Karlovy Vary ist der Film mit insgesamt fünf Preisen ausgezeichnet worden. Gelobt wurden insbesondere die sensible Inszenierung und die intim-konzentrierten Bilder des Kameramanns Frank Griebe. Am letzten Donnerstag startete der Film regulär in den deutschen Kinos.

"LARA" Drama von Jan-Ole Gerster (Deutschland). Mit Corinna Harfouch, Tom Schilling, André Jung, Volkmar Kleinert, Rainer Bock, Mala Emde, Gudrun Ritter, Friederike Kempter, Birge Schade, Maria Dragus u.v.a. seit 7. November 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Vor sieben Jahren brachte Jan Ole Gerster sein Spielfilmdebüt „Oh Boy“ auf die Leinwand, für das er mit sechs deutschen Filmpreisen ausgezeichnet wurde. Nun startet sein zweiter Film mit dem Titel „Lara“.

Es ist der sechzigste Geburtstag der Lara Jenkins (Corinna Harfouch). Es ist 7:30 Uhr. Sie steigt aus dem Bett, öffnet das Hochhausfenster, stellt einen Stuhl davor und steigt hinauf. Es klingelt penetrant. Sie steigt wieder herunter, öffnet die Tür. Zwei Polizisten bitten sie als Zeugin zu einer Wohnungsdurchsuchung mitzukommen.

Als sie wieder Zuhause ist, wartet sie vergeblich auf den Anruf ihres Sohnes (Tom Schilling). Es ist sein grosser Tag. Am Abend gibt er ein Klavierkonzert, wo er eine Eigenkomposition vorstellt. Lara verlässt das Haus und streift durch Berlin. Kurz entschlossen kauft sie alle Restkarten und verschenkt sie an Menschen, denen sie unterwegs begegnet und an einige, die sie bewusst aufsucht.

Laras Traum war es, selbst eine berühmte Pianistin zu werden. Doch den ließ sie fallen, weil sie glaubte, nicht gut genug zu sein. Statt dessen fristete sie ihr Dasein als Verwaltungsangestellte und übertrug ihre traumatische Enttäuschung auf ihren Sohn.

Obwohl er sie nicht eingeladen hat, kauft sie sich extra für den Abend ein elegantes Kleid. Schon wie in „Oh Boy“ wird die Geschichte der Lara durch die Begegnung der unterschiedlichen Menschen, nach und nach enthüllt. Hinter ihrer eleganten Noblesse verbirgt sich eine Person, die an großen Träumen, übertriebenem Ehrgeiz und einer gestörten Mutter-Sohn-Beziehung innerlich zerbrochen ist. Dass sie ihrem Sohn noch kurz vor seinem Auftritt seine Komposition sei „musikantisch“ ins Gesicht sagt, trifft ihn wie eine Ohrfeige.

Corinna Harfouch ist die ideale Besetzung für diese Figur. Ihr Spiel ist wunderbar minimalistisch. Trotz all ihrer Bitterkeit, fängt man an sie zu mögen. Spätestens dann, als klar wird, dass ein einziger Satz ihres damaligen Klavierprofessors, ihren großen Traum zerstört hat. Eine dahergesagte Bemerkung, die sich bei ihr eingebrannt hat und sie zu der bedauerlichen Person gemacht hat, die sie ist.

Nicht nur seine Hauptdarstellerin hat Gerster sorgfältig ausgesucht, auch seine Nebendarsteller*innen sind ideal, ihrem jeweiligen Charakter entsprechend, besetzt. Mit Sicherheit wird Gersters zweiter Film noch eine Menge Preise einheimsen. Wetten dass?

Ulrike Schirm


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"THE REPORT" Polit-Thriller von Scott Z. Burns (USA). Mit Adam Driver, Annette Bening, Jon Hamm u.a. seit 7. November 2019 in ausgesuchten Kinos. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Dieser Film basiert auf dem Untersuchungsbericht des US-Senats über das CIA Internierungs-und Verhörprogramm. (O.T. - "THE TORTURE REPORT")

Der US-Senatsmitarbeiter Daniel J. Jones (Adam Driver) bekommt von der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein (Annette Benning) den Auftrag einen Bericht über das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geltende Inhaftierungs-und Verhörprogramm der CIA anzufertigen. Eine Mammutaufgabe.

Drei Jahre verbrachte er, zusammen mit einem kleinen Team, damit, 6,3 Millionen Seiten an Geheimdokumenten durchzuarbeiten, unter strengster Geheimhaltung. Was er dabei aufdeckt ist erschütternd.

Nach den Anschlägen 9/11 ist das Land in hellster Aufregung. Unter dem Begriff des Heimatschutzes und dem Versagen, die Anschläge auf das World Trade Center nicht verhindert zu haben, ist der CIA jedes Mittel recht. In Geheimgefängnissen werden wahllos „Terroristen“ inhaftiert und mit an freiwilligen Simulanten ausprobierten Foltermethoden, drangsaliert.

Man nannte es eine „erweiterte Vernehmung“, von zwei Air-Force-Psychologen, angeblich wissenschaftlich belegt. Man spricht erst dann von Folter, wenn Organversagen oder der Tod eintritt.

An Fantasie mangelt es dem Geheimdienst wahrlich nicht. Es geht um den Einsatz von Insekten, dem Einsperren in enge Boxen, Schlafentzug, an die Wand schleudern, Druckbelastungen, Schläge ins Gesicht, sogenannte Demütigungsschläge, Scheinbegräbnisse, Waterboarding. All das wird angewendet, unter der Prämisse, das Land vor denen zu schützen, die es zerstören wollen. Die Verhörvideos lassen einem den Atem stocken, besonders weil es längst bewiesen ist, dass solche Methoden zu keinen brauchbaren Aussagen führen.

Als Zuschauer fiebert man regelrecht mit Jones mit. Man ist hautnah mit dabei, wie er sich akribisch durch das Sichtungsmaterial wühlt, Tag für Tag in einem bunkerähnlichem Raum, auf der Suche nach der Wahrheit und Gerechtigkeit, mit dem Ziel zu gewinnen. Befragungen von Verantwortlichen, werden von der CIA auf infame Weise blockiert. Man ist sich selbst der Nächste und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Jones Ermittlungen reichen bis in die Obama-Ära, der damals schon großspurig erklärte, dass Folter als Mittel zur Wahrheitsfindung zu verurteilen sei, sich aber scheut, die lückenlose Aufklärung voranzutreiben, um seine Wiederwahl nicht zu gefährden.

Adam Driver ist das „Salz in der Suppe“ dieses dunklen Kapitels in der amerikanischen Geschichte. Für manche wird Jones ein Held sein, für andere ein Verlierer.

Unter der Regie von Scott Z. Burns wird das fesselnde Drama, das auf dem echten CIA-Folterbericht basiert, der im Dezember 2014 veröffentlicht wurde, nur für kurze Zeit in einigen Kinos zu sehen sein. Ab 22.11. 2019 läuft die AMAZON-Produktion bereits online auf PRIME VIDEO.

Ulrike Schirm


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"MARIANNE & LEONARD: Words of Love" Musik-Doku von Nick Broomfield (USA). Mit Leonard Cohen, Marianne Ihlen, Judy Collins u.a. seit 7. November 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Die Dokumentation über Leonard Cohen und seine Muse Marianne Ihlen ist eine poetische Reise in die 60-Jahre auf die Insel Hydra. „Words of Love“ erzählt die Liebes-und Lebensgeschichte des Ausnahmekünstlers und seine Suche nach Inspiration.

Nachdem die Norwegerin Marianne Ihlen ihren gewalttätigen Mann verlassen hat, lebte sie mit ihrem kleinen Sohn überwiegend auf der kleinen Insel Hydra, die in den Sechzigern ein Anziehungsort für Künstler und Hippies und Freidenker war. Hier lernte sie den jungen Leonard kennen, der so etwas wie „eine helping hand“ für sie wurde. Jahrelang führten sie eine On-and-Off Beziehung.

Marianne war die Liebe seines Lebens, was der kanadische Frauenschwarm erst sehr viel später einsah. Für sie schrieb er eines seiner berühmtesten Lieder „So long Marianne“, was mit den Zeilen beginnt: „Now, so long Marianne, it`s time that we began, to laugh and cry and cry and laugh about it all again“. Sie war seine griechische Muse. Wirklich glücklich war das Paar nur auf Hydra. Der damals noch unbekannte Leonard und Marianne führten ein Leben wie im Rausch. Drogen wurden herumgereicht, es war die Zeit der freien Liebe unter freiem Himmel und beständigem Sonnenschein. Mit ihrer Bodenständigkeit sorgte sie trotz aller Sorglosigkeit für einen geregelten Tagesablauf und inspirierte ihn zu einigen seiner poetischen Songs. Eine starke Spiritualität verband die beiden.

Bevor er zum ersten Mal vor Publikum mit seinem Song „Suzanne“ auftrat, schrieb er ein Buch, welches von den Kritikern total zerrissen wurde. Da er sich ab und zu ein Plättchen LSD gönnte, kann man sich vorstellen, dass die Texte in seinem Buch nicht für Jedermann verständlich waren. Als die beiden nicht mehr als Paar zusammen waren, schickte er immer noch Geld und kümmerte sich um den kleinen Axel. An einer Stelle sagt Marianne, dass sie ihn am liebsten in einen Käfig gesperrt – und den Schlüssel abgezogen hätte. Sie litt unter der Trennung mehr als er. Je berühmter er wurde, desto besessener stürzte er sich in Liebesaffären.

Tief in seinem Innern wusste er, das es nicht richtig war, aber durch seine starken Depressionen lebte er in einer Düsternis und konnte einfach nicht anders. Von 1994-1999 hielt er sich in einem buddhistischen Kloster auf. Als er es verließ, war er total verarmt und gezwungen eine Tournee nach der anderen anzunehmen und wurde zum Superstar.

Marianne, die längst nach Norwegen zurückgekehrt ist und zum zweiten mal geheiratet hat, starb 2016 an Leukämie. Auf dem Sterbebett sprach sie noch über ihn und bat ihn, sich um ihren Mann und den Sohn Axel zu kümmern. Er schrieb ihr einen innigen Liebesbrief, Worte, die sie eigentlich schon vorher liebend gern von ihm gehört hätte. Drei Monate später ist auch er verstorben.

Interessant ist, dass Regisseur Nick Broomfeld als Teenager selbst ein Teil dieser feucht-fröhlichen Künstlergemeinde war und von der jungen Marianne inspiriert wurde, Filme zu machen. Bekannt wurde er mit seinen Filmen „Kurt & Courtney“ und „Whitney-Can I be me“.

Broomfeld beschreibt, dass das Leben auf der Insel durchaus nicht nur eitel Sonnenschein war, sondern auch seine dunklen Schattenseiten hatte. Da ich selbst Ende der Achtziger zweimal auf Hydra war, kann ich eins bestätigen: Die Insel ist wunderschön und Cohen hatte wirklich ein unglaubliches Charisma, als er eines Abends in einem Straßencafé am Hafen auftauchte und spontan einige seiner Lieder, in einer fröhlichen Runde zum Besten gab. Er hatte inzwischen genug Geld verdient, um sich ein Haus dort zu kaufen.

Ulrike Schirm


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"DAS WUNDER VON MARSEILLE" Biopic-Dramödie von Pierre-François Martin-Laval (Frankreich). Mit Assad Ahmed, Gérard Depardieu, Isabelle Nanty u.a. seit 7. November 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Es ist ein herzzerreissender Abschied. Wegen politischer Unruhen flieht der Vater Nura (Mizanur Rahaman) mit seinem achtjährigen Sohn Fahim (Assad Ahmed) von Bangladesch über Indien nach Frankreich. Den Rest der Familie will er später nachholen, wenn er eine Arbeit gefunden hat und die nötigen Papiere beisammen hat.

Mit Hilfe des DRK kommen sie in einem Flüchtlingsheim unter, wenigstens solange bis ihr Asylantrag durch ist. Fahims Leidenschaft ist das Schachspiel. Es hat sich bis Bangladesch herumgesprochen, dass es in dem Pariser Vorort Créteil, einen berühmten Schachlehrer gibt. Es handelt sich um den mürrischen Sylvain Charpentier (Gérard Depardieu). Vater und Sohn suchen ihn auf. Schnell erkennt er das grosse Talent des Jungen und wird nicht nur sein Förderer, sondern auch ein Freund.

Er meldet Fahim zu seinem ersten Schachturnier an. Kurz vor der Meisterschaft in Marseille, droht dem Vater die Abschiebung. Sie müssen das Heim verlassen. Während Fahim Unterschlupf bei seinem Mentor findet, campiert sein Vater draussen, zwischen anderen Flüchtlingen. Fahim, der inzwischen einigermassen die französische Sprache beherrscht, hat bei einer Anhörung herausgehört, dass der Dolmetscher die Antworten seines Vaters offensichtlich falsch übersetzt. Durch die fatale neue Situation, ist Fahims Teilnahme an den Meisterschaften nicht mehr garantiert. Wenn der Junge es nicht schafft, französischer Champion zu werden, war ihre Flucht umsonst.

Die Geschichte von Vater und Sohn in einem fremden Land, wird mit herzergreifender Emotionalität erzählt. Sie ist ein optimistisches Beispiel dafür, dass mit der Hilfsbereitschaft von Fremden mehr möglich ist, als man ahnt.

„Spiel um dein Leben, Fahim“ ist der Titel des Buchs, auf dem der bewegende Film basiert. Zum Start des Films, wird das Buch unter dem Titel des Films, nochmal neu aufgelegt.

Es ist beeindruckend wie der junge Laiendarsteller Assad Ahmed, der wie der echte Fahim aus Bangladesch stammt und während der Dreharbeiten die französische Sprache lernte, in seiner Rolle aufgeht und trotz aller Ernsthaftigkeit dieser wahren Geschichte, in einigen Szenen den Humor nicht verliert.

Ulrike Schirm



EU-Gelder für Serienhochburg Deutschland - Produzentenallianz jetzt mit Büro in Brüssel

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Fantastisches Ergebnis für deutsche Produktionsfirmen: 2,7 Mio. Euro von MEDIA für deutsche TV-Serien.



Von insgesamt 7,4 Millionen Euro gehen 2,7 Millionen Euro und damit die mit Abstand höchste Fördersumme im Ländervergleich an fünf deutsche Projekte. High End Drama Serien stehen in der aktuellen Förderrunde von MEDIA TV Programming besonders hoch im Kurs. 1 Million Euro erhält Constantin Television für „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, jeweils 500.000 Euro gehen an drei weitere Serienprojekte.

Die autobiographischen Erinnerungen „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ von Christiane F. zogen Anfang der 80er Jahre ganz Deutschland in ihren Bann. Aktuell finden in Prag und Berlin die Dreharbeiten statt. Produzenten sind Oliver Berben und Sophie von Uslar, Annette Hess ist Head-Autorin und Creative Producerin, Regie führt Philipp Kadelbach. Die Serie entsteht als internationale Co-Produktion zwischen Constantin Television und Amazon. Als Co-Produzenten beteiligt sind außerdem Wilma Film in Prag sowie die italienische Produktionsfirma Cattleya.

Produzent Oliver Berben: „Wir sind sehr dankbar über die Förderung unserer High-End-Serie 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo'. Die Förderung von Großprojekten dieser Art ist eine wichtige und richtige Entscheidung, damit auch künftig solche Projekte in Europa verwirklicht werden können.“


Nach Deutschland ging nicht nur die höchste Fördersumme, sondern mit 11 Anträgen reichten auch die meisten Produzent*innen ein. Folgende fünf Firmen erhalten Unterstützung von MEDIA:

Constantin Television:
„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“: 1.000.000 Euro
Tandem Productions für den 4 teiligen Thriller:
„Shadowplay“: 500.000 Euro
Syrreal Entertainment für die Sci Fi Serie:
„Slobørn“: 500.000 Euro
Cottonwood für die 3. Staffel der Jugendserie:
„Find me in Paris“: 500.000 Euro
Looks Film & TV für den Dokumentarfilm:
„Seapower - A Story of Battleships“: 210.000 Euro


Zwei weitere deutsche Firmen sind als Koproduktionspartner an geförderten Projekten beteiligt: Die ndF an der dänischen Krimireihe „The Sommerdahl Murders“, produziert von Sequoia Sommerdahl für das ZDF; Balance Film koproduziert mit der belgischen Mockingbird Productions die Animationsserie „Meneer Papier“. 16 der 20 geförderten Projekte sind internationale Koproduktionen, lediglich vier sind rein nationale Werke.

Die gesamte Förderliste sowie weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle:
Creative Europe Desk Hamburg
Friedensallee 14-16
22765 Hamburg
Link: www.creative-europe-deutschland.eu

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Produzentenallianz verstärkt Präsenz auf EU-Ebene mit Büro in Brüssel.

Mit einem eigenen Büro in Brüssel, trägt die Produzentenallianz der zunehmenden Bedeutung Rechnung, die politische Entscheidungen der EU für die deutsche Filmproduktionswirtschaft haben.

Die jüngsten Regulierungen im Rahmen des Digital Single Market (DSM) durch die verabschiedeten Urheberrechts-, AVMD- und Online-SatCab-Richtlinien oder haushaltspolitische Themen wie das Creative Europe MEDIA-Budget, zeigen wie wichtig eine starke Vertretung der berechtigten Interessen der Produzentinnen und Produzenten auf europäischer Ebene geworden ist.

Um zukünftig auch vor Ort noch intensiver in Austausch mit Abgeordneten, Kommissionsmitgliedern und mit Expertenrunden treten zu können, hat die Produzentenallianz ein Büro im Brüsseler Europaviertel eingerichtet.

„Neben den laufenden Umsetzungen der DSM-Richtlinien in nationale Gesetzgebungen unter Beachtung der existenziellen Belange der Filmwirtschaft, stehen für die Produzentenallianz entscheidende Regulierungsfragen auf der Agenda, wie z.B. ab Frühjahr 2020 die Überprüfung der Geoblocking-Verordnung oder Ausgestaltungsfragen des EU-Innovationsprogramm Horizon Europe, in dem erstmals ein Fördercluster für die Kreativwirtschaft verankert wurde.

Die designierte Kommissionpräsidentin, Dr. Ursula von der Leyen, hat zudem die Regulierung der digitalen Welt zu einem Fokusthema ihrer Amtszeit erklärt. Neben der Besteuerung von Technologiekonzernen, hat sie auch strengere Regelungen für digitale Dienste angekündigt. Im Rahmen dieser vielfältigen Entwicklungen die Interessen der deutschen Produzentinnen und Produzenten in enger Abstimmung mit den internationalen und anderen nationalen Produzentenverbänden vor Ort vertreten zu können, ist ein wichtiger Schritt in unserer Verbandstätigkeit, da die von Brüssel ausgehenden, unsere Branche betreffenden Initiativen immer größere Bedeutung gewinnen.“
, sagt Prof. Dr. Mathias Schwarz mit Blick auf die neue Legislaturperiode. Der Amtsantritt der neuen Kommission wird nun zum Jahresbeginn 2020 erwartet.


Prof. Dr. Mathias Schwarz ist als langjähriger Justiziar der Produzentenallianz federführend verantwortlich für Europafragen. Seit Jahresbeginn ist zudem Boris Frank als Europabeauftragter der Produzentenallianz mit dem Aufbau des Brüsseler Büros und der stärkeren Vernetzung betraut.

Das Büro der Produzentenallianz befindet sich im Gebäude der internationalen Vereinigung der Produzenten, FIAPF, im Europaviertel und somit in unmittelbarer Nähe zu den europäischen Institutionen. Durch das Büro wird auch die Zusammenarbeit mit der FIAPF und anderen europäischen Produzentenverbänden intensiviert.

Soforthilfe für neue Serienförderung in Hamburg sollte bei zwei Millionen Euro liegen.

Auch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) erklärte sich inzwischen bereit, zusätzliche Mittel für High-End-Formate bei der Serienproduktion zu gewähren. Seitens der Hamburger Produktionswirtschaft war zuvor Kritik an der deutschen Serienförderung bekannt geworden. Daraufhin hatten sich die Hamburger Produzent*innen (nicht nur) in dieser Woche entscheidend für die Verbesserung der Film- und Serienförderung in ihrer Region eingesetzt.

Die Produzentenallianz gratulierte den Hamburger Produzent*innen für ihren Einsatz und begrüßte zugleich die Entschlossenheit von Dr. Carsten Brosda, Hamburger Senator für Kultur und Medien, den Forderungen der Produktionswirtschaft entgegenzukommen.

Die Höhe der angekündigten Mittel bleibt bisher allerdings offen. Die Produzentenallianz geht davon aus, dass eine Soforthilfe in der Größenordnung von zwei Millionen Euro einen ersten wichtigen Beitrag dazu leisten würde, um dem Standort im umkämpften High-End-Segment der Serienförderung eine stärkere Wahrnehmung zu verschaffen. Zu der tatsächlichen Höhe wird der Hamburger Senat nach einer Prüfung entscheiden.

Zur Produzentenallianz
Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzentinnen und Produzenten in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 270 Mitgliedern die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit der maßgebliche Produzentenverband in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzentinnen und Produzenten ein.

