Laut einem Bericht des rbb können Kinobesucher in Berlin demnächst weniger Abstand halten.
Wie Kultursenator Lederer (Linke) am letzten Dienstag, den 11.08.2020 mitteilte, wird der Mindestabstand von 1,50 Meter auf gut einen Meter gesenkt, denn die Kinos sind durch die Corona-Pandemie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Deshalb sucht Berlin nach Lösungen, um wieder mehr Besucher zuzulassen.
Demnach dürfen künftig Kinobesucher wieder etwas enger zusammenrücken und jeder zweite Platz darf besetzt werden. Voraussetzung sei, dass die Räume gut belüftet seien und die Zuschauer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dieser war bisher auf den Sitzplätzen nicht erforderlich, sondern nur im Kassenbereich und beim Toilettengang, da in vielen Kinos nur jeder dritte Sitzplatz belegt werden durfte und in einigen Kinos sogar jede zweite Reihe gesperrt war.
Mit der neuen Regelung, bei der Berliner Kinos jeden zweiten Platz besetzen dürfen, scheint das Tragen von Masken auch während der Vorführung zur Pflicht zu werden. Das könnte allerdings zahlreiche Zuschauer abhalten, zukünftig ins Kino zu gehen, außer bei Freiluftvorführungen bei denen ein Maskenzwang natürlich nicht zur Anwendung kommt.
Zwar müssen auch Schüler in einigen Berliner Schulen während des Unterrichts Masken tragen, in andern Schulen ist dies aber nur auf den Gängen vorgeschrieben. Wir sind gespannt welche Regelung sich in den Berliner Kinos durchsetzen wird, denn die Corona-Fallzahlen sind wieder deutlich gestiegen, vor allem bei Urlaubsrückkehrern.
Bei den derzeitigen sommerlichen Höchstwerten ist eine Abstandsregelung in geschlossenen Kinos jedoch scheinbar überflüssig, denn es kommen deutlich weniger Zuschauer*innen in die Filmtheater als erwartet. Die Betreiber stöhnen zwar wegen der Einnahmeverluste, viele können dies aber durch Betreiben von eigenen Freiluftvorstellungen oder durch Kooperation mit Open-Air-Kinos ausgleichen, denn diese werden bei nächtlichen Temperaturen von bis zu 25.°C sehr gut angenommen.
Laut Lederer sollen die verringerten Abstandsregelungen für Theater und Konzerthäuser vorerst nicht gelten. Darüber soll entschieden werden, wenn Erfahrungen zu den Folgen der neuen Regelung in den Kinos vorliegen. Offensichtlich müssen Kinobesucher als Versuchsobjekt für nicht ausgereifte Vorschriften herhalten. Wir halten dies für unzumutbar.
Der Senat kommt mit der neuen Regelung einer Forderung der Kino-Betreiber nach, die verlangt hatten, die Abstandsregelung zu reduzieren. Sie hatten argumentiert, sie könnten derzeit nur maximal 20 % ihrer Kapazitäten nutzen, was sich negativ auf die Starttermine neuer Filme auswirke.
Wie der Tagesspiegel schreibt muss auch für eine gute Belüftung in den Kinos gesorgt werden. Das Arthouse-Kino »Filmkunst 66« in der Mommsenstraße in Berlin-Charlottenburg geht da mit guten Beispiel voran. Ein Aushang klärt auf, dass die Klimaanlage nur mit Frischluft betrieben wird, also keine gefilterte oder ungefilterte Umluft erneut in den Zuschauerraum gelangt.
Monatelang hatten die Kinos geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Nun gelten in jedem Bundesland andere Vorgaben. Wenn in Berlin künftig etwas weniger Abstand erlaubt ist, können mehr Besucher in einen Kinosaal. Die Betreiber könnten also mehr Tickets verkaufen - vorausgesetzt, die Menschen zieht es jetzt im Sommer ins Kino.