Quelle: Produzentenallianz
Kronenstraße 3 | 10117 Berlin
Link: www.produzentenallianz.de


Nachrufe zum Totensonntag 2019

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An diesem beweglichen Feiertag der evangelischen Kirchen gedenken wir immer am letzten Sonntag vor Advent der Verstorbenen.



Seit 13 Jahren existiert nun unser BAF-Filmtagebuch und seit zehn Jahren erinnern wir immer am Totensonntag an jene Personen aus der Schauspiel-, Film-, Fernseh- und Medienbranche, die von uns gegangen sind. Diese Tradition wollen wir auch 2018 fortsetzen. Die zahlreichen Nachrufe auf verstorbene Prominente erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurde aber nach bestem Wissen erstellt. Wegen der großen Anzahl an Daten und Informationen, haben wir auch den diesjährigen Eintrag wieder zum Umblättern auf mehreren Seiten aufgeteilt.

Ältere Einträge finden Sie unter dem 21. November 2010, unter dem 20. November 2011, unter dem 25. November 2012, unter dem 24. November 2013, unter dem 23. November 2014 unter dem 22. November 2015, unter dem 20. November 2016, unter dem 26. November 2017 und zuletzt unter dem 25. November 2018.

Am Ende der nachfolgenden Auflistung sind in der erweiterten Ansicht detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.

Sie ruhen in Frieden

Alfred Piffl 6. Januar 2019
William Morgan Sheppard 6. Januar 2019
Horst Stern 17. Januar 2019
Andrew G. Vajna 20. Januar 2019
Dinah Pfaus-Schilffarth 21. Januar 2019
Jonas Mekas 23. Januar 2019
Dušan Makavejev 25. Januar 2019
Michel Legrand 26. Januar 2019
Richard Miller 30. Januar 2019
Ursula Karusseit 1. Februar 2019
Ismo Kallio 2. Februar 2019
Julie Adams 3. Februar 2019
Leonie Ossowski 4. Februar 2019
Václav Vorlíček 5. Februar 2019
Rosamunde Pilcher 6. Februar 2019
Albert Finney 7. Februar 2019
Tomi Ungerer 9. Februar 2019
Jan-Michael Vincent 10. Februar 2019
Bruno Ganz 16. Februar 2019
Karl Lagerfeld 19. Februar 2019
Peter Rüchel 20. Februar 2019
Claude Goretta 20. Februar 2019
Stanley Donen 21. Februar 2019
Brody Stevens 22. Februar 2019
Katherine Helmond 23. Februar 2019
Franziska Pigulla 23. Februar 2019
Lisa Sheridan 25. Februar 2019
André Previn 28. Februar 2019
Werner Schneyder 2. März 2019
Luke Perry 4. März 2019
Barbara Hammer 16. März 2019
Matthias Messner ~ 18. März 2019
Larry Cohen 23. März 2019
Denise DuBarry 23. März 2019
Götz Argus 27. März 2019
Agnès Varda 28. März 2019
Tania Mallet 30. März 2019
Seymour Cassel 7. April 2019
Mya-Lecia Naylor 7. April 2019
Jean-Pierre Beauviala 8. April 2019
Bibi Andersson 14. April 2019
Diego Galán 15. April 2019
Bradley Welsh 17. April 2019
Martin Böttcher 19. April 2019
Hannelore Elsner 20. April 2019
Stefanie Sherk 20. April 2019
Heidi Hetzer 21. April 2019
Ken Kercheval 21. April 2019
Hannelore Elsner 21. April 2019
Ellen Schwiers 26. April 2019
John Singleton 29. April 2019
Peter Mayhew 30. April 2019
Anémone Bourguignon 30. April 2019
Alvin Sargent 9. Mai 2019
Jean-Claude Brisseau 11. Mai 2019
Peggy Lipton 11. Mai 2019
Doris Day 13. Mai 2019
Isaac Kappy 13. Mai 2019
Tim Conway 14. Mai 2019
Herman Wouk 17. Mai 2019
Judith Kerr 22. Mai 2019
Carmine Caridi 28. Mai 2019
Matthias Zahn 9. Juni 2019
Girish Karnad 10. Juni 2019
Elfriede Ott 12. Juni 2019
Wilhelm Wieben 13. Juni 2019
Franco Zeffirelli 15. Juni 2019
Rolf von Sydow 16. Juni 2019
Gloria Vanderbilt 17. Juni 2019
Peter Matic 20. Juni 2019
Wibke Bruhns 20. Juni 2019
Maximilian Krückl 22. Juni 2019
Stephanie Niznik 23. Juni 2019
Bruno de Keyzer 25. Juni 2019
Max Wright 26. Juni 2019
Lisa Martinek 28. Juni 2019
Borka Pavićević 30. Juni 2019
Lis Verhoeven 2. Juli 2019
David Alexander Groenewold ~ 3. Juli 2019
Pierre Lhomme 5. Juli 2019
João Gilberto 6. Juli 2019
Martin Charnin 6. Juli 2019
Cameron Boyce 6. Juli 2019
Artur Brauner 7. Juli 2019
Charles Levin ~ 8. Juli 2019
Freddie Jones 9. Juli 2019
Rip Torn 9. Juli 2019
Denise Nickerson 10. Juli 2019
Valentina Cortese 10. Juli 2019
Richard Carter 13. Juli 2019
Frieder Burda 14. Juli 2019
Rutger Hauer 19. Juli 2019
Manfred Uhlig 24. Juli 2019
George Hilton 28. Juli 2019
Harold Prince 31. Juli 2019
D.A. Pennebaker 1. August 2019
Jean-Pierre Mocky 8. August 2019
Peter Fonda 16. August 2019
Sybille Simon-Zülch 24. August 2019
Helmut Krauss 26. August 2019
Gero Gandert 29. August 2019
Valerie Harper 30. August 2019
Tom Zickler 2. September 2019
Peter Lindbergh 3. September 2019
Carol Lynley 3. September 2019
Robert Axelrod 7. September 2019
John Wesley 8. September 2019
Michael Schreiner 8. September 2019
Robert Frank 9. September 2019
Andreas Wimberger 11. September 2019
Mardik Martin 11. September 2019
Brian Turk 13. September 2019
Peter Fera 13. September 2019
Luigi Colani 16. September 2019
Jessica Jaymes 17. September 2019
Sándor Sára 22. September 2019
Mark Sacharow 28. September 2019
Eric Pleskow 1. Oktober 2019
Bernd Rumpf 1. Oktober 2019
Karel Gott 1. Oktober 2019
Diahann Carroll 4. Oktober 2019
Robert Forster 11. Oktober 2019
Billie Zöckler 20. Oktober 2019
Hanni Lévy 23. Oktober 2019
Robert Evans 26. Oktober 2019
John Witherspoon 29. Oktober 2019
Nik Powell 7. November 2019
Branko Lustig 14. November 2019
Terry O'Neill 16. November 2019

Nachträge:
Derzeit noch keine Nachträge vorhanden!

Im nachfolgenden Link der erweiterten Ansicht sind detaillierte Nachrufe zu den Verstorbenen vermerkt.


Im Jahre 2019 verstorbene Prominente aus Film und Fernsehen.



Alfred Piffl 6. Januar 2019
Der Firmengründer von P+S Technik in Ottobrunn bei München verstarb überraschend im Alter von 67 Jahren. Bekannt geworden ist die Firma für ihre eigenen anamorphotischen Objektive sowie zahlreichem Präzision-Zubehör, das auf Spezial-Drehmaschinen individuell angefertigt werden können. Die Firmenleitung übertrug Alfred Piffl wohl in weiser Voraussicht bereits vor einem Jahr an seine Tochter Anna.

William Morgan Sheppard 6. Januar 2019
Der britische Schauspieler Sheppard wurde in London geboren, wuchs aber in Irland auf. 1956 begab er sich an die Royal Academy of Dramatic Art, wo er 1958 seinen Abschluss machte. Ab 1960 spielte er zwölf Jahre in der Royal Shakespeare Company. Seine erste Filmrolle bekam Sheppard 1962 in dem Film Strongroom. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt aus Filmen wie "Star Trek". In den letzten Jahren seines Schaffens übernahm er Rollen in den Serien "Doctor Who" und "Mad Men". Sheppard verstarb im Alter von 86 Jahren in Los Angeles.

Horst Stern 17. Januar 2019
Der Umweltschützer und Fernsehjournalist Horst Stern verstarb nach Angaben seines Sohns im Alter von 96 Jahren nahe
Passau. Mit eindrucksvollen, teils drastischen Filmaufnahmen und Kommentaren hatte er schon in den 70er-Jahren in seiner ARD-Sendung "Sterns Stunde" vor einem gedankenlosen Umgang mit der Natur gewarnt und Missstände aufgedeckt. Als Journalist packte strittige Themen wie Tierversuche in der Medizin an. 1975 gründete er unter anderem mit Bernhard Grzimek den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. "Mit Horst Stern haben wir einen der bedeutendsten Dokumentarfilmer des Landes verloren", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust.

Andrew G. Vajna 20. Januar 2019
Der ungarische Produzent Andrew G. Vajna, verstarb nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Budapest, wie die ungarische Filmförderung NFA mitteilte. In den 80er und 90er Jahren hatte er in den USA erfolgreiche Actionfilme wie "Rambo", "Stirb Langsam" oder "Terminator" mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger produziert. Aber auch Filme wie "Basic Instinct", "Total Recall" und "Angel Heart" gingen auf sein Konto. Nach dem Volksaufstand in Ungarn 1956 war er mit seiner Familie ausgewandert und kehrte erst im Jahre 2000 in seine Heimat zurück, um aus Budapest eine Filmhauptstadt zu machen. Als Chef der ungarischen Filmförderung finanzierte er zudem das Holocaust-Drama "Sauls Sohn" des ungarisches Regisseurs Laszlo Nemes mit, das 2015 bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Großen Preis der Jury und 2016 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde.

Dinah Pfaus-Schilffarth 21. Januar 2019
Die ehemalige Darstellerin der ARD-Serie „Verbotene Liebe” ist mit nur 45 Jahren gestorben. Dinah Schilffarth erkrankte erstmals bereits 1997 an Lymphdrüsenkrebs und unterbrach während der Behandlung ihre Karriere. Sie besiegte erfolgreich die Krankheit und kehrte zurück ans Set. Doch der Krebs kam erneut, streute diesmal in der Lunge.

Jonas Mekas 23. Januar 2019
Der litauisch-amerikanische Filmregisseur, Autor und Kurator Jonas Mekas verstarb im Alter von 96 Jahren. Er wurde oft „der Pate des amerikanischen Avantgardekinos“ genannt. Mekas lebte und arbeitete in New York City (USA), wo er auch verstarb. Im Jahre 1944 wurden Mekas und sein jüngerer Bruder Adolfas von den Nazis inhaftiert und für acht Monate in ein Arbeitslager in Elmshorn gesperrt. Aufgrund der sowjetischen Besetzung konnte er nach dem Krieg nicht nach Litauen zurückkehren und galt als heimatlose displaced person. Ende 1949 emigrierten die Brüder in die Vereinigten Staaten, wo Jonas Mekas eine 16-mm-Bolex-Kamera erwarb und begann, Momente aus seinem Leben zu filmen. 1954 gründete er die Zeitschrift Film Culture, die heute als maßgebliche Institution für die Entstehung des US-amerikanischen Autorenfilms gilt. Zudem arbeitete er mit Künstlern wie Andy Warhol, Nico, Yoko Ono, John Lennon, Salvador Dalí und seinem Landsmann George Maciunas zusammen. Bekannt wurde er neben seinen hoch geschätzten Dokumentarfilmen für seine Tagebuchfilme.

Dušan Makavejev 25. Januar 2019
Der im ehemaligen Jugoslawien geborene serbische Filmregisseur Dušan Makavejev verstarb im Alter von 87 Jahren in Belgrad. Makavejev studierte Psychologie und drehte zunächst Dokumentarfilme, ab 1965 Spielfilme, die dem Novi Film zuzurechnen waren. Mit seinen Filmen, die jegliche Ideologie hinterfragten, war er ein Vertreter des Autorenkinos im ehemaligen Jugoslawien und auch international. Mit dem Spielfilm "Unschuld ohne Schutz" (1968) gewann er einen Silbernen Bären bei der Berlinale. Internationales Aufsehen erregte er mit dem Streifen "WR - Mysterien des Organismus" (1970) über die Theorien von Wilhelm Reich, der in Jugoslawien zunächst verboten, in den 1980er Jahren aber wieder zugelassen wurde. Makavejev wanderte in den frühen 1970er Jahren in die USA aus und lehrte an der Harvard University. Als Mitglied der Berlinale Jury setzte er sich 1970 vehement für Michael Verhoevens Vietnam Parabel "O.K" ein, während Jury-Präsident George Stevens den Film zur erneuten Prüfung an die Auswahlkommission zurückgab. Daraufhin wurde das Premierenkino Zoo-Palast von Mitstreitern besetzt. Kurz darauf trat die Jury geschlossen zurück und das Festival fand erstmals ein vorzeitiges Ende.

Michel Legrand 26. Januar 2019
Der französische Komponist und dreifache Oscar-Preisträger Michel Legrand verstarb im Alter von 86 Jahren in Paris. Legrand war einer der größten französischen Musiker und Komponisten und einer der berühmtesten Schöpfer von Filmmusik in der Welt. Die Liebe zur Musik wurde Legrand in die Wiege gelegt: Er war der Sohn eines Orchester-Leiters in Paris. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt die Musik zu "Die Regenschirme von Cherbourg" (1964). In Agnès Vardas "Cléo de 5 à 7" saß er sogar selbst als wilder Pianist Bob vor der Kamera. Oscars gab es für "Thomas Crown ist nicht zu fassen" (1968), "Sommer '42" (1971) und "Yentl" (1983). Zudem habe Legrand mit Größen wie Ray Charles, Frank Sinatra, Charles Trenet oder der Chansonsängerin Édith Piaf zusammengearbeitet.

Richard „Dick“ Miller 30. Januar 2019
Der US-Schauspieler, der unter anderem durch seine Rollen in „Terminator“ und „Gremlins“ bekannt wurde, verstarb im Alter von 90 Jahren in Los Angeles. Millers Karriere erstreckte sich über 60 Jahre. Er wirkte dabei in Hunderten von Filmen und Fernsehserien mit. In den 50er Jahren traf er den Regisseur Roger Corman (92), mit dem er über zwei Jahrzehnte zusammenarbeitete. Dabei entstanden Filme wie „Das Vermächtnis des Prof. Bondi“ (1959) oder „Kleiner Laden voller Schrecken“ (1960). Im Jahr 2014 erschien eine Dokumentation über Miller mit dem Titel „That Guy Dick Miller“, in der es über das Leben und die Karriere des Schauspielers ging.

Ursula Karusseit 1. Februar 2019
Die in Ostpreußen geborene Schauspielerin Ursula Karusseit verstarb im Alter von 79 Jahren in Berlin. Sie war eine der bekanntesten DEFA-Schauspielerinnen und Bühnenstars in der DDR. Zu DDR-Zeiten spielte sie im TV-Fünfteiler "Wege übers Land" mit. Jahrelang trat sie auch an der Berliner Volksbühne auf. Seit 1998 gehörte Ursula Karusseit zum festen Ensemble der vom MDR produzierten ARD-Fernsehserie "In aller Freundschaft". Bis zum heutigen Tag wurden 841 Folgen von der Serie im Ersten gesendet. Die letzte Folge mit der Schauspielerin (Nr. 847) wurde am 19. März 2019 im Ersten ausgestrahlt.

Ismo Kallio 2. Februar 2019
Der in seinem Heimatland sehr beliebte finnische Theater- und Filmschauspieler Ismo Kallio verstarb nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren, wie das Nationaltheater in Helsinki mitteilte. Kallio sei ein ausdrucksstarker Theaterschauspieler gewesen, der ernste als auch komische Rollen spielen konnte. Wichtig seien ihm immer die Teamarbeit und gegenseitiges Vertrauen gewesen. Der in Turku geborene Kallio hat auch in zahlreichen Film und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Auf der Bühne des finnischen Nationaltheaters hatte er erstmals 1955 gestanden, zuletzt 2013 in Anton Tschechows "Kirschgarten".

Julie Adams 3. Februar 2019
In den 50-ern galt Julie Adams als einer der größten Stars Hollywoods und ihre Beine als die schönsten der Welt. Wie der »Hollywood Reporter« berichtete, verstarb der einstige Star der Universal Studios im Alter von 92 Jahren in Los Angeles. Geboren wurde sie 1926 in Iowa als Betty May Adams. Auf Wunsch des Studios änderte sie später ihren Vornamen. Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte Adams 1954 in dem Horror-Klassiker "Der Schrecken vom Amazonas": Als brünette Schönheit schließt sie sich in dem damals in schwarz-weiß gedrehten 3D-Abenteuer einer Expedition an, um dann in einer der bekanntesten Szenen des Films von einem Monster entführt zu werden. In dem Western-Klassiker "Meuterei am Schlangenfluss" spielte sie an der Seite von James Stewart und war mit Rock Hudson in "Gefährliche Brut", einem weiteren Western, zu sehen. 1964 trat sie im Elvis-Presley-Musical "Cowboy-Melodie" auf, spielte in Serien wie "Maverick" und "Bonanza" und war bis in die späten Siebzigerjahre, neben Gastauftritten in Fernsehserien, sporadisch immer wieder in Kinofilmen zu sehen.

Leonie Ossowski 4. Februar 2019
Die Schriftstellerin Leonie Ossowski verstarb im Alter von 93 Jahren in Berlin, teilte der Piper Verlag mit. Zu ihren bekanntesten Werken gehörten der Roman "Stern ohne Himmel" und ihre Schlesien-Trilogie "Weichselkirschen", "Wolfsbeeren" und "Holunderzeit". Ein Bestseller wurde auch der Jugendroman "Die große Flatter", der 1979 mit Richy Müller in der ARD zu sehen war. Anregungen holte sich Ossowski aus dem Leben: Sie war Sozialarbeiterin und Bewährungshelferin und gründete das legendäre Jugendzentrum "Die Kippe".

Václav Vorlíček 5. Februar 2019
Der tschechische Kult-Regisseur des Weihnachtsklassikers "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", Václav Vorlíček, verstarb am im Alter von 88 Jahren in Prag nach einer Krebserkrankung. Er galt als einer der Wegbereiter des tschechoslowakischen Märchenfilms. Auch viele weitere Märchenfilme wie "Der Prinz und der Abendstern" und "Wie man Dornröschen wachküßt" stammen von ihm. In den 1980er Jahren drehte Vorlíček beliebte Fantasy-Kinderserien wie "Die Märchenbraut" und "Der fliegende Ferdinand", die im west- und im ostdeutschen Fernsehen zu sehen waren. Für sein Lebenswerk wurde Vorlíček 2017 mit dem Kristallglobus des internationalen Filmfestivals in Karlsbad (Karlovy Vary) ausgezeichnet. Gleich nach dem Studium an der renommierten Filmhochschule FAMU hatte er seine Karriere in den Barrandov-Filmstudios begonnen und 1960 seinen ersten eigenen Kinderfilm gedreht. Viele weitere folgten.

Rosamunde Pilcher 6. Februar 2019
Die britische Bestseller-Autorin Rosamunde Pilcher verstarb mit 94 Jahren an einem Schlaganfall, wie ihr Sohn bekannt gab. Aus ihrer Feder stammen unzählige dramatische Liebesgeschichten, die sie angefangen von "A Secret to Tell" (1955) über "The Shell Seekers" (1988, "Die Muschelsucher") bis in die 2000er Jahre hinein verfasst hat. Das ZDF hat mehr als 100 ihrer Romane und Erzählungen verfilmt. Immer eingebettet in die malerischen Landschaften englischer oder schottischer Küstenregionen.

Albert Finney 7. Februar 2019
Der britische Schauspieler und Produzent Albert Finney zählt seit den 60er Jahren Schauspieler zu den profiliertesten Charakterdarstellern des vereinigten Königreiches, sowohl auf der Bühne als auch im Kino. Schon in frühen Jahren spielte er zahlreiche Shakespeare-Stücke auf Londons Theaterbühnen. Im Kino feierte er den Durchbruch als «angry young man» in "Saturday Night and Sunday Morning" (1960). Dank seiner Vielseitigkeit schaffte Finney auch den Sprung ins amerikanische Kino. Er spielte unter anderem für die Coen Brothers in "Millers Crossing" (1990) und für Steven Soderbergh – einen bärbeissigen Anwalt in "Erin Brockovich" (2000), wofür er eine Oscarnominierung erhielt. Seine bekanntesten Filme waren "Samstagnacht bis Sonntagmorgen" und "Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen". Seinen letzten Auftritt hatte der Brite als Wildhüter im James-Bond-Film «Skyfall» (2012). Nach einer Krebserkrankung verstarb Finney im Alter von 82 Jahren.

Tomi Ungerer 9. Februar 2019
Der international bekannte, französische Zeichner und Buchillustrator Tomi Ungerer verstarb im Alter von 87 Jahren im Haus seiner Tochter in Irland. Der in Straßburg geborene Ungerer hatte sich unter anderem als Autor und Illustrator von Kinderbüchern einen Namen gemacht. Außerdem schuf er scharfzüngige Bilderbücher für Erwachsene. Auch mit Plakatkunst und erotischen Zeichnungen fand Ungerer Anerkennung. Nach dem Umzug nach Colmar und einem Abstecher zur Fremdenlegion wanderte er 1956 nach New York aus. Dort bekam er seinen ersten Preis für sein Kinderbuch "The Mellops go flying". Mitte der 60er Jahre schockierte Ungerer mit den Cartoonbänden "Geheimes Skizzenbuch" und "The Party". Seit 1976 lebte Ungerer mit seiner zweiten Frau und den drei Kindern abwechselnd in Cork (Irland) und Straßburg. Dort gibt es seit 2007 ein nach ihm benanntes Museum. Er veröffentlichte mehr als 140 Bücher, die in 28 Sprachen übersetzt wurden. Ungerers bekannteste Kinderbücher waren "Die drei Räuber" (1961, verfilmt 2007 als Animation), "Sechs kleine Schweine" (1962), "Der Mondmann" (1966, verfilmt 2007 als Spielfilm von Fritz Böhm und 2012 erneut als Animation), "Der Bauer und der Esel" (1971), "Der Zauberlehrling" (1971). Ungerer wurde 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz (1.Klasse) ausgezeichnet. 1998 bekam er den Hans-Christian-Andersen-Preis und 2008 Le Prix de l'Academie de Berlin.

Jan-Michael Vincent 10. Februar 2019
Obwohl der US-Schauspieler Jan-Michael Vincent bereits seit den 60er Jahren für TV-Serien wie "Lassie" und "Bonanza" vor der Kamera stand und auch in Spielfilmen an der Seite von Stars wie John Wayne ("Die Unbesiegten"), Charles Bronson ("Kalter Hauch"), Burt Reynolds („Hopper”) und Kim Basinger („Defiance”) mitwirkte, gelang ihm der Durchbruch erst in den 80er Jahren als Hubschrauberpilot in der TV-Serie "Airwolf". Dort avancierte er nicht nur als TV-Actionheld, sondern auch als gefragtes Sexsymbol. Mit 200.000 Dollar pro Episode (was rund 178.000 Euro entspricht) war er damals der höchstbezahlte Schauspieler in Hollywood. Doch mit Erfolg und Ruhm konnte der in Denver geborene Darsteller nicht umgehen. Er griff zu Drogen und Alkohol, wurde wegen Trunkenheit am Steuer mehrfach verhaftet und rutschte so schnell wie er nach oben kam, die Karriereleiter wieder hinunter. Nach mehreren Schicksalsschlägen starb der einstige Kultstar im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat North Carolina.

Bruno Ganz 16. Februar 2019
Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz verstarb im Alter von 77 Jahren in Zurich an Darmkrebs. Der Schauspieler spielte in zahlreichen Filmen und Theaterinszenierungen. In Deutschland erlangte er unter anderem durch seine Rolle als Adolf Hitler in "Der Untergang" große Bekanntheit. Im Jahre 1996 wurde Ganz mit dem Iffland-Ring geehrt, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Bühnenkünstler im deutschsprachigen Theater. Begonnen hatte Ganz seine Karriere 1964 als Schauspieler am Bremer Theater am Goetheplatz, von 1970 an gehörte er zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Ab Mitte der 1970er-Jahre übernahm Ganz auch regelmäßig Filmrollen, etwa in Wim Wenders'"Der Himmel über Berlin". Insgesamt drehte er mehr als 80 Filme. Ganz spielte häufig politische Rollen. 2017 etwa verkörperte er in der Verfilmung des Eugen-Ruge-Romans "In Zeiten des abnehmenden Lichts" einen fast 90-jährigen DDR-Funktionär. Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Bruno Ganz 2012 in Paris in Luc Bondys Inszenierung "Homecoming", seine letzte Filmrolle in Lars von Triers "The House That Jack Built", der 2018 in die deutschen Kinos kam. Den Tod hat Bruno Ganz oft gespielt. Auf der Bühne in klassischen Dramen ebenso wie vor der Filmkamera. "In Sterberollen lernt man, dass es einem nicht hilft, sich auf den eigenen Tod vorzubereiten", sagte er einst im Interview der »Zeit«.

Karl Lagerfeld 19. Februar 2019
Der Modeschöpfer Karl Otto Lagerfeld verstarb nach mehrwöchiger Krankheit im Alter von angeblich 85 Jahren in Paris. Um sein genaues Geburtsdatum hatte er immer ein Geheimnis gemacht. Seine Laufbahn begann der in Hamburg geborene Modedesigner, Fotograf, Stylist und Kostümbildner in der französischen Modewelt Mitte der 1950er-Jahre in Paris, wo er bei Balmain, Patou, Chloé und anderen Modefirmen beschäftigt war. Seit 1965 war er als Damenmode-Designer bei Fendi in Rom unter Vertrag. Mode unter seinem eigenen Namen kreiert Lagerfeld für Damen und Herren mit Unterbrechungen seit 1974. Seit 1983 fungiert er als Kreativdirektor bei dem französischen Modehaus Chanel, schickte die schönsten Models über die Laufstege, darunter ab 1990 seine Muse, die Schauspielerin Claudia Schiffer, und war für alle Haute Couture-, Prêt-à-Porter- und Accessoires-Kollektionen des Unternehmens verantwortlich. Auch dessen Revival in den 1980er-Jahren und anschließender Aufstieg zu einem internationalen Milliardenkonzern wird zu großen Teilen Lagerfeld zugeschrieben. Auf der Pariser Fashion Week Ende Januar 2019 zeigte Lagerfeld zwar seine Chanel-Kollektion, war aber selbst nicht anwesend, sodass sich Modefans schon um seine Gesundheit gesorgt hatten. Nach dem Tod von Modeschöpfer Yves Saint-Laurent (*1936-†2008) war Karl Lagerfeld der letzte noch verbliebene Modezar. Zukünftig wird Virginie Viard, seit 30 Jahren eine enge Mitarbeiterin des Verstorbenen, die Kollektionen der französischen Kultmarke designen.

Peter Rüchel 20. Februar 2019
Der Berliner Musikjournalist, der beim Sender Freies Berlin (SFB) anfing und später beim WDR Leiter einer Jugendsendung wurde, verstarb im Alter von 81 Jahren in Leverkusen. Zusammen mit Regisseur Christian Wagner startete er 1976 den WDR "Rockpalast", bei dem er neben etablierten Größen auch zukünftigen Weltstars frühzeitig ein Forum gab. Darunter waren Bands wie U2 im Jahre 1981 und R.E.M. 1985. Die erste reguläre Rocknacht gab es bereits 1977, die als sechsstündige Eurovision live übertragen wurde. In den folgenden Jahren waren Auftritte von The Who, The Police, Patty Smith oder Mother's Fines unvergessliche Meilensteine des "Rockplastes".

Claude Goretta 20. Februar 2019
Der Schweizer Filmregisseur und Fernsehproduzent Claude Goretta, der mit dem Film "Die Spitzenklöpplerin" der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert zum internationalen Durchbruch verhalf, verstarb im Alter von 89 Jahren in seinem Heimatort Genf. Goretta war zunächst durch Dokumentarfilme bekannt geworden. 1957 beobachtete er das nächtliche Treiben am Londoner Piccadilly Circus. Der 20-minütige Kurzfilm wurde ausgezeichnet und bedeutete den Start von Gorettas Karriere. Mit "L'Invitation" gewann er 1973 den Jury-Preis beim Festival in Cannes.

Stanley Donen 21. Februar 2019
Der mit Hollywood-Musicals wie "Singin' in the Rain" berühmt gewordene US-Filmemacher Stanley Donen verstarb im Alter von 94 Jahren in Manhattan, New York an Herzversagen. Donen galt als einer der großen Vertreter von Hollywoods "goldener Ära" von den 1930ern bis in die späten 50er Jahre. Er arbeitete mit Gene Kelly, Frank Sinatra, Fred Astaire, Cary Grant und Audrey Hepburn zusammen. Donen wurde nie für einen Oscar nominiert, die Filmakademie überreichte ihm schließlich 1998 eine Trophäe für sein Lebenswerk. Auch vom Film Festival in Venedig erhielt er 2004 einen Goldenen Löwen. Als Tänzer war der in South Carolina geborene Stanley Donen schon als 17-jähriger Jugendlicher an den New Yorker Broadway gekommen, wo er 1941 erstmals mit Gene Kelly auf der Bühne stand. Zusammen inszenierten sie das Filmmusical "On the Town", mit Kelly und Frank Sinatra. Es folgte der Musical-Hit "Singin' in the Rain" mit Kelly und Debbie Reynolds. Donen feierte weitere Erfolge mit "Funny Face" mit Audrey Hepburn und Fred Astaire und der Komödie "Indiskret", in der Ingrid Bergman und Cary Grant die Hauptrollen spielten. Für "Charade" holte er Hepburn und Grant, für "Arabeske" Sophia Loren und Gregory Peck.

Brody Stevens 22. Februar 2019
Bekannt wurde der US-Schauspieler Brody Stevens vor allem aufgrund seiner Rollen in "Hangover" und "Hangover 2". Außerdem kreierte er mit seinem Freund und Kollegen Zach Galifianakis (49) die Comedy-Central-Serie "Brody Stevens: Enjoy It!", die von 2013 bis 2014 im US-Fernsehen lief. In den letzten Jahren wurde es immer ruhiger um Stevens. Zuletzt hatte er 2018 eine Sprechrolle in der erfolgreichen Zeichentrickserie "American Dad!" von Seth MacFarlane. Wie US-Medien berichten, beging der "Hangover"-Star im Alter von 48 Jahren Selbstmord. Er soll seit längerem unter schweren psychischen Problemen gelitten haben.

Katherine Helmond 23. Februar 2019
Die US-Schauspielerin und Golden-Globe-Gewinnerin Katherine Helmond ist an Komplikationen im Zuge ihrer Alzheimer-Erkrankung in ihrem Haus in Los Angeles verstorben. Sie wurde 89 Jahre alt. Helmond ist vor allem durch Rollen in beliebten amerikanischen Comedy-Serien bekannt. Der Durchbruch gelang Helmond erst mit rund 50 Jahren. Sie war sieben Mal für einen Emmy nominiert. Für ihre Rolle als Jessica Tate in "Soap" wurde sie 1981 mit einem Golden Globe geehrt, 1989 gewann sie einen weiteren für "Wer ist hier der Boss?".

Franziska Pigulla 23. Februar 2019
Franziska Pigulla war eine in Neuss bei Düsseldorf geborene deutsche Schauspielerin, Nachrichtensprecherin und Synchronsprecherin. Sie wurde bekannt als deutsche Stimme von Gillian Anderson und Demi Moore. Darüber hinaus sprach sie Hörbücher ein. Sie verstarb in Berlin im Alter von nur 54 Jahren.

Lisa Sheridan 25. Februar 2019
Die US-amerikanische Schauspielerin Lisa Sheridan verstarb mit nur 44 Jahren in New Orleans an den Folgen eines chronischen Alkoholismus. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte Sheridan 1997 in der Sitcom "Eine starke Familie". Zwischen 1998 und 1999 spielte sie eine größere Nebenrolle in der zeitlich kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg angesiedelten Westernserie Legacy, die Serie wurde trotz guter Kritiken aufgrund von schlechten Zuschauerzahlen abgesetzt. Zwischen 2000 und 2001 war Sheridan in der kurzlebigen Science-Fiction-/Mystery-Serie "FreakyLinks" in einer Hauptrolle zu sehen. Es folgten Gastauftritte in verschiedenen Fernsehserien wie "Practice - Die Anwälte", "Las Vegas", "Monk", "The Mentalist", "CSI: Miami" und "CSI: NY", bevor die Schauspielerin 2005 erneut eine Serienhauptrolle bekam: In der Science-Fiction-Serie "Invasion" spielte sie die Journalistin Larkin Groves. Zuletzt war sie nur noch in Gastrollen zu sehen.

André Previn 28. Februar 2019
Der mit vier Oscars gekrönte Filmkomponist André George Previn ist im Alter von 89 Jahren in New York verstorben. Seine ersten beiden Academy Awards gewann der ausgebildete Jazz Pianist für "Gigi" und "Porgy und Bess" in den Jahren 1958 bzw. 1959. Die Oscars drei und vier folgten für "Das Mädchen Irma La Douce" und "My Fair Lady" in den Jahre 1963 bzw. 1964. Später in seiner Karriere verabschiedete sich Previn aus dem Filmbereich und dirigierte Weltklasseorchester wie das London Symphony Orchestra oder das Los Angeles Philharmonic. Der 1929 in Berlin geborene André Previn ließ die Grenzen zwischen Jazz, Pop und klassischer Musik verschmelzen. Der begnadete Jazz-Pianist begleitete auch Doris Day und Anne Sophie Mutter am Klavier.

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mit Werner Schneyder, der am 2. März 2019 verstarb.

Werner Schneyder 2. März 2019
Der österreichische Autor, Schauspieler, Kabarettist und Sportmoderator verstarb im Alter von 82 Jahren in Wien. Er wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Schneyder war in Deutschland vor allem für seine Zusammenarbeit mit der Kabarett-Legende Dieter Hildebrandt († 2013) bekannt geworden. Acht Jahre lang trat er von 1974 mit dem Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft auf. Nach der Trennung kamen sie noch einmal 1985 für ein Gastspiel in der damals zur DDR gehörendenden Stadt Leipzig zusammen. Schneider, der auch als Sportmoderator fürs ZDF tätig war und eine Zeitlang das "Aktuelle Sportstudio" präsentierte, trat als Comedian 2008 noch einmal in einem Comeback-Programm auf. Zudem führte er Regie am Theater und trat als Bühnenschauspieler in Erscheinung. 2017 verabschiedete er sich wirklich von seinem Publikum.

Luke Perry 4. März 2019
Luke Perry, Bad Boy der einst beliebten Serie „Beverly Hill 90210", und Teenager-Schwarm in den 90er Jahren, verstarb nach einen schweren Schlaganfall im Alter von nur 52 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Nachdem die Serie im Jahr 2000 abgesetzt wurde, konnte Perry nie wieder an den einstigen Ruhm anknüpfen und hielt er sich immer wieder mit kleinen Rollen über Wasser. Zuletzt stand er in der TV-Serie „Riverdale“ als Vater der jugendlichen Hauptfigur vor der Kamera. In einer für dieses Jahr geplanten Neuauflage der ehemaligen Kult-Serie durch den US-Sender FOX sollte er jedoch ab und zu wieder dabei sein.

Barbara Hammer 16. März 2019
Die in Hollywood geborene US-Queerfilm-Pionierin Barbara Hammer verstarb im Alter von 79 Jahren an Eierstockkrebs. Nach ihrer Schulzeit studierte sie an der University of California in Los Angeles Psychologie und anschließend englische Literatur und Filmwissenschaften. Nach dem Scheitern einer Ehe hatte Hammer ihr Coming-out und lebte offen lesbisch in Kalifornien. Für ihren Kurzfilm "A Horse Is Not a Metaphor" erhielt sie 2009 den Teddy Award auf der Berlinale. Der Blick auf weibliche Körper, die Beschäftigung mit queerem Begehren und der experimentelle, spielerische Umgang mit dem Bildmaterial prägte 1974 schon eines ihrer Anfangswerke "Dyketactics", das von einigen Zuschauer*innen jedoch als pornografisch missverstanden wurde. In ihrem ersten langen Dokumentarfilm-Essay "Nitrate Kisses" (1992) versucht sie der heterosexuellen Erzählkultur etwas entgegenzusetzen und verbindet in einem Bilderrausch homosexuelle Subkultur der Dreißiger, Vierziger und Fünfziger mit der queeren Gegenwart.

Matthias Messner ~ 18. März 2019
Seit dem 18.03.2019, fehlte von dem gebürtigen Südtiroler Matthias Messner jede Spur. Erst drei Tage später wurde der 42-jährige Schauspieler bei einer privaten Suchaktion im niederösterreichischen Wald von Freunden in einer Art Zelt tot aufgefunden. Messner studierte Schauspiel am Franz Schubert Konservatorium in Wien. Neben dem Theater arbeitete er auch für das Fernsehen. So stand er unter anderem bei der ZDF-Erfolgsserie "Rosenheim Cops" oder bei "Just Married" vor der Kamera. Nähere Umstände zur Todesursache wurden nicht bekannt.

Larry Cohen 23. März 2019
Einer der verwegensten Filmemacher, der Regisseur und Drehbuchautor Larry Cohen verstarb in Los Angeles im Kreise seiner Lieben im Alter von 77 Jahren. Cohen verdiente seine ersten Meriten als TV-Schreiber und war unter anderem an den Drehbüchern zur Kultserie "Dr. Kimble auf der Flucht" (1963 bis 1967) beteiligt. Ab den 1970-ern machte er sich auch im Kino einen Namen: Mit dem Blaxploitation-Film "Der Pate von Harlem" (1973) und dem Kult-Horror-Streifen "Die Wiege des Bösen" (1974) wurde er als Regisseur berühmt. In den 1980er Jahren arbeitete Larry Cohen häufig mit dem Schauspieler Michael Moriarty zusammen - so beispielsweise in "American Monster" und "The Stuff" - und inszenierte 1989 den letzten Film mit Bette Davis, "Tanz der Hexen". In den 1990er Jahren folgten Filme wie "Ambulance" und "Original Gangstas", bevor sich Larry Cohen fast ganz aufs Schreiben von Drehbüchern konzentrierte. So schrieb er u.a. das Drehbuch zu "Nicht auflegen!" mit Colin Farrell, der weltweit knapp 100 Mio. Dollar einspielte, und "Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben" mit Kim Basinger, Jason Statham und William H Macy in den Hauptrollen.

Denise DuBarry 23. März 2019
Die US-amerikanische Schauspielerin Denise DuBarry verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit mit nur 63 Jahren an einer seltenen Pilzinfektion in einem Krankenhaus in Los Angeles. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde die Schauspielerin in den Siebziger und Achtziger Jahren für ihre Rolle in "Drei Engel für Charlie", einer TV-Kultserie um die Polizistinnen Jill, Sabrina und Kelly, die im Auftrag eines mysteriösen Millionärs knifflige Fälle lösen mussten. Mit 18 Jahren stand Denise DuBarry das erste Mal vor der Kamera, nachdem sie Schauspielunterricht bei Milton Katselas und Charles E. Conrad genommen hatte. Später spielte Denise DuBarry auch in "Love Boat" mit. Mitte der Neunziger Jahre hängte sie ihre Schauspielkarriere allerdings an den Nagel, um sich anderen Projekten zu widmen.

Götz Argus 27. März 2019
Der deutsche Theater- und TV-Schauspieler Götz Argus verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 57 Jahren in seinem Haus im Odenwald. Argus wurde in Greiz in Thüringen geboren. Nach seiner Schauspielausbildung in Leipzig arbeitete er u.a. an der Volksbühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, am Staatstheater Stuttgart und war von 2011-2017 Ensemblemitglied am Residenztheater München. Sporadisch war Götz Argus auch im Kino und Fernsehen zu sehen. So trat er 1995 in dem Kinofilm "Der Sandmann" neben Götz George auf. Im Fernsehen spielte er in Heinrich Breloers Doku-Drama "Speer und er" sowie 2014 in der RTL-Serie "Der Knastarzt".

Agnès Varda 28. März 2019
Die in Brüssel geborene französische Filmemacherin Agnès Varda verstarb im Alter von 90 Jahren in Paris an den Folgen einer Krebserkrankung. Noch im Februar 2019 hatte die Vertreterin der "Nouvelle vague" ihren autobiographischen Dokumentarfilm "Varda par Agnes" persönlich auf der 69. Berlinale vorgestellt. Zuvor überreichte ihr der scheidenden Festivalleiter Dieter Kosslick die Berlinale-Kamera als besondere Ausszeichnung. Varda drehte seit den 60er Jahren mehr als 50 Filme, darunter "Das Glück" von 1965, und "Vogelfrei" von 1985, für den sie als erste Frau den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig erhielt. Unter zahlreichen weiteren Filmpreisen war 2001 der Ehren-César, 2014 folgte der Europäische Filmpreis und 2017 der Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk.

Tania Mallet 30. März 2019
Von ihrer Cousine Helen Mirren wurde Tania Mallet einst als "unglaublich schön und gütig" bezeichnet. In den 1950er und 1960er Jahren machte sie als Model Karriere. Auf dem Zenit ihrer Karriere verdiente sie wöchentlich 2000 Pfund Sterling. Bekannt ist die Britin aber vor allem als Bond-Girl Tilly Masterson, die 1964 in "James Bond 007 - Goldfinger" neben Sean Connery zu sehen war. Nach dem Ausflug in die Schauspielwelt entschied sich Mallet, in das für sie offenbar lukrativere Model-Business zurückzukehren. Nun verstarb sie im Alter von 77 Jahren.