Denn ein Problem haben die Filmtheater: Viele Filmstarts sind verschoben. Nicht nur der neue "James Bond" ("NO TIME TO DIE") lief bisher nicht, auch andere Produktionen sind aufgeschoben. Das gilt zum Beispiel für die Neuverfilmung des Disney-Klassikers "MULAN". Der Start war erst unbestimmte Zeit verschoben. Nun soll der Film nicht nur in den USA, sondern womöglich auch bei uns gleich bei einem Streamingdienst erscheinen.
Hier der Trailer:
Verständlicherweise sind die Kinobetreiber empört und wollen im Rahmen einer Aktion sämtliches „Mulan“-Werbematerial inklusive Aufsteller und Sondermaterial mit Paketdiensten an das Disney-Büro in München zurücksenden.
Auch das neue Fantasy-Abenteuer „ARTEMIS FOWL“ auf das einige Kinobesitzer große Hoffnung gesetzt hatten, wird ab diesem Freitag, den 14.08.2020, nur exklusiv auf dem hauseigenen Disney+ Streamingdienst verfügbar sein.
Hier der Trailer:
Die Betreiber glauben dagegen, dass die Verleiher einen neuen Film eher ins Kino bringen würden, wenn wieder mehr Menschen pro Kinosaal zugucken dürfen. Die Neuregelung in Berlin sehe Auflagen vor, die sich in vielen europäischen Ländern bewährt hätten, hatte der Verband AG Kino vergangene Woche erklärt.
Für Spanien und die Balearen dürfte dies wohl kaum zutreffen, weil aufgrund steigender Corona-Zahlen sogar das deutsche Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Barcelona, Madrid und dem Baskenland ausgesprochen hat. Im letzteren sollen im September die Internationalen Filmfestspiele von San Sebastián (SFIFF) vom 18.-26. 09.2020 stattfinden. Das dortige Filmfestival an der schönen Küstenstadt gehört zwar zu den kleineren der großen A-Festspiele, aber ohne internationales Publikum fehlen dennoch die notwendigen Einnahmen.
Überhaupt rafft das Virus der Lungenkrankheit Corona-19 auch immer wieder Stars aus der Filmbranche nieder. Am Dienstag verstarb der texanische Sänger und Gitarrist Trini Lopz ("If I Had a Hammer") im Alter von 83 Jahren in Palm Springs. Frank Sinatra hatte ihn entdeckt und unter Vertag genommen. Lopez spielte aber auch in Hollywoodfilmen mit, darunter in Robert Aldrichs "Das dreckige Dutzend" (1967).
In Frankreich will der Premierminister Jean Castex sogar die Maskenpflicht im Freien ausweiten. Ursprünglich war eine Lockerung bereits für Ende August geplant. Nachdem die Fallzahlen aber wieder steigen hat der französische Premierminister Jean Castex für eine möglichst flächendeckende Maskenpflicht geworben. Es bestehe ein "großes Risiko" für ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie, sagte Castex bei einem Besuch im südfranzösischen Montpellier.
Mehrere Kommunen haben daraufhin die Vorschriften zusätzlich ausgeweitet. So ist etwa in Paris und Nizza das Tragen von Atemschutzmasken rund um Touristen-Hotspots auch im Freien vorgeschrieben, denn Frankreich gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Mehr als 30.000 Menschen starben bereits an den Folgen einer Corona-Infektion. Kein Wunder, dass das Festival de Cannes abgesagt worden war.
Quellen: dpa | rbb | Tagesspiegel | ARD Text
Wie Kultursenator Lederer (Linke) am letzten Dienstag, den 11.08.2020 mitteilte, wird der Mindestabstand von 1,50 Meter auf gut einen Meter gesenkt, denn die Kinos sind durch die Corona-Pandemie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Deshalb sucht Berlin nach Lösungen, um wieder mehr Besucher zuzulassen.