Seymour Cassel 7. April 2019
Der in Detroit geborene US-amerikanische Schauspieler Seymour Cassel, der 1969 für seine Leistungen in John Cassavetes Filmdrama "Gesichter" für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert gewesen war und den National Society of Film Critics Award gewann, verstarb im Alter von 84 Jahren an Alzheimer in Los Angeles. Überwiegend kennt ihn der jüngere Kinogänger aus unzähligen Nebenrollen amerikanischer Großproduktionen. Er ist der Chauffeur Robert Redfords in „Eine unmoralisches Angebot“, er ist der schmierige Hochstapler in „2 Millionen Dollar Trinkgeld“. Es sind kleine Rollen, doch sein Spiel sticht heraus ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten. Er ist der Ganove, der Steve Buscemi in „In the Soup“ das Geld für einen Film geben will und der Mentor und Freund des jungen Mannes wird, der dem eher unschlüssigen Frischling den Weg zeigt. So spielt Cassel in vielen unabhängigen Filmproduktionen mit, die durch seine Teilnahme eine besondere Qualität erlangen. Er ist Seymour Moskowitz in „Minnie und Moskowitz“, die Rolle in John Cassavetes Film, die ihm wohl am meisten auf den Leib geschrieben worden ist. Für Peter Sehrs Dreh zu dem Film "Obession" kam Seymour Cassel im Sommer 1996 nach Berlin. Bereits als Kind lernte er im Schlepptau seiner Mutter, einer Komödiantin am Zirkus, die Welt des Theaters kennen. Seine Ausbildung erhielt er am American Theater Wing in New York und am Actors Studio.

Mya-Lecia Naylor 7. April 2019
Der britische Kinderstar Mya-Lecia Naylor verstarb im Alter von 16 Jahren. Die Sängerin und Schauspielerin war in den CBBC-Shows "Millie Inbetween" und "Almost Never" zu sehen. Mit Tom Hanks (62) und Halle Berry (52) spielte Mya-Lecia Naylor auch in dem Film "Cloud Atlas" (2012). Sie sei ein sehr beliebtes Mitglied der BBC-Kinderfamilie gewesen und eine "enorm talentierte Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin", heißt es in einem Statement. Die Todesursache ist unbekannt.

Jean-Pierre Beauviala 8. April 2019
Jean Pierre Beauviala, der Gründer des Kameraherstellers Aaton, verstarb im Alter von 81 Jahren. Über ein halbes Jahrhundert spielte Beauviala als technologischer Visionär, Designer und Erfinder eine Schlüsselrolle in der Kinotechnologie. Seine Tätigkeit resultierte in über 50 Patenten in der Film-, Video- und Audiotechnik. 1937 in Alès geboren, studierte Beauviala in den 1960er Jahren studierte Elektronik an der Universität von Grenoble, wo er anschließend im selben Fach unterrichtete. 1967 entwickelte er den ersten quarzgesteuerten Motor, der den synchronen Betrieb von Kameras und Tonaufnahmegeräten ohne Kabelverbindung erlaubte. Seine Erfindung stellte er dem Kamerahersteller Eclair vor, der Beauvialas Erfindung umgehend patentieren ließ und ihn einstellte. Bereits ein Jahr später folgte das nächste Patent zur Belichtung des Timecodes auf den Film mit Hilfe von Leuchtdioden. Nachdem Eclair seine Fertigung nach Großbritannien verlegte, verließ Beauviala das Unternehmen und gründete die Firma Aaton, wo er in der Folge die Aaton 7-Kamera entwickelte, die 1974 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Diese 16-mm-Kamera zeichnete sich besonders durch ihr innovatives und ergonomisches Design sowie den integrierten Video-Assist aus. Besonders bei Dokumentarfilmern war die Aaton 7 als “die Katze auf der Schulter” extrem beliebt. 2002 erhielt Jean-Pierre Beauviala den Eastman Kodak Gold Medal Award der Society of Motion Picture and Television Engineers für seine innovativen technischen Beiträge. Bis zuletzt arbeitete er an neuen Produkten wie etwa der ultraleichten Kamera Libellule.

Bibi Andersson 14. April 2019
Die durch ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Ingmar Bergman berühmt gewordene schwedische Schauspielerin Bibi Andersson verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Stockholm. Bibi Andersson studierte von 1954 bis 1956 Schauspiel an der Gösta Terserus Theaterschule und der legendären Schauspielschule des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm. Zur Zusammenarbeit mit Ingmar Bergman kam es zum ersten Mal 1951 im Alter von 15 Jahren bei einem Werbespot. 1956 wurde sie Mitglied von Bergmans Theaterensemble in Malmö und ein Jahr später spielte sie größere Rollen in seinen Klassikern wie „Wilde Erdbeeren“, „Das siebente Siegel“ (beide 1957) und „Persona“ (1966). Im Laufe ihrer Karriere wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1963 gewann sie für ihre Rolle in „Schlafwagenabteil“ des schwedischen Regisseurs Vilgot Sjöman den Silbernen Bären der Berlinale. Bis zu einem Schlaganfall im Jahre 2009 drehte sie noch weiter Filme.

Diego Galán 15. April 2019
Der Filmkritiker und Autor Diego Galán, langjähriger Leiter des Filmfestivals in San Sebastián, ist nach Angaben der Academia Espanola de Cine in seinem Haus in Madrid im Alter von 72 Jahren verstorben. Er machte das Festival von 1986 bis 1989 und von 1995 bis 2000 zum wichtigsten Filmevent des spanischsprachigen Teils der Welt. Wegen des von ihm 1986 initiierten Donostia-Awards für das Lebenswerk, den zuerst Gregory Peck und in den Folgejahren u.a. Glenn Ford und Bette Davis erhielten, wird dem Filmfestival auch heute weltweite Beachtung zuteil.

Bradley Welsh 17. April 2019
Der britische Schauspieler Bradley Welsh, bekannt als Gangsterboss in "T2 Trainspotting" (2017), einem Sequel das auf dem Irvine-Welsh-Roman "Porno" basiert, ist im schottichen Edinburgh von Unbekannten in der Nähe seines Wohnhauses erschossen worden. Wie die Polizei mitteilte, sei er am selben Abend noch an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Der 42-Jährige war früher ein erfolgreicher Boxer gewesen und hatte sich in Sozialprojekten in Edinburgh engagiert. "Danke, dass du mich zu einem besseren Menschen gemacht hast", twitterte "Trainspotting"-Autor Irvine Welsh. Im deutschsprachigen Raum war Bradley Welsh auch durch seine Hauptrolle als Detective Sergeant Ronnie Brooks aus der Serie "Law & Order: UK" bekannt.

Martin Böttcher 19. April 2019
Er war einer der ganz Großen der deutschen Unterhaltungs-, Fernseh- und Filmmusik. Nun verstarb der in Berlin geborene Filmkomponist Martin Böttcher im Alter von 91 Jahren, wie seine Tochter Betsy dem BR gegenüber bestätigte. Böttcher wurde vor allem durch die Melodien zu den Winnetou-Filmen bekannt. Insgesamt untermalte Böttcher zehn Karl-May-Filme musikalisch. Damit wurde er zu einem der erfolgreichsten Filmkomponisten Deutschlands. Das "Old-Shatterhand"-Thema stand Anfang der 1960er-Jahre sogar in den Charts. Es wurde mehr als 100.000 Mal verkauft. Zuvor hatte er auch die "Die Halbstarken" (1956) mit Horst Buchholz und Heinz Rühmanns "Pater Brown"-Filme vertont. Später komponierte er auch für Fernsehserien wie "Forsthaus Falkenau" und "Pfarrer Braun". Insgesamt schrieb er die Musik zu mehr als 50 Kinofilmen und 300 Fernsehproduktionen. Dafür erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Der Musiker war der Urenkel eines Weimarer Hofkapellmeisters, der seit einem Sturz als Kind auf einem Ohr
nichts mehr hörte. Seine musikalische Heimat war der Jazz. Nach dem Krieg konnte er seine professionelle musikalische Laufbahn als Rhythmus-Gitarrist im Tanz- und Unterhaltungsorchester des Nordwestdeutschen Rundfunks ausüben.

Hannelore Elsner 20. April 2019
Die Filmwelt trauert um eine große Schauspielerin. Am Osterwochenende verstarb nach kurzer schwerer Krankheit überraschend Hannelore Elsner im Alter von 76 Jahren. In einer Münchener Klinik sei sie einem Krebsleiden erlegen. Hannelore Elsner hat die deutsche Kino- und Fernsehwelt geprägt wie keine andere, als Charakterdarstellerin und Komödiantin. Geboren wurde sie im bayerischen Burghausen nahe der österreichischen Grenze. Schon mit 17 Jahren begann ihre Schauspielkarriere. An der Seite von Freddy Quinn gab sie 1959 in "Freddy unter fremden Sternen" ihr Filmdebüt. Von 1994 bis 2006 verkörperte sie in der ARD-Fernsehkrimiserie „Die Kommissarin“ die Kriminalhauptkommissarin Lea Sommer in insgesamt 66 Folgen. Die Rolle der suizidgefährdeten Schriftstellerin Hanna Flanders in Oskar Roehlers Spielfilm „Die Unberührbare“ brachte ihr im Jahr 2000 den Deutschen Filmpreis, den Deutschen Kritikerpreis und den Bayerischen Filmpreis ein. Zuletzt war Hannelore Elsner im Film „Kirschblüten und Dämonen“ von Doris Dörrie zu sehen, der im März 2019 in die Kinos kam. Seit Mitte März 2019 liefen mit ihr in München und Umgebung Dreharbeiten zu der ARD-Tragikomödie „Lang lebe die Königin“ (AT). Darin spielt sie die Mutter einer erfolgreichen Moderatorin bei einem Verkaufssender. Hannelore Elsner arbeitete auch als Synchronsprecherin und lieh unter anderen Liza Minnelli und Fanny Ardant ihre Stimme. 1997 wurde Hannelore Elsner der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2006 erhielt sie den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk. Mit dem Regisseur Dieter Wedel hatte sie übrigens in zweiter Ehe einen Sohn.

Stefanie Sherk 20. April 2019
Die kanadische Schauspielerin Stefanie Sherk dürfte den meisten aus der Liebeskomödie „Valentinstag“ bekannt sein. Auch als Model hatte sie sich einen Namen gemacht und wirkte auch in Demián Bichirs Produktionen „Refugio“ sowie „Un Cuento de Circo & A Love Song“ mit. Auf der Foto & Videoplattform »Instagram« verkündete ihr Mann, der Oscar-nominierte Schauspieler und Filmemacher Demián Bichir (55), die traurige Botschaft vom überraschenden Tod seiner Frau im Alter von nur 37 Jahren.

Heidi Hetzer 21. April 2019
Die Berliner Rallyefahrerin Heidi Hetzer wurde am Ostersonntag tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Todesursache ist noch unbekannt. Sie wurde 81 Jahre alt. Die Weltenbummlerin war erst kürzlich war von einer Südafrika-Reise zurückgekehrt und plante für November bereits ihre nächste Afrika-Reise mit einem Opel Oldtimer bei der sie sich stets von der Kamera begleiten lies. Die ersten drei NDR-Dokumentationen von ihrer Reise nach Australien waren auch in der ARD-Mediathek unter dem Titel "Heidi Hetzer fährt um die Welt" zu sehen gewesen. Von 1969 bis 2012 leitete sie den von ihrem Vater gegründeten Opel-Autohandel in Berlin-Charlottenburg.

Ken Kercheval 21. April 2019
Ken Kercheval war ein US-amerikanischer Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Cliff Barnes in der Fernsehserie Dallas bekannt wurde. Der Darsteller, der in allen 14 "Dallas"-Staffeln J.R. Ewings Gegenspieler verkörperte, verstarb im
Alter von 83 Jahren in der Kleinstadt Clinton im US-Bundesstaat Indiana, wo er 1935 auch aufgewachsen war. Seine Schauspielkarriere begann in den 1960er Jahren am Broadway.

Hannelore Elsner 21. April 2019
Hannelore Elsner, die große deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Autorin hielt ihre Brustkrebserkrankung jahrelang geheim. Nur Sohn Dominik sowie sein Vater, der Filmregisseur Dieter Wedel, und wenige Freunde waren eingeweiht. Die Ärzte im Münchner Isarklinikum hatten ihr gesagt, dass es nach fünf Jahren schwerer Chemotherapie keine Chance mehr auf Besserung gibt. In ihren letzten Mo­naten waren auch Ma­gen und andere Orga­ne vom Krebs befallen, weshalb sie ihren Appetit verlor und immer dünner wurde. Unter der Regie von Edgar Reitz und István Szabó war sie über Jahrzehnte eine der bekanntesten Charakterdarstellerinnen Deutschlands. Sie spielte in ihrer 60-jährigen Karriere in über 220 Film- und Fernsehproduktionen mit und war auch eine profilierte Theaterschauspielerin. Ihre letzte Rolle war 2019 in dem Kinofilm "Kirschblüten & Dämonen", die Fortsetzung von Doris Dörries'"Kirschblüten – Hanami" aus dem Jahre 2008, in dem sie die Hauptrolle spielte. Hannelore Elsner verstarb mit 76 Jahren.

Ellen Schwiers 26. April 2019
Die Schauspielerin Ellen Schwiers ist verstarb mit 88 Jahren nach langer schwerer Krankheit in ihrem Haus am Starnberger See. 2015 hatte die aus einer Schauspielerfamilie stammende Schwiers nach 70 Jahren Abschied von der Bühne genommen. Zuletzt hatte sie an der Seite ihres Bruders Holger Schwiers und ihrer Tochter Katerina Jacob in dem Stück "Altweiberfrühling" in der Komödie im Bayerischen Hof in München auf der Bühne gestanden. Zudem hatte sie seit 1947 in über 60 Filmen und 200 TV-Produktionen mitgewirkt. Einer ihrer ersten Erfolge war der Nachkriegsklassiker "08/15" an der Seite von joachim Fuchsberger. Es folgten "Der rote Schal" oder "Das Erbe von Björndal". Noch 2017 stand sie für die ZDF-Reihe "Die Spezialisten" vor der Kamera. 2013 gewann sie den Deutschen Schauspielpreis. Im März sorgte ihr Wunsch nach Sterbehilfe für öffentliche Aufmerksamkeit.

John Singleton 29. April 2019
Mit dem Teenager-Drama "Boyz n the Hood"über Ganggewalt in Los Angeles wurde der US-amerikanische Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent John Singleton zu einem Wegbereiter des neuen afroamerikanischen Kinos, dem New Black Cinema. Der dunkelhäutige Regisseur war erst 22 Jahre alt und frisch von der Filmschule, als er das Teenager-Drama mit Schauspielern wie Angela Bassett, Laurence Fishburne, Cuba Gooding Jr. und dem Rapper Ice Cube drehte. 1991 sorgte sein Kinodebüt für Furore. Als bisher jüngster Regisseur wurde er selbst für einen Oscar nominiert. Mit Samuel L. Jackson drehte er im Jahre 2000 ein Remake von "Shaft", der Ikone des Blaxploitation-Kinos der Siebziger, und mit Mark Wahlberg den Thriller "Vier Brüder" (2005). Ein geschicktes Gespür für Montage und Timing zeigte er auch 2011 in dem Actionfilm "Abduction - Atemlos". Am 17. April erlitt er einen Schlaganfall und wurde bewusstlos im Alter von 51 Jahren in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert. Nachdem er aus dem Koma nicht mehr erwachte, entschloss sich die Familie die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden.

Peter Mayhew 30. April 2019
Der britische Schauspieler Peter Mayhew, der über einen Zeitraum von über 40 Jahren als Darsteller des Wookies Chewbacca in den Star-Wars-Filmen bekannt wurde, verstarb mit 74 Jahren in seiner Wahlheimat Texas. Der mehr als 2,20 Meter große Hüne steckte in fünf Episoden von George Lucas'"Star Wars" im Kostüm des Zotteltiers, so dass sein Gesicht nie zu sehen war. Aufgrund seiner Größe hatte er aber zahlreiche Probleme mit seinem Skelett und wirkte aus gesundheitlichen Gründen beim Star-Wars-Nachfolger, "Die letzten Jedi", nur noch als Berater für den finnischen Schauspieler Joonas Suotamo mit. Im letzten Jahr musste sich der sanfte Riese nach der Erneuerung von Kniegelenken auch einem Eingriff an der Wirbelsäule unterziehen, von der er sich wohl nicht mehr richtig erholen konnte.

Anémone Bourguignon 30. April 2019
Anémone, geboren 1950 als Anne Bourguignon in Paris war eine französische Schauspielerin. Sie starb am 30. April 2019 in Poitiers, im Alter von 68 Jahren nach langer Krankheit. In circa 40 Berufsjahren spielte Anémone ungefähr 80 Rollen vor der Kamera, zum Beispiel in der Verwechslungskomödie "C’est pas moi... c’est l’autre!" (2004) von Alain Zaloum. 1988 gewann sie den César in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für die Familiengeschichte "Am großen Weg".

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mit Alvin Sargent , der am 9. Mai 2019 verstarb.

Alvin Sargent 9. Mai 2019
Der in Philadelphia geborene Alvin Sargent war ein US-amerikanischer Drehbuchautor. In den 1960er Jahren verfasste er diverse Drehbücher für Episoden der Serien "Ben Casey", "Naked City", "Route 66" und Alfred Hitchcock "Presents". Seine ersten größeren Projekte waren "Der Sheriff" von John Frankenheimer (1970) und "Paper Moon" von Peter Bogdanovich (1973). Für Letzteren wurde er von der Writers Guild of America ausgezeichnet. Einen ersten Oscar erhielt für 1978 für seine Arbeit am Drehbuch von "Julia". 1980 wurde ihm erneut der Oscar für Robert Redfords Regiedebüt "Eine ganz normale Familie verliehen".

Jean-Claude Brisseau 11. Mai 2019
Der preisgekrönte französische Regisseur und Drehbuchautor Jean-Claude Brisseau verstarb im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer langen Krankheit in einem Pariser Krankenhaus. Brisseaus filmisches Schaffen war von Vorwürfen sexueller Übergriffe überschattet worden. Er sorgte mit Erotik-Filmen wie "Heimliche Spiele" für Aufsehen - und arbeitete mit der sehr jungen Vanessa Paradis zusammen. In seinen Filmen hatte der umstrittene Brisseau häufig sexuelle Obsessionen umgesetzt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben "Céline" das Drama "Noce Blanche" ("Weiße Hochzeit"). Der Film aus dem Jahr 1989 mit Vanessa Paradis handelt von einer Liebesbeziehung zwischen einem Lehrer und seiner minderjährigen Schülerin. Mehr als 1,8 Millionen Menschen sahen sich den Streifen in den Kinos an. In dem Film hatte Vanessa Paradis ihren ersten großen Auftritt. Im Jahre 2012 gewann der Regisseur für "La fille de nulle part" (Das Mädchen von Nirgendwo) auf dem Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau und eines alten Mannes.

Peggy Lipton 11. Mai 2019
Die US-Schauspielerin Peggy Lipton verstarb im Alter von 72 Jahren an Krebs. Zunächst war Lipton als Model aktiv, später wurde sie vor allem durch die Rolle der Norma Jennings in David Lynchs Kultserie "Twin Peaks" als Schauspielerin bekannt. Dort spielte sie die Besitzerin des "Double R Diner". Zuvor hatte sie in den 1960er Jahren bereits in der TV-Serie "The Mod Squad" (deutsch: Twen-Police) mitgespielt. Von 1974 bis 1990 war Lipton mit dem Musikproduzenten Quincy Jones verheiratet. Die gemeinsamen Töchter Rashida und Kidada sind auch Schauspielerinnen.

Doris Day 13. Mai 2019
Die Hollywoodlegende Doris Day verstarb mit 97 Jahren im Kreise enger Freunde an einer Lungenentzündung. Zuvor erfreute sie sich noch bester Gesundheit. Day war in den 1950er und 60er Jahren besonders prominent und zählte zu den populärsten Schauspielerinnen Hollywoods, vor allem an der Seite ihres Filmpartners Rock Hudson kam sie zu großen Erfolgen. Für den Liebesfilm "Bettgeflüster" wurde Day für einen Oscar nominiert. Die männlichen Stars standen Schlange, um mit der blonden Schönheit zu drehen: Cary Grant, Frank Sinatra und gleich dreimal Rock Hudson, etwa in "Ein Pyjama für zwei" von 1961. Entdeckt wurde sie zuerst als Sängerin. Zur Schauspielerei kam sie durch "Casablanca"-Regisseur Michael Curtiz. Nach einem Vorsprechen riet er ihr, sie solle bloß keinen Schauspielunterricht nehmen - und gab ihr 1948 in die "Zaubernächte in Rio" die Rolle einer Sängerin. Bekannt ist aber vor allem ihr "Que sera, sera" aus Hitchcocks "Der Mann, der zuviel wusste." Später trat Day vor allem in Komödien als brave Hausfrau auf, obwohl sie den Typus hasste. In 39 Kinofilmen spielte sie zwischen 1948 und 1968 das begehrenswerte, jugendlich-unschuldige Wesen - eine Art Anti-Marilyn, das nur mit Trauring zu haben war. Für die Generation Petticoat verkörperte sie die moderne Frau, später galt dies aber eher als abschreckendes Beispiel. Der Frauentyp, den sie so lang geprägt hatte, galt als altbacken, langweilig und überholt. Ihre Filmkarriere beendete sie bereits 1968 mit Mitte 40. Sie wollte ihrer Ehe den Vortritt geben. Doch die endet im Desaster. Nachdem ihr dritter Mann starb, stellte sie fest, dass er ihr Vermögen verspekuliert hatte. Sie holte sich einen Teil vor Gericht zurück. Dann heiratete Day noch einmal - und ließ sich 1981 nochmals scheiden.

Isaac Kappy 13. Mai 2019
Der 42-jährige US-Schauspieler Isaac Kappy war in Filmen wie „Thor“ und „Terminator“ zu sehen und landete vergangenes Jahr vor allem in den Schlagzeilen, weil er Paris Jackson beleidigt haben soll. Nun soll er Selbstmord begangen haben, indem er sich von einer Brücke in Arizona gestürzt hat. Er fiel auf eine Straße und wurde von einem Lastwagen erfasst. Umstehende sollen versucht haben, ihn an seinem Vorhaben zu hindern - doch vergeblich. In einer Abschiedsbotschaft auf Instagram postete er, dass er oft kein guter Mensch war. „Ich habe Menschen für Geld ausgenutzt. Ich habe viele Menschen und deren Vertrauen betrogen. Ich habe Drogen verkauft. Ich habe Schulden. Ich habe meinen Körper mit Zigaretten, Drogen und Alkohol missbraucht. Ich habe Leute, die mich lieben, ausgenutzt, darunter meine Familie.“

Tim Conway 14. Mai 2019
Der Schauspieler und Komiker Tim Conway, den das deutsche TV-Publikum vor allem aus der Serie "Eine schrecklich nette Familie" kannte, verstarb in Los Angeles nach vorangegangener, schwerer Krankheit. Er wurde 85 Jahre alt. In der Sitcom mit dem fiktiven Schuhverkäufer 'Al Bundy' mimte er Peggy Bundys Vater Ephraim. Große Erfolge feierte Conway in den Sechziger- und Siebzigerjahren in der TV-Sendung „The Carol Burnett Show“– an der Seite der Hauptdarsteller Harvey Korman (1927-2008) und Carol Burnett (86). Für seine Rolle erhielt er insgesamt drei Emmys.

Herman Wouk 17. Mai 2019
Der Autor Herman Wouk verstarb nach Angaben seiner Agentin im stolzen Alter von 103 Jahren in seinem Haus in Palm
Springs in den USA. 10 Tage später wäre er 104 Jahre alt geworden. Wouk hatte 1952 den Pulitzerpreis für "Die Caine war ihr Schicksal"über eine Meuterei auf einem US-Kriegsschiff erhalten. Der Roman wurde 1954 mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle verfilmt. Auch die Romane "Der Feuersturm" und "Der Krieg" spielten im Zweiten Weltkrieg. Sie waren die Grundlagen für Miniserien mit Robert Mitchum. Wouk stammte aus einer russisch-jüdischen Familie und wuchs 1915 in New York City auf.

Judith Kerr 22. Mai 2019
Ihre Kinder- und Jugendbücher machten die in Berlin geborene Autorin jüdischer Abstammung weltberühmt. Im Alter von 95 Jahren verstarb Judith Kerr in ihrem Haus in London, wohin sie mit ihrer Familie aus dem Nazi-Deutschland geflohen war. In ihren Büchern beschreibt sie das Leben in der Emigration. Am bekanntesten ist darunter: "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", das in diesem Jahr von Caroline Link verfilmt wurde und noch im Dezember 2019 in den Kinos starten soll. Weniger dem Schreiben als dem Zeichnen galt Judiths erste Liebe, weshalb sie sich in London an der Central School of Arts and Crafts zum Studium einschrieb. Zusammen mit ihrem Bruder gründete sie später aus den Tantiemen der posthum erschienenen Bücher des Vaters die Alfred-Kerr-Stiftung, die eine Woche vor ihrem Tod den Kerr-Darstellerpreis beim Berliner Theatertreffen verliehen hat. Gern wäre sie selbst gekommen, aber nachdem man einen Darmkrebs bei ihr festgestellt hatte, fühlte sie sich zu schlapp für die anstrengende Reise in ihre Heimatstadt Berlin.

Carmine Caridi 28. Mai 2019
Der Schauspieler Carmine Caridi verstarb im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Bekannt wurde der US-Amerikaner vor allem durch den Film "Der Pate II", in dem er Carmine Rosato spielte. Auch in der Fortsetzung von "Der Pate Teil III" war er wieder dabei, diesmal jedoch verkörperte er Albert Volpe. 2004 war der Star durch einem Skandal um Raubkopien im Internet in die Schlagzeilen geraten, infolgedessen er von der Oscar-Akademie als erstes Mitglied rausgeworfen wurde. Caridi hatte Filmbänder weitergegeben, die ihm für die Oscar-Bewertung zugeschickt worden waren. Diese waren dann im Internet als Raubkopien aufgetaucht.

Matthias Zahn 9. Juni 2019
Matthias Zahn, der CEO der Fast Multimedia AG und innovativer Hardware-Entwickler verstarb 61jährig. In den 90er Jahren war Fast Multimedia mit Produkten wie Screen Machine, Video Machine und Blue einer der Pioniere in der Videoverarbeitung mit dem Computer. Große unternehmerische Erfolge konnte Zahn mit Hardlocks/Dongles realisieren, dann kam als bedeutende, wichtige Station der Bereich Multimedia, später konzentrierte er sich stärker auf den Bereich Storage. Zuletzt leitete Matthias Zahn mit Fast LTA ein Unternehmen, das Konzepte für die sichere Langzeitspeicherung von Daten auf Festplatten in die Realität umgesetzt hat.

Girish Karnad 10. Juni 2019
Der indische Dramatiker, Schauspieler, Regisseur und Aktivist Girish Karnad verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Bangalore, Indien. Karnad, der einen Masterabschluss in Politikwissenschaft, Philosophie und Wirtschaft hatte, war eine angesehene Persönlichkeit aus dem Theaterwesen. Er arbeitete hauptsächlich im Kino von Südindien und Bollywood. Seine Karriere begann Karnad als Schauspieler. Bekannt wurde er aber vor allem als Autor von Theaterstücken, die als prägnante Gesellschaftskommentare zu verstehen sind und die der furchtlose Aktivist, der sich gegen religiösen Fundamentalismus und für Meinungsfreiheit aussprach, auf Kannada verfasste, einer im südlichen Indien verbreiteten Sprache. Viele seiner mit Preisen ausgezeichneten Stücke wurden ins Englische übersetzt.

Elfriede Ott 12. Juni 2019
Die österreichische Schauspielerin und Kabarettistin Elfriede Ott verstarb einen Tag nach ihrem 94. Geburtstag in ihrer Heimatstadt Wien. Fast 70 Jahre lang stand Elfriede Ott auf der Bühne, sie galt in Österreich als eine der beliebtesten und vielseitigsten Schauspielerinnen. Ott war beim Wiener Theater in der Josefstadt Ehrenmitglied und seit 2009 Doyenne, d.h. älteste Dekanin des Theaters. Mit 19 Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne und debütierte 1944 am Wiener Burgtheater. 14 Jahre später fand sie ihre künstlerische Heimat im Theater in der Josefstadt, wo sie am 9. Januar 2011 nach 70 Jahren Bühnenerfahrung im Alter von 85 Jahren zum letzten Mal zu sehen war. 60 Jahre lang spielte sie Soloprogramme und ebenso lange TV-Rollen.

Wilhelm Wieben 13. Juni 2019
Wilhelm Wieben war Journalist, Fernsehmoderator, Schauspieler, Autor und von 1973 bis 1998 Sprecher der ARD-Tagesschau. Wieben absolvierte eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin mit kleineren Rollen am Theater. Danach arbeitete er als Rundfunksprecher beim Sender Freies Berlin. 1966 wechselte er in der Tagesschau-Redaktion nach Hamburg. Dennoch blieb er auch dem Schauspiel verbunden, indem er immer wieder kleinere und größere Rollen übernahm oder als Synchronsprecher arbeitete. Seine Homosexualität hielt er stets diskret, verneinte sie aber auch nicht als ihn Inge Meisel 1995 outete. Wieben wurde 84 Jahre alt. Er verstarb in Hamburg.

Franco Zeffirelli 15. Juni 2019
Der in Florenz geborene italienische Regisseur Franco Zeffirelli ist im Alter von 96 Jahren nach Aussage seines Sohnes friedlich am Mittag in Rom eingeschlafen. Zefferelli, der Kunst und Architektur an der Universität Florenz studiert hat, wurde als Filmregisseur vor allem mit zwei Shakespeare-Verfilmungen bekannt: 1967 inszenierte er "Der Widerspenstigen Zähmung" mit Elizabeth Taylor und Richard Burton, ein Jahr später "Romeo und Julia". Für letzteren erhielt er eine Oscar-Nominierung. Darüber hinaus galt Zeffirelli als bedeutender Bühnenregisseur für Opern, bei denen er ebenfalls für Kostüme und Bühnenbild verantwortlich zeichnete. Den Anstoß für die Laufbahn bei Theater und Film hatte der 1976 verstorbene berühmte italienische Regisseur Lucino Visconti gegeben, der ihn nach dem Zweiten Weltkrieg zu seinem Assistenten machte. Zunächst war Zefferelli jedoch als Bühnenbildner bekannt geworden. Gemeinsam mit dem spanischen Maler Salvadore Dalí schuf er Kulissen für eine Shakespeare-Inszenierung. 1953 führte er dann erstmals an der Mailänder Scala Regie. Zeit seines Lebens arbeitete der eigenwillige, radikale Künstler immer mit den Großen seines Fachs, von Riccardo Muti über John Sutherland bis Luciano Pavarotti. Auch im Alter gelang ihm noch Überraschendes. So konnte er weibliche Superstars wie Cher, Maggie Smith oder Judi Dench verpflichten. 1999 inszenierte er "Tee mit Mussolini" und 2002 erregte er mit "Callas Forever" Aufsehen, weil er darauf bestand, dass der Film mit Fanny Adant, nicht beim Internationalen Film Festival von Venedig gezeigt werden dürfte.

Rolf von Sydow 16. Juni 2019
Der Regisseur Rolf von Sydow ist laut Aussage seiner Frau Susanne kurz vor seinem 95 Geburtstag sanft eingeschlafen. Der bis dato in Berlin lebende Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Autor galt als Grandseigneur unter den deutschen Unterhaltungsregisseuren, vom „Tatort“ bis zu den legendären „Durbridge“-Krimis. Mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen, Theaterinszenierungen, Kabarettprogramme und Hörspiele umfassten sein Lebenswerk. Besonders wichtig waren in seiner Karriere die Straßenfeger – Krimis nach den Büchern des Briten Francis Durbridge, darunter „Das Messer“ mit Hardy Krüger von 1971. Darüber hinaus fesselten ihn Verfilmungen der Liebesromane von Rosamunde Pilcher von 1994 bis 2002. Sein Vater entstammte dem alten brandenburgischen Adelsgeschlecht Sydow, seine Mutter war nach nationalsozialistischer Definition „Halbjüdin“. Deshalb konnte er nach dem Abitur im Jahre 1942 seinen Kindheitswunsch, Offizier oder Diplomat zu werden, nicht in die Tat umsetzen. Er diente jedoch unerkannt bis 1944 als Panzerfahrer in der Wehrmacht, wurde mehrfach verwundet und mit hohen Orden ausgezeichnet.

Gloria Vanderbilt 17. Juni 2019
Die US-amerikanische Schauspielerin, Malerin, Designerin und Autorin Gloria Laura Vanderbilt, verstarb im hohen Alter von 95 Jahren in ihrer Heimatstadt New York City. Schon als Kind wurde sie zur Millionärin. Ihr Ur-Ur-Großvater Cornelius Vanderbilt (1794-1877) war der Patriarch und Gründer eines millionenschweren Dampfschiff- und Eisenbahn-Imperiums. Sie selber war Malerin und Designerin, vor allem für Mode. Berühmt war Vanderbilt für ihre Liebschaften mit Männern wie Marlon Brando und Frank Sinatra. Sie war viermal verheiratet. Unter anderen von 1956–1963 mit dem französischen Filmregisseur Sidney Lumet (1924–2011). Sie hatte aber auch Beziehungen zu Howard Hughes (1905–1976) und Gordon Parks (1912–2006). Im Jahre 2016 erschien auf dem Sunset Filmfestival in Park City die Dokumentation "Nothing Left Unsaid Doesn't Say Enough" von Liz Garbus in der Gloria Vanderbilt zusammen mit ihrem Sohn Anderson Cooper Stellung zu ihrem Leben und dem Erbe des legendären Vanderbilt-Imperiums nahm.

Peter Matic 20. Juni 2019
Der österreichische Schauspieler und Synchronsprecher verstarb im Alter von 82 Jahren wie das Wiener Burgtheater mitteilte. Der 1937 in Wien geborene Matic war nach einer privaten Schauspielausbildung viele Jahre am Theater an der Josefstadt eine feste Größe. Es folgten Engagements in Basel und an den Münchner Kammerspielen, bis er ans Berliner Schillertheater wechselte. Dort war er 22 Jahre lang tätig. Außerdem wurde er als Synchronsprecher des Schauspielers Ben Kingsley
("Gandhi", "Schindlers Liste") bekannt. Auch im stolzen Alter von 82 Jahren war der Österreicher noch als Schauspieler tätig. Bei den im Sommer 2019 beginnenden Festspielen im niederösterreichischen Ort Reichenau hätte Peter Matic eine Rolle übernehmen sollen.

Wibke Bruhns 20. Juni 2019
Sie war die erste Nachrichtensprecherin im deutschen Fernsehen und eine der Grand Dames im deutschen Journalismus. Am 12. Mai 1971 trat Wibke Bruhns erstmals für die "heute"-Nachrichten in ZDF vor die Kamera. In ihrer langen journalistischen Karriere wandelte sie mit großer Sicherheit zwischen den Medienwelten, zwischen Print, Fernsehen und Hörfunk. 14 Jahre lang war sie beim "Stern" als Reporterin beschäftigt. Danach war sie für den WDR tätig, dann verantwortete sie die Filmredaktion bei Arte und wechselte schließlich 1995 zum ORB in Potsdam. Zuletzt lebte sie in Berlin und verstarb hier im Alter von 80 Jahren.

Maximilian Krückl 22. Juni 2019
Der Schauspieler Maximilian Krückl ist tot. Der 52-Jährige hinterlässt eine Ehefrau und zwei Töchter. Er spielte in Fernsehserien mit wie "Wildbach", "SOKO Kitzbühel" und "Forsthaus Falkenau". Auch in der ARD-Krimi-reihe "Polizeiruf 110" trat er auf. Vor mehreren Jahren hatte Krückl begonnen, sich eigene Geschichten auszudenken und Drehbücher für Filme und TV-Serien zu schreiben. Sozial engagierte er sich im Kampf gegen Erbschleicher.

Stephanie Niznik 23. Juni 2019
Die US-Schauspielerin Stephanie Niznik verstarb mit 52 Jahren. Bekannt war sie vor allem für ihre Rolle aus der US-amerikanischen Fernsehserie "Everwood", in der sie die „Nina Feeney“ spielte. Die Serie lief vier Staffeln lang von 2002 bis 2006. Stephanie Niznik absolvierte die Duke University in North Carolina. Sie debütierte 1994 in der Komödie "Insel der geheimen Wünsche", in der sie neben Dan Aykroyd und Hector Elizondo zu sehen war. Im Horrorfilm "Spiders II: Breeding Ground" spielte sie die Hauptrolle „Alexandra“. In "Das große Inferno" spielte sie die „Erika“. Die Todesursache wurde bisher nicht bekannt.

Bruno de Keyzer 25. Juni 2019
Im Alter von 69 Jahren verstarb der französische Kameramann Bruno de Keyzer. Er arbeitete zunächst als Kameraassistent bei Sven Nykvist. Als Chefkameramann war er anfänglich in Frankreich, bald auch bei internationalen Produktionen tätig. Für "Ein Sonntag auf dem Lande" erhielt er 1986 den César für die beste Kamera. 2011 wurde er Chevalier des Ordre des Arts et des Lettres.

Max Wright 26. Juni 2019
Der US--amerikanische Schauspieler George Edward Maxwell Wright wurde bekannt durch die Rolle des William „Willie“ Tanner aus der Fernsehserie Alf. Dort spielte er den braven Familienvater, der oft mit dem unangepassten Außerirdischen Alf in Konflikt gerät, ihn aber dennoch in seinem Haus versteckt. Wright spielte auch in Filmen wie "Hinter dem Rampenlicht" (1979), "Reds - Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit" (1981) und "Soul Man" (1986). 1998 wurde er für seine Rolle in Anton Chekhovs Stück "Ivanov" für einen Tony-Award in der Kategorie "Bester Schauspieler" nominiert. Wright verstarb im Alter von 75 Jahren zu Hause im kalifornischen Hermosa Beach in der Nähe von Los Angeles. Seit den 1990er Jahren kämpfte er vergeblich gegen eine Krebserkrankung.

Lisa Martinek 28. Juni 2019
Die deutsche Schauspielerin Lisa Martinek, die zuletzt in Berlin und München wohnte und drei Kinder hinterlässt, verstarb völlig überraschend während eines Aufenthaltes in Italien im Alter von nur 47 Jahren. Sie erlitt einen Herzstillstand beim Tauchen in der Adria. Martinek erhielt ihre Schauspielausbildung von 1993 bis 1997 an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Während dieser Zeit spielte sie bereits am Hamburger Thalia Theater und arbeitete sowohl in Fernseh- als auch Kinoproduktionen mit. Von 1997 bis 2001 war sie im Festengagement am Schauspielhaus Leipzig. Danach war sie als Gast beim Schauspiel Frankfurt und am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Ihre erste TV-Rolle hatte Martinek in der fünfteiligen TV-Filmreihe "Schulz & Schulz" 1991. Von 2006 bis 2012 spielte Martinek in der ZDF-Krimireihe "Das Duo" die Kommissarin Clara Hertz. Zuletzt wirkte sie neben zahlreichen TV-Produktionen auch in einem „Tatort“ aus München mit. Nach ihrer ersten Ehe mit Krystian Martinek behielt dessen Nachnamen auch nach ihrer zweiten Eheschließung mit Giulio Ricciarelli weiterhin als Künstlernamen bei.

Borka Pavićević 30. Juni 2019
Die 1947 in Montenegro geborene Regisseurin und Dramaturgin Borka Pavićević verstarb mit 72 Jahren im serbischen Belgrad. Dort hat sie bis zum Schluss unter anderem am Belgrader Theater Atelje 212 für das BITEF Festival und das Belgrader Drama Theater gearbeitet. 1994 gründete Pavićević, die sich auch als Friedensaktivistin betätigte, in Belgrad das Zentrum für kulturelle Dekontamination, das sich gegen Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzt.

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mit Lis Verhoeven, die am 2. Juli 2019 verstarb.

Lis Verhoeven 2. Juli 2019
Die Schauspielerin und Theaterregisseurin Lis Verhoeven, Schwester von Filmregisseur Michael Verhoeven, verstarb in ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main an den Folgen eines Schlaganfalls im Alter von 88 Jahren. Die Wahlberlinerin spielte unter anderem an den Münchner Kammerspielen sowie an den Schauspielhäusern in Frankfurt und Hamburg. Als Regisseurin inszenierte sie etwa am Alten Schauspielhaus in Stuttgart und am Volkstheater Wien. Von 1994 bis 2000 war sie zudem Intendantin der Kreuzgangspiele Feuchtwangen. Auch fürs Fernsehen stand Verhoeven vor der Kamera, für Serien wie "Derrick", "Der Bulle von Tölz" und "Schwarzwaldklinik". Geboren wurde sie 1931 als Tochter der Schauspielerin Doris Kiesow und des Regisseurs Paul Verhoeven. Kurze Zeit war Lis Verhoeven mit dem Schauspieler Mario Adorf verheiratet. 1963 wurde ihre Tochter Stella Maria Adorf geboren, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet.

David Alexander Groenewold ~ 3. Juli 2019
Der Filmproduzent David Alexander Groenewold verstarb Anfang Juli im Alter von 46 Jahren in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls, den er 2015 erlitten hatte. Zudem sei eine Autoimmunkrankheit entdeckt worden. Nähere Angaben zu Zeitpunkt oder Ursache wurden nicht genannt. Bekannt wurde Groenewold als Produzent von Filmen wie der Komödie „Der Wixxer“ (2004), „Elementarteilchen“ (2006) oder „Die Welle“ (2008). Seinen letzten Film "Zettl" produzierte er 2012. Michael "Bully" Herbig spielte damals darin die Hauptrolle. Groenewold, der Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der London School of Economics studierte, war ein Freund des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Groenewolds Vater, ein Steuerberater, war ebenfalls im Filmgeschäft tätig. Er finanzierte etwa den Film „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (1975).

Pierre Lhomme 5. Juli 2019
Der französische Kameramann Pierre Lhomme verstarb mit 89 Jahren in Arles. Seine Ausbildung als Kameramann erhielt er während seines in Deutschland abgeleisteten Wehrdienstes. Als Assistent von u.a. Claude Renoir und Henri Alekan war er an zahlreichen Produktionen beteiligt, bis er im Jahr 1960 erstmals als Chefkameramann tätig war. Im Laufe seiner Karriere wurde Lhomme für unterschiedliche Filmprojekte engagiert und stand sowohl bei reinen Unterhaltungsfilmen als auch künstlerisch anspruchsvollen Werken hinter der Kamera. Nach mehreren Nominierungen für den César in der Kategorie Beste Kamera erhielt er den Filmpreis im Jahre 1989 für "Camille Claudel" und erneut 1991 für "Cyrano von Bergerac".