Demnach dürfen künftig Kinobesucher wieder etwas enger zusammenrücken und jeder zweite Platz darf besetzt werden. Voraussetzung sei, dass die Räume gut belüftet seien und die Zuschauer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dieser war bisher auf den Sitzplätzen nicht erforderlich, sondern nur im Kassenbereich und beim Toilettengang, da in vielen Kinos nur jeder dritte Sitzplatz belegt werden durfte und in einigen Kinos sogar jede zweite Reihe gesperrt war.
Mit der neuen Regelung, bei der Berliner Kinos jeden zweiten Platz besetzen dürfen, scheint das Tragen von Masken auch während der Vorführung zur Pflicht zu werden. Das könnte allerdings zahlreiche Zuschauer abhalten, zukünftig ins Kino zu gehen, außer bei Freiluftvorführungen bei denen ein Maskenzwang natürlich nicht zur Anwendung kommt.
Zwar müssen auch Schüler in einigen Berliner Schulen während des Unterrichts Masken tragen, in andern Schulen ist dies aber nur auf den Gängen vorgeschrieben. Wir sind gespannt welche Regelung sich in den Berliner Kinos durchsetzen wird, denn die Corona-Fallzahlen sind wieder deutlich gestiegen, vor allem bei Urlaubsrückkehrern.
Bei den derzeitigen sommerlichen Höchstwerten ist eine Abstandsregelung in geschlossenen Kinos jedoch scheinbar überflüssig, denn es kommen deutlich weniger Zuschauer*innen in die Filmtheater als erwartet. Die Betreiber stöhnen zwar wegen der Einnahmeverluste, viele können dies aber durch Betreiben von eigenen Freiluftvorstellungen oder durch Kooperation mit Open-Air-Kinos ausgleichen, denn diese werden bei nächtlichen Temperaturen von bis zu 25.°C sehr gut angenommen.
Laut Lederer sollen die verringerten Abstandsregelungen für Theater und Konzerthäuser vorerst nicht gelten. Darüber soll entschieden werden, wenn Erfahrungen zu den Folgen der neuen Regelung in den Kinos vorliegen. Offensichtlich müssen Kinobesucher als Versuchsobjekt für nicht ausgereifte Vorschriften herhalten. Wir halten dies für unzumutbar.
Der Senat kommt mit der neuen Regelung einer Forderung der Kino-Betreiber nach, die verlangt hatten, die Abstandsregelung zu reduzieren. Sie hatten argumentiert, sie könnten derzeit nur maximal 20 % ihrer Kapazitäten nutzen, was sich negativ auf die Starttermine neuer Filme auswirke.
Wie der Tagesspiegel schreibt muss auch für eine gute Belüftung in den Kinos gesorgt werden. Das Arthouse-Kino »Filmkunst 66« in der Mommsenstraße in Berlin-Charlottenburg geht da mit guten Beispiel voran. Ein Aushang klärt auf, dass die Klimaanlage nur mit Frischluft betrieben wird, also keine gefilterte oder ungefilterte Umluft erneut in den Zuschauerraum gelangt.
Monatelang hatten die Kinos geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Nun gelten in jedem Bundesland andere Vorgaben. Wenn in Berlin künftig etwas weniger Abstand erlaubt ist, können mehr Besucher in einen Kinosaal. Die Betreiber könnten also mehr Tickets verkaufen - vorausgesetzt, die Menschen zieht es jetzt im Sommer ins Kino.
Denn ein Problem haben die Filmtheater: Viele Filmstarts sind verschoben. Nicht nur der neue "James Bond" ("NO TIME TO DIE") lief bisher nicht, auch andere Produktionen sind aufgeschoben. Das gilt zum Beispiel für die Neuverfilmung des Disney-Klassikers "MULAN". Der Start war erst unbestimmte Zeit verschoben. Nun soll der Film nicht nur in den USA, sondern womöglich auch bei uns gleich bei einem Streamingdienst erscheinen.
Hier der Trailer:
Verständlicherweise sind die Kinobetreiber empört und wollen im Rahmen einer Aktion sämtliches „Mulan“-Werbematerial inklusive Aufsteller und Sondermaterial mit Paketdiensten an das Disney-Büro in München zurücksenden.