João Gilberto 6. Juli 2019
Der weltberühmte brasilianische Musiker Joao Gilberto ist im Alter von 88 Jahren in Rio de Janeiro gestorben. Der brasilianische Gitarrist, Sänger und Komponist gilt neben Antônio Carlos Jobim als Vater der Bossa Nova. Er feierte Erfolge auch in Nordamerika, Japan und in Deutschland. Auf seiner Debüt-LP "Chega de Saudade" waren neben dem Titelsong auch andere Lieder wie "Bim Bom" und "Desafinado", die zu Standards in aller Welt wurden. Mit seiner Interpretation von "The Girl from Ipanema" machte er die moderne Mischung aus Samba und Jazz auf der ganzen Welt berühmt. Für sein Werk wurde Gilberto mit zwei Grammy-Awards ausgezeichnet, sechsmal war er nominiert. Zuletzt lebte er krank und verschuldet in seiner Wohnung in Rio. Ein Dokumentarfilm von Georges Gachot, der im Herbst 2018 auf dem 33. unabhängigen Filmfest Osnabrück seine Premiere feierte, versuchte den Musiker in seinem Versteck ausfindig zu machen, scheiterte letztendlich aber daran, den alten Mann noch einmal vor die Kamera zu bekommen.

Martin Charnin 6. Juli 2019
Der US-Theaterregisseur und Lyriker Martin Charnin verstarb im Alter von 84 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts in
einem Krankenhaus im US-Bundesstaat New York. Charnin schrieb die Gesangstexte zu Dutzenden Bühnenproduktionen, darunter "Mata Hari" (1931 verfilmt von George Fitzmaurice mit Greta Garbo) und "Two by Two". Er führte häufig auch Regie. Sein größter Erfolg war das Musical "Annie" (1977) mit den Songs "Tomorrow" und "It's a Hard Knock Life". Die Original-Produktion über das Waisenkind wurde am Broadway mehr als 2300 Mal
aufgeführt und gewann 7 Tony-Trophäen.

Cameron Boyce 6. Juli 2019
Der mit nur 20 Jahren bisher jüngste Darsteller aus unserer Liste, der in diesem Jahr verstarb, ist der sommersprossige US-amerikanische Schauspieler Cameron Boyce, bekannt aus der Disney-Serie "Jessie". Der Tod sei als Folge eines epileptischen Anfalls eingetreten, hieß es beim US-Sender ABC News, was einen Monat später auch vom Gesundheitsamt bestätigt wurde. Boyce gab sein Debüt mit neun Jahren im Horrorfilm "Mirrors". Er spielte in "Kindsköpfe" und "Kindsköpfe 2" neben Adam Sandler. Bekannt wurde er vor allem als Luke Ross in der Disney-Serie "Jessie", die zwischen 2011 und 2015 in den USA gezeigt wurde.

Artur Brauner 7. Juli 2019
Der Filmproduzent Artur Brauner verstarb im stolzen Alter von 100 Jahren in Berlin. Der 1918 in Lodz in Polen geborene Brauner arbeitete mit Stars wie Romy Schneider, O.W.Fischer und Heinz Rühmann zusammen und verhalf dem deutschen Nachkriegsfilm zu Ruhm. "Atze", wie ihn seine Freund nannten, verantwortete mehr als 700 Kinofilme darunter zahlreihe Karl-May-Verfilmungen u.a. mit Pierre Brice als "Winnetou" und Lex Barker als "Old Shatterhand" sowie TV-Produktionen, oft auch seichter Natur, war Dauergast im Gesellschaftsleben des Films. Als Holocaust-Überlebender kämpfte er aber auch gegen das Vergessen, brachte Filme wie "Hitlerjunge Salmon" oder "Babij Jar" in die Kinos. Den Holocaust überlebte er, indem er sich in Wäldern versteckte. 49 seiner Verwandten wurden dagegen in Ghettos und Lagern von den Nazis umgebracht. 1946 gründete Brauner die Firma CCC-Film in Berlin. Er war Deutschlands wichtigster Produzent in den 50er Jahren, als das bundesdeutsche Publikum, noch ausgelaugt von den Nachkriegsjahren, sich ein paar schöne Stunden machen wollte. Dabei versorgte er es auch mit seichter Unterhaltung. Doch schon in seinem zweiten Film, "Morituri" (1947/48), verarbeitete Brauner eigene Erlebnisse, und es begann seine Beschäftigung mit der NS-Diktatur. In Berlin-Spandau baute er eine der modernsten und größten europäischen Atelieranlagen auf, die zeitweilig über 500 Mitarbeiter beschäftigten. Er war in allen Genres zu Hause, die einigermaßen Erfolg in den Kinos versprachen. Dabei vertraute er auf die "großen Namen" kassenkräftiger Stars und auf Drehbücher, die auf Boulevardstücken und Schwänken basierten. Brauner ging mit den Trends, ob es nun Musicals, "Problemfilme", Karl-May-Verfilmungen oder Wallace-Krimis waren. Seine Lieblingsprojekte in den 50er und 60er Jahren waren Literaturadaptionen und Neuverfilmungen klassischer Kinostoffe aus der Vorkriegszeit. Dahinter steckte nicht nur das Kalkül, mit dem Remake eines Kassenknüllers noch einmal Profit zu machen. Brauner wollte vielmehr an eine Filmtradition anknüpfen, die dem deutschen Film einmal Weltgeltung verschafft hatte. 1958 verfilmte Brauner den "Tiger von Eschnapur" noch einmal und 1966 "Die Nibelungen". Doch Brauner wagte auch Neues: Mit der von Robert Siodmak inszenierten Hauptmann-Adaption "Die Ratten" (1955) gelang ihm eines der wenigen Meisterwerke des Adenauer-Kinos, ein düsterer Film mit expressiven Bildern. Gerade in den letzten Jahrzehnten, als er nicht mehr Filme wie am Fließband herstellte, widmete er sich wieder vermehrt der Aufarbeitung der NS-Zeit mit Filmen wie "Sie sind frei, Dr.Korzak" (1973), "Die weiße Rose" (1982), "Bittere Ernte" (1985), "Hitlerjunge Salomon" (1989), "Babij Jar - Das vergessene Verbrechen" (2003).

Charles Levin ~ 8. Juli 2019
Der 70-jährige US-Hollywood-Schauspieler Charles Levin wurde seit dem 8. Juli 2019 von seinem Sohn vermisst. Erst am 15. Juli wurden laut "CNN" im amerikanischen Bundesstaat Oregon Leichenteile in der Nähe seines stark beschädigten Auto entdeckt, die "mit hoher Wahrscheinlichkeit" von dem Leinwandstar stammen. Das Fahrzeug wurde in einer abgelegenen, fast unpassierbaren Straße gefunden - Charles Levins Hund namens Boo Bear lag tot im Fahrzeug. Charles Levin war in Filmen wie "This Is Spinal Tap" oder "The Golden Child" zu sehen und hatte darüber hinaus Auftritte in der Kult-Serie "Seinfeld" sowie in der Sitcom "Harrys wundersames Strafgericht" (im Original "Night Court").

Freddie Jones 9. Juli 2019
Frederick „Freddie“ Charles Jones war ein britischer Schauspieler, abonniert auf verschlagene und verluderte, bullige und schurkisch-schlitzohrige, charakterlose Typen. Nun verstarb dieser Darsteller, der sich mit seiner unglaublichen Präsenz in die Köpfe der Zuschauer eingebrannt hat, mit 91 Jahren. Besonders in den 1980er Jahren und 1990er Jahren sorgte der Brite für Aufsehen, als er in den David Lynch Kult-Filmen "Elephant Man", "Dune" und "Wild at Heart" mitwirkte. Neben seinen Rollen in den Lynch-Kultfilmen war Freddie Jones außerdem noch in den Horror-Kultfilmen "Dracula braucht frisches Blut" und "Frankenstein sucht ein neues Opfer" zu sehen. Außerdem wirkte er in Fellinis „Schiff der Träume“ und „Krull“ mit. Zuletzt war er als Stammgast in der britischen TV-Serie „Emmerdale Farm“ zu sehen.

Rip Torn 9. Juli 2019
Der in Temple, Texas als Elmore Rual Torn Jr. geborene US-amerikanische Filmschauspieler verstarb mit 88 Jahren in seinem Haus in Lakeville, Connecticut. Rip Torn gehörte zu den ganz Großen: Der Emmy-Gewinner war für die Sitcom "Die Larry Sanders Show" und als "Agent Z" in den ersten drei "Men in Black"-Science-Fiction-Komödien mit den Hauptdarstellern Will Smith (50) und Tommy Lee Jones (72) bekannt geworden. Für seine Rolle in dem Drama "Cross Creek" (1983) wurde Torn immerhin für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Torns Karriere begann in den 50er Jahren als gefragtes Charaktergesicht, u.a. im Spielerdrama "Cincinnati Kid" sowie der Bibelverfilmung "König der Könige". Später feierte er auch am Broadway Erfolge.

Denise Nickerson 10. Juli 2019
Abschied von einem ehemaligen Kinderstar: Die in New York geborenen US-Schauspielerin Denise Nickerson, die 1971 als kleines 13-jähriges Mädchen für den Film "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" in die Rolle der Violet Beauregarde schlüpfte und berühmt wurde, verstarb mit nur 62 Jahren in einem Krankenhaus in Aurora im US-Bundesstaat Colorado, nachdem ihre Familie beschlossen hatte, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Schauspielerin einen Schlaganfall erlitten, von dem sie sich nicht mehr vollständig erholen konnte.

Valentina Cortese 10. Juli 2019
Sie drehte mit Federico Fellini, für ihre Rolle in François Truffauts "Die amerikanische Nacht" erhielt sie sogar eine Oscarnominierung. Im Alter von 96 Jahren verstarb die italienische Schauspielerin Valentina Cortese in ihrer Geburtsstadt Mailand. Cortese begann ihre Karriere in den Vierzigerjahren und war in zahlreichen italienischen, französischen und britischen Filmen zu sehen. Für Fellini stand sie in "Julia und die Geister" (1965) vor der Kamera. Ihr Auftritt in Roberto Rossellinis neorealistischem Meisterwerk "Rom, offene Stadt" (1945) führte sie aber auch nach Hollywood. Zu ihren Filmpartnern zählten dort James Stewart, Humphrey Bogart und Ava Gardner. Neben ihren Filmrollen spielte Cortese in Italien auch Theater. Auf dem Filmfestival in Venedig 2017 feierte eine Dokumentation über das Leben Corteses Premiere. Ihr schlichter Titel: "Diva!".

Richard Carter 13. Juli 2019
Der in Sydney geborene australische Schauspieler Richard Carter verstarb mit 65 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Er war vor allem für seine Rollen in TV-Serien bekannt. So spielte er in "Wildside" (1997 bis 1998), in "White Collar Blue" (2002 bis 2003) und in "Rake" (2010 bis 2014). Zuletzt verkörperte er den Herzog in dem Drama "Der große Gatsby" (2013) und den "Bullet Farmer" in dem Endzeitfilm "Mad Max: Fury Road" von 2015. Außerdem war er als Synchronsprecher tätig, etwa in den beiden Teilen des Animationshits "Happy Feet".

Frieder Burda 14. Juli 2019
Der deutsche Kunstsammler und Ehrenbürger von Baden-Baden, Frieder Burda verstarb 83-jährig im Kreise seiner Familie. Er hatte das nötige Kleingeld sowie ein Gespür für Kunst und Künstler. Damit wurde er zu einem der renommiertesten Kunstsammler und sein Museum zu einem Besuchermagnet in Baden-Baden. Die Karriere vom zweitgeborenen Sohn des Verlegerehepaars Franz und Aenne Burda war nicht vorhersehbar, denn zunächst absolvierte er eine Drucker- und Verlagslehre und später eine Ausbildung als Kaufmann im Konzern. Ende der 60er-Jahre begann er erfolgreich Kunst zu sammeln, während sein jüngerer Bruder Hubert Burda den Druck- und Verlagsbereich des Vaters übernahm. Mit dem 3.500 DM teuren Bild von Lucio Fontana legte Frieder Burda 1968 den Grundstein für seine Sammlung. Ab Mitte der 80er-Jahre konzentrierte er sich auf die Werke von Gerhard Richter und Sigmar Polke. Der Dokumentarfilm "Gerhard Richter - Painting" von Corinna Belz widmete sich 2011 dem Lebenswerk von Gerhard Richter, einem der international bedeutendsten Maler unserer Zeit. Der Künstler gewährte der Filmemacherin einen exklusiven Einblick in sein Atelier und in einen sehr persönlichen Schaffensprozess. 2018 brachte auch Oskar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck mit "Werk ohne Autor" einen Spielfilm über den Akademieschüler Gerhard Richter in die Kinos. Neben der mehr als 500 Werke umfassenden Sammlung moderner und zeitgenössischer Werke sammelte Frieder Burda später expressionistische Gemälde von Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner oder August Macke sowie von Pablo Picasso, die in den letzten Lebensjahren des Spaniers entstanden waren. «Die Kunst hat mich glücklich gemacht», sagte der Sammler einmal.

Rutger Hauer 19. Juli 2019
Der niederländische Filmstar Rutger Hauer ist nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben. Er gilt als einer der berühmtesten niederländischen Filmschauspieler mit einer großen Karriere in Hollywood. International war sein größter Erfolg "Blade Runner" (1982). In dem Kultfilm spielte er den "Replikant" Roy Batty als Widersacher Harrison Fords. Mit seinen stahlblauen Augen, scharf geschnittenen Gesichtszügen, kantigem Kinn und blondem Haar verkörperte er den idealen Bösewicht. Aber auch als Held konnte er überzeugen. Für seine Rolle im Film "Flucht aus Sobibor" war er 1988 als bester Nebendarsteller mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden. Hauer spielte ferner einen Terroristen in "Nachtfalken" ("Nighthawks") mit Sylvester Stallone und einen ehemaligen Chef von Wayne Enterprises in "Batman Begins". Zudem wirkte er bei dem Fantasyfilm "Ladyhawke" von 1985 mit.

Manfred Uhlig 24. Juli 2019
Der Schauspieler, Kabarettist, Entertainer und Moderator Manfred Uhlig verstarb im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt Leipzig. Fast 25 Jahre hatte er auf dem Radiosender DDR I die erfolgreiche Sendung "Alte Liebe rostet nicht" moderiert, in der er bis 2002 in rund 289 Folgen auf unterhaltsame Weise Städte porträtiert hatte. 2017 erhielt Uhlig noch die Goldene Ehrenhenne für sein Lebenswerk. Die Karriere des Komikers begann 1956 beim Leipziger Kabarett "Pfeffermühle", wo er unter anderem mit anderen bekannten Szenegrößen wie Helga Hahnemann oder Ellen Tiedtke auf der Bühne gestanden hatte. Viele Jahre später moderierte er im Fernsehen gemeinsam mit Horst Köbbert und Lutz Stückrath als Trio "Die drei Dialektiker" mehrere Folgen der berühmten Samstagabend-Sendung "Ein Kessel Buntes" im Ersten der ARD.

George Hilton 28. Juli 2019
Der aus Italowestern bekannte Schauspieler George Hilton verstarb im Alter von 85 Jahren in einer Klinik in Rom. Geboren wurde Hilton, der eigentlich Jorge Hill Acosta y Lara hieß, 1934 in Montevideo in Uruguay. Seine erste Rolle in einem Italowestern spielte der Südamerikaner an der Seite von Franco Nero in "Django - Sein Gesangbuch war der Colt" (1966). Weitere "Django"-Filme folgten. Zuletzt arbeitete Hilton meist für das italienische Fernsehen.

Harold Prince 31. Juli 2019
Der vielfach ausgezeichnete Broadway-Produzent Harold "Hal" Prince, der Erfolgsstücke wie "West Side Story", "Evita" oder "Phantom der Oper" auf die Bühne brachte, verstarb im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit in Island. Prince hat 21 Tonys gewonnen, mehr als jeder andere in der Geschichte der Theaterpreise. Als Regisseur gelang ihm 1966 mit Fred Ebbs Musical "Cabaret" der Durchbruch. Alle vier genannten Stücke wurden später auch auf der Leinwand Welterfolge.

D.A. Pennebaker 1. August 2019
Der berühmte US-amerikanische Dokumentarfilmer D.A. Pennebaker verstarb im Alter von 94 Jahren in seinem Haus auf Long Island. 2013 war Pennebaker mit einem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Pennebaker zählte in den 1960er Jahren zu den Pionieren des "Direct Cinema", denen es um Authentizität und die Darstellung von Alltag ging und die oft mit Handkamera filmten. Er beschäftigte sich vorrangig mit Themen der Rock- und Popmusik. So porträtierte er in "Dont Look Back" (1967) den Musiker Bob Dylan auf dessen Großbritannien-Tournee im Jahr 1965. Der Konzertfilm "Monterey Pop" spiegelte das legendäre Festival im kalifornischen Monterey im Jahr 1967 wider, auf dem unter anderem Janis Joplin und Jimi Hendrix auftraten. In dem Dokumentarfilm "The War Room" befasste sich Pennebaker mit dem US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von Bill Clinton im Jahr 1992.

Jean-Pierre Mocky 8. August 2019
Der französische Filmregisseur und Schauspieler Jean-Pierre Mocky, der in Nizza als Sohn polnischer Einwanderer geboren wurde, verstarb laut Aussage seines Schwiegersohns im Alter von 90 Jahren zu Hause. Mocky begann seine Filmkarriere als Schauspieler, später führte er Regie und inszenierte als Vertreter des anarchischen Films schwarzhumorige Farcen in den 70er Jahren. Dabei provozierte er mit seinen satirischen Filmkomödien immer wieder die französische Öffentlichkeit, insbesondere die Kirche wie z.B. beim Filmplakat zu seinem Film "Il gèle en Enfer - Es friert in der Hölle", das die Abbildung eines kindlichen Engels mit erigiertem Glied zeigt. Nach den anarchischen Phasen waren seit Ende der 80er Jahre zahlreiche weitere Berühmtheiten des französischen Films in Arbeiten von Jean-Pierre Mocky zu erleben, u. a. Charles Aznavour, Jeanne Moreau, Stéphane Audran, Claude Jade, Jane Birkin und Michael Lonsdale. Sein Schaffen als Darsteller umfasst mehr als 85 Film- und Fernsehproduktionen, als Regisseur trat er annähernd 80 Mal in Erscheinung. Eines seiner bekanntesten Werke ist "Agent Trouble" (1987) mit Catherine Deneuve.

Peter Fonda 16. August 2019
Der amerikanische Schauspieler Peter Fonda, der durch den Kult-Film "Easy Rider" berühmt wurde, verstarb in seinem Haus in Los Angeles an den Folgen von Lungenkrebs. Der Sohn von Hollywood-Star Henry Fonda (1905-1982) und der jüngere Bruder von Schauspielerin Jane Fonda wurde 79 Jahre alt. Der 1969 gedrehte Film "Easy Rider" machte Kinogeschichte. Peter Fonda als bekiffter Motorradfreak "Captain America", der auf seiner Chopper zusammen mit Dennis Hopper und Jack Nicholson im Drogenrausch durch die USA zieht, wurde sogar zum Idol der Hippie-Bewegung und zum Helden des Neuen Hollywoods. Der dazugehörige Hit "Born to be wild" gehört noch heute zum musikalischen Repertoire jeder gut geführten Rocker-Kneipe. Fonda erhielt als Drehbuchautor eine Oscar-Nominierung. Als Regisseur machte sich Fonda mit Produktionen wie "Der weite Ritt" (1970) und dem Science-Fiction-Film "Expedition in die Zukunft" (1973) einen Namen.

Sybille Simon-Zülch 24. August 2019
Die Fernsehkritikerin und Publizistin Sybille Simon-Zülch, die seit 1978 Hörfunk- sowie Film- und Fernsehkritiken für das evangelische Branchenblatt »epd-medien« schrieb, verstarb 74-jährig in Bremen. Neben weiteren zeitweiligen Kritiken für die »Frankfurter Rundschau«, die »Süddeutsche Zeitung« und das »Hamburger Abendblatt«, hatte sie eine wöchentliche Fernsehkolumne in der »Stuttgarter Zeitung«. Im Jahre 2000 erhielt sie gemeinsam mit fritz Wolf den Bert-Donnepp-Preis, den deutschen Preis für Medienpublizistik.

Helmut Krauss 26. August 2019
Der Schauspieler und Kabarettist Helmut Krauss verstarb im Alter von 78 Jahren. Krauss wurde bekannt mit seiner Rolle in der
Kindersendung "Löwenzahn" - dort spielte er den immer etwas grummeligen Nachbarn Hermann Paschulke - von 1981 bis
2005 an der Seite von Peter Lustig, der 2016 starb. Danach wirkte er in nahezu 60 weiteren Folgen mit Hauptdarsteller Guido Hammesfahr in der Sendung mit. Daneben wirkte Krauss auch als Synchronsprecher in Filmen mit und lieh Prominenten wie
Marlon Brando und Samuel L. Jackson seine Stimme. Für "Löwenzahn"-Dreharbeiten stand Helmut Krauss zuletzt im Juni 2019 vor der Kamera.

Gero Gandert 29. August 2019
Der Filmhistoriker Gero Gandert verstarb 90-jährig in Berlin. Seine Stimme war nie laut, aber sein "Handbuch der zeitgenössischen Kritik"über das Jahr 1929, für das er 25 Jahre investiert hat, bis es 1993 erschien, gilt als die am intensivsten recherchierte 900-Seiten Publikation mit allen Namen und Filmtiteln der damaligen Zeit. Dafür reiste er in die USA, hielt Vorträge an Universitäten und legte in Los Angeles den Grundstein für das Exil-Archiv der Deutschen Kinemathek. Große Namen wie Paul Kohner, Fritz Lang, Billy Wilder, Erich Pommer oder Wilhelm Dieterle vertrauten ihm einzelne Stücke an oder vereinbarten sogar mit ihm die Übernahme ihres gesamten Archivs durch die Kinemathek. Der in Görlitz geborene Gandert war dennoch kein Filmarchivar sondern als freier Mitarbeiter der Kinemathek beschäftigt sowie auch Kritiker und Berater der einstigen "Filmbühne am Steinplatz" in Berlin.

Valerie Harper 30. August 2019
Die US-amerikanische Schauspielerin Valerie Harper verstarb in L.A. im Alter von 80 Jahren an den Folgen eines bereits 2013 festgestellten Hirntumors. Berühmt wurde Harper vor allem ab dem Jahr 1970 durch ihre Rolle der Rhoda Morgenstern in den beiden CBS-Sitcoms "Mary Tyler Moore". Im Laufe ihrer Karriere gewann sie vier Emmys und einen Golden Globe. Seit Mitte der 1950er Jahre war sie an 70 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt.

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mit Tom Zickler, der am 2. September 2019 verstarb.

Tom Zickler 2. September 2019
Der 55-jährige Filmproduzent Tom Zickler verstarb nach kurzer schwerer Krankheit. Mit ihm verlor die deutsche Filmlandschaft einen der größten Filmproduzenten und leidenschaftlichsten Geschichtenerzähler, der wie kein anderer wusste, wie man Zuschauer begeistert", erklärte Christoph Fisser, Vorstand der Studio Babelsberg AG. Erste Erfahrungen sammelte Tom Zickler während des Studiums als Aufnahmeleiter bei der DEFA in Babelsberg, wo er bis zur Wende angestellt war. Später hatte Zickler mit dem Schauspieler und Regisseur Til Schweiger zahlreiche erfolgreiche Kinofilme produziert, darunter "Knockin' on Heaven's Door" (1997) und "Keinohrhasen" (2007). Aber erst im Jahre 2017 hatte Zickler gemeinsam mit dem Studio Babelsberg die Produktionsfirma »Traumfabrik Babelsberg« gegründet mit dem Ziel, vermehrt deutsche Kinofilme in Babelsberg zu entwickeln und zu produzieren. Als Auftakt entstand daraus der Kinofilm "Traumfabrik", der im Juli 2019 seinen Kinostart hatte.

Peter Lindbergh 3. September 2019
Der deutsche Modefotograf und Filmemacher Peter Lindbergh, der mit bürgerlichen Namen eigentlich Peter Brodbeck hieß und im Ruhrgebiet aufwuchs, verstarb im Alter von 74 Jahren. Er lebte zuletzt in Paris, New York und Arles. Seine Karriere begann Lindbergh als Modefotograf 1978 für die Zeitschrift "Vogue". Er arbeitete mit Modeschöpfern wie Jean-Paul Gaultier und Giorgio Armani. Seine frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen prägten die Modefotografie der kommenden Jahrzehnte. Bei seinen Aufnahmen stand weniger die Mode im Vordergrund, als vielmehr das ungeschminkte Wesen hinter dem Gesicht der meist weiblichen Topmodels. Er porträtierte aber auch zahlreiche Stars aus der Film- und Musikwelt wie Catherine Deneuve und Mick Jagger. Berühmt wurde sein Gruppenfoto der Supermodels Evangelista, Campbell, Patitz, Crawford und Turlington.

Carol Lynley 3. September 2019
Die aus Filmen wie "Die Höllenfahrt der Poseidon" bekannte US-Schauspielerin Carol Lynley verstarb im Alter von 77. Jahren in Los Angeles. Sie sei friedlich im Schlaf verschieden, teilte ihre Tochter Jill Selsman mit. Die Hollywood-Schauspielerin, die eigentlich Carole Ann Jones hieß, konnte auf eine lange Karriere zurückblicken. Schon als Newcomerin brachte ihr eine Rolle im Film "Die Unverstandenen" von 1959 eine Nominierung für einen Golden Globe ein. In dem Drama ging es um eine schwangere Teenagerin, die abtreiben möchte. Auch ein Jahr später wurde sie für ihre Leistung in "Das Herz eines Indianers" für den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin nominiert. Berühmt wurde sie in den 1960er Jahren vor allem als Missy an der Seite von Rock Hudson und Kirk Douglas in Robert Aldrichs "El Perdido" und durch zwei Filme von Otto Preminger: "Der Kardinal" und "Bunny Lake ist verschwunden". In Deutschland wurde sie zudem als Alleinerbin Annabell in der Grusel-Groteske "Die Katze und der Kanarienvogel" bekannt.

Robert Axelrod 7. September 2019
Der US-Schauspieler Robert Axelrod verstarb im Alter von 70 Jahren in Los Angeles. Axelrod arbeitet Anfang der 70er Jahre zunächst als Gitarrist, bevor er zu Fernsehen und Film wechselte. Im Laufe seiner Karriere verkörperte er mehr als 150 Charaktere. Bekannt war er aber vor allem für seine Synchronarbeit in der TV-Serie "Mighty Morphin Power Rangers". Darin lieh er dem Bösewicht Lord Zedd und dem Monstermacher Finster seine Stimme.

John Wesley 8. September 2019
Der US-amerikanische Schauspieler John Wesley, der in den 90er-Jahren neben Will Smith für die beliebte TV-Serie "Der Prinz von Bel Air" vor der Kamera stand, verstarb im Alter von 72 Jahren an Leukämie im Cedars-Sinai Hospital in Los Angeles. Der schwarze Darsteller wurde im US-Bundesstaat Louisiana geboren und studierte Politikwissenschaft an der Universität von San Diego, Kalifornien. Bis zuletzt hatte er in diversen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und stand auch als Theaterschauspieler auf der Bühne. In der Serie "Der Prinz von Bel Air" verkörperte er die Rolle des Dr. Hoover.

Michael Schreiner 8. September 2019
Der Münchner Schauspieler, der in Fernsehen zahlreichen "Tatort"-Filmen zu sehen war, verstarb mit 69. Jahren. Auch in den Serien "Die Rosenheim-Cops", "Der Bulle von Tölz", "Für alle Fälle Stefanie" oder "Forsthaus Falkenau"übernahm Schreiner diverse Rollen. Außerdem war er Theaterschauspieler. Zudem war Schreiner als Knecht Xaver von 2007 bis 2015 in der Serie "Dahoam is Dahoam" dabei.

Robert Frank 9. September 2019
Robert Frank, der als Sohn einer jüdischen Familie in Zürich geborene schweizerisch-amerikanische Fotograf, Filmregisseur und Kameramann, galt als einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mit seinem 1958 veröffentlichten Fotobuch "The Americans" revolutionierte Frank die Ästhetik des Fotobuchs. Nach einem Guggenheim-Stipendium Mitte der 50er Jahre hatte er per Auto die USA bereist. Von annähernd 30.000 aufgenommen Schwarzweiß-Aufnahmen, zwischen Ost- und Westküste, zählt es mit seinen 83 ausgewählten Bildern zu den einflussreichsten Fotobänden des 20. Jahrhunderts. Sein subjektiver Ansatz, Leute aufzunehmen, offenbarte eine Dynamik und Wahrhaftigkeit, die der Fotografie bis dahin fremd war. Auffallend oft sehen die Menschen auf Franks Bildern direkt in die Kamera. Nach dem internationalen Erfolg von „The Americans“ verlegte sich Robert Frank aufs Filmemachen. Er schloss sich der New Cinema Group um Peter Bogdanovich und Paul Mekas an und machte experimentelle Filme, in denen sich dokumentarische und fiktive Elemente zunehmend mischten. In den späten 60er Jahren beeinflusste er mit dieser Arbeitsweise eine ganze Reihe avantgardistischer Hippie-Regisseure auf der Suche nach Authentizität. Seit den 70er Jahren lebte er mit seiner zweiten Frau in Kanada. Dort verstarb er im Alter von 94 Jahren. Einen Teil seiner bisher unveröffentlichten Fotos präsentierte die Galerie C|O im Berliner Amerikahaus in einer seit langem geplanten Ausstellung schon wenige Tage nach seinem Tod.

Andreas Wimberger 11. September 2019
Der österreichische Schauspieler Andreas Wimberger starb überraschend im Alter von 60 Jahren. Neun Jahre spielte er in der ARD-Reihe „Um Himmels Willen“ an der Seite von Fritz Wepper. Geboren wurde Wimberger in Salzburg als Sohn einer Schauspielerin und des Komponisten Gerhard Wimberger. Ein erstes Engagement erhielt Wimberger am Stadttheater Basel. Später gastierte er wiederholt bei den Festspielen in Bad Hersfeld und wurde dort mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet. Daneben stand Wimberger auch immer wieder für Film und TV vor der Kamera. So konnte man ihn in Filmen wie "Der Schüler Gerber" oder "Ein riskantes Spiel" sehen, ferner hatte er Gastauftritte in bekannten Serien wie "Der Bulle von Tölz", "Die Rosenheim-Cops" und "SOKO 5113".

Mardik Martin 11. September 2019
Mardik Martin war ein armenischstämmiger amerikanischer Drehbuchautor, der im Iran geboren wurde und im Irak während der britischen Kolonialzeit aufwuchs. Bekannt wurde Martin als Drehbuchautor für Martin Scorsese, an dessen Film "Hexenkessel" er mitwirkte. Mit Paul Schrader erhielt er 1981 für diesen Film eine Nominierung für den Golden Globe Award in der Kategorie Bestes Filmdrehbuch.

Brian Turk 13. September 2019
Der im US-Bundesstaat Colorado geborene Schauspieler Brian Turk verstarb nur ein Jahr nach einer Krebsdiagnose an einem Gehirntumor. Er wurde nur 49 Jahre alt und hinterlässt Frau und Kind. Bekannt wurde Turk als Darsteller in Serien wie "Two and a Half Man", Beverly Hills, 90210" und "Emergency Room – Die Notaufnahme" sowie in großen Produktionen wie "Buffy – Im Bann der Dämonen", "Jurassic Park" oder "American Pie 2". Seinen größten Erfolg feierte er allerdings von 2003–2005 als Gabriel in der HBO-TV-Serie "Carnivàl".

Peter Fera 13. September 2019
Der Kameramann und Filmproduzent Peter Fera verstarb im Alter von 83 Jahren in Eckernförde. Noch im Jahr 2018 war Fera zum Ehrenmitglied des Internationalen Naturfilmfestivals »Green Screen« in Eckernförde an der Ostsee ernannt worden. „Seine Kompetenz und Erfahrung als Kameramann und Produzent sowie seine vielfältigen Kontakte zu Naturfilmern und Redaktionen stellte er in den Dienst des Festivals – gekonnt, klug und patent“. So seien die von ihm organisierten Seminare zu einem viel beachteten Forum des Meinungsaustauschs geworden, weit über den reinen Bildungsansatz hinaus. Er habe hochkarätige Teilnehmer und Juroren nach Eckernförde geholt, versiert, qualifiziert und routiniert.

Luigi Colani 16. September 2019
Der in Berlin-Friedenau geborene Star-Designer Luigi Colani, Sohn eines Schweizer Filmarchitekten und einer am Max-Rheinhardt-Theater arbeitenden polnischen Souffleuse, verstarb nach schwerer Krankheit 91-jährig in Karlsruhe. Nach einem abgebrochenen Studium der Bildhauerei und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin studierte er Aerodynamik und Ultraleichtbau an der Sorbonne in Paris und erlernte anschließend das Handwerk des Automobilbauens. Seine Welt sei rund sagte er im vergangenen Jahr kurz vor seinem 90. Geburtstag in Karlsruhe, wo er sich zur Ruhe niedergelassen hatte, während seine Werkstatt sich seit den 60er Jahren in Westfalen befand, wo wir ihn seinerzeit besucht hatten. Er arbeitete außerdem in Italien, Mexiko, den USA, Russland, Japan und China. Riesige Erfolge feierte er mit der legendären Canon T90, die das Design der Marke entscheidend prägte. Auch der sehr kugelrund gezeichnete Kult-Fernseher RFT von Technisat galt als sein Markenzeichen. Aber auch stromlinienförmige Autos und Rennwagen, Möbel, Geschirr, Brillen und Kleidung gehörten zu seinem Metier. Eckiges mochte er dagegen nicht. Insgesamt bezifferte er seine zu Papier gebrachten Ideen auf rund 4000. Vieles davon wurde aber nicht verwirklicht.

Jessica Jaymes 17. September 2019
Der US-Star Jessica Jaymes, die eigentlich mit richtigem Namen Jessica Michael Redding hieß, wurde leblos von einem Freund in ihrer Wohnung im kalifornischen San Fernando Valley aufgefunden. Neben ihr wurde zahlreiche verschreibungspflichtige Medikamente gefunden. Der Erotik- und Porno-Star wurde nur 43 Jahre alt. Nach einer Laufbahn als Grundschullehrerin wurde sie im Jahre 2004 das erste Vertragsmodel des US-amerikanischen Männermagazins "Hustler". Insgesamt spielte sie in über 200 Erotikfilmen mit. Jaymes war aber auch in anderen Genres als Schauspielerin tätig. So übernahm sie eine Nebenrolle in der TV-Serie "Weeds" und trat in der Reality-TV-Show "Celebrity Rehab" auf.

Sándor Sára 22. September 2019
Sándor Sára war ein ungarischer Filmschaffender und Medienmanager. Er verstarb im Alter von 85 Jahren in Budapest. Sára erwarb 1957 einen Abschluss als Kameramann an der Budapester Schauspiel- und Filmhochschule. Er wirkte an Filmen der ungarischen „Neuen Welle“ der 1960er-Jahre mit und er war auch als Regisseur tätig. In den 1980er-Jahren arbeitete er als Dokumentarfilmer. Unter seinem Vorsitz beim ungarischen TV-Satellitensender Duna TV wurde dieser 1999 mit dem UNESCO-Preis für den besten Kultur-Fernsehsender ausgezeichnet. Neben seinen vielseitigen Verpflichtungen ist Sára auch als künstlerischer Fotograf mit Ausstellungen hervorgetreten.

Mark Sacharow 28. September 2019
Der russische Film- und Theaterregisseur sowie Drehbuchautor Mark Anatoljewitsch Sacharow verstarb nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren. Bis zuletzt war er künstlerischer Leiter am Lenkom-Theater in Moskau. In vier Jahrzehnten habe er mehr als 40 Aufführungen auf die Bühne gebracht. Sacharow führte darüber hinaus bei vielen Filmen Regie - etwa "Zwölf Stühle" von 1976 und "Genau jener Münchhausen" von 1979. Sie seien Klassiker des sowjetischen Kinos. 2018 bekam Sacharow dafür den Titel "Held der Arbeit" verliehen. Außerdem drehte er mehr als 20 Fernsehsendungen.

Eric Pleskow 1. Oktober 2019
Der an vielen Welterfolgen beteiligte US-Filmproduzent Eric Pleskow, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, verstarb im Alter von 95 Jahren in Westport, Conneticut. Der gebürtige Österreicher, der in seiner Karriere 14 Oscars und zehn Golden Globes einheimste, war zudem Präsident und Schutzpatron der Viennale in Wien sowie ehemaliger Präsident der Filmproduktionsgesellschaften United Artists und Orion Pictures. Pleskow war 1939 mit seinen Eltern auf der Flucht vor den Nazis in letzter Sekunde über Frankreich, Belgien und Holland in die USA ausgewandert. Nach Kriegsende kam er als Filmoffizier der amerikanischen Militärregierung nach Deutschland. In den USA war er später als Filmproduzent an vielen Kinoerfolgen beteiligt, unter anderem an den Oscar-prämierten Filmen „Amadeus“, „Der mit dem Wolf tanzt“, „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Rocky“ und „Das Schweigen der Lämmer“.

Bernd Rumpf 1. Oktober 2019
„Harry Potter“-Fans kennen ihnen als die Stimme von Prof. Severus Snape: Bernd Rumpf, der neben Alan Rickman unter anderem auch Liam Neeson seine Stimme lieh ist tot. Er gehörte zu den vielen Stimmen, die uns in den vergangenen 30 Jahren im Fernsehen und im Kino immer und immer wieder begegneten. Denn der Synchronsprecher war in über 700 Filmen und Serien zu hören. Regelmäßig synchronisierte er zudem auch Alfred Molina und lieh daneben immer wieder Ciarán Hinds (zuletzt in „Red Sparrow“) seine Stimme. Auch bei Auftritten von Ted Danson in den diversen Serien des „C.S.I.“-Franchise war die Stimme von Rumpf zuhören.

Karel Gott 1. Oktober 2019
Der tschechische Schlagersänger und Komponist mit der „goldenen Stimme aus Prag“ verstarb ebenda an Leukämie im Alter von 80 Jahren. Fünf Jahre zuvor glaubte er seinen Lyphdrüsenkrebs mit Chemotherapie besiegt zu haben. Der begnadete Sänger Karel Gott Jr. wurde 1939 kurz vor dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs in Pilsen geboren. 1958 begann seine Karriere mit Auftritten in Prager Tanzcafés. Erste Schallplattenaufnahmen machte er 1960 auf Englisch, bald danach mit Unterstützung des deutschen Musikers, Komponisten und Musikproduzenten Ralph Siegel auch auf deutsch bei Polydor in Hamburg. So wurde u.a. 1966 die Titelmusik von David Leans Film "Dr. Schiwago" von ihm gesungen. Dazu erfolgten zahlreiche Auftritte in Las Vegas (USA). Ermöglicht wurde sein freizügiges Reisen in den Westen auch durch den Prager Frühling unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968. Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes durch Truppen des Warschauer Paktes kooperierte Gott mit dem früheren kommunistischen Regime, um weiterhin als Aushängeschild des Sozialismus zu Veranstaltungen in den Westen reisen zu dürfen. Richtig bekannt wurde er dadurch auch bei jüngeren Publikum ab 1970 durch die japanische Verfilmung von "Biene Maja", für die er den Titelsong der deutschsprachigen Version einspielte. In dieser Zeit trat er aber auch in der DDR auf und war 1976 Star bei der Eröffnung des Palastes der Republik in Ost-Berlin. Bei der staatlichen Plattengesellschaft Amiga folgten danach insgesamt sieben Alben. Nach dem Fall der Mauer war Karel Gott auch wieder häufiger im Westen bei Auftritten im TV zu hören, obwohl er eigentlich lieber Schauspieler geworden wäre. Das war ihm aber nur bei Märchenfilmen in seinem Heimatland vergönnt. Karel Gott galt lange Zeit als eingefleischter Junggeselle, denn er hatte zwei uneheliche Töchter. 2008 heiratete er jedoch in Las Vegas die 37 Jahre jüngere tschechische Moderatorin Ivana mit der er zwei weitere Kinder bekam.

Diahann Carroll 4. Oktober 2019
Die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Diahann Carroll erlag 84-jährig in L. A. den Folgen einer Krebserkrankung, wie ihre Tochter Susan Kay mitteilte. Sie wuchs in Harlem auf und war bereits im Jugendalter als Model tätig. Als Schauspielerin konnte sie sich mit Otto Premingers Filmen "Carmen Jones" (1954) und "Porgy und Bess" (1959) als schwarze Schauspielerin etablieren. In ihrer langen Karriere gewann Carroll einen Tony Award für ihre Rolle in dem Musical "No Strings". Für den Auftritt in dem Film "Claudine" war sie für einen Oscar als beste weibliche Hauptrolle nominiert. In der Serie "Julia" von 1968 bis 1971 war sie die erste schwarze Frau, die im US-TV nicht eine stereotype Dienerrolle bediente. Freunde von Serienklassikern kennen sie zudem aus dem "Denver Clan".

Robert Forster 11. Oktober 2019
Der US-amerikanische Schauspieler Robert Forster, der u.a. in der Erfolgsserie "Breaking Bad" mitspielte, verstarb im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines Hirntumors in Los Angeles. Forster war für seine Rolle in Quentin Tarantinos Film "Jackie Brown" (1997) für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Sein Todestag fiel mit der Veröffentlichung des "Breaking Bad"-Films "El Camino" zusammen. Darin ist er an der Seite von Hauptdarsteller Bryan Cranston noch einmal zu sehen.

Billie Zöckler 20. Oktober 2019
Bekannt wurde Billie Zöckler 1984 als Mimi Schrillmann in der Satire "Im Himmel ist die Hölle los". Es folgten weitere Rollen, so in der Münchner Kult-Serie "Kir Royal" als Sekretärin Edda Pfaff. Sie erhielt dafür den Förderpreis der Stadt München für Darstellende Künste. Auch bei Rosenheim Cops war sie ein Star. Nun verstarb die in Celle geborene Schauspielerin nach schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren.