„Nachdem die Kinos schon 2019 bundesweit begonnen haben, bis quasi heute auf Basis eigener Ressourcen und auch Kosten den ‚Disney+ Titel‘ intensiv zu bewerben, wollen und werden mehr als 150 Kinobetriebe sich nicht auch noch um die Entsorgung der Disney-Werbematerialien kümmern!“, heißt es auf Initiative der Nennmann & Thies /Thies Kinobetriebe.
Auch das neue Fantasy-Abenteuer „ARTEMIS FOWL“ auf das einige Kinobesitzer große Hoffnung gesetzt hatten, wird ab diesem Freitag, den 14.08.2020, nur exklusiv auf dem hauseigenen Disney+ Streamingdienst verfügbar sein.
Hier der Trailer:
Basierend auf Eoin Colfers Jugendbuch-Bestseller bietet „Artemis Fowl" ein fulminantes und atemberaubendes Filmerlebnis für Zuschauer aller Altersgruppen, das zum ersten Mal bei Disney+ bequem von zu Hause aus gestreamt werden kann. Star-Regisseur Kenneth Branagh hat ein episches Fantasy-Abenteuer geschaffen, das mit wunderschönen Landschaften und spektakulären visuellen Effekten, die die Zuschauer in neue magische Welten entführen, überzeugt. Der irische Newcomer Ferdia Shaw spielt die Titelrolle neben Lara McDonnell, Josh Gad, Tamara Smart, Nonso Anozie, Josh McGuire, Nikesh Patel und Adrian Scarborough sowie Colin Farrell und Judi Dench.
Die Betreiber glauben dagegen, dass die Verleiher einen neuen Film eher ins Kino bringen würden, wenn wieder mehr Menschen pro Kinosaal zugucken dürfen. Die Neuregelung in Berlin sehe Auflagen vor, die sich in vielen europäischen Ländern bewährt hätten, hatte der Verband AG Kino vergangene Woche erklärt.
Für Spanien und die Balearen dürfte dies wohl kaum zutreffen, weil aufgrund steigender Corona-Zahlen sogar das deutsche Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Barcelona, Madrid und dem Baskenland ausgesprochen hat. Im letzteren sollen im September die Internationalen Filmfestspiele von San Sebastián (SFIFF) vom 18.-26. 09.2020 stattfinden. Das dortige Filmfestival an der schönen Küstenstadt gehört zwar zu den kleineren der großen A-Festspiele, aber ohne internationales Publikum fehlen dennoch die notwendigen Einnahmen.
Überhaupt rafft das Virus der Lungenkrankheit Corona-19 auch immer wieder Stars aus der Filmbranche nieder. Am Dienstag verstarb der texanische Sänger und Gitarrist Trini Lopz ("If I Had a Hammer") im Alter von 83 Jahren in Palm Springs. Frank Sinatra hatte ihn entdeckt und unter Vertag genommen. Lopez spielte aber auch in Hollywoodfilmen mit, darunter in Robert Aldrichs "Das dreckige Dutzend" (1967).
In Frankreich will der Premierminister Jean Castex sogar die Maskenpflicht im Freien ausweiten. Ursprünglich war eine Lockerung bereits für Ende August geplant. Nachdem die Fallzahlen aber wieder steigen hat der französische Premierminister Jean Castex für eine möglichst flächendeckende Maskenpflicht geworben. Es bestehe ein "großes Risiko" für ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie, sagte Castex bei einem Besuch im südfranzösischen Montpellier.
Mehrere Kommunen haben daraufhin die Vorschriften zusätzlich ausgeweitet. So ist etwa in Paris und Nizza das Tragen von Atemschutzmasken rund um Touristen-Hotspots auch im Freien vorgeschrieben, denn Frankreich gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Mehr als 30.000 Menschen starben bereits an den Folgen einer Corona-Infektion. Kein Wunder, dass das Festival de Cannes abgesagt worden war.
Quellen: dpa | rbb | Tagesspiegel | ARD Text