Hanni Lévy 23. Oktober 2019
Die 1924 in Berlin als Hanni Weißenberg geborene Holocaust Überlebende verstarb mit 95 Jahren in Paris. Als Zeitzeugin der Gräueltaten des Nationalsozialismus ist ihre Geschichte Teil des Films "Die Unsichtbaren - Wir wollen leben" von Filmregisseur Claus Räfle. In Räfles Film von 2017 geht es um das Schicksal von Holocaust-Überlebenden, die sich vor den Nazis verstecken konnten. Levys Rettung war fast ein Wunder. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wandte sie sich die alleinstehende 16-Jährige hilfesuchend an die Kartenabreißerin eines Berliner Kinos, deren Sohn sie zufällig kennengelernt hatte. Mit gebleichtem Haar und neuer Identität konnte sie bei dieser Familie unerkannt untertauchen. Im September 2019 wurde Levy der Berliner Landesorden zuerkannt.

Robert Evans 26. Oktober 2019
Der in New York geborene US-amerikanische Filmproduzent, Schauspieler und Moderator Robert Evans, ursprünglich Robert J. Shapera, Spitzname 'The Kid', verstarb im Alter von 89 Jahren in Beverly Hills. In den 1960er und 1970er Jahren zählte er zu den erfolgreichsten Filmproduzenten. Er war als Vizepräsident der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Paramount Pictures an Filmklassikern wie "Rosemaries Baby", "Love Story", "Der Pate" und "Chinatown" beteiligt. Zuvor war Robert Evans kurz als Schauspieler tätig. Insgesamt siebenmal war Evans verheiratet und wurde ebenso häufig geschieden. Keine seiner Ehen hielt länger als vier Jahre. Liaisons mit Grace Kelly (1929-1982) und Joan Collins (86) wurden ihm ebenfalls nachgesagt.

John Witherspoon 29. Oktober 2019
Der US-Schauspieler und Komiker John Witherspoon verstarb völlig überraschend im Alter von 77 Jahren in Kalifornien. Er galt als Legende in Hollywoods Unterhaltungsindustrie. Seine Karriere begann er als Stand-up-Komiker in den 1960ern. Bekannt wurde er vor allem für seine Rollen in "Hollywood Shuffle", "House Party", "Boomerang" und durch seine Rolle als Ice Cubes mürrischer Vater in der Komödie "Friday" und den beiden "Friday"-Sequels sowie durch die WB-Sitcom "The Wayans Bros." in den 1990er-Jahren.

Nik Powell 7. November 2019
Der 1950 in London geborene englische Filmproducer, Nik Powell, verstarb mit 69 Jahren in Oxford. Bekannt wurde er als Producer von "The Crying Game" (1992), "Brimstone: Erlöse uns von dem Bösen" (2016) and "Spy Games - Agenten der Nacht".

Branko Lustig 14. November 2019
Der kroatische Filmproduzent und Schauspieler Branko Lustig verstarb im Alter von 87 Jahren in Zagreb, wohin er vor zehn Jahren aus Los Angeles zurückgekehrt war. Der Holocaust-Überlebende, der einer jüdischen Familie entstammt, war als Kind während des Zweiten Weltkriegs in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen interniert. Im Alter von zwölf Jahren wurde er aus dem Konzentrationslager Auschwitz befreit und arbeitete mehr als 50 Jahre lang im Filmgeschäft, u.a. als Produzent für Steven Spielberg. Für "Schindlers Liste" wurde Lustig ebenso mit einem Oscar ausgezeichnet wie für "Gladiator", einen von sechs Filmen, die er für Regisseur Ridley Scott produziert hatte.

Terry O'Neill 16. November 2019
Im Alter von 81 Jahren verstarb nach langer Krankheit der britische Fotograf Terry O'Neill. In den 60er Jahren galt O'Neill, der
vier Jahre lang mit der Schauspielerin Faye Dunaway verheiratet war, als Chronist der "Swinging Sixties" in London. Damals, so sagte er, waren intime Bilder noch möglich. Berühmt wurde er in dieser Zeit auch mit Aufnahmen der Beatles und der Rolling Stones. Er porträtierte aber auch Schauspieler wie Michael Caine, Sean Connery, Audrey Hepburn, Elizabeth Taylor und Brigitte Bardot. 2019 wurde er mit dem Orden "Commander of the British Empire" geehrt.

Quellen: Filmecho | Tagesspiegel | 3sat | Blickpunkt:Film | dpa | Wikipedia | SZ | T-Online | Focus | Spiegel | Die Zeit | FAZ | Berliner Zeitung | Süddeutsche Zeitung | Deutschland today | RP-Online | u.a.

Eine umfassende Übersicht von weiteren verstorbenen Persönlichkeiten listet Wikipedia unter dem Eintrag Nekrolog 2019 auf.




Berliner UCI-Flaggschiff weiht Deutschlands ersten ScreenX-Saal ein

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Premiere von Berlins erstem ScreenX-Auditorium am Donnerstag mit "Jumanji 2: The Next Level".



Vor gut zwei Jahren wurde Richtfest am Mercedes-Benz-Platz in Friedrichshain gefeiert. Ein Jahr später bezog die UCI Kinowelt ihr Berliner Flaggschiff direkt gegenüber der Berliner East-Side-Gallery mit Blick auf die Mercedes-Benz Arena, der ehemaligen O2-World. Zudem eröffnete UCI Kinowelt dort im Herbst 2018 einen zweiten IMAX-Kinosaal in Berlin.



Bekannter war bisher jedoch das IMAX-Kino am Potsdamer Platz im Sony Center. Doch dieses wird am 31. Dezember 2019 zusammen mit dem CineStar Original für immer geschlossen. Im Zuge der geplanten, aber vom Kartellamt noch nicht bestätigten Fusion zwischen CineStar und CinemaxX, sollen einige zu teuer bewirtschaftete Filmtheater nicht weiter betrieben werden.

Auch für die Berlinale, den Internationalen Filmfestspielen Berlin, ist dies ein herber Schlag wie wir bereits berichteten. Bekannt wurde, dass die Mieten im Sony Center durch den neuen Besitzer des Areals, den Oxford Properties, angehoben wurden, sodass auch etliche Gaststätten zur gleichen Zeit dort schließen werden. Zudem war der Mietvertrag mit der CineStar gruppe nach 20 Jahren Laufzeit ausgelaufen.

Obwohl sich die Berlinale um eine Weiternutzung für ihre 70. Jubiläumsausgabe im Februar 2020 bemüht hatte, wird dies nicht möglich sein, da CineStar die offenbar teuer gemietete Technik bis Mitte Januar ausbauen wird und auch die geleasten Sony-Projektoren zurückgeben wird.

In der Branche wird kaum erwartet, dass ein neuer Betreiber in die extra für diesen Zweck gebauten Kinosäle schnell einziehen wird. Jedenfalls nicht bis zum Beginn der Berlinale 2020.

Möglich wäre jedoch, dass beispielsweise die Dolby Cinemas, die in Deutschland bisher nur in München im Mathaeser vertreten sind, auch in Berlin irgendwann ein Luxus-Flaggschiff eröffnen. Sogar der bisherige IMAX-Saal am Potsdamer Platz könnte dazu passen, denn in den USA betreibt Dolby Cinemas mit »The Total Cinema Experience« ähnlich konzipierte Kinosäle, in denen nur bester Sound, steile Ränge und übergroße Leinwände für den Kinoerfolg ausschlaggebend sind.

Allerdings sind die Oxford Properties als neuer Eigentümer der Immobilie mit dem kanadischen Pensionsfonds OMERS verbandelt, der wiederum Eigentümer von VUE International ist, dem Mutterkonzern des CinemaxX auf der anderen Straßenseite. Angeblich wolle man zwar die Kinos im Sony Center erhalten, andererseits sich aber auch keine Konkurrenz ins Haus holen. Offensichtlich ein schwer lösbarer Knoten.

Um bei den zurückgegangenen Besucherzahlen den Verlust auszugleichen, versucht die Kinobranche seit geraumer Zeit mit neuen Ideen und Attraktionen gegenzusteuern.



Im September 2019 berichteten wir vom Cineplex Alhambra Kino in Berlin-Wedding, dem ersten Kino in Berlin, das mit bewegungsintensiven D-BOX Sesseln ausgerüstet wurde.

Gut ein Jahr zuvor schrieben wir im Juli 2018, dass langsam die Welle der ScreenX Säle mit ihren 270-Grad-Seherlebnis nach Europa schwappt. Doch außer in Paris sowie in Zürich, Genf und Fribourg gab es bisher noch kein ScreenX Cinema in Europa.

Dies sollte sich jedoch zu Weihnachten 2019 mit "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" im Filmpalast Kassel ändern.

Doch dem kommt das UCI Flaggschiff in Berlin am Mercedes-Benz-Platz zuvor und wird bereits morgen, den 12.12.2019 mit dem Blockbuster-Sequel "Jumanji 2: The Next Level" Deutschlands ersten ScreenX-Saal einweihen - und zwar mit einem Film, in dem ausgewählte Sequenzen für das ScreenX-Erlebnis optimiert wurden.

In Kassel hingegen werden als erste Vorstufe nur bewegungsintensive 4DX Sessel eingebaut ohne Bespielung der seitlichen Leinwände.

"JUMANJI 2: The Next Level" Abenteuer-Komödie von Jake Kasdan (USA). Mit Dwayne Johnson, Jack Black, Kevin Hart, Alex Wolff, Morgan Turner, Dany Glover, Danny DeVito u.a. ab 12. Dezember 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Synopsis:
Bei dem Film von Sony Pictures handelt es sich um die Fortsetzung der Geschichte eines Videospiels, genannt Jumanji, das seine Spieler in den Bann zieht und in eine Parallelwelt katapultiert. Dabei verändern sich sogar ihre Körper und nehmen Gestalten anderer Spielfiguren ein.


ScreenX bietet eine völlig neuartige Kinoerfahrung!



ScreenX ist die weltweit erste Technik, welche das Filmbild auf unglaubliche 270° erweitert, indem sie den Film auch auf die seitlichen Kinowände projiziert. Der Kinosaal ist auf beiden Seiten mit Leinwänden und mit zusätzlichen Projektoren ausgestattet, um ein Filmbild auf drei Seiten zu ermöglichen. Dank dieser deutlichen Vergrößerung des klassischen Filmbildes wird der Zuschauer förmlich in die Handlung hineingezogen.

Nachteile des Formats sind sichtbare Nahtstellen zu den Seitenleinwänden. Es gibt keine durchgehende halbkreisförmig gewölbte Leinwand und es können in dieser Kombination auch keine 3D-Filme gezeigt werden.

Auf der Demo-Seite von ScreenX sind einige interessante Beispiele zu sehen und auch auf YouTube gibt es dazu einen Trailer zur immersiven Plattform.






In gewisser Weise ähnelt ScreenX dem einstigen CINERAMA Kino, das mit Hilfe von drei über Kreuz angeordneten Projektoren eine fast halbkreisförmige Leinwand ausleuchten konnte. Das erste CINERAMA Kino Berlin befand sich im Mendelsohn Bau gegenüber vom Lehniner Platz am Kurfürstendamm in dem sich heute das Theater der Schaubühne befindet.

Die größte Cinerama Leinwand hatte aber der ehemalige Royal Palast im Europa Center am Tauentzien, in dem heute der Saturn Mediamarkt eingezogen ist. Gezeigt wurde dort seinerzeit der erste Teil der "STAR WARS SAGA". Die Projektion wurde allerdings nicht auf die stark gewölbte Leinwand mit drei Projektoren durchgeführt, sondern mit einem 70mm-Projektor, dem ein Anamorphot vorgeschaltet worden war, um den gestauchten Film auf das Breitbildformat zu entzerren.

Heutzutage kombinieren einige Kinos das digitale ScreenX Erlebnis mit einer 4DX-Bestuhlung, die ähnlich wie bei den D-BOX Sesseln im Alhambra Kino, durch Rütteln und aktiver, durch den Kinosound gesteuerter Bewegung, weitere Kirmes ähnliche Effekte beisteuern. Im Berliner UCI-Flaggschiff ist dies wohl bisher noch nicht vorgesehen.

Stattdessen sollen dort bequeme Reclining Seats mit verstellbaren Fuß- und Rückenlehnen vorzufinden sein.

Links: www.uci-kinowelt.de | www.screenx.ch
Quellen: rbb | Blickpunkt:Film


Berlinale Palast wird weiter bespielt - Cirque du Soleil zieht im Herbst ein

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Nach dem Auszug der Stage Entertainment belebt Cirque du Soleil Canada inc. den Potsdamer Platz ab Herbst 2020 dauerhaft mit einer Zirkus-Show.



Das Bangen um den Fortbestand der Berlinale am Potsdamer Platz hat ein glückliches Ende gefunden. Zwar stehen die CineStar Säle sowie das IMAX Kino im Sony Center für die 70.Berlinale (20.02.-01.03.2020) diesmal nicht zu Verfügung wie wir bereits gestern meldeten, da der Mietvertrag zum 1. Januar 2020 ausläuft und die CineStar Gruppe im Zuge der beabsichtigten Fusion mit dem Betreiber von CinemaxX sich nicht auf überteuerte Mieten einlassen wollte.

Statt dessen werden Originalfassungen zukünftig im CineStar in der Kulturbrauerei Berlin verstärkt zu sehen sein. Auch das CineStar Cubix am Alexanderplatz wird wieder für die Berlinale angemietet. Leider entfallen dadurch die kurzen Wege, zu den Vorstellungen, die die das Berlinale Publikum so liebte.

Noch nicht geklärt ist offensichtlich der Ersatz für das Generation Programm für Kinder und Jugendliche, das wegen Sanierungsarbeiten im Haus der Kulturen der Welt (HKW) dort nicht stattfinden kann.

Ebenso muss das transmediale festival 2020, das wie immer kurz vor der Berlinale beginnt und diesmal vom 28. Januar bis 1. März 2020 stattfindet, diesmal in die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz verlegt werden.

Auch für den neuen zusätzlichen Wettbewerb den »Encounters« sucht die neue Berlinale-Leitung, unter dem Künstlerischen Direktor Carlo Chatrian und der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek, wohl noch nach einer geeigneten Location.

Encounters“ ist eine Plattform, um ästhetisch und formal ungewöhnliche Werke von unabhängigen Filmemacher*innen zu fördern. Ziel ist es, neue Stimmen des Kinos zu unterstützen und den verschiedenen narrativen und dokumentarischen Formen mehr Raum im offiziellen Programm zu geben. Es werden maximal 15 Filme – Welt- oder internationale Premieren von Spiel- oder Dokumentarfilmen ab einer Laufzeit von 60 Minuten – eingeladen. Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preise für den besten Film, die beste Regie und den Spezialpreis der Jury.


Die Verlängerung des Mietvertrages für den Berlinale Palast ist dagegen wohl kein bedrohliches Thema mehr. Nachdem sich die Stage Entertainment Germany, die auch das Theater des Westens betreibt, aus dem Theater am Potsdamer Platz zurückgezogen hatte und das Gebäude somit die meiste Zeit des Jahres leer steht, war befürchtet worden, dass eine Zweckentfremdung des Gebäudes seitens des Besitzers vorgenommen werden könnte, denn auch die Spielbank soll dort nicht auf Dauer bestehen bleiben.

Cirque du Soleil NYSA(TM) lässt sich in Berlin nieder.

Glücklicherweise kündigte die Cirque du Soleil Entertainment Group mit großer Freude an, ihre erste dauerhafte Cirque du Soleil-Show in Europa im Herbst 2020 in Berlin im Theater am Potsdamer Platz dauerhaft eröffnen zu wollen.

Damit ist auch die Zukunft des Berlinale Palastes gesichert, denn während der Internationalen Filmfestspiele pausiert die Zirkus Gruppe und macht Urlaub.

Für Buch und Regie sind die bekannten Bühnenregisseure Lulu Helbæk und Simone Ferrari verantwortlich. Die von Live Nation präsentierte und koproduzierte Show ist ab dem 28. Oktober 2020 im Theater am Potsdamer Platz zu sehen. Karten können ab sofort auf www.cirquedusoleil.com/nysa sowie bei Eventim oder Ticketmaster bestellt werden.

Vor 25 Jahren hat Cirque du Soleil seine erste Produktion in Deutschland aufgeführt. Cirque du Soleil NYSA ist die erste dauerhafte Show in Europa, die 21. dauerhafte Show und die 52. Eigenproduktion der weltbekannten Zirkustruppe.

Daniel Lamarre, President und CEO der Cirque du Soleil Entertainment Group, sagt: "Für Cirque du Soleil ist es etwas ganz Besonderes, auf diese Weise das seit 25 Jahren bestehende Band mit der Stadt zu feiern. Diese neue und spannende Produktion ist ohne Zweifel die perfekte Plattform, um unsere besondere Beziehung zu Berlin zu würdigen."


Cirque du Soleil feierte 1995 mit Saltimbanco Deutschlandpremiere. Seither wurden 14 seiner Produktionen in 16 deutschen Städten aufgeführt. Berlin, bekannt für seine Weltoffenheit und internationale Anziehungskraft, ist Austragungsort dieser ersten für eine europäische Stadt produzierten dauerhaften Show.

"Wir wollten eine Story erzählen, die zu Berlin, seinen Bewohnern und seinem Status als europäische Kulturhochburg gehört und daraus seine Inspiration holt. Gleichzeitig haben wir Wert auf Universalität gelegt, damit sich Menschen aus aller Welt mit der Show und ihren Figuren identifizieren können", sagt Kreativdirektor Daniel Ross.


Diese moderne Produktion erzählt die Geschichte von Nysa, eine furchtlose junge Frau, die nach Abenteuer und weitem Himmel sehnt. Mit Wissensdurst und Mut wagt sie den Schritt in das Unbekannte und wird in neue Welten transportiert. Die Figur ist inspiriert von Jugend und ihrem Verlangen, Grenzen zu sprengen, und dem Streben nach einer besseren Zukunft. Sie blickt in die Welt da draußen, um sich ein Leben vorzustellen, bei dem sie ihrer Phantasie freien Lauf lässt und keine Angst hat Risiken einzugehen. Mit dieser neuen Cirque du Soleil-Produktion soll das Publikum angeregt werden, sich nach einer Welt zu sehen, die man sich nie vorstellen konnte.

Lulu Helbæk und Simone Ferrari, die zum ersten Mal mit Cirque du Soleil kollaborieren, erklären: "Als Europäer sind wir begeistert und geehrt, die erste dauerhafte Cirque du Soleil-Show in Europa zu produzieren. Damit wird für uns ein Traum wahr. Das Projekt kommt für uns in einer Lebensphase, wo wir das dringende Verlangen verspüren, über die Ergründung des Unbekannten zu reden - ein fundamentaler Prozess für die Evolution der Menschheit und ihrer Gesellschaften. Als Kreativschaffende ist es uns ein Anliegen, die in jeder Figur verborgene Menschlichkeit ans Licht zu bringen, ihre Widersprüche und ihr Sehnen nach einer Welt zu zeigen, die sie sich bisher noch nie vorstellen konnten. Diese Show wird dich inspirieren und in eine neue Welt transportieren. Wir laden das Publikum ein, sich fallen zu lassen und eine neue, unbekannte Realität zu entdecken, wo der Himmel nicht zur greifbar ist, sondern das Streben danach die Welt verändert."


Cirque du Soleil NYSA ist die 21. dauerhafte Show und die 52. Eigenproduktion von Cirque du Soleil. Cirque du Soleil Entertainment Group ist ein globaler Marktführer im Live Entertainment. Neben der Produktion von weltbekannten Shows, die Zirkuskunst neu definieren, beschäftigt sich die kanadische Truppe kreativ mit einer Vielzahl anderer Unterhaltungsformen, darunter Multimedia-Produktionen, immersive Erlebnisse, Themenparks und besondere Events. Sie beschäftigt derzeit 4.500 Mitarbeiter aus fast 70 Ländern. Über die individuellen Projekte hinaus bemüht sich die Cirque du Soleil Entertainment Group, durch Kreativität und Kunst für Menschen, Communitys und den Planeten positive Impulse zu geben.

Informationen zu Live Nation

Live Nation Entertainment ist das weltweit führende Live-Entertainment- und eCommerce-Unternehmen. Live Nation setzt sich aus vier Marktführern zusammen: Ticketmaster.com, Live Nation Concerts, Front Line Management Group und Live Nation Network. Ticketmaster.com ist der internationale Event-Ticketing-Führer und eine der fünf größten eCommerce-Sites mit monatlich über 26 Millionen individuellen Besuchern. Live Nation Concerts produziert jedes Jahr rund um die Welt über 20.000 Shows für mehr als 2.000 Künstler. Front Line ist das weltweit führende Künstler-Management-Unternehmen und vertritt über 250 Künstler. Gemeinsam mit diesen Firmen bedient Live Nation Network als führender Anbieter von Entertainment-Marketing-Lösungen weltweit über 800 Werbekunden. Diese erhalten Zugang zu den 200 Millionen Verbrauchern, die jährlich die Live Nation-Veranstaltungen und die digitalen Plattformen besuchen.

Link: www.cirquedusoleil.com/nysa
Quellen: ots by dpa | PRNewswire | Berlinale


